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Ausserbörse: Kursausbrüche auf OTC-X bis zu 119% beheben Unterbewertungen

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Der Aktienkurs der Thermalbad Zurzach AG hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Abb. Bild: thermezurzach.ch, Chart. otc-x.ch

An der Schweizer Ausserbörse sorgt eine Serie von Kursausbrüchen für Verwunderung. Wer hätte gedacht, dass sich die Aktie von Thermalbad Zurzach seit Anfang Jahr mehr als verdoppelt? Und es handelt sich nicht um eine marktenge Aktie. Die Aktienumsätze haben sich gegenüber dem Vorjahr vervierfacht und liegen beim 10fachen von 2022. Es ist auch nicht der einzige Titel, der abgehoben hat. Darüberhinaus scheint es ein vielversprechendes Muster bei den Überfliegern zu geben.

Der Aktienkurs der Thermalbad Zurzach AG hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Abb. Bild: thermezurzach.ch, Chart: otc-x.ch

Die überraschend starke Performance von Thermalbad Zurzach könnte einfach die Ausnahme von der Regel sein, derzufolge der ausserbörsliche Aktienmarkt der Schweiz stabil, wenig volatil und frei von den extremen Reaktionen und Kursschwankungen an den Wertpapierbörsen ist. Die Kletterpartie von Thermalbad Zurzach könnte aber auch der Anfang des Beendigungsprozesses der strukturellen Unterbewertung im ausserbörslichen Aktienmarkt sein.

Kursanstieg und Bewertung von Thermalbad Zurzach

Auch nach dem steilen Kursanstieg seit Anfang Jahr ist die Aktie mit 550 CHF und einem KGV von 7 noch moderat bewertet. Der Gewinn je Aktie lag 2024 bei 78.25 CHF. Durch Renovierungen, Neugestaltungen und die Schaffung neuer Erlebniswelten für Kinder, Familien und Fitness-Praktiker hat die Attraktivität des Generationenbads stark zugenommen, Besucherzahlen und Umsätze steigen. Die jahrelangen hohen Investitionen sind im Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 0.4 nicht reflektiert. Die Dividendenzahlung war mit 12 CHF je Aktie nach mehreren Jahren ohne Ausschüttung wieder aufgenommen worden. Die Dividendenrendite beträgt nach dem Kursanstieg 2,2%.

Bei einem Umsatz von 17.8 Mio. CHF und einem EBITDA von 4.3 Mio. CHF liegt die aktuelle Kapitalisierung von Thermalbad Zurzach bei gerade 8.8 Mio. CHF. Es bleibt noch viel Spielraum nach oben, um eine im Branchenvergleich angemessene Bewertung zu erreichen. Für eine Premium-Bewertung sprechen die starke Stellung im regionalen Wettbewerb und die Burggräben durch die Reputation.

Governance-Defizite als Kursdeckel

Was den Kurs bisher immer zurückgehalten zu haben scheint, sind die Governance-Defizite. Dies führte bei Thermalbad Zurzach zu Bewertungsabschlägen, so jedenfalls lautet eine plausible Begründung. Das Auffällige ist nun, dass zwei weitere ausserbörslich auf OTC-X gehandelte Valoren eine ähnlich steile Kursentwicklung aufweisen, beide mit ebenfalls ausgeprägten Governance-Defiziten.

Weleda und Weiss+Appetito zählen wie Thermalbad Zurzach zu der kleinen Gruppe von Unternehmen, die sich in den seit 4 Jahren von schweizeraktien.net durchgeführten ESG-Umfragen als hervorragend in den Kategorien Soziales und Umwelt erweisen, aber eben von schwerwiegenden Governance-Defiziten wie vor allem Mehrfachstimmrechten der Hauptaktionäre belastet sind.

Chart Weleda Aug25 Der PS von Weleda begann seine Kletterpartie bereits im letzten Jahr. Chart: otc-x.ch

Turnaround von Weleda

Der Weleda PS kletterte seit Jahresbeginn um 38,2%. Im Vorjahr war Weleda bereits um 24% angestiegen. Damit bewegt sich der PS in Rekordterrain. Der aktuelle Kurs liegt 20% über den historischen Höchstständen von 2022. Die Entwicklung ist durch den geschäftlichen Turnaround mit einer kräftigen Umsatzerhöhung und steilem Gewinnanstieg untermauert. Auch auf dem Rekordniveau liegt das KGV bei moderaten 9. Der Gewinn je PS lag 2024 bei 666.81 CHF. Die Dividende wurde von 70 CHF auf 190 CHF angehoben. Die Dividendenrendite beträgt 3,2%. Während vergleichbare Markenunternehmen Bewertungen im Milliardenbereich verzeichnen, liegt die gesamte Kapitalisierung der PS von Weleda bei 113 Mio. CHF. Dazu kommen noch die vinkulierten Aktien, die jedoch vom Umfeld der Anthroposophischen Gesellschaft gehalten und selten gehandelt werden. Die gesamte Marktkapitalisierung liegt daher gerade einmal bei 169.6 Mio. CHF.

Markant steiler Kursverlauf auch bei Weiss+Appetito. Chart: otc-x.ch

Steiler Kursanstieg von Weiss+Appetito

Und auch Weiss+Appetito hat 2025 mit einem Kursanstieg von 26,5% die prozentual einstelligen Erwartungen weit übertroffen. Das historische Hoch wurde 2018 bei 400 CHF verzeichnet. Dieses wurde nun 2025 erstmals wieder übertroffen. Seit April kletterte die Aktie unter wachsenden Aktienumsätzen steil nach oben. Die Aktienumsätze auf OTC-X liegen bereits bei einem Vielfachen der Vorjahre. Der Geschäftsgang ist positiv. Die Umsätze wachsen, und mehr noch die Rentabilität. Die EBITDA-Marge erreichte 7,9%, die EBIT-Marge 4,9%. Bei einem deutlich erhöhten Gewinn je Aktie von 81.47 CHF errechnet sich ein unverändert günstiges KGV von 4.9! Der Nettoumsatz lag 2024 bei 168.1 Mio. CHF. Die Kapitalisierung beträgt 21.5 Mio. CHF. Wie bei Thermalbad Zurzach und Weleda stehen der nachhaltigen Orientierung nicht mehr zeitgemässe Defizite in der Governance gegenüber. Bei Weiss+Appetito halten die sechs Partner die Stimmenmehrheit durch Aktien mit Mehrfachstimmrecht. Und sie kontrollieren sich selbst im Verwaltungsrat.

Investment Hypothese

Small Caps werden derzeit wiederentdeckt, denn in dem veränderten globalen Wirtschaftsklima bieten gerade binnenorientierte und unterbewertete Titel mit starker Marktstellung gute Chancen. Bei Turnarounds, die bereits vollzogen, aber noch nicht im Kursgeschehen reflektiert sind, locken sogar aussergewöhnliche Gewinne – und dies bei geringem Risiko. Im ausserbörslichen Markt in der Schweiz finden sich zahlreiche interessante Titel, die nun wiederentdeckt werden könnten. Die Stimmung auf OTC-X ist ausgesprochen gut, weil die Umsätze kontinuierlich steigen. 2025 wird wohl ein Rekordjahr. Das heisst, dass mehr Kapital in den Markt fliesst.

Warum allerdings die Aktien derjenigen Unternehmen mit bekannten Governance-Defiziten überproportionale Kursgewinne verzeichnen, kann unterschiedliche Gründe haben. Es können spezialisierte, vielleicht sogar aktivistische Investoren hinter dem Nachfrageschub stehen, es könnte aber auch auf die erwartete Anpassung an zeitgemässe Governance-Richtlinien hinweisen. Aber letztlich zählt vielleicht mehr als alles andere, dass die Unternehmen auf starkem Wachstumskurs sind, das Management die richtigen Entscheidungen trifft und die Profitabilität steigt.

Christian Aumüller, CEO Stadtcasino Baden: «Wir werden ein neues Online-Casino unter dem Label des Standorts Locarno eröffnen»

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Die Stadtcasino Baden AG, zu der das Grand Casino Baden, das Casino Locarno, das Onlinecasino jackpots.ch und die Technologiegesellschaft Gamanza gehört, hat im Geschäftsjahr 2024 den Bruttoumsatz von 127.9 Mio. im Vorjahr auf 129.5 Mio. CHF ausgedehnt. Der Gewinn belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 3.6 Mio. CHF. In den Vorjahren hatte der Überschuss nur 253’000 respektive 211’000 CHF betragen.

Im Interview mit schweizeraktien.net führt CEO Christian Aumüller aus, warum er eine weitere Abnahme des terrestrischen Bruttospielertrags (BSE) erwartet und welche Massnahmen Baden ergreift, um dem entgegenzusteuern. Und er kündigt wegen des härter werdenden Wettbewerbs im Bereich Online-Casino den Launch eines weiteren digitalen Angebots der Stadtcasino Baden Gruppe an.

Chrisitan Aumüller ist CEO der Stadtcasino Baden Gruppe. Bild: zVg.

Herr Aumüller, Sie konnten im vergangenen Geschäftsjahr die Verluste im landbasierten Casino etwas kleiner halten als der Durchschnitt. Wie ist Ihnen das gelungen?

Besonders im Bereich der Tischspiele verzeichneten wir eine stabile Einnahmeentwicklung. Zudem hat unser GrandWinners Bonusprogramm wesentlich dazu beigetragen, die Kundenbindung zu stärken – ein Instrument, das branchenweit vielfach bewundert wird. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die hohe Motivation unserer Mitarbeitenden: Ihre konsequente Umsetzung unserer Qualitätsansprüche trägt dazu bei, dass unsere Kundenbindung nachhaltig wirkt. Nicht zuletzt stellen wir durch ein gezielt ausgewähltes Spielangebot in den richtigen Segmenten sicher, dass wir unser Angebot ideal am Bedarf ausrichten.

Wie sehen Sie die Zukunft der landbasierten Casinos in der Schweiz? Der BSE geht ja kontinuierlich zurück. Wie steuern Sie dieser Tendenz gegen?

Der schweizweite Rückgang des terrestrischen Bruttospielertrags (BSE) dürfte sich kurzfristig fortsetzen. Jedoch beobachten wir eine Verlangsamung der Abwanderung von Kunden vom terrestrischen zum Online-Markt – ein Trend, der sich bereits in diesem Jahr bestätigt. Als Stadtcasino Baden Gruppe profitieren wir von unserer breiten strategischen Aufstellung und begegnen der Entwicklung proaktiv: Mit gezielten Investitionen in unser Erlebnisangebot, etwa durch die laufende Weiterentwicklung des House-of-Entertainment-Konzepts, binden wir bestehende Gäste stärker und gewinnen neue Zielgruppen hinzu. Das Grand Casino Baden setzt dabei verstärkt auf Events, Kulinarik und kulturelle Kooperationen, die den reinen Casinobesuch zum Gesamterlebnis machen.

«Wir investieren in Servicequalität und digitale Services, die auch im terrestrischen Betrieb neue Komfort- und Interaktionsmöglichkeiten eröffnen»

Gleichzeitig investieren wir in Servicequalität und digitale Services, die auch im terrestrischen Betrieb neue Komfort- und Interaktionsmöglichkeiten eröffnen. Unsere Präsenz in landbasiertem Betrieb und im Online-Bereich erlaubt uns, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren und unsere Standbeine gezielt zu stärken. Diese Diversifikation ist unser entscheidender Vorteil in einem sich wandelnden Marktumfeld.

Die BSE-Zuwächse in den Online-Casinos nehmen ab. Die Party, so scheint es, hat ihren Höhepunkt erreicht oder ist bereits überschritten, wie die Schliessung des Onlinecasinos des Casino Basel verdeutlicht. Welche Zukunft sehen Sie für die mittelfristige Entwicklung Ihres Onlinecasinos jackpots.ch?

Unser Online-Casino jackpots.ch hat sich – ebenso wie alle Gamanza-Kunden in der Schweiz – überdurchschnittlich zur Branche entwickelt. Entscheidend dabei ist: Während sich das Angebot vieler Mitbewerber weitgehend angleicht, machen bei uns Know-how und eine klare Strategie den Unterschied. Wir setzen konsequent auf differenzierte Ansätze, die es uns ermöglichen, auch in einem Markt mit abflauender Wachstumsdynamik führend zu bleiben. Produkte mögen ähnlich sein – aber unsere Fähigkeit, diese mit Präzision umzusetzen, bleibt unser massgeblicher Wettbewerbsvorteil.

Wie sehen Sie die langfristige Entwicklung im Online-Casino-Bereich? Es gibt ja durchaus Überlegungen des einen oder anderen Casinos, ebenfalls ein neues Online-Angebot bereitzustellen. Ist der Markt nicht bereits gesättigt?

Kürzlich hat das Casino Mendrisio den Schritt gewagt und eine Konzession für Online- Spiele erhalten. Auch wir stehen als Gruppe kurz vor dem Launch eines weiteren Online-Brands. Entscheidend ist – wie bereits erwähnt – nicht das Produkt an sich, sondern die strategische Umsetzung im Markt.

«wir stehen als Gruppe kurz vor dem Launch eines weiteren Online-Brands»

Die Branche kämpft jedoch insbesondere mit einem zunehmenden illegalen Angebot von Anbietern ohne schweizerische Lizenz. Hier ist der Gesetzgeber gefragt, klare Massnahmen zu treffen: Unser rechtlicher Rahmen muss gestärkt werden, um das unkontrollierte Online-Spiel zu begrenzen. Jährlich entgehen Bund/AHV und Kantonen durch das illegale Angebot Spielbankenabgaben im hohen zweistelligen Millionen-Bereich. Eine effektive Durchsetzung des Verbots illegaler Spielanbieter liegt im öffentlichen Interesse.

Sie sagen, Sie planen den Launch eines weiteren Online-Brands. Heisst das, Sie werden ein weiteres Online-Casino über das Casino Locarno eröffnen?

Genau – wir freuen uns, den Start eines strategisch wichtigen Projekts bekanntzugeben: ein eigenes Online-Casino unter dem Label des Standorts Locarno. Ende 2023 erhielten wir vom Bundesrat die Konzessionserweiterung für diesen Schritt. Nach umfassender Marktanalyse und intensiver Planung wird das Projekt nun umgesetzt – selbstverständlich auf Basis unserer bewährten Gamanza-Plattform, um eine reibungslose Integration und eine starke digitale Präsenz zu sichern. Wir können auf erfahrenes Know-How innerhalb der Stadtcasino Baden Gruppe aufbauen.

Wann soll das neue Casino online gehen?

Wir streben an, in der ersten Jahreshälfte 2026 on air zu gehen. Derzeit klären wir die letzten Details mit der ESBK, um einen reibungslosen Launch sicherzustellen. Sobald wir weitere Informationen haben, wird die Öffentlichkeit zeitnah über den Zeitplan informiert.

Wie sehen Sie den Markt allgemein? Könnte eine striktere Verbotsregelung bzw. die Durchsetzung einer solchen von illegalen Anbietern aus dem Ausland den Online-Casinos nochmals einen Wachstumsschub verleihen?

Der Schweizer Markt ist stabil, aber durch etwa 40% Marktanteil illegaler Online-Anbieter stark fragmentiert – das entspricht rund 180 Mio. CHF jährlich, die dem regulierten Bereich entgehen. Strengere gesetzliche Massnahmen wie Domain-Sperren, Transaktionsblockaden und Werbeverbote könnten den legalen Markt entscheidend stärken und regulierte Anbieter wie uns fördern. Unser Geschäftsbericht 2024 bestätigt, dass wir mit jackpots.ch, der Technologieplattform Gamanza und klarer Compliance- Orientierung bestens positioniert sind, um vom legalen Markt zu profitieren und Wachstumspotenzial zu realisieren.

Der BSE in dem zu Ihrer Gruppe gehörenden Casino Locarno fiel deutlich. Worauf führen Sie dies zurück? Was planen Sie, um das Casino im Tessin attraktiver zu machen?

Das Geschäftsjahr 2024 verlief für Locarno herausfordernd: Unwetter im Tessin, blockierte Verkehrsachsen wie der Gotthard und eine negative mediale Wahrnehmung des Reiseziels führten zu einem Rückgang beim Bruttospielertrag – während die Besucherzahlen vergleichsweise stabil blieben. Trotz dieser externen Belastungen konnten wir im Gastronomiebereich ein solides Wachstum erzielen und unser Eventangebot erfolgreich ausbauen – unter anderem durch Kooperationen mit renommierten Festivals und lokalen Partnern.

«In Zukunft integrieren wir exklusive Mitgliederprogramme rund um etablierte Events wie das Locarno Film Festival»

Für die Zukunft setzen wir auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem regionalen Tourismus sowie kulturellen Veranstaltern, integrieren exklusive Mitgliederprogramme rund um etablierte Events wie das Locarno Film Festival und fördern weiter unser House of Entertainment-Konzept: Casino, Kulinarik und Erlebnis vereint unter einem Dach.

Erfreulich sind die Zuwächse bei Ihrer Online-Spieleplattform Gamanza. Planen Sie eine weitere Expansion auch für nicht schweizerische Casinos?

Gamanza ist heute bereits weltweit mit zahlreichen Produkten aktiv – die Plattform wird in verschiedenen Regionen genutzt und ständig weiter ausgebaut. Unser wachsender Fokus liegt dabei auf «Gamanza Engage», einem Gamification- und CRM-Produkt, das auch jenseits der Casinobranche stark nachgefragt ist. Diese Expansion in regulierten Märkten wird durch gezielten Fokus auf Technologie- Investitionen, Compliance und innovative Kundenbindungsmechanismen gestützt. Mit Engagement- und Gamification-Lösungen, Live-CRM und plattformneutraler Architektur gehören wir heute schon zu den weltweit führenden Anbietern.

Welche weiteren Schritte planen Sie für die Zukunft, um insbesondere auch im Casino Baden wieder steigende BSE zu erzielen? Wie wollen Sie Besucher nach Baden locken?

Wir starten 2026 mit der umfassenden, etappenweisen Renovierung des historischen Kursaalgebäudes — inklusive neuer Gebäudetechnik, moderner Infrastruktur und gestärktem Markenauftritt bei gleichzeitig laufendem Betrieb. Ziel ist ein frisches Ambiente, das das House-of-Entertainment-Konzept noch stärker zum Erlebnis macht und von unserem Kundenloaylitätsprogramm GrandWinners flankiert wird. Wir setzen auf ein Zusammenspiel aus moderner Architektur, erstklassigem Service und kulturellen Partnerschaften, um Baden nachhaltig als attraktives Ziel zu positionieren. Unser Fokus: das Zusammenspiel von Casino, Gastronomie und Erlebnis unter einem Dach.

Wie ist Ihre Aussicht insgesamt auf den Casino-Markt in der Schweiz?

Die Zukunft des Schweizer Casino-Markts hängt entscheidend vom gesetzlichen Rahmen und der Regulierung ab. Solange das illegale Online-Angebot etwa 40% Marktanteil hält, bleibt echtes Wachstum begrenzt. Nur mit konsequenter Durchsetzung – etwa Domain-Sperren und Zahlungsblockaden – kann die Kanalisierung in legale, lizenzierte Angebote deutlich steigen und damit Wachstum freisetzen.

«Die richtige Marketingstrategie und effiziente Kostenstrukturen sind heute genauso relevant wie der Bruttospielertrag selbst»

Parallel dazu ist Effizienz und Innovation entscheidend: Die richtige Marketingstrategie und effiziente Kostenstrukturen sind heute genauso relevant wie der Bruttospielertrag selbst. Dank unserer Diversifikation – mit terrestrischem Geschäft, jackpots.ch und unserer Technologie-Plattform Gamanza – zählen wir zu den Gewinnern dieses Strukturwandels.

Die Kombination aus digitaler und persönlicher Betreuung bleibt unverzichtbar in einem hybriden Modell: Sowohl im Online-Bereich als auch im terrestrischen Geschäft haben wir unsere technische und serviceorientierte Kompetenz weiter ausgebaut. Damit sind wir hervorragend positioniert, um in einem wachsenden, aber reguliertem Markt die Marktführerschaft auszubauen.

Herr Aumüller, herzlichen Dank für dieses Gespräch.

Kursverlauf der auf OTC-X gehandelten Aktie der Stadtcasino Baden AG. Der Chart macht deutlich, dass die Anleger bezüglich der Sättigung des Marktes im Bereich Online-Casinos und dem leicht zurückgehenden BSE im terrestrischen Bereich vorsichtig geworden sind. Quelle: otc-x.ch

Bobst, CMSA, Plaston, Reishauer: «US-Zollhammer» sorgt nur bedingt für grosse Sorgenfalten

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Die auf OTC-X gelisteten Schweizer Industrietitel sind auf unterschiedliche Art und Weise von den neuen Zöllen betroffen. Bild: stock.adobe.com
Die auf OTC-X gelisteten Schweizer Industrietitel sind auf unterschiedliche Art und Weise von den neuen Zöllen betroffen. Bild: stock.adobe.com

Politik, Medien und die Wirtschaft beschäftigt der sogenannten «Zollhammer» seit nunmehr einer Woche. Kein Tag vergeht, an dem es nicht Schlagzeilen mit Hiobsbotschaften, Schuldzuweisungen und Forderungen an Verantwortungsträger gibt. Ebenso warten Wirtschaftswissenschafter und Finanzexperten mit teils schockierenden Prognosen auf.

Hört man sich allerdings bei den direkt Betroffenen, den Schweizer Unternehmen, um, so zeigt sich, dass diese mit einer gewissen Portion Pragmatismus reagieren. Und dies nicht erst seit dem 1. August 2025. Wie ein Beitrag der NZZ kürzlich aufzeigt, haben einige Schweizer KMU die Entwicklung bereits in der ersten Amtszeit von Donald Trump antizipiert und entsprechend gehandelt. Dieser Pragmatismus und das Arrangieren mit der Situation haben wohl dazu geführt, dass die Schweizer Börse bisher nicht eingebrochen ist – vom «Black Monday» war die Rede. schweizeraktien.net wollte wissen, wie es um die Situation bei den Industrieunternehmen steht, deren Aktien auf OTC-X gehandelt werden.

Nur wenige OTC-X-Unternehmen betroffen

Wie bereits in einem Beitrag vom 6. August geschrieben, sind die auf OTC-X gelisteten Unternehmen nur gering oder gar nicht von dem Zollstreit betroffen, da es sich um binnenorientierte Unternehmen ohne Exporttätigkeit handelt. Ausnahmen sind hier Bobst, Cendres+Métaux, Plaston und Reishauer.

Der Aktienkurs von Bobst hat seit Jahresbeginn 12% verloren. Chart: otc-x.ch

Besonders stark betroffen von den höheren Zöllen ist der Verpackungsmaschinenbauer Bobst. «Angesichts der Tatsache, dass die USA unser grösster Markt sind, hätte dies erhebliche Konsequenzen und würde eine umfassendere Restrukturierung erfordern als die im ersten Halbjahr durchgeführten und für das zweite Halbjahr geplanten Massnahmen», schreibt Stefano Bianchi, Head Investor Relations, auf Anfrage. Man sei jedoch zuversichtlich, dass dies nicht der endgültige Zollsatz für die Schweiz bleiben werde.

Endmontage in den USA eine Option für Bobst

Für den Fall, dass es bei den 39% Zöllen bleibt, prüft Bobst «alle Optionen, beispielsweise die Endmontage auf US-amerikanischem Gebiet». Dass das Waadtländer Traditionsunternehmen eines Tages echte Produktionskapazitäten in den USA aufbauen wird, scheint zurzeit keine realistische Option. «Es wäre eine Herausforderung, da qualifizierte Mitarbeitende auf dem Markt kaum verfügbar sind und wir uns entscheiden müssten, welche der 80 Maschinentypen, die wir in unseren 21 Werken weltweit produzieren, in den USA hergestellt werden sollen», so Bianchi. Hingegen prüfe das Unternehmen eine Verlagerung der Produktion von der Schweiz in die EU, falls die Schweizer Zölle bei 39 % bleiben. Da dies allerdings einige Zeit benötigt, nennt Bobst als Zwischenschritt die Endmontage der Module in Europa.

Plaston nur indirekt betroffen

Nicht mehr ganz so stark betroffen von der Zollthematik ist das Ostschweizer Kunststoffverarbeitungsunternehmen Plaston Holding, das kürzlich die Rückkehr in die schwarzen Zahlen bekannt gab. Nach zwei verlustreichen Jahren, die unter anderem auch auf das schwierige Geschäft mit den Luftreinigungsgeräten der Markt Boneco zurückzuführen waren, erzielte das Unternehmen bei einem Bruttoumsatz von 64 Mio. CHF einen Gewinn von 2.3 Mio. CHF und wird wieder eine Dividende ausschütten.

Kein direktes US-Geschäft mehr: Plaston ist im Geschäftsjahr 2024/25 in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Chart: otc-x.ch

Boneco-Rückzug aus den USA: «Glücksfall»

Für Aussagen zu konkreten Auswirkungen der hohen US-Zölle auf das Geschäft von Boneco sei es gemäss Aussagen von Hansruedi Lanker, CFO der Gruppe, noch zu früh. Er betont allerdings, dass Plaston seit dem Rückzug von Boneco aus den USA keine Güter mehr in die USA liefere. Indirekt würden aber die weltweiten Kunden im Bereich der Kunststoffverpackungen und  -teile der Plaston AG von den höheren Zöllen betroffen sein. Lanker fügt an, dass man «zum Glück» bei Boneco aus dem US-Markt draussen sei.

CMSA Holding mit geringem direkten US-Anteil

Geradezu exponiert im Zollstreit scheint der Edelmetallverarbeiter Cendres+Métaux in Biel. Denn das Unternehmen beliefert u.a. die Schweizer Uhren- und Schmuckindustrie mit Halbfertigfabrikaten sowie Medtechunternehmen. Philipp von Büren, CEO der CMSA Gruppe, sagt auf Nachfrage von schweizeraktien.net, dass man kurzfristig nicht mit grösseren Auswirkungen wegen des neuen Zolltarifs aufs Geschäft rechne, da die Gruppe einen vergleichsweise kleinen Anteil an Produkten direkt in die USA exportiere. Betroffen sind hingegen die Kunden. Doch auch in diesem Punkt wird von Büren nicht nervös.

Die Einführung der US-Zölle von 39% haben bei der CMSA-Aktie zu einem Kursdämpfer geführt. Chart: otc-x.ch

Preisaufschläge für Luxusuhren wohl verkraftbar

«Die Schweizer Uhrenmarken haben im April grössere Mengen von Uhren in die USA exportiert. Wir gehen davon aus, dass dadurch ein genügend hoher Lagerbestand für Verkäufe vorhanden ist, um die Nachfrage der kommenden Monate zu decken», berichtet von Büren gegenüber schweizeraktien.net. Er erklärt zudem, dass der Zoll auf den Importwert der Uhr erhoben werde und nicht auf den Verkaufspreis. Daher gehe er davon aus, dass der Einfluss insbesondere im höheren Preissegment verkraftbar bleibe oder auch mit Preisaufschlägen abgefedert werden könne.

In Bezug auf Produktionsverlagerungen in die USA gibt er sich ebenfalls zurückhaltend. Dieser Schritt oder der Wechsel validierter Lieferanten lasse sich in keiner Branche innert weniger Wochen realisieren – insbesondere nicht im hochregulierten Medtech-Bereich, so von Büren.

CMSA setzt auf Innovationskraft

Zu den längerfristigen Auswirkungen will er sich heute noch nicht konkret äussern. «Wie sich die Zollsituation langfristig auf die Industrien in der Schweiz auswirkt, müssen wir genau beobachten und aktiv nach Lösungen mit unseren Kunden suchen.» Als Zulieferer setze man daher noch stärker auf Innovationskraft, Agilität und Excellence und fokussiere und investiere in Produktivitätsverbesserungen und Effizienzsteigerungen.

Philipp von Büren betont, dass die CMSA Gruppe aktuell nach wie vor keine Kunden verloren habe, hingegen in vielen neuen Projekten involviert sei und deshalb erneut mit Bestellungen rechne.

Gold-Raffinerie wurde 2020 verkauft

Verschiedentlich ist die CMSA Gruppe in den Medien auch im Zusammenhang mit dem Einschmelzen von Gold, dem Raffinieren, in Verbindung gebracht worden. Doch diesen Bereich hat das Unternehmen im Jahr 2020 an Metalor verkauft. Schon früher hatte man sich aus der Produktion von Goldbarren zurückgezogen. Daher sind auch die Zölle auf reine Goldexporte für den Edelmetallverarbeiter kein Thema.

USA ein wichtiger Markt für die Reishauer Gruppe

Beim Maschinenbauer Reishauer sieht es etwas anders aus. Laut Aussagen von VR-Präsident Alex Waser gegenüber schweizeraktien.net seien die USA ein «bedeutender Markt» für die Reishauer Gruppe. «Die neuen US-Zölle von 39 % auf Importe aus der Schweiz betreffen die vom Teilkonzern Reishauer in der Schweiz produzierten Zahnrad-Wälzschleifmaschinen und deren Werkzeuge», so der VRP. Wie einer Medienmitteilung zum Jahresabschluss 2024 zu entnehmen ist, lag der Auftragseingang in der Region Nord- und Südamerika Ende 2024 bei 9% (Vorjahr: 21%). Anders sieht es bei der deutschen Tochter Felsomat aus, deren Auftragseingang für diese Region nur noch bei 1% lag.

Seit der Ankündigung der Zollpläne von Donald Trump im April ging es mit dem Reishauer-Aktienkurs wieder abwärts. Chart: otc-x.ch

Die genauen Auswirkungen auf die Gruppe liessen sich derzeit noch nicht abschliessend beurteilen, so Waser weiter. Sie würden auch von den künftigen Standortentscheidungen der amerikanischen Automobilhersteller und deren Zulieferer abhängen. Er verweist in diesem Zusammengang auf die technologische Führungsposition des Produktportfolios der Gruppe. Allerdings werde die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Anbietern aus Ländern mit deutlich tieferen Zollsätzen signifikant beeinträchtigt.

Derzeit prüft die Reishauer Gruppe verschiedene Handlungsoptionen, um die Auswirkungen der Zölle zu minimieren. Dazu zählen Überlegungen zur vollständigen oder teilweisen Weitergabe der Zölle an die Kunden, zur Erhöhung des Wertschöpfungsanteils in den USA sowie zu Produktionsverlagerungen von ausgewählten Produktbereichen für den US-Markt innerhalb des Konzerns. In Bezug auf eine Verlagerung der Produktion gibt sich Waser zurückhaltend und verweist auf komplexe Fertigungsprozesse sowie den Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeitenden.

Lagerbestände in den USA aufgestockt

Als eine unmittelbare Massnahme nach Ankündigung der Zollerhöhungen hat die Reishauer Gruppe noch vor Einführung des neuen Zolltarifs die Lagerbestände an Werkzeugen und Ersatzteilen in den US-Tochtergesellschaften aufgestockt. Weitere Massnahmen würden sich in Planung befinden, so Waser. «Unser Ziel ist es, die Auswirkungen auf unsere Kunden und unsere starke Marktposition möglichst gering zu halten und gleichzeitig die hohen Qualitäts- und Technologiestandards unserer Produkte vollumfänglich sicherzustellen», ergänzt der Reishauer-Verwaltungsratspräsident.

Fazit

«Wir haben schon die Eurokrise, die Aufgabe des Mindestkurses und die Pandemie gemeistert. Da werden wir auch mit den höheren Zöllen fertig.» So oder ähnlich tönt es, wenn man mit Führungskräften in Schweizer Unternehmen spricht. Klar ist, dass für die wenigen, stark betroffenen Unternehmen nun entlastende Massnahmen wie Kurzarbeitsentschädigung notwendig werden. Doch die Schweizer Industrie scheint wegen der Trump-Zölle nicht unterzugehen.

Einerseits ist derzeit noch unklar, wie lange der Zolltarif in der Höhe von 39% erhoben wird. Andererseits sind die meisten Unternehmen geografisch gut diversifiziert. Insgesamt betragen die Exporte der Schweizer Wirtschaft in die USA nur ein Fünftel der gesamten Ausfuhren – allerdings sind die USA nach der EU das zweitgrösste Exportland. Zudem verfügen auch viele KMU über Niederlassungen und Werke im EU-Raum oder anderen Ländern, sodass sie einen Teil der hohen US-Zölle umgehen können. Diesen Weg beschreitet beispielsweise Ypsomed mit Produktionsverlagerungen für US-Produkte von der Schweiz nach Deutschland. Schlussendlich arbeiten die Schweizer KMU laufend an neuen, innovativen Produkten und der Verbesserung der Effizienz, um international wettbewerbsfähiger zu werden.

Auch wenn der Einfluss der US-Zölle Auswirkungen auf Schweizer KMUs haben wird, so ist die unternehmerische Agilität nicht zu unterschätzen. Gut möglich, dass in wenigen Jahren die Schweizer Wirtschaft auch aus dieser Krise gestärkt hervorgehen wird.

Ausgewählte OTC-X gehandelte Industriefirmen 

Firma Kurs 8.8.25 KGV 2024 KBV 2024 in % 2024
Bobst 57 9,8 1,9  -12,3
CMSA Holding 4750 9,5 0,5  2,2%
Plaston Holding 4250 18,2 1,2  9,7%
Reishauer Beteiligungen 18550 11,2 0,5  -11,9%

Performance von Schweizer Spin-offs: 72% Kursverlust bis 310% Kurszuwachs

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Die Gründe für ein Spin-off können vielfältig sein. Bild: KI-generiertes Bild, erstellt mit DALL·E (OpenAI)

Der mit Abstand beste Performer in der Schweizer Spin-off-Statistik 2019-2025 ist Accelleron. Die Aktie kletterte seit dem ersten Handelstag um 310,8% auf 74.35 CHF. Zwischen November 2024 und April fiel der Kurs zwar von 50 CHF auf 30 CHF zurück, konnte sich zwischenzeitlich jedoch wieder mehr als verdoppeln. Am anderen Ende des Spektrums steht Medmix mit 72,8% Kursverlust. Was lässt sich aus der Statistik der letzten sechseinhalb Jahre lernen?

Mit einem Kursplus von mehr als 300% ist die Accelleron-Aktie, ein ABB Spin-off, der Top Performer unter den Spin-offs an der SIX. Chart: SIX Group

Seit 2019 gab es neun solche Transaktionen an der SIX. Das repräsentiert eine Grundgesamtheit, deren Analyse durchaus aussagekräftig zu werden verspricht. Von Galenica 2019 über Alcon, V-Zug, Ina Invest, die 2025 zu Cham Swiss Properties fusionierte, Medmix, Accelleron, Sandoz und Sunrise bis zuletzt Amrize durchleuchtet schweizeraktien.net die Valoren, betrachtet die jeweiligen Besonderheiten und auch die Performance der ehemaligen Muttergesellschaften. Die Beobachtungen sind teilweise überraschend und führen zu Konklusionen, die nicht immer mit den akademischen Studien konform gehen.

Worum geht es bei Abspaltungen überhaupt?

Fokussierung auf das Kerngeschäft ist ein Leitsatz, der immer wieder bemüht wird, um Abspaltungen von Unternehmensteilen zu begründen. Theoretisch führt die Konzentration zu einer effizienteren Kapitalallokation und damit auch höheren Kursen an der Börse. Und auch die verselbständigten Geschäftseinheiten sollen durch die neu gewonnene unternehmerische Freiheit florieren und für die Aktionäre Mehrwert generieren. Doch stimmt das in der Praxis überhaupt?

Was ist eigentlich ein Spin-off?

Es ist die Abspaltung einer Unternehmenseinheit, wobei die Aktien der ausgegliederten Unternehmenseinheit an die Aktionäre der Muttergesellschaft verteilt werden. Die Gründe können vielfältig sein, beispielsweise die Straffung der Administration oder Steuervorteile, aber auch geplante wertsteigernde M&A-Aktivitäten. Der Hauptgrund ist aber, dass der Börsenwert von Muttergesellschaft und der abgespaltenen Geschäftseinheit zusammengenommen nach der Aufteilung höher ausfallen soll. Im besten Fall trifft das dann auch zu, wie im Fall Novartis, wo die Spin-offs Alcon und Sandoz ebenso wie Novartis selbst eine positive Performance zeigen.

Was haben Aktionäre vom Spin-off?

Das Management der ausgegliederten Geschäftseinheit kann selbst die bestmögliche Wachstumsstrategie entwickeln, ohne an die Konzernpolitik gebunden zu sein. Die Muttergesellschaft kann sich strategisch auf das Kerngeschäft fokussieren und wird profitabler, weil beispielsweise der abgespaltene Unternehmensteil eine tiefere Gewinnmarge aufweist oder zuviel Kapital und Managementkapazität bindet. Bei den Investoren kommen schon seit Jahrzehnten sogenannte Pure Plays besser an, da die Effizienz und die Transparenz höher sind. Zudem gibt es Vergleichsunternehmen in der sogenannten Peer-Group.

Wie kommen die Aktien des Spin-offs ins Depot?

Spin-offs können zu 100% erfolgen oder die Muttergesellschaft behält eine Minderheitsbeteiligung von typischerweise 25% bis 30%. Spin-offs können mit oder ohne Kapitalerhöhung durchgeführt werden, je nachdem, ob die abgespaltete Gesellschaft frisches Wachstumskapital benötigt oder von der Muttergesellschaft gewährte Kredite tilgen muss. Von den hier untersuchten neun Spin-offs haben Galenica und Medmix bei der Abspaltung frisches Kapital auf dem Weg eines IPO aufgenommen. Die Aktien des Spin-offs werden den Aktionären der Muttergesellschaft ins Depot eingebucht und können behalten oder verkauft werden.

Wodurch unterscheidet sich der Split-off?

Der Split-off gleicht dem Spin-off, weil ebenfalls eine ausgegliederte Geschäftseineinheit als eigenständiges Unternehmen neu geschaffen wird. Die Motive ähneln sich, doch im Wesentlichen ist der Split-off Bestandteil einer Restrukturierung der Bilanz. So können zum Beispiel faule Kredite oder im Wert zerfallende Vermögenswerte in eine sogenannte Bad Bank oder auch Bad Company ausgegliedert werden, wodurch Bilanz, Bonität und Kredit-Ranking der Muttergesellschaft gestärkt und verbessert werden. Ein anderer Grund für den Split-off kann sein, dass eine neue Technologie zur tragfähigen Geschäftseinheit entwickelt wurde, die als eigenständiges Unternehmen bessere Wachstumschancen hat, aber mehr zusätzliches Kapital benötigt, als die Muttergesellschaft zu investieren bereit ist. Die Aktionäre der Muttergesellschaft haben die Wahl, ob sie das Split-off Angebot ablehnen oder zustimmen. Bei Zustimmung beziehen sie Aktien des Split-offs im Austausch für Aktien der Muttergesellschaft.

Und was ist ein Spin-out?

Der namensähnliche Spin-out kommt aus Universitäten und Forschungsinstitutionen und ist deshalb immer wissenschaftsbasiert. Das MIT in Boston und die ETH Zürich zählen zu den bekanntesten Forschungs-Inkubatoren. Mit Forschungsgeldern von Stiftern und dem Staat werden vor allem in der Medizin und der Informationstechnologie, aber auch in Luft- und Raumfahrt oder Materialwissenschaften Technologien so weit entwickelt, dass sie am Markt eine kommerzielle Chance haben. Es können neue oder verbesserte Produkte, Systeme oder Services sein, die jeweils Innovationen darstellen und damit Fortschritte ermöglichen, mit denen sich im Wettbewerb Geld verdienen lässt. Ein Beispiel an der Schweizer Börse SIX ist der soweit einzige Börsengang des Jahres 2025: BioVersys.

Weshalb Accelleron der beste Performer ist

ABB führte 2022 den Spin-off von Accelleron durch. Accelleron ist auf Turbo-Lader spezialisiert und sorgt somit durch gesteigerte Effizienz beim Verbrauch fossiler Brennstoffe für verminderte Emissionen.  Accelleron hat nicht mehr in die auf Elektrifizierung und Automatisierung fokussierte ABB-Strategie gepasst, benötigte kein frisches Kapital und ist sogar hochgradig Cashflow-positiv. Die Dividende stieg von 0.73 CHF je Aktie über 0.85 CHF auf zuletzt 1.23 CHF. Bei ABB stieg die Dividende vegleichsweise bescheiden von 0.84 CHF auf 0.90 CHF je Aktie. Der ABB-Kurs verdoppelte sich seit 2022. Auch in diesem Fall zeigen also beide Aktien eine überdurchschnittliche Entwicklung.

Warum Galenica im 100%-Performance-Bereich liegt

Mit rund 100% sind die Galenica-Aktien die Nr. 2 unter den best performenden Spin-offs. Chart: SIX Group

Die Apothekenkette Galenica bereicherte 2017 den Kurszettel der SIX. Bis Ende Juli 2025 erhöhte sich der Kurs um 101%. Das Unternehmen war 1927 von Schweizer Apothekern als Einkaufszentrale gegründet worden. Die Geschichte war wechselhaft. Die Private-Equity-Gesellschaft KKR war zuletzt Eigentümer und spaltete 2014 Vifor Pharma, die inzwischen übernommen worden ist, und Galenica Santé auf. 2016/2017 verkaufte KKR die Beteiligung schrittweise. Galenica kam als IPO mit Kapitalerhöhung an die SIX. Das Unternehmen wächst stetig und expandiert durch den Aufbau eigener Marken sowie den Einstieg ins Laborgeschäft.

Wie Sandoz auf fast 100% Performance kam

Mit rund 91% liegt die Aktie von Sandoz auf Platz 3 der Schweizer Spin-offs. Chart: SIX Group

Sandoz, der Spin-off von Novartis im Jahr 2023, stieg seit dem ersten Handelstag um beachtliche 92%. Unter dem bereits bekannten Markennamen hatte Novartis die Generika-Aktivitäten gebündelt. Das Massengeschäft zeichnet sich durch enge Margen und intensiven Preiswettbewerb aus und passte nicht mehr zur High Growth – High Margin Orientierung von Novartis. Sandoz hat eine starke Position im Weltmarkt, die es auszubauen gilt.

Wer bewegt sich im Mittelfeld?

Die Alcon-Aktie, ein Spin-off von Novartis, brachte es nur auf eine Performance von 30,6%. Chart: SIX Group

Die ehemalige Augenheilmittel-Tochter von Novartis kam bereits 2019 unter dem Namen Alcon als Spin-off  an die SIX. Sechs Jahre später errechnet sich eine Perfomance von 30,6%. Die Dividende stieg von 0.10 CHF je Aktie für das Geschäftsjahr 2020 mit jährlicher Erhöhung auf zuletzt 0.28 CHF. Die Dividendenrendite ist jedoch mit 0,4% unterdurchschnittlich, das KGV mit 38 dagegen überdurchschnittlich hoch. Umsatz und Gewinn wachsen moderat, aber zuverlässig.

Wie fällt die Performance der Dividendenaktie Sunrise aus?

Nach rund neun Monaten an der Börse liegt die Telekom-Aktie Sunrise 4,7% über dem ersten Kurs. Sunrise ist aus dem internationalen Beteiligungsportfolio des US-Telekom Giganten Liberty Global abgespalten worden. Da viele der amerikanischen Aktionäre die Aktie abgestossen hatten, konzentriert sich der Handel vollständig auf die SIX. Sunrise ist nach Swisscom die Nr. 2 in der Schweiz, wächst kaum, hat aber prognostizierbare Cashflows und eine überdurchschnittliche Dividendenrendite von 7,6%.

Was ist die Lektion des Amrize Spin-offs von Holcim?

Die Logik des Spin-offs lag von Anfang an darin, dass die Nordamerika-Tochter als eigenständiges amerikanisches Unternehmen an der US-Börse eine relativ hohe Bewertung erzielen würde. Der Grund sind die deutlich höheren Bewertungsmultiples in den USA. Manche Experten erwarteten gar, dass Amrize nach der Abspaltung mehr wert sein würde als die restliche Holcim. Der Marktanteil in den USA liegt bei 19%, in Kanada sogar bei 30%. Stand Ende Juli beträgt die Marktkapitalisierung von Amrize 22.7 Mrd. CHF, die von Holcim 35 Mrd. CHF. Direkt zum Handelsstart lag der Kurs von Amrize bei 46 CHF, fiel dann steil auf 39 CHF und liegt Ende Juli bei 41 CHF. Am letzten Handelstag vor dem Spin-off schloss Holcim mit 96 CHF. Zusammengenommen ergibt sich somit eine pro-forma-Kurssteigerung auf 106 CHF, also gut 10%. Noch ist es früh, aber es ist wie bei den Spin-offs von Novartis und ABB so, dass die Aktien durch die Trennung von Mutter und Tochter an der Börse mehr Wert repräsentieren.

Was sind die Gründe für den Kurssturz von Medmix?

Die Medmix-Aktie, die von Sulzer abgespalten wurde, kann bisher an der Börse noch nicht überzeugen. Chart: SIX Group

Den höchsten Verlust verzeichnet Medmix, der Spin-off von Sulzer aus dem Jahr 2021, mit 72,8% Kursverlust. Die Aktie startete mit einem Eröffnungskurs von 45 CHF und ist bis auf 8.10 CHF Ende 2024 gefallen. Zwischenzeitlich hat der Kurs bis auf 12 CHF zulegen können. Medmix ist stark vom Investitionsstau und der Verunsicherung in den bedienten Industrien betroffen. Sulzer dagegen ist seit Oktober 2021 von 90 CHF auf 157 CHF gestiegen. Aus Sicht der Muttergesellschaft hat die Transaktion Sinn gemacht, denn alle drei verbliebenen Geschäftseinheiten spüren starken Rückenwind, was an der Börse geschätzt wird.

Warum und wie V-Zug von Konjunkunkturzyklen betroffen ist

Die Aktien des Haushaltgeräteherstellers V-Zug sind bisher ebenfalls noch kein erfolgreicher Spin-off. Chart: SIX Group

V-Zug, der Spin-off von Metall Zug von 2020, verlor 33% zum Eröffnungskurs. Die Aktie konnte sich bis August 2021 zwar annähernd verdoppeln, fällt seitdem jedoch. Der aktuelle Kurs von 52 CHF liegt 7 CHF über dem Tief. Hohe Investitionen in die vertikale Fabrik sowie die Arealentwicklung des Technologie-Clusters Zug sowie eine schwächelnde Branchenkonjunktur drücken auf die Ergebnisse. Die Aktie der Muttergesellschaft, die weiterhin mit 30% beteiligt ist, bewegt sich bei rund 1000 CHF und damit auf dem Level von 2020. Zwischenzeitlich hatte sich die Aktie der Beteiligungsgesellschaft allerdings mehr als verdoppelt.

Wie entstand Cham Swiss Properties?

Bereits 2019 hatten sich aktivistische Investoren beim Baukonzern Implenia eingekauft und darauf gedrängt, die Development-Aktivitäten auszugliedern, um den wahren Wert sichtbar zu machen. Nach anfänglichen Widerständen und komplexen Verhandlungen wurde schliesslich Ina Invest ausgegliedert und auf dem Weg einer Sachdividende 2020 an die Implenia Aktionäre verteilt. Im Vorfeld hatten sich namhafte Investoren wie Swiss Life eingekauft. Die Projekte von Ina Invest waren zu diesem Zeitpunkt teilweise noch in der Entwicklungsphase. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass es sich um Toplagen handelt und mit dem Ziel errichtet wurden, das nachhaltigste Immobilien-Portfolio der Schweiz zu schaffen. 2025 schliesslich fusionierte Ina Invest mit der ausserbörslich gehandelten Cham Group zu der an der SIX gehandelten Cham Swiss Properties. Die Performance seit 2020 ist mit 4,5% bescheiden. Die Aktie von Implenia hat sich dagegen seit 2020 auf 55 CHF verdoppelt.

Worauf es beim Investieren in Spin-offs ankommt

Alles in allem, auch an der Schweizer Börse funktioniert die Wertsteigerung durch die Formierung und Abspaltung von Unternehmensteilen, die nicht zum Kerngeschäft zählen. Konglomerate waren bis in die 1980er Jahre von Anlegern geschätzt, weil die unterschiedlichen Aktivitäten unter einem Dach einen Schutz gegen branchenspezifische Konjunkturschwächen und Zyklen boten. Inzwischen werden jedoch eindeutig Pure Plays bevorzugt. Die sind mit anderen Branchenvertretern direkt vergleichbar und somit innerhalb der Peer-Group leichter zu beurteilen und bewerten. Anfängliche Unterbewertungen wie bei Accelleron und Sandoz können Kurschancen bieten.

Wie die Summe der Einzelteile mehr wert wird

Es ist eine Finanz-Alchemie, bei der die Summe der Einzelteile meist mehr Börsenwert darstellt als die schwer zu durchschauenden Mischkonzerne. Auch thematische Moden und zeitweilige Präferenzen der Anlegerschaft können bei Auf- oder Abspaltungen zu schnellen Wertsteigerungen oder -verlusten führen. Natürlich kommt es auch auf den Zeitpunkt an, zu dem die Zwischenbilanz gezogen wird. Eine Beobachtung ist jedenfalls, dass grosse, etablierte und mit dem Kapitalmarkt vertraute Unternehmen wie ABB und Novartis eine glücklichere Hand bei Abspaltungen haben.

Ausserbörsliche Aktien: Anlegen jenseits der Trumpschen Streitereien

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Binnenorientierten Unternehmen können sich die Streit um die Exportzölle zum grossen Teil entziehen. Bild: stock.adobe.com
Binnenorientierte Unternehmen können sich dem Streit um die Exportzölle zum grossen Teil entziehen. Bild: stock.adobe.com

Gewiss ist nur, dass alles ungewiss bleibt. Gewiss ist, dass US-Zölle auf Schweizer Exporte kommen werden, ungewiss jedoch, und das ist entscheidend, in welcher Höhe sie ausfallen werden. Zurzeit stehen 39% im Raum, es könnten aber auch deutlich geringere Ansätze von 15% sein, wie sie der EU aufgebürdet wurden.

Und völlig ungewiss ist, wie hoch Schweizer Pharmaexporte in die USA besteuert werden. 250%, 200% oder doch deutlich weniger? Es geht zu wie auf dem Basar, es wird hin und her verhandelt und hin und her geflogen zwischen Bern und Washington. Aber Genaueres weiss man nicht.

Einmischung in die Innenpolitik

Das hängt mit der fatalen Tatsache zusammen, dass man nicht mit einer Administration verhandelt, die diesen Namen verdient, sondern mit einer Einzelmaske, die nach Tagesform entscheidet. Und was ist, wenn diese Einzelmaske auf die Idee kommt, dass «Premierministerin» Kathrin Keller-Suter (so wurde die Bundesrätin auf X von Trump tituliert) eigentlich untragbar ist, weil sie zu unnachgiebig verhandelt? Senkt er die Zölle nur dann, wenn wir sie von ihren Pflichten entbinden? Die Einmischung in die Innenpolitik hat Trump auf unerträgliche Weise bereits in Brasilien mit der Verknüpfung von Zöllen und der Forderung nach einem Stopp der Hexenjagd auf seinen Freund Jair Bolsonaro, dem wegen Umsturzversuches viele Jahre hinter Gittern drohen, bewiesen.

SIX zeigt sich erstaunlich widerstandskräftig

Für die Schweizer Pharma-, aber auch die Maschinen- und Luxusgüterindustrie ist die Ungewissheit Gift. Investiert man heute in den USA in teure Werke, nur um den Burgfrieden zu erhalten? Und wenn morgen die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird, was dann?

Noch zeigt sich die Börse SIX erstaunlich widerstandskräftig. Bisher ist kein Börsencrash in Sicht, die Performance des SMI ist geradezu aufsehenerregend stabil. Aber das kann sich schnell ändern, und dann heisst es, sich warm anziehen.

Warm anziehen, auch weil die Pharma-Schwergewichte Novartis und Roche zwar besonders betroffen sein könnten, aber es keine Frage ist, dass sie den gesamten Markt mit runterziehen werden, sollten Zölle von 200% oder mehr kommen.

Aussitzen oder ausweichen?

Dann ist die Frage, aussitzen, ausweichen oder ignorieren. Einiges spricht für aussitzen, vieles für ausweichen und natürlich nichts für ignorieren. Aussitzen, weil morgen eh schon wieder alles ganz anders aussehen dürfte. Oder ausweichen in Werte, die keinen Exposure in den USA haben, also Telekom, Versicherungen, Immobilien und Banken, die nicht international operieren. Oder in Gold und andere Commodities oder Kryptowährungen investieren. Und, last but not least, das Geld unter dem Bett bunkern und auf bessere Zeiten hoffen. Ignorieren dürfte aber kaum ratsam sein.

Alternativ in OTC-X-Werte investieren

Oder, und das wäre unser Vorschlag, in Small & Mid Caps investieren, die nicht an der SIX gehandelt werden, sondern auf OTC-X der Berner Kantonalbank und der Bank Lienhardt. Investitionen in den klassischen Schweizer Mittelstand, der oft übergangen wird, wenn das Diskussionslevel sich derart aufheizt wie jetzt und alle wie gebannt auf die Bluechips starren wie das Kaninchen vor der (Trumpschen) Schlange.

Denn hier gibt es die Alternativen. Alternativen, die in keiner Weise direkt von Zöllen betroffen sind. Bergbahnunternehmen, Regionalbanken, lokale Versorger, Immobilienunternehmen, aber auch Casinos und Medienunternehmen. Natürlich werden auf OTC-X auch Aktien von Industrieunternehmen gehandelt, wie z.B. Bobst, das sehr direkt von der Zolldiskussion betroffen ist. Oder auch Cendres+Métaux, Plaston und einige andere.

Nützlicher Helfer Trump

Klar ist, dass auch der vergleichsweise kleine Markt der ausserbörslich kotierten Werte im Falle einer veritablen Börsenkorrektur des SMI und des Gesamtmarktes in Mitleidenschaft gezogen würde. Aber, und das haben vergangene Einbrüche des SMI gezeigt, eben viel weniger stark als der grosse Bruder SIX. Allerdings gilt dies auch für die entgegengesetzte Richtung: Geht es bergauf, geschieht das auf OTC-X meist langsamer.

schweizeraktien.net macht sich seit Jahren dafür stark, den ausserbörslich gehandelten Werten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Trump könnte dabei ein nützlicher Helfer sein. Und dem Mittelstand zu steigenden Umsätzen und Kursgewinnen verhelfen.

Brunni-Bahnen: Gutes Wintergeschäft sorgt für Umsatzrekord

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Dank eines hervorragenden Winters 2024/2025 konnten die Brunni-Bahnen, die eine mittlere Höhenlage bedienen, ihren Gewinn deutlich steigern. Bild: brunni.ch

Die Brunni-Bahnen AG schliesst das Geschäftsjahr 2024/2025 mit einem Gewinn von 242’900 CHF ab und weist ein EBITDA in der Höhe von 2.1 Mio. CHF aus. Der Nettoertrag über alle Abteilungen hinweg liege bei erfreulichen 8.9 Mio. CHF, teilt das Unternehmen mit.

«Wir blicken somit auf das umsatzmässig beste Geschäftsjahr zurück und sind uns durchaus bewusst, dass das sehr gute Wintergeschäft dazu beigetragen hat», lässt sich Geschäftsführer Roman Barmettler in der Pressemitteilung zitieren.

Grundsätzlich liege das Verhältnis von Sommer- zu Winterumsatz der Brunni-Bahnen bei 50:50. Im letzten Geschäftsjahr hingegen hätte der Winter mit 57% Ertragsanteil den Sommer deutlich ausgestochen, so Barmettler gegenüber schweizeraktien.net. Er liege damit 31% über dem 5-Jahresschnitt.

Winter korrigierte das Geschäftsjahr

Bereits im November 2024 verzeichneten die Brunni-Bahnen AG eine Zunahme an Ersteintritten gegenüber dem 5-Jahresschnitt von 60%. Man habe im November bewusst eine verkürzte und gestaffelte Betriebsrevision vorgenommen, um den Gästen auch im Spätherbst ein Angebot zu bieten, sagt Roman Barmettler. Pünktlich vor den Festtagen sei dann der Schneefall und ein stabiles Wetterhoch gekommen.

Dies bescherte der Brunni-Bahnen AG auf den Anlagen und in der Gastronomie Rekordwerte. «Dass wir 14% des Jahresumsatzes über Weihnachten und Neujahr erwirtschaften, verdeutlicht unser ausgeglichenes Geschäftsmodell über das ganze Jahr hindurch», so Barmettler. Für einmal sei die Klostermatte auf 1012 m ü. M. bis zum letzten Betriebstag offen gewesen.

250’000 Gäste an 310 Betriebstagen

Der Umsatz auf den Liften stieg gegenüber dem Vorwinter um 79%. Die anliegende Gastronomie OX erhöhte ihren Umsatz um 50%, und dies während einer Betriebszeit von rund dreieinhalb Monaten. Mit dem Erfolg des OX, der grossen Nachfrage im Ristis und dem neuen Betrieb der Brunnihütte, machen alle Gastrobetrieb rund 40% vom Betriebsertrag der Brunni-Bahnen Engelberg AG aus, was früher bei knapp 30% war. Während den 310 Betriebstagen im vergangenen Geschäftsjahr besuchten knapp 250’000 Gäste das Brunni-Gebiet.

Davon sind der überwiegende Teil einheimische Gäste. «Im Sommer sind es knapp 80% nationale Gäste, die wir im Brunni-Gebiet begrüssen dürfen. Im Winter sind es sogar gegen 85%, die vorwiegend aus der Region, sprich entlang der A2 wohnhaft sind, und bei uns den Winter geniessen.»

«Unser Ziel ist es, an möglichst vielen Tagen den Betrieb offen zu halten, vorausgesetzt, alle sicherheitsrelevanten Revisionsarbeiten können termingerecht und ohne Zeitdruck erledigt werden. Im Vergleich zu unseren Branchenkollegen haben wir unseren Betrieb auch im November und Mai offen, auch wenn diese Zeit als Nebensaison tituliert wird», erklärt Barmettler gegenüber schweizeraktien.net.

Jahr mit wichtigen Investitionen

«Dank dem erfreulichen Geschäftsgang konnten wir in die Infrastruktur und unsere Bauten investieren», sagt der Geschäftsführer. Mit zwei weiteren Solaranlagen auf der Tal- und Bergstation kann künftig bis zu 30% des jährlichen Eigenbedarfs mit Sonnenenergie gedeckt werden. Der Ausbau von modernen Beschneiungsanlagen sorge für höhere Schneesicherheit – besonders auf der Piste Brand, die direkt mit der schwarzen Piste Schonegg verbunden ist. Gleichzeitig wurde die technische Beschneiung der Schlittelpiste bis zur Hüttismatt verlängert, was das Wintersportangebot qualitativ deutlich aufwerte.

Die Investitionen für die Beschneiungsanlage seien bereits seit längerem geplant gewesen. Damit sollte der Winterbetrieb nochmals gestärkt werden, so Barmettler.

«Zentral war für uns vor allem die Schlittelpiste; ein Angebot, das an Wochenenden und in der Ferienzeit von Familien stark besucht wird.» Unter der Woche kommen die Schulklassen zum Schneeplausch hoch in die Berge, freut sich Barmettler. Und fügt hinzu: «Unser oberstes Ziel ist es, noch möglichst lange den Wintersport anbieten zu können. Auch wenn die Schneegrenze in den Alpen tendenziell von Jahr zu Jahr steigt. Wir prüfen trotzdem noch eine Optimierung der Beschneiungsanlage im Tal auf der beliebten Klostermatte auf 1012 m ü M.»

Einen weiteren Meilenstein macht Barmettler in der Fertigstellung des Ökonomiegebäudes im Yeti-Park fest. Dort befinden sich neu ein Kiosk mit Schlittenverleih sowie eine Terrasse mit weiteren Sitzmöglichkeiten rund um den Kinder-Rutschpark. All diese vielfältigen Neuerungen stärkten das Ganzjahresangebot nachhaltig.

Erstes Betriebsjahr der Brunnihütte

Zudem ging die Brunnihütte per Ende Oktober 2024 in den Besitz der Brunni-Bahnen AG. Mit dem ersten Betriebsjahr ist man gemäss dem Geschäftsführer sehr zufrieden: «Es ist uns gelungen, die Brunnihütte zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Familien zu machen. Im Allgemeinen haben wir unsere Erwartungen übertroffen.»

Fazit

Das Betriebsgebiet der Brunni-Bahnen liegt in mittlerer Höhe. In den vergangenen Jahren war deshalb der Winter- bzw. Skibetrieb wegen fehlenden Schnees gelegentlich eingeschränkt. Wie sehr sich die Wettersituation in den Geschäftszahlen niederschlägt, lässt sich daran festmachen, dass sich im vergangenen Geschäftsjahr mit einem fast perfekten Winter sowohl Umsatz als auch Gewinn steigern liessen und der verregnete Sommer 2024 damit kompensiert werden konnte.

Und auch, wenn man in Engelberg die Zeichen der Zeit erkannt hat und verstärkt den Sommertourismus fördert, ist es doch sinnvoll, dass die Brunni-Bahnen verstärkt in Beschneiung investieren. Denn es werden auch wieder Winter kommen, in denen die weisse Pracht Mangelware bleibt.

Kursverlauf der auf OTC-X gehandelten Aktie der Brunni-Bahnen Engelberg. Quelle: otc-x.ch

Die Aktien der Brunni-Bahnen Engelberg AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 2’099 CHF für eine Aktie bezahlt. In den vergangenen Jahren zahlten die Brunni-Bahnen eine Dividende von 25 CHF je Aktie, was bei gleichbleibender Ausschüttung einer Rendite von 1,2% entspricht.

Bobst Group: Globale Fallwinde führen zu Verlust im ersten Semester

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Bobst Connect Essential bietet die Möglichkeit, von überall und in Echtzeit auf die Daten – einschliesslich Historie – zuzugreifen. Bild: bobst.ch

Im ersten Geschäftshalbjahr 2025 nahmen die wirtschaftlichen und politischen Risiken zu. Zollandrohungen und das eskalierende Kriegsgeschehen bringen wachsende Unsicherheiten für die Kunden von Bobst wie auch für Investoren. Der Umsatz fiel um 19,4% tiefer aus als im Vorjahressemester, und der Periodengewinn wandelte sich in einen Verlust von 3.3 Mio. CHF. Doch trotz aller Widrigkeiten des verschlechterten wirtschaftlichen Umfelds zeigt das einzigartige Bobst-Geschäftsmodell auch klar erkennbar seine nachhaltigen Stärken.

Obwohl der Maschinenpark in der Verpackungsindustrie im Durchschnitt über 30 Jahre alt ist und der Start eines neuen Investitionszyklus längst überfällig, die Kunden von Bobst wurden im ersten Halbjahr noch zurückhaltender, als sie es zuvor schon waren. Investitionen werden weiter aufgeschoben, solange das Umfeld unsicher und auch undurchschaubar ist. Eventuelle Zölle sind für die globale Kundschaft von Bobst ein elementarer Inputfaktor, der die Rentabilität und damit die gesamtbetriebswirtschaftliche Rechnung stark beeinflusst. Laut dem Halbjahresbericht haben die Kunden Projekte im Volumen von über 80 Mio. CHF im ersten Halbjahr aufgeschoben oder ausgesetzt.

Auftragsvolumen rückläufig

Der Auftragseingang im ersten Halbjahr fiel gegenüber dem 30.06.2024 um 4%, der Auftragsbestand kräftiger um 27%. Gegenüber dem 31.12.2024 erhöhte sich der Auftragsbestand jedoch um immerhin 8%. Das Segment Printing & Converting, also das Maschinengeschäft, verzeichnete auf 12-Monatssicht einen Umsatzrückgang um 33,1% auf 332.4 Mio. CHF. Der Volumenschwund belastete das EBIT trotz einer tieferen Kostenbasis beträchtlich. Von im Vorjahressemester -5.8 Mio. CHF fiel das Segment-EBIT auf -42.4 Mio. CHF.

Dienstleistungsgeschäft stabil

Dem steht die zweite Geschäftseinheit Services & Performance gegenüber, das Dienstleistungsgeschäft, mit einem Umsatzanstieg um 1,2% auf 335 Mio. CHF. Damit liegt der Umsatzanteil erstmals in der Geschichte von Bobst über dem Anteil der Maschinenproduktion. In den Vorjahren hatte der Servicebereich rund ein Drittel zum Gruppenumsatz beigetragen, jetzt schon die Hälfte! Das Segment-EBIT kletterte überproportional von 41.3 Mio. CHF auf 49.6 Mio. CHF, was von der Geschäftsleitung auf operative Effizienzsteigerungen zurückgeführt wird. Der Gruppenumsatz erreichte 667 Mio. CHF.

Digitalisierung gewinnt an Fahrt

Ein Highlight ist der Fakt, dass im ersten Semester die Anzahl der digital angeschlossenen Maschinen gegenüber dem 30.06.2024 um 10% angestiegen ist. Seit Beginn der digitalen Ära im Etikettier- und Druckwesen der Verpackungsindustrie verkauft der Innovationsführer Bobst nur noch konnektivitätsfähige Maschinen – und dies ausschliesslich mit langfristigem Servicevertrag. Insofern ist das forsche Tempo ein positives Signal für den schon lange erwarteten nächsten Investitionszyklus, dessen Hauptgewinner der Marktführer Bobst ist.

Deviseneffekte

Abgesehen vom Zuwarten der Kunden bei der Auftragsvergabe war Bobst von weiteren Entwicklungen negativ betroffen. Die Preisveränderungen an den Devisenmärkten hatten einen negativen Effekt und schlugen sich in der Erfolgsrechnung des ersten Halbjahres mit 16.2 Mio. CHF nieder.

Bilanzeffekte

Gravierender für die Bilanz ist die Neufestsetzung der Jahresabschlüsse 2023 und 2024. Dies war erforderlich geworden, nachdem Ende 2023 das Werk nahe Florenz schwere Überschwemmungsschäden erlitten hatte. Hierfür waren Rückstellungen in Höhe von 17 Mio. CHF gebildet worden, von denen Ende 2024 noch 5 Mio. CHF übrig waren. Im Mai 2025 wurden dann, wie es in der Medienmitteilung heisst: «im Rahmen der Überprüfung der Buchhaltung Abweichungen in der Bestandsbewertung, nicht korrekt erfasste Rechnungen Dritter und mangelhafte Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze festgestellt, die im Juni 2025 korrigiert wurden.» Dadurch wurden die konsolidierten Reserven, die Teil des Eigenkapitals sind, in 2023 um 5.9 Mio. CHF verringert. Der konsolidierte Nettogewinn in 2024 verringerte sich als Folge um 14 Mio. CHF, jedoch ohne Auswirkungen auf den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit.

Höhere Nettoverschuldung

Dennoch hat sich die Nettoverschuldung von 125.8 Mio. CHF Ende 2024 signifikant auf 237.1 Mio. CHF erhöht. Die Eigenkapitalquote verminderte sich dadurch von 27,9% Ende 2024 auf nun 23,2%. Als Gründe werden genannt: Negativer Cashflow des operativen Geschäfts sowie der Finanzierungsaktivitäten wegen der Zahlung der Dividende. Die Ausschüttungssumme für das Geschäftsjahr 2024 lag 2025 bei unverändert 82.3 Mio. CHF. Insofern ist absehbar, dass sich die Eigenkapitalquote im zweiten Halbjahr wieder verbessern wird.

Ausblick

Für das zweite Semester wird bei Bobst von einer Verbesserung gegenüber dem ersten Semester ausgegangen. Doch für das Gesamtjahr liegen die Erwartungen bei einem Umsatzrückgang von bis zu 15%. 2024 lag der Umsatz bei 1.89 Mrd. CHF. Das EBIT könnte in diesem Szenario um mehr als 50% schwächer ausfallen. Das EBIT lag 2024 bei 141.6 Mio. CHF. Als Gründe werden Unsicherheiten der Kunden mit Blick auf Zölle, die Verwerfungen an den Devisenmärkten und die steigenden Spannungen in Osteuropa, dem Nahen Osten und Teilen Asiens genannt, die zu einer Erosion des Kundenvertrauens und der Disruption des Welthandels führten.

Fazit

Als Innovations- und Marktführer treibt Bobst die Digitalisierung im Etikettier- und Druckwesen der globalen Verpackungsindustrie stetig voran. Die Marktposition ist gefestigt. Doch die Investitionsbereitschaft der Kunden ist durch die Marktverwerfungen seit der Pandemie-Ära gebremst. Die Unsicherheiten haben durch Kriege, Deglobalisierung und jetzt auch noch die grössten Zollerhöhungen seit den 1940er Jahren stark zugenommen. Zweifellos wird sich der Investitionsstau irgendwann wieder auflösen, doch gegenwärtig ist der Zeitpunkt nicht abschätzbar. Einstweilend profitiert Bobst durch das Geschäftsmodell, das auf einen stetig ansteigenden Anteil wiederkehrender Erlösströme im Servicegeschäft abzielt.

Dennoch ist das Gewinn-Niveau drastisch abgesackt. Im ersten Halbjahr 2025 wurde sogar ein Verlust von 0.20 CHF je Aktie verzeichnet. Damit stellt sich im Fall Bobst die Frage aller Fragen nach der Dividendenkontinuität. Die Pay-out Ratio lag zuletzt bei 86,2%. Gemäss Dividendenpolitik der Gesellschaft sollen mindestens 50% des Jahresgewinns als Dividende ausgeschüttet werden. Für 2025 zeichnet sich daher nun eine signifikante Kürzung der Ausschüttung oder gar eine Streichung ab, soll die Eigenkapitalbasis nicht geschwächt werden. Vom Ziel einer Eigenkapitalquote von 35% ist Bobst weit entfernt. Vorsicht scheint angebracht.

Chart Bobst Jul25
Kursverlauf der Aktie von Bobst seit Handelsaufnahme auf OTC-X. Chart: otc-x.ch

Noch im April 2025 wurden 70 CHF für die Aktie bezahlt, zuletzt weniger als 60 CHF. Die Aktienumsätze auf OTC-X lagen bis Ende Juli bereit höher als im gesamten Vorjahr.

Stephan Rüdlinger, CEO Raurica Wald: «Im lokalen Umfeld sind die Holz-Zollturbulenzen wenig spürbar»

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Der Umsatz der Raurica Wald AG Gruppe stieg in 2024 auf 23.5 Mio. CHF, im Vorjahr hatte er 23.4 Mio. CHF betragen. Der Betriebsaufwand sank auf 20.1 Mio. CHF nach 20.6 Mio. CHF im Vorjahr. Das führt zu einem deutlichen EBITDA-Sprung auf 3.5 Mio. CHF (+0.7 Mio. CHF). Unter dem Strich resultierte so ein Gewinn von 881’000 CHF, im Vorjahr lag dieser noch bei 179’000 CHF.

Im Interview mit schweizeraktien.net äussert sich Geschäftsführer Stephan Rüdlinger zu den Holzpreisen und warum die Zoll-Unstimmigkeiten zwischen den USA und Kanada nicht auf den hiesigen Markt durchschlagen. Und er erläutert, weshalb die Raurica Gruppe gestärkt aus der Energiekrise hervorgegangen ist.

Stephan Rüdlinger verantwortet die Geschäfte bei der Raurica Wald AG. Er blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Bild: zVg.

Herr Rüdlinger, wir leben mitten in Zeiten der Zoll-Verrücktheiten. Wie haben sich diese auf den Holzpreis an den Weltmärkten ausgewirkt?

Die Märkte für Holz sind schon länger turbulent. Die Unstimmigkeiten zwischen Kanada und den USA bestehen ja bereits länger. Im lokalen Umfeld sind für uns die Turbulenzen glücklicherweise weniger spürbar. Viel entscheidender ist die Entwicklung der Industrie in der Region, der Schweiz und in Europa. Hier sind wir leider insbesondere in der Schweiz nicht auf einem guten Weg. Der regionale Absatz von Laubholz ist sehr schwierig geworden.

Und wenn Sie auch nur wenig betroffen sind: Rechnen Sie mit steigenden Preisen in diesem Jahr?

Nein, generell rechnen wir eher mit stabilen bis leicht sinkenden Preisen, je nach Sortiment. Einzig die Nachfrage nach Eschen ist sehr gross. Der Energieholzmarkt folgt seit längerem einer Seitwärtsbewegung, die Volatilität hat etwas abgenommen. Wir versuchen im Sinne unserer Kunden auch jeweils eine gewisse Stabilität über längerfristige Verträge zu erreichen.

Sie haben ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 hinter sich. Der Gewinn konnte markant gesteigert werden. Was sind die Hauptgründe dafür?

Die Raurica Gruppe ist gestärkt aus den Turbulenzen der Energiekrise gekommen. Wir konnten uns insbesondere im Energieholzbereich sowohl aufseiten der Kunden als auch gegenüber den Partnern im Wald als verlässlicher Partner beweisen. Wir haben zwar nicht jeden Ausschlag mitgemacht und mussten dadurch auf der Margenseite in den letzten Jahren auch Federn lassen. Mit der Stabilisierung der Holzmärkte konnten wir jedoch unsere Stärken der Verlässlichkeit wieder voll ausspielen und alle unsere Kunden gemäss ihren Wünschen versorgen. Durch das wieder verbesserte Beschaffungsumfeld hat sich auch unsere Gewinnmarge wieder verbessert.

«Durch das verbesserte Beschaffungsumfeld hat sich auch unsere Gewinnmarge wieder verbessert»

Sie haben das Stamm- und Industrieholzgeschäft auf neue Beine gestellt. Was ist genau darunter zu verstehen? Und inwiefern bringt das mehr Transparenz? 

Das Stammholz ist ein komplett eigenes Geschäftsfeld. Wir arbeiten zwar mit den gleichen Lieferanten, die Kundenseite ist jedoch fast komplett entkoppelt. Mit einem eigenständigen Auftritt wollen wir auch ein eigenständiges Angebot etablieren. Durch die Aufteilung auf zwei Aktiengesellschaften werden auch die Bilanzen separat ausgewiesen, und die Aufwände können klarer zugeteilt werden.

Wann kommt das Sägerei-Projekt in Full Reuenthal, an dem Sie beteiligt sind, zum Laufen?

Die Projektleitung ist aktuell auf der Suche nach zusätzlichen Investoren. Die Kuratle Group und die Raurica Gruppe wollen das Projekt zum Fliegen bringen. Wir benötigen dazu allerdings weitere Partner. Eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen ist noch in diesem Jahr zu erwarten.

«Wir blicken optimistisch in die Zukunft der Fagus Suisse»

Ihre Beteiligung an Fagus Suisse macht Ihnen Kopfschmerzen. Was läuft im Werk von Fagus Suisse im Jura falsch?

Die Fagus Suisse ist mit einem komplett neuen Produkt in einen komplett neuen Markt gestiegen. Das heisst, neben den Schwierigkeiten, die neue Technologie zu beherrschen und die Produktion zuverlässig und effizient zu gestalten, hat sich der Marktaufbau als sehr anspruchsvoll erwiesen. Mit der neuen Aufstellung seit der Generalversammlung 2025 haben wir auf der Marktseite eine viel bessere Aufstellung. Wir profitieren von Synergien mit dem Vermarktungsteam der Corbat Gruppe. Zudem hat die Corbat Gruppe die operative Leitung der Fagus Suisse übernommen. So sehen wir eine bessere Ausrichtung auf dem Markt und blicken optimistisch in die Zukunft der Fagus Suisse.

Wann rechnen Sie damit, dass Ihnen die Beteiligung einen positiven Deckungsbeitrag liefern wird? Im letzten Jahr mussten Sie ja nochmals 300’000 CHF nachschiessen.

Die Corbat Gruppe und die Raurica haben sich gemeinsam entschlossen, noch einmal eine Kapitalerhöhung mitzutragen, da wir an die Fagus Suisse glauben. Es ist aber klar, dass es noch einmal mehrere Jahre brauchen wird, um nachhaltig ein Volumen zu erarbeiten und in eine stabile Gewinnzone zu kommen. Als nächster Schritt streben wir das Ziel an, schnell Cashflow-positiv zu werden, damit wir das Wachstum finanzieren und die Fagus Suisse erfolgreich in die Zukunft führen können.

2025 musste Raurica den Wegfall eines wichtigen Kunden verkraften. Im Gegenzug komme aber ein grosses Projekt der Primeo im Portfolio hinzu, schreiben Sie im Geschäftsbericht. Wird das Primeo-Projekt die Umsatz-Verluste durch den Wegfall des anderen Kunden kompensieren?

Das Primeo Projekt ist um einiges grösser als der wegfallende Vertrag. Daher ist es sicher so, dass wir mit diesem Projekt weiter ein Wachstum ausweisen können. Der Wegfall des Kunden hat dahingehend geschmerzt, da es ein Kunde aus dem industriellen Bereich war, mit einem Ganzjahresbetrieb, was uns in der Herausforderung des saisonalen Geschäftsverlaufs immer geholfen hat. Zudem hatten wir eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Kunden. Wir werden aber daraus lernen und daran arbeiten, unseren Service für alle Kunden weiter zu verbessern.

«Die Saisonalisierung im Energieholzgeschäft verschärft sich weiter»

Wie ist generell Ihr Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025?

Die Saisonalisierung im Energieholzgeschäft verschärft sich weiter. Das gibt für uns grosse Herausforderungen in der Holzbereitstellung und bei der Lagerung im Sommer. Nichtsdestotrotz gehen wir von einem soliden Jahr 2025 aus. Im Stammholzbereich werden wir weiterhin noch in die Zukunft investieren müssen, bevor die Nordwest Holz AG stabil auf eigenen Beinen stehen kann. Die Beteiligungserträge sind unter Druck, doch durch unser stabiles Kerngeschäft können wir dies aktuell auffangen.

Vielen Dank für dieses Gespräch, Herr Rüdlinger. 

Kursverlauf der auf OTC-X gehandelten Aktie der Raurica Wald AG. Quelle: otc-x.ch

Schweizer Aktien Favoriten 2025: Börsentrends setzen sich trotz Unsicherheiten fort

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Eine Ameise krabbelt über die Blüte – auf der Suche nach Nahrung verbreitet sie unbeabsichtigt Pollen. Wie am Aktienmarkt: zufällige Streuung, systemweite Wirkung. Bild: stock.adobe.com

Die Trends an der Börse können zwar schnell wechseln, doch je länger sie dauern, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich fortsetzen. Der Juli war von dieser Trendpersistenz geprägt. Obwohl viele Unternehmen die Guidance kappten, stiegen die richtungsweisenden Indizes weiter. Auch die Privatanleger sind en masse zurück am Aktienmarkt, zumindest in den USA. Das könnte zu einem neuen Kursschub führen, oder sich aber als klassisches Warnsignal erweisen.

Die scheinbaren Beilegungen der Zollkonflikte zwischen den USA und China, Japan, der EU und sonstigen Exporteuren werden an der Börse und von den Politikern als «Kompromiss» gefeiert. Doch der ist trügerisch, wie das Hin und Her der US-Politik zeigt. Mit dem Zoll-Wirrwarr hat sich auch economiesuisse beschäftigt und interesante Zahlen ermittelt. Bernard Arnault, CEO und Hauptaktionär von LVMH, nannte den US-EU Deal den «teuersten imperialen Tribut der Geschichte». Ein weiterer Stolperstein besteht darin, dass private Unternehmen in Europa nicht gezwungen werden können, in den USA 600 Mrd. USD zu investieren oder ihre Einkäufe dort zu tätigen. Tatsächlich hat EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen auch gar kein Mandat, um beispielsweise über Verteidigungsbudgets der EU-Staaten zu entscheiden.

Zollhammer über der Schweiz

Die Schweiz hat es mit den am 1. August angekündigten US-Importzöllen in Höhe von 39% noch härter getroffen. Auch hier sind es laut Trump die hohen Handelsbilanzüberschüsse. Solche in der regionalen Betrachtung vergleichsweise sehr hohen Zollsätze wie bei Brasilien und Südafrika lassen jedoch erkennen, dass es noch weitere, politische Motive gibt.

Kompromiss oder Nötigung?

Tatsache ist, dass es soweit stets nur einen Gewinner gibt: die Supermacht USA und mehr noch den Präsidenten und Chef-Dealmaker. Die militärische Macht ist Trump ein probates Mittel, um wirtschaftliche Deals zu erzwingen, die bei Verhandlungen auf Augenhöhe nie zustandegekommen wären. Was wären wohl die Folgen, wenn die USA als nächstes einen Schuldenschnitt – oder quasi Schuldenschnitt mit anderem Namen – von den Gläubigern in Japan, China und den europäischen Ländern erzwingen? Mit denselben Begründungen, die bisher schon für den sehr einseitigen «Handelskonflikt» bemüht wurden.

Dollarschwäche dämpft Exporte

Die langfristigen Auswirkungen der globalen ökonomischen Neuordnung sind für die Export-Meister in Europa bereits jetzt gravierend und wohl nur teilweise in den Kursen reflektiert. Als zusätzliche Belastung kommt noch die ausgeprägte Schwäche des USD hinzu. Viele Schweizer Unternehmen geben in den Semesterberichten hohe Währungsverluste an.

Schwache Konsumlaune bremst Geschäftsgang von SIG

Ein Unternehmen der Favoriten-Liste, das den makroökonomischen Gegenwind zu spüren bekommen hat, ist die SIG Group. Die Aktie stürzte deutlich ab. Der Umsatz des in Euro bilanzierenden Unternehmens erhöhte sich im ersten Semester nur um 0,3%. Im ersten Quartal lag das Wachstum noch bei 3%. Als Gründe gibt CEO Sigrist Wechselkursverluste, höhere Kunststoffpreise und den Kaufkraftschwund der Konsumenten an. Da die EBITDA-Marge auf 23,6% leicht anstieg und aufgrund tieferer Finanzierungskosten und Steueraufwendungen der adjustierte Reingewinn sogar um 13% höher ausfiel, bleibt die SIG Group finanziell auf Kurs. Die defensiven Qualitäten der Aktie könnten in einem ernüchterten Börsenumfeld von den Investoren schnell wieder höher bewertet werden. Für das Gesamtjahr erwartet die SIG Group 3% bis 4% Umsatzwachstum und eine EBITDA-Marge im Bereich von 25%.

Galderma im Höhenflug

Dagegen brilliert Galderma. Der Aktienkurs ist in neue Höhen vorgestossen und hat sich damit im Vergleich zum ersten Kurs nach dem IPO mehr als verdoppelt. Galderma bilanziert in USD, was in diesem Fall ein Vorteil zu sein scheint. Im ersten Halbjahr nahm der Umsatz um 11,2% auf 2.4 Mrd. USD zu. Ohne Wechselkurseffekte liegt das Wachstum einen Prozentpunkt höher. Das Wachstum wurde von allen Geschäftsbereichen und allen Regionen getragen. Nach der Zulassung und Markteinführung von Nemluvio erzielte die therapeutische Sparte einen Umsatzzuwachs von rund einem Viertel. Der Kerngewinn stieg durch geringere Kosten von 210 Mio. USD überproportional auf 329 Mio. USD. Die Guidance hob Galderma an. Das Wachstum in 2025 wird nun mit 12% bis 14% erwartet, zwei Prozentpunkte mehr als bislang.

Der Aktienkurs von Galderma ist in neue Höhen vorgestossen. Chart: six-group.com

VAT verzeichnet starken Dollar-Effekt

VAT hat eine erneute Korrektur erfahren und stürzte Ende Juli um mehr als 10% ab. Ein Grund ist die Resonanz zu ASML. Deren Zahlen waren zwar überzeugend, doch der CEO wollte keine Garantie abgeben, dass das Nachfragewachstum anhält. Damit könnte gemeint sein, dass zwar Hunderte von Mrd. USD an Investitionen in Rechenzentren angekündigt wurden, doch tatsächlich nur wenige Mrd. USD tatsächlich geflossen sind. VAT meldete für das zweite Quartal einen um 12,7% gesteigerten Umsatz in CHF, doch ohne Währungseffekte lag der Zuwachs bei 22%. Ähnlich beim EBITDA mit 22% Zuwachs und fast 33% ohne Deviseneffekte. Auch der Auftrageingang ist betroffen. Er fiel um 8,6% und ist praktisch unverändert in Lokalwährungen. Für das Gesamtjahr werden steigende Umsätze und Gewinne erwartet. Die Signale in der Industrie seien allerdings gemischt.

Turnaround-Kandidat Barry Callebaut

Barry Callebaut hat einen langen Abwärtstrend hinter sich, konnte sich aber vom Tief bei 726 CHF lösen. Die Neun-Monats-Zahlen enttäuschten. Die Nachfrage ist nach den Preiserhöhungen von Lindt&Sprüngli, Nestlé, Hershey & Co stark geschrumpft. Die Ernteaussichten sind gemischt. Doch die Kakaopreise an den Warenbörsen liegen auf USD-Basis aktuell 28% unter dem Niveau von Anfang Jahr. Aus Schweizer Sicht kommt noch der USD-Verlust dazu. Unter der Annahme, dass das Kostensenkungsprogramm greift und sich die Marktbedingungen nicht weiter verschlechtern, sondern verbessern, könnte Barry Callebaut im kommenden Geschäftsjahr einen scharfen Gewinnanstieg verzeichnen. Denn sicher ist, dass Schokoladenliebhaber auch bei höheren Preisen keinen totalen Verzicht leisten werden. Schokolade ist jetzt eben eher ein Luxusgut.

Tendenz: Freundlich

Der SMI blieb im Juli mit -1,2%  wenig verändert, auch wenn die Mehrheit der Aktien positive Vorzeichen aufweist. Der Dow-Jones liegt ebenfalls rund 1% tiefer. Der DAX gewann 0,5%, der S&P 500 legte 1,5% zu, der Nasdaq 3%. Der Schweizer Small- und Mid-Cap Index SPIEXX gewann 1,7%. An der Ausserbörse setzte sich der positive Trend ebenfalls fort. Der OTC-X Liquidity Index gewann seit Jahresbeginn 5,9%. Neue Nachrichten zu den vier Favoriten gab es nicht. Weiss+Appetito erreichte dennoch ein neues historisches Hoch und gewann somit seit Anfang Jahr 32,2%. Espace Real Estate erhöhte sich leicht, Weleda blieb unverändert und Cendres+Métaux gab leicht nach.

Seit der Generalversammlung im Juni sind die Aktien von Weiss+Appetito stark gefragt. Chart: otc-x.ch

Der Ausblick bleibt gemischt. Die Stimmung der Börsianer steigt zwar, doch die Risiken nehmen gleichzeitig zu. Insbesondere für die Schweizer Aktien wird sich zeigen, wie diese auf den Zollhammer reagieren. Vor allem binnenorientierte Unternehmen und Firmen mit einem geringen Exportanteil dürften den „Schock“ weniger spüren, als die Large Caps. Die nächsten Monate werden daher zweifellos spannend.

Der September ist in der saisonalen Statistik anfällig für scharfe Korrekturen, der Oktober ist bei manchen Investoren angstbesetzt und gilt als Crash-Monat. Solange jedoch mehr Kapital in den Aktienmarkt hinein- als hinausfliesst, dürften sich die aktuellen Trends fortsetzen.

WIR Bank: Genossenschaftsbank wächst mit VIAC im Anlagegeschäft

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WIR Bank Filiale Basel
Die WIR Bank in Basel verkaufte 2022 deutlich mehr Hypotheken. Bild: wir.ch
WIR Bank Filiale Basel
Hauptsitz der WIR Bank in Basel. Bild: wir.ch

Die WIR Bank Genossenschaft konnte im ersten Halbjahr 2025 trotz einem anspruchsvollen Marktumfeld solide Wachstumszahlen vorweisen. Die Bilanzsumme kletterte um 0,6% auf 6.65 Mia. CHF, der Halbjahresgewinn stellte sich auf 13.4 Mio. CHF (+0,9%) ein. Einer der Wachstumstreiber war weiterhin das Anlagegeschäft, und hier vor allem die Beteiligung an VIAC.

Hypotheken knacken Fünf-Milliarden-Marke

Die Hypothekarforderungen legten um 2,1% auf knapp 5.1 Mrd. CHF zu, wie aus dem heute veröffentlichten Halbjahresbericht hervorgeht. Davon stammen 4.68 Mia. (+2,6%) aus dem Geschäft mit Schweizerfranken, während diejenigen in der eigenen Komplementärwährung CHW um 3,5% zurückgegangen sind. Die übrigen Ausleihungen gegenüber Kunden wuchsen um 0,8 % auf 634 Mio. CHF, wobei hier wieder die Ausleihungen in CHF mit 1,3% stärker gewachsen sind als die Ausleihungen in der eigenen Währung CHW (-2,6%).

Leichter Rückgang bei Kundeneinlagen

Die Kundengelder reduzierten sich leicht um 2,0% auf 4.55 Mia. CHF. Dieser Rückgang sei vor allem auf den Auslauf des Aktionsprodukts «Sparkonto plus 2024» zurückzuführen, heisst es in der Medienmitteilung. Mit dem Nachfolgeprodukt «Sparkonto plus» wolle man das Zinsversprechen trotz der SNB-Tiefzinspolitik weiterhin einlösen. Auch bei den Kundeneinlagen zeigt sich, dass die WIR-Gelder mit 4,2% stärker zurückgegangen sind als die in Schweizerfranken (-1,8%).

Zinserfolg deutlich gesteigert

Der Bruttoerfolg im Zinsengeschäft konnte gegenüber dem Vorjahr um 5,3% auf 38.4 Mio. CHF gesteigert werden. Dies trotz einem Rückgang des Zins- und Diskontertrags um 17,0% auf 51.9 Mio. CHF. Der Hauptgrund für die positive Entwicklung liegt im deutlich tieferen Zinsaufwand, der sich um 46,2% auf 14.8 Mio. CHF reduzierte.

Kommissionsgeschäft profitiert von VIAC und dem WIR-Netzwerk

Deutlich zulegen konnte die Bank im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft: Der Ertrag wuchs um über 21,1% auf 11.2 Mio. CHF. Verantwortlich dafür sei insbesondere das starke Wachstum der digitalen Vorsorgeplattform VIAC sowie der gestiegene Ertrag aus der Komplementärwährung WIR, erklärte die Bank. Letzterer Effekt sei auch dem Wegfall einer Jubiläumsaktion im Vorjahr geschuldet.

VIAC mit über fünf Milliarden bei Kundenvermögen

VIAC bleibt für die Bank ein wichtiger Wachstumstreiber: Per Mitte 2025 überschritt das Anlagevolumen («Assets under management») erstmals 5 Mia. CHF. Die Zahl der Kundinnen und Kunden liegt bei rund 126’000. Die Ende 2024 lancierte Lösung «VIAC Invest» erweitert das Angebot nun auch auf das freie digitale Wertschriftensparen. CEO Matthias Pfeifer sieht darin weiteres Potenzial: «Wir gehen von zusätzlichen Ertragsimpulsen aus.»

Seit rund einem Jahr bewegt sich der Preis für den BS der WIR Bank um die 480 CHF. Chart: otc-x.ch

Die Anteilsscheine der WIR Bank Genossenschaft werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 483 CHF für einen Beteiligungsschein gezahlt.

Hinweis in eigener Sache: Am 21. August 2025 findet der Branchentalk Banken in Zürich statt. Im Fokus steht das Thema «Vertrauen als Schlüssel zur Stabilität». Referent ist u.a. SNB-Vizedirektor Dr. Antoine Martin. Mehr Infos unter www.schweizeraktien.net/branchentalk-banken-21-august-2025

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