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Kongress + Kursaal Bern: Hotelierehepaar Kunz übernimmt ab Mai 2016 die Leitung

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Kevin und Karin Kunz leiten ab 1. Mai 2016 den Kursaal in Bern. Bild: zvg
Kevin und Karin Kunz leiten ab 1. Mai 2016 den Kursaal in Bern. Bild: zvg

Der Verwaltungsrat der Kongress + Kursaal Bern AG hatte bereits in der Mitteilung über die Trennung von der bisherigen CEO Elisabeth Dalucas angekündigt, deren Nachfolge rasch regeln zu wollen. Heute gab der Kursaal Bern bekannt, dass das Hotelierehepaar Kevin und Karin Kunz per 1. Mai 2016 die Leitung des Berner Traditionsbetriebes übernehmen werden. Kevin Kunz wurde vom Verwaltungsrat zum neuen CEO für den Kursaal Bern und das Hotel Allegro gewählt. Damit kehrt der 55-jährige Berner nach über 20 Jahren in die Bundesstadt zurück. Seine Frau Karin war in früheren Jahren bereits als Leiterin HR und Administration für den Kursaal tätig. Seit März 2007 führte Kunz als CEO die Seiler Hotels-Gruppe in Zermatt. Mit dem neuen Führungsteam hat der Kursaal nach eigenen Angaben eine Lösung gefunden, die „Gastgeber und Fachleute mit bernischem Verständnis und internationaler Erfahrung“ vereint. Bis zur Übernahme der operativen Leitung durch Kevin Kunz im Frühjahr 2016 wird Lukas Meier, derzeit COO, interimistisch das Amt des CEO übernehmen.

Lagerhäuser der Centralschweiz: Gewinn legt 2014/15 trotz geringerem Umsatz zu, Dividende unverändert – Vinkulierte Namenaktien statt Inhaberaktien geplant

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Die Logistikzentren sind einem starken Konkurrenzkampf ausgesetzt. Quelle: Lagerhäuser der Centralschweiz AG
Die Logistikzentren sind einem starken Konkurrenzkampf ausgesetzt. Quelle: Lagerhäuser der Centralschweiz AG
Die Logistikzentren sind einem starken Konkurrenzkampf ausgesetzt. Quelle: Lagerhäuser der Centralschweiz AG

Die Lagerhäuser der Centralschweiz AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2014/15, welches per 30. Juni 2015 endete, erstmals seit fünf Jahren einen Rückgang der Umsätze. Das Minus fiel mit 0.7% auf 2.064 Mrd. CHF indessen sehr klein aus. Im neuesten Geschäftsbericht wird das Berichtsjahr dementsprechend auch als Konsolidierungsjahr bezeichnet. Dank des sehr hohen Handelsvolumens im Brenn- und Treibstoffgeschäft sei das Umsatzminus trotz des starken Preisrückgangs nur klein ausgefallen. Insgesamt bezeichnet die Gesellschaft das Jahr als recht erfolgreich. Wegen der Euro-Turbulenzen waren vor allem die Weinkellereien Aarau und die Holzunternehmen der Tochterfirma Oel-Pool stark gefordert. So musste die Weinkellereien Aarau AG als Importeurin die Preise proaktiv senken, während die Holzfirmen als Im- und Exporteure von beiden Seiten unter sehr starken Druck gerieten. Die Holzfirmen haben Aufträge verloren, die nicht ersetzt werden konnten. Inwieweit sich dies auf die Zahlen der Gesellschaft niederschlug, wird nicht näher ausgeführt. Wie in den Vorjahren publiziert die Gesellschaft keine detaillierten Zahlen zu den einzelnen Unternehmen.

Lagerhäuser planen weitere Ausbauten

Bei den Lagerhäusern Aarau konnte die Auslastung im Logistikcenter Schafisheim weiter erhöht werden. Der Verlust kleinerer Kunden und Umlagerungen führten dazu, dass die Hallen drei und vier frei wurden. Diese konnte in ein Kühl- und Tiefkühlumschlagslager umgenutzt und langfristig an die Transportfirma Cavegn AG aus Landquart vermietet werden. Dank der Kooperation kann die Lagerhäuser AG die gesamte Dienstleistungspalette von der Kühlkette bis hin zu Kleinpaketen anbieten. Nicht gestoppt werden konnte der Abwärtstrend der Lagervolumen des Hauptkunden in Hunzenschwil. Mit einem weiteren grossen Kunden sind die Lagerhäuser in einer Ausschreibung, die nunmehr neun Monate andauert, und jetzt in die Schlussphase eingetreten ist. Im Transportgeschäft wurde nach der erneut schwachen Entwicklung per 1. Januar 2015 eine komplett neue Führungscrew eingesetzt, welche die Abteilung endlich zum Erfolg zurückführen soll. Allerdings hält das seit einigen Jahren bestehende irrationale Preisverhalten der Marktteilnehmer an und wird die Lagerhäuser auch in Zukunft aufs Höchste herausfordern. Auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr kann das Logistikcenter Spreitenbach zurückblicken. Hier wurden die Einnahmen in den Bereichen Lager und Handlung leicht gesteigert. Das Lager war konstant sehr hoch ausgelastet, was die Verwendung von Aussenlagern notwendig machte. Eine zusätzliche Flexibilität schaffen langfristig zugemietete Flächen in einer Nachbarliegenschaft. Zudem gelang es, die anspruchsvolle Erneuerung der Bediengeräte der Hochregallager und der Sprinkleranlage erfolgreich im ersten Quartal des Berichtsjahres durchzuführen. Derzeit laufen die Planungen für eine Erweiterung des Gebäudekomplexes.

Weinkellereien Aarau halten Umsätze trotz schwierigen Bedingungen

Die Weinkellereien Aarau konnten im Berichtsjahr nicht an die Umsatzerhöhung des Vorjahres anknüpfen. Allerdings gelang es trotz des schwierigen Umfeldes, die Vorjahreswerte zu halten. Ein belastender Faktor ist der weitere Rückgang des Weinkonsums in der Schweiz. So wurden im 2014 noch 35 Liter pro Kopf getrunken, was einem Minus von 3.1 Litern gegenüber dem Vorjahr entspricht. Während die traditionellen Absatzkanäle Getränke- und Fachhandel sowie Restaurants weiter rückläufige Verkaufszahlen ausweisen, stehen die Zeichen bei den Convenienceshops auf Wachstum. Hier verfügen die Weinkellereien Aarau eigenen Angaben zufolge als Marktführer über eine sehr gute Stellung. Einen erheblichen Effekt auf den Geschäftsgang hatte die Aufhebung der Euro-Unterstützung von der Schweizerischen Nationalbank SNB im Januar 2015. Die tieferen Einkaufspreise mussten umgehend auf der Verkaufsseite an die Kunden weitergegeben werden. Zudem wurden Abschreibungen auf die zu einem früheren Zeitpunkt gekauften Waren notwendig. Es gelang allerdings, die Betriebskosten zu senken, so dass unter dem Strich ein Ergebnis in Vorjahreshöhe resultiert. Die Weinkellereien Aarau setzen auch weiterhin auf Expansion. So werden in den nächsten zwei Jahren bedeutende Investitionen durchgeführt. Diese beinhalten die Modernisierung der Tanklager inklusive einer neuen Halle.

Holzgeschäft verhagelt das Ergebnis bei der Oel-Pool

Die Oel-Pool sah sich mit einer sehr schwierigen Situation konfrontiert. Sowohl der starke Preiszerfall des Rohöls als auch die Abwertung des Euros und des Dollars prägten das Berichtsjahr massgeblich. Der starke Franken traf alle Bereiche gleichermassen, während der Ölpreiszerfall vor allem die Ölsparte betraf. Nur dank der konsequenten Absicherung der Lagerbestände und der vorsichtigen Lagerbewertung konnten übermässige Abschreibungen vermieden werden, teilte die Gesellschaft ihren Aktionären mit. Zum 1. Januar 2015 wurde die Beteiligung an der Firmengruppe Halter in Wil auf 50% erhöht. Die Firmengruppe ist ein in der Ostschweiz tätiges Unternehmen der Erdölbranche, welches die Kunden mit Brenn- und Treibstoffen sowie Schmiermitteln aller Art beliefert. Positiv auf den Geschäftsgang im Handel wirkten sich die Schliessung der Tamoil-Raffinerie und Unterhaltsarbeiten an Raffinerien in Cressier und Karlsruhe aus. Diese erlaubten vor allem im letzten Quartal gute Geschäfte. Im Detailhandelsgeschäft konnte die Gesellschaft weitere Marktanteilsgewinne verzeichnen. Diese dürfen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass vor allem der Heizölmarkt stark rückläufig ist. Im Treibstoffgeschäft sind die Umsätze ebenfalls pro Tankstelle leicht rückläufig gewesen, weswegen gezielt einzelne Tankstellen geschlossen wurden. Im ebenfalls zur Oel-Pool gehörenden Holzgeschäft waren die Zahlen stark geprägt durch die Abwertung der grossen Warenlager wegen der Eurokursentwicklung im Januar 2015. Nur durch massive Wertberichtigungen gelang es den beiden Handelsbetrieben in Sugiez und Walkringen, die preissensitive Kundschaft zu halten. Noch härter traf es die Produktionsbetriebe, bei denen die bereits vor der Wechselkursänderung geringen Margen vollständig vernichtet wurden.

Reingewinn steigt um 11.2% auf 10.7 Mio. CHF

Die Zahlen des Geschäftsjahres 2014/15 zeigen auf Stufe Umsatz gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Minus um 0.7% auf 2.064 Mrd. CHF auf. Gleichzeitig fielen die Aufwendungen für Lieferungen und Leistungen um 1.4% auf 1.921 Mrd. CHF, woraus ein Plus des Bruttogewinns von 9.4% auf 143.8 Mio. CHF resultierte. Allerdings stieg der Betriebsaufwand um 5.1% auf 92.8 Mio. CHF an. Verantwortlich für den Anstieg waren vor allem die Lohn- und Raumkosten sowie die Ausgaben für Reparaturen und allgemeine Unterhaltsarbeiten. Dennoch resultierte ein Anstieg des Betriebsgewinns vor Abschreibungen (EBITDA) um 18.4% auf 51 Mio. CHF. Trotz der investitionsbedingt um 3 Mio. CHF auf 21.1 Mio. CHF gestiegenen Sachabschreibungen resultierte ein Plus des Betriebsgewinns um 19.9% auf 29.9 Mio. CHF. Negativ auf den Reingewinn wirkten sich die um 1.2 Mio. CHF auf 2.1 Mio. CHF angestiegenen Finanzaufwendungen sowie der ausserordentliche Aufwand von 6.05 Mio. CHF nach 1.8 Mio. CHF im Vorjahr aus. Positive Auswirkung hatten hingegen die um 1.3 Mio. CHF auf 3.5 Mio. CHF angestiegenen ausserordentlichen Erträge. Insgesamt erwirtschaftete die Gesellschaft einen um 11.2% auf 10.7 Mio. CHF gesteigerten Reingewinn.

Die Jahreszahlen der Lagerhäuser der Centralschweiz fallen nicht nur angesichts des schwierigen Umfelds sehr gut aus. Allerdings reflektieren die vorgelegten Jahreszahlen die Ertragskraft nur teilweise. Zwar publiziert das Unternehmen einen konsolidierten Jahresabschluss. Dieser wird aber nach OR erstellt, wodurch der Gesellschaft Gestaltungsmöglichkeiten bei der Publikation der Zahlen bleiben. Dies darf keinesfalls dahingehend gedeutet werden, dass die Zahlen schlechter ausfallen als kommuniziert. Es kann davon ausgegangen werden, dass die effektiven Margen deutlich höher liegen als diejenigen, welche die Gesellschaft ausweist. Trotz der vermutlich noch deutlich höheren effektiven Gewinne sind die Aktien selbst auf der Basis der Kennzahlen des Geschäftsberichts moderat bewertet.

Die auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelten Papiere wurden letztmalig zu Kursen von 20’000 CHF gehandelt. Auf dieser Basis weisen die Papiere einen Abschlag von knapp 50% zum ausgewiesenen Buchwert per 30. Juni 2015 inklusive Minderheiten aus. Nach Abzug der Minderheitsanteile resultiert ein Abschlag von rund 33%. Das KGV auf der Basis des ausgewiesenen Reingewinns liegt bei knapp 10. Als sehr tief angesehen werden muss die Dividendenrendite von knapp 1%. Der im Vergleich zum Buchwert tiefe Kurs lässt sich mit der geringen Liquidität der Titel und den für viele Anleger abschreckend hohen Kursen erklären. Zusätzlich wird die Gesellschaft von der Familie Meyer und nahestehenden Personen dominiert. Dies ist grundsätzlich nicht schlecht, jedoch wird es für die Privatinvestoren sehr schwierig, vom guten Geschäftsgang des Unternehmens zu profitieren. Meyer betonte in der Vergangenheit zudem wiederholt, den Handel mit den Aktien am liebsten einstellen zu wollen. Mit der für die GV traktandierten Einführung der vinkulierten Namenaktie anstelle der bisherigen Inhaberaktien dürfte die Handelbarkeit der Aktien noch weiter eingeschränkt werden. Eine sehr restriktive Eintragungspolitik neuer Aktionäre würde keinesfalls überraschen. Anstelle der Eintragung neuer Aktionäre nach dem Erwerb von Aktien könnten die Erwerber eine Barabfindung zu einem von der Gesellschaft bestimmten fairen Preis erhalten. Allerdings dürfte es schwierig werden, alle Aktien zum Umtausch zu erhalten. Die bisherige Präsenz von jeweils gut 80% des Kapitals an der Generalversammlung lässt den Schluss zu, dass einige Aktien an nicht von der Gesellschaft ermittelbaren Standorten liegen. Hieran wird auch der Verlust der Vermögensrechte infolge der Nichtregistrierung wenig ändern. Ebenfalls nicht zu erwarten ist ein attraktives Übernahmeangebot, so dass sich die Papiere nur für Anleger mit einem Faible für Substanzwerte und einem engen Bezug zu der Gesellschaft als Investment eignen. Die Ausschüttungsrendite fällt bescheiden aus, und eine Erhöhung ist nicht zu erwarten.

Kongress + Kursaal Bern: Unruhige Zeiten im Berner Traditionsbetrieb – CEO Dalucas tritt ab

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Die Kursaal-Betriebe in Bern durchleben derzeit unruhige Zeiten. Bild: www.kursaal-bern.ch
Die Kursaal-Betriebe in Bern durchleben derzeit unruhige Zeiten. Bild: www.kursaal-bern.ch
Die Kursaal-Betriebe in Bern durchleben derzeit unruhige Zeiten. Bild: www.kursaal-bern.ch

Die Kursaal-Unternehmungen in Bern kommen nicht zur Ruhe. Nachdem in den Jahren 2011 und 2012 rund 35 Mio. CHF in die Erneuerung des Kursaals investiert wurden, rutschte die Gesellschaft in die Verlustzone. Der langjährige Direktor Patrik Scherrer verliess daraufhin das Unternehmen. Offenbar im guten Einvernehmen, denn er hatte sowohl die Kursaalbetriebe mit ihrem Veranstaltungsgeschäft als auch das 4-Sterne-Hotel Allegro über Jahre gut geführt. Als Nachfolgerin wurde Elisabeth Dalucas geholt, die frühere Direktorin des KKL in Luzern. Sie verlässt nun nach nur 16 Monaten den Kursaal wieder, wie das Unternehmen gestern bekannt gab.

Kursaalbetrieb schreibt rote Zahlen

Ihre Aufgabe war es, unter anderem die hohen Investitionen der Jahre 2012 und 2013 zu rentabilisieren, indem das MICE-Angebot (Meetings Incentives Conventions Events) des Kursaals noch besser vermarktet wird. Zudem sollte das defizitäre Veranstaltungsgeschäft mittelfristig aus der Verlustzone geführt werden. Denn bis heute schreibt der eigentliche „Kursaal“ trotz der hohen Investitionen in die Renovation der Arena und die Erweiterung des Konferenztraktes keine schwarzen Zahlen. In 2014 lag der operative Verlust (EBIT) der Kongress + Kursaal Bern AG bei 1.9 Mio. CHF (siehe Geschäftsbericht S. 14/15). 2013 waren es 1.3 Mio. CHF und im Jahr der Bautätigkeit sogar rekordhohe 4.7 Mio. CHF (!). Dass die Gesamtrechnung der Kongress + Kursaal Bern AG dennoch 2014 einen Gewinn von 1.3 Mio. CHF ausweisen konnte, liegt an den hohen Beteiligungserträgen vornehmlich aus dem Casinogeschäft in Bern und Neuenburg. Mit Elisabeth Dalucas glaubte der Verwaltungsrat, die richtige Frau für diesen Job gefunden zu haben. Denn dass sie den Turnaround in einem Kongresszentrum schaffen kann, hatte sie zumindest beim KKL in Luzern bewiesen. In den anderen Geschäftsbereichen der Kongress + Kursaal Bern-Gruppe, insbesondere den Casinos in Bern und Neuenburg, laufen die Geschäfte trotz des schwierigen Umfelds in der Schweizer Casinobranche zufriedenstellend. Konsolidiert wies die KKB-Gruppe 2014 bei einem Umsatz von 86.3 Mio. CHF einen Konzerngewinn von 4.6 Mio. CHF aus. Das Betriebsergebnis (EBIT) erreichte 8.0 Mio. CHF.

Schwarze Null im Veranstaltungsgeschäft notwendig

Die Aufgabenstellung für die neue CEO, die kürzlich promovierte und so einen Doktortitel mit in die traditionsreichen Berner Kursaalbetriebe brachte, war klar: Eine schwarze Null im Veranstaltungsgeschäft muss her. An der diesjährigen Generalversammlung machte Elisabeth Dalucas auch klar, wie das funktionieren könnte. Der Fokus sollte u.a. auf grössere, ganztägige Kongresse gelegt werden, weil der Aufwand bei diesen Veranstaltungen im Vergleich zu kleineren nur unterproportional steigt. Höhere Deckungsbeiträge wären das Resultat. Zudem sollte der Berner Kursaal national und international noch besser vermarktet werden. Diese geplanten Veränderungen führten offenbar bei einigen Kunden insbesondere aus der Region Bern zu Verunsicherungen. Es sollen sogar Kunden dem Kursaal Bern den Rücken gekehrt haben. In diesem Zusammenhang kam es auch zu personellen Veränderungen im Eventbereich, die nach unbestätigten Angaben sogar eine kleine Kündigungswelle auslösten. Verwaltungsratspräsident Daniel Frei will sich zu den Vorgängen nicht äussern und verweist auf die Medienmitteilung. Darin heisst es, dass die Trennung wegen „unterschiedlichen Auffassungen in der Unternehmensführung erfolgt“ sei. Er fügt hinzu, dass Frau Dalucas gute Grundlagen gelegt habe, welche der Kursaal weiterentwickeln werde. Wichtig sei es jedoch auch, nicht das ursprüngliche Fundament zu vernachlässigen. Eine Nachfolgelösung will er schon in Kürze präsentieren.

Frankenstärke als weitere Herausforderung

Zusätzlich dürfte die Situation erschwert worden sein, weil auch der Kursaal und das zur KKB-Gruppe gehörende Hotel Allegro in Bern die Frankenstärke zu spüren bekommen. Darauf wies Daniel Frei bereits Ende Mai hin. Aus diesem Grund könnte sich der Wettbewerb um grosse nationale und internationale Kongresse verschärft haben. Offen bleibt zudem die Frage, welche Rolle die neuen Hauptaktionäre der Kongress + Kursaal Bern AG bei der Personalie spielten. Im Sommer hatte der Berner Bauunternehmer Bruno Marazzi, dessen Familie mit einer Beteiligung von 10% an der KKB bisher der grösste Aktionär ist, Aktienpakete der Zürcher Vermögensverwalterin Albin Kistler und der Beteiligungsgesellschaft Nebag bei Berner Investoren platziert. Insgesamt dürfte die Investorengruppe um Marazzi nun etwa einen Viertel der Aktien besitzen.

Die jüngsten Entwicklungen rund um den Kursaal in Bern sind wenig erfreulich. Denn das Geschäftsmodell der vergangenen Jahrzehnte, in dem das bisher hochprofitable Glücksspiel den defizitären Veranstaltungsbereich quersubventioniert, wird in Zukunft wohl nicht mehr in dieser Form funktionieren. Die Casinobranche ist unter Druck: Online-Gaming, Illegales Glücksspiel und der ausländische Markt mit niedrigeren Standards zum Schutz vor Spielsucht machen den hiesigen Betrieben zu schaffen. Daher muss es gelingen, das Veranstaltungsgeschäft mittelfristig zu einem rentablen Standbein zu entwickeln. Dies hat der Verwaltungsrat der Kongress + Kursaal Bern AG zwar erkannt, aber bei der jüngsten Personalie etwas glücklos agiert. Jetzt ist es wichtig, dass rasch Ruhe in den Betrieb einkehrt und eine stabile Organisation aufgebaut wird, welche die grossen Herausforderungen der Zukunft anpacken und auch meistern kann. Der Spagat zwischen Traditionsbetrieb mit seinem Herzen in Bern und einem Kongressstandort mit nationaler Bedeutung und internationaler Ausstrahlung wird zwar schwierig werden. Aber er wird notwendig sein, um das Veranstaltungsgeschäft in die Profitabilität zu führen.

Es sei denn, die neue Aktionärsgruppe sieht ihr Engagement bei der Kongress + Kursaal Bern AG weniger als Investment, sondern als philanthropisches Engagement zugunsten des Standorts Bern. In diesem Fall würde die Frage nach der Rendite zurückgestellt werden. Die Aktie wäre dann nur noch für private Investoren interessant, die sich ebenfalls aus ideellen Gründen an der KKB beteiligen und im Zweifelsfall auf eine Barrendite (es lockt bei den Generalversammlungen stets ein sehr gutes Nachtessen) verzichten wollen. Daher wäre es zu begrüssen, wenn der Verwaltungsrat oder die neue Aktionärsgruppe ihre Ziel offen kommunizieren würde. Der Aktienkurs der auf OTC-X gehandelten Kursaal-Aktie fiel seit den Kurssprüngen im Sommer um knapp 20% auf 475 CHF. Bis Klarheit über die künftige Führung und die Interessen der (neuen) Grossaktionäre herrscht, dürfte auch nicht mit grossen Bewegungen im Aktienkurs zu rechnen sein.

Macro Perspective: Zwölf unpopuläre Prognosen für 2016 (und danach)

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Auch wenn sich der Ölpreis erholt, bleibt er in einem säkularen Abwärtstrend. Bild: fotolia.de
Auch wenn sich der Ölpreis erholt, bleibt er in einem säkularen Abwärtstrend. Bild: fotolia.de

In der Macro Perspective vom Oktober haben wir Themen aufgegriffen, die wie ein Damoklesschwert über den globalen Finanzmärkten schweben. Themen, die aber teilweise im medialen Mainstream wenig bis gar nicht beleuchtet werden. Daraus wurden zwölf Prognosen für die nächste vier Jahren abgeleitet. Wir publizieren nachfolgend nochmals diese – teilweise unpopulären – Prognosen und erläutern kurz und prägnant, welche Auswirkungen diese auf die Finanzmärkte und auch auf Ihre Investments haben könnten.

  1. Carbon Divestment Movement erreicht rasch 10 Bio. US-Dollar.
  2. Ölpreis erholt sich zeitweise, bleibt aber wegen Überangebot und teuren carbon capture Auflagen im säkularen Abwärtstrend. Untere Preisbandbreite könnte bei 10-25 US-Dollar je Barrel liegen.
  3. Mehr Investment in Regenerative Energien senkt Produktionskosten signifikant.
  4. US-Dollar bleibt als Einäugiger König im Land der Blinden und tendiert aus geo-politischen Gründen fest.
  5. Die US-Dollar Verbindlichkeiten der Emerging Market Unternehmen i.H.v. 10 Bio. US-Dollar führen zu einer Insolvenzkaskade von schwer vorstellbarem Ausmass.
  6. Die Blase an den Bondmärkten platzt, Staatsschuldenkrise in Europa rückt center stage.
  7. Spekulative Immobilienblase platzt, Renditeobjekte bleiben als Sachwert dennoch gefragt.
  8. Aktienmärkte werden volatiler, Überbewertungen werden durch Korrekturen abgebaut. Als Sach- und Renditewert bleiben rational bewertete Unternehmensbeteiligungen aber langfristig gefragt.
  9. China, Russland, Indien, Pakistan, Iran, weitere Länder der Shanghai Cooperation werden als Gegenspieler von USA und NATO ihre Interessen hart, notfalls militärisch vertreten.
  10. USA und Europa verlieren relativ an Gewicht und Bedeutung.
  11. Der Goldpreis wird weiter mit allen Mitteln gedrückt, dürfte aber wegen Kapazitätsstillegungen, mangelnder Exploration und Finanzkrisen bis 2020 dennoch in der Nähe der Hochs bei 1 900 US-Dollar je Feinunze liegen, plus/minus 20%.
  12. Öl-, Chemie- und Automobilindustrie werden für Umwelt- und Katastrophenschäden haftbar gemacht, auch auf Druck der Versicherungsindustrie, deren relevante Schadensummen sich vervielfacht haben.

Carbon Bubble

Wenn bei der Klimakonferenz in Paris Ernst gemacht werden soll mit Massnahmen zur Begrenzung der Treibhausgase und damit der Klimaerwärmung, werden viele Reserven der fossilen Energieträger im Boden bleiben müssen und nicht verbrannt werden können. Mark Carney, Governor der Bank of England, hat die „Stranded Assets“ Hypothese unter Aspekten der Finanzmarktstabilität auf das Radar der Investmentwelt gebracht. 2015 haben im Carbon Divestment Movement vereinigte institutionelle und private Investoren wie der Norwegische Staatsfonds und Leonardo di Caprio, die 2.6 Bio. US-Dollar Anlagevermögen repräsentieren, sich vollständig aus Carbon Investments zurückgezogen.

Ölpreisentwicklung

Wegen der absehbar teuren Technologie zur Minimierung der schädlichen Emissionen gewinnt die Desinvestition weiter an Fahrt. Die massive Reinvestition des Kapitals fliesst in Regenerative Energien, die durch Skaleneffekte immer preiswerter werden. Die wirtschaftliche Abschwächung in China und anderen energieimportierenden Emerging Markets sowie die wirtschaftliche Malaise in der EU sorgen am Ölmarkt für Nachfragerückgänge bei gleichzeitiger Erhöhung der Produktion durch Iran u.a.

Mehr Investment in Regenerative Energien

Die höheren Investitionen in Wind-, Sonne-, Wasserkraftwerke sowie in Energieeffizienzmassnahmen führen über Skaleneffekte zu sinkenden Produktionskosten und weiterem technologischen Fortschritt, auch bei der Speicherung, z.B. über neuartige Polymerbatterien. Dies führt u.a. zu Energieautarkie bei Haushalten, Gemeinden, Unternehmen und verändert den Energiemarkt grundlegend.

US-Dollar Stärke

In einer geo-politisch angespannten Situation mit neuen Blockbildungen und globaler Aufrüstung bleibt die US-Währung schon als „safe haven“ gefragt. Dazu kommt, dass Japan, EU und China in fortgesetzten QE-Programmen sind und durch die monatlich exorbitante Geldschöpfung von z.B. 60 Mrd. Euro bei der EZB ihre Währungen debasieren. In den USA sind nach offizieller Lesart die QE-Massnahmen abgeschlossen, die Frage ist jetzt, wann der Zinserhöhungszyklus beginnt. Zudem werden Petrodollar knapper, da die Exporterträge der Ölländer implodieren. Die hohen US-Dollar-Verbindlichkeiten der Emerging Market Unternehmen sorgen ebenfalls für eine starke Nachfrage, zumal Währungen wie Brasilianischer Real, Türkische Lira, Indonesische Rupiah und Thailändischer Baht (und auch Russischer Rubel) ungebrochen zur Schwäche neigen.

US-Dollar-Verbindlichkeiten von Emerging Market Unternehmen

Laut BIZ sind die US-Dollar Verbindlichkeiten von Nicht-US Unternehmen seit 2000 von 2 Billionen US-Dollar auf nun 10 Billionen US-Dollar gestiegen. Dazu kommen off balance-sheet Kredite von Unternehmen, Hedge Funds, Schattenbanken etc. in Billionenhöhe, die aber von den Aufsichtsbehörden nicht erfasst werden. Auf Unternehmen aus Asien und zum geringeren Teil aus Lateinamerika entfallen 5 Billionen US-Dollar der BIZ-Zahlen. Alle Währungen ausser dem Yuan haben seit der Kreditaufnahme um bis zu 50% gegen den US-Dollar abgewertet. Zinszahlungen werden zunehmend schwierig, Tilgungen sind vielfach fraglich.

Staatsanleihen-Baisse

Mag für die Schweiz und vielleicht auch Deutschland gelten, dass die Schuldenquote im Griff ist, so gilt dies nicht für Frankreich, Italien und andere gewichtige EU-Länder, in denen die Verschuldung als Folge der Austeritätsprogramme, der Sanktionen gegen Russland, der hohen und steigenden Arbeitslosigkeit, mangelnder Produktivitätsfortschritte und der schwachen Binnennachfrage kontinuierlich steigt, in Italien zuletzt auf 130% des GDP, gegenüber 60%, die in den Maastricht-Kriterien festgelegt sind. Frankreich überschreitet die jährliche Neuverschuldungsgrenze von 3% des GDP wiederholt. Diese Staaten bezahlen für 10-jährige Anleihen dank der EZB-Politik lediglich 1-2% Zinsen. Eine Vergemeinschaftung der Schulden ist politisch aber nicht durchsetzbar. Japan mit 230% öffentlicher Verschuldung als Prozentsatz des GDP liegt bereits weit jenseits der Schuldentragfähigkeit.

Immobiliennachfrage konstant

Als Sachwert und Renditeobjekte bleiben Immobilien im disinflationären bis deflationären Umfeld eine gefragte Anlage. Allerdings werden sich unterschiedliche Märkte sehr differenziert entwickeln. Ballungsräume wie Zürich, Frankfurt, Paris und London mögen korrigieren, bleiben aber stabil auf hohem Niveau. Regionen mit Landflucht, Abwanderung, De-Industrialisierung verlieren an Bedeutung. Mit dem Zinserhöhungszyklus werden Projekte eingestellt, die nur wegen der bislang geringen Finanzierungskosten rentabel erschienen.

Aktienmärkte zwischen zyklischer Korrektur und strukturellem Hausse-Trend

Schon aufgrund des gereiften globalen Konjunkturzyklus ist ausgehend von den USA mit einer Gewinnrezession zu rechnen. Bereits 2015 sind die Gewinne der S&P 500 Unternehmen mehr durch Aktienrückkaufprogramme, Financial Engineering und zuletzt gehäuft auftretende Fälle von kreativer Buchführung gestiegen als durch das zu Grunde liegende reale Geschäft. Wie in der Schweiz haben die US-Konzerne, auch die UK-Konzerne, exorbitante Cashbestände aufgebaut mit Blick auf den nächsten Abschwung. Die gleichzeitige Wachstumsabschwächung in Europa, China, Brasilien und vielen anderen wichtigen Märkten sowie die absehbare Zinswende werden auch die Aktienmärkte in Mitleidenschaft ziehen. Defensive Industrien wie Pharma, Kosmetik, Food sind daher zu favorisieren. Mangels Anlagealternativen bleiben Aktien als Sach- und Renditewerte dennoch die bevorzugte Anlageklasse.

Geo-Politik

Der erste Akt des gerade gewählten neuen Premierministers von Canada war es, die militärische Allianz mit den USA im Nahen Osten zu beenden. In Syrien scheint die US-Strategie, Terroristen für den Sturz Assads einzuspannen, offensichtlich versagt zu haben. Eben wurde der zuständige General Nagata gefeuert. Die Allianz aus Türkei, Saudi-Arabien und Quatar zerfällt. Die europäischen NATO-Mitglieder sehen sich plötzlich in einen türkischen Krieg gegen die Kurden im eigenen Land hineingezogen. Wegen der Flüchtlingsproblematik und der Annäherung der Türkei an Russland kommen plötzlich die EU-Beitrittsverhandlungen wieder auf die Tagesordnung. Russland, China, Indien, Iran bilden bereits eine starke Allianz und sind bereit, ihre Interessen auch militärisch durchzusetzen. Die Ukraine entpuppt sich als Milliardengrab für die EU, deren Vertreter als Marionetten der Neokonservativen in den USA fungiert haben.

Ende des atlantischen Zeitalters

Die USA bleiben Hegemonialmacht, haben aber den Zenith als Weltmacht bereits überschritten, ähnlich wie Grossbritannien etwa 1915. Als Folge der gescheiterten kostspieligen Interventionen in Afghanistan, Irak, Syrien wenden die USA den Blick noch mehr nach innen, auf die Binnenwirtschaft. Die EU desintegriert weit schneller als zu befürchten war. Hatte schon die Ukraine-Krise tiefe Gräben zwischen dem demokratischen Westen und den irrational russophoben Osteuropäern offenbart, so sind die Klüfte mit der menschenunwürdigen Flüchtlingspolitik in Ungarn, Bulgarien, Polen usw. nunmehr unüberbrückbar geworden und werden zu einer Spaltung der EU aufgrund mangelnder demokratischer Werte und Prinzipien in Osteuropa führen. 750’000 Asylanten in 2015 in der EU entsprechen lediglich 0.14% der Bevölkerung und sind damit lächerlich wenige im Verhältnis zu den Flüchtlingswellen nach 1945 oder den über 200’000 Ungarn, die 1953 in der Bundesrepublik Deutschland Aufnahme fanden. Der Konflikt zwischen den Mittelmeerländern und dem Norden über eine Fiskal- und Transferunion bildet einen weiteren Riss im Fundament der EU. Die Briten werden beim Referendum die EU verlassen, was eine Initialzündung sein könnte.

Goldprognose

Gold ist das ultimative Geld, da es niemandes Zahlungsversprechen oder -verpflichtung beinhaltet und jederzeit liquidierbar ist. Chinesen und Inder kaufen seit Jahren mehr als die Hälfte der jährlichen Fördermenge auf. Notenbanken sind ebenfalls als Nettokäufer zurück am Markt. Aufgrund der Preisrückgänge seit 2011 werden Kapazitäten mit hohen Förderkosten stillgelegt, Exploration findet kaum noch statt, womit ein Rückgang der Fördermenge absehbar ist. Es ist auch nicht auszuschliessen, dass Gold in dem Weltwährungssystem, welches auf das gegenwärtige folgt, eine wieder bedeutendere Rolle spielt.

Haftungsproblematik für Öl-, Gas-, Petrochemie- und Automobilindustrien

Der VW-Skandal hat jedermann vor Augen geführt, wie ernst die Klima- und Umweltproblematik genommen wird. Eine Insolvenz mit weitreichenden Folgen ist nicht auszuschliessen. Von Exxon wurde jetzt bekannt, dass die eigenen Forscher schon vor Jahrzehnten als erste Wissenschaftler überhaupt den Treibhauseffekt entdeckt hatten. Die Erkenntnisse wurden der Öffentlichkeit und den Aktionären vorenthalten, was jetzt eine Klagewelle nach sich zieht, deren Ausmasse jene aus dem Kreuzzug gegen die Tabakindustrie um ein Vielfaches übertreffen kann.

Beau-Rivage Palace: Iran-Gipfel lässt Erträge im ersten Semester 2015 ansteigen – schwieriges zweites Halbjahr erwartet

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Bankette in den Räumen des Beau-Rivage Palaces sind eine gute Einnahmequelle für die Hotelgruppe. Quelle: Beau-Rivage Palace SA
Bankette in den Räumen des Beau-Rivage Palaces sind eine gute Einnahmequelle für die Hotelgruppe. Quelle: Beau-Rivage Palace SA
Bankette in den Räumen des Beau-Rivage Palace sind eine gute Einnahmequelle für die Hotelgruppe. Quelle: Beau-Rivage Palace SA

Die Beau-Rivage Palace SA konnte im ersten Semester 2015 vom iranischen Atomgipfel profitieren. So beherbergte das Hotel in Lausanne die Verhandlungsdelegationen beider Partner im traditionsgemäss schwachen Monat März. Zwar führten die hohen Sicherheitsanforderungen zu einem erschwerten Zugang zu den Restaurants. Dies konnte aber durch die Erträge, die mit den Delegationsmitgliedern erzielt wurden, deutlich kompensiert werden. Allerdings gilt dennoch für das gesamte Semester das Sprichwort: Wo Licht ist, ist auch Schatten. So stand dem sehr guten ersten Quartal ein deutlich schwächeres zweites Quartal gegenüber, wie das Unternehmen im aktuellen Semesterbericht schreibt. Negativ ausgewirkt habe sich die Stärke des Schweizer Frankens und der Zeitpunkt des Ramadans.

Beau-Rivage Palace mit deutlichem Plus

Das Haupthaus Beau-Rivage Palace konnte im ersten Semester bei den Einnahmen um plus 10.4% auf 9.3 Mio. CHF deutlich zulegen. Von 48.5% auf 55.4% deutlich gesteigert werden konnte auch die Zimmerauslastung. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass im Vorjahr ein Teil der Zimmer wegen Renovationsarbeiten nicht zur Verfügung standen. Erst im Verlauf des Frühjahrs wurden die 60 Zimmer des Palace-Flügels allmählich fertiggestellt. Da sehr viele Gruppenreisende das Hotel besuchten, ging der durchschnittliche Übernachtungspreis von 564 CHF im Vorjahr auf 546 CHF zurück. Leicht besser entwickelten sich trotz eines harzigen Jahresstarts auch die Restaurationserträge mit einem Anstieg um 0.4% auf 9.7 Mio. CHF. Hingegen stagnierten die Erträge des „Angleterre & Residence“ auf dem Vorjahreswert von knapp 2.5 Mio. CHF. Hieran vermochte auch der Atomgipfel nichts zu ändern. Dieser Tochterbetrieb litt deutlich stärker unter den Währungseinflüssen als das Haupthaus. Zwar gelang es, die Zimmerauslastung leicht von 66.3% im Vorjahr auf 67.2% zu steigern – bei allerdings um 2 CHF auf 268 CHF gefallenen Preisen. Das hauseigene Restaurant musste einen Rückgang der Umsätze um 3.6% auf 2.2 Mio. CHF verbuchen.

Schwarze Null im ersten Semester knapp verfehlt

Auf Konzernebene legten die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 1.2 Mio. CHF respektive 4.6% auf 28 Mio. CHF zu. Neben den höheren Einkünften aus dem Beherbergungsgeschäft trugen auch Nebenerträge, die allerdings deutlich weniger Gewinn einbringen, zur Steigerung bei, teilte das Unternehmen mit. Auf der Aufwandsseite schlugen sich die Mehreinnahmen mit einem Anstieg der direkten Lohnkosten um 4.4% auf knapp 11 Mio. CHF bei einem Plus der direkten Betriebskosten um 17.7% auf 2.4 Mio. CHF nieder. So resultierte zwar ein Anstieg des Bruttobetriebsgewinns von 4.2% auf 11.1 Mio. CHF. Diesem steht allerdings eine leicht schwächere Marge von 39.5% nach 39.7% im Vorjahr gegenüber. Negativ ausgewirkt haben sich vor allem die Kosten im Zusammenhang mit dem Nukleargipfel. Deutlich weniger stark fiel das Plus bei den sonstigen betrieblichen Ausgaben, welche das Marketing und die Immobilienkosten beinhalten, mit 2.7% auf 7.7 Mio. CHF aus. So resultierte ein überproportionaler Anstieg des Betriebsgewinns vor Abschreibungen von 7.7% auf 3.3 Mio. CHF. Investitionsbedingt stiegen die Sachabschreibungen um 0.4 Mio. CHF auf 3.2 Mio. CHF an. Positiv auf das Ergebnis wirkten sich indessen ausserordentliche Erträge in Höhe von 0.6 Mio. CHF aus. Diese stammen aus Steuerrückzahlungen und von Versicherungsleistungen, teilte die Gesellschaft mit. Im Ergebnis führte dies zu einem Nettoverlust von 0.1 Mio. CHF nach einem Verlustausweis von 0.7 Mio. CHF im Vorjahr.

Schwieriges zweites Semester erwartet

Bis Ende August konnte die Gesellschaft zwar vom guten Wetter profifieren. Dieser Effekt reichte allerdings nicht aus, um die negativen Einflüsse des Ramadans und der Währungseffekte zu kompensieren. Die Tendenz eines weiter rückläufigen Durchschnittspreises im Hauptgebäude mit spürbaren Auswirkungen auf die Profitabilität setzte sich fort. Analog gilt dies für das „Angleterre & Residence“. Per Ende August konnte die Gruppe Umsätze von 40.8 Mio. CHF verbuchen, was gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs um 2.7% entspricht. Ein Teil der Verbesserungen des ersten Semesters wurde in den Sommermonaten zunichte gemacht. Dies verdeutlicht die schwierige Lage, in der sich die Gesellschaft aktuell befindet. Ebenfalls nicht zur Verbesserung trägt das neue Hotel Royal Savoy in Lausanne bei. Als Lichtblick am Horizont zeichnet sich der Kauf der Hotels Lausanne Palace und des Schloss Ouchy durch die Stiftung der Familie Sandoz, die auch Hauptaktionärin der Beau-Rivage Palace ist, ab. So können Synergien beim Betrieb erwartet werden.

Die Geschäftszahlen des ersten Semesters 2015 fallen angesichts des sehr schwierigen Umfelds, in dem sich die Luxushotellerie bewegt, insgesamt erfreulich aus. Allerdings darf das erzielte Resultat nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahlen vor allem durch den Irangipfel erreicht wurden, was für die Gesellschaft einen Jackpot darstellt. Die Bilanzkennzahlen können angesichts der Renovationen mit einer Eigenmittelausstattung von rund 40% als nicht nur im Branchenvergleich gesund angesehen werden. Zudem verfügt die Gesellschaft mit der Familie Sandoz über einen starken Ankeraktionär, der die Lausanner Hotelgruppe tatkräftig unterstützt. Deutlich wird dies beispielsweise bei den Finanzierungskosten. Aus der Höhe der echten Verschuldung in Höhe von 80.5 Mio. CHF in der Form von Krediten und Finanzierungskosten für das erste Semester von 0.75 Mio. CHF lässt sich ein Zinsaufwand von knapp unter 1.9% ermitteln. Ein derart tiefer Wert, der zwar angesichts des aktuellen Tiefzinsniveaus von privaten Hypothekarschuldnern leicht erreichbar ist, ist in der Hotelbranche derzeit kaum erzielbar. Die Banken sind bei der Kreditvergabe an Hotelbetriebe sehr restriktiv und verlangen zudem in der Regel hohe Zinsen. Dass dies bei der BRP nicht der Fall ist, dürfte vor allem auf den Ankeraktionär zurückzuführen sein, der zumindest indirekt helfend zur Seite gestanden haben dürfte. Auch der Kauf des Hotels Palaces in Lausanne und des Schloss Ouchy kommt der Gesellschaft zugute. Nicht nur Synergien beim Einkauf und der Verwaltung dürften möglich sein, sondern auch eine gemeinsame Vermarktung der Betriebe anstatt dass diese versuchen, sich gegenseitig Kunden abzujagen.

Die Aktien der Beau-Rivage Palace werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 201 CHF weisen die Titel ein sehr hohes KGV von über 80 und eine tiefe Dividendenrendite von knapp 1% auf. Auch gegenüber dem Buchwert weisen die Papiere ein Agio von über 60% auf. Somit erscheinen die Aktien angesichts dieser Kennzahlen als keinesfalls günstig. Ein anderes Licht auf die Papiere wirft indessen ein Blick auf den Substanzwert. Als Indiz kann der Brandversicherungswert der Gebäude dienen. Auch wenn dieser nach einer Neueinschätzung durch die Gebäudeversicherung per Jahresende 2014 trotz der Investitionen gegenüber dem Vorjahr um 100 Mio. CHF auf 247.5 Mio. CHF reduziert wurde, dürfte das Sachanlagevermögen erhebliche stille Reserven beinhalten. Gemäss der Darstellung des Geschäftsberichts beträgt das Sachanlagevermögen 142 Mio. CHF, wovon 54.1 Mio. CHF zum Teil auf  Grundstücke und Gebäude, die nicht abgeschrieben werden, entfallen. Dies kann dahingehend interpretiert werden, dass es sich hierbei um Grundstückswerte handelt, die nicht in den Brandversicherungswerten enthalten sind. Dies lässt ebenso wie der den Wert der Sachanlagen um gut 100 Mio. CHF übersteigende Brandversicherungswert nicht unerhebliche stille Reserven vermuten. Somit dürfte der aktuelle Aktienkurs im Hinblick auf den Substanzwert eher günstig sein. Eine Realisierung der hohen Reserven erscheint indessen angesichts des langfristig agierenden Mehrheitsaktionärs, der am Hotelbetrieb festhält, nicht denkbar. Für die freien Aktionäre bleibt indessen die attraktive Naturaldividende in der Form eines Apéro Riche an der Generalversammlung.

Im Kontext: Luxus pur – die Welt der exklusiven Chronometer

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Der Salon International De La Haute Horlogerie Genève. Bild: www.sihh.ch
Der Salon International De La Haute Horlogerie Genève. Bild: www.sihh.ch

Bei der Betrachtung der Statistik zu den Preiskategorien der exportierten Schweizer Uhren ist erkennbar, dass die oberste Preiskategorie als 3’000 CHF oder höher definiert ist. Bei etlichen der Luxusmarken setzen die Preise für den Grossteil der Produkte jedoch deutlich im fünfstelligen Bereich ein. Limitierte Editionen, individualisierte Uhren, besondere Werkstoffe … der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Wer sich zur „Haute Horlogerie“ zählt, kann hier nachgesehen werden. Wer sich anschauen will, wie sich der „Salon International De La Haute Horlogerie Genève“ selbst feiert anlässlich des 25-jährigen Bestehens, sollte sich die Fotos und Videos des sehr exklusiven Kreises von Herstellern hier anschauen. Der jährliche Salon wird von der Fondation De La Haute Horlogerie organisiert, die ihren Sitz in Genf hat.

Die Erfindung der Armbanduhr

War die Uhr als Produkt lange Zeit eine Turmuhr der Kirche oder eine Standuhr für Fürsten und vermögende Kaufleute, später dann in erster Linie eine Taschenuhr, so änderte sich dies im Verlauf des letzten Jahrhunderts mit dem Aufstieg der Mittelschicht, der Industrialisierung, der immer schnelleren Durchtaktung des Tagesablaufs von Angestellten, Beamten, Organisationen und Institutionen aller Art. Die Uhr war jetzt erforderlich, um nicht zu spät zu stempeln, den Bus zu erwischen und ganz generell die Zeit in den Griff zu bekommen und sie durch zu strukturieren. Die Zeit der Armbanduhr war gekommen. Zwar wurde das erste Modell bereits 1810 von Abraham Louis Breguet (heute bei Swatch) hergestellt, eine Damenarmbanduhr, doch setzte sie sich erst mehr als 100 Jahre später wirklich am Markt durch. 2014 entfielen 21 Mrd. CHF der Uhrenexporte in Höhe von 22.2 Mrd. CHF auf Armbanduhren, also 95%.

Wohlstand und Individualitätsbedürfnis

Mit der zunehmenden Säkularisierung und Industrialisierung im 20. Jahrhundert ging auch ein breiter Wohlstand einher, zunächst für wenige, dann für immer mehr Teile der Bevölkerung. Erst in Europa und den USA, später in Japan, den Schwellenländern und nicht zuletzt in China. In einer Zeit der Konformität und Uniformität – wer könnte heute noch nachvollziehen, welchen Aufschrei und Widerstand die ersten blauen Herrenhemden in den 60er Jahren ausgelöst hatten – wuchs das Bedürfnis nach einer gewissen Individualität, die sich zunehmend in sichtbaren Prestigeprodukten wie Automobilen und Armbanduhren manifestierte. Dem ging allerdings voraus, dass Armbanduhren bis zum ersten Weltkrieg als „unmännlich“ galten und zunächst nur von Frauen getragen wurden. Im Krieg erwiesen sich jedoch Armbanduhren als sehr viel praktischer und setzten sich dann auch bei der Armee und damit den Männern schnell durch. Inzwischen sind natürlich als Prestigeobjekte noch die Zweit- und Drittwagen, die Boote, die Häuser, die Smartphones dazu gekommen. Doch eine Piaget Uhr mit ihrem subtilen Diamantfeuer ist zweifellos nach wie vor exklusiver als ein iPhone im monografierten Platinmantel.

Im nächsten Teil werden Sie erstaunt sein über die hohe Anzahl von Schweizer Luxusgüterherstellern und deren Rolle im internationalen Vergleich.

Mit dem neuen Format „Im Kontext“ beabsichtigen wir von schweizeraktien.net, in periodischen Artikel-Serien den gewohnten analytischen Blick auf das Micro-Level von einzelnen Aktien und Branchen durch einen breiteren und tieferen Kontext zu ergänzen, hin zu einem „Grossen Bild“. Dieses soll unseren Lesern in eher prosaischer Form und lebendig, bisweilen auch vergnüglich, wirtschaftliche, gesellschaftliche und historische Zusammenhänge vermitteln und Anregungen für die eigene Analyse der behandelten Sujets und Anlagethemen bieten, die oftmals im hektischen Tagesgeschäft in den Hintergrund gedrängt werden, aber für die fundierte Meinungsbildung „Im Kontext“ unabdingbar sind.

Sämtliche Beiträge unserer Luxus-Serie finden Sie unter: Gastbeiträge – Im Kontext.

Welinvest: Dividende steigt trotz hoher Wertberichtigungen in 2014/15 auf 250 CHF – Aktie rentiert mit 6.4%

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Eine Immobilie der Welinvest in Oberwil BL. Quelle: Homegate
Eine Immobilie der Welinvest in Oberwil BL. Quelle: Homegate
Eine Immobilie der Welinvest in Oberwil BL. Quelle: Homegate

Die Welinvest AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2014/15, welches per 30. Juni 2015 endete, einen deutlichen Gewinneinbruch auf 2.6 Mio. CHF (Vorjahr: 10.6 Mio. CHF). Für den Rückgang macht die Gesellschaft gemäss Angaben des neuesten Geschäftsberichts Wertberichtigungen auf Aktien- und Goldpositionen sowie Devisenverluste auf den Euroanlagen von gesamthaft 6 Mio. CHF verantwortlich. Zudem weist das Unternehmen auf den Wegfall des ausserordentlichen Gewinns in Höhe von 4.2 Mio. CHF im Vorjahr hin, der aus dem Verkauf einer Liegenschaft resultierte. Da im Berichtsjahr keine Immobilie veräussert wurde, ist kein derartiger Gewinn angefallen. Allerdings befindet sich Welinvest nach eigenen Angaben in „fortgeschrittenen Verhandlungen“ zum Verkauf einer Liegenschaft mit der Aussicht „auf einen erheblichen Gewinn“.

Betriebserträge gehen um 0.5% zurück

Auf der Einnahmenseite verbuchte Welinvest einen leichten Rückgang der Betriebserträge um 0.5% auf 15.3 Mio. CHF. Deutlich stärker gingen mit minus 4.1% auf 8.5 Mio. CHF die Mieteinnahmen zurück, während die Leerstandsquote wie im Vorjahr 1.2% betrug. Im Anhang des Geschäftsberichts wird ein um knapp 11’000 CHF auf 99’800 CHF gesunkener Leerstand bei den Mietzinseinnahmen bei einem Rückgang der Mietzinseinnahmen von 8.9 Mio. CHF auf 8.5 Mio. CHF erwähnt, ohne dass dieser näher ausgeführt wird. Diese Zahlen lassen vermuten, dass die tieferen Mietzinseinnahmen in Höhe von 8.5 Mio. CHF, die wiederum dem Budget entsprechen, auf den Verkauf der Liegenschaft im Jahr 2013/14 zurückgehen. Aus dem Wertschriftenhandel konnte die Gesellschaft im Berichtsjahr einen Erfolg von 4 Mio. CHF nach 3.5 Mio. CHF im Vorjahr erwirtschaften bei einem Minus des Wertschriftenertrags von knapp 0.3 Mio. CHF auf 2.2 Mio. CHF.

Aufwendungen leicht gesunken

Die betrieblichen Aufwendungen fielen wegen der gesunkenen Liegenschaftsaufwendungen um 2.4% auf 3.55 Mio. CHF. Dies führte trotz der leicht gesunkenen Einnahmen zu einem Anstieg des Betriebsgewinns vor Abschreibungen und Wertberichtigungen um 1.9% auf 11.8 Mio. CHF. Allerdings hatte die ungünstige Entwicklung an den Finanzmärkten und die stichtagsbezogene Bewertung der Aktiven einen erheblichen Bedarf an Wertberichtigungen in Höhe von 4.9 Mio. CHF (Vorjahr: 0.8 Mio. CHF) zur Folge. Bei nahezu unveränderten Sachabschreibungen auf die Immobilien im Umfang von gut 1 Mio. CHF resultierte so ein Minus des Betriebsgewinns (EBIT) um 39.6% auf 5.9 Mio. CHF. Auf das Finanzergebnis wirkte sich der gesunkene Kurs des Euro gegenüber dem Schweizer Franken negativ aus. So musste Welinvest Devisenverluste von fast 1.2 Mio. CHF nach 0.2 Mio. CHF im Vorjahr zulasten der Finanzrechnung verbuchen. Profitieren konnte das Unternehmen hingegen von den anhaltend tiefen Zinsen, die einen Rückgang des Zinsaufwands um 0.4 Mio. CHF auf 1 Mio. CHF erlaubten. Ebenfalls deutlich tiefer fiel mit 1.2 Mio. CHF nach 1.9 Mio. CHF im Vorjahr der Steueraufwand aus. Im Ergebnis resultierte dennoch ein deutlicher Einbruch des Gewinns auf 2.6 Mio. CHF. Die Aktionäre sollen dennoch eine um 50 CHF auf 250 CHF pro Aktie erhöhte Dividendenausschüttung erhalten. Wie die Gesellschaft im Geschäftsbericht mitteilt, erfolgt die Ausschüttung aus dem in der Holding zur Verfügung stehenden Bilanzgewinn von 11.85 Mio. CHF. Die Einbehaltung von Gewinnreserven mache nur Sinn, wenn ihr Einsatz auf den Finanzmärkten eine überdurchschnittliche Performance verspreche. Da dies aktuell nicht der Fall sei, ist die Ausschüttung angezeigt.

Keine Änderung der Geschäftspolitik: 70% Immobilien und 15% Wertschriften

Für die Zukunft hält die Welinvest an der bisherigen Geschäftspolitik fest. Diese besteht darin, 70% der Aktiven auf der Basis von Verkehrswerten in Immobilien mit einem sicheren und stabilen Ertrag anzulegen. Nur 15% sind in Wertschriften angelegt, 11% in liquiden Mitteln und 4% in Gold. Trotz des gesunkenen Goldpreises will die Gesellschaft an diesem „Wertanker“ angesichts der heiss laufenden Notenpressen und den weiter steigenden Staatsschulden festhalten. Bei den Wertschriften ergeben sich je nach Börsenstand erhebliche Schwankungen, die zu Wertberichtigungen führen. Für das laufende Jahr zeigt sich die Geschäftsführung überzeugt, keine ähnlich hohen Korrekturen wie im Vorjahr verbuchen zu müssen. Dies insbesondere, da der Grossteil der Wertberichtigungen auf Tiefstkurse im Energiesektor und den Kurssprung des Euro zurückgeht, welche als nicht wiederholende Belastungen angesehen werden.

Die Kennzahlen der Erfolgsrechnung der Welinvest fallen wenig spektakulär aus. Keinen Anlass zur Freude liefern die hohen Wertberichtigungen und die Währungsverluste auf den Devisenanlagen in Euro. Da dieser Bereich nur einen kleinen Teil des ansehnlichen Portfolios der Gesellschaft betrifft, der grossmehrheitlich auf Immobilien basiert, halten sich die Auswirkungen auf das Gesamtportfolio in Grenzen. Zu keiner Kritik Anlass liefert die Bilanz der Gesellschaft, die als grundsolide angesehen werden kann. Auch ohne die Berücksichtigung stiller Reserven beträgt die ausgewiesene Eigenmittelquote beachtliche 66.7% der Bilanzsumme. Wie hoch der tatsächlich realisierbare Wert der Liegenschaften ausfällt, kann nur geschätzt werden. Ein gewisses Indiz liefert der von der Gesellschaft publizierte Verkehrswert von 171.2 Mio. CHF. Unter Einbezug der Finanzanlagen und der liquiden Mittel in Höhe von 73.3 Mio. CHF lässt sich so ein Gesamtwert des Portfolios von 244.5 Mio. CHF emitteln. Nach Abzug der Verbindlichkeiten von 50.9 Mio. CHF resultiert ein theoretischer Wert von 193.6 Mio. CHF respektive rund 4’850 CHF pro Aktie. Diesem steht ein ausgewiesener Buchwert von gut 2’500 CHF gegenüber. Es ist allerdings zu vermuten, dass der Substanzwert der Papiere den offen ausgewiesenen Wert von 4’850 CHF pro Aktie nicht unerheblich übersteigt. Inwieweit dieser für die freien Aktionäre jemals realisiert werden kann, ist vollkommen offen. Keinesfalls unbeachtet werden darf die Abhängigkeit der freien Aktionäre von der Familie von Finck als beherrschende Aktionäre. Die freien Aktionäre sind von deren Ideen und Zielen abhängig. Ein weiterer Abbau des hoch profitablen Immobilienportfolios mit hohen Reserven steht offenbar unmittelbar bevor, wie die Aussagen des Geschäftsberichts vermuten lassen. Ob hierbei ein Teil der Substanz zulasten der freien Aktionäre verloren geht, bleibt offen. Möglicherweise können die Aktionäre an der am 16. November stattfindenden Generalversammlung weitere Informationen erhalten. Wir werden zeitnah über allfällige zusätzliche Informationen berichten. Zumindest ein Lichtblick liefert die Aussage, wonach aus dem geplanten Verkauf ein erheblicher Gewinn zu erwarten ist. Der tatsächliche Gewinn und der Verkaufspreis können auch eine Indikation über den effektiven Wert der Papiere liefern.

Die Aktien der Welinvest werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis der letztbezahlten Kurse von 3’900 CHF sind die Aktien mit einem deutlichen Agio zum ausgewiesen Buchwert von gut 2’750 CHF pro Aktie zum Bilanzstichtag bewertet. Auch wenn die freien Aktionäre vom Substanzwert nur wenig profitieren dürften, erscheinen die Titel mit einem Abschlag von rund 20% zum offen ausgewiesenen Substanzwert nicht zu teuer. Als sehr attraktiv kann auch die Dividendenrendite in Höhe von derzeit 6.4% angesehen werden. Eine weitere Erhöhung der Ausschüttung erscheint angesichts des angestrebten Immobilienverkaufs  durchaus denkbar. Die Veräusserung dürfte allerdings zulasten der Substanz gehen, dem wichtigsten Asset der Gesellschaft. Für Investoren, die mit der durch die Beherrschung der Familie von Finck einhergehenden Unsicherheit und einer möglichen Reduktion des Substanzwerts ohne Kompensation leben können, stellen die Titel nach wie vor eine interessante Anlage dar.

Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär der Gesellschaft.

Schweizer Aktien: zCapital-Fonds mit Dividendenstrategie nach drei Jahren besser als der Markt

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Anlässlich des dreijährigen Bestehens des zCapital Swiss Dividend Fund veröffentlichten die Asset Manager auch gleich eine umfangreiche Studie zur Outperformance von Schweizer Dividendentiteln generell und insbesondere zu den Ergebnissen verschiedener Anlagestrategien im Universum der Schweizer Dividenden-Aristokraten. Die Autoren verstehen ihr Handwerk und belegen dies mit einer klaren Outperformance ihres Fonds sowohl im Vergleich zum SPI als auch zu Konkurrenzprodukten. Der zCapital Swiss Dividend Fund brachte seinen Anlegern der ersten Stunde über die drei Jahre 47.3% oder 13.8% p.a. und schlug damit den SPI um 5.6%, trotz oder gerade wegen der defensiven Strategie.

Risiko und Rendite

Im Umfeld des seit Jahren niedrigen Zinsniveaus lenkt die Studie den Blick auf die wichtigsten Einflussgrössen bei der Anlageentscheidung. Während die Obligationen heute eine negative Rendite von minus 0.2% aufweisen, d.h. der Käufer bezahlt für das Privileg, Staatsanleihen zu halten, ist der Schweizer Aktienmarkt mit einer Dividendenrendite von 3.3% vergleichsweise attraktiv bewertet. Beim Blick auf das Kurssteigerungspotenzial erscheinen Obligationen nicht weiter interessant, da die Zinsen kaum wesentlich niedriger gehen können. Bei Aktien sind dagegen aufgrund der gesunden Gewinnentwicklung der SPI-Unternehmen weitere Kurssteigerungen eher wahrscheinlich.

Und wie Abb. 3 zeigt, sind insbesondere dividendenstarke Aktien geeignet, die breite Marktentwicklung über längere Zeiträume deutlich zu schlagen, und dies bei geringer Volatilität.

US-Studien belegen Erfolg von Dividendenstrategie

Diverse Studien, die in den USA auch über lange Zeiträume angestellt wurden, belegen, dass seit den 1950er Jahren dividendenorientierte Anlagestrategien zu einer klaren Outperformance vs. den relevanten Marktindizes geführt haben. Und zwar in verschiedenen Inflationsszenarien. Sowohl im low-inflation environment (unter 10% p.a.) als auch in Deflationsphasen performen Dividendenaktien besser als der breite Markt, lediglich in Hochinflationsszenarien mit über 10% jährlicher Preissteigerungsrate sind Dividendentitel demnach die schlechteren Performer. Angesichts der globalen Entwicklungen, die Disinflation geht in immer mehr Ländern in Deflation über, so auch in der Schweiz, ist mit einem solchen Szenario gegenwärtig und auf absehbare Zeit allerdings nicht zu rechnen, weshalb die Dividendenstrategie auch weiterhin Erfolg versprechend ist.

Schweizer Aktienmarkt ist dividendenstark

Mit 3.3% durchschnittlicher Dividendenrendite rangiert die Schweiz vor allen relevanten Vergleichsmärkten wie USA, UK, Deutschland. Und die Voraussetzungen für weitere Dividendenerhöhungen sind in der Schweiz gut, denn die Unternehmen verfügen in bester Schweizer Tradition über starke Bilanzen und, darüber hinaus, auch über steigende Free Cashflows (FCF). Diese sind seit 2012 von 42 Mrd. CHF kontinuierlich gestiegen und dürften 2017 bei über 60 Mrd. CHF liegen. Die FCF-Rendite des SPI liegt bei 5% und damit weit höher als bei Vergleichsindizes wie S&P 500, Eurostoxx 50 und Nikkei 225. Aufgrund der spezifischen Struktur der Schweizer Unternehmenslandschaft bleiben die Perspektiven für die SPI-Unternehmen ungeachtet des schwierigen Fahrwassers für die Weltwirtschaft relativ gut. Die hochgewichteten Titel kommen überwiegend aus defensiven Industrien wie Pharma, Food, Telecom, Energieversorgung und Versicherungen. Dazu kommt, dass die Schweizer Unternehmen oft Weltmarktführer sind, wie Nestlé und Novartis, die eben auch Pricing Power haben.

Herausforderungen für Banken und Energieversorger

Wegen des Strukturwandels in der Energiewirtschaft stehen die Versorger vor enormen Investitionen, welche die Kapazität zu weiteren Dividendenerhöhungen vorerst dämpfen: eine direkte Folge des Klimawandels. Ähnlich ist die Lage bei den Banken, die wegen der schärferen Regulierung mehr Eigenkapital vorhalten müssen und ebenfalls hohe Investitionen zu tätigen haben. Auch hier erscheint trotz hoher FCFs das Potenzial für Dividendenerhöhungen beschränkt.

Gute Perspektiven für Asset Manager und Versicherungsindustrie

Demgegenüber zeichnen sich einige der börsennotierten Vermögensverwalter durch steigende Gewinne und Dividendenzahlungen aus. So beträgt das durchschnittliche jährliche Dividendenwachstum von Partners Group seit 2008 beeindruckende 10.4%, bei VZ Vermögenszentrum sogar 12.9%. Auch Versicherungen erzielen aufgrund ihres sehr speziellen Geschäftsmodells hohe und steigende FCFs und profitieren ebenso wie Asset Manager vom monetären Umfeld.

SPI – hohe Cashbestände, gesunkene Verschuldung

Seit 2012 halten die SPI-Unternehmen mehr Cash als sie Schulden haben, was zeigt, wie solide die Bilanzen sind. Die Verschuldung wurde in den letzten Jahren kontinuierlich abgebaut, und das, obwohl Novartis, ABB und Nestlé milliardenschwere Aktienrückkaufprogramme durchführen.

 

Bewertungsparameter stimmen positiv

Obwohl die Schweizer Börse auch im internationalen Vergleich über die letzten Jahre eine imposante Entwicklung zeigt, sind die Aktien hier, im Gegensatz zu den meisten anderen Märkten, nicht überbewertet, weil die Entwicklung von Gewinnen und FCFs der SPI-Unternehmen eine solide Untermauerung bilden. Dies zeigt sich in dem Verhältnis von Verbindlichkeiten zu EBITDA in Abb. 12 der Studie. Und obwohl die Pay-out Ratio als Prozentsatz des FCF seit Jahren steigt, ist sie mit 55% durchaus noch steigerungsfähig.

Verschiedene Dividendenstrategien

Die Dividendenstrategie mag vordergründig simpel erscheinen, im Grunde liegt aber der Analyse der Aktien genau das Zahlenwerk zugrunde, das bei jeder Analyse, ob qualitativ oder quantitativ, durchleuchtet wird. Die Autoren zeigen auf, dass die „Dow-Dogs“ Strategie insofern zu kurz greift, als nur die Zahlen der Vergangenheit in die Entscheidungsfindung Eingang finden. Die Dow-Dogs sind diejenigen Aktien mit der höchsten Dividendenrendite und werden bei der Strategie einfach zum Ende jeden Jahres entsprechend im Portfolio ausgetauscht. Diese Strategie hat sich über die Jahrzehnte zwar als weit besser als viele andere erwiesen, berücksichtigt aber nicht, dass hohe Dividendenrenditen in Folge einer schwachen Aktienperformance auch ein Warnsignal sein können für anstehende Dividendenkürzungen oder gar -streichungen, die wiederum oft Anlass für weitere Kursabstürze der Aktie sind. Eine weiter entwickelte Strategie ist „Dividend Value“, wobei der Schwerpunkt der Betrachtung auf die Kontinuität der Dividendenzahlung gelegt wird. Die dritte Dividendenstrategie ist „Dividend Growth“. (Abb. 15) Nestlé mit einer über 50-jährigen Historie von nie gekürzten Dividendenzahlungen ist hier der leuchtende Stern an der Schweizer Börse. Seit 2008 stieg die Dividende bei Nestlé um durchschnittlich 8,8% p.a..

Schliesslich und letztlich gibt es noch „Mehrfaktor“ Strategien, bei denen bestimmte Kriterien als Filter gesetzt werden, z.B. Dividendenhistorie, Verhältniskennzahlen oder gewichtete Kapitalkosten (WACC). Das Konkurrenzprodukt zum zCapital Fonds, der SPI Select Dividend 20, ist ein Vertreter der letztgenannten Strategie, konnte jedoch den SPI soweit nicht schlagen.

Die Studie von zCapital dokumentiert in anschaulicher und nachvollziehbarer Weise, warum ausgesuchte und aktiv gemanagte Dividendenaktien den Anlegern eine Über-Rendite bringen und wieso die Voraussetzungen hierfür insbesondere am Schweizer Aktienmarkt sehr gut sind. Der eigene analytische Ansatz wird als aus den Elementen Dividend Value, Dividend Growth und fundamentale Aktienanalyse bestehend beschrieben, denn die Outperformance des Portfolios hänge entscheidend davon ab, Aktien mit überdurchschnittlichem Dividendenerhöhungspotenzial auszuwählen. Dies ist dem zCapital Swiss Dividend Fund in den ersten drei Jahren seit Auflage überzeugend gelungen. Mögen die Manager auch weiterhin besonnen und weitsichtig agieren.

In Kontext: Die Schweizer Uhrenindustrie – der Herzschlag der modernen Welt

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Asiatische Touristen beim Uhren-Shopping in Interlaken. Bild: schweizeraktien.net
Wertmässig in USD ist die Schweiz der weltweit grösste Exporteur von Uhren. Quelle: http://www.fhs.ch/file/59/Uhrenindustrie_2014.pdf
Wertmässig in USD ist die Schweiz der weltweit grösste Exporteur von Uhren. Quelle: www.fhs.ch

Trotz widriger globaler Rahmenbedingungen konnte die Schweizer Uhrenindustrie ihre Exporte zwischen 2009 und 2014 um rund 60% auf 22,2 Mrd. Franken steigern. Und das in einem zunehmend kompetitiven Umfeld. So ist zwar China zusammen mit Hong Kong der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt, rund 3 Mrd. CHF von Jahresanfang bis einschliesslich August gegenüber 1.5 Mrd. CHF in den USA, dem zweitgrössten Markt. Gleichzeitig ist China aber auch der härteste Konkurrent, besonders in den günstigeren Qualitätssegmenten. Denn der Durchschnittswert einer exportierten Swiss made-Armbanduhr liegt immerhin bei 734 CHF. Dagegen ist der Durchschnittswert der exportierten China made-Armbanduhr mit 4 US-Dollar vergleichsweise niedrig. In Hong Kong beträgt der Vergleichswert 23 US-Dollar. Hier kommt die Relevanz aufgrund der Stückzahlen zustande. Mit 10 Mrd. CHF Uhrenexporten nimmt Hong Kong nach der Schweiz Rang 2 der Exportländer ein, gefolgt von China mit 5 Mrd. CHF. Weit abgeschlagen folgen noch Deutschland und Frankreich. Zwischen den genannten Ländern gibt es allerdings auch viele Importe, die wiederum re-exportiert werden.

Uhrenindustrie exportiert 95%

Asiatische Touristen beim Uhren-Shopping in Interlaken. Bild: schweizeraktien.net
Asiatische Touristen beim Uhren-Shopping in Interlaken. Bild: schweizeraktien.net

Damit ist die Uhrenindustrie nach der chemisch-pharmazeutischen Industrie und dem Maschinenbau wertmässig die drittgrösste Exportindustrie der Schweiz. Nachdem die Industrie noch in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts im Niedergang begriffen schien, überraschte sie dann ihre Kritiker doch durch technologische Innovationen sowie einen überzeugenden auf Qualität und Zuverlässigkeit gegründeten Strukturwandel mit einem beeindruckenden Comeback, das über viele Jahre hinweg kontinuierliche Umsatzzuwächse brachte. Dabei spielt das Marketing eine entscheidende Rolle. Es geht um den Weltmarkt, denn in der Schweiz verkaufen die Hersteller nur ca. 5% ihrer Produktion. Und davon geht noch ein grosser Anteil an Touristen aus Asien, den USA und Schwellenländern.

Calvin und Genf – wie die Uhrmacherei entstand

Wie kommt es, dass die Eidgenossenschaft schon von jeher die Entwicklung der Zeitmesser und Uhren, dieses Herzstücks der modernen Wirtschaft, Gesellschaft und auch Wissenschaft, so entscheidend bestimmt hat? Die Wurzel liegt in der calvinistischen Reformation, denn Calvin verbot das Tragen von Schmuck, sodass die Kunsthandwerker und Goldschmiede neue Märkte finden mussten. Sie widmeten sich in der Folge der Mechanik und der Uhrenherstellung. Das war in den 1550er Jahren und bereits um 1600 hatte sich Genf als Zentrum der neuen Industrie etabliert. Dort nahm alles seinen Anfang, und nach der ersten Sättigung des Heimatmarktes am Genfersee folgte die Verbreitung der hohen Kunst der Uhrmacherei zunächst in den anderen Kantonen und dann in der ganzen Welt.

Im nächsten Teil der Serie erfahren Sie mehr darüber, wie Uhren zum Inbegriff des Luxus werden konnten.

Mit dem neuen Format „Im Kontext“ beabsichtigen wir von schweizeraktien.net, in periodischen Artikel-Serien den gewohnten analytischen Blick auf das Micro-Level von einzelnen Aktien und Branchen durch einen breiteren und tieferen Kontext zu ergänzen, hin zu einem „Grossen Bild“. Dieses soll unseren Lesern in eher prosaischer Form und lebendig, bisweilen auch vergnüglich, wirtschaftliche, gesellschaftliche und historische Zusammenhänge vermitteln und Anregungen für die eigene Analyse der behandelten Sujets und Anlagethemen bieten, die oftmals im hektischen Tagesgeschäft in den Hintergrund gedrängt werden, aber für die fundierte Meinungsbildung „Im Kontext“ unabdingbar sind.

Asset Mis-Allocation und Klimawandel – Was Bank of England Governor Mark Carney, Papst Franziskus, den Norwegischen Staatsfonds und Leonardo di Caprio gleichermassen bewegt

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Mark Carney. Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=V5c-eqNxeSQ#t=13

„Sache des Reisenden, welcher in der Nähe gesehen, was die menschliche Natur quält und herabsetzt, ist es, des Unglücks Klagen zur Kenntnis jener zu bringen, welche zu helfen vermögen.“Alexander von Humboldt, Universalgelehrter, Weltwissenschaftler und Vordenker der Ökologie und interdisziplinären Wissenschaft, 1769-1859.

Die Hitze steigt – nicht nur global. Auch in der Schweiz schmelzen die Gletscher weg. Wurde der vom Menschen verursachte Klimawandel bislang überwiegend als Spinnerei von Berufsprotestlern und ideologisch verblendeten Umweltaktivisten abgetan, so bekommt die öffentliche Diskussion jetzt ein ganz anderes Gewicht. Papst Franziskus hat sich dem Thema mit seiner vor wenigen Monaten veröffentlichten Enzyklika verschrieben und lässt keine Gelegenheit aus, auch vor Parlamenten, Regierungen und Präsidenten wie Obama das Thema in seiner ganzen Komplexität ins Bewusstsein der Mächtigen zu rücken. Ihm hören weltweit 1 Mrd. Katholiken zu, und nicht nur die.

Stranded Assets – der ultimative Warnhinweis

Mark Carney. Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=V5c-eqNxeSQ#t=13
Mark Carney. Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=V5c-eqNxeSQ#t=13

Mark Carney gilt als Wunderkind unter den Zentralbankern der Welt. Erst hatte er als Governor der Bank of Canada das Land so erfolgreich durch das Krisenszenario ab 2007 geführt, dass Canada fast unbeschadet daraus hervorging. Dann wurde er 2013 als Nachfolger von Mervyn King zum Governor der Bank of England berufen. Er ist smart und weitsichtig. Und was sein Vorgänger Baron King in einem Interview Ende 2014 nicht zu sagen wusste, nämlich woher wohl die nächste Finanzkrise kommt, das hat Carney inzwischen unmissverständlich konkretisiert – die Industrie der fossilen Energieträger. Anfang Oktober sagte Carney bei einem Seminar der Weltbank zum Thema, dass „die überwiegende Mehrheit der fossilen Reserven (Öl, Gas, Kohle) nicht verbrannt werden können“, soll der Anstieg der globalen Temperatur auf weniger als 2 Grad Celsius beschränkt sein und eine Klimakatastrophe vermieden werden. Er forderte auch unmissverständlich die Investoren auf, die langfristigen Folgen ihrer Entscheidungen abzuwägen. Er beklagte auch den Mangel an langfristigem Denken bei Regierungen und Unternehmen, die zu einer „Tragödie der Horizonte“ führen könne. Gemeint ist damit u.a., dass im Fall eines globalen Abkommens zur Begrenzung des Temperaturanstiegs auf unter 2 Grad Celsius die Öl-, Gas- und Kohlereserven drastisch abgewertet werden müssen, weil dann nur noch ein Fünftel bis ein Drittel der bekannten Reserven verbrannt werden können. Die dann notwendigen Technologien zur Begrenzung der schädlichen Emissionen seien in sich ein Kostenfaktor, der die Wirtschaftlichkeit der Energieunternehmen grundlegend verändere. Das bedeutet, dass allein die britischen Unternehmen in der Welt der fossilen Brennstoffe Abschreibungen in Höhe von Hunderten Mio. GBP vornehmen müssen. Die Unternehmen und ihre Investoren sitzen dann auf „stranded assets“. Und das wiederum könne das Finanzsystem und den Wohlstand gefährden. Für die Untersuchungen der Bank of England und die von Carney vorgetragenen Argumente zog er heftige Kritik auf sich, z.B. von Norman Lamont, dem früheren Chancellor of the Exchequer (Finanzminister), der sagte, die Bank of England solle „sich nicht auf grünes Gesülze fokussieren“, sondern die Aufmerksamkeit auf die Probleme des Finanzsektors richten.

Carbon Desinvestitionsstrategie institutioneller Investoren gewinnt an Fahrt

Während manche Investoren, die schon früh die Zeichen der Zeit erkannt haben, ethische, nachhaltige oder ökologisch verträgliche Investmentstrategien verfolgen, gewinnt gerade in den letzten Monaten eine andere Bewegung an Momentum. Diejenigen Investoren, die massiv und mit grossen Beträgen in herkömmliche Indexwerte, hochkapitalisierte Standardwerte und traditionelle Industrien investiert sind bzw. investiert sein müssen aufgrund ihrer Statuten, also Pensionskassen, Versicherungen, Investmentfonds etc., wurden zunehmend unruhig und organisierten sich, um ihr Wissen und ihren Einfluss zu bündeln. 400 Institutionen, darunter der Norwegische Staatsfonds, der der grösste der Welt ist, andere Sovereign Wealth Funds sowie zwei der weltweit grössten Pensionsfonds aus Kalifornien, Kirchen und Universitäten sowie auch 2 000 High Profile Privatinvestoren wie Leonardo di Caprio, die insgesamt ein Investmentvolumen von 2.6 Billionen US-Dollar repräsentieren, haben als globales Carbon Divestment Movement dafür gesorgt, dass das Divestment im Bereich fossiler Energien dieses Jahr um das Fünfzigfache gestiegen ist. Bill McKibben, der die Bewegung gestartet hatte, sagte: „Im heissesten Jahr, das je auf unserem Planeten gemessen wurde, stehen die Institutionen und Organisationen letztlich auf und sagen, dass sie die Charade nicht mehr mitmachen und gegen die Industrie der fossilen Brennstoffe antreten, die für den Temperaturanstieg verantwortlich ist“.

Hypothesenkonforme Informationsselektion beim Establishment

102215_0930_AssetMisAll2.pngWer die Links anklickt, sieht, dass die Quelle der „Guardian“ ist, der sich im uniformen Blätterwald durch eine relativ ausgewogene Berichterstattung profilieren kann, was man über Wall Street Journal, New York Times, Financial Times, FAZ und viele andere Finanzzeitungen nicht sagen kann. Hier stellt die Nähe zu den Mächtigen der betroffenen Öl-, Gas, Kohle- und Petrochemieindustrien wohl einen Interessenskonflikt dar, der zugunsten weiterer Werbegeldströme gelöst wird. Der Einfluss von „Big Oil“ kann praktisch nicht überschätzt werden, denn Realitäten, wie sie der Dokumentarfilmer David Dufresne im preisgekrönten Film/Videogame „Fort McMoney“ enthüllt, übersteigen bei weitem die Vorstellungskraft des durchschnittlichen Europäers. Gut möglich, dass die von Fort McMurray ausgehende Ausbeutung der Teersande, die mit der Zerstörung weiter Teile der Flächenprovinzen Manitoba und Athabasca einhergeht, dem Canadier Carney vor Augen geführt hat, was letztlich dem ganzen Planeten droht. Nicht nur die Zerstörung des Lebensraumes, sondern, darüber hinaus, auch der Niedergang der demokratischen Gesellschaft. Wie Dufresne herausfindet, funktionieren die demokratischen Institutionen dort nicht mehr, denn Big Oil setzt Geld so als Waffe ein, dass alle Betroffenen einverstanden werden, gehen, sterben oder verelenden. Dies betrifft auch die „First Nations“, die Ureinwohner Canadas, die erst in der jüngeren Vergangenheit ein wenig Respekt erfahren, aber in dem auf seine freiheitliche Tradition stolzen Land das Wahlrecht immerhin erst 1960 erhalten hatten. Ähnliche Phänomene gibt es ja auch in den USA, Mexico, Nigeria, Russland, Kasachstan usw. Das hat nichts mit freier Marktwirtschaft zu tun, sondern ist der Kapitalismus mit dem hässlichen Gesicht, den keiner will, ausser Rex Tillermann von Exxon, der wohl bestbezahlte CEO der Welt, der sagt, er wolle nichts anderes als weiter nach Öl bohren, um die Reserven zu erhöhen und seine Aktionäre glücklich zu machen, oder die Koch Brothers von Koch Industries, dem nach Cargill zweitgrössten privat gehaltenen Unternehmen der Welt mit Interessen in der Petrochemie uvm., die in unglaublicher Weise ihre Interessen durchsetzen mit der Finanzierung von Wahlkämpfen, Stiftungen und Think-Tanks, die jeden Beweis liefern, dass sich das Klima nicht erwärmt und Öl auch nicht dafür verantwortlich ist. Diesen Kreisen nahestehende Senatoren und Kongressabgeordnete haben denn auch den Papst schon vor seiner Rede beim Besuch von Washington als Kommunisten zu diskreditieren versucht. Manche Medien in den USA haben das ungefiltert kolportiert und sich damit zumindest bei intelligenten Lesern um den letzten Rest Glaubwürdigkeit gebracht.

Entwicklung von Ölpreis, Zinsen, Aktien

Aufgrund des Angebotsüberhangs am Ölmarkt hat sich der Preis bislang nur geringfügig vom Tief lösen können. Dazu kommt, dass mittelfristig der Iran seine Produktion erheblich hochfahren kann und wird. Die Allianz aus Russland, Irak, Iran und Assad-Restsyrien wird alles daran setzen, nicht nur die Terroristen im Zweistromland zu besiegen, sondern auch durch eine gemeinsame Politik den Preis ihres jeweils wichtigsten Exportgutes in die Höhe zu hieven. Die OPEC könnte in diesem Prozess gespalten werden. Ein weiterer Faktor, und zwar ein gewichtiger, ist China. Das Land unterstützt die Vierer-Koalition im Kampf gegen den islamischen Fundamentalismus, denn auch in China leben muslimische Minderheiten wie die Uiguren, die anfällig für Propaganda sind. Als wichtiger Ölkäufer hat China allerdings kein Interesse an höheren Preisen. Barclays sagt in seiner aktuellen Einschätzung zum Ölmarkt, dass drei Faktoren die Ölpreisentwicklung bis 2020 wesentlich beeinflussen: die Nachfragedynamik aus China, die schwer einzuschätzen ist, auch weil die veröffentlichten Zahlen aus China mit Vorsicht zu geniessen seien. Weiterhin der Iran hinsichtlich der Förderausweitung und schliesslich das Ende der Lebenszeit vieler reifer Ölfelder, welches die Fördermengen in den kommenden Jahren signifikant reduzieren werde. Der Preis wird wegen des dann entstehenden Engpasses bis 2020 auf 85 US-Dollar je Barrel Brent im „base scenario“ steigen, alternativ auf 75 US-Dollar im „low-demand scenario“ oder 100 US-Dollar im „strong-demand scenario“. Die Futures-Kurve indiziert dagegen einen Preis von 65 US-Dollar für 2020. Von den zuvor erwähnten Entwicklungen bei wesentlichen Investoren und den Konsequenzen wie erhöhte Kapazität bei Regenerativen Energien durch das Reinvestment der Erträge aus Verkäufen von Aktien aus dem fossilen Energiebereich ist in der Prognose noch nichts zu lesen. Der Rentenmarkt wird wesentlich von den Entwicklungen des Ölpreises beeinflusst, die Inflation bringen können, aber eben auch Disinflation und sogar Deflation. Bezüglich der Wall Street zeigen die relevanten Indikatoren in entgegengesetzte Richtungen. Während der nach der Dow Theory vorauslaufende Dow Transport Index sämtliche Widerstandsbereiche nach unten durchbrochen hat und jetzt sogar ein „hangin man pattern“ zeigt, kaufen CEO und andere Insider auf der aktuellen Kursbasis mehr Aktien als seit vier Jahren.

Fünf Experten – zehn Meinungen

Ein anderer relevanter Aspekt ist, dass durch die leichte Verfügbarkeit von fast kostenfreiem Kapital auch für Projekte im Bereich fossiler Energieträger einer gigantischen Fehlallokation auf Seiten der Finanzinvestoren Vorschub geleistet wird, wie die BIZ in Basel zum wiederholten Male warnt. Nach Ansicht der BIZ sind die Zinsen schon zu lange zu niedrig und gefährden damit die Stabilität des Finanzsystems, weil Bubbles entstehen – am Rentenmarkt, bei Immobilien, bei Aktien. Der IWF dagegen warnt die Fed und andere Notenbanken in seinem aktuellen Global Financial Stability Report vor Zinserhöhungen, welche die Finanzmarktstabilität in Gefahr bringen würden. Und als wäre das nicht schon verwirrend genug, verlangt auch der Chefökonom der Bank of England, Andrew Haldane, niedrigere Zinsen und warnt vor dem dritten Teil der „Krisen-Trilogie“, die nach der Angelsächsischen Welt und Europa jetzt in Phase drei eintrete und die Emerging Markets betreffe. Und dies, obwohl Carney und etliche seiner Kollegen im 9 Köpfe umfassenden Entscheidergremium eher zu einer Erhöhung tendieren. In den teilweise undurchsichtigen internationalen off balance- sheet Kreditbeziehungen der Emerging Markets sieht auch Harvards Carmen Reinhardt ein potenzielles Krisenszenario entstehen. In der Schweiz sind jetzt auch Kleinsparer zum ersten Mal mit einem Strafzins belegt, und in den USA wird trotz des Zinserhöhungstheaters von Yellen, Dudley, Fisher und Co. gleichzeitig laut darüber nachgedacht, dass aufgrund der doch nicht so schlechten Erfahrungen in der Schweiz, Dänemark und Schweden mit negativen Zinsen diese auch für die USA eine Option darstellen können bei der nächsten Krise, während das, laut Bernanke, 2008 und danach noch keine ernsthafte Erwägung war, vor allem wegen der mangelnden historischen Erfahrung, die nun aber in Europa vorliegt.

Hedge Funds schliessen

Im Frühjahr löste Julian Robertson seinen berühmten Tiger Fund auf, der seinen frühen Investoren über weite Strecken mehr als 30% p.a. gebracht hatte. Vor kurzem kündigten Bain Capital, Fortress und weitere weniger klangvolle Namen an, ihre Hedge Fonds zu schliessen. Die Renditen waren zu mager oder negativ, die Investoren protestierten o.ä. Natürlich gibt es auch andere Strategien wie die von Nassim Taleb, dem Schöpfer der Black Swan These, der kürzlich an einem volatilen Abwärtstag mehr als 1 Mrd. US-Dollar gewann. Aber auch erfahrene Hedge Fonds Manager wie Bill Ackmanns Pershing Square Capital liegen inzwischen meist falsch in diesen „hellish markets“, wie George Soros es nannte. Ackmann hat zumindest die richtigen Titel gewählt, allerdings in die falsche Richtung spekuliert. Seine grösste Long Position Valeant fuhr tief in den Keller, während sein Big Short Herbalife kontinuierlich klettert. Warren Buffett, der selbst gerne Hedging Operationen bei Berkshire Hathaway vornimmt, erklärt das Scheitern der Hedge Fonds mit deren aus Investorensicht fehlgeleitetem Anreizsystem, das 2% jährliche Verwaltungsgebühren unabhängig von Gewinn und Verlust vorsieht, somit würde Grösse unabhängig von der Performance belohnt.

Subprime déjà vu

Zu niedrige Zinsen für zu lange Zeit haben auch dazu geführt, dass in den USA praktisch drei neue Subprime-Krisen entstanden sind. Die ausstehenden Studentenkredite sind von 260 Mrd. US-Dollar noch im Jahr 2004 auf jetzt über 1 300 Mrd. US-Dollar gestiegen, wovon ein substanzieller Teil non-performing ist und wohl auch nicht zurückgezahlt wird. Zweitens sind die Subprime Auto-Kredite ebenfalls im Bereich von 1 000 Mrd. US-Dollar angelangt, und schliesslich sind High-Yield Bonds, also Junk, vieles davon aus dem Öl- und Gasbereich, ebenfalls bei 1 000 Mrd. US-Dollar angelangt. Selbst ohne den worst case wird hiervon ein bedeutender Anteil wohl nie mehr zurückgezahlt werden, weil viele Projekte eben erst bei Preisen von 80, 100 oder auch 150 US-Dollar rentabel sind. Die hieraus resultierende Wertberichtigungs- und Abschreibungsproblematik ist natürlich wieder weltweit relevant, da, als ob zuvor nichts geschehen gewesen wäre, alles wieder schön verbrieft und global verteilt wurde. Übrigens hält der US-Staat inzwischen als Folge des Subprime Hypothekendesasters von 2007 und den folgenden Jahren 50% aller Hypothekenkredite in den USA, die originäre Subprime Krise ist somit auch 8 Jahre später nicht wirklich gelöst, sondern lediglich auf den Rücken der amerikanischen Steuerzahler geladen worden. Weitere schwelende Finanzkrisen werden in den USA wie auch in Europa genau gleich gehandhabt werden.

Wie auch sonst? Die Steuerzahler, Wähler, Bürger, Investoren sind gut beraten sich nicht in illusorischer Sicherheit zu wähnen und lernen auch auf die innere Stimme, das Unbewusste, zu hören, denn wie Alexander von Humboldt erkannte: „Überall geht ein früheres Ahnen dem späteren Wissen voraus.“

Prognosen 2016-2020

  1. Carbon Divestment Movement erreicht rasch 10 Bio. US-Dollar
  2. Ölpreis erholt sich zeitweise, bleibt aber wegen Überangebot und teuren carbon capture Auflagen im säkularen Abwärtstrend. Untere Preisbandbreite könnte bei 10-25 US-Dollar je Barrel liegen
  3. Mehr Investment in Regenerative Energien senkt Produktionskosten signifikant
  4. US-Dollar bleibt als Einäugiger König im Land der Blinden und tendiert aus geo-politischen Gründen fest
  5. Die US-Dollar Verbindlichkeiten der Emerging Market Unternehmen i.H.v. 10 Bio. US-Dollar führen zu einer Insolvenzkaskade von schwer vorstellbarem Ausmass
  6. Die Blase an den Bondmärkten platzt, Staatsschuldenkrise in Europa rückt center stage
  7. Spekulative Immobilienblase platzt, Renditeobjekte bleiben als Sachwert dennoch gefragt
  8. Aktienmärkte werden volatiler, Überbewertungen werden durch Korrekturen abgebaut. Als Sachwert bleiben rational bewertete Unternehmensbeteiligungen aber langfristig gefragt
  9. China, Russland, Indien, Pakistan, Iran, weitere Länder der Shanghai Cooperation werden als Gegenspieler von USA und NATO ihre Interessen hart, notfalls militärisch vertreten
  10. USA und Europa verlieren relativ an Gewicht und Bedeutung
  11. Der Goldpreis wird weiter mit allen Mitteln gedrückt, dürfte aber wegen Kapazitätsstillegungen, mangelnder Exploration und Finanzkrisen bis 2020 dennoch in der Nähe der Hochs bei 1 900 US-Dollar je Feinunze liegen, plus/minus 20%.
  12. Öl-, Chemie- und Automobilindustrie werden für Umwelt- und Katastrophenschäden haftbar gemacht, auch auf Druck der Versicherungsindustrie, deren relevante Schadensummen sich vervielfacht haben

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