Outdoor Switzerland: Auf Expansionskurs

Mit 190'358 Gästen neuer Besucherrekord im 2024 erreicht

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Die Aktionärinnen und Aktionäre konnten bei einem Rundgang vor der GV die neue Outdoor Base in Wilderswil kennenlernen. Alle Bilder: outdoor.ch/Adam Pernikář

Mit seinen Gästen ist Outdoor Switzerland stets draussen unterwegs: in den Bergen, auf Flüssen und Seen, in der Luft oder zwischen Baumwipfeln. Auch die Aktionäre des Berner Oberländer Unternehmens sollen das «Outdoor-Feeling» spüren und die Angebote kennenlernen. Daher fanden die Generalversammlungen (GV) in den letzten Jahren im Seilpark Interlaken, am Brienzersee und auf dem Flugplatz Reichenbach statt. 2024 durften Aktionäre und Verwaltungsräte sogar einen Tandemsprung mit der Tochter Skydive Switzerland absolvieren.

In diesem Jahr wurde die GV jedoch nicht «outdoor» durchgeführt, sondern unter einem Dach. Konkret unter dem Dach der neuen Outdoor Base in Wilderswil, die im Juni 2025 als zentrales Headquarter die zu klein gewordenen Räumlichkeiten in Matten und Grindelwald ersetzt.

Drei neue Angebote im Portfolio

Doch das Projekt Outdoor Base war nicht der einzige Höhepunkt, über den Verwaltungsratspräsident Christoph Egger an der GV berichtete. Nach dem Kauf des auf Tandemsprünge fokussierten Unternehmens Skydive übernahm Outdoor Switzerland im vergangenen Jahr die Seilpark Rigi GmbH und beteiligte sich mit 18,5% an der Orbit Mountain AG sowie mit 22,2% an Pända Freestyle. Orbit Mountain betreibt eine Boulder- und Kletterhalle unter dem gleichen Dach wie die Outdoor Base. Pända Freestyle bietet ebenfalls in dem Gebäude einen Trampolin- und Skaterpark. Outdoor, Orbit und Pända nutzen gemeinsam den Check-in-Desk in der Empfangshalle der neuen Base.

Mit den Partnern könne man nicht nur einheimischen Gästen ein attraktives Freizeitangebot bieten, sondern auch Touristen bei schlechtem Wetter eine Alternative zu den Outdooraktivitäten, so Christoph Egger. Mit der Eröffnung der Outdoor Base und der Übernahme des Seilparks Rigi ist die Expansion von Outdoor Switzerland jedoch noch lange nicht abgeschlossen. Egger sieht zwei Stossrichtungen: Geografisch ist das Unternehmen nun auch in der Zentralschweiz aktiv. Zudem ist der Seilpark Rigi nach Interlaken und Grindelwald der dritte Seilpark, der von Outdoor Switzerland betrieben wird. «Wir können uns vorstellen, weitere Seilparks in der Schweiz zu betreiben», so Egger.

Diversifikation als Erfolgsgarant

CEO Johann Kaufmann machte deutlich, dass die weitere Diversifikation ein Erfolgsgarant ist. «Wir bieten Natur pur und sind daher sehr wetterabhängig», so Kaufmann. Mit einer Angebotsvielfalt reduziere man nicht nur die Wetterabhängigkeit, sondern spreche auch neue Zielgruppen an.

Deutlich machte er dies im Zusammenhang mit dem Jetboat-Angebot auf dem Brienzersee, das auch bei weniger gutem Wetter hervorragend ausgelastet werden konnte. Mittlerweile verfügt Outdoor über ein drittes Boot und bietet sogar im Winter Fahrten an. Nicht ganz so gut lief es hingen im letzten Jahr wetter- und windbedingt bei Skydive, ebenso bei den Rafting- und Canyoningtouren. Der Canyon Swing in der Gletscherschlucht in Grindelwald habe jedoch wieder einen Umsatzrekord verzeichnet.

Umsatz erreicht 16.4 Mio. CHF im Jahr 2024

Insgesamt nutzten im vergangenen Jahr 190’358 Gäste die Angebote von Outdoor Switzerland. Ein Plus von 13,1% gegenüber dem Vorjahr und ein neuer Rekord. Der konsolidierte Umsatz blieb mit 16.8 Mio. CHF nur leicht hinter dem sehr guten Vorjahreswert zurück. Trotz etwas höherer Personalaufwendungen erreichte das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) mit 1.9 Mio. CHF einen sehr guten Wert. Die EBITDA-Marge lag bei 11,5%, und der konsolidierte Jahresgewinn erreichte 324’538 CHF.

Die Anzahl Gäste ist in den vergangenen fünf Jahren stets gewachsen.

Im vergangenen Geschäftsjahr konnten Kredite zurückgezahlt werden, sodass die Eigenkapitalquote wieder bei über 30% liegt. Auch die Zinslast ging zurück. Die Aktionäre stimmten der Ausschüttung einer Dividende von 70 CHF je Aktie zu. Wie Christoph Egger erläutertet, sollen gemäss Beschluss des Verwaltungsrates 25-45% des Cashflows als Dividende ausgeschüttet werden. «Bei der Ausschüttung haben wir noch Luft nach oben», so der Verwaltungsratspräsident gegenüber den Aktionären.

Zeichen für die Sommersaison stehen auf Grün

Luft nach oben sieht auch Johann Kaufmann für das laufende Geschäftsjahr. Zwar sei die Unsicherheit wegen der geopolitischen Lage gross. Jedoch bleibe die Stimmung an den Quellmärkten für ausländische Touristen nach wie vor gut. «Die Vorbuchungen für die Sommersaison liegen auf einem erfreulichen Niveau», berichtet der CEO. Die Zeichen stünden auf «Grün». Auch die Wintersaison sei gut verlaufen, was auch an den guten Schneeverhältnissen während der Feiertage gelegen habe.

So blicken Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Outdoor Switzerland AG zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr 2025. Mit dem Umzug in die neue Outdoor Base in Wilderswil sollen auch die Prozesse effizienter und die Administration entlastet werden. Damit wird Spielraum für die weitere Expansion von Outdoor Switzerland geschaffen.

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