Jungfraubahn: Besuchermagnet Jungfraujoch lockte 2016 über 900‘000 Besucher an – Harziger Start in die Wintersaison 16/17

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Ein solcher Ausblick in die Winterlandschaft (hier vom Männlichen) blieb den Besuchern im Winter 2016/17 mangels Schnee verwehrt. Quelle: JFB
Ein solcher Ausblick in die Winterlandschaft (hier vom Männlichen) blieb den Besuchern im Winter 2016/17 mangels Schnee bis zum Jahreswechsel verwehrt. Quelle: JFB

Die Jungfraubahn Holding AG (JFB) konnte im Jahr 2016 mit 916’500 Besuchern auf dem Jungfraujoch das zweitbeste Ergebnis bei den Frequenzen in der Unternehmensgeschichte erzielen. Dies ist trotz der Terroranschläge in Europa gelungen, wie das Unternehmen in einer Mitteilung zum Jahresauftakt erklärte. Zu einer Belastung wurden die negativen Faktoren vor allem für das asiatische Gruppenreisegeschäft. Die JFB stemmte sich mit einer nochmaligen Intensivierung der Bearbeitung der Marke Jungfrau gegen diesen negativen Trend. Damit gelang es der JFB, den Erfolgskurs des ersten Semesters bis Jahresende fortzusetzen. Analog dürften sich auch die Umsätze entwickelt haben. Untermauert wird dies durch die Aussagen des Semesterberichts, wonach in den Sommermonaten Juli und August die Rekordwerte des Jahres 2015 zwar nicht erreicht wurden, aber dennoch Werte generiert werden konnten, die deutlich über dem Schnitt der letzten fünf Jahre und über den Frequenzen von 2014 lagen. Weiter auf dem Vormarsch befanden sich die Ausflugsberge Harder und First, welche die Rekordwerte des Jahres 2015 übertreffen konnten. So verzeichnete etwa die Firstbahn bei den Frequenzen im 2016 ein Plus von 2.5%. Sehr gut entwickelte sich der Sommer mit einem Plus von 25.5% im Vorjahresvergleich. Einen weiteren Passagierrekord verzeichnete die Harderbahn mit einem nochmaligen Anstieg der Frequenzen um 8.8%. Ebenfalls positiv entwickelte sich die Mürrenbahn mit 614’000 beförderten Passagieren, was einem Plus von 2% im Vorjahresvergleich entspricht.

Früher Wintersaisonstart verhindert Frequenzrückgänge nicht

Ein früher Wintereinbruch in den Bergen erlaubte es der JFB, bereits per Mitte November 2016 in die Wintersaison zu starten. Das anschliessende warme und trockene Wetter erforderte einen massiven Einsatz der Beschneiungsanlagen. Nur so konnte ein durchgehendes Wintersportangebot auf der Kleinen Scheidegg aufrechterhalten werden. Über die Festtage waren nahezu alle Anlagen des Teilgebiets in Betrieb, und die Lauberhornabfahrt konnte ebenfalls geöffnet werden. Im Firstgebiet war ein reduziertes Angebot am Pistenrand für Freestyler möglich. In den unteren Bereichen wurden zusätzliche Angebote wie Trottibikes lanciert, um den Gästen trotz des fehlenden Naturschnees ein attraktives Programm offerieren zu können. Trotz der erheblichen Anstrengungen, die sich negativ auf die Kosten ausgewirkt haben dürften, sank die Zahl der Skier Visits vom Saisonstart im November bis zum 2. Januar im Vergleich zum Vorjahr um 25% auf 112’500.

Die Aussagen der JFB zu den Besucherfrequenzen im Jahr 2016 lassen ein zumindest durchschnittliches Geschäftsergebnis erwarten. Während das Sommergeschäft nicht zuletzt dank der nochmals ausgebauten Marketingaktivitäten auf einem sehr hohen Niveau gehalten werden konnte, fiel der Start in die Wintersaison schwach aus. Weiterhin auf der Erfolgsspur befinden sich die Gebiete Harder und First in der Sommersaison. Während der Harder im Winter geschlossen bleibt und damit vom schwachen Wintergeschäft nicht tangiert wird, belastet der fehlende Schnee den Geschäftsgang der Firstbahn. Negativ auf das Konzernergebnis auswirken dürften sich die hohen Kosten für die Beschneiung der Pisten infolge des fehlenden Naturschnees und die hohen Aufwände zur Pistenpräparation.

Der Aktienkurs der an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotierten Aktien der JFB reflektiert den guten Geschäftsgang der vergangenen Jahre. Auf dem aktuellen Niveau von um die 101 CHF weist die Jungfraubahnen-Aktie unter der Annahme einer Ausschüttung in Vorjahreshöhe eine Dividendenrendite von knapp 2% aus. Dieser Wert ist auch im aktuellen Tiefzinsumfeld eher niedrig. Der Reingewinn für das abgeschlossene Jahr dürfte den Vorjahresrekordwert nicht unerheblich unterschreiten. Ein Rückgang in der Grössenordnung von 20% erscheint als keinesfalls unrealistisch, woraus sich ein Gewinn von rund 5 CHF pro Aktie ermitteln lässt. Unter dieser Annahme erscheinen die Aktien mit einem KGV von gut 20 für 2017 nicht mehr günstig bewertet.


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