Der Industriekonzern Schweiter hat im Geschäftsjahr 2018 mehr Umsatz erzielt, aber weniger Gewinn. Dafür sind ein positiver Effekt aus einem Liegenschaftenverkauf im Vorjahr und Gegenwind von den Währungen verantwortlich.
Der Umsatz legte um 7% auf 1’047.4 Mio. CHF zu, wie der Spezialist für Verbundwerkstoffe am Montag mitteilte. Um Währungseffekt bereinigt ergab sich ein Plus in lokalen Währungen von 5% und ohne die Akquisitionseffekte ein organisches Wachstum von 2%.
Das Geschäftsjahr sei herausfordernd und zweigeteilt gewesen, hiess es. Nach dem Optimismus und den Wachstumsperspektiven im ersten Semester habe sich die allgemeine Zuversicht im zweiten Halbjahr insbesondere im Displaygeschäft und im Bereich Kernmaterialien teilweise eingetrübt. Andererseits sei es im Architekturgeschäft in Asien und im Bereich Transport im zweiten Halbjahr deutlich besser gelaufen.
Der Betriebsgewinn (EBITDA) ging um 3% auf 111 Mio. zurück und die entsprechende Marge um gut 1 Prozentpunkt auf 10,6%. Im Vorjahr hatten hier noch positive Effekte zu Buche geschlagen, insbesondere ein Gewinn aus dem Verkauf einer Liegenschaft im hohen einstelligen Millionenbereich. Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten weder auf Stufe Umsatz noch beim Betriebsgewinn erreicht.
Der Reingewinn reduzierte sich gar um über einen Fünftel auf 60.3 Millionen. Dafür macht das Unternehmen insbesondere Wechselkursverluste verantwortlich, nachdem im Vorjahr noch Währungsgewinne von 11 Mio. gestützt hatten.
Die ordentliche Dividende soll unverändert 40 CHF betragen. Im Vorjahr wurden insgesamt 45 CHF ausgeschüttet, allerdings inklusive einer Sonderdividende von 5 CHF für den Ertrag aus dem Verkauf der Textilmaschinensparte SSM an Rieter.
Guter Start ins Jahr 2019 trotz Zurückhaltung im Displaygeschäft
Im Ausblick auf 2019 rechnet Schweizer mit einem „positiven Geschäftsverlauf“. Das neue Geschäftsjahr habe „erfolgreich begonnen“ habe, trotz einer anhaltenden Zurückhaltung im Displaygeschäft bei Acrylprodukten, heisst es. Die konjunkturellen Aussichten in den Kernmärkten seien weiterhin positiv, allerdings sorge der anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und China weiterhin für eine gewisse Unsicherheit.
Weiter gibt das Unternehmen Veränderungen im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung bekannt. Jan Jenisch stelle sich nach fünf Jahren im Verwaltungsrat aus zeitlichen Gründen nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Er ist bekanntlich seit Mitte 2017 CEO von LafargeHolcim. Innerhalb der Geschäftsleitung hat der Verantwortliche für den Bereich Technologie, Georg Reif, seinen Rücktritt im ersten Halbjahr 2019 angekündigt. Er will sich vorzeitig pensionieren lassen.
cf/uh