Schilthornbahn: Rekordsommer, aber dennoch leichter Besucherrückgang in 2016 – Hotelneubau vom Kanton gestoppt

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Im Dezember 2016 wurde das neue Gipfelgebäude auf dem Schilthorn eröffnet. Quelle: Schilthornbahn AG
Im Dezember 2016 wurde das neue Gipfelgebäude auf dem Schilthorn eröffnet. Quelle: Schilthornbahn AG

Die Schilthornbahn AG blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2016 zurück. So wurden die eigenen Zielvorgaben einer Beförderung von 4 Millionen Transportfrequenzen erreicht, lässt sich Verwaltungsratspräsident Peter Feuz in einer Medienmitteilung zu den Frequenzen des Jahres 2016 zitieren. Insgesamt erzielten alle Anlagen zusammen Frequenzen von knapp 4.4 Mio. Gästetransporten, was gegenüber dem Rekordjahr 2015 einem Rückgang um 1.6% entspricht. Ein detaillierter Blick auf die Zahlen offenbart die erfolgreiche Entwicklung im Sommer mit einem markanten Frequenzplus von 26%, während im Winter ein Minus von 12.1% resultierte. Wie das Unternehmen schreibt, wurden vor allem auf den Wintersportanlagen in den ersten drei Monaten des letzten Jahres deutlich weniger Besucher als im Vorjahr verzeichnet. Einen negativen Einfluss hatte ebenfalls der schneelose Dezember 2016. Allerdings erlebte das Ausflugsgeschäft auch in den Wintermonaten eine erfreuliche Nachfrage. Nahezu stabil gehalten werden konnten trotz der verschärften Einreisebestimmungen die Besucherzahlen von chinesischen Gästen. Weitere 37’000 zusätzliche Besucher führte die Aktion der Grossbank UBS in den Sommermonaten auf das Schilthorn. Als Besuchermagnet erwies sich auch der neue Felsensteg, der Skyline Big Thrill Walk, der im Sommer 2016 eröffnet wurde.

Erneuertes Gipfelgebäude im Dezember 2016 eröffnet

Wie wir bereits berichteten, wurde nach 18 Monaten Bauzeit das neue Gipfelgebäude am Schilthorn eröffnet. Trotz der umfangreichen Baumassnahmen konnten die beiden Gastronomiebetriebe Piz Gloria und das Bistro Birg im 2016 ein Umsatzplus von 12.2% gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Neben dem sehr guten Sommergeschäft im Bistro hat sich das neue Take-away auf dem Schilthorn positiv auf die Zahlen ausgewirkt. Ein weiteres starkes Wachstum verzeichnete das Geschäftsfeld Merchandising und Souvenirshops mit einem Umsatzplus von 18.8%. Diese Steigerung gelang trotz der umbaubedingten Schliessung des Shops auf dem Schilthorngipfel während drei Monaten. Gehalten werden konnten die Zahlen im Hotel Alpenruh in Mürren.

Geplanter Hotelneubau vom Kanton gestoppt

Der geplante Neubau eines Hotelkomplexes, der in vier Gebäuden 76 Wohnungen umfassen sollte, wurde von der Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern gestoppt. Die Anlagen waren auf einem Grundstück in Mürren geplant, welches die Schilthornbahn besitzt. Die noch im Frühjahr 2016 vom zuständigen Regierungsstatthalter in Interlaken erteilte Genehmigung wurde vom Kanton im Nachgang zu dreizehn Einsprachen von Einwohnern widerrufen. Wie der Berner Bund in einem Beitrag zum Entscheid des Kantons schreibt, ist derzeit offen, ob die Planer das Projekt weiter vorantreiben wollen. Während die Schilthornbahn ihrem Direktor Christoph Egger zufolge „weiterhin sehr interessiert ist, das Projekt zu realisieren“, wird Edith Müller, Kommunikationschefin der Generalunternehmung Steiner AG, mit den Worten „es sei noch zu früh für eine definitive Stellungnahme“ zitiert.

Die Entwicklung der Besucherfrequenzen auf den Bahnen und die deutliche Umsatzsteigerung in den Gastronomiebetrieben und beim Merchandising lassen für die Schilthornbahn ein sehr gutes Jahresresultat 2016 erwarten. Die Kosten des neuen Gipfelgebäudes dürften zudem weder auf die Bilanz noch auf die Erfolgsrechnung deutlich negative Auswirkungen haben. Unter dem Strich sollte so zumindest ein Resultat auf Vorjahreshöhe ausgewiesen werden können. Als sehr wahrscheinlich kann auch eine mindestens gleichbleibende Ausschüttung in Höhe von 36 CHF pro Aktie erwartet werden. Keinesfalls ausgeschlossen werden kann zudem eine Jubiläumsdividende anlässlich des im 2017 stattfindenden 50-Jahr-Jubiläums der Schilthornbahn AG. Keinerlei Aussagen sind derzeit möglich zum geplanten Hotelkomplex. Für die Aktionäre der Gesellschaft sind allerdings zumindest keine deutlichen negativen Auswirkungen auf die Zahlen des Unternehmens zu erwarten.

Die Aktien der Schilthornbahn AG werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Zuletzt wurden Kurse von 1’455 CHF für eine Aktie bezahlt. Hieraus lässt sich ohne Berücksichtigung einer allfälligen Jubiläumsdividende eine Rendite von 2.5% errechnen. Zudem kommen Aktionäre in den Genuss von einem Gratisbillet für die Fahrt aufs Schilthorn, das in der Woche der Generalversammlung gültig ist.

2 Kommentare

    • Besten Dank für Ihre Anmerkung Herr Eberle. Sie haben natürlich Recht und es sind nicht 4 Millionen Gäste, sondern Frequenzen, welche die Bahn generieren möchte. Ich habe den Beitrag entsprechend angepasst.

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