Die WIR Bank Genossenschaft hat wieder zurück auf den Wachstumspfad gefunden. Im Geschäftsjahr 2013 ist es der vorwiegend im KMU-Geschäft tätigen Bank gelungen, in nahezu allen relevanten Positionen der Bilanz- und Erfolgsrechnung eine spürbare Verbesserung zu erzielen, wie wir in einer am Donnerstag veröffentlichten Unternehmensanalyse festhalten. Auch in den kommenden Jahren soll das Wachstum weiter fortgesetzt werden. Die Unternehmensleitung hat sich zum Ziel gesetzt, in 4 bis 6 Jahren eine Bilanzsumme von 5 Mrd. CHF zu erreichen. In 2013 stieg diese um 4% auf 4.174 Mrd. CHF (siehe auch Medienmitteilung vom 19. März 2014).
Im Gegensatz zu anderen Instituten gelang es der Bank, den Erfolg aus dem Zinsengeschäft per Ende 2013 um 1.4% auf 48.9 Mio. CHF zu steigern. Die Zinsmarge verharrte bei historisch tiefen 1.1%. Die Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erreichten mit 28.2 Mio. CHF (- 2.5%) das Vorjahresniveau nicht. Hier machen sich weiterhin die niedrigeren Kommissionserträge aus dem Verrechnungsverkehr mit CHW bemerkbar, die den grössten Anteil dieser Erträge ausmachen. Im Handelsgeschäft resultierte mit knapp 5.0 Mio. CHF ein erfreuliches Ergebnis. Der Sachaufwand lag mit 14.4 Mio. CHF um rund 20% unter dem Vorjahreswert, was auf den Wegfall von einmaligen Kosten, u.a. für den Umbau des Rechenzentrums, zurückzuführen ist. Leicht höher als im Vorjahr ausgefallen ist der Personalaufwand mit 29.1 Mio. CHF (+ 4.3%). Der Bruttogewinn überschritt mit 41.4 Mio. CHF (+ 9.2%) wieder die 40 Mio.-CHF-Grenze. Nach Verbuchung eines ausserordentlichen Aufwands in Höhe von 18.3 Mio. CHF (Vorjahr: 16.5 Mio. CHF), von dem 17.7 Mio. CHF in die Schwankungsreserven für Kreditrisiken und Wertschriften gebucht wurden, verblieb ein Reingewinn von knapp 13.3 Mio. CHF. Die Cost/Income-Ratio ging weiter zurück und liegt bei 51.3.
Die Entwicklung der Bilanz war weiterhin geprägt von der anhaltenden Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen. Die Ausleihungen stiegen um 10.1% auf 3.77 Mrd. CHF. Treiber war das Hypothekargeschäft mit plus 6.0% auf 2.95 Mrd. CHF. Allerdings legten auch die übrigen Forderungen kräftig um 10% auf 818.6 Mio. CHF zu. Während das CHF-Geschäft ausgeweitet werden konnte, gingen die Kredite in WIR-Geld um 3.2% auf 206.1 Mio. CHF zurück. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Kundengeldern. Diese stiegen zwar gesamthaft um 4.5% auf 3.56 Mrd. CHF an. Allerdings geht dieser Zuwachs vor allen Dingen auf die Franken-Konten, die um 7.9% auf 2.208 Mrd. CHF kletterten. Die Kundenanlagegelder bei den WIR-Geld-Konten lagen mit 773 Mio. CHF nur ganz knapp über dem Vorjahresniveau. Mit einer Tier-1-Ratio (BIZ Kernkapitalquote) von 16.4% ist die WIR Bank solide finanziert. Im Geschäftsjahr 2013 hatte die WIR Bank das Genossenschaftsstammkapital durch die Ausgabe neuer Stammanteile von 17.68 auf 18.56 Mio. CHF erhöht, um die stetig steigenden Anforderungen der Behörden an die Eigenkapitalausstattung erfüllen zu können
Ein Vergleich der WIR Bank mit anderen Banken ist aufgrund des speziellen Geschäftsmodells nicht einfach. In der Analyse haben wir uns auf Institute vergleichbarer Grösse – gemessen an Marktkapitalisierung und Bilanzsumme – gestützt (siehe Tabelle). Zwar schneidet die WIR Bank mit einem 13er KGV von 28, einem Verhältnis vom Kurs zum Buchwert (KBV) von 1 und einer Dividendenrendite von 2.2% eher unterdurchschnittlich ab. Berücksichtigt man bei der Berechnung des KGV für 2013 allerdings rund 12.4 Mio. CHF, welche über die Schwankungsreserven in die stillen Reserven geflossen sind, ergibt sich ein Gewinn von 27.64 CHF je Aktie und ein KGV von 15.4. Generell dürften sich in der Bilanz der Bank erhebliche stille Reserven befinden. Bei der Dividende ist weiterhin mit einem kontinuierlichen Anstieg zu rechnen. Wir erachten die Stammanteile bei Kursen um 425 CHF als fair bewertet. Sie eignen sich als Obligationenersatz und stellen für Kunden der WIR Bank eine gute Möglichkeit dar, am Erfolg ihrer Bank zu partizipieren.
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