Rapid Holding: Keine Besserung des Geschäftsgangs bis Ende Jahr in Sicht

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Die Corona-Krise und die Integration der im vergangenen Jahr erworbenen Unternehmen Brielmaier und KommTek prägten das erste Halbjahr 2020 der Rapid Holding AG. Als Konsequenz entwickelten sich die Nettoerträge mit einem Zuwachs von gut 2% auf 26.8 Mio. CHF unter den Erwartungen. Knapp egalisiert worden sei das Betriebsergebnis der Vorjahresperiode von 2.4 Mio. CHF, schreibt die Herstellerin von Einachsgeräten in einem Aktionärsbrief.

Kurzarbeit wegen geringerer Nachfrage

Blieb der Geschäftsbereich Landwirtschaft von den Einflüssen der Corona-Pandemie noch weitgehend verschont, verzeichnete die Schweizer Industriegruppe Einbussen in den kommunal geprägten Absatzmärkten Deutschland und Frankreich. Auch im Bereich Contract Manufacturing führte der Lockdown in diversen Ländern zu Sistierungen, Verlangsamungen oder gar Einstellungen von Projekten. Nachdem in der Maschinenindustrie bereits im ersten Quartal 2020 ein Abschwung spürbar gewesen war, beschleunigte die Pandemie diesen Trend im Q2 massiv. Die geringere Nachfrage hat zur Folge, dass sich die Fertigung seit dem 1. Juli in Kurzarbeit befindet. Im ersten Halbjahr konnte in den Rapid-Hallen noch zu 100% produziert werden.

Zusätzliche Managementkapazitäten fallen nach wie vor bei der Integration der beiden Zukäufe von 2019 Brielmaier und KommTek an. Immerhin konnte per 1. August mit Philipp Hüttl ein neuer Geschäftsführer für Brielmaier engagiert werden, notabene über ein Jahr nach der Übernahme. Die Synergien der Übernahmen kommen nun immer mehr zum Tragen, so vertreiben die deutschen Tochtergesellschaften das gesamte Rapid Produktportfolio in Deutschland, während Rapid die Roboflail-Produktfamilie von KommTek in der Schweiz lanciert. Florian Kaufmann, VR-Vize von Rapid, hatte allerdings schon im Juni in einem Interview mit schweizeraktien.net angekündigt, dass die Integration von Brielmaier und KommTek länger als geplant dauern werde.

Keine wesentliche Besserung in Sicht

Fürs zweite Halbjahr 2020 rechnet die Rapid Gruppe mit keiner wesentlichen Verbesserung des Geschäftsgangs. Die zweite Jahreshälfte verläuft im Bereich Land- und Kommunaltechnik saisonbedingt stets schwächer als die erste, zudem ist der Auftragseingang im Contract Manufacturing in den Sommermonaten auf ein historisches Tief gefallen. Unter dem Strich wird deshalb trotz der beiden Zukäufe mit einem Jahresergebnis unter dem Wert von 2019 gerechnet.

Die Aktien von Rapid werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der BEKB gehandelt, zuletzt zu einem Kurs von 455 CHF.

Eine Kurserholung der Rapid-Aktie ist nach dem Einbruch im Frühjahr noch nicht in Sicht. Chart: otc-x.ch

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