Hoher Kasten: 2020 resultiert erster Verlust seit zehn Jahren

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Zum ersten Mal seit zehn Jahren muss die Hoher Kasten Drehrestaurant und Seilbahn AG (HKDS) ihre Aktionäre im aktuellen Geschäftsbericht über ein negatives Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr informieren. So blieb 2020 pandemiebedingt ein Verlust von 0.3 Mio. CHF zu Buche stehen.

Mehr Personalbedarf nach Wiedereröffnung

Bedingt durch die vorübergehende Betriebsschliessung während des ersten Lockdowns und das vollständig ausfallende Gruppengeschäft ging die Anzahl der beförderten Gäste um über einen Drittel zurück. Dementsprechend reduzierte sich auch der generierte Umsatz um 39% auf 1.8 Mio. CHF. Noch stärker war der Rückgang des EBITDA um 59% auf 0.6 Mio. Zurückzuführen ist dies auf einen verhältnismässig schwach rückläufigen Personalaufwand. So war gemäss Angaben des Appenzeller Unternehmens der Bahnbetrieb nach der Wiedereröffnung im Juli personalintensiver, da mehr Mitarbeitende zur Gästebetreuung und Kontrolle über die Einhaltung der Vorschriften eingesetzt werden mussten. Schlussendlich vermochte auch erhaltene Kurzarbeitsentschädigung über gut 60’000 CHF das Ergebnis nicht zu retten.

Tunnelbau statt Bahnbetrieb

Während der Betriebsschliessung im Frühling blieb die HKDS aber nicht untätig, sondern nutzte die Zeit, um die Bauarbeiten am neuen Tunnel und Schräglift in der Bergstation vorzuziehen. So war es möglich, nach dem vorgezogenen Saisonende am 1. November bereits mit der zweiten Bauphase zu beginnen. Mittlerweile konnte der Tunnelbau abgeschlossen werden. Einzig die Installation des Schräglifts steht noch aus, da sich dessen Lieferung aufgrund der Pandemie verzögert. Gemäss früheren Angaben des Ostschweizer  Unternehmens soll sich der gesamte Investitionsbetrag auf 2.7 Mio. CHF belaufen. Zur Sicherstellung der Liquidität in dieser anspruchsvollen Zeit beanspruchte die HKDS einen Covid-19-Kredit über 170’000 CHF.

Mit einem Eigenkapitalanteil von 58% präsentiert sich die Bilanz der Gesellschaft aber unverändert solide. Im Jahr 2000 bezeichnete eine Studie der Universität St. Gallen einen Anteil von mindestens 40% als notwendig für ein wirtschaftlich nachhaltiges Überleben von Bergbahnen. Von den insgesamt in dieser Studie benannten vier finanziellen Indikatoren erfüllte das Unternehmen im Krisenjahr 2020 immerhin noch zwei. Im Vorjahr hatten alle erfüllt werden können.

Der Handel der Aktien der Hoher Kasten Drehrestaurant und Seilbahn AG findet ausserbörslich auf OTC-X statt. Der letztbezahlte Kurs liegt bei 129 CHF.

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