Die AEK Energie AG ist bereits frühzeitig in zusätzliche Geschäftsfelder neben der Stromversorgung eingestiegen. Zu nennen ist hier insbesondere die Produktion von Holzpellets zu Heizzwecken, auf die das Energieunternehmen seit mehreren Jahren setzt und wo es sich mittlerweile schweizweit etabliert hat. Wie einer zum Jahresabschluss 2015 publizierten Mitteilung entnommen werden kann, haben im 2015 die Geschäftsfelder ausserhalb des Stromgeschäfts dazu beigetragen, ein gutes Ergebnis zu erreichen. Die tieferen Stromverkäufe konnten so kompensiert werden. Auf Gruppenebene sind die Einkünfte daher um 3 Mio. CHF auf 146.3 Mio. CHF angestiegen. Die warmen Temperaturen des Jahres 2015 und die wirtschaftlich angespannte Situation führten zu einem Rückgang des Stromabsatzes.
Stromnahe Geschäftsfelder gewinnen an Bedeutung
Die AEK Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2015 von der vorausschauenden Strombeschaffung und den Energie-Dienstleistungen, die das Unternehmen seit Jahren anbietet, profitieren. Fast 100% des gesamten von der Gruppe verkauften Stroms bezog die Gesellschaft in den vergangenen Jahren über langfristige Lieferverträge von den beiden Hauptaktionären BKW Energie und Alpiq. Dies dürfte auch im 2015 der Fall gewesen sein. Im abgelaufenen Jahr haben die stromnahen Geschäftsfelder stetig an Bedeutung gewonnen. Als exemplarisch benennt die AEK Energie das Contractinggeschäft in der Form von Wärmeverbunden für Gemeinden. Im Konzern ermöglichte diese breite Diversifizierung einen Anstieg des Betriebsgewinns vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 1.2 Mio. CHF respektive plus 10.3% auf 12.9 Mio. CHF im Vergleich zum Vorjahr. Noch stärker legte der Reingewinn mit plus 18.6% auf 11.5 Mio. CHF zu. Die Aktionäre partizipieren am besseren Ergebnis mit einer um 100 CHF auf 900 CHF pro Aktie erhöhten Dividende.
Anhaltend hohe Investitionen
AEK investierte im letzten Jahr 23 Mio. CHF in die technischen Anlagen. Der überwiegende Teil der Ausgaben floss in die Netzinfrastruktur und in Contractinganlagen. Dank der Investitionen kann die AEK den Kunden auf der einen Seite eine sichere unterbruchsfreie Stromversorgung anbieten und auf der anderen Seite erneuerbare Energien zu günstigen Preisen beziehen. So gelingt es der AEK, sich im schwierigen Marktumfeld mit einer markanten Verschärfung des Wettbewerbs der unterschiedlichen Stromanbieter zu behaupten. Eine sehr grosse Nachfrage verzeichnete das Unternehmen im Bereich der Netzdienstleistungen auch ausserhalb des Netzgebiets. Als Betreiberin von 40 Wärmeverbunden konnte die AEK ihre Rolle als führende Anbieterin von nachhaltigen erneuerbaren Energielösungen weiter festigen.
Strompreise erneut gesenkt
Im laufenden Jahr senkte die AEK die Strompreise für Privatkunden erneut, was der fünften Preisreduktion in Folge entspricht. Möglich wurde dies durch die tieferen Stromeinkaufspreise, welche die AEK ihren Kunden weitergibt. Weiterhin sehr erfolgreich entwickelt sich das Geschäft mit den Pellets. Trotz der deutlichen Zunahme des Imports von Billigprodukten konnte die AEK ihre Stellung dank der guten Qualität der Produkte halten. Um auch weiterhin einen hohen Standard anbieten zu können, wurde eine neue Trocknungsanlage gebaut, die im laufenden Frühjahr den Betrieb aufnimmt.
Die bislang vorliegenden Eckwerte der Jahresrechnung 2015 lassen eine positive Einschätzung der Kennzahlen zu. Während das Stromgeschäft weiterhin unter schwierigen Bedingungen und einem hohen Preis- und Margendruck leidet, entwickelt sich das Nebengeschäft erfreulich. Auch die Abschwächung des Euros gegenüber dem Franken vermag hieran nichts zu ändern.
Die Aktien der AEK Energie AG werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 29’700 CHF weisen die Titel eine attraktive Dividendenrendite von 3.03% auf. Wie wir bereits in einem Beitrag vom vergangenen Jahr, der hier nachgelesen werden kann, berichteten, zeichnet sich eine Neuausrichtung im Aktionariat der Gesellschaft ab. Bislang sind keine weiteren Nachrichten über die Veränderungen des Aktionariats bekannt geworden. Angesichts des aktuellen Kursniveaus und der hohen Ausschüttungsrendite dürfte es sich weiterhin lohnen, an den Papieren festzuhalten. Insbesondere weitere Dividendenerhöhungen sind angesichts der sehr gesunden Bilanzstruktur der AEK und der renditestarken Nebengeschäfte keinesfalls undenkbar. Zu beachten ist aber die geringe Liquidität der grossteils in festen Händen liegenden Aktien.