Bucher: 2017 deutlich mehr Gewinn und höhere Dividende

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Holzvollernter. Bild: Bucher Industries

Der Industriekonzern Bucher Industries hat im Geschäftsjahr 2017 von den verbesserten Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft profitiert und Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Für den Gewinnanstieg macht das Unternehmen nebst dem klar höheren Umsatz insbesondere optimierte Strukturen verantwortlich. Die Aktionäre sollen von einer höheren Dividende profitieren.

Der Umsatz erhöhte sich um rund 11% auf 2,65 Mrd CHF. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich ein Plus von 9,4%, bestätigte Bucher frühere Angaben. Das EBIT kletterte im Vergleich zum Vorjahr um einen Drittel auf 226 Mio CHF und die entsprechende Marge um 150 Basispunkte auf 8,6%.

Die Hauptgründe für den Margenanstieg seien der höhere Umsatz sowie optimierte Strukturen, teilte der Landmaschinen-, Anlagen- und Fahrzeughersteller am Dienstag mit. Der Reingewinn zog um über 41% auf 168 Mio CHF an.

Entsprechend soll auch die Dividende um 30% auf 6,50 CHF je Aktie erhöht werden. Der Dividenden-Antrag berücksichtige eine kontinuierliche Dividendenpolitik, das Konzernergebnis sowie die Aussichten für das laufende Berichtsjahr, heisst es. Mit diesen Kennzahlen hat Bucher die bereits hohen Erwartungen der Analysten klar übertroffen.

Erholte Landwirtschaft

Insgesamt war 2017 laut Bucher nach drei schwierigen Jahren geprägt von einer Erholung im wichtigen Markt Landtechnik. Verantwortlich dafür waren gestiegene Preise in der Milch- und Viehwirtschaft. Die sich allgemein aufhellende Konjunkturlage habe aber auch die Investitionslust der Städte und Kommunen gesteigert, welche mehr Kommunalfahrzeuge bestellt hätten. Die Kuhn Group, ein Hersteller von Landmaschinen, verzeichnete 2017 entsprechend das grösste Wachstum. Sowohl Umsatz als auch Auftragseingang wuchsen deutlich zweistellig auf Werte von jeweils rund 1,1 Mrd CHF. Vor allem in Europa nahm laut Bucher die Nachfrage nach Maschinen für die Heu- und Futterernte sowie Fütterungstechnik zu. Der Ackerbau hingegen war mit vollen Getreidelagern sowie anhaltend niedrigen und volatilen Preisen konfrontiert.

Die Division Hydraulics holte mit 581 Mio CHF bereinigt um Währungseffekte rund 20% mehr Aufträge ein als im Vorjahr, währen der Umsatz um gut 14% auf 546 Mio anzog. Bucher sah eine steigende Nachfrage nach hydraulischen Systemlösungen und Komponenten in den wichtigen Segmenten Baumaschinen, Industriehydraulik, Landtechnik und Fördertechnik.

In der drittwichtigsten Sparte Municipal, welche insbesondere Kehrfahrzeuge und Winterdienstgeräte verkauft, zog der Bestellungseingang bereinigt um über 23% auf 486 Mio CHF an und der Umsatz um knapp 6% auf 426 Mio. Der Umsatz wurde von der Konzentration der Kehrfahrzeugproduktion in Lettland und England und einer damit verbundenen zeitweisen Einschränkung der Produktionskapazitäten etwas gebremst.

Auch in der Division Emhart Glass wuchs der Auftragseingang (449 Mio) deutlich stärker als der Umsatz (381 Mio), während die Division Specials zwar etwas mehr verkaufte als im Vorjahr (272 Mio), dafür aber einen leichten Rückgang beim Auftragseingang (275 Mio) erlitt.

Prognosen vom Januar bestätigt

Weiter bestätigt das Unternehmen den Ausblick vom vergangenen Februar. Demnach wird für 2018 mit einer Steigerung von Umsatz und Marge gerechnet. Insgesamt erwartet Bucher ein überwiegend positives Marktumfeld.

So dürften die verbesserten Bedingungen in der Milch- und Viehwirtschaft anhalten, während der Ackerbau vor allem in Nordamerika aufgrund von hohen Lagerbeständen und guten Ernten noch Zeit zur Erholung beanspruchen werde.

Der hohe Auftragsbestand bei Kehrfahrzeugen in Europa und Müllfahrzeugen in Australien wiederum sollte Bucher Municipal im ersten Halbjahr 2018 ein deutliches Umsatzwachstum bescheren, und die Konzentration der Kehrfahrzeugproduktion in Europa werde die erwarteten Kosteneinsparungen ermöglichen.

Zuletzt wurde die Bucher-Aktie an der Six Swiss Exchange zum  Preis von 409.20 CHF gehandelt.

cf/ra

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