Eniwa: 2018 mit Gewinneinbruch und Dividendenrückgang

Weiterhin anspruchsvolles Marktumfeld

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Hinter der gläsernen Fassade des neuen Firmensitzes in Buchs wird die Eniwa Holding geleitet. Quelle: Eniwa Holding AG

Die Eniwa Holding AG (vormals IB Aarau) blickt auf ein schwaches Geschäftsjahr 2018 zurück. Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung zum Jahresergebnis schreibt, wurde das Resultat durch verschiedene Faktoren negativ beeinflusst. So führte das trockene und warme Wetter zu einer geringeren Stromproduktion im eigenen Kraftwerk an der Aare und gleichzeitig zu tieferen Absätzen im Strom- und Wärmegeschäft. Deutlich wird dies bei einem Blick auf den Stromabsatz, der um 3,6% auf 450’855 Megawattstunden (MWh) fiel. Noch deutlicher fiel der Rückgang beim Gasabsatz mit 6,1% auf 433’015 MWh aus. Keine Freude bereitete auch das Installationsgeschäft, das durch zwei grosse Kundenaufträge negativ beeinflusst wurde. Schliesslich blieb auch die Nachfrage in den erneuerbaren Energien und Produkteservices hinter den Erwartungen zurück.

Höhere Energiepreise bremsen Umsatzminus

Die Gesamtumsätze fielen im Berichtsjahr mit 154.1 Mio. CHF um 1,8% tiefer aus als im Vorjahr. Im Geschäftsfeld Energie und Wasser konnte trotz der Mindermenge als direkte Folge der im letzten Jahr angestiegenen Energiepreise ein Umsatzplus von 4,2% auf 116.4 Mio. CHF verbucht werden. Hingegen verzeichneten die Dienstleistungen ein Minus von 11,4% auf 27.6 Mio. CHF. Erheblich tiefer waren mit 6.7 Mio. CHF nach 11.1 Mio. CHF im Vorjahr auch die aktivierten Eigenleistungen. Positiv auf die Einkünfte wirkten sich die höheren übrigen betrieblichen Erträge aus.

Auf der Kostenseite führten die Mindermengen beim Energieabsatz zu einem leichten Rückgang der Energie- und Wasserkosten um 1% auf 44.6 Mio. CHF. Die Personalaufwendungen stiegen hingegen um 1% auf 40.8 Mio. CHF an. Deutlich höher waren die Abgaben mit 23 Mio. CHF nach 19.1 Mio. CHF im Vorjahr. Die geringeren Dienstleistungsaufträge spiegeln sich im deutlichen Rückgang der Ausgaben für Material und Fremdleistungen um 25,2% auf 12.8 Mio. CHF wider. In der Summe führte dies zu einem Minus des Betriebsgewinns vor Abschreibungen EBITDA um 12,9% auf 23.8 Mio. CHF. Wegen der hohen Investitionen im Vorjahr stiegen die Sachabschreibungen um 1.1 Mio. CHF auf 15.2 Mio. CHF an. Im Ergebnis resultiert ein Einbruch des EBIT um 34,7% auf 8.6 Mio. CHF. Belastend auf den Reingewinn wirkten sich das negative Nettofinanzergebnis von minus 3.3 Mio. CHF nach einem Vorjahresgewinn von plus 2.8 Mio. CHF aus. Massgeblich hierfür verantwortlich ist die negative Rendite auf die Wertschriften von minus 5,3% nach einem Vorjahresgewinn von 9,7%. Die deutlich geringeren Gewinne liessen den Steueraufwand von 3.1 Mio. CHF im Vorjahr auf 1 Mio. CHF fallen. Dennoch resultierte unter dem Strich ein Gewinneinbruch von 69,5% auf 3.9 Mio. CHF. Die Aktionäre müssen sich mit einer von 20 CHF im Vorjahr auf noch 7.20 CHF pro Aktie gesenkten Dividendenausschüttung begnügen.

Ausblick

Für die Zukunft rechnet die Gesellschaft mit einem weiterhin anspruchsvollen Umfeld. Im Energiegeschäft werden die Regulierung und die Martktliberalisierung zu einer weiteren Belastung führen. Im Installationsgeschäft wird der Konkurrenzkampf mit einem Druck auf die Margen weiter anhalten. Dem anhaltenden Kostendruck begegnet Eniwa mit Reduktionsmassnahmen, die ab 2019 umgesetzt werden. Bei den Investitionen steht der Fokus auf der Fernwärme und der Kraftwerkserneuerung. Mit der Erweiterung des Bereichs erneuerbare Energien und der Weiterentwicklung zum regionalen Energiedienstleister will sich die Gruppe fit für die herausfordernde Zukunft machen.

Fazit

Die Zahlen der Eniwa für 2018 fallen enttäuschend aus. Das Unternehmen konnte weder vom Strompreisanstieg profitieren noch eine positive Entwicklung des Dienstleistungsgeschäfts erreichen. Dennoch darf nicht übersehen werden, dass in den Gesamtkosten zahlreiche Aufwendungen für den Umbau der Konzernstruktur und die neue Namensgebung beinhaltet sein dürften. Sofern sich die Margen im laufenden Jahr wieder verbessern, kann das Jahr 2018 als Übergangsjahr angesehen werden. Ob diese Verbesserung gelingt, lässt sich aktuell nicht abschätzen. Die Entwicklung des Aktienkurses der auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelten Papiere reflektiert die negative Geschäftsentwicklung. In den letzten 12 Monaten fiel der Wert der Eniwa-Aktien um 13,3% auf den letztbezahlten Kurs von 820 CHF. Auch auf diesem Niveau erscheinen die Aktien lediglich auf der Basis des Kurs-Buchwert-Verhältnisses mit einem Discount von gut 30% auf den ausgewiesenen inneren Wert günstig. Der Substanzwert der Titel dürfte indessen noch deutlich höher liegen. In den Sachanlagen sind hohe stille Reserven zu vermuten, deren Realisierung allerdings für den freien Aktionär kaum je möglich sein wird. Als bescheiden angesehen werden muss auch die Dividendenrendite von 0,9%.

 

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