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Schweizer Finanz-Aktien: Chancen mit ausgewählten Outperformern

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Von der erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten könnten Titel wie Swissquote, CFT und Swiss Re profitieren. Bild: stock.adobe.com
Von der erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten könnten Titel wie Swissquote, CFT und Swiss Re profitieren. Bild: stock.adobe.com

Eine neue Ära der Volatilität an den Finanzmärkten hat begonnen. Das stellt Investoren vor die schwierige Aufgabe, die Börsengewinner in der laufenden Phase der Unsicherheiten zu identifizieren. Unter den Finanztiteln an der SIX ragen Swissquote, CFT und Swiss Re mit ihrer weit überdurchschnittlichen Performance heraus.

Egal, ob über 1 Jahr oder 5 Jahre, die Aktien der drei spezialisierten Schweizer Finanzunternehmen zeigen eine markant stärkere Kursentwicklung als die marktbreiten Indizes. Bis 13. Juni stiegen Swiss Re auf 1-Jahressicht um 23,3%, CFT um 56% und Swissquote um 64,7%. Auf 5-Jahressicht legten Swiss Re um 86,3% zu, CFT um 111,7%, und Swissquote konnte sogar um 614% zulegen. Nur wenige Aktien können mit ähnlich überzeugenden Performancezahlen aufwarten.

Die Aktien der Swiss Re kommen in die Nähe ihres All-Time-High aus dem Jahr 1998. Chart: six-group.com

Wachstum + Margenexpansion

Dafür muss es Gründe geben, die vielleicht nicht ganz offensichtlich sind. Die Geschäftsmodelle, Nischen- und Expansionsstrategien sind zwar unterschiedlich, aber jeweils fokussiert und hochgradig dynamisch mit Blick auf die Gewinnentwicklung. Das ist das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zu herkömmlichen Banken, Brokern und Versicherungen. Deshalb sind auch die Margen höher, und starkes Wachstum ist mit einer relativ überschaubaren Erhöhung der Anzahl der Mitarbeitenden zu realisieren. Swissquote hatte Ende 2020 genau 805 Mitarbeitende, der Gewinn belief sich auf 91 Mio. CHF. Ende 2024 liegt der Personalbestand bei 1217, der Gewinn hat sich jedoch auf 294 Mio. CHF verdreifacht. Die Dividende stieg in diesem Zeitraum von 1.50 CHF je Aktie auf 6 CHF.

Swissquote im Höhenflug

Am 16. Juni stürzte die Swissquote Aktie plötzlich um 8%, nachdem die UBS den Titel nach dem zuletzt steilen Anstieg nun auf «Verkauf» stellt. Allerdings ohne stichhaltige Begründung. Der Einstieg wird dadurch zumindest etwas günstiger. Bei Swissquote ist ein Blick auf den langfristigen Kursverlauf aufschlussreich, um zu verstehen, was der Kursverlauf sagt. Nach dem IPO im Jahr 2000 lag der Kurs um die 25 CHF. Im Tief ging es 2002 bis auf fast 1 CHF und im Hoch zweimal bis auf knapp über 70 CHF. Das war 2007 und 2018. Erst die beginnende Covid-Hausse 2020 liess den Kurs auf neue Rekordstände klettern, zuletzt auf fast 500 CHF.

Die Swissquote-Aktie befindet sich seit Jahren im Aufwärtstrend. Kürzlich musste der Titel eine Korrektur hinnehmen. Chart: six-group.com

Expansion und Diversifikation

In der Zeit bis 2017 war Swissquote ein kleiner, aber feiner Anbieter von Online-Finanzdienstleistungen für Schweizer Börsen-Trader. Dann wurden die Weichen neu gestellt und sowohl das Angebot als auch die Expansion strategisch erweitert. 2024 kamen bereits 42% der Erlöse ausserhalb des Heimatmarktes zustande. Swissquote ist in vielen europäischen Ländern präsent, aber auch in Singapur, Dubai und Kapstadt aktiv. 13% der Erlöse steuerten Krypto-Währungen bei, die 2024 einen Zuwachs von 353% verzeichneten. Durch die Kooperation mit zwei Kantonalbanken ist Swissquote auch ein Player am Schweizer Hypothekenmarkt geworden. Das Entscheidende ist die extreme Profitabilität. Die vor vier Jahren mit Postfinance gestartete Finanz App «Yuh» wurde schneller als geplant profitabel. 2024 stieg die Anzahl der Kundenkonten um 48%, der Wert der Kundenvermögen verdoppelte sich. «Yuh» ist jetzt die erfolgreichste Finanz App der Schweiz. Bei einem Jahresumsatz von 664.3 Mio. CHF blieb ein Nettogewinn von 294.2 Mio. CHF, was einer bestechenden Nettogewinnmarge von 44,3% entspricht. Im Vorjahr waren es noch 41%.

Profiteur der Volatilität

Die anhaltende Volatilität an den Finanzmärkten belebt das Geschäft, denn die Kunden sind hauptsächlich aktive Trader. Inzwischen hält Swissquote längst eine Vollbank-Lizenz und ist der entsprechenden Regulation und Kontrolle der Aufsichtsbehörden unterstellt. Swissquote ist bei den aktiven Marktteilnehmern wirklich beliebt, gilt als zuverlässig und kundenorientiert. Das Unternehmen repräsentiert genau die «Swissness», die auch jenseits der Landesgrenzen gesucht und geschätzt wird. Daher ist wenig zu erkennen, das die weitere dynamische Expansion bremsen könnte. Bis 2028 wird ein Vorsteuer-Gewinn von 500 Mio. CHF angestrebt. Selbst der schwache USD, Zinsunsicherheiten oder ein erneuter Absturz am Krypto-Markt dürften in der Konsequenz das Geschäft eher ankurbeln. Zeitweilige Kursschwächen bieten bei langfristigem Anlagehorizont gute Einstiegschancen.

CFT-Aktie hebt ab

Während Swissquote digitale Finanzdienstleistungen für Privatanleger anbietet, ist die Compagnie Financiére Tradition im Kerngeschäft Interdealer-Brokerage ganz auf institutionelle Marktteilnehmer fokussiert. Nicht generell, sondern hochspezifisch. CFT bringt Verkäufer und Käufer von oft exotischen Optionen und Derivaten, Kreditinstrumenten, Anleihen und Aktien, illiquiden Fremdwährungen, aber auch Metallen und sonstigen Rohstoffen zusammen. Eine ausführliche Darstellung der Geschäftsfelder sowie der Stellung im Wettbewerb findet sich im 2023 auf schweizeraktien.net veröffentlichten Artikel «Kontrazyklische Dividendenperle». Ende Mai 2023 lag der Kurs der Aktie bei 120 CHF. Im Mai 2025 erreichte die Aktie ein Hoch von 244 CHF. Im vergangenen September war die Aktie bei 152 CHF in die Liste der «Dividendenstrategie» im Austausch für Nestlé aufgenommen worden.

Dividendenperle und Outperformer: die CFT-Aktien. Chart: six-group.com

Zweistellige Zuwachsraten

Wie erwartet, profitiert CFT von der erhöhten Schwankungsbreite an den Finanzmärkten. Im vergangenen Jahr erhöhte sich der Gewinn um 22% auf 115.6 Mio. CHF. Von den 1.1 Mrd. CHF Jahresumsatz inklusive der Anteile an Joint Ventures entfielen 40% auf den Sektor Devisen und Zinsinstrumente, 30% auf Wertpapiere und Derivate sowie 30% auf Rohstoffe und Sonstiges wie Energie. Für 2024 wurde die Dividende um 0.75 CHF auf 6.75 CHF erhöht. Auch der Start ins laufende Jahr ist gut geglückt. Im ersten Quartal stieg der Umsatz inklusive Joint Ventures um 13,5% auf 322 Mio. CHF. Die Zuwächse erstrecken sich wie schon 2024 über alle Regionen und Anlageklassen. CFT wurde vor 65 Jahren gegründet und ist in mehr als 30 Ländern aktiv.

Bewertung und Perspektiven

Angesichts der volatilen Weltmärkte nimmt der Handel an allen Märkten zu. Der Bedarf an spezialisierten Intermediären, die auch bei exotischen Waren, Wertpapieren und Finanzinstrumenten den Handel aufgrund ihres Netzwerks zum Abschluss bringen können, steigt mit Frequenz und Ausmass der Marktverwerfungen. Die EBITDA-Marge erhöhte sich 2024 auf 15,6%, die Eigenkapitalrendite erreichte 26%. Da aus aktueller Sicht keine Rückkehr der Märkte zur «Normalität» zu erwarten ist und die geopolitischen Risiken weiterhin für eine hohe Schwankungsbreite von Kursen und Preisen sorgen werden, ist ein Abflauen der zweistelligen Wachstumsraten bei CFT nicht zu erwarten. Die Market Cap beträgt 1.7 Mrd. CHF, das KGV 2024 bewegt sich bei 13. Das historische Hoch von 166 CHF in 2007 wurde Ende 2024 erstmals überboten. Das Momentum der Aktie ist intakt.

Swiss Re auf Kletterkurs

Swiss Re ist nach der Hausse der letzten Jahre wieder auf einem Kursniveau, wie es zuletzt 2002 erreicht worden war. Nach Höchstkursen um die 200 CHF in 1998 und 2001 ging es bis zum Tiefpunkt in der Finanzkrise im März 2009 bis auf 13 CHF abwärts. Höchstkurse wurden im April und Mai 2025 bei knapp über 150 CHF verzeichnet. Während also Swissquote und CFT ihre historischen Rekordstände bereits überboten haben und aufgrund der hohen Wachstums- und Gewinndynamik ungebremst in neues Kursterrain vorstossen, muss Swiss Re erstmal die Hürde bei 200 CHF überwinden. Dafür müsste die Aktie vom aktuellen Kursniveau bei 135 CHF ausgehend rund 50% zulegen. Dann wäre der Weg nach oben frei von alten Widerständen.

Vergleich mit Münchner-Rück-Aktie

Das ist der Aktie des Branchenprimus Münchner Rück bereits gelungen. Die Höchstkurse bei fast 500 Euro in 1998 wurden im Dezember 2024 überboten. Der Höchstkurs beträgt 611 Euro, aktuell 555 Euro. Die langfristige Kursentwicklung der beiden Marktführer im Rückversicherungsgeschäft ist stark korreliert. Der einzige Unterschied ist, dass Münchner Rück das absolute Tief bereits 2003 erreicht hatte und auch 2009 nicht tiefer ging. Primär ist der Geschäftsverlauf vom Rückversicherungszyklus getrieben. In den letzten Jahren konnten die Player hohe Prämiensteigerungen durchsetzen. Der Trend flacht ein wenig ab, im ersten Quartal 2025 beliefen sich die Anhebungen bei Swiss Re noch auf 1,5%. Dem stehen aber auch hohe Schadensummen gegenüber. Die Brände in Los Angeles sorgten für das höchste Schadensvolumen in einem ersten Jahresquartal. Doch während die deutschen Konkurrenten deshalb jeweils einen Gewinnrückgang  verzeichneten, meldete Swiss Re einen Gewinnanstieg um 16% auf 1.3 Mrd. USD. Zu dem guten Ergebnis trugen alle Geschäftseinheiten bei. Die Brände in Los Angeles belasteten Swiss Re mit annähernd 600 Mio. USD. Für das Gesamtjahr wird ein Gewinn von 4.4 Mrd. USD angepeilt. Swiss Re nahm Divestments vor und ist zuversichtlich, 100 Mio. USD an Kosten durch Effizienzsteigerungen einsparen zu können. Das für 2025 geschätzte KGV bewegt sich bei etwas über 10, die Dividendenrendite bei 4,8%. Bei Münchner Rück liegt das KGV bei 11, die Dividendenrendite bei 3,9%. Damit bleiben die Rückversicherungen attraktiv bewertet, zumal deren Perspektiven unverändert gut sind.

Kursaal-Casino AG Luzern: Rund 1’000 Personen an der 129. Generalversammlung

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Über 600 Aktionärinnen und Aktionäre nahmen an der GV der Kursaal-Casino AG Luzern teil. Bilder: Boris Baldinger/schweizeraktien.net
Über 1’000 Personen nahmen an der GV der Kursaal-Casino AG Luzern teil. Bilder: Boris Baldinger/schweizeraktien.net

Am 17. Juni fanden sich 692 Aktionärinnen und Aktionäre sowie weitere hundert Gäste an der 129. Generalversammlung der Kursaal-Casino AG Luzern im Casino direkt am Vierwaldstättersee ein. Sie stimmten sämtlichen Traktanden mit grossem Mehr zu, bevor sie bei sommerlichem Wetter einen Apéro am Seeufer genossen. Anschliessend verwöhnte die Küchen-Crew der Kursaal-Casino AG die Gäste kulinarisch.

Eine ausführliche Reportage über die Generalversammlung finden Sie hier.

Kursaal Interlaken: Neuer VR-Präsident Urs Kessler will zurück in die schwarzen Zahlen

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Das Casino Interlaken im Westflügel des Kursaal-Gebäudes soll verlegt werden. Bild: zvg
Urs Kessler, der neue VRP der Kursaal Interlaken Holding, bei seiner Antrittsrede im Kursaal. Bild: schweizeraktien.net

An der diesjährigen Generalversammlung der Kursaal Interlaken Holding AG wählten die Aktionärinnen und Aktionäre Urs Kessler mit grossem Mehr zum neuen VR-Präsidenten. Er übernimmt das Amt von Stefan Schmutz, der seinen Rücktritt erklärt hatte. Der neu gewählt VRP gab in seiner Antrittsrede gleich die Richtung vor und kündigte die Rückkehr in die schwarzen Zahlen an. 2024 hatte die Gruppe mit dem Casino Interlaken einen konsolidierten Betriebsertrag von 24.1 Mio. CHF erzielt und musste aufgrund defizitärer Eigenanlässe einen Verlust in Höhe von 1.2 Mio. CHF ausweisen (siehe Beitrag vom 21. Mai 2025).

Neuorganisation für mehr Effizienz

Schmutz führte die Kursaal Interlaken Gruppe in den letzten fünf Jahren durch die Pandemie und begleitete auch die Neuorganisation der Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften Congress Kursaal Interlaken (CKI) und dem Casino Interlaken (CI), zu dem ebenfalls das Online Casino starvegas.ch gehört. In den Zeitraum der Amtszeit von Schmutz fiel auch die Neukonzessionierung für das Interlakner Casino für die nächsten 20 Jahre.

Wie Schmutz an der Generalversammlung betonte, habe die Neuorganisation der Gruppe unter dem Slogan «One company» bereits zu effizienteren Abläufen und Kosteneinsparungen im Verwaltungsrat geführt. Folgerichtig wurden denn auch an der GV mit Andreas Landtwing, Mafalda Maria Da Silva Mouta Trindade Tenente und Daniel Kurt bisherige Verwaltungsräte der Casino-Tochter in den Verwaltungsrat der Holding gewählt.

Mit schwarzer Null nicht zufrieden

Urs Kessler, der bereits seit vielen Jahren im VR der Gruppe vertreten ist, übernimmt das Präsidium, nachdem er kürzlich das Amt als CEO der Jungfraubahn Holding AG abgegeben hat. In seiner Antrittsrede machte Kessler deutlich, dass er das Potenzial des Kursaals in Interlaken voll ausschöpfen will. Partnerschaften seien dafür ein wichtiges Mittel. In diesem Zusammenhang hob er hervor, dass das von der NZZ veranstaltete Swiss Economic Forum auch den kommenden drei Jahren wieder im Kursaal Interlaken stattfinden werde.

Eine weitere wichtige Weichenstellung ist für den neuen VRP eine verbesserte finanzielle Performance. Für die Zukunft gab er eine «schwarze Null» als Ziel vor und ergänzte: «Wer mich kennt, weiss, dass ich mit einer schwarzen Null nicht zufrieden bin».

Casino Interlaken bis April leicht im Plus

Für das Casino Interlaken berichtete Oliver Grimm, CEO des Casinos, von einem erfreulichen Start. Bis Ende April lag der Brutto-Spielertrag im Online Casino Starvegas mit 1,5% im Plus, während die Branche ein Minus von 6,4% verzeichnete. Im terrestrischen Casino in Interlaken erreichte das Plus 0,2%. Branchenweit verloren die Spielbanken im Schnitt 6,5%. Auch für die CKI sprach der kaufmännische Leiter, Jonas Siepmann, von einem guten Start und kündigte ein «deutlich besseres Ergebnis» als 2024 an.

Etwas überraschend waren die Abstimmungsergebnisse. Bei der Wahl der neuen VR-Mitglieder und des Präsidenten gab es ebenso wie bei der Entlastung des Verwaltungsrats mit rund 15% der vertretenen Stimmen auffällig viele Nein-Stimmen. Über die Gründe wurde an der GV allerdings nichts bekannt.

Der Kurs der Kursaal-Interlaken-Aktie hat sich binnen Jahresfrist nahezu vervierfacht. Chart: otc-x.ch

Die Aktien der Kursaal Interlaken AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 950 CHF für eine Aktie bezahlt.

Weleda: Guter Start ins Geschäftsjahr 2025

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Weleda-CEO Tina Müller präsentierte an der GV die Geschäftszahlen für 2024 und gab einen positiven Ausblick. Bildquelle: LinkedIn
Weleda-CEO Tina Müller präsentierte an der GV die Geschäftszahlen für 2024 und gab einen positiven Ausblick. Bildquelle: www.linkedin.com/in/tina-mueller/

Die 102. Generalversammlung des Heilmittel- und Kosmetikproduzenten Weleda stand ganz im Zeichen der sehr guten Geschäftszahlen (schweizeraktien hat berichtet) des Jahres 2024.

Und auch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr ist vielversprechend. So konnte CEO Tina Müller ein Wachstum von 6% in den ersten vier Monaten dieses Jahr verkünden. Damit sei man deutlich stärker gewachsen als die Wettbewerber Unilever, Beiersdorf und L’Oréal.

Die neue Weleda-Linie «Blauer Enzian & Edelweiss» stösst bei Kundinnen und Kunden auf grosses Interesse. Weniger erfreut sind Teile des Aktionariats über den überarbeiteten Schriftzug des Unternehmens. Bild: weleda.ch

Das Wachstum gehe insbesondere auf die neue Linie «Edelweiss und blauer Enzian» zurück, die nach den Worten Müllers reissenden Absatz findet. Müller stellte weitere Produktneuheiten vor, die im Laufe des Jahres ihren Weg auf den Markt finden sollen. Sie zeigte sich sehr erfreut über das neu gebaute Weleda Logistikzentrum, das die weltweiten Auslieferungen wesentlich einfacher und speditiver mache.

Zahlreiche Wortmeldungen bzw. Fragen aus dem Aktionariat musste das Podium mit Verwaltungsrat und Geschäftsführung beantworten. Kritik gab es insbesondere am leicht überarbeiten Schriftzug Weleda, der nach Aussagen Müllers jetzt frischer daherkommt und auch die bisher etwas vernachlässigte Zielgruppe der jüngeren Konsumentinnen und Konsumenten von Weleda-Produkten verstärkt ansprechen soll.

Die GV, die traditionell in Arlesheim am Sitz des Unternehmens stattfindet, war wegen der extrem hohen Temperaturen nur mässig besucht; lediglich 55 Aktionäre und Aktionärinnen bei insgesamt über 14’000 Stimmrechtsaktien sowie einige Partizipanten fanden den Weg in die neu gebaute Veranstaltungshalle «Setzwerk».

Christian Brüchle wird im September als neuer CFO bei Weleda beginnen. Bild: xing.com

Seit Anfang des Jahres und dem Abgang von Raphael Savalle ist die CFO-Position bei Weleda nicht mehr besetzt. Jetzt konnte VRP Thomas Jorberg mit dem Deutschen Christian Brüchle einen neuen CFO vorstellen. Brüchle war jahrelang bei Procter & Gamble in verschiedenen Positionen tätig und bekleidete zuletzt für den New Yorker Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty die CFO-Position für die DACH-Region.

Der auf OTC-X gehandelte Partizipationsschein der Weleda AG hat seit Anfang Jahr deutlich an Wert zugelegt und kostete zuletzt 5’500 CHF. Quelle: otc-x.ch

Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen: Steigende Profitabilität

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Die Zürichsee-Fähre verbindet Meilen und Horgen. Die 10-minütige Überfahrt bedeutet für viele Anwohner, aber auch für Touristen, eine willkommene kleine Auszeit vom Alltagsstress. Bild: faehre.ch

Sie verbinden seit der Antike vom Wasser getrennte Ufer: Der griechische Mythos von Charon, dem Fährmann, der die Seelen über den Fluss Styx in die Unterwelt transportierte, ist ein Beispiel für die frühe Existenz von Fähren.

Heute werden keine Seelen mehr transportiert, sondern Autos, Fussgänger und Fahrräder. Und das auch nicht in der Unterwelt, sondern zwischen der Zürcher Goldküste und der «Pfnüselküste». So das Geschäftsmodell der Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen.

10 Minuten dauert das Übersetzen, Minuten, in denen der gestresste Reisende zur Ruhe kommt, in die Wellenspiele des Kielwassers schaut oder das Alpenpanorama geniesst. Für manchen Gast ein seltener Moment kontemplativer Ruhe im täglichen Verkehrsgeschehen. Und das natürlich besonders bei schönem Wetter.

Verkehrsertrag steigt deutlich an

Das durchzogene Wetter im letzten Sommer brachte der Schifffahrt auf den Schweizer Seen allerdings ein eher unterdurchschnittliches Jahresergebnis. Trotzdem kann die Zürichsee-Fähre im Jahr 2024 wie bereits im Vorjahr auf ein erfreuliches Geschäftsjahr zurückblicken mit einem resultierenden Jahresgewinn von rund 695‘000 CHF.

Das sei stabilen Frequenzen in der Hauptkategorie Personenwagen, einem rigorosen Kostenmanagement, einer Vereinfachung des Tarifsystems und Investitionen in die Modernisierung zu verdanken, schreibt der Verwaltungsrat im Geschäftsbericht.

Obwohl die Frequenzen mit 1,86 Mio. Fahrgästen gesamthaft leicht unter dem Vorjahr lagen, konnte der Verkehrsertrag dank dem neuen Tarifsystem um 5,4% gesteigert werden. Der Wettereinfluss machte sich in der Hauptkategorie der Fahrzeuge bis 7.49 Tonnen sowie beim Schwerverkehr (Fahrzeuge über 7.5 Tonnen) kaum bemerkbar, hingegen bei den Frequenzen der Zweiräder (Fahrräder und Motorräder) mit einer Abnahme um 5,7% im Vergleich zum Vorjahr.

5500 Fahrzeuge pro Tag an der Rad-WM

Positiv für die Zürichsee-Fähre sei die zehntägige Durchführung der Rad-Weltmeisterschaften im September in der Stadt Zürich ausgefallen, freuen sich die Verantwortlichen. Die Fähre stellte dabei eine wichtige und beliebte Ausweichroute für den Verkehr in der Region Pfannenstiel dar. Das Angebot wurde während diesen Tagen auf einen 5-Fähren-Betrieb angepasst. Zuerst war die Nachfrage verhalten, in der zweiten Woche stieg sie dann aber deutlich, und es wurden bis mehr als 5‘500 Fahrzeuge pro Tag transportiert.

Neue Tarife für anstehende Investitionen

Die neuen Tarife der Zürichsee-Fähre erwirtschafteten einen Mehrertrag, der für die anstehenden notwendigen Investitionen in den nächsten Jahren notwendig sei, schreiben Verwaltungsratspräsident René Schneider und Geschäftsführer Martin Zemp in der Einleitung zum Geschäftsbericht. Der bereinigte Verkehrsertrag stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0.6 Mio. CHF auf 11.4 Mio. CHF. Der Personalaufwand lag um 0.2 Mio. Franken über demjenigen des Vorjahres. Neben allgemeinen Lohnerhöhungen und den entsprechend höheren Ausgaben für Sozialversicherungen stiegen auch die Kosten bei den Personalnebenkosten für Ausbildung und Teambuilding.

Im Jahr 2024 wurden knapp 19’000 Liter Diesel mehr als im Vorjahr benötigt. Der Verbrauch pro Überfahrt stieg leicht auf 19,9 Liter; der gesamte Treibstoffverbrauch betrug im Jahr 2024 1,331 Mio. Liter. Trotz des weiterhin hohen durchschnittlichen Einkaufspreises von 162.3 CHF pro 100 Liter inklusive Mehrwertsteuer (Vorjahr: 168.1 CHF) sanken die Beschaffungskosten gegenüber dem Vorjahr. Zum Rückgang der Kosten beigetragen haben die gegenüber Vorjahr gesunkenen Preise für Schmier- und Hydrauliköl bzw. Harnstoff. Die starke Erhöhung der Stromtarife im 2023 waren auch für das Jahr 2024 gültig. Eine Senkung der Tarife erfolge erst ab 2025, so die Verantwortlichen der Zürichsee-Fähre.

Der Verwaltungs- und IT-Aufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0.23 Mio. Franken. Weiterhin steigend ist die Nutzung der elektronischen Zahlungsmittel, und entsprechend stiegen auch die Aufwendungen für Kreditkartenkommissionen. Die restlichen Mehraufwendungen stammen aus der externen Unterstützung für die Realisierung des neuen Zahlungssystems bzw. den Vorarbeiten für den Ersatz der Fähre «Schwan». Die höheren betrieblichen Aufwendungen konnten mit der Einnahmensteigerung vollständig ausgeglichen werden. Entsprechend stieg der Erfolg auf der Ebene des EBITDA auf 1.6 Mio. CHF (Vorjahr: 1.3 Mio. CHF).

Ausblick

Der Verwaltungsrat  beschäftigt sich seit längerem mit dem Ersatz der in die Jahre gekommenen Fähre «Schwan». Basierend auf dem gleichen Modell wie die Fähre «Meilen» soll die dritte, umweltschonende Generation einen vollständig elektrischen Antrieb erhalten. Die Mehrkosten gegenüber einer neuen, aber weiterhin mit Diesel betriebenen Fähre – einschliesslich der zusätzlich notwendigen Aufwendungen an Land (Transformator, Anpassung des Garderobengebäudes) – belaufen sich auf etwa 10 Mio. CHF.

Ohne eine substanzielle finanzielle Unterstützung sei eine elektrische Fähre derzeit nicht finanzierbar, betonen die Verantwortlichen. In den letzten Monaten hätten sich aber Optionen für eine mindestens teilweise Deckung der Differenz eröffnet; die Finanzierung der fehlenden Mittel sei damit realistischer geworden.

Sofern diese Möglichkeiten umgesetzt werden können, soll die neue Fähre noch im laufenden Jahr 2025 bestellt und im Herbst 2027 in Betrieb genommen werden. Auch die Planung für einen Neubau des Garderobengebäudes in Horgen sei weit fortgeschritten, vermeldet das Unternehmen. Die Räumlichkeiten für das Personal entsprächen nicht mehr den heutigen Anforderungen und seien zu klein, um getrennte Garderoben anbieten zu können. Zudem biete der Neubau optional den notwendigen Raum für einen Transformator, der für eine Elektrofähre benötigt würde.

Um für weitere Investitionen ein optimales Kreditrating zu erhalten, sei es notwendig, in den nächsten Jahren das Eigenkapital durch die Bildung von zusätzlichen Reserven zu stärken.

Fazit

Für Anwohner an den beiden Ufern des Sees gehört die Zürichsee-Fähre zur selbstverständlichen Infrastruktur. Und auch wenn die Fährbelegungen eine gewisse Wetterabhängigkeit aufweisen, so sind sie von schlechtem Wetter doch viel weniger betroffen als rein touristische Schiffs-Angebote auf dem See.

Dass die Fähren wirtschaftlich durch ruhige Gewässer pflügen, hat auch damit zu tun, dass es den operativ Verantwortlichen gelungen ist, die leicht rückgängige Gästefrequenz mit einem höheren Verkehrsertrag mehr als zu kompensieren. Was wiederum für die anstehenden Investitionen bedeutend ist.

Von der steigenden Profitabilität mit einem Gewinnschub von 37% profitieren die Aktionäre und Aktionärinnen. Sie erhalten 2024 eine Dividende von 80 CHF (wie im Vorjahr). Die Aktien der Zürichsee-Fähre werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 4’100 CHF für eine Aktie bezahlt. Daraus ergibt sich eine Dividendenrendite von knapp 2%, eine gleichbleibende Zahlung vorausgesetzt.

Kursverlauf über die letzten fünf Jahre der auf OTC-X gehandelten Aktie der Zürichsee-Fähre. Quelle: otc-x.ch

 

RealUnit Schweiz: Beteiligungsgesellschaft erhöht Kapital um weitere 7.2 Mio. CHF

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Anteile der Investmentgesellschaft RealUnit gibt es in Aktien und in Token. Bild: realunit.ch
Anteile der Investmentgesellschaft RealUnit gibt es in Aktien und in Token. Bild: realunit.ch

Die in Baar ansässige RealUnit Schweiz AG wächst weiter. Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung bekannt gab, konnte die im Mai durchgeführte Kapitalerhöhung mit maximal 6 Mio. Aktien erfolgreich abgeschlossen werden. Der Beteiligungsgesellschaft flossen so weitere 7.2 Mio. CHF zu. RealUnit Schweiz verfügt neu über 39 Mio. Aktien zu nominal 1 CHF. Die neu geschaffenen Inhaberaktien wurden am 11. Juni 2025 an der BX Swiss zum Handel zugelassen.

Die neuen Aktien wurden zu einem Ausgabepreis von 1.20 CHF angeboten. Nach Angaben der Gesellschaft konnte das Angebot innert weniger Tage platziert werden. Dabei wurden rund die Hälfte der neuen Aktien über das Bezugsrecht von bestehenden Aktionären gezeichnet. Weitere 3 Mio. RealUnit Aktien wurden in der freien Zeichnung erworben. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, stammen 75% der Teilnehmer an der Kapitalerhöhung aus der Schweiz sowie 21% aus Deutschland.

Die zugeflossenen Mittel sollen nun gemäss der Anlagestrategie in Realwerte fliessen. Den grössten Anteil am Portfolio machen mit über 40% Gold und Edelmetalle aus, gefolgt von Schweizer Aktien mit einer soliden Bilanzrelation. Ein kleiner Teil ist auch in Kryptowährungen angelegt, darunter vor allem Bitcoin.

Die an der BX Swiss gehandelten Aktien der RealUnit Schweiz AG konnten binnen Jahresfrist kräftig zulegen. Chart: bxswiss.ch

Die Performance der RealUnit Schweiz Aktien, die an der BX Swiss gehandelt werden, liegt seit Jahresbeginn bei über 5%. Ein Teil der RealUnit Schweiz Aktie ist auch als Aktientoken verbrieft. Kürzlich gab die Beteiligungsgesellschaft eine Kooperation mit Honesto bekannt.

Auto AG Group: Neues Geschäftsfeld mit Importen von Ford und BYD

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Im Video beleuchtet Marc Ziegler, CEO der Auto AG, das Geschäftsjahr 2024 und gibt einen Ausblick auf das laufende Jahr. Dabei betont er neben dem Ausbau aller Geschäftsfelder insbesondere die Bedeutung der Schülertransporte für die Auto AG, deren Wachstumspotenzial als sehr gross einschätzt wird. Und Ziegler erklärt, was es mit der Gründung der Tochterfirma BF Import auf sich hat.  

CKW: Axpo baut Anteil am Zentralschweizer Energieunternehmen weiter aus

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Das Wasserkraftwerk Rathausen der CKW. Bild: www.ckw.ch
Das Wasserkraftwerk Rathausen der CKW. Bild: www.ckw.ch

Im 1. Semester des Geschäftsjahres 2024/25 steigerte der Zentralschweizer Versorger CKW die Gesamtleistung der Gruppe um 3% auf 607 Mio. CHF. Dank der Absicherung der eigenen Energieproduktion erzielte das Unternehmen trotz gesunkener Marktpreise hohe Erlöse für die selbst produzierte Energie. Das bereinigte operative Ergebnis auf Stufe EBIT stieg von 79 auf 87 Mio. CHF an. Gleichzeitig gab die CKW AG in der Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss bekannt, dass die Muttergesellschaft Axpo ihren Anteil auf 85,6% erhöht hat.

Martin Ebner verkaufte Aktienpaket im März 2025

Die Transaktion erfolgte bereits im März 2025. Das Aktienpaket im Umfang von 4,6% oder 272’403 Aktie stammt von der Anna Holding AG, einer Beteiligungsgesellschaft des Investors Martin Ebner. Neben der Axpo AG mit mittlerweile 85,9% sind noch der Kanton Luzern sowie Gemeinden mit 11,3% an der CKW beteiligt. Die übrigen 2,8% befinden sich im Publikumsbesitz. Auf Nachfrage von schweizeraktien.net teilt die Medienstelle der Axpo mit, dass der Kaufpreis pro CKW-Aktie 380 CHF betragen habe. Dieser sei basierend auf dem Kurs an der BEKB OTC-X Handelsplattform festgelegt worden.

Gemäss CKW-Organigramm besitzt die Axpo bereits 85,9% der CKW-Aktien. Abb. ckw.ch

Weiterer Ausbau geplant?

In der Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss schreibt die CKW AG auch, dass sich mit dem Ausbau der Beteiligung um 4,5% auf 85,6% die Hauptaktionärin Axpo zu ihrer Absicht bekenne, ihren Anteil an CKW weiter zu steigern. Von Seiten der Axpo Medienstelle heisst es dazu: «Axpo beobachtet die Situation rund um ihr Tochterunternehmen CKW laufend und prüft gegebenenfalls sich bietende Möglichkeiten. Eine aktive Ansprache von Aktionären ist derzeit nicht vorgesehen.» Der Kantonsanteil an der CKW AG ist immer wieder Thema der politischen Diskussion im Kantonsrat. Erst Anfang Jahr wurde wieder eine Aufspaltung der CKW oder der Verkauf der Aktie gefordert.

42 GWh mehr Energie produziert

Operativ läuft es bei der CKW-Gruppe jedenfalls gut. Wie das Unternehmen in seiner Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss schreibt, konnte die Energiemenge aufgrund der sehr guten Verfügbarkeit der Anlagen im Vorjahresvergleich um weitere 42 GWh gesteigert werden. Trotz stark gesunkener Marktpreise habe CKW dank der Absicherungsstrategie von hohen Erlösen für die produzierte Energie profitieren können, was zu der um 3% höheren Gesamtleistung von 607 Mio. CHF geführt habe. Gleichzeitig senkte das Unternehmen die Stromtarife in der Grundversorgung um rund 30%, was im Kanton Luzern zu den schweizweit günstigsten Strompreisen für 2025 führte.

Positive Entwicklung auch bei Dienstleistungen und Gebäudetechnik

Positiv entwickelt haben sich gemäss der Medienmitteilung auch die Resultate im Bereich der Marktkunden und im Dienstleistungsbereich im Segment Energie. «Der gute Geschäftsgang im Dienstleistungsgeschäft des Segments Netze, dazu gehört insbesondere der Netzanlagenbau für Industrie und andere Netzbetreiber, hat die Ertragslage verbessert.»

Auch das Segment Gebäudetechnik, in den vergangenen Jahren das Sorgenkind der Gruppe, habe in einem anspruchsvollen Marktumfeld die Profitabilität verbessern und den positiven Trend des Vorjahres bestätigen können. Detaillierte Angaben zu den einzelnen Segmenten gibt die CKW AG im Rahmen der Halbjahresberichterstattung nicht bekannt.

Sondereffekte belasteten Semestergebnis

Allerdings belasteten zwei Sondereffekte im ersten Halbjahr 2025/26 das Ergebnis. So fiel die Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds (Stenfo) aufgrund der schwächeren Entwicklung an den Finanzmärkten um 42 Mio. CHF tiefer aus. Ausserdem führten temporäre Bewertungseffekte auf den abgesicherten Energiemengen zu einem Rückgang des EBIT um weitere 19 Mio. CHF, was gesamthaft zu einem um 37% tieferen EBIT von 89 Mio. CHF führte. Ohne diese Sonderfaktoren wäre das EBIT gegenüber Vorjahr um 10% auf 87 Mio. CHF gestiegen.

Die Sonderfaktoren belasteten auch das Unternehmensergebnis, das mit 82 Mio. CHF um 37% niedriger als in der Vorjahresperiode ausgefallen ist. Der Free Cashflow lag mit 101 Mio. CHF (-2%) nahezu auf Vorjahresniveau. Das Eigenkapital (inkl. Minderheiten) erhöhte sich auf 2.09 Mrd. CHF (+4%). Die Eigenkapitalquote lag bei hohen 85%.

Fazit   

Dank der guten Absicherungsstrategie fällt das Semesterergebnis der CKW AG erwartungsgemäss erfreulich aus. Dies dürfte sich auch im zweiten Semester fortsetzen. Positiv zu werten ist auch der Turnaround bei der Gebäudetechnik, auch wenn hier konkrete Zahlen fehlen. Im Geschäftsjahr 2023/24 lag die EBIT-Marge in diesem Segment nur bei dünnen 0,5%, dies bei einem Umsatz von 257 Mio. CHF.

Auf Basis der auf OTC-X letztbezahlten Kurse von 375 CHF lag die Bewertung mit einem KGV von 13 und einer Dividendenrendite von 2,7% (Zahlen per Ende GJ 23/24) auf einem fairen Niveau. Der Buchwert der Aktien erreicht per Ende 31. März 2025 (inkl. Minderheiten) 352 CHF. Angesichts dieser Bewertungszahlen erscheint auch der Preis von 380 CHF, den Axpo für die CKW-Aktien von Martin Ebner gezahlt hat, moderat. Wie sich die künftigen Gewinne entwickeln, wird sehr stark von den Strommarktpreisen und der Absicherungsstrategie der CKW abhängen. Chancen auf eine Margenverbesserung ergeben sich auch im Segment Gebäudetechnik.

Der Aktienkurs von CKW hält sich seit mehr als einem Jahr stabil im Bereich von 375-380 CHF. Chart: otc-x.ch

Interessant dürfte die künftige Rolle der Axpo und die Haltung der öffentlichen Hand sein, die noch 11,3% an der CKW AG hält. Sollte sich die Politik für einen Verkauf des Aktienpakets entscheiden, wäre es auch nicht überraschend, wenn die Axpo den restlichen Aktionären ein Angebot unterbreitet. Fraglich ist allerdings, ob dies deutlich über den zuletzt bezahlten Kursen liegen würde.

WIR Bank: Germann Wiggli zum neuen VRP gewählt

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Germann Wiggli ist neuer VRP der Bank WIR. Bild: zvg

An der diesjährigen Generalversammlung der WIR Bank Genossenschaft wurde der frühere CEO, Germann Wiggli, als Nachfolger von Marc Reimann zum Verwaltungsratspräsidenten (VRP) gewählt. Neu werden dem Gremium auch Daniel Hug und Yvonne Seiler Zimmermann angehören. Zudem stimmten die Genossenschafter der Erhöhung der Dividende auf 11 CHF je Beteiligungsschein zu.

Der bisherige Verwaltungsratspräsident Marc Reimann ist aufgrund der Amtszeitbeschränkung aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden. Sein Nachfolger Germann Wiggli ist kein Unbekannter: Er gehört seit 2019 dem Verwaltungsrat an und war zuvor viele Jahre in leitender Funktion für die Bank WIR tätig, unter anderem von 2006 bis 2019 als CEO. «Die Bank WIR ist ausgezeichnet positioniert, um auch in einem herausfordernden Umfeld langfristig Mehrwert für ihre Kundinnen und Kunden zu schaffen», wird der neue VRP in einer Medienmitteilung zitiert.

Neu zum Aufsichtsgremium hinzugestossen sind Daniel Hug und Yvonne Seiler Zimmermann. Daniel Hug (58) ist Eigentümer und Geschäftsführer einer unabhängigen Vermögensberatungsfirma mit angegliederter Treuhandgesellschaft in Zürich und Revisor. Yvonne Seiler Zimmermann (49) ist Professorin für Finance am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern.

Die Beteiligungsscheine der WIR Bank Genossenschaft werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 477 CHF für einen Anteilsschein gezahlt. Die Ausschüttungsrendite liegt bei 2,3%.

«Europäische Small & Mid Caps verspeisen Granolas zum Frühstück»

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Birgitte Olsen, Head Entrepreneur Investments und Portfoliomanagerin bei Bellevue Asset Management. Bild: bellevue.ch
Birgitte Olsen, Head Entrepreneur Investments und Portfoliomanagerin bei Bellevue Asset Management. Bild: bellevue.ch

Europäische Aktien rücken wieder stärker in den Fokus, auch bei internationalen Anlegern. In einem globalen Umfeld voller Unsicherheiten bietet der Kontinent Diversifikation und attraktive Bewertungen. Birgitte Olsen, Head Entrepreneur Investments und Portfoliomanagerin bei Bellevue Asset Management, erklärt, warum besonders europäische Nebenwerte überzeugen – und warum das Stockpicking von Bellevue so erfolgreich ist.

Europas Renaissance – positive Kapitalflüsse und Rückenwind

In einem von geopolitischen Spannungen und Handelskonflikten geprägten Umfeld erleben europäische Aktien ein bemerkenswertes Comeback. Nach den stark negativen Kapitalabflüssen der letzten drei Jahre kehren Investoren nun zurück: Bis Ende April 2025 flossen über EUR 20 Mrd. in europäische Aktien.

Das Bewertungsniveau ist attraktiv: Der MSCI Europe notiert mit einem Forward-KGV von ca. 13x, verglichen mit etwa 21x beim S&P 500 – was einem Bewertungsabschlag von knapp 40% entspricht. Auch bei der Dividendenrendite liegt Europa mit über 3.5% vorne.

Fiskalpolitisch schlägt Europa – und allen voran Deutschland – ein neues Kapitel auf. Nach 30 Jahren struktureller Unterinvestition werden die Verteidigungsausgaben angehoben. Aufgrund der Dringlichkeit ist das NATO-Ziel von 2% des BIP schon fast Makulatur. Künftig könnten 3.5% bis 4% anvisiert werden. Flankierend werden Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung in Angriff genommen. Das schafft eine solide Basis für Wachstum.

Auch verbessern sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen für Unternehmen und Anleger: Die EZB stellt weitere Leitzinssenkungen in Aussicht, während die Inflation dank sinkender Energiepreise und moderater Löhne weiter zurückgeht.

Europäische Indizes weisen aufgrund ihrer Sektorzusammensetzung – weniger Tech, mehr Industrie und Finanz – eine starke Binnenmarktorientierung auf, was sie robuster gegenüber tarifären Unsicherheiten macht.

Small & Mid Caps – unterrepräsentiert, unterbewertet und am Outperformen

Noch spannender als der Gesamtmarkt präsentieren sich derzeit europäische Small & Mid Caps. Während sich Anleger in den letzten Jahren auf die grossen Namen oder die sogenannten GRANOLAS fokussierten, wurden kleinere Werte vernachlässigt, mit dem Ergebnis, dass sich deren Bewertungsniveau auf dem niedrigsten Stand seit der Finanzkrise 2008 befindet.

Dabei spricht vieles für ein Umdenken. Was für Europas Aktienindizes insgesamt gilt, trifft auf Nebenwerte noch deutlicher zu. Wir haben es oft mit Hidden Champions zu tun, lokal verwurzelt und weniger abhängig von komplexen, globalen Lieferketten. Ihre Geschäftsmodelle sind meist klar fokussiert, geprägt von hoher Innovationskraft und ausgezeichneter Qualität – Eigenschaften, die in einem zunehmend volatilen und sich deglobalisierenden Umfeld besonders gefragt sind.

Von Jahresbeginn bis Ende Mai haben kontinentaleuropäische Small & Mid Caps gemessen am MSCI Europe Small ex UK eine Rendite von 12.7% erwirtschaftet, verglichen mit 10.1% für den Stoxx 600, 7.8% für den Stoxx 50 und -7.9% für den S&P 500 (wobei etwas weniger als die Hälfte der Unterperformance auf die USD-Schwäche zurückzuführen ist).

Bellevue Entrepreneur Europe Small – unternehmerisch denken, agil investieren

Der Bellevue Entrepreneur Europe Small Fonds investiert gezielt in eigentümergeführte Werte, die unternehmerisch und langfristig denken, solide bilanzieren und innovationsstark sind.

Stilagnostisch und fundamental orientiert verfolgt das Team einen differenzierten Investmentansatz. Sowohl Wachstums- wie auch Value-Titel finden Eingang ins Portfolio, was für Diversifikation sorgt und eine beständigere Performance in einem breiten Spektrum von Markt- und Zinskonstellationen ermöglicht. So wird jedes Unternehmen hinsichtlich Strategie, Cashflow und Bewertung individuell und im Austausch mit dem Management analysiert – mit dem Ziel, ein robustes und diversifiziertes High-Conviction-Portfolio aufzubauen.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Seit Jahresbeginn (per 30. Mai 2025) liegt der Fonds 13.8% im Plus – deutlich über dem breiten Markt. Auch über 3, 5 und 10 Jahre zählt der Fonds zu den besten seiner Kategorie. Ein erfahrenes Managementteam mit tiefem Verständnis der Nebenwertemärkte sorgt dafür, dass Chancen in diesem unterschätzten Marktsegment frühzeitig erkannt und konsequent genutzt werden.

Fazit

Europas Small & Mid Caps holen auf. Attraktive Bewertungen, strukturelle Wettbewerbsvorteile und eine gestärkte wirtschaftliche Basis machen die Anlageklasse zu einer vielversprechenden Ergänzung im Portfolio professioneller Investoren. Der Bellevue Entrepreneur Europe Small überzeugt dabei nicht nur mit Substanz – sondern auch mit Renditestärke.

Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Website.

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