Nexus Group: Portfoliobereinigung bei Findea zahlt sich aus

Erstmals schwarze Zahlen im Halbjahr 2020/21

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In der Corona-Pandemie kommt es vermehrt zu Firmengründungen. Davon kann auch die Nexus AG profitieren, die das Portal STARTUPS.CH betreibt. Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/21 stiegen die Umsätze bei der Tochterfirma Startups.ch AG daher auch um 5% auf 2.45 Mio. CHF. Bei der Findea AG, einer Tochter für digitale Treuhandlösungen, ging der Umsatz hingegen um 14% auf 1.73 Mio. CHF zurück.

Findea erreicht die Gewinnzone

Firmengründer und CEO Michele Blasucci führt dies auf die Portfoliobereinigung und die Covid-Krise zurück. «Wir verzeichnen derzeit einige Corona-bedingten Kündigungen», so Blasucci gegenüber schweizeraktien.net. Der grössere Anteil am Umsatzrückgang bei Findea sei allerdings auf die im letzten Jahr gestartete Bereinigung des Kundenportfolios zurückzuführen. Für klassische Treuhand-Kunden suchte Findea andere Lösungen bei Partnern, nachdem die Buchhaltung intern auf die digitale Plattform LEA umgestellt wurde. Seither hat sich auch die Rentabilität verbessert.

Erstmals konnte die Nexus Gruppe im Halbjahr 2020/21 einen kleinen Gewinn ausweisen. Abb.: nexus.ch

Insgesamt erzielte die Nexus AG im 1. Halbjahr 2020/21 einen Umsatz von 4.2 Mio. CHF (- 6%). Hingegen kletterte der operative Gewinn (EBITDA) um 320% auf 288’246 CHF, und das Semesterergebnis war mit 179’695 CHF ebenfalls positiv.

Mehr als 1’000 Firmengründungen seit Januar

Weiterhin positiv entwickelt sich das Geschäft bei STARTUPS.CH. «Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres werden wir über 1’000 Firmengründungen durchführen», sagt Michele Blasucci. Auch für das letzte Quartal des per 30. Juni 2021 zu Ende gehenden Geschäftsjahres zeigt sich der CEO optimistisch. Denn gerade die Pandemie habe bei vielen Menschen das Verlangen ausgelöst, etwas Neues zu starten.

Kundennutzen schaffen

Findea will seinen Kunden in den nächsten Monaten etwas Neues anbieten. Geplant sind verschiedene Features, darunter eine direkte Schnittstelle zu verschiedenen Banken oder eine automatische Mehrwertsteuerabrechnung. «Wir wollen noch mehr Kundennutzen schaffen, um mit Findea weiter wachsen zu können», so Blasucci. Obwohl Findea mittlerweile profitabel arbeitet, wird es nach Aussagen des CEO noch mindestens zwei Jahren dauern, bis die Skaleneffekte auch voll in der Erfolgsrechnung durchschlagen.

Fazit    

Der Halbjahresabschluss der Nexus AG bestätigt, dass die im letzten Jahr eingeschlagene Strategie bei Findea richtig war. Gelingt es in den kommenden Jahren, hier weiter zu wachsen und bei STARTUPS.CH das Niveau zu halten, dürfte dies positive Auswirkungen auf das gesamte Ergebnis der Gruppe haben.

Dies ist allerdings auch nötig, um die Bilanz zu stärken. Denn bisher ist Nexus aufgrund der Wachstumsinitiativen der letzten Jahre noch stark verschuldet. Zwar konnte nach Aussagen des CEO die Verschuldung seit Jahresbeginn weiter reduziert werden. Mit einer Eigenkapitalquote von 13% (per Ende 2020) ist die Bilanz allerdings immer noch nicht sehr solide.

Die Risiken spiegeln sich jedoch schon im Aktienkurs wider. Der Kurs hat sich seit dem Listing im Jahr 2012 halbiert. Zuletzt wurden auf OTC-X nur noch 5 CHF je Aktie bezahlt. Sollte sich der im 1. Halbjahr 2020/21 eingeschlagene, positive Trend bestätigen, wären auch steigende Kurse nicht ausgeschlossen.

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