Lenzerheide Bergbahnen: Rekordgewinn von 2.25 Mio. CHF trotz Corona-Pandemie

Gutes Ergebnis ermöglicht neue Investitionen

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Rund 1.4 Ersteintritte wurden im Skigebiet Arosa Lenzerheide im Winter 21/22 gezählt, Bild: zvg

Im Skigebiet Arosa Lenzerheide boomt es. Wie die Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB) in einer Medienmitteilung zum Jahresabschluss schreibt, nutzten mit über 1.4 Mio. Ersteintritten im Winter 2021/22 so viele Gäste das Skigebiet in Graubünden wie noch nie seit der Eröffnung. Kein Wunder also, dass im Geschäftsjahr 2021/22 (Ende: 30. April 2022) mit einem Gesamtumsatz von 37.3 Mio. CHF und einem Jahresgewinn von 2.25 Mio. CHF das beste Ergebnis seit der Fusion der Bergbahngesellschaften Danis Stätz und Rothornbahn &Scalottas im Jahr 2005 erzielt wurde.

Covid-Massnahmen prägten Alltag

Vom neuen CEO Thomas Küng, der im Juni 2021 von den Brunni-Bahnen in Engelberg in die Lenzerheide gewechselt war, forderte das Geschäftjahr viel Flexibilität und kurzfristige Planung. Die sich laufend ändernden Restriktionen hätten das Geschäftsjahr ebenso wie die Herausforderungen in Bezug auf den Schutz der Mitarbeitenden und die Aufrechterhaltung des Betriebs infolge vieler Quarantäne- und Isolationsanordnungen geprägt, heisst es in einer Medienmitteilung.

Umsatz klettert um 18,4% auf 37.3 Mio. CHF

Dank der erneut hohen Nachfrage nach Ferien- und Freizeitaktivitäten in der Schweiz sowie guter Wetterbedingungen während der Wintersaison 2021/22 kletterte der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 18,4% auf 37.3 Mio. CHF. Obwohl auch Personal- und Sachaufwand höher als im Vorjahr ausfielen, stieg das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) um starke 46,7% auf 13.9 Mio. CHF. Trotz ebenfalls deutlich höherer Abschreibungen von 10.6 Mio. CHF (Vorjahr: 8.4 Mio. CHF) gelang es, das EBIT auf 3.3 Mio. CHF (Vorjahr: 1.0 Mio. CHF) und den Reingewinn auf 2.25 Mio. CHF (Vorjahr: minus 54’000 CHF) zu steigern.

Verschuldung markant reduziert

Wie die Bahn weiter mitteilte, konnten im Geschäftsjahr 2021/22 über 14 Mio. CHF an verzinslichem Fremdkapital zurückbezahlt werden. Dieses lag im Vorjahr noch bei hohen 60.2 Mio. CHF, die Eigenkapitalquote mit 35,4% eher im tiefen Bereich. Beide Zahlen dürften sich deutlich verbessert haben. Der komplette Jahresabschluss liegt derzeit noch nicht vor.

Nun will die Bahngesellschaft wieder ins Angebot und die Produkte investieren. Zu den Projekten zählen die Weiterentwicklung und Komplettierung des Skigebiets, des Wassermanagements und der Beschneiungsmöglichkeiten, der Wander- und Bikewege, der Familienangebote, der Gastronomiestrategie und der Geländekammerentwicklung generell, so VR-Präsident Felix Frei in der Medienmitteilung.

Für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 zeigt sich CEO Thomas Küng vorsichtig optimistisch. Das Sommergeschäft liege 10% über dem Vorjahr. Für die Entwicklung in den kommenden Monaten verweist er auf die vielfältigen Herausforderungen wie die hohen Energiepreise, Inflation, den starken Franken und die Eintrübung der Konjunktur, welche sich auf die Geschäftsentwicklung negativ auswirken könnten. Die Generalversammlung der LBB AG findet am 30. September 2022 in der Mehrzweckhalle beim Schulhaus Lenzerheide statt.

Keine Dividendenzahlung zu erwarten
Der Aktienkurs der Lenzerheide Bergbahnen-Aktie hat in den letzten drei Jahren gelitten. Chart: www.otc-x.ch

CEO Thomas Küng erklärte auf Nachfrage von schweizeraktien.net, dass die Gesellschaft weiterhin einen Covid-Kredit nutze, sodass aufgrund der damit verbundenen Restriktionen keine Dividendenzahlung möglich sei. Solang der Covid-Kredit nicht zurückbezahlt ist, wird die LBB auch bei einer weiterhin guten Geschäftsentwicklung keine Dividende zahlen. Die Aktien der Bahngesellschaft werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 10 CHF für eine Aktie bezahlt. Bei einem Reingewinn von 1.15 pro Aktie errechnet sich ein KGV von knapp 9.

Hinweis in eigener Sache: Am 14. September 2022 findet der Branchentalk Tourismus von schweizeraktien.net auf dem Gornergrat in Zermatt statt.

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