Parkresort Rheinfelden: „Umsatz soll auf über 45 Mio. CHF steigen“

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Thomas KirchhhoferDie Wellness- und Gesundheitsbranche boomt. Dies zeigt sich auch bei der Parkresort Rheinfelden-Gruppe, die im ehemaligen „Kurzentrum“ direkt am Rheinufer von Rheinfelden in den letzten zehn Jahren ein Angebot entwickelt hat, dass das Badevergnügen („sole uno„), den Gesundheitsbereich („Salina Medizin AG„) sowie ein gehobenes Hotel- und Gastronomieangebot (u.a. „Park-Hotel am Rhein„) umfasst. Partnerbetriebe wie die auf Schönheitschirurgie fokussierte Privatklinik „Alta Aesthetica“ ergänzen seit letztem Jahr das Angebot. Obwohl es 2012 zu einem Brand im Saunabereich kam, erzielte die Gruppe im letzten Jahr ein Rekordergebnis. Für diese Jahr erwartet VR-Präsident und Mehrheitsaktionär (56%) Thomas Kirchhofer (siehe Bild) ein weiteres Rekordjahr, wie er im Gespräch erklärte. Zudem werde die intensive Investitionsphase der vergangenen Jahre bald abgeschlossen sein.

Herr Kirchhofer, 2012 war trotz des Brandes in einer Sauna bereits ein Rekordjahr. Werden Sie dieses Ergebnis noch toppen können?

Bisher sind wir mit dem Verlauf des Jahres 2013 sehr zufrieden. Die Bädereintritte lagen wegen des Brandes im letzten Jahr mit 529’000 unter den Werten von 2011. So wie es derzeit aussieht, werden wir die 550’000 Eintritte aus dem Vorjahr leicht übertreffen können. Allerdings hängt in unserem Geschäft sehr viel von der Witterung im November und Dezember ab.

Also wünschen Sie sich einen nasskalten November und Dezember …

… mit möglichst wenig Schnee und Eis, weil dies die Besucher an der Anreise hindern könnte. Aber es ist richtig: Wir profitieren natürlich vom schlechten Wetter im Herbst und Winter.

Gesamthaft konnten Sie 2012 mit einem Umsatz von 44.7 Mio. CHF und einem Betriebsgewinn (EBIT) von 5.5 Mio. CHF ebenfalls Rekordwerte erzielen. Welche Entwicklung zeichnet sich hier für das laufende Geschäftsjahr ab?

Wir sollten es schaffen, den Umsatz auf über 45 Mio. CHF zu steigern. Beim Reingewinn können wir vielleicht sogar die Marke von 3 Mio. CHF übertreffen. Insgesamt läuft das Geschäft sehr erfreulich.

Werden die Aktionäre auch an dem höheren Gewinn partizipieren können?

Sie sprechen hier unsere Ausschüttungspolitik an. Im Verwaltungsrat haben wir festgelegt, dass wir die Hälfte des Reingewinns ausschütten und die andere Hälfte zur Stärkung des Eigenkapitals verwenden möchten. Allerdings haben wir das Ziel, die Ausschüttung lieber langfristig kontinuierlich ansteigen zu lassen, statt in einem Jahr hohe Dividenden auszuschütten und im kommenden Jahr, weil das Geschäft nicht so gut läuft, den Ausschüttungsbetrag wieder zurücknehmen zu müssen. Für dieses Jahr ist angesichts der guten Entwicklung ein kleiner Dividendenschritt nicht auszuschliessen.

Sie haben eben die Eigenkapitaldecke angesprochen. Diese ist mit knapp 26% äusserst dünn. Wie wollen Sie diese verbessern?

Die Investitionen in den letzten Jahren haben sehr viel gekostet. Allerdings können wir auch von sehr niedrigen Hypothekarzinsen profitieren. Angesichts eines durchschnittlichen Hypothekarzinses von etwa 2.5% haben wir auch keinen Druck, das verzinsliche Fremdkapital zurückzuführen. Auf der anderen Seite erwirtschaften wir jedes Jahr einen Cashflow von etwa 7 Mio. CHF, den wir auch zur Rückzahlung des Darlehns und damit zu einer weiteren Reduktion des Finanzaufwandes einsetzen können.

Ist die Investitionsphase denn nun endgültig abgeschlossen?

Die ganz grossen Projekte sind nun definitiv abgeschlossen. Wir werden allerdings bis 2015 noch rund 5 Mio. CHF in Behandlungsräume im „Sole uno“, eine neue Biosauna sowie die Renovation des Eingangsbereiches des Bades und der Garderoben investieren. Mit dem Bau der Behandlungsräume beginnen wir bereits diesen Winter. Nach 2015 sehe ich aber keine weiteren Projekte.

Wo sehen Sie noch Wachstumspotenzial?

Im Bäderbereich stossen wir mit 550’000 Eintritten bald an die Kapazitätsgrenze. Unser Ziel ist es daher, nicht mehr Gäste zu gewinnen, sondern den Umsatz pro Gast mit den bestehenden Gästen zu erhöhen. Dies können wir beispielsweise mit Wellness-Treatments in den neuen Behandlungsräumen, die wir direkt in das Bad integrieren. Zudem gibt es die Möglichkeit über Preiserhöhungen, da wir im Vergleich zu ähnlichen Bädern in der Region Zürich günstige Preise haben.

Die Zimmerauslastung im Park-Hotel am Rhein mit 58.5% lässt auch noch Spielraum.

Ja, das haben wir im Verwaltungsrat auch analysiert. Unser Ziel ist es, die Zimmerauslastung auf 80% zu erhöhen. Dies wollen wir allerdings durch Angebote im Wellnessbereich und nicht durch zusätzliche Zimmerbelegungen aus der Rehaklinik erreichen. So können wir das Parkhotel auch besser im Wellnessbereich positionieren. Ebenfalls Potenzial sehen wir im Ausbau der Umsätze in der Gastronomie. Im medizinischen Bereich sind wir bereits gut ausgelastet und können sogar von der neu eingeführten Fallpauschale für Akutspitäler profitieren, weil diese ihre Patienten eher früher entlassen und sie so einige Tage mehr in der Rehaklink verbringen.

Der Gewinn bei Ihrer deutschen 50%-Beteiligung Carasana, welche in Baden Baden die Caracalla Therme und das Friedrichbad betreibt, ist 2012 um 50% eingebrochen. Werden Sie hier wieder zu früheren Erfolgszahlen zurückkommen?

Nein. Die Zahlen für 2013 sind zwar besser als im Vorjahr. Allerdings gehen wir auch für die künftigen Jahre eher von einer stabilen Entwicklung aus, ohne dass wir hier grosse Wachstumssprünge erwarten.

Sie waren einst als Betreiber eines Freizeitbades in der Shoppingmall „Ebisquare“ in der Nähe von Luzern im Gespräch. Das Projekt „Ebisquare“ soll nun als „Mall of Switzerland“ umgesetzt werden. Kommt dort das neue Freizeitbad noch?

Das Projekt „Mall of Switzerland“ wird nun von der Firma Halter realisiert, allerdings in einer redimensionierten Form. Soweit mir bekannt ist, wird es dort auch kein Freizeitbad mehr geben. Auch sonst haben wir heute keine Pläne für ein neues Projekt in der Schweiz, auch wenn immer wieder interessante Projekte an uns herangetragen werden.

Die mehrjährige Investitionsphase in Rheinfelden neigt sich dem Ende zu. Das Parkresort ist mit allen Angeboten auf dem neuesten Stand. Zwar ist auch künftig mit kleineren Investitionen zu rechnen die dazu dienen werden, das aktuelle Niveau zu halten. Für die Aktionäre zeichnet sich aber ab, dass die freien Cashflows einerseits zur Reduktion der Schulden, aber auch andererseits zu Ausschüttungszwecken verwendet werden können. Mit moderaten, aber kontinuierlichen Dividendenerhöhungen ist daher wie in den letzten fünf Jahren zu rechnen (siehe Grafik). Dies insbesondere, wenn es gelingt, das Potenzial in der Hotellerie sowie die Erhöhung der Umsätze pro Gast im Bäderbereich für ein weiteres Umsatzwachstum zu nutzen. Bei Kursen um die 600 CHF liegt die Dividendenrendite bei 3.7%. Für 2013 ist mit einer Erhöhung der Ausschüttung, die derzeit zur Hälfte steuerfrei als Rückzahlung aus den Kapitaleinlagereserven erfolgt, auf 24 CHF je Aktie zu rechnen. Mit einer Dividendenrendite von 4% und einem geschätzten KGV von 10 für 2013 ist die Aktie ein attraktives Investments für Investoren mit einem längeren Anlagehorizont.

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