Bondpartners: Marktturbulenzen führen zu roten Zahlen im ersten Semester

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Das Lausanner Finanzdienstleistungsunternehmen Bondpartners SA erlitt im ersten Semester 2020 einen Verlust von 0.3 Mio. CHF nach einem Vorjahresgewinn von 2.2 Mio. CHF. Wie das Unternehmen in einem Mediencommuniqué zum ersten Semester, das nur in französischer oder englischer Sprache verfügbar ist, schreibt, hat die Coronakrise die bereits vor deren Ausbruch bestehenden Schwächen der Wirtschaft akzentuiert. So haben die Finanzmärkte mit massiven Verwerfungen auf die Krise reagiert. Dies schlug sich vor allem im Bereich der eigenen Handelsbestände negativ nieder. Per saldo betrug der Wertverlust der eigenen Bestände im ersten Semester 2.8 Mio. CHF nach einem Vorjahresgewinn von 2.7 Mio. CHF. Bondpartners weist darauf hin, dass sich die Finanzmärkte, die im ersten Quartal deutlich eingebrochen sind, bis zum 30. Juni mit unterschiedlichen Steigerungsraten wieder erholten.

Erfreuliches Handelsgeschäft

Das Handelsgeschäft entwickelte sich im ersten Halbjahr 2020 erfreulich. Im Gleichschritt mit den starken Marktverwerfungen stiegen die Umsätze markant an. Gleichzeitig zogen auch die Margen an, was sich in einem grossen Anstieg des Erfolgs aus dem Handelsgeschäft auf 4.5 Mio. CHF (Vorjahr: 2.3 Mio. CHF) niederschlug. Diesem Plus stehen die Wertkorrekturen auf dem Handelsbestand und der ebenfalls leicht tiefere Zinserfolg gegenüber. Die weiterhin starke Entwicklung des Schweizer Frankens gegenüber den wichtigsten Währungen belastete zudem das Devisengeschäft. Hier verzeichnete der Finanzdienstleister einen Verlust von 1.1 Mio. CHF nach einem Vorjahresgewinn von 0.2 Mio. CHF. Ein Lichtblick stellt der um 0.2 Mio. CHF auf 2.8 Mio. CHF gesenkte Geschäftsaufwand dar. Per saldo reichte dies jedoch nicht aus, um das Abrutschen in die Verlustzone zu verhindern. So fiel der Geschäftserfolg mit minus 1 Mio. CHF nach einem Vorjahresgewinn von 3.3 Mio. CHF klar negativ aus. Im Berichtssemester löste Bondpartners Reserven für allgemeine Bankrisiken im Umfang von 0.6 Mio. CHF auf. Im Vorjahr wurden diese mit 0.9 Mio. CHF alimentiert.

Anhaltende Unsicherheit

Die Aussichten für den weiteren Geschäftsverlauf bis zum Jahresende 2020 bleiben von Unsicherheit geprägt. Das anhaltend schwierige Marktumfeld verunmögliche es, Prognosen bis zum Jahresende zu machen, informiert Bondpartners. Das Unternehmen wird weiterhin alles daran setzen, den Betrieb erfolgreich fortzuführen. Dies gelang auch im ersten Semester, wo trotz der hohen Anforderungen an die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter der Geschäftsbetrieb stets vollumfänglich aufrechterhalten werden konnte. Dank der soliden Finanzierung mit einer substanziellen Eigenmittelausstattung sieht sich Bondpartners gewappnet, weiteren Belastungen erfolgreich begegnen zu können.

Fazit

Für das erste Semester 2020 trifft bei Bondpartners das Sprichwort «Wo Licht ist, ist auch Schatten» ins Schwarze. Den hohen Verlusten auf den Handelsbeständen, die der Finanzdienstleister zur Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit benötigt, steht der deutliche Anstieg des Handelserfolgs gegenüber. Erneut zu einer Belastung entwickelte sich der starke Schweizer Franken. Angesichts der erheblichen Marktverwerfungen, die nicht vom Unternehmen beeinflusst werden können, erscheint der Geschäftserfolg für das erste Semester gut. Dank der soliden Bilanz ist Bondpartners gut positioniert und kann selbst weitaus höhere Wertkorrekturen auf dem Bestandsportfolio ohne Probleme überstehen. Gerade in der aktuellen Krise zeigt sich die Bedeutung der von Bondpartners stets betonten hohen Eigenmittel.

Die Aktien von Bondpartners werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Seit der Umwandlung der bisherigen Inhaberaktien in Namenaktien wurden keine Umsätze in dem Titel mehr erzielt. Der letztbezahlte Kurs der Inhaberaktien lag bei 820 CHF. Dieser Wert entspricht einem rund 45%igen Discount gegenüber dem Buchwert per 30. Juni 2020. Die Umwandlung der Inhaber- in Namenaktien erfolgte beim Lausanner Finanzhaus problemlos und kann als ein Idealbeispiel für den Umgang mit den Aktionären angesehen werden. Lediglich die Aktionäre, die ihre Titel physisch verwahren, sind gezwungen, tätig zu werden, um ihre Aktionärsrechte zu wahren. Sofern sie die Titel nicht zum Umtausch einreichen, droht ihnen der Verlust ihrer Aktionärs- und Vermögensrechte, wie wir vor einigen Wochen hier berichteten. Sollten Leser unseres Blogs betroffen sein, raten wir dringend, ihre Aktien bis spätestens 30. April 2021 zur Registration und zum Umtausch an Bondpartners einzusenden respektive in ein Depot bei einer Bank eizuliefern, damit diese die notwendigen Schritte übernimmt.

Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär des Unternehmens.

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