Oerlikon: Getriebesparte soll am 11. Juli an die SIX

Preisspanne im Bookbuilding-Verfahren zwischen 48 und 62 CHF

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Bereits der achte Börsengang in diesem Jahr: Oerlikon will seine Getriebesparte am 11. Juni aufs Parkett bringen. Bild: oerlikon.com

Oerlikon konkretisiert den vor zwei Wochen angekündigten Börsengang der Getriebesparte und setzt die Preisspanne zwischen 48 bis 62 Franken pro Aktie fest. Es ist bereits der achte Börsengang in der Schweiz in diesem Jahr.

Die Platzierung der Aktien, das sogenannte Bookbuilding-Verfahren, beginne am (heutigen) Donnerstag, teilte Oerlikon in einem Communiqué mit. Der Handel unter dem Symbol GRAF soll an der Schweizer Börse SIX dann am 11. Juli aufgenommen werden. Insgesamt werden rund 87% der Anteile an der GrazianoFairfield AG platziert, was 8’695’000 Sekundäraktien entspricht.

Der UBS als Konsortialführerin wurde eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 13,05% des Gesamtkapitals gewährt. Diese ist innerhalb von 30 Tagen nach dem ersten Handelstag ausübbar. Falls die Mehrzuteilungsoption vollständig ausgeübt wird, erhöht sich der Prozentsatz der Aktien im Streubesitz auf 100%. Die Marktkapitalisierung beträgt voraussichtlich 480 bis 620 Millionen Franken.

Der Börsengang bestehe aus einem öffentlichen Angebot an Investoren in der Schweiz sowie Privatplatzierungen in gewissen Ländern und in den USA. Wie bereits Mitte Juni mitgeteilt, soll die neue Gesellschaft ihren Hauptsitz in der Schweiz haben und vom bisherigen Divisionschef Bernd Matthes geführt werden. Präsident des Verwaltungsrates soll Jürgen Geissinger werden.

Expansion im Kerngeschäft

Mit der Abspaltung der Getriebesparte schafft Oerlikon die Voraussetzung, um sich stärker auf die Kerngeschäfte Oberflächenlösungen und moderne Werkstoffe sowie Chemiefaser-Anlagen konzentrieren zu können. Oerlikon will den erwarteten Ertrag aus dem Börsengang in Zukäufe in den verbleibenden Sparten investieren.

Die Zukunft der Getriebesparte stand bereits seit längerem auf dem Prüfstand. In den vergangenen Quartalen wurde hier der Umsatz zwar deutlich gesteigert, und auch die Marge erreichte wieder einen ansehnlichen Wert.

Trotzdem hatte das Management immer wieder betont, für den Bereich eine andere Lösung finden zu wollen. Im März des laufenden Jahres wurde dann auch die Option eines Börsenganges ins Spiel gebracht, der dann vor zwei Wochen angekündigt wurde.

Im Jahr 2017 erzielte die Sparte mit weltweit mehr als 5’100 Mitarbeitern einen Umsatz von 730 Millionen Franken mit einer Betriebsgewinn-Marge (EBITDA-Marge) von 10,6 Prozent.

Neuer Börsengangrekord

Die Division stellt Getriebe, Wellen und andere Antriebseinheiten her. Kunden sind nicht nur die Automobilindustrie. Ein Fokus des Geschäfts sind Komponenten für Maschinen und Fahrzeuge für Bergbau, Bau oder den Bereich Öl und Gas.

Die Schwerpunkte der Produktion liegen mit Fairfield in den USA und Graziano in Italien. Zudem ist das Unternehmen in China vertreten. Dort spielen insbesondere Produkte für Hybrid- oder Elektroantriebe eine wichtige Rolle.

Oerlikon ist mit GrazianoFairfield nach Klingelnberg, Lalique, Polyphor, Asmallworld, Medartis, Sensirion und Ceva Logistics bereits die achte Firma, die seit Jahresanfang den Schritt aufs Schweizer Börsenparkett wagt.

Damit ist der Börsengang-Rekord der letzten zehn Jahren bereits übertroffen. 2008 gab es an der Schweizer Börse sieben Börsengänge. Im letzten Jahr liessen sich ebenfalls sieben Unternehmen an der Schweizer Börse SIX kotieren.

lie/rw

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