Brunni-Bahnen: Hervorragendes Sommergeschäft erlaubt Rekordergebnis

Abhängigkeit vom Wintergeschäft reduziert.

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Rodelbahnen sind im Sommer gefragt.
Der Ausbau des Sommerangebots wirkt sich positiv auf die Zahlen aus. Quelle: zvg

Die Brunni-Bahnen Engelberg AG konnte das Geschäftsjahr 2017/18 (per 30. April 2018) mit einem neuen Rekord beenden. Wie das Unternehmen in einer online nicht verfügbaren Medienmitteilung informiert, ist es gelungen, die Rekordzahlen des Jahres 2015 mit einem Gesamtumsatz von 6.8 Mio. CHF zu übertreffen. Dabei haben das Sommer- und das Wintergeschäft zur positiven Entwicklung beigetragen. Geschäftsführer Thomas Küng erklärt, die Sommersaison sei bezüglich der Umsatzanteile erstmals gleichbedeutend mit der Wintersaison verlaufen, und das trotz einer guten Wintersaison. Damit setzte die Gesellschaft den Erfolgskurs im Sommer, der vor fünf Jahren einsetzte, weiter fort. Seitdem sind die Umsätze um 22% angestiegen. Mit zur Steigerung beigetragen hat auch die im August 2016 eröffnete Berglodge Ristis mit 41 Betten.

Mehr als 1 Million Fahrten

Im Berichtsjahr generierten die 219’350 Gäste, die das Brunni und die Klostermatte besuchten, über eine Million Fahrten auf den Transportanlagen. Gegenüber dem bisherigen Rekordjahr stiegen die Einnahmen um 5.5% an. Ein Vergleich mit dem Geschäftsjahr 2016/17 ist wegen des Langgeschäftsjahres, das 16 Monate dauerte, nur eingeschränkt möglich, teilt die Gesellschaft mit. Der Löwenanteil der Umsätze wurde mit dem Transportgeschäft erzielt, das 4 Mio. CHF generierte. Aus dem Restaurantgeschäft stammen 2.16 Mio. CHF. Die Mehreinnahmen erlaubten ein überproportionales Plus des Betriebsgewinns vor Abschreibungen (EBITDA) um 8% auf 1.66 Mio. CHF. Auch unter dem Strich konnte die Gesellschaft trotz deutlich höherer Sachabschreibungen ein Gewinnplus von 30% gegenüber 2015 verbuchen. Mit einem Reingewinn von 286’000 CHF befindet sich die Brunni-Bahnen AG auf Rekordkurs.

Fusion mit Titlisbahnen?

Vor Monatsfrist unterzeichneten der Verwaltungsrat der Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG (Titlisbahnen) und der Verwaltungsrat der Brunni-Bahnen AG eine Absichtserklärung über einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen. Durch den Zusammenschluss, über den wir unsere Leser informierten, könnten sich die beiden Firmen den grossen Herausforderungen der Tourismusbranche gemeinsam stellen. In einem Artikel der Hotel Revue äussern sich sowohl der VR-Präsident der Titlisbahnen, Hans Wicki, und sein Amtskollegen Albert Infanger positiv zum möglichen Zusammenschluss. In einer gemeinsamen Mitteilung beider Bahnen wird festgehalten, dass noch offen ist, ob die Verhandlungen zu einem Zusammenschluss der beiden Firmen führen werden. Offen sind auch die möglichen Konditionen und der Zeitplan einer Fusion.

Fazit

Die bislang erhältlichen Geschäftszahlen der Brunni-Bahnen AG fallen sehr erfreulich aus. Eine detaillierte Bewertung des Abschlusses wird indessen erst mit der Vorlage des Geschäftsberichts im Herbst möglich sein. Es ist allerdings davon auszugehen, dass keine negativen Überraschungen auftauchen werden. Sehr positiv zu bewerten ist das starke Sommergeschäft, welche die bei Bergbahnen oftmals hohe Abhängigkeit vom Wintergeschäft deutlich reduziert.

Die Aktien der Brunni-Bahnen werden zu Kursen von zuletzt 2’400 CHF auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Damit weisen die Titel ein Agio gegenüber dem Buchwert, der auf der Basis des Abschlusses 2016/17 bei gut 2’000 CHF pro Titel lag, auf. Bis zum Ende des Berichtsjahres dürfte sich dieser Wert allenfalls leicht verändert haben. Die Gesellschaft zahlt ihren Anteilseignern eine Dividende, was im Branchenvergleich eine Seltenheit darstellt. Dennoch kann die Ausschüttungsrendite von 1% (Basis Ausschüttung Geschäftsjahr 2016/17) auch im aktuellen Tiefzinsumfeld nur als bescheiden bezeichnet werden. Die Aktionäre erhalten allerdings noch eine attraktive Naturaldividende in der Form eines Nachtessens, das allen Teilnehmern an der GV offeriert wird. Keinerlei Aussagen sind bis dato zu den Aussichten einer Fusion mit den Titlisbahnen möglich. Es ist aus technischer Sicht nicht möglich, die beiden Bahnanlagen zu einem Gebiet zusammenzuführen. Eine mögliche Fusion sollte sich allerdings positiv auf die Kostenstruktur der Brunni-Bahnen auswirken.

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