Energie Zürichsee Linth: Sommerfest mit grossem Andrang

Der Energieversorger aus Rapperswil Jona sucht den direkten Kontakt zu seinen Aktionärinnen und Aktionären nach drei Jahren mit virtuellen Generalversammlungen

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Kein Wunder war der Andrang gross zum Sommerfest der Energie Zürichsee Linth EZL. Nach drei Generalversammlungen, die wegen Corona ausgefallen waren, hatten Verwaltungsrat und Geschäftsleitung zum ersten Mal seit 2019 wieder die Möglichkeit, sich von Angesicht zu Angesicht mit den Aktionärinnen und Aktionären auszutauschen.

Über dem Bächlihof in Rapperswil Jona, wohin die EZL eingeladen hatte, brauten sich zwar dunkle Gewitterwolken auf, aber der Wettergott hatte ein Einsehen und so konnte der Anlass regenfrei über die Bühne gehen.

«Es wird keine kalten Haushalte geben»

Vor über 300 Gästen, davon 250 Aktionären, eröffnete VR-Präsident Hansruedi Müller den Sommeranlass mit einer optimistischen Rede, was die Zuhörerinnen und Zuhörer angesichts der globalen Verwerfungen dankbar aufnahmen. Er rief zur Besonnenheit angesichts der angespannten Lage der Energiemärkte auf: «Wir haben Optionen und sollten deshalb den Kopf nicht in den Sand stecken». Es werde keine kalten Haushalte im kommenden Winter geben, versprach Müller, die Schweizer Gasversorger und damit auch die EZL hätten Zugriff auf Speicherkapazitäten im Ausland, die insgesamt 4 Mrd. kWh umfassten.

VR-Präsident Hansruedi Müller hielt eine optimistische Rede vor den Aktionärinnen und Aktionären der EZL. Bild: Dominik Woodtli, schweizeraktien.net

Für die Zukunft skizzierte Müller die Strategie eines Ausstiegs aus fossilen Energieträgern. Man werde sich bei EZL noch stärker als bisher auf die Verwendung von erneuerbaren Gasen und lokal vorhandenen Energien konzentrieren.

Fernwärme immer begehrter

Auch CEO Ernst Uhler hatte gute Nachrichten für die Shareholder. So sei die Versorgung im vergangenen Winter stets sichergestellt gewesen. Auch die neuen Energiegesetze der Kantone Schwyz und St. Gallen seien ganz im Sinne der EZL. Darüber hinaus strich Uhler die hohe Nachfrage nach Fernwärme beim Energieverbund Jona heraus. Basis ist hier das Abwasser der ARA-Jona, ein lokales und deshalb sehr umweltverträgliches Produkt. Auch wenn die Investitionskosten dieser Projekte jeweils relativ hoch seien, so wären die Betriebskosten anschliessend sehr moderat, so Uhler.

Der in der Planung weit fortgeschrittene Energieverbund SeeRose findet bei der Bevölkerung und den Parteien grosses Interesse. Dieser wird für die Stadt Rapperswil-Jona ein zentrales Projekt sein, um die anvisierten Ziele der Dekarbonisierung zu erreichen. In der Vorprojekt-Phase ist der EV Linth, der die Versorgung der beiden Gemeinden Schmerikon und Uznach im Fokus hat.

Generell wünschen sich die Kunden nachhaltigere Wärmeversorgungen für die Zukunft. Lokales Biogas und Energieverbünde, die auf lokale Energien aufbauen, sind im Trend und werden bevorzugt. Energieverbünde bieten dabei eine bessere Wirtschaftlichkeit und höhere Professionalität gegenüber Einzellösungen.

Im laufenden Geschäftsjahr halten sich erstmals Kundenzugänge und -abgänge beim Gas die Waage. Zuvor gab es immer einen Zugangsüberschuss. Erfreulich ist, dass viele der Abgänge zur Fernwärme wechselten.

EZL erreicht seine finanziellen Ziele für das Geschäftsjahr 2021/2022

Per Ende Juni sind bereits ¾ des aktuellen Geschäftsjahres absolviert. «Wir dürfen optimistisch sein, unsere finanziellen Ziele im Geschäftsjahr 2021/2022 zu erreichen, auch wenn seit April rekordverdächtige Temperaturen zu verzeichnen seien», sagt CEO Uhler. EZL läge zum 31.3. über Budget.

Aber natürlich gibt es in Zeiten wie diesen auch Nachrichten, die weniger erfreulich sind. Die explodierenden Energiepreise zwangen EZL dazu, auch bei den Endkunden das Entgelt regelmässig in kurzen Zeitabständen zu erhöhen. Trotzdem, und das stimmt Uhler zuversichtlich, hätten die Kunden eine sehr hohe Zahlungsbereitschaft beibehalten.

Der Energieanbieter offeriert Energy-Drinks

Jeder Gast sollte am Ende des Sommerfests ein Stück EZL mit nach Hause nehmen können: Einen Energy-Drink, grün, gesund und voller Energie, wie das Unternehmen selbst.

Wer nach dem opulenten Büffet und Grill noch die Energie hatte, sich zu bewegen, für den spielte der Rapperswiler Sänger Aaron Asteria, Gewinner des MyCokeMusic Soundcheck 2021, an der Gitarre und begleitet von einer jungen Schlagzeugerin zum Tanz auf. Für die Besucher klang so mit dem Eindämmern ein Abend voller intensiven Austauschs harmonisch aus.

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