Das Maschinenbauunternehmen Klingelnberg hat Details zum geplanten Börsengang bekannt gegeben. Dieser soll am 20. Juni stattfinden, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Das in Zürich-Oerlikon ansässige Unternehmen mit deutschen Wurzeln hat die Preisspanne für die angebotenen Aktien auf 45 bis 54 CHF je Aktie festgelegt. Das Angebot setzt sich aus rund 4,1 Millionen bestehenden und 512’800 neuen Aktien zusammen. Die Mehrzuteilungsoption umfasst laut den Angaben weitere 461’845 bestehende Aktien oder 10% des Basisangebots.
Damit beläuft sich das Angebotsvolumen auf rund 210 bis 245 Millionen CHF im Basisangebot und 230 bis 270 Mio. inklusive Mehrzuteilungsoption. Das Bookbuildingverfahren beginnt am heutigen 11. Juni und endet voraussichtlich am 19. Juni. Mit einer Gesamtzahl von rund 8,91 Mio ausstehenden Aktien nach dem Börsengang würde sich damit eine Marktkapitalisierung von bis zu 481 Mio. CHF ergeben.
Familie gibt Mehrheit ab
Damit werden rund 52% der Anteile angeboten, inklusive Mehrzuteilung bis zu 57%. Die bestehenden Aktien stammen aus dem Besitz der Familie Klingelnberg, der bisherigen Alleinaktionärin. Aus den neu emittierten Aktien wird ein Bruttoertrag von rund 20 Millionen Euro angestrebt, heisst es weiter. Damit soll die finanzielle Flexibilität geschaffen werden, um Wachstums- und Akquisitionsmöglichkeiten zu nutzen.
Der Schleif- und Fräsmaschinenhersteller hatte seine Börsenpläne Ende Mai bekannt gegeben. Nach den nun genannten Eckwerten bleibt die Familie weiterhin Ankeraktionärin mit mindestens rund 43%. Geleitet wird das Unternehmen von CEO Jan Klingelnberg. Im Zusammenhang mit dem IPO wurde eine Haltefrist für die bisherige Aktionärin von 24 Monaten vereinbart. Für die Gesellschaft sowie die Mitglieder des Verwaltungsrates sowie der Geschäftsleitung beträgt die Frist zwölf Monate.
Wolle als Präsident vorgeschlagen
Auch zur Erweiterung des Verwaltungsrates wurden nun weitere Details veröffentlicht. Zu den bisherigen Mitgliedern Diether Klingelnberg, Hans-Georg Härter und Hans-Martin Schneeberger sollen Jörg Wolle, Roger Baillod und Michael Hilb in das Gremium gewählt werden. Wolle, der auch VR-Präsident bei DKSH und Kühne+Nagel ist, wird als neuer Präsident vorgeschlagen und soll Diether Klingelnberg ablösen.
Baillod ist Finanzexperte und seit 2017 professioneller Verwaltungsrat und Unternehmensberater, wie es weiter heisst. Hilb ist Gründer und CEO der DBP Holding AG sowie Titularprofessor an der Universität Freiburg. Er sei Experte für Unternehmensentwicklung und Digitalisierung, hiesst es weiter.
Das Maschinenbauunternehmen zählt laut eigenen Angaben zu den führenden Unternehmen in der Verzahnungsindustrie. Im per 31. März 2018 zu Ende gegangenen Geschäftsjahr setzte Klingelnberg früheren Angaben zufolge rund 257 Millionen Euro um, ein Plus von 11% gegenüber dem Vorjahr. Im Schnitt ist das Unternehmen in den letzten drei Jahren um 6,4% gewachsen. Der um IPO-bezogene Kosten bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) belief sich auf rund 23 Millionen Euro. Das entspricht einer Marge von 8,9%.
yr/rw