Spar- + Leihkasse Riggisberg: Geschäftserfolg legt im 2017 dank weiterem Wachstum der Ausleihungen zu – konstante Dividende

Weiterhin rege Bautätigkeit im Wirtschaftsgebiet.

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In ruhigem Fahrwasser sorgt die Bankleitung für solide Ergebnisse
Die Bankleitung der SLR führte die Bank mit ruhiger Hand. Abgebildet sind v.l.n.r. Martina Bieri (GL-Mitglied), Daniel Müller (GL-Vorsitzender), Hanspeter Stucki (GL-Mitglied). Quelle: SLR AG

Die Spar- + Leihkasse Riggisberg AG (SLR) konnte im 2017 die Kundenausleihungen um 2% auf 438.8 Mio. CHF steigern. Die Neufinanzierungen erfolgten dabei ausschliesslich in der Region Riggisberg und Umgebung. Auch die Kundengelder entwickelten sich mit einem Plus von 1% auf 371.1 Mio. CHF positiv. Die SLR hat im letzten Jahr eine attraktive Anlagealternative für die eigenen Aktionäre lanciert. So wurde erstmals die „Riggisberger Kassenobligation“ mit ansehnlichem Erfolg auf den Markt gebracht. Die Investoren erhalten während der Laufzeit einen über dem Marktdurchschnitt liegenden Zins. Zudem erhalten die Anleger einen Gutschein des Gewerbevereins Riggisberg, mit dem das Gewerbe in der Region eine zusätzliche Unterstützung erfährt. Insgesamt ging der Deckungsgrad der Ausleihungen durch eigene Kundengelder leicht von 85.4% im Vorjahr auf 84.6% im Berichtsjahr zurück. Wie die SLR im aktuellen Geschäftsbericht informiert, liegt die interne Zielvorgabe des Deckungsgrades bei 80%.

Geschäftserfolg legt markant zu

Die SLR konnte im abgelaufenen Jahr den Geschäftserfolg um beachtliche 7.9% auf 1.9 Mio. CHF ausweiten. Massgeblich zum besseren Resultat beigetragen hat der um 3.5% auf 6 Mio. CHF angestiegene Bruttozinserfolg. Zwar musste die SLR einen Rückgang des Zinsertrags um 1% verbuchen, konnte aber gleichzeitig den Zinsaufwand um 13.2% reduzieren, was im Ergebnis zum höheren Zinserfolg führte. Zusätzlich konnte die SLR Wertberichtigungen im Umfang von 0.1 Mio. CHF, die in den Vorjahren gebildet wurden, zugunsten des Nettozinserfolgs auflösen. So stieg der Nettozinserfolg um 5.4% auf 6.1 Mio. CHF an. Auch beim Kommissions- und Dienstleistungserfolg konnte die Berner Regionalbank ein Plus von 21.4% auf 0.4 Mio. CHF erzielen. Dank der ebenfalls leicht höheren Einnahmen aus dem Handelsgeschäft stiegen die Gesamteinnahmen um 6.3% auf 6.8 Mio. CHF an. Auf der Kostenseite erhöhte sich der Geschäftsaufwand um 2.9% auf 4.2 Mio. CHF. Das Plus geht vor allem auf das Konto des Sachaufwands, der wegen Kosten für den Eintritt der SLR ins Esprit-Netzwerk um 4.1% auf 2.2 Mio. CHF zulegte. Projektkosten für den Esprit-Beitritt wurden zudem aktiviert und anschliessend vollumfänglich abgeschrieben, was zu einer Verdoppelung der Wertberichtigungen auf 0.3 Mio. CHF führte. Nach der Äufnung der Reserven für allgemeine Bankrisiken im Umfang von 0.6 Mio. CHF nach 0.3 Mio. CHF im Vorjahr resultierte ein Plus des Reingewinns von 1.3% auf 1.3 Mio. CHF. Die Aktionäre erhalten eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 125 CHF pro Aktie.

Weiterhin rege Bautätigkeit erwartet

Für das laufende Jahr 2018 rechnet die SLR mit einer Fortsetzung der regen Bautätigkeit im Geschäftsgebiet Riggisberg. Die Bank möchte davon profitieren. Aber auch die Kundengelder sollen weiter zulegen. Insgesamt erwartet die SLR für 2018 einen Anstieg der Kundengelder und der Ausleihungen um je 2%. Unter dem Strich wird ein Gewinn auf dem Vorjahresniveau prognostiziert. Insgesamt sieht sich die Bank gut gerüstet für das laufende Geschäftsjahr.

Die Geschäftszahlen der SLR fallen erfreulich aus. Noch im Vorjahr litt die SLR unter den Bereinigungen der Altlasten, die im Zusammenhang mit der versuchten Expansion in neue Geschäftsregionen entstanden sind. Mittlerweile sind diese komplett bereinigt, und das Bankhaus kann sich vollumfänglich dem normalen Bankgeschäft widmen. Im Berichtsjahr geschah dies, wie die Zahlen aufzeigen, mit grossem Erfolg. So konnte der sehr wichtige Zinsensaldo auch ohne die Einflüsse von Wertkorrekturen deutlich gesteigert werden. Dies legt nahe, dass es der SLR zumindest im vergangenen Jahr gelungen ist, sich dem weiterhin bestehenden Zinsmargendruck zu entziehen. Die Kehrseite der Medaille stellt indessen die etwas hohe Cost/Income-Ratio (CIR) von über 62% dar. Dieser Wert erscheint denn auch im Vergleich mit anderen Regionalbanken hoch. Nicht übersehen werden dürfen hierbei die Rahmenbedingungen im Geschäftsgebiet, das vor allem landwirtschaftlich geprägt ist. Die Bewertung landwirtschaftlicher Kredite ist deutlich aufwendiger, als dies bei reinen Wohnbauten der Fall ist, weswegen die CIR in dieser Grössenordnung akzeptiert werden kann. Als grundsolide angesehen werden kann die Bilanz der SLR.

Die Aktien der SLR werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis der letztbezahlten Kurse von 6’110 CHF weisen die Titel eine zumindest im aktuellen Tiefzinsumfeld akzeptable Rendite von 2% auf. Gleichzeitig liegt der Discount zum Buchwert bei 56%. Als bestenfalls durchschnittlich angesehen werden muss das KGV von gut 13 auf der Basis des Geschäftserfolgs. Für Anleger mit einem Faible für Substanzwerte eignen sich die Aktien als Ersatz für derzeit kaum rentierende Obligationen als valable Anlageopportunität. Eine partielle Annäherung des Kurses an den inneren Wert erscheint zumindest langfristig als wahrscheinlich.

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