Jürg von Allmen, Direktor Saanen Bank: „Wir wollen den Ausbau der Vermögensverwaltung forcieren“

15
5885
Jürg von Allmen ist Direktor der Saanen Bank AG. Bild: zvg
Jürg von Allmen ist Direktor der Saanen Bank AG. Bild: zvg

Die in der Region Gstaad tätige Regionalbank Saanen Bank AG berichtete von einem guten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Bilanzsumme um 4.7% bzw. 55.5 Mio. CHF auf 1’239 Mio. CHF gesteigert werden. Insgesamt verfügte die Saanen Bank im letzten Jahr über Kredite mit einem Volumen von 1’013 Mrd. CHF (+ 4%). Während der Netto-Zinserfolg um 1.9% auf 12.85 Mio. CHF stieg, waren die Kommissionserträge mit 2.26 Mio. CHF um 10% rückläufig. Da ein Teil der Rückstellungen für das 2015 abgeschlossene US-Steuerprogramms nicht benötigt wurden, konnten diese erfolgswirksam aufgelöst werden. Dies führte zu einem kräftigen Anstieg des Geschäftserfolgs um 75.2% auf 6.89 Mio. CHF. Unter dem Strich verblieb mit 2.28 Mio. CHF ein gleichbleibender Jahresgewinn. Auch die Dividende wird mit 22 CHF auf Vorjahresniveau bleiben. Jürg von Allmen, Direktor der Saanen Bank, erklärt im Interview mit schweizeraktien.net, warum trotz der Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative der Immobilienmarkt in der Region nicht eingebrochen ist. Ausserdem sieht er nach der Beendigung des US-Steuerprogramms weitere Wachstumschancen – auch im Vermögensverwaltungsbereich.

Herr von Allmen, Ihre Bank konnte 2015 die Ausleihungen um 4% erhöhen. In welchem Bereich sind Sie am stärksten gewachsen?

Im Hypothekargeschäft. Mit 4% ist das Wachstum allerdings niedriger als in der Vergangenheit. Denn wir sind nicht bereit, grössere Risiken einzugehen. Unser Hypothekenportfolio ist daher mit Erst- und Zweitwohnungen breit diversifiziert. Auch haben wir einen guten Mix aus in- und ausländischen Kunden. Unsere Kunden verfügen über eine sehr gute Bonität.

Wie entwickelt sich der Immobilienmarkt im Saanenland generell? Es gibt immer wieder Berichte, wonach Luxusimmobilien weniger gefragt sind und auch die Nachfrage nach Zweitwohnungen in Bergregionen zurückgeht.

Der Immobilienmarkt in unserer Region ist in den letzten Jahren transparenter geworden. Früher gingen viele Liegenschaften unter der Hand weg. Man wusste daher eigentlich gar nicht, dass diese auf dem Markt sind. Durch die elektronischen Medien kann heute jeder sehen, welche Immobilien auf dem Markt sind und welche Preise gefordert werden. Dennoch sehen wir keinen grossen Preisdruck auf Immobilien in unserer Region. Allerdings sind weniger Transaktionen zu verzeichnen, und es dauert teilweise länger, bis Objekte verkauft werden können. Wir befinden uns derzeit in einer Konsolidierungsphase, nachdem vor der Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative noch schnell jeder gebaut hat, der über eine Baubewilligung verfügte.

Welche Folgen hat die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative auf den Immobilienmarkt in Ihrer Region konkret?

Es war vor allen Dingen die Rechtsunsicherheit nach der Annahme der Initiative, die viele Fragen aufgeworfen hat. Seit Januar ist diese Rechtssicherheit wieder gegeben, was sich positiv auf die Nachfrage auswirken wird. Mittelfristig dürften die Preise auch wieder steigen, weil das Angebot begrenzt ist. Die Zweitwohnungsinitiative war sicher ein Bremser für unseren Immobilienmarkt, hat aber nicht zum Absturz geführt.

Wer sind die Käufer der Immobilien?

Es kommt immer wieder eine sehr wohlhabende Klientel ins Saanenland. Ein Treiber sind hier auch die Internationalen Schulen wie Le Rosey und die John F. Kennedy School. Eltern, deren Kinder dort in die Schule gehen, nehmen sich einen Erst- oder Zweitwohnsitz in der Region. Aber es gibt auch viele ehemalige Schüler, die später, wenn sie beruflich erfolgreich sind, zu uns zurückkehren und ein Feriendomizil erwerben.

Der Schweizer Franken hat sich gegenüber dem Euro in den letzten fünf Jahren markant aufgewertet. Ist dies nicht auch eine Bremse für den Immobilienmarkt?

Sicherlich gibt es einige potenzielle Kunden, die sich nun Immobilien in Gstaad oder anderen Orten in der Schweiz nicht mehr leisten können. Aber viele Immobilienkäufer wollen ganz bewusst ein Objekt im Saanenland kaufen. Der Preis ist dann nicht alleine entscheidend. Viel wichtiger ist es, dass das Umfeld stimmt. Da sind oftmals auch die privaten und beruflichen Netzwerke ein ausschlaggebender Punkt für den Kaufentscheid. Da die meisten Leute in ihrer Freizeit hier oben sind, lassen sich auch viel entspannter Geschäfte machen.

Welcher Rolle spielt der Tourismus für Ihre Bank? Leiden nicht gerade Hoteliers und Restaurateure derzeit unter der Wechselkurssituation und dem schneearmen Winter?

Klar hängen auch wir am Tourismus. Als Exportindustrie, die ihre Produktion hier im Land erbringen muss, wurde der Tourismus brutal durch den starken Franken getroffen. Die Tagestouristen fehlen teilweise ebenfalls. Allerdings bin ich überzeugt, dass sich die hohe Qualität im Tourismus mittel- und langfristig für uns auszahlt. Unsere Bank selber hat wenige Risiken von Hotels und Restaurants in den Büchern.

Wie sieht es mit dem Gewerbe und Bauunternehmen aus?

Hier ist die Nachfrage in einzelnen Sparten spürbar zurückgegangen. Allerdings haben viele Bauunternehmen in der Boomzeit mit temporären Arbeitskräften gearbeitet, so dass keine grossen Fixkosten aufgebaut wurden. Jetzt, wo wir zu einer normalen Entwicklung zurückkehren, können die Temporärkräfte heruntergefahren werden. Auf der anderen Seite hat die Anzahl der Renovationen und Umbauten zugenommen, so dass von dieser Seite eine zusätzliche Nachfrage kommt. Risiken sehen wir daher bei den lokalen Bauunternehmen und Handwerkern kaum.

Die Erträge aus dem Kommissionsgeschäft haben im letzten Jahr um 10% abgenommen. Investiert Ihre wohlhabende Kundschaft nicht mehr?

Wir waren in den letzten zwei Jahren sehr stark mit der Aufarbeitung des US-Steuerprogramms beschäftigt. Hinzu kam, dass aufgrund unserer Weissgeldstrategie auch einige Vermögen abgeflossen sind. Das wird sich ab diesem Jahr ändern. Wir werden in den nächsten Monaten den Ausbau der Vermögensverwaltung wieder forcieren.

Haben Sie heute überhaupt noch ausländische Kunden?

Etwa 20 bis 30% unserer Kundschaft sind international. Das wird sich auch nicht ändern. Aber alle Kunden haben einen Bezug zum Saanenland. Sie müssen also hier einen Wohnsitz haben, regelmässig Ferien machen oder der Region anderweitig verbunden sein.

Welche Rolle spielen die internationalen Kunden bei Ihren Wachstumsplänen im Private Banking?

Im Grunde macht die Saanen Bank einen grossen Spagat: Mit dem einen Fuss stehen wir mitten in der uns sehr wichtigen Landwirtschaft, mit dem anderen im internationalen Private Banking. Genau diese regionale Verankerung schätzen allerdings unsere internationalen Kunden. Genauso wie Gäste in der Region gerne regionale Produkte bei der Bure-Metzg oder in der lokalen Molkerei kaufen, wollen sie hier auch mit einer regionalen Bank zusammenarbeiten. Dies ist unser grosser Vorteil.

Wie sieht das konkret im Private Banking aus?

Wir wollen unser Vermögensverwaltungsprodukt nochmals weiter optimieren. Da unsere internationalen Kunden nicht permanent vor Ort sind, eignet sich hier ein VV-Mandat am besten.

Die Zinsen bleiben weiterhin tief. Wie sehen Sie die Entwicklung für das laufende Geschäftsjahr?

Wir gehen weiterhin von einem moderaten Wachstum der Ausleihungen aus. Da zum Beispiel Zinsabsicherungen Ende letzten Jahres ausgelaufen sind und wir diese nicht mehr erneuert haben, dürfte sich auch der Nettoerfolg aus dem Zinsgeschäft positiv entwickeln. Wir rechnen daher mit einem stabilen respektive besseren Ergebnis für 2016.

Bei Kursen von 2’600 CHF für die Saanen-Bank-Aktien ist die Dividendenrendite mit 0.8% im Branchenvergleich niedrig. Werden Sie die Dividende in den kommenden Jahren erhöhen?

Unser Aktionariat ist sehr stark lokal verankert. Für die Aktionäre ist eine stabile Bank wichtiger als hohe Renditen. Deshalb thesaurieren wir die Gewinne lieber und stärken so das Eigenkapital. Mittelfristig sollten die Aktionäre durch steigende Kurse von den thesaurierten Gewinnen profitieren können.

In den letzten drei Jahren musste die Aktie der Saanen Bank einen deutlichen Kursrückgang verzeichnen. Dies war insbesondere auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem US-Steuerprogramm zurückzuführen. Nachdem das Verfahren im 2015 mit der Zahlung einer Busse von 1.365 Mio. US-Dollar abgeschlossen werden konnte, kann sich das regionale Institut nun wieder voll auf die Zukunft konzentrieren. Der Aktienkurs hat bereits auf die neue Situation reagiert und ist binnen Jahresfrist um 12% gestiegen. Positiv zu werten ist zudem, dass die im Zusammenhang mit der US-Busse getätigten Rückstellungen nicht vollständig in Anspruch genommen werden mussten und nun erfolgswirksam aufgelöst werden konnten.

Da der Immobilienmarkt in der Region trotz Abkühlungstendenzen stabil scheint, dürfte hier in den kommenden Jahren ein moderates Wachstum möglich sein. Ein grösseres Potenzial besteht jedoch im indifferenten Geschäft. 2015 lag der Anteil der Erträge aus diesem Geschäftsbereich nur bei knapp 21%. Andere mittelgrosse Regionalbanken erwirtschaften hier bereits einen Drittel. Die Ausgangslage für die Saanen Bank, im indifferenten Geschäft zu wachsen, ist angesichts der vermögenden Klientel in der Region um Gstaad gut.

Mit den bisher vorliegenden Kennzahlen kann sich das regionale Institut ebenfalls sehen lassen: die Cost/Income-Ratio liegt bei 56.6%, und rund 98% der Ausleihungen sind durch Kundengelder gedeckt. Bei Aktienkursen von 2’625 CHF, die auf OTC-X für eine Saanen Bank-Aktie gezahlt werden, beträgt der Discount auf den ausgewiesenen Buchwert mehr als 20%. Addiert man die Reserven für allgemeine Bankrisiken hinzu, ist der Discount deutlich grösser. Konkrete Zahlen können wir erst nennen, wenn der komplette Zahlenkranz vorliegt. Insgesamt scheint die Saanen-Bank-Aktie günstig bewertet. Lediglich die Dividendenrendite ist mit 0.8% im Branchenvergleich dürftig. Solange die Dividende nicht angehoben wird, ist der Titel vor allen Dingen für Anleger mit einem Bezug zur Bank und der Region interessant.

15 Kommentare

  1. Finde es grundsätzlich bedenklich, dass ein CEO einer Regionalbank öffentlich macht, dass die Zinsänderungsrisiken im heutigen Umfeld einer Regionalbank, welche in einem sogenannten Hotspot im Hypothekargeschäft tätig ist, NICHT mehr abgesichert sind. Man halte sich da jeweils einfach die Zeitperioden von 1990-1995 vor Augen. Wenn dann noch festgehalten wird, dass 30 % aller Kunden einer internationalen Kundschaft zugeordnet werden kann, muss man sich die Risikostruktur vor Augen halten. Man werde dann dieser Kundschaft bei entsprechenden Zahlungsausfällen dann handhaft. Wobei es wirklich sehr schwer vorstellbar ist, dass eine Regionalbank welche über 140 Jahre existiert wirklich 30 % von sagen wir einmal 100’000 Kunden zu einer international Kundschaft zugeordnet werden. Dies würde wäre ja bestimmt nicht statutenkonform.

    • Finde ich auch recht eigenartig. Wenn man den Abschluss der Valiant die zwar nicht aus Luzern kommt wie fälschlicherweise im Bericht angegeben wurde, vergleicht, fragt man sich auch wie man darauf kommt dass die Aktie günstig bewertet sein soll. Die Valiant aus Bern, aber vielleicht spricht man hier von der Holding hat ein KGV von 11 mit einer ansprechenden Dividendenrendite. Dies kann auch im Branchenvergleich als günstig bezeichnet werden. Es ist in der Tat sehr erstaunlich, dass da bis zu einem Drittel Kunden mit einer international Ausrichtung in den Büchern sein soll. Kann man sich wirklich nur schwerlich vorstellen. Dem stimme ich zu.

      • Die Valiant Holding AG, deren Aktien an der SIX kotiert sind, hat ihren Sitz in Luzern. Dieser Sitz geht auf die Fusion von Valiant und Luzerner Regiobank zurück. Die Valiant-Aktie ist in der Tat deutlich interessanter, als die der Saanen Bank. Dies insbesondere auch wegen der höheren Dividende. Regionalbank-Aktien wie diejenige der Saanen-Bank sind und bleiben Spezialitäten für Anleger mit Bezug zum Unternehmen und der Region.

        • Der Hauptsitz der Valiant Bank ist aber schon Bern. Es ist auch so, dass der wirtschaftliche Hauptknotenpunkt dieser Bankengruppe immer im Kanton Bern war. Dies ergab sich schon aufgrund des Kräftevergleiche der verschiedenen fusionierten Banken.

          • Ich erkläre die Versicherung resp. Absicherung von Eventualrisiken immer so, dass man sein Haus nicht gegen Feuer & Wasser absichert, dass diese abbrennt. In der Finanzwelt ist es leider so, dass je unattraktiver eine Absicherung oder eben Versicherung erscheint, desto grösser die Wahrscheinlicht, dass dieses Ereignis auch tatsächlich eintrifft. Hat auch mit Behavioral Finance zu tun. Das jüngste Beispiel welchesdies sehr gut illustriert, waren die Default SWAPS auf den verbrieften Subprime Verbindlichkeiten. Damals wäre doch niemanden in den Sinn gekommen solche Default Swap zu kaufen, dass heisst sich gegen das Risikio abzusichern, dass zum Beispiel sogar AAA Grundstückverbriefte Anleihen zahlungsunfähig werden würden. Damals 2007 und sogar noch 2008 würde man als verrückt erklärt erwarb man solche Versicherungen. Aber genau diese Zahlungsunfähigkeit ist damals eingetroffen. Zugegeben es brauchte ein langer Atem diese Positionen immer wieder zu rollen d.h. Die Versicherung immer wieder zu erneuern. Aber ihr Haus versichern sie ja auch nicht über gewisse Zeitperioden gegen Feuer & Wasser. Erstaunlicherweise ist die Reflexion der Banker jetzt so, da das Ereignis immer und immer wieder nicht eingetroffen ist, setzen wir das Haus nun selber in Brand. Es hat sich leider bei den Bankern der Gedanke eingenistet man könne das Haus auch dann noch gegen Brand versichern, wenn es nur ein wenig raucht und lodert. Es ist davon auszugehen, dass nun sogar die USA Negativzinsen einführen werden und so werden diese Banker vorerst Recht im Unrecht erhalten. Aus der Stagflation werden wir jedoch dann nicht einfach in ein leicht inflationäres Wirtschaftsumfeld wechseln.

  2. Es steht ja aber auch im Kommentar etwas 20 % bis 30 % der Kundschaft sei international. Wobei das selbst ist ja schon eine grosse Schere dazwischen wenn man von eben 100’000 Kunden Total ausgehen kann. ob jetzt 20’000 oder 30’000 macht ja schon einen Unterschied vorallem wenn die dann noch alle einer Steuerdomizil im Ausland haben sollten. Und dann wird noch von etwa gesprochen. Es heisst doch immer wieder Know Your Client. Und der arbeitet ja nicht in der Spedition oder ?

  3. Kostenaufwand für eine mittelgrosse Regionalbank mit 30’000 Kunden mit ausländischem Steuerdomizil in Sachen Front- BackOffice plus Complianceaufwand wäre absolut schweisstreibend. Man kann sich ja gar nicht vorstellen wie dies funktionieren soll. Auch wenn da jetzt noch Pläne bestehen das Internationale Private Banking weiteraufzubauen, mit den ganzen grenzüberschreitenden Herausforderungen treibt einem ja da der Schweiss in den Nacken. Aus diesen Ueberlegungen kann man sich tatsächlich nur schwerlich vorstellen, dass dieser enorme Anteil an Auslandkunden korrekt sein kann. Das dürfte dann auch die Herren Regulatoren interessieren. Ich glaube die Bank war ja auch in der Gruppe 2 in dem ganzen DOJ Verfahren.+

  4. Das ist ja alles gut und Recht aber auch Schnee von Gestern. Tatsache bleibt, dass die Saanen Bank eine solide Bank ist und man an der GV immer nach Strich und Faden verwöhnt wird und der Chef dort versichert uns immer wieder, dass er sehr gut schlafen kann, da er eben die Risiken von den ihr alle spricht absichert und dem kann man glauben der war ein ehemaliger Primarschullehrer und die lügen bedeutend weniger als die mit
    allen Mitteln gewaschenen Zürcher Banker.

  5. Man nehme doch einfach die letzte Retail Banking Studie der Luzerner IFZ Hochschule zur Hand. Dort habe ihr einen äusserst repräsentativen Ueberblick und auch sehr fairer Vergleich der Kantonal und Regionalbanken. Was auffällt ist, dass die am besten abschneiden die mit der Digitalisierung und Segmentierung am weit fortgeschrittenen sind und die Digitalisierung weitervorantreiben. Da bestehen auch entsprechende Ranglisten welche in eben diesem Bankengesegment TOP und welche eher FLOP sind. Ich lasse es jedem einzelnen sich eine Uebersicht zu verschaffen und ein objektives Urteil abzugeben.

    • Ich habe mir also die Mühe gemacht diese Studie im Detail zu studieren. Ist ja ziemlich ein Kostenpunkt und wirklich extrem detailliert ausgearbeitet. Es können auch sehr gute Quervergleiche angestellt werden. Von der Grösse her ein guter Vergleich wäre die Bank im Saanenland mit der Bank Gantrisch http://www.bankgantrisch.ch zu vergleichen. Obwohl selbstverständlich ganz anderer Standort. Die Studie ist derart detailliert ausgearbeitet, dass man sogar das Bildungsniveau resp. Weiterbildungsniveau bis auf Stufe VR und GL vergleichen kann. Bei der Bank Gantrisch ist sehr eindrücklich, dass alle Mitarbeiter auf der Kaderstufe sehr weitreichende Ausbildungen abgeschlossen haben. Auf der Stufe GL auch mit entsprechendem Betriebswissenschaftsstudien. Theoretisches Wissen ist nicht alles, zeigt aber eindrücklich auf was es heute an Rucksack braucht um überhaupt noch Berufschancen zu haben.

  6. Als Direktor der Saanen Bank nehme ich gerne zu zwei Punkten Stellung:

    – ausländische Kunden: da wir als Regionalbank NICHT über 100’000 sondern nur gut 10’000 Kunden verfügen, ergibt sich eine ganz andere effektive Anzahl ausländischer Kunden. Dass wir bei diesen eine Weissgeldstrategie umgesetzt haben ist in der heutigen Zeit wohl selbstverständlich. Auch die Compliance ist natürlich auf dieses Geschäftsmodell ausgerichtet und wurde/wird entsprechend regelmässig durch die interne wie externe Revision geprüft.
    – Zinsänderungsrisiken: sicher alle Banken sind sich heute der Zinsänderungsrisiken bewusst. Entsprechend werden diese auch bei uns laufend gemessen und professionell bewirtschaftet.

    Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, bitte ich interessierte Leser direkt mit mir via Telefon oder jva@saanenbank.ch Kontakt aufzunehmen. Wir haben nichts zu verbergen. Vielen Dank.

    • Ich halte fest, dass dies eigentlich ein öffentlicher Blog ist und in der Schweiz eine freie Meinungsäusserung gilt. Ich habe die entsprechenden Beiträge eingehend studiert und ich betrachte diese als korrekt abgefasst und keineswegs in irgendeiner Form als nicht angebracht. Zudem gilt in der Schweiz immer noch die freie Meinungsäusserung. Wir sind ja nicht in der Türkei oder aber gar in Nordkorea. Der entsprechende Traffic in einem BLOG sollte entsprechend willkommen sein und der Feedback ebenso. Aus diesem Grund gibt es keinen Anlass zu intervenieren oder aber diesen sogar zu unterbinden. Die freie Meinungsäusserung ist das höchste Gut und entsprechend zu würdigen. Wenn ein Banker mir sagt er habe nichts zu verstecken und keine Leichen im Keller macht mich dies erst recht argwöhnisch. Lese ich die Beiträge und studiere auch die Medien wurde dies auch schon mehrfach betont. Mit dem DOJ ist die Sache dann ganz anders gekommen. Zudem wurden die Fragen und Unsicherheiten durch das Interview ja geschürt. Ob jetzt 10`000 oder 100`000 Kunden spielt keine Rolle. Man hat ja selber von einem Ausländeranteil von 30 % gesprochen. Es interessiert ja nur die relative Zahl und nicht die absolute Kundenzahl. Auch in Bezug der Zinsänderungsrisiken wurde ja proklamiert, dass keinerlei Absicherungen mehr getätigt werden. Selbstverständlich gibt dies Anlass zur Sorge oder denkt man ernsthaft, dass nur ein Faktor für steigende Zinsen sorgen kann. Es gibt sehr viel verschiedene Faktoren die zu steigenden Zinsen führen kann. Ebenso viele Faktoren können dafür sorgen, dass wir morgen einen Immobilien Crash in der Schweiz haben. Sehen Sie doch nur was mit unseren Arbeitsplätzen geschieht. Weltweit gabe es alleine in der Bankenindustrie einen Jobverlust von 600’000 Arbeitsplätzen. Man kann sich dann am kommenden Freitag zum Geschäftsverlauf der Bank äussern und zu den entsprechenden Voten. Aber hier in der Schweiz gilt nach wie vor die freie Meinungsäusserung.

      • Sehr geehrter Herr Steinmann, natürlich ist dies ein öffentlicher Blog und jeder Nutzer von schweizeraktien.net darf unsere Beiträge kommentieren, sofern diese Kommentare nicht beleidigend oder ehrverletzend sind. Sie dürfen auch keine Werbung – weder direkt noch indirekt enthalten. Darauf achten wir in der Redaktion bei der Freigabe. Es freut uns sehr, wenn sich unsere Nutzer engagieren und fleissig Kommentare schreiben. Ebenso freut es uns auch, wenn die betroffenen Unternehmen – in diesem Fall die Saanen Bank und der CEO – direkt auf Kommentare antworten. So entsteht ein Dialog. Auch die Bereitschaft von Herrn von Allmen, zu Fragen direkt Auskunft zu geben, ist begrüssenswert und zeigt, dass das Institut an Transparenz interessiert ist. Von daher können wir Ihre eingangs geäusserte Kritik nicht ganz nachvollziehen. Anders sieht es bei Ihrer Kritik bzgl. der Zinsänderungsrisiken aus. Die Gefahr, dass diese Risiken unterschätzt werden besteht ebenso, wie die der Überhitzung des Immobilienmarktes. Gerade für die Regionalbanken gilt es, diese Risiken ganz genau im Auge zu behalten. Denn sie sind nicht „too big to fail“ – ganz im Gegensatz zu den Grossbanken, die im Falle einer Schweizer Immobilienkrise sicherlich „gerettet“ würden. Gerade den Grossbanken mit ihren neu geschaffenen Schweiz-Einheiten könnte ein solches Szenario dann in die Hände spielen.

        • Spar & Leihkasse Thun lässt grüssen. Ich hatte damals all meine Sparguthaben auf deren Filiale in Gstaad und meine Familie hat alle Ersparnisse verloren. Da ist kein Bund zur Hilfe geeilt too big to fail. Man kann sich das nicht vorstellen was dies bedeutet. Die Bilder gingen um die Welt und das ganze Debakel war ein Klaks wenn man vergleicht, dass wir als Steuerzahler für die UBS AG einbezahlt haben oder auch für eine BEKB. Heute grault es mir vor Bemerkungen von Bankern wir haben nichts zu verstecken und wir können gut schlafen. Ja die können immer gut schlafen. Wenn ich mir heute die Auswirkungen der 2 Wohnungsinitiative auf die Berggebiete genau anschaue sind dieses katastrophal in jeder Beziehung. Es gilt auch darauf hinzuweisen, dass es heute zudem auch die völlig falschen trifft. Erwirbt heute im Saanenland ein Einheimischer oder dort steueransässiger Wohneigentum, kann er dies nur wiederum einem im Saanenland anässigen oder steuerpflichtigen verkaufen oder aber bei Erbschaft müssen die Erben entweder dort steuerdomiziliert sein oder aber können das Onjekt nur dort steueransässigen Personen verkaufen. Man beachte auch die Tatsache, dass heute die Baukosten im Vergleich zum Unterland immer noch ein vielfaches sind d.h. die Botschaft dass sicher der Wohneigentumsmarkt zu einem Käufermarkt gewandelt hat, ist noch nicht angekommen. Der Immobilienmarkt in der Schweiz ist heute in einer extrem heiklen Situation. Die Arbeitsplatzverluste geben zu grossen Sorgen Anlass. Es geht nicht darum ob die Zinsen niedrig sind. Es geht um den Fact wenn die Leute die Arbeit verlieren ist jeder Zins zu hoch. Schauen Sie doch einmal das Hypothekenvolumen einer Raiffeisengruppe an. Nicht umsonst heute also too big to fail eingestuft. Mit grossem Bedauern habe ich zur Kenntnis genommen dass die Saanen Bank Ihre Risiken nicht mehr absichert.

Kommentarfunktion ist geschlossen.