Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg AG (SLB) steigerte im 2017 die Bilanzsumme um beachtliche 5.4% auf 597.1 Mio. CHF. Getragen wurde der Anstieg vom Plus der Hypotheken im Umfang von 5.5% auf 479 Mio. CHF und den übrigen Forderungen gegenüber Kunden um 9.1% auf 26.3 Mio. CHF auf der Aktivseite der Bilanz. Gesamthaft legten die Ausleihungen um 5.7% auf 505.3 Mio. CHF zu, wie die SLB in einer Medienmitteilung zum Jahresabschluss 2017 schreibt. Auf der Passivseite zogen die Kundengelder um 5.3% auf 453.9 Mio. CHF an. Dabei konnte die Regionalbank sowohl bei den Kundeneinlagen als auch bei den Kassenobligationen ansehnliche Steigerungen um 5.2% respektive 5.9% verbuchen. Dennoch ging der Deckungsgrad der Ausleihungen durch eigene Kundengelder leicht von 90.2% im Vorjahr auf nach wie vor sehr hohe 89.8% zurück. Zur Refinanzierung und zur Steuerung der Zinsänderungsrisiken setzt das Finanzhaus auf die Pfandbriefdarlehen, die im Berichtsjahr um 1.7% auf 59 Mio. CHF aufgestockt wurden.
Bruttozinserfolg legt trotz Zinsmargendruck zu
Die SLB konnte sich im Berichtsjahr dem Zinsmargendruck nicht entziehen und musste einen weiteren Rückgang der Zinsmarge verbuchen. Deutlich wird dies bei der Entwicklung des Bruttozinserfolgs, dessen Anstieg mit plus 2.2% auf 7.5 Mio. CHF deutlich hinter dem Wachstum der Ausleihungen von 5.7% zurückblieb. Nur noch mit 0.1% auf 7.5 Mio. CHF legte der Nettozinserfolg zu. Profitieren konnte das Bankhaus von der positiven Stimmung an den Finanzmärkten mit einem starken Plus des Erfolgs aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft von 30.5% auf 0.9 Mio. CHF. Diese Einnahmen trugen denn auch massgeblich zum Plus der Betriebserträge von 2.6% auf 8.7 Mio. CHF bei. Auf der Kostenseite verzeichnete die SLB ein Plus der Geschäftsaufwendungen von 4.1% auf 4.8 Mio. CHF. Verantwortlich für den starken Anstieg war eine einmalige Einlage in die Pensionskasse im Umfang von 250’000 CHF zulasten der Personalkosten. Diese stiegen denn auch um 6.2% respektive 170’000 CHF an, während der Sachaufwand nur um 1.1% höher war. Trotz der höheren Kosten gelang es der SLB, die Cost/Income-Ratio leicht von 55.3% im Vorjahr auf den sehr guten Wert von 55.1% zu verbessern. Auch der Geschäftserfolg konnte um 5.4% auf 3 Mio. CHF gesteigert werden. Unter dem Strich resultierte ein Plus des ausgewiesenen Reingewinns von 5.2% auf 1 Mio. CHF. Die Aktionäre erhalten eine gegenüber dem Vorjahr um 5 CHF auf 75 CHF erhöhte Dividendenausschüttung.
Die Geschäftszahlen der SLB fallen insgesamt gut aus. Im Gegensatz zu anderen Regionalbanken konnte sich das Bankhaus dem anhaltenden Zinsmargendruck nicht entziehen und musste einen weiteren Rückgang der Zinsmarge verbuchen. Dank der starken Entwicklung des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts konnte dieser Negativfaktor in der Erfolgsrechnung kompensiert werden. Auch die Belastung des Personalaufwands mit einer Sondereinlage in die Pensionskasse hinterliess so keine deutlichen Spuren in der Jahresrechnung. Noch keine Aussagen möglich sind bislang zur weiteren Äufnung der Reserven. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die bisherige Geschäftspolitik der Reservenbildung weitergeführt wird. Auch dürfte die Höhe der gebildeten Wertberichtigungen die betriebswirtschaftlich angebrachten Werte auch im 2017 überstiegen haben.
Die Aktien der SLB werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 5’600 CHF weisen die Titel eine auch im aktuellen Tiefzinsumfeld eher niedrige Rendite von gut 1.3% auf. Als keinesfalls überteuert angesehen werden kann das KGV auf der Basis des Geschäftserfolgs. Dieses beträgt für das letzte Jahr 11.4. Hierbei ist wie in den Vorjahren zu vermuten, dass der wirtschaftlich erzielte Geschäftserfolg den ausgewiesenen Wert übersteigen dürfte. Die Aktien weisen zudem einen hohen Discount von rund 40% zum Buchwert per 31. Dezember 2017 auf. Auch wenn der gemäss den bisherigen Zahlen vorliegende Wert der Eigenmittel vor der Gewinnverwendung ermittelt wurde, dürfte der effektiv ausgewiesene Wert allenfalls leicht tiefer ausfallen. Hierin nicht berücksichtigt ist der hohe Substanzwert des Finanzinstituts. Auch wenn dessen Realisierung für den freien Aktionär als sehr unwahrscheinlich angesehen werden muss, eignen sich die Aktien wegen der hohen Substanz zur Anlage, die zudem im Gegensatz zu Obligationen eine zumindest akzeptable Rendite aufweist.