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WIR Bank: erhöht Dividende

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Die WIR Bank ist ein klassisches Finanzinstitut und erzielt ihre Erträge im Zinsengeschäft, aus Kommissionen und Dienstleistungen sowie dem Wertschriftenhandel. Zu den Kunden gehören Privatpersonen ebenso wie Firmenkunden. Eine Besonderheit der WIR Bank ist es, dass sie mit der WIR über eine eigene Währung verfügt. Sie wickelt ihre Geschäfte daher in zwei Währungen ab: CHW und CHF. So kann die Bank entweder im klassischen Geschäft oder im WIR-Bereich wachsen, was in der Regel grössere Ertragsschwankungen ausschliesst.

Im Geschäftsjahr 2012 florierte das Schweizer Franken-Geschäft aufgrund der extrem niedrigen Zinsen. Die Ausleihungen stiegen um 6.6% auf 3.53 Mrd. CHF. Treiber war hier das Hypothekargeschäft mit plus 7.9% auf 2.67 Mrd. CHF. Auch bei den Kundengeldern verzeichnete die Bank einen kräftigen Zuwachs auf 2.05 Mrd. CHF. Beim WIR-Geschäft musste das Institut einen Rückgang um 6.0% hinnehmen, was mit den niedrigen Zinsen und der guten Auftragslage bei den KMU begründet wird. Beides habe die Nachfrage nach WIR-Krediten sinken lassen. Insgesamt stiegen die Erträge aus dem Zinsengeschäft um 12.5% auf 48.25 Mrd. CHF. Trotz eines leichten Rückgangs (minus 3%) im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und einem höheren Geschäftsaufwand lag der Jahresgewinn für 2012 mit 12.6 Mio. CHF um 5.5% über dem Vorjahreswert. Die Anteilseigner profitieren von dem besseren Ergebnis in Form einer auf 9 CHF je Stammanteil erhöhten Dividende.

Obwohl das Geschäftsmodell der WIR-Bank auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig erscheint, so hat es sich seit der Gründung der WIR-Genossenschaft im Jahr 1934 bewährt. Zudem konnte es ständig weiterentwickelt werden. Der Kurs für die WIR-Stammanteile bewegte sich längere Zeit in einem engen Band zwischen 360 und 400 CHF. Seit Jahresbeginn scheint wieder etwas Schwung in den Kurs gekommen zu sein: dieser kletterte um knapp 14% auf aktuell 410 CHF. Damit trägt die Kursentwicklung dem guten Jahresabschluss Rechnung. Die Dividendenrendite liegt auf diesem Niveau bei 2.2% und damit im Durchschnitt der Retailbank-Aktien. Mit einem Kurs/Buchwert-Verhältnis von 1 und einem KGV von knapp 30 sind die Papiere anspruchsvoll bewertet. Sie eignen sich für Investoren, die nach Alternativen zu den klassischen Retailbanken suchen und eine Sympathie für das WIR-Modell mitbringen.

Regiobank Solothurn: starkes Bilanzwachstum

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Unter den Aktien der Regionalbanken waren die Titel der Regiobank Solothurn in den letzten Jahren einer der Top-Performer. Durch den Austritt aus dem Regionalbankenverbund RBA hat das Institut Ende 2005 auf die Unabhängigkeit gesetzt. Unter dem Namen „Esprit“ gründeten die Solothurner gemeinsam mit seinerzeit zehn anderen Regionalbanken ein Netzwerk und wechselten schon frühzeitig auf die Informatikplattform Finnova. Der Aktienkurs des im Grossraum Solothurn tätigen Instituts hat sich seither fast verdoppelt (plus 82%).

Für die erfolgsverwöhnte Regionalbank verlief auch das Geschäftsjahr 2012 wieder erfreulich. Dem Institut flossen 139 Mio. CHF (plus 9.1%) an Kundengeldern zu. Auch die Ausleihungen nahmen deutlich zu (plus 6.9%), so dass die Bilanzsumme um 9.1% auf 2.3 Mrd. CHF wuchs. Der Druck auf die Zinsmarge führte trotz des gestiegenen Kreditvolumens zu einem unterproportionalen Anstieg des Zinserfolgs, der 28.7 Mio. CHF (plus 1.9%) erreichte. Die Erträge aus Kommissionen, Dienstleistungen und dem Handel verharrten auf Vorjahresniveau. Dank eines nur marginal (plus 0.8%) höheren Geschäftsaufwands gelang es der Bank, einen um 9.5% auf 18.9 Mio. CHF gestiegenen Bruttogewinn auszuweisen. Der Reingewinn lag mit 7 Mio. CHF ebenfalls leicht (plus 2.2%) über dem Vorjahreswert. Die Aktionäre erhalten wie in den vergangenen Jahren eine Ausschüttung in Höhe von 66 CHF je Aktie.

Aufgrund der grossen Herausforderungen im Regionalbankensektor (sinkende Zinsmarge, Risiken Immobilienmarkt, Regulierung usw.) versprechen Investments in Bankaktien derzeit keine Outperformance. Unter den Titeln der ausserbörslich gehandelten Aktien ist derjenige der Regiobank Solothurn bei Kursen um die 3’160 CHF fair bewertet. Auf diesem Niveau weist der Titel einen Abschlag von knapp 10% auf den ausgewiesenen Buchwert von 3’412 CHF je Aktie aus. Zudem rentiert das Papier mit 2.1%. Die Cost/Income-Ratio von 53% zeigt zudem, dass das Institut im Vergleich zu anderen Regionalbanken sehr effizient arbeitet. Auch der Eigenmitteldeckungsgrad von 173.7% ist zwar nicht als sehr komfortabel zu bezeichnen, übertrifft jedoch die von der Finanzmarktaufsicht Finma geforderten Werte deutlich. Angesichts dieser Ausgangslage dürfte der Aktienkurs nach unten gut abgesichert, das Kurspotenzial nach der guten Entwicklung in den letzten Jahren jedoch auch begrenzt sein.

Medibank: GV mit neuer Strategie

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Die ordentliche Generalversammlung der Zuger Medibank AG findet am Freitag, dem 19. April, statt. Der Termin wurde entgegen früheren Angaben aufgrund der Veränderungen in Verwaltungsrat und Geschäftsleitung im letzten Herbst auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Nach Auskunft von Bankdirektor Stephan Häberle will der Verwaltungsrat an der GV die neue Strategie der Bank präsentieren. Derzeit arbeiten Geschäftsleitung und VR intensiv an dieser neuen Strategie, die nach dem abrupten Wechsel im Verwaltungsrat sowie Fragen der Finanzmarktaufsicht Finma zum Fortbestand der Bank notwendig geworden ist.

Die Inhaberaktien der Medibank werden derzeit zu Kursen um die 1’000 CHF gehandelt. Für das Geschäftsjahr 2012 ist mit einem Gewinneinbruch sowie einem Dividendenausfall zu rechnen. Bis zur GV sind daher keine grossen Kursbewegungen zu erwarten.

BBO Bank: will Effizienz steigern

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Dass auch die kleinen Regionalbanken in dem aktuell schwierigen Umfeld gefordert sind, zeigt sich am Jahresabschluss der BBO Bank Brienz Oberhasli AG (BBO). Das in Brienz im Berner Oberland ansässige Institut konnte angesichts der höheren Nachfrage nach Hypotheken auch im Geschäftsjahr 2012 die Bilanzsumme um 4.8% auf 507 Mio. CHF ausweiten. Sowohl Ausleihungen als auch Kundengelder stiegen um rund 4%, so dass der Deckungsgrad mit 88.4% auf dem Niveau des Vorjahres verblieb und somit der grösste Teil der Ausleihungen weiterhin durch Kundengelder gedeckt ist. Der Zuwachs bei den Ausleihungen hatte zur Folge, dass auch der Erfolg aus dem Zinsengeschäft um 1.6% auf 7.2 Mio. CHF gesteigert werden konnte. Durch ein „konsequentes Kostenmanagement“, wie es die Bank in ihrer Pressemitteilung schreibt, konnte der Geschäftsaufwand marginal um 0.6% gesenkt werden. Es resultierte ein Bruttogewinn von 3.4 Mio. CHF (plus 7.2%). Der Jahresgewinn bleibt mit 402’000 CHF gleich; ebenso die Dividende von 2.40 CHF/Aktie.

Die BBO profitiert wie viele kleinere Regionalbanken von ihrer meist lokalen Klientel. Dennoch ist sie dem Regulierungs- und Margendruck ebenso wie grössere Bankinstitute ausgesetzt. Darauf reagiert sie, indem sie die Effizienz durch eine Fokussierung der Führungsbereiche steigern will. Dies sollte sich laut Aussagen von Bankdirektor Gerold Baumgartner positiv auf die Erfolgsrechnung auswirken. Obwohl die Aktie der BBO bei Kursen um die 140 CHF nur mit 50% des Buchwertes bewertet ist, gibt es gemessen an der Dividendenrendite von nur 1.3% und einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 46 lukrativere Anlagemöglichkeiten. Zudem ist der Eigenmitteldeckungsgrad in den vergangenen Jahren auf 164.6% zurückgegangen, was im Branchenvergleich eher niedrig ist. Laut Finma sind ab 2016 für Regionalbanken mindestens 150% gefordert. Die Aktien eignen sich daher vor allen Dingen für Anleger mit einem Bezug zur Region.

Nebenwerte: weitere Belebung des Marktes erwartet

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Seit Jahresbeginn kennt der Schweizer Aktienmarkt nur eine Richtung: nach oben. Der BlueChip-Index SMI legte in den ersten zwei Monaten satte 12% zu. Der breitere Index SPI Extra, der alle Schweizer Aktien ausserhalb des SMI umfasst, konnte ein Plus von knapp 10% vorweisen. Obwohl viele Marktbeobachter Anfang dieser Woche davon ausgegangen sind, dass der Plafond an den Aktienmärkten nun erreicht sei, erreichten die Börsen neue Mehrjahres-Höchststände. Verschiedene Faktoren treiben derzeit den Aktienmarkt: dazu gehören nach wie vor die niedrigen Zinsen, die „billiges Geld“ in die Märkte fliessen lassen. Hinzu kommt der Anlagedruck, der vielen Investoren zu schaffen macht. Nachdem „sichere“ Anlageklassen wie Staatsobligationen schon lange nicht mehr sicher sind, floss viel Kapital in Sachwerte wie Edelmetalle/Gold und Immobilien. Aktien als Sachwerte wurden hingegen bis zum Sommer letzten Jahres wenig beachtet. Allerdings zeigen die zum grossen Teil sehr soliden Jahreszahlen der Unternehmen, dass trotz der hohen Staatsverschuldung die Privatwirtschaft während der Finanz- und Staatsschuldenkrise einen guten Job gemacht hat. Dividendenrenditen von 3% und mehr sind keine Seltenheit. Zudem haben viele Unternehmen aufgrund der angespannten Lage im Bankensektor vermehrt auf Eigenfinanzierung gesetzt, so dass sie solide Eigenkapitalquoten aufweisen. Als Damoklesschwert über den Aktienmärkten schwebt die labile Konjunktur, die aufgrund der Eurokrise und der desolaten Staatsfinanzen in den USA wieder einbrechen und so ihre Spuren in den Erfolgsrechnungen der Unternehmen hinterlassen könnte. Bisher sieht es allerdings nicht nach einem solchen Einbruch aus. All diese Faktoren könnten dazu führen, dass sich die im Juni 2012 begonnene Rallye – wenn auch mit den üblichen Korrekturen – fortsetzt.

Doch was ist bisher davon im Nebenwerte-Sektor zu spüren? Nach Informationen der am Handel beteiligten Banken hat sich der Markt zwar belebt. Allerdings ist die Performance in diesen Märkte, gemessen am Liquidity-Index der Berner Kantonalbank, bisher im Vergleich zu den kotierten Aktien mit 0.7% seit Jahresbeginn bescheiden ausgefallen. Auch dies dürfte sich in den nächsten Monaten ändern, insbesondere wenn die Kursrallye an der Hauptbörse anhält. Denn in der Regel folgen die ausserbörslich gehandelten Aktien den kotierten Titel mit einer Zeitverzögerung von rund sechs Monaten. Meistens sind die kotierten Aktien dann hoch bewertet, so dass sich die Anleger auf der Suche nach „unterbewerteten“ Aktien mit den Nebenwerten beschäftigen. Weitere Indizien, die für eine Belebung des ausserbörslichen Marktes sprechen, sind die Aussagen der Privatbank Lienhardt & Partner, sich neben dem Platzhirsch Berner Kantonalbank noch stärker im Nebenwertehandel engagieren zu wollen. Einen Tag später kündigte auch die Zürcher Kantonalbank an, den Nebenwertehandel ausbauen zu wollen. Die Folge dürfte mehr Liquidität, mehr Transparenz, mehr Informationen und damit auch eine höhere Aufmerksamkeit für dieses Marktsegment sein.

Nachdem sich die Aktienkurse an der Schweizer Börse mehr als sechs Monate im Aufwärtstrend befinden, dürfte nun auch der ausserbörsliche Aktienhandel von der positiven Grundstimmung profitieren. Anleger, die jetzt im OTC-Markt investieren möchten, sollten vor allen Dingen auf drei Faktoren achten: eine solide Finanzierung, d.h. Eigenkapitalquoten von 50% und mehr. Dividendenrenditen von mindestens 3%. Und Kurs/Buchwert-Verhältnisse, die bei 1 oder darunter liegen. Wir werden in den kommenden Wochen an dieser Stelle auf Aktien hinweisen, welche diesen Kriterien entsprechen.

Clientis Biene Bank: solides Ergebnis

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Die zum Clientis-Verbund gehörende Ostschweizer Biene Bank im Rheintal konnte trotz des schwierigen Umfelds für 2012 ein solides Ergebnis ausweisen. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft legte um 5.8% auf 9.6 Mio. CHF zu und die Erträge aus den Kommissions- und anderen Geschäften erreichten 2 Mio. CHF (plus 4%). Trotz eines leicht höheren Geschäftsaufwandes von 7.3 Mio. CHF gelang es dem als Genossenschaft organisierten Institut, den Bruttogewinn um 11.1% auf 4.4. Mio. CHF zu steigern. Dass der Reingewinn der Bank um 3.2% auf 1.6 Mio. CHF zurückging, ist auf die Stärkung der Eigenmittel zurückzuführen. Auch die Bilanz weist eine solide Entwicklung auf. Im Gegensatz zu grösseren Finanzinstituten drosselte die Biene Bank das Wachstum im Hypothekarmarkt. Die Ausleihungen gingen um 1.1% auf 683 Mio. CHF zurück, während die Bank einen Anstieg der Kundengelder um 4.9% auf 555 Mio. CHF verzeichnen konnte. Damit verbesserte sich der Deckungsgrad auf 81%. Die knapp 4’700 Genossenschafter der Biene Bank dürfen sich auch in diesem Jahr wieder auf die Zahlung einer Dividende von 6.50 CHF je Anteilsschein freuen; so hat es jedenfalls der Verwaltungsrat der GV am 13.April beantragt.

Die Anteilsscheine der Clientis Biene Bank im Rheintal werden derzeit zu Preisen um die 235 CHF gehandelt. Auf diesem Niveau notieren die Titel etwa 40% unter dem ausgewiesenen Buchwert. Die Dividendenrendite beträgt 2.7%. Damit ist der Titel fair bewertet und der Kurs dürfte nach unten gut abgesichert sein, selbst wenn sich das Umfeld im Retailbanking weiter eintrübt. Auch der ab September geltende Antizyklische Kapitalpuffer sollte dem Institut keine Schwierigkeiten bereiten, denn der Clientis-Verbund hatte am 14. Februar kommuniziert, dass die Clientis-Banken eine Kernkapitalquote (Tier-1) von 16.2% ausweisen und damit die gesetzlichen Anforderungen übertreffen.

Lienhardt & Partner: trimmt sich fit

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Die kleine, aber feine Lienhardt & Partner Privatbank in Zürich setzt seit vielen Jahren auf die drei Pfeiler Zinsdifferenz-, Wertschriften- und Anlagegeschäft sowie Immobilien. In der Vergangenheit zahlte sich diese Strategie stets aus, denn rückläufige Erträge in einem Geschäftsbereich konnten durch steigende Erträge in einem der anderen Geschäftsbereiche kompensiert werden. Im Geschäftsjahr 2012 ist dies angesichts des schwierigen Umfelds bedingt gelungen. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft stieg leicht um 2% auf 6.2 Mio. CHF. Die Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft gingen hingegen um 6.8% auf 11.0 Mio. CHF zurück und das Handelsgeschäft stagnierte bei 1.5 Mio. CHF. Um 14.1% höher als im Vorjahr ist der übrige ordentliche Erfolg mit 5 Mio. CHF ausgefallen, der die geringeren Erträge im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft kompensieren konnte. Der um 9.7% höhere Bruttogewinn von 7.9 Mio. CHF ist vor allen Dingen auf eine Verbesserung der Kostenstruktur zurückzuführen. So konnte der Sachaufwand um mehr als 11% reduziert werden. Die Lienhardt & Partner Privatbank trimmt sich somit fit für eine anspruchsvolle Zukunft. Das Jahresergebnis erreichte 4.8 Mio. CHF (plus 3.1%). Der VR hat für die Generalversammlung am 19. März die Ausschüttung einer gleichbleibenden Dividende von 38 CHF beantragt. Zudem soll mit der GV Christian Lienhardt die Nachfolge von Franz Lienhardt als VR-Präsident der Gesellschaft übernehmen.

Die Aktien der Lienhardt & Partner Privatbank werden derzeit zu Kursen um 2’500 CHF gehandelt. Auf diesem Kursniveau weisen die Titel eine anspruchsvolle Bewertung auf, die deutlich über dem ausgewiesenen Buchwert liegt. Die Dividendenrendite ist mit 1.6% unterdurchschnittlich. Gegen die Risiken im Immobilienmarkt in der Region Zürich scheint das Institut jedoch gut abgesichert, da Finanzierungen nur für Private Banking-Kunden getätigt werden. Gewinnsteigerungen dürften künftig vor allen Dingen durch eine weitere Verbesserung der Kostenstruktur möglich sein. Aufgrund der anspruchsvollen Bewertung und des herausfordernden Umfelds im Banken- und Immobiliensektor sind die Chancen auf Kurssteigerungen gering.

Clientis EB Entlebucher Bank: Kapitalerhöhung und Aktiensplit

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Die höheren Eigenmittelanforderungen, welche an die Schweizer Banken gestellt werden, fordern auch von den kleinen Regionalbanken ihren Tribut. So möchte die zum Clientis-Verbund gehörende EB Entlebucher Bank AG an der nächsten Generalversammlung am 16. März ein genehmigtes Kapital schaffen, das ihr die Erhöhung des Aktienkapitals um bis zu 4 Mio. CHF ermöglicht. Als Grund nennt die Gesellschaft in einer Medienmitteilung neben dem Antizyklischen Kapitalpuffer die höheren Eigenmittel-Anforderungen für Gewerbe- und Landwirtschaftskredite, welche für die EB von grosser Bedeutung seien. Zudem möchte das Institut auch Wachstumschancen im neuen Marktgebiet Malters und Umgebung wahrnehmen. Die Clientis-Gruppe hatte am 14. Februar kommuniziert, dass die Clientis-Banken im Verbund eine Kernkapitalquote (Tier-1) von 16.2% ausweisen und damit die gesetzlichen Anforderungen übertreffen. Ausserdem kündigte die EB Entlebucher Bank an, einen Aktiensplit im Umfang von 1:10 durchführen zu wollen. Aktionäre werden statt bisher einer Aktie künftig zehn Titel halten. Damit soll nach Auskunft der Geschäftsleitung die Handelbarkeit verbessert werden.

Das Geschäftsjahr 2012 konnte die EB erfolgreich abschliessen. Trotz des Margendrucks im Zinsengeschäft gelang es, durch die Ausweitung der Ausleihungen die Erträge im Hypogeschäft um 4.3% auf 10.3 Mio. CHF zu steigern. Insgesamt erreichte der Geschäftsertrag 11.3 Mio. CHF. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich nur moderat um 1.2% auf 7.2 Mio. CHF, so dass ein deutlich höherer Bruttogewinn von 4.2 Mio. CHF (plus 12.2%) resultierte. Auch der Reingewinn stieg um 2.6% auf 1.9 Mio. CHF, was wieder eine Dividendenzahlung von 60 CHF je Aktie erlaubt. Auffällig an der Bilanz sind insbesondere die Hypothekarforderungen, die um 5.4% auf 565.4 Mio. CHF anstiegen.

Das Geschäftsergebnis der kleinen EB Entlebucher Bank überzeugt. Auch für 2013 scheint eine solide Entwicklung vorgezeichnet. Dennoch deutet die geplante Kapitalerhöhung darauf hin, dass auch im Entlebuch über die Bücher gegangen werden muss. Die stark gestiegenen Ausleihungen im Hypothekarbereich dürfen für die Bank nicht selber zu einer Hypothek werden. Die letzten Titel wurden für 2’100 CHF gehandelt. Auf diesem Niveau rentieren die Aktien mit 2.9%. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0.7 zeigt zudem, dass die Titel nicht zu hoch bewertet sind. Aufgrund der geplanten Kapitalerhöhung und des Aktensplits, der bisherige Aktionäre auch zur Abgabe von Titel verleiten könnte, dürften die Chancen auf eine weitere Kurssteigerung, insbesondere nach der GV, begrenzt sein.

Acrevis Bank: weniger Dividende

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Jahrelang lebten die Schweizer Retailbanken gut vom sicheren Zinsengeschäft und profitierten in guten Börsenjahren zusätzlich vom Anlagegeschäft. Doch jetzt hat sich das Blatt gewendet: die stärkere Regulierung, der Kostendruck und die engen Margen im Zinsengeschäft bringen die Banken in Zugzwang. Zusammen mit den Eckdaten zum Jahresabschluss 2012 gab die Ostschweizer Acrevis Bank bekannt, dass sie im Rahmen eines Restrukturierungsprogrammes mit dem Namen „FIT“ in den kommenden zwei Jahren 10% der Kosten einsparen will. Ein Abbau von Stellen werde im Rahmen des Projektes kaum zu vermeiden sein, so die Bank in einer Mitteilung. Auch Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sollten verkleinert werden. Noch vor den Sommerferien will die Bank konkret über das Programm informieren. Obwohl Acrevis mit einer Eigenmittelquote von 15.5% (Tier-1) auch die ab September geltenden Vorschriften inklusive des Antizyklischen Kapitalpuffers erfüllen kann, sollen die Eigenmittel weiter gestärkt werden. Deshalb wird die Dividende von CHF 35 auf CHF 32 je Aktie reduziert.

Der Jahresabschluss 2012 weist insgesamt eine durchzogene Entwicklung auf. Die Kundengelder stagnierten bei CHF 2’777 Mio. CHF und die Ausleihungen nahmen um 4.3% auf 2’786 Mio. CHF zu. Der abnehmende Erfolg aus dem Zinsengeschäft (minus 4.6% auf 37.3 Mio. CHF) und dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (minus 2.7% auf 18.9 Mio. CHF) konnte nur durch übrige ordentliche Erträge in Höhe von 3.1 Mio. CHF (Vorjahr: 1 Mio. CHF) kompensiert werden. Der Bruttogewinn blieb mit 25.3 Mio. CHF gleich, während der Jahresgewinn mit 17.1 Mio. CHF 4.7% unter dem Vorjahresniveau lag.

Nach der erfolgreich umgesetzten Fusion der Ostschweizer Banken CA St Gallen und Swissregiobank zu Acrevis muss sich das neue Institut mit den Herausforderungen des Marktes auseinandersetzen. Mit dem Programm „FIT“ will das Institut schlanker werden. Ob es aber gelingt, die Kosten zu senken und gleichzeitig das Marktgebiet zu erweitern, was durch den angekündigten Kauf der Sparkasse Wiesendangen passieren soll, wird sich in den kommenden zwei Jahren zeigen. Die Reduktion der Dividende gibt den Aktionären jedenfalls einen Vorgeschmack auf die schwieriger werdende Zukunft. Obwohl die Dividendenrendite bei Aktienkursen um 1’100 CHF mit 2.9% auch nach der Dividendenreduktion noch attraktiv ist, zeigt der über dem ausgewiesenen Buchwert liegende Aktienkurs eine im Vergleich zu anderen Regionalbankaktien hohe Bewertung. Kurskorrekturen werden daher nicht ausbleiben.

Spar + Leihkasse Riggisberg: starkes Wachstum

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Die im Kanton Bern ansässige Regionalbank Spar + Leihkasse Riggisberg konnte im Geschäftsjahr 2012 ihren Gesamtertrag gegenüber dem Vorjahr um 4.9% auf 7 Mio. CHF steigern. Der starke Ertragsanstieg ist vor allen Dingen auf das Kerngeschäft der Regionalbank, das Zinsdifferenzgeschäft, zurückzuführen. Die Erträge stiegen hier um 0.4 Mio. CHF (plus 6.3%) auf 6.549 Mio. CHF. Treiber dieses starken Ertragswachstums war auch im vergangenen Jahr wieder das Hypothekargeschäft. Die Hypothekardarlehn nahmen um 11.5% auf 365.8 Mio. CHF zu. Dass sich dieser starke Zuwachs im Hypothekargeschäft nur unterproportional auf das Ertragswachstum auswirkte zeigt, dass die Zinsmarge auch bei der SL Riggisberg unter Druck ist. Aufgrund gestiegener Personal- und Sachkosten lag auch der Geschäftsaufwand mit 3.961 Mio. CHF 5.5% über dem Vorjahresniveau. Unter dem Strich resultierte dennoch eine Steigerung des Bruttogewinns um 4.4% auf 3.056 Mio. CHF. Der Reingewinn liegt mit 1.236 Mio. CHF leicht über dem Vorjahresniveau und erlaubt die Ausschüttung einer gleichbleibenden Dividende von 125 CHF pro Aktie.

Die Aktien der Spar + Leihkasse Riggisberg
werden derzeit für 7’310 CHF angeboten. Auf diesem Niveau rentieren die Titel mit 1.7% und notieren knapp 30% unter dem ausgewiesenen Buchwert. Die kleine Regionalbank ist solide finanziert und verfügt über ausreichend Reserven. Daher sind grosse Kurskorrekturen nicht zu erwarten. Allerdings wird sich auch die SL Riggisberg mit dem schwieriger werdenden Umfeld für Retailbanken auseinandersetzen und mittelfristig rückläufige Bruttogewinne hinnehmen müssen. Das Kurspotenzial der Aktie ist daher limitiert.

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