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Kursaal Bern: Rupert Ecker wird neuer CEO des Grand Casino Bern

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Ruperz Ecker wird neuer CEO des Grand Casino Bern. Bild: linkedin.com/in/rupert-ecker/
Rupert Ecker wird neuer CEO des Grand Casino Bern. Bild: linkedin.com/in/rupert-ecker/

Am 15. September 2025 kommt es zu einem Wechsel in der Führung der Grand Casino Kursaal Bern AG. Rupert Ecker folgt als CEO auf Ludwig Nehls, der am 31. Oktober in den Ruhestand gehen wird. Damit ist die Nachfolge in der Tochtergesellschaft der Kursaal Bern AG geregelt. Noch nicht bekannt ist, wer im Frühjahr 2026 auf Kevin Kunz, den CEO der Kursaal Bern-Gruppe, folgen wird, der ebenfalls in Pension geht.

«Mit Rupert Ecker konnten wir einen CEO gewinnen, der neue Impulse für das landbasierte Casino in Bern setzt und zugleich unsere Wachstumsstrategie für 7melons.ch mit fundierter iGaming-Expertise und unternehmerischer Führungskraft gezielt weiterentwickelt», wird Ueli Winzenried, Verwaltungsratspräsident der Grand Casino Kursaal Bern AG, in einer Medienmitteilung zitiert.

Der 52-jährige Ecker habe Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsmathematik an der Universität Ulm studiert und verfüge über langjährige internationale operative Erfahrung im iGaming-Sektor, heisst es in der Medienmitteilung. Die Grand Casino Kursaal Bern AG hebt weiter das «tiefgreifende Verständnis für Digitalisierung und ausgeprägte Kenntnisse der Branchendynamik» hervor, mit denen er «Innovation und unternehmerische Entwicklung gezielt vorantreibt».

Zuletzt war Rupert Ecker Managing Director des Schweizer Online-Casinos «PASINO.ch» in Genf. Mit einem Bruttospielertrag von 22.4 Mio. CHF war PASINO.ch 2024 das fünftgrösste Onlinecasino. Das zum Grand Casino Kursaal Bern gehörende 7melons.ch brachte es nur auf 8.1 Mio. CHF.

Die Aktien der Kursaal Bern AG sind an der BX Swiss kotiert. Zuletzt wurden 410 CHF pro Aktie bezahlt.

Kursaal-Casino AG Luzern: Weitere Festigung der Marktposition

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Knapp 700 Aktionärinnen und Aktionäre sowie zahlreiche Gäste nahmen an der 129. Generalversammlung der Kursaal-Casino AG Luzern AG teil. Alle Fotos: Boris Baldinger, schweizeraktien.net

Der 129. Generalversammlung der Kursaal-Casino AG Luzern war das Wetter hold: Vor der Alpen-Traumkulisse am Vierwaldstättersee strömten die Aktionärinnen und Aktionäre an einem strahlenden Juniabend zu der GV, die immer auch ein gesellschaftlicher Anlass ist. Beim Apéro am Ufer des Sees und beim anschliessenden Abendessen mit exquisitem 3-Gang-Menü in den Restaurants und historischen Räumen der Kursaal-Casino AG Luzern waren die Teilnehmenden voll des Lobes für «ihr» Unternehmen und die guten Geschäftszahlen, die für das vergangene Jahr verkündet wurden.

In der zweiten Reihe mit grossem Applaus bedacht

Zum ersten Mal präsidierte Philipp Gmür als Verwaltungsratspräsident die GV. Und begrüsste seinen Vorgänger Guido Egli mit warmen Worten. «Du sitzt jetzt in der zweiten Reihe», wandte er sich mit einem Augenzwinkern an den langjährigen ehemaligen VR-Vorsitzenden, der eigentlich in der ersten Reihe im Saal sass, aber eben nicht mehr durch den Abend führte.

Der ehemalige Verwaltungsratspräsident Guido Egli wurde für seine Verdienste für die Kursaal-Casino-Luzern-Gruppe mit grossem Applaus bedacht.

Welche Bedeutung Guido Egli für die Erfolgsgeschichte des Unternehmens hat, wurde durch die Länge und Intensität des Applauses der Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich. Unter seiner Ägide ging das erste Onlinecasino mycasino ins Netz und behauptet sich seither als Branchenprimus. Das ist ein entscheidender Baustein dafür, dass die Kursaal-Casino AG Luzern so erfolgreich wirtschaftet.

Drei strategische Ziele

Aber zurück zu seinem Nachfolger. Philipp Gmür umriss in seiner Eröffnungsrede die drei strategischen Ziele, die sich das Unternehmen gesetzt hat. So wolle man erstens die marktführende Stellung im Online-Spielbetrieb halten und ausbauen, zweitens die Attraktivität des landbasierten Casinos durch eine Modernisierung der Räumlichkeiten steigern und drittens die Gastronomie und Unterhaltung optimieren, indem zusätzliche Angebote geprüft werden würden.

Zum ersten Mal präsidierte Verwaltungsratspräsident Philipp Gmür die Gerneralversammlung.

Die Forderung Gmürs, illegale Online-Casinos stärker zu bekämpfen, ist nicht neu, aber aktuell wie nie. Nur konzessionierte Anbieter böten ein Sozialkonzept, förderten verantwortungsvolles Spielen und kümmerten sich um die Suchtprävention, so Gmür. Und sie zahlen in die AHV ein: Allein Luzern hat seit 2002 etwa 600 Mio. CHF aus dem Bruttospielertrag (BSE) als Spielbankenabgabe entrichtet. Im letzten Jahr flossen 51% des Online-BSE und 43% des im landbasierten Casino erzielten BSE von insgesamt 125 Mio. CHF an die AHV.

Dazu passte die Wortmeldung eines Aktionärs, der dazu aufrief, nach der GV im Casino spielen zu gehen, wie er es immer tue. Wenn er gewinne, freue er sich, wenn er verliere, so wisse er, dass er der AHV etwas Gutes tue.

Begehrte Casino Awards gehen nach Luzern

Am Tag der Generalversammlung wurde bekannt, dass dem Grand Casino Luzern zwei begehrte Awards verliehen wurden: für das beste landbasierte, aber auch für das beste Online-Casino der Schweiz. Ein grosser Erfolg für das operative Team rund um CEO Wolfgang Bliem. Bliem bekräftigte an der GV den Willen, die starke Marktposition weiter zu festigen und auszubauen. Die Strategie rund um mycasino sei erfolgreich; um die 4’000 Spiele würden angeboten, bald soll auch Online-Poker dazu kommen.

CEO Wolfgang Bliem freute sich über den erfolgreichen Geschäftsverlauf in 2024 und über einen Award, der sowohl das landbasierte als auch das Online-Casino als bestes Casinos der Schweiz auszeichnete.

Die Nachfrage nach Events in den Räumlichkeiten an der Haldenstrasse sei hoch, freute sich der CEO. So bietet das Haus neu buchbare Spielerklärungen und Turniere für Gruppen an, was sehr gut aufgenommen worden sei.

Als Zückerchen obendrauf kann die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Casinos gewertet werden, die zu Spitzenzeiten bis zu 20% des Strombedarfs abdeckt. «Ein Meilenstein der Nachhaltigkeitsstrategie», freute sich Bliem.

Gewinn gestiegen, Aktionäre erhalten Dividende von 12 Franken

Das zweite «neue» Gesicht auf dem Podium war CFO Roman Baselgia, der zum ersten Mal, seit er die Position des altersbedingt zurückgetretenen Vorgängers Rudolf Widmer übernommen hat, das Geschäftsjahr 2024 in Zahlen vorstellte. Diese fielen insgesamt zufriedenstellend aus: Die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen stiegen leicht an. Da sich aber auch die Personalkosten sowie der übrige betriebliche Aufwand erhöhten, wies die Grand Casino Luzern Gruppe ein EBITDA von 4.3 Mio. CHF gegenüber 6 Mio. CHF im Vorjahr aus. Auf Stufe EBIT kletterte das Resultat von 0.6 Mio. CHF auf 1 Mio. CHF, was damit zu tun habe, dass im letzten Jahr Abschreibungen von 2.4 Mio. CHF wegen des Projekts «Sion» getätigt worden seien, so Baselgia. Unter dem Strich erzielte die Kursaal-Casino AG einen Gewinn von 1.03 Mio. CHF nach 255’000 CHF im Vorjahr.

Dieses Ergebnis kommt den Aktionärinnen und Aktionären zugute, die eine Dividende von 12 CHF pro Aktie bzw. Genussschein erhalten.

Zum ersten Mal stellte der neue CFO Roman Baselgia der Generalversammlung die Geschäftszahlen vor.

Statutenänderung, aber kein Verzicht auf physische GV

Zum Schluss führte VR-Präsident Philipp Gmür speditiv durch den statutarischen Teil der Generalversammlung. Sowohl die Revision der Statuten, die nach dem revidierten Aktienrecht notwendig geworden war, wie auch alle anderen Anträge des VR wurden vom Aktionariat grösstmehrheitlich gutgeheissen.

Unter dem neuen statutarischen Regime werden die Kompetenzen des VR leicht erweitert; die Statuten wurden geschlechterneutral formuliert; und dem VR steht es frei, auch digitale oder hybride GVs einzuberufen.

Die Aktionärinnen und Aktionäre können auch in Zukunft die Generalversammlung als physische Veranstaltung wie hier beim Apéro am Vierwaldstättersee erleben.

Aber da konnte Gmür allfällig irritierte Gemüter der Anwesenden gleich besänftigen: Der VR beabsichtige, trotz der Statutenrevision auch in Zukunft physische Generalversammlungen durchzuführen – einen gesellschaftlichen Anlass, den die Gäste so sehr schätzen. Gmür, so zeigte sich, hat das Ohr ganz nah bei den Wünschen seiner Aktionärinnen und Aktionäre.

Stadtcasino Baden: Hubertus Thonhauser ist neuer VR-Präsident

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Hubertus Thonhauser ist neuer VRP der Stadtcasino Baden AG. Bild: zvg
Hubertus Thonhauser ist neuer VRP der Stadtcasino Baden AG. Bild: zvg

An der 40. Generalversammlung der Stadtcasino Baden AG haben die Aktionärinnen und Aktionäre Hubertus Thonhauser zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Er folgt auf Jürg Altorfer, der nach insgesamt 17 Jahren Verwaltungsratsmitgliedschaft, davon 10 Jahre als Präsident, die Leitung der Casinogruppe abgibt.

Unter seiner Führung habe sich die Stadtcasino Baden AG zu einer der innovativsten Casinogruppen des Landes entwickelt, eine weitreichende Transformation erfahren und wichtige neue Geschäftsfelder erschlossen, heisst es in der Medienmitteilung. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte die Stadtcasino Baden Gruppe einen Bruttoumsatz von 129.5 Mio. CHF und wies einen Konzerngewinn von 3.6 Mio. CHF aus.

Hubertus Thonhauser ist seit 2012 Mitglied des Verwaltungsrats der Stadtcasino Baden Gruppe und war vormals Delegierter des Verwaltungsrates der Casino Austria Gruppe. In der Schweiz gilt es als ein ausgewiesener Branchenkenner. «Ausserdem ist er Finanzexperte und als internationaler Unternehmer und Investor – nicht zuletzt in der Gaming-Industrie – seit vielen Jahren erfolgreich im Tech- und Web 3.0-Bereich tätig», so die Stadtcasino Baden Gruppe in ihrer Medienmitteilung.

Die Aktien der Stadtcasino Baden AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 420 CHF für eine Aktie bezahlt.

Lenzerheide Bergbahnen: Reto Aeschbacher wird neuer CEO

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Reto Aeschbacher wird ab Oktober 2025 neuer CEO der LBB AG. Bild: © Scott Sports SA
Reto Aeschbacher wird ab Oktober 2025 neuer CEO der LBB AG. Bild: © Scott Sports SA

Der Nachfolger von Thomas Küng, dem früheren CEO der Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB AG), ist nun bekannt. Wie das Unternehmen mitteilte, wird Reto Aeschbacher ab Oktober 2025 neuer CEO des Bergbahnunternehmens. Küng hatte die LBB AG bereits Ende April aufgrund unterschiedlicher Auffassungen in der Strategie verlassen.

Der Verwaltungsrat der LBB AG habe Aeschbacher einstimmig zum neuen CEO ernannt, heisst es in einer Medienmitteilung. Der 52-jährige Berner sei seit 29 Jahren in verschiedenen Funktionen bei der Scott Sports SA tätig, zuletzt als Chief Marketing Officer (CMO) und Chief Digital Officer (CDO). Bei Scott war der gelernte Landmaschinenmechaniker in verschiedenen Funktionen im Marketing tätig, bevor er zum CMO und CDO ernannt wurde. Dabei sammelte er nationale und internationale Führungserfahrung. Aufgrund seiner Tätigkeiten kenne er auch die Lenzerheide und viele Leistungspartner vor Ort, schreibt die LBB AG.

«Reto Aeschbacher ist eine praxisorientierte, unternehmerische Persönlichkeit mit grosser Erfolgsbilanz und hat fundierte Kenntnisse über Markenführung, Stakeholdermanagement in sehr komplexen Umfeldern, Führung von digitalen Transformationsprozessen und ein sehr kundenfokussiertes, konzeptionelles und zielstrebiges Denken. Zudem bringt er umfassende Kenntnisse und Verbindungen in die nationale und internationale Sport- und Freizeitindustrie mit», wird Verwaltungsratspräsident Felix Frei in der Medienmitteilung zitiert.

Die Aktien der LBB AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 10.25 CHF für eine Aktie bezahlt.

Schweizer Finanz-Aktien: Chancen mit ausgewählten Outperformern

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Von der erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten könnten Titel wie Swissquote, CFT und Swiss Re profitieren. Bild: stock.adobe.com
Von der erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten könnten Titel wie Swissquote, CFT und Swiss Re profitieren. Bild: stock.adobe.com

Eine neue Ära der Volatilität an den Finanzmärkten hat begonnen. Das stellt Investoren vor die schwierige Aufgabe, die Börsengewinner in der laufenden Phase der Unsicherheiten zu identifizieren. Unter den Finanztiteln an der SIX ragen Swissquote, CFT und Swiss Re mit ihrer weit überdurchschnittlichen Performance heraus.

Egal, ob über 1 Jahr oder 5 Jahre, die Aktien der drei spezialisierten Schweizer Finanzunternehmen zeigen eine markant stärkere Kursentwicklung als die marktbreiten Indizes. Bis 13. Juni stiegen Swiss Re auf 1-Jahressicht um 23,3%, CFT um 56% und Swissquote um 64,7%. Auf 5-Jahressicht legten Swiss Re um 86,3% zu, CFT um 111,7%, und Swissquote konnte sogar um 614% zulegen. Nur wenige Aktien können mit ähnlich überzeugenden Performancezahlen aufwarten.

Die Aktien der Swiss Re kommen in die Nähe ihres All-Time-High aus dem Jahr 1998. Chart: six-group.com

Wachstum + Margenexpansion

Dafür muss es Gründe geben, die vielleicht nicht ganz offensichtlich sind. Die Geschäftsmodelle, Nischen- und Expansionsstrategien sind zwar unterschiedlich, aber jeweils fokussiert und hochgradig dynamisch mit Blick auf die Gewinnentwicklung. Das ist das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zu herkömmlichen Banken, Brokern und Versicherungen. Deshalb sind auch die Margen höher, und starkes Wachstum ist mit einer relativ überschaubaren Erhöhung der Anzahl der Mitarbeitenden zu realisieren. Swissquote hatte Ende 2020 genau 805 Mitarbeitende, der Gewinn belief sich auf 91 Mio. CHF. Ende 2024 liegt der Personalbestand bei 1217, der Gewinn hat sich jedoch auf 294 Mio. CHF verdreifacht. Die Dividende stieg in diesem Zeitraum von 1.50 CHF je Aktie auf 6 CHF.

Swissquote im Höhenflug

Am 16. Juni stürzte die Swissquote Aktie plötzlich um 8%, nachdem die UBS den Titel nach dem zuletzt steilen Anstieg nun auf «Verkauf» stellt. Allerdings ohne stichhaltige Begründung. Der Einstieg wird dadurch zumindest etwas günstiger. Bei Swissquote ist ein Blick auf den langfristigen Kursverlauf aufschlussreich, um zu verstehen, was der Kursverlauf sagt. Nach dem IPO im Jahr 2000 lag der Kurs um die 25 CHF. Im Tief ging es 2002 bis auf fast 1 CHF und im Hoch zweimal bis auf knapp über 70 CHF. Das war 2007 und 2018. Erst die beginnende Covid-Hausse 2020 liess den Kurs auf neue Rekordstände klettern, zuletzt auf fast 500 CHF.

Die Swissquote-Aktie befindet sich seit Jahren im Aufwärtstrend. Kürzlich musste der Titel eine Korrektur hinnehmen. Chart: six-group.com

Expansion und Diversifikation

In der Zeit bis 2017 war Swissquote ein kleiner, aber feiner Anbieter von Online-Finanzdienstleistungen für Schweizer Börsen-Trader. Dann wurden die Weichen neu gestellt und sowohl das Angebot als auch die Expansion strategisch erweitert. 2024 kamen bereits 42% der Erlöse ausserhalb des Heimatmarktes zustande. Swissquote ist in vielen europäischen Ländern präsent, aber auch in Singapur, Dubai und Kapstadt aktiv. 13% der Erlöse steuerten Krypto-Währungen bei, die 2024 einen Zuwachs von 353% verzeichneten. Durch die Kooperation mit zwei Kantonalbanken ist Swissquote auch ein Player am Schweizer Hypothekenmarkt geworden. Das Entscheidende ist die extreme Profitabilität. Die vor vier Jahren mit Postfinance gestartete Finanz App «Yuh» wurde schneller als geplant profitabel. 2024 stieg die Anzahl der Kundenkonten um 48%, der Wert der Kundenvermögen verdoppelte sich. «Yuh» ist jetzt die erfolgreichste Finanz App der Schweiz. Bei einem Jahresumsatz von 664.3 Mio. CHF blieb ein Nettogewinn von 294.2 Mio. CHF, was einer bestechenden Nettogewinnmarge von 44,3% entspricht. Im Vorjahr waren es noch 41%.

Profiteur der Volatilität

Die anhaltende Volatilität an den Finanzmärkten belebt das Geschäft, denn die Kunden sind hauptsächlich aktive Trader. Inzwischen hält Swissquote längst eine Vollbank-Lizenz und ist der entsprechenden Regulation und Kontrolle der Aufsichtsbehörden unterstellt. Swissquote ist bei den aktiven Marktteilnehmern wirklich beliebt, gilt als zuverlässig und kundenorientiert. Das Unternehmen repräsentiert genau die «Swissness», die auch jenseits der Landesgrenzen gesucht und geschätzt wird. Daher ist wenig zu erkennen, das die weitere dynamische Expansion bremsen könnte. Bis 2028 wird ein Vorsteuer-Gewinn von 500 Mio. CHF angestrebt. Selbst der schwache USD, Zinsunsicherheiten oder ein erneuter Absturz am Krypto-Markt dürften in der Konsequenz das Geschäft eher ankurbeln. Zeitweilige Kursschwächen bieten bei langfristigem Anlagehorizont gute Einstiegschancen.

CFT-Aktie hebt ab

Während Swissquote digitale Finanzdienstleistungen für Privatanleger anbietet, ist die Compagnie Financiére Tradition im Kerngeschäft Interdealer-Brokerage ganz auf institutionelle Marktteilnehmer fokussiert. Nicht generell, sondern hochspezifisch. CFT bringt Verkäufer und Käufer von oft exotischen Optionen und Derivaten, Kreditinstrumenten, Anleihen und Aktien, illiquiden Fremdwährungen, aber auch Metallen und sonstigen Rohstoffen zusammen. Eine ausführliche Darstellung der Geschäftsfelder sowie der Stellung im Wettbewerb findet sich im 2023 auf schweizeraktien.net veröffentlichten Artikel «Kontrazyklische Dividendenperle». Ende Mai 2023 lag der Kurs der Aktie bei 120 CHF. Im Mai 2025 erreichte die Aktie ein Hoch von 244 CHF. Im vergangenen September war die Aktie bei 152 CHF in die Liste der «Dividendenstrategie» im Austausch für Nestlé aufgenommen worden.

Dividendenperle und Outperformer: die CFT-Aktien. Chart: six-group.com

Zweistellige Zuwachsraten

Wie erwartet, profitiert CFT von der erhöhten Schwankungsbreite an den Finanzmärkten. Im vergangenen Jahr erhöhte sich der Gewinn um 22% auf 115.6 Mio. CHF. Von den 1.1 Mrd. CHF Jahresumsatz inklusive der Anteile an Joint Ventures entfielen 40% auf den Sektor Devisen und Zinsinstrumente, 30% auf Wertpapiere und Derivate sowie 30% auf Rohstoffe und Sonstiges wie Energie. Für 2024 wurde die Dividende um 0.75 CHF auf 6.75 CHF erhöht. Auch der Start ins laufende Jahr ist gut geglückt. Im ersten Quartal stieg der Umsatz inklusive Joint Ventures um 13,5% auf 322 Mio. CHF. Die Zuwächse erstrecken sich wie schon 2024 über alle Regionen und Anlageklassen. CFT wurde vor 65 Jahren gegründet und ist in mehr als 30 Ländern aktiv.

Bewertung und Perspektiven

Angesichts der volatilen Weltmärkte nimmt der Handel an allen Märkten zu. Der Bedarf an spezialisierten Intermediären, die auch bei exotischen Waren, Wertpapieren und Finanzinstrumenten den Handel aufgrund ihres Netzwerks zum Abschluss bringen können, steigt mit Frequenz und Ausmass der Marktverwerfungen. Die EBITDA-Marge erhöhte sich 2024 auf 15,6%, die Eigenkapitalrendite erreichte 26%. Da aus aktueller Sicht keine Rückkehr der Märkte zur «Normalität» zu erwarten ist und die geopolitischen Risiken weiterhin für eine hohe Schwankungsbreite von Kursen und Preisen sorgen werden, ist ein Abflauen der zweistelligen Wachstumsraten bei CFT nicht zu erwarten. Die Market Cap beträgt 1.7 Mrd. CHF, das KGV 2024 bewegt sich bei 13. Das historische Hoch von 166 CHF in 2007 wurde Ende 2024 erstmals überboten. Das Momentum der Aktie ist intakt.

Swiss Re auf Kletterkurs

Swiss Re ist nach der Hausse der letzten Jahre wieder auf einem Kursniveau, wie es zuletzt 2002 erreicht worden war. Nach Höchstkursen um die 200 CHF in 1998 und 2001 ging es bis zum Tiefpunkt in der Finanzkrise im März 2009 bis auf 13 CHF abwärts. Höchstkurse wurden im April und Mai 2025 bei knapp über 150 CHF verzeichnet. Während also Swissquote und CFT ihre historischen Rekordstände bereits überboten haben und aufgrund der hohen Wachstums- und Gewinndynamik ungebremst in neues Kursterrain vorstossen, muss Swiss Re erstmal die Hürde bei 200 CHF überwinden. Dafür müsste die Aktie vom aktuellen Kursniveau bei 135 CHF ausgehend rund 50% zulegen. Dann wäre der Weg nach oben frei von alten Widerständen.

Vergleich mit Münchner-Rück-Aktie

Das ist der Aktie des Branchenprimus Münchner Rück bereits gelungen. Die Höchstkurse bei fast 500 Euro in 1998 wurden im Dezember 2024 überboten. Der Höchstkurs beträgt 611 Euro, aktuell 555 Euro. Die langfristige Kursentwicklung der beiden Marktführer im Rückversicherungsgeschäft ist stark korreliert. Der einzige Unterschied ist, dass Münchner Rück das absolute Tief bereits 2003 erreicht hatte und auch 2009 nicht tiefer ging. Primär ist der Geschäftsverlauf vom Rückversicherungszyklus getrieben. In den letzten Jahren konnten die Player hohe Prämiensteigerungen durchsetzen. Der Trend flacht ein wenig ab, im ersten Quartal 2025 beliefen sich die Anhebungen bei Swiss Re noch auf 1,5%. Dem stehen aber auch hohe Schadensummen gegenüber. Die Brände in Los Angeles sorgten für das höchste Schadensvolumen in einem ersten Jahresquartal. Doch während die deutschen Konkurrenten deshalb jeweils einen Gewinnrückgang  verzeichneten, meldete Swiss Re einen Gewinnanstieg um 16% auf 1.3 Mrd. USD. Zu dem guten Ergebnis trugen alle Geschäftseinheiten bei. Die Brände in Los Angeles belasteten Swiss Re mit annähernd 600 Mio. USD. Für das Gesamtjahr wird ein Gewinn von 4.4 Mrd. USD angepeilt. Swiss Re nahm Divestments vor und ist zuversichtlich, 100 Mio. USD an Kosten durch Effizienzsteigerungen einsparen zu können. Das für 2025 geschätzte KGV bewegt sich bei etwas über 10, die Dividendenrendite bei 4,8%. Bei Münchner Rück liegt das KGV bei 11, die Dividendenrendite bei 3,9%. Damit bleiben die Rückversicherungen attraktiv bewertet, zumal deren Perspektiven unverändert gut sind.

Kursaal-Casino AG Luzern: Rund 1’000 Personen an der 129. Generalversammlung

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Über 600 Aktionärinnen und Aktionäre nahmen an der GV der Kursaal-Casino AG Luzern teil. Bilder: Boris Baldinger/schweizeraktien.net
Über 1’000 Personen nahmen an der GV der Kursaal-Casino AG Luzern teil. Bilder: Boris Baldinger/schweizeraktien.net

Am 17. Juni fanden sich 692 Aktionärinnen und Aktionäre sowie weitere hundert Gäste an der 129. Generalversammlung der Kursaal-Casino AG Luzern im Casino direkt am Vierwaldstättersee ein. Sie stimmten sämtlichen Traktanden mit grossem Mehr zu, bevor sie bei sommerlichem Wetter einen Apéro am Seeufer genossen. Anschliessend verwöhnte die Küchen-Crew der Kursaal-Casino AG die Gäste kulinarisch.

Eine ausführliche Reportage über die Generalversammlung finden Sie hier.

Kursaal Interlaken: Neuer VR-Präsident Urs Kessler will zurück in die schwarzen Zahlen

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Das Casino Interlaken im Westflügel des Kursaal-Gebäudes soll verlegt werden. Bild: zvg
Urs Kessler, der neue VRP der Kursaal Interlaken Holding, bei seiner Antrittsrede im Kursaal. Bild: schweizeraktien.net

An der diesjährigen Generalversammlung der Kursaal Interlaken Holding AG wählten die Aktionärinnen und Aktionäre Urs Kessler mit grossem Mehr zum neuen VR-Präsidenten. Er übernimmt das Amt von Stefan Schmutz, der seinen Rücktritt erklärt hatte. Der neu gewählt VRP gab in seiner Antrittsrede gleich die Richtung vor und kündigte die Rückkehr in die schwarzen Zahlen an. 2024 hatte die Gruppe mit dem Casino Interlaken einen konsolidierten Betriebsertrag von 24.1 Mio. CHF erzielt und musste aufgrund defizitärer Eigenanlässe einen Verlust in Höhe von 1.2 Mio. CHF ausweisen (siehe Beitrag vom 21. Mai 2025).

Neuorganisation für mehr Effizienz

Schmutz führte die Kursaal Interlaken Gruppe in den letzten fünf Jahren durch die Pandemie und begleitete auch die Neuorganisation der Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften Congress Kursaal Interlaken (CKI) und dem Casino Interlaken (CI), zu dem ebenfalls das Online Casino starvegas.ch gehört. In den Zeitraum der Amtszeit von Schmutz fiel auch die Neukonzessionierung für das Interlakner Casino für die nächsten 20 Jahre.

Wie Schmutz an der Generalversammlung betonte, habe die Neuorganisation der Gruppe unter dem Slogan «One company» bereits zu effizienteren Abläufen und Kosteneinsparungen im Verwaltungsrat geführt. Folgerichtig wurden denn auch an der GV mit Andreas Landtwing, Mafalda Maria Da Silva Mouta Trindade Tenente und Daniel Kurt bisherige Verwaltungsräte der Casino-Tochter in den Verwaltungsrat der Holding gewählt.

Mit schwarzer Null nicht zufrieden

Urs Kessler, der bereits seit vielen Jahren im VR der Gruppe vertreten ist, übernimmt das Präsidium, nachdem er kürzlich das Amt als CEO der Jungfraubahn Holding AG abgegeben hat. In seiner Antrittsrede machte Kessler deutlich, dass er das Potenzial des Kursaals in Interlaken voll ausschöpfen will. Partnerschaften seien dafür ein wichtiges Mittel. In diesem Zusammenhang hob er hervor, dass das von der NZZ veranstaltete Swiss Economic Forum auch den kommenden drei Jahren wieder im Kursaal Interlaken stattfinden werde.

Eine weitere wichtige Weichenstellung ist für den neuen VRP eine verbesserte finanzielle Performance. Für die Zukunft gab er eine «schwarze Null» als Ziel vor und ergänzte: «Wer mich kennt, weiss, dass ich mit einer schwarzen Null nicht zufrieden bin».

Casino Interlaken bis April leicht im Plus

Für das Casino Interlaken berichtete Oliver Grimm, CEO des Casinos, von einem erfreulichen Start. Bis Ende April lag der Brutto-Spielertrag im Online Casino Starvegas mit 1,5% im Plus, während die Branche ein Minus von 6,4% verzeichnete. Im terrestrischen Casino in Interlaken erreichte das Plus 0,2%. Branchenweit verloren die Spielbanken im Schnitt 6,5%. Auch für die CKI sprach der kaufmännische Leiter, Jonas Siepmann, von einem guten Start und kündigte ein «deutlich besseres Ergebnis» als 2024 an.

Etwas überraschend waren die Abstimmungsergebnisse. Bei der Wahl der neuen VR-Mitglieder und des Präsidenten gab es ebenso wie bei der Entlastung des Verwaltungsrats mit rund 15% der vertretenen Stimmen auffällig viele Nein-Stimmen. Über die Gründe wurde an der GV allerdings nichts bekannt.

Der Kurs der Kursaal-Interlaken-Aktie hat sich binnen Jahresfrist nahezu vervierfacht. Chart: otc-x.ch

Die Aktien der Kursaal Interlaken AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 950 CHF für eine Aktie bezahlt.

Weleda: Guter Start ins Geschäftsjahr 2025

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Weleda-CEO Tina Müller präsentierte an der GV die Geschäftszahlen für 2024 und gab einen positiven Ausblick. Bildquelle: LinkedIn
Weleda-CEO Tina Müller präsentierte an der GV die Geschäftszahlen für 2024 und gab einen positiven Ausblick. Bildquelle: www.linkedin.com/in/tina-mueller/

Die 102. Generalversammlung des Heilmittel- und Kosmetikproduzenten Weleda stand ganz im Zeichen der sehr guten Geschäftszahlen (schweizeraktien hat berichtet) des Jahres 2024.

Und auch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr ist vielversprechend. So konnte CEO Tina Müller ein Wachstum von 6% in den ersten vier Monaten dieses Jahr verkünden. Damit sei man deutlich stärker gewachsen als die Wettbewerber Unilever, Beiersdorf und L’Oréal.

Die neue Weleda-Linie «Blauer Enzian & Edelweiss» stösst bei Kundinnen und Kunden auf grosses Interesse. Weniger erfreut sind Teile des Aktionariats über den überarbeiteten Schriftzug des Unternehmens. Bild: weleda.ch

Das Wachstum gehe insbesondere auf die neue Linie «Edelweiss und blauer Enzian» zurück, die nach den Worten Müllers reissenden Absatz findet. Müller stellte weitere Produktneuheiten vor, die im Laufe des Jahres ihren Weg auf den Markt finden sollen. Sie zeigte sich sehr erfreut über das neu gebaute Weleda Logistikzentrum, das die weltweiten Auslieferungen wesentlich einfacher und speditiver mache.

Zahlreiche Wortmeldungen bzw. Fragen aus dem Aktionariat musste das Podium mit Verwaltungsrat und Geschäftsführung beantworten. Kritik gab es insbesondere am leicht überarbeiten Schriftzug Weleda, der nach Aussagen Müllers jetzt frischer daherkommt und auch die bisher etwas vernachlässigte Zielgruppe der jüngeren Konsumentinnen und Konsumenten von Weleda-Produkten verstärkt ansprechen soll.

Die GV, die traditionell in Arlesheim am Sitz des Unternehmens stattfindet, war wegen der extrem hohen Temperaturen nur mässig besucht; lediglich 55 Aktionäre und Aktionärinnen bei insgesamt über 14’000 Stimmrechtsaktien sowie einige Partizipanten fanden den Weg in die neu gebaute Veranstaltungshalle «Setzwerk».

Christian Brüchle wird im September als neuer CFO bei Weleda beginnen. Bild: xing.com

Seit Anfang des Jahres und dem Abgang von Raphael Savalle ist die CFO-Position bei Weleda nicht mehr besetzt. Jetzt konnte VRP Thomas Jorberg mit dem Deutschen Christian Brüchle einen neuen CFO vorstellen. Brüchle war jahrelang bei Procter & Gamble in verschiedenen Positionen tätig und bekleidete zuletzt für den New Yorker Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty die CFO-Position für die DACH-Region.

Der auf OTC-X gehandelte Partizipationsschein der Weleda AG hat seit Anfang Jahr deutlich an Wert zugelegt und kostete zuletzt 5’500 CHF. Quelle: otc-x.ch

Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen: Steigende Profitabilität

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Die Zürichsee-Fähre verbindet Meilen und Horgen. Die 10-minütige Überfahrt bedeutet für viele Anwohner, aber auch für Touristen, eine willkommene kleine Auszeit vom Alltagsstress. Bild: faehre.ch

Sie verbinden seit der Antike vom Wasser getrennte Ufer: Der griechische Mythos von Charon, dem Fährmann, der die Seelen über den Fluss Styx in die Unterwelt transportierte, ist ein Beispiel für die frühe Existenz von Fähren.

Heute werden keine Seelen mehr transportiert, sondern Autos, Fussgänger und Fahrräder. Und das auch nicht in der Unterwelt, sondern zwischen der Zürcher Goldküste und der «Pfnüselküste». So das Geschäftsmodell der Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen.

10 Minuten dauert das Übersetzen, Minuten, in denen der gestresste Reisende zur Ruhe kommt, in die Wellenspiele des Kielwassers schaut oder das Alpenpanorama geniesst. Für manchen Gast ein seltener Moment kontemplativer Ruhe im täglichen Verkehrsgeschehen. Und das natürlich besonders bei schönem Wetter.

Verkehrsertrag steigt deutlich an

Das durchzogene Wetter im letzten Sommer brachte der Schifffahrt auf den Schweizer Seen allerdings ein eher unterdurchschnittliches Jahresergebnis. Trotzdem kann die Zürichsee-Fähre im Jahr 2024 wie bereits im Vorjahr auf ein erfreuliches Geschäftsjahr zurückblicken mit einem resultierenden Jahresgewinn von rund 695‘000 CHF.

Das sei stabilen Frequenzen in der Hauptkategorie Personenwagen, einem rigorosen Kostenmanagement, einer Vereinfachung des Tarifsystems und Investitionen in die Modernisierung zu verdanken, schreibt der Verwaltungsrat im Geschäftsbericht.

Obwohl die Frequenzen mit 1,86 Mio. Fahrgästen gesamthaft leicht unter dem Vorjahr lagen, konnte der Verkehrsertrag dank dem neuen Tarifsystem um 5,4% gesteigert werden. Der Wettereinfluss machte sich in der Hauptkategorie der Fahrzeuge bis 7.49 Tonnen sowie beim Schwerverkehr (Fahrzeuge über 7.5 Tonnen) kaum bemerkbar, hingegen bei den Frequenzen der Zweiräder (Fahrräder und Motorräder) mit einer Abnahme um 5,7% im Vergleich zum Vorjahr.

5500 Fahrzeuge pro Tag an der Rad-WM

Positiv für die Zürichsee-Fähre sei die zehntägige Durchführung der Rad-Weltmeisterschaften im September in der Stadt Zürich ausgefallen, freuen sich die Verantwortlichen. Die Fähre stellte dabei eine wichtige und beliebte Ausweichroute für den Verkehr in der Region Pfannenstiel dar. Das Angebot wurde während diesen Tagen auf einen 5-Fähren-Betrieb angepasst. Zuerst war die Nachfrage verhalten, in der zweiten Woche stieg sie dann aber deutlich, und es wurden bis mehr als 5‘500 Fahrzeuge pro Tag transportiert.

Neue Tarife für anstehende Investitionen

Die neuen Tarife der Zürichsee-Fähre erwirtschafteten einen Mehrertrag, der für die anstehenden notwendigen Investitionen in den nächsten Jahren notwendig sei, schreiben Verwaltungsratspräsident René Schneider und Geschäftsführer Martin Zemp in der Einleitung zum Geschäftsbericht. Der bereinigte Verkehrsertrag stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0.6 Mio. CHF auf 11.4 Mio. CHF. Der Personalaufwand lag um 0.2 Mio. Franken über demjenigen des Vorjahres. Neben allgemeinen Lohnerhöhungen und den entsprechend höheren Ausgaben für Sozialversicherungen stiegen auch die Kosten bei den Personalnebenkosten für Ausbildung und Teambuilding.

Im Jahr 2024 wurden knapp 19’000 Liter Diesel mehr als im Vorjahr benötigt. Der Verbrauch pro Überfahrt stieg leicht auf 19,9 Liter; der gesamte Treibstoffverbrauch betrug im Jahr 2024 1,331 Mio. Liter. Trotz des weiterhin hohen durchschnittlichen Einkaufspreises von 162.3 CHF pro 100 Liter inklusive Mehrwertsteuer (Vorjahr: 168.1 CHF) sanken die Beschaffungskosten gegenüber dem Vorjahr. Zum Rückgang der Kosten beigetragen haben die gegenüber Vorjahr gesunkenen Preise für Schmier- und Hydrauliköl bzw. Harnstoff. Die starke Erhöhung der Stromtarife im 2023 waren auch für das Jahr 2024 gültig. Eine Senkung der Tarife erfolge erst ab 2025, so die Verantwortlichen der Zürichsee-Fähre.

Der Verwaltungs- und IT-Aufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0.23 Mio. Franken. Weiterhin steigend ist die Nutzung der elektronischen Zahlungsmittel, und entsprechend stiegen auch die Aufwendungen für Kreditkartenkommissionen. Die restlichen Mehraufwendungen stammen aus der externen Unterstützung für die Realisierung des neuen Zahlungssystems bzw. den Vorarbeiten für den Ersatz der Fähre «Schwan». Die höheren betrieblichen Aufwendungen konnten mit der Einnahmensteigerung vollständig ausgeglichen werden. Entsprechend stieg der Erfolg auf der Ebene des EBITDA auf 1.6 Mio. CHF (Vorjahr: 1.3 Mio. CHF).

Ausblick

Der Verwaltungsrat  beschäftigt sich seit längerem mit dem Ersatz der in die Jahre gekommenen Fähre «Schwan». Basierend auf dem gleichen Modell wie die Fähre «Meilen» soll die dritte, umweltschonende Generation einen vollständig elektrischen Antrieb erhalten. Die Mehrkosten gegenüber einer neuen, aber weiterhin mit Diesel betriebenen Fähre – einschliesslich der zusätzlich notwendigen Aufwendungen an Land (Transformator, Anpassung des Garderobengebäudes) – belaufen sich auf etwa 10 Mio. CHF.

Ohne eine substanzielle finanzielle Unterstützung sei eine elektrische Fähre derzeit nicht finanzierbar, betonen die Verantwortlichen. In den letzten Monaten hätten sich aber Optionen für eine mindestens teilweise Deckung der Differenz eröffnet; die Finanzierung der fehlenden Mittel sei damit realistischer geworden.

Sofern diese Möglichkeiten umgesetzt werden können, soll die neue Fähre noch im laufenden Jahr 2025 bestellt und im Herbst 2027 in Betrieb genommen werden. Auch die Planung für einen Neubau des Garderobengebäudes in Horgen sei weit fortgeschritten, vermeldet das Unternehmen. Die Räumlichkeiten für das Personal entsprächen nicht mehr den heutigen Anforderungen und seien zu klein, um getrennte Garderoben anbieten zu können. Zudem biete der Neubau optional den notwendigen Raum für einen Transformator, der für eine Elektrofähre benötigt würde.

Um für weitere Investitionen ein optimales Kreditrating zu erhalten, sei es notwendig, in den nächsten Jahren das Eigenkapital durch die Bildung von zusätzlichen Reserven zu stärken.

Fazit

Für Anwohner an den beiden Ufern des Sees gehört die Zürichsee-Fähre zur selbstverständlichen Infrastruktur. Und auch wenn die Fährbelegungen eine gewisse Wetterabhängigkeit aufweisen, so sind sie von schlechtem Wetter doch viel weniger betroffen als rein touristische Schiffs-Angebote auf dem See.

Dass die Fähren wirtschaftlich durch ruhige Gewässer pflügen, hat auch damit zu tun, dass es den operativ Verantwortlichen gelungen ist, die leicht rückgängige Gästefrequenz mit einem höheren Verkehrsertrag mehr als zu kompensieren. Was wiederum für die anstehenden Investitionen bedeutend ist.

Von der steigenden Profitabilität mit einem Gewinnschub von 37% profitieren die Aktionäre und Aktionärinnen. Sie erhalten 2024 eine Dividende von 80 CHF (wie im Vorjahr). Die Aktien der Zürichsee-Fähre werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 4’100 CHF für eine Aktie bezahlt. Daraus ergibt sich eine Dividendenrendite von knapp 2%, eine gleichbleibende Zahlung vorausgesetzt.

Kursverlauf über die letzten fünf Jahre der auf OTC-X gehandelten Aktie der Zürichsee-Fähre. Quelle: otc-x.ch

 

RealUnit Schweiz: Beteiligungsgesellschaft erhöht Kapital um weitere 7.2 Mio. CHF

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Anteile der Investmentgesellschaft RealUnit gibt es in Aktien und in Token. Bild: realunit.ch
Anteile der Investmentgesellschaft RealUnit gibt es in Aktien und in Token. Bild: realunit.ch

Die in Baar ansässige RealUnit Schweiz AG wächst weiter. Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung bekannt gab, konnte die im Mai durchgeführte Kapitalerhöhung mit maximal 6 Mio. Aktien erfolgreich abgeschlossen werden. Der Beteiligungsgesellschaft flossen so weitere 7.2 Mio. CHF zu. RealUnit Schweiz verfügt neu über 39 Mio. Aktien zu nominal 1 CHF. Die neu geschaffenen Inhaberaktien wurden am 11. Juni 2025 an der BX Swiss zum Handel zugelassen.

Die neuen Aktien wurden zu einem Ausgabepreis von 1.20 CHF angeboten. Nach Angaben der Gesellschaft konnte das Angebot innert weniger Tage platziert werden. Dabei wurden rund die Hälfte der neuen Aktien über das Bezugsrecht von bestehenden Aktionären gezeichnet. Weitere 3 Mio. RealUnit Aktien wurden in der freien Zeichnung erworben. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, stammen 75% der Teilnehmer an der Kapitalerhöhung aus der Schweiz sowie 21% aus Deutschland.

Die zugeflossenen Mittel sollen nun gemäss der Anlagestrategie in Realwerte fliessen. Den grössten Anteil am Portfolio machen mit über 40% Gold und Edelmetalle aus, gefolgt von Schweizer Aktien mit einer soliden Bilanzrelation. Ein kleiner Teil ist auch in Kryptowährungen angelegt, darunter vor allem Bitcoin.

Die an der BX Swiss gehandelten Aktien der RealUnit Schweiz AG konnten binnen Jahresfrist kräftig zulegen. Chart: bxswiss.ch

Die Performance der RealUnit Schweiz Aktien, die an der BX Swiss gehandelt werden, liegt seit Jahresbeginn bei über 5%. Ein Teil der RealUnit Schweiz Aktie ist auch als Aktientoken verbrieft. Kürzlich gab die Beteiligungsgesellschaft eine Kooperation mit Honesto bekannt.

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