Macro Perspective: „We want you to panic!“ – Gallionsfigur Greta und der Generationenkonflikt

Es gibt keinen Planeten B

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„Es ist das Privileg der Jugend, den Pflug über die Knochen der Alten zu ziehen.“ Arthur Rimbaud, 1854-1891, Dichter

„Erwarte das Unerwartete“ – so lautet eine Börsenweisheit, die stets zutrifft. Und so unerwartet, wie die globalen Klimaschutzmassnahmen mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten wieder zurückgedreht wurden, so unerwartet kommt nun der stärkste Widerstand überhaupt gegen das „Weitermachen wie bisher“ von – Jugendlichen! Mit 1.4 Mio. Teilnehmern in 128 Ländern waren die Klima-Streiks an den Schulen vergangene Woche die bisher grössten Proteste weltweit gegen den ungebremsten Klimawandel.

Wie Medien und Politiker mit den Protesten umgehen, zeigt schon die allgemeine Ratlosigkeit. Bei den Reaktionen wird die Schizophrenie der Gesellschaft offensichtlich. Da gibt es Wissenschaftler, die sich vorbehaltlos hinter die Schülerinitiative stellen und froh sind, dass ihre zunehmend eindringlichen Appelle nun eben auf diesem Umweg Gehör finden. Bei den Massenmedien, so scheint es, sind nur bunte Plakate und Menschenmassen, die den üblichen Rahmen von Protesten sprengen, gut für einen kurzen Bericht. Manche Journalisten geraten allerdings auch ins Schwärmen angesichts des Momentums der Freitags-Schulstreiks und fühlen sich wohl an ihren eigenen einstigen Enthusiasmus und die Energie erinnert, mit denen sie selbst die Welt retten wollten.

Ratlose Politiker

Wie üblich völlig aus der Welt sind die Politiker, die absolut überfordert scheinen, denn es handelt sich quasi um eine ausserparlamentarische Opposition, die nicht mit Steuergeschenken und leeren Versprechungen korrumpiert werden kann. Die ständig mächtiger werdende Bewegung besteht ja hauptsächlich aus Minderjährigen ohne Wahlrecht.

Von Politikern, der hauptsächlichen Zielscheibe der Kritik, kommt oft nur der Kommentar, dass Schüler in der Schule lernen sollten und nicht noch die Fehlzeiten durch ihre Streiks erhöhen. Es gibt aber auch Aussagen wie die, dass es falsch sei, Kinder für ihre Aktionen zu preisen, die fundamental falsch seien. Vereinzelt wird die Intention positiv hervorgehoben, doch der Weg sei falsch und kontraproduktiv. Keine Spur von Verständnis und Einfühlungsvermögen.

Klare Sicht

Aus Sicht eines 15-Jährigen sieht die Welt jedoch anders aus. Es mag auch daran liegen, dass während der Pubertät die Hormone verrückt spielen und das biochemische Gleichgewicht sich erst nach Jahren einstellt, doch gerade diese zeitweilige Entrücktheit macht nun scheinbar einer ganzen Generation schlagartig die Schizophrenie der Gesellschaft in unseren „post-modernen Zeiten“ bewusst.

Leere Versprechen

Trotz praktisch täglich neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Ursachen und Ausmass von Gletscherschmelze, Wasser- und Luftverunreinigungen, Plastikmüll und Treibhausgasen und trotz der seit Jahrzehnten von Politikern wohlformulierten Versprechen, die Umweltprobleme zu beheben und schädliche Entwicklungen zu stoppen, ist es doch in Wahrheit per saldo so, dass 2018 die höchste Erdölproduktion aller Zeiten gesehen hat, dass die Plastikproduktion ebenfalls ein neues Rekordvolumen erreicht hat, dass unverändert hunderte, wenn nicht tausende neuer Kohlekraftwerke gebaut und geplant werden, dass die Rinderpopulation (Schlachtvieh) die 1 Mrd.-Marke übersprungen hat …

Das einzige, was sich geändert hat, ist, dass die Missstände und Fehlentwicklungen von vor 40 oder 20 Jahren sich beschleunigt und akzentuiert haben. Im Gegensatz zu damals liegen heute jedoch unwiderlegbare wissenschaftliche Beweise vor für die Ursachen der Klimakatastrophe, des Artensterbens, von vielen Krankheiten und insbesondere den Folgen, die heute schon erkennbar sind und denen, die noch zu erwarten sind.

Beschleunigtes Artensterben

Wie muss es für Pubertierende und Heranwachsende aussehen, wenn die älteren Generationen die eigenen Kinder und Enkel um eine Zukunft bringen, die halbwegs lebenswert scheint: mit sauberer Luft, Fischen in den Ozeanen und Bienen, Vögeln und summenden Insekten, die für die Bestäubung in der Pflanzenwelt sorgen. Doch Flora und Fauna sterben beschleunigt aus. Schon die Kinder der nach dem Jahr 2000 Geborenen werden Tiger, Rhinozerosse, Gorillas und Paradiesvögel nur noch von Filmen kennen. Aufgrund der dümmlichen globalen Fischereipolitik, der fortgesetzten Verschmutzung der Meere und der Temperaturerwärmung ist es absehbar, dass bald nur noch Quallen und Mikroorganismen die Ozeane bevölkern. Und wo einst intakter Regenwald stand – auf Borneo, Sumatra, Madagaskar – ist dieser heute zu 90% abgeholzt und überwiegend durch Wüsteneien oder Plantagen zur Palmölgewinnung ersetzt.

Wachsende Ungleichheit stört juveniles Empfinden

Dazu kommt die wachsende Ungleichheit und Ungerechtigkeit, die gerade das jugendliche Gerechtigkeitsempfinden empören kann. Für die Jugendlichen mit ihrem unmittelbaren und noch unverbogenen Empfinden ist es in ihrer scheinbaren „Entrückheit“ von den Erfordernissen des ganz normalen Wirtschaftslebens noch einfach, die direkten Kausalketten zu sehen. Laut Oxfam besitzen nur acht Multimilliardäre mehr als die ärmere Hälfte der Menschheit zusammen. Und während in der entwickelten Welt SUVs trotz ihrer höheren Umweltbelastung inzwischen zum Standard geworden sind, ist der Chad-See in Zentralafrika als Folge der Klimakrise auf einen Bruchteil seiner einstige Grösse zusammengeschrumpft. Fische für die Proteinversorgung der Bevölkerung gibt es dort kaum noch. Wer flüchtet und die Killerkommandos von Boko Haram und dann die Sklavenhändler in Libyen überlebt, ertrinkt anschliessend im Mittelmeer. Der Ausverkauf von urbarem Land in Afrika an Inder, Saudis und Europäer, die Verkäufe von Fischereirechten vor den Küsten und die hemmungslose Korruption der Eliten vermehren die Probleme – und auf der anderen Seite stehen in der Regel Unternehmen der ersten Welt. Hilfsleistungen hier und da für die armen Afrikaner erzeugen eine Scheinrealität, denn tatsächlich ist auch für Europa der schwarze Kontinent nur ein Endlager für Müll und Sondermüll, ein Markt für EU-Überschüsse wie Hühnerfüsse und Milchpulver. Die dezentrale und autarke Nahrungsmittelversorgung wird dadurch zerstört. Bei der Frage, warum die Welt so ist, wie sie ist, kommen die Jugendlichen offensichtlich zu anderen Erklärungen, als man ihnen glauben machen will.

Missliebige Studienerkenntnisse werden ignoriert

Besonders krass muss es den Jugendlichen erscheinen, wenn sie aktuelle Studienergebnisse zur Kenntnis nehmen, wie die, dass bei 7- bis 9-Jährigen, die nahe an Strassen leben, die Lungenkapazität um bis zu 10% geringer ausfällt und dass durch die schlechte Luftqualität jährlich mehr Menschen sterben als durch den Genuss von Tabak. Gleichzeitig werden Fahrverbote trotz Überschreiten von Grenzwerten nicht erlassen, und das ganze Thema wird von Regierungen bagatellisiert. Sieht so eine moderne und aufgeklärte Republik von und für Menschen mit ihren natürlichen Gesundheitsbedürfnissen aus oder ist es eine Industriewelt, in der der unvollkommene heranwachsende Mensch mit seiner Sinnsuche nur eine lästige und eigentlich unerwünschte Randerscheinung ist?

Realistische Sicht der Jugendlichen

Ist es nicht nachvollziehbar, dass für einen 15-Jährigen der Eindruck entsteht und sogar entstehen muss, dass die Generation der Eltern und Grosseltern die Kontrolle und die Peilung total verloren hat und die Welt deshalb auf den Abgrund zustürzt? Denn wissenschaftlich betrachtet war bisher noch jedes Artensterben in der Geschichte unseres Planeten von Katastrophen kosmischen Ausmasses begleitet. Die Gletscherschmelze und damit der zu erwartende Anstieg des Meeresspiegels laufen nach jüngsten Erkenntnissen 30mal schneller ab, als bisher angenommen wurde. Die Eismassen werden nicht mehr einige Meter pro Jahr durch ihr Gewicht nach unten gezogen, sondern sie rutschen zunehmend auf dem abgeschmolzenen Wasser unter ihnen wie auf einer Rutsche um hunderte Meter pro Jahr. Wer heute 15 Jahre alt ist und rational die wissenschaftlich fundierten Prognosen bedenkt, sieht schnell, dass seine Lebenserwartung bis 2100 reichen wird und dass bis dahin die Durchschnittstemperaturen um 5 Grad Celsius gestiegen sein werden. New York, Amsterdam und Venedig liegen dann unter dem Meeresspiegel.

Tradition des Kampfes gegen wissenschaftliche Erkenntnisse

Wo also die „Erwachsenen“ die Erkenntnisse der Klimawissenschaft negieren, verdrängen, nicht bedenken und sogar bekämpfen, da sehen die Jugendlichen ganz klar und unverstellt, dass genau dieses Verhalten dazu führt, dass mehr Treibhausgase emittiert werden und sich der Planet, ihr Planet, weiter aufheizt. Die wissenschaftlichen Beweise sprechen für sich. Doch wie schon bei Galileo und Kopernikus werden neue Erkenntnisse bekämpft, und notfalls werden die Häretiker auch wie Giordano Bruno verbrannt, um sie zum Schweigen zu bringen und die alte Sicht der Dinge aufrechtzuerhalten – noch vor 500 Jahren war die Erde eine Scheibe und das Zentrum der bekannten Welt, um das sich Sonne und andere Gestirne drehten. Auch Charles Darwin war in einem schweren Konflikt, denn die Ergebnisse seiner Forschungen kamen zu einem sehr viel höheren Erdalter als die 5’000 Jahre, vor denen nach der noch im 19. Jahrhundert allein gültigen Sicht Gott die Welt an sieben Tagen geschaffen hatte.

Rückfall in alte Feindbilder

Wie schon immer fällt die Reaktion der Masse sowie der Herrschenden und Eliten so aus, dass die alten Verhältnisse fortbestehen. Man hat sich komfortabel eingerichtet und will auf nichts verzichten, schon gar nicht auf das Automobil oder den täglichen Fleischverzehr. Damit einher geht auch die massive Zuwendung weiter Bevölkerungskreise zu anachronistischen Organisationen, seien es populistische, autoritäre oder religiös motivierte. Rund um den Globus hat sich innerhalb der letzten Jahre der Irrationalismus durch eine starke und aggressive Polarisierung umgewälzt. Es sind fast immer alte Feindschaften, die historisch oder religiös begründet sind. Fast wäre es vor kurzem zum verschärften Konflikt zwischen den Nuklearmächten Indien und Pakistan gekommen. Antisemitismus gehört allen Lippenbekenntnissen zum Trotz auch und gerade in Europa scheinbar wieder zum Alltag. Italienische Politiker wie der Präsident des Europäischen Parlaments, Tajani, zitieren gern und oft Mussolini und stellen Gebietsansprüche auf Istrien und Dalmatien, die von den Faschisten einmal kurzzeitig besetzt worden waren. Selbst Buddhisten haben ihren Pazifismus, wie in Myanmar, aufgegeben und beteiligen sich an Völkermord.

Rationaler Protest

Im Gegensatz zu anderen aktuellen Massenbewegungen sind die Schülerproteste hochgradig rational begründet. Die Forderungen sind fundiert und entsprechen dem unmittelbaren Überlebenstrieb der menschlichen Spezies. Demgegenüber sind beispielsweise die „Gelbwesten“ in Frankreich diffus und auch konfus. Zunächst ging es gegen Steuererhöhungen, jetzt gegen den Präsidenten, das System, die Reichen, die Juden. Zwar hat Frankreich eine lange Tradition von Revolution und Revolte, doch den Gelbwesten fehlt, was die Revolution 1789, die Commune de Paris 1871 oder die Studentenrevolte von 1968 auszeichnete, nämlich die Vision einer besseren, gerechteren und freieren Welt. Die Gelbwesten erscheinen kopflos und zutiefst reaktiv und destruktiv, und darüber hinaus fremdgesteuert. Es scheint vor allem um Ressentiments zu gehen, und eigentlich dokumentiert sich in der Zerstörungswut die Angst, noch weiter in der Gesellschaft abzurutschen, wenn jetzt die meisten Arbeitsplätze durch Roboter ersetzt werden. Besonders ausgeprägt sind in Frankreich auch Übergriffe gegen Asiaten. Auch darin drückt sich die Angst, abgehängt und ersetzt zu werden, aus. Verblüffend an dem Phänomen der Gelbwesten ist höchstens, wie sorgfältig das Thema und die fortgesetzte Gewalttätigkeit aus der Berichterstattung der Massenmedien ausserhalb Frankreichs herausgehalten wird. Als ob die EU nicht schon genug Probleme hätte.

Die Schuldigen wissen von nichts

Bei einer psychologischen und distanzierter Betrachtung spricht aus den jugendlichen Protestierenden dagegen das noch ungefilterte kollektive Unbewusste der Menschheit – als Korrektiv und Antipode zu der Fügsamkeit und Komplizenschaft der älteren Generationen, die trotz vielleicht irgendwann anderer Absichten doch tatsächlich zu den Trägern des jetzt kritisierten zerstörerischen Systems geworden sind – die Eltern und Lehrer, die Onkel, Tanten und Grosseltern und eigentlich jeder, der nicht gerade ein erklärter Non-Konformist ist. Denn der Grossteil der schädlichen Treibhausgase ist erst in den letzten 50 Jahren ausgestossen worden, dem Zeitalter der Massenmobilität, des steigenden Energiekonsums und des Wohlstands als Folge der breiten Industrialisierung.

Systemkritik

Was Greta und ihre Mitstreiter formulieren, ist nicht zuletzt auch eine Systemkritik, die erstaunlich simpel und treffend ist. Es ist zudem eine Bankrotterklärung für das bestehende Establishment. Dennoch wurde die Initiatorin Greta auch nach Davos zum diesjährigen Weltwirtschaftsgipfel eingeladen, Politiker und Manager suchen das Gespräch – doch werden von der Kompromisslosigkeit offensichtlich sprachlos gemacht. Aber manchmal sind Kompromisse bei aller Liebe zu diplomatischen und multilateralen Lösungen auch tödlich. So bleibt angesichts der ständig steigenden globalen Temperaturen überhaupt keine Zeit, um den Kohleanteil nur langfristig, irgendwann in der Zukunft, zu reduzieren, sondern es müsste schon möglichst schnell geschehen, um den Prozess der Erderwärmung nicht noch weiter zu beschleunigen. Graduelle Änderungen sind zwar generell zu bevorzugen, weil sie verträglicher sind, doch es gibt jetzt eine Situation durch das alleinige Verschulden der Generation der Eltern und Grosseltern, in der nur schnelle und radikale Massnahmen das Überleben der Spezies langfristig zu sichern vermögen.

Wissenschaftliche Argumente vs. Fatalismus

Alles Blödsinn – vielleicht. Doch die Risiken sind beträchtlich, und bei nüchterner wissenschaftlicher Betrachtung ist die Entwicklung wohl schon jenseits des Punktes, an dem Massnahmen noch Sinn machen. So argumentiert übrigens auch Donald Trump, allerdings, ohne die Konsequenzen anzusprechen. Wenn es sich nicht um eine existenzielle Bedrohung handelte, würden sich die Teenager, die die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse richtig interpretieren und extrapolieren, wohl kaum so engagieren. Genau darin besteht auch der Keim der Hoffnung, dass aufgrund des starken Momentums der Bewegung doch noch rasche Kurskorrekturen durchgesetzt werden.

Schulstreiks oder nicht?

Wären die Vorgängergenerationen nicht so leicht korrumpierbar gewesen und hätten sich Fehlentwicklungen entschiedener entgegengestellt, so würde die Erde jetzt nicht am Abgrund stehen. Vielleicht fehlt den Wirtschaftssubjekten auch schlicht Wissen und Fantasie, um die weitere Erhitzung des Planeten zu durchdenken und zu visualisieren. Dauerhafte Temperaturen von über 35 oder sogar 40 Grad Celsius wie letzten Sommer bringen Dürren und Herzinfarkte, Asphaltierungen schmelzen und die Meeresströmungen verändern sich und damit das Klima. Der Permafrost taut auf und setzt Unmengen Methan frei, das sehr lange Zeit im gefrorenen Boden gebunden war. Methan ist als Treibhausgas 23mal schädlicher als CO2! Kumulativeffekte wären mit kosmischen Katastrophen durchaus vergleichbar. Das alles wollen die Jugendlichen nicht, und dennoch steuern die Kapitäne aus Politik und Wirtschaft genau darauf zu – und beschleunigen sogar, allen Beteuerungen zum Trotz. Deshalb ist die Dringlichkeit hoch und rechtfertigt Schulstreiks allemal.

Börse handelt Zukunft

Was hat das alles mit der Börse zu tun? Viel, weil an der Börse in erster Linie die Zukunft gehandelt wird. Und weil diese Bewegung Durchschlagskraft hat und sich nicht einfach ersticken lassen wird. Wer mit dem Rücken zur Wand steht, wie die Generation der nach 2000 Geborenen, kann eine Energie entfesseln, die den eingelullten und korrumpierten Vertretern des Establishments kaum vorstellbar sein dürfte. „Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, das hatte Victor Hugo richtig erkannt. Diese in ihrer Existenz bedrohte Generation scheint sich im Gegensatz zu ihren Vorgängern nicht mehr mit „Brot und Spielen“ und leeren Worthülsen abspeisen lassen zu wollen. Als Folgen sind denkbar, dass Verbrennungsmotoren sehr viel schneller als angedacht nicht mehr zugelassen werden, dass Kohlekraftwerke früher als geplant abgeschaltet werden, dass Grenzwerte auf Basis wissenschaftlicher Forschung neu und sehr viel tiefer festgesetzt werden uvm.

Alternative New New Deal

Der „New New Deal“, also eine Neuauflage der von Roosevelt in den 1930er Jahren durchgesetzten Reformen, u.a. eine Zerschlagung der Monopole, staatliche Infrastrukturmassnahmen und mehr soziale Gerechtigkeit, ist eine verstärkt diskutierte Alternative zu Trumps frühkapitalistischer Wirtschaftspolitik. Dies liesse sich wie in Kalifornien mit der Energiewende bestens verbinden. Es ist in Europa, Amerika und Asien am Ende eine Frage des politischen Willens des Souveräns, nicht der Plutokratie oder von Parteien.

Es dürfte schwierig sein, die berechtigten Forderungen einer ganzen Generation von Heranwachsenden zu ignorieren oder nicht ernst zu nehmen. Die Alten müssen wohl erkennen, dass ihre Nachfahren wie Rimbaud denken: „Das Leben ist anderswo.“

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