Die liechtensteinische VP Bank hat im Geschäftsjahr 2019 den Gewinn um rund einen Drittel erhöht und verzeichnet positive Neugeldzuflüsse. Die Aktionäre sollen nun eine unveränderte Dividende von 5.50 Fr. je Aktie erhalten.
Der Konzerngewinn erhöhte sich laut den am Dienstag vorgelegten definitiven Zahlen um 34% auf 73.5 Mio. CHF. Das Liechtensteiner Finanzinstitut hat zudem bei den betreuten Kundenvermögen (AuM) klar zugelegt: Bei einem Netto-Neugeldzufluss von 2.3 Mrd. CHF (VJ +3.2 Mrd.) stiegen die AuM per Ende Jahr um rund 15% auf 47.6 Mrd. CHF. Zum Neugeldzufluss hätten alle internationalen Standorte beigetragen, hiess es.
Verbessertes Kosten-/Ertragsverhältnis
Insgesamt steigerte das Vermögensverwaltungsinstitut den Geschäftsertrag um 12,7% auf 327.8 Mio. CHF. Vor allem im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, aber auch im Handelsgeschäft konnte die Bank klar zulegen. Schwächer war der Anstieg im Zinsengeschäft, wo sich die tiefen Zinsen bemerkbar machten.
Die Kosten nahmen mit einem Anstieg um 5,4% auf 244.8 Mio. CHF weniger stark zu als der Ertrag. Der Sachaufwand war dabei sogar rückläufig, was allerdings vor allem hauptsächlich auf eine Änderung der Rechnungslegung (IFRS 16 zu Leasingverhältnissen) zurückzuführen war.
Der Personalaufwand erhöhte sich wegen der Einstellung von neuen Kundenberatern und weiteren Wachstumsinitiativen. Das Verhältnis Aufwand zu Ertrag, die sogenannte Cost-Income-Ratio, verbesserte sich auf 67,6% nach einem Wert von 75,8% im Vorjahr.
Neuer Strategiezyklus
Mit Beginn des Geschäftsjahres 2021 will die VP Bank einen neuen Strategiezyklus bis 2025 beginnen. Dabei wolle die Bank „sich bietende Chancen ergreifen“ und den Gewinn auf 100 Mio. CHF steigern. Künftig baue das Institut dabei auf vier strategische Geschäftsfelder, heisst es: „Retail & Commercial Banking“, „Wealthy Individuals“, „Intermediaries“ und „Client Solutions“.
Neu definiert werden auch die finanziellen Mittelfristziele. So will die VP Bank pro Jahr Neugelder von „mindestens 4%“ der Kundenvermögen (AuM) anziehen. Die Gewinnmarge soll grösser als 15 Basispunkte der AuM betragen, und für die Cost-Income-Ratio wird ein Wert von 70% angestrebt. Zudem soll die Tier 1 Ratio per Ende 2025 grösser als 20% sein.
Gewinnziel 2020 in Gefahr
2020 werde ein „Übergangsjahr“, schreibt die Bank. Zum einem gehe der Strategiezyklus zu Ende, zum anderen zeige der Finanzmarkt unter anderem wegen des Coronavirus eine deutliche Abschwächung. Das werde im Kundengeschäft wie auch bei den Finanzanlagen Auswirkungen auf die Ertragsentwicklung haben. Insbesondere das Gewinnziel von 80 Mio. CHF werde deshalb „schwer zu erreichen sein“.
Änderungen gibt es derweil im Verwaltungsrat. Auf die Generalversammlung 2020 wird Fredy Vogt das VR-Präsidium abgeben, sein Nachfolger soll Vizepräsident Thomas Meier werden. Vogt soll als einfaches Mitglied im VR bleiben. Zudem wird Katja Rosenplänter-Marxer als neues VR-Mitglied vorgeschlagen, während Teodoro Cocca aus dem Gremium austritt.
Die Aktien der VP Bank sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 144.40 CHF für eine Aktie gezahlt.
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