Regiobank Solothurn: Kräftiges Wachstum 2020 – Aktiensplit geplant

Covid-19 beeinflusst Ergebnis (noch) nicht

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Die Regiobank Solothurn konnte im Geschäftsjahr 2020 trotz einem verhaltenen ersten Semester ein kräftiges Wachstum verzeichnen. Dies erlaubt es der Regiobank, der Generalversammlung eine erneute Erhöhung der Dividende zu beantragen; zudem soll ein Aktiensplit vollzogen werden, gibt die Regiobank in einem Aktionärsbrief bekannt. Mit unverändert tiefen Zinsmargen und den unklaren Auswirkungen der Covid-19-Pandemie rechnet die Bank mit einem anspruchsvollen 2021.

Wachstum und Margendruck prägen Jahresabschluss 2020

Mit einem Anstieg um 6,0% auf 3.1 Mrd. CHF erreichte die Bilanzsumme der Regiobank Solothurn per Ende 2020 einen neuen Höchstwert. Das grösste absolute Wachstum verzeichneten die Kundenausleihungen, welche um 92.4 Mio (+3,9%) stiegen. Ein beachtlicher Teil dieses Anstiegs ist auf die sogenannten Covid-19-Kredite zurückzuführen, welche 36 Mio. beitrugen. Leicht weniger stark als die Ausleihungen legten die Kundengelder mit einem Anstieg von 81.5 Mio. zu.

Weiter unter Druck befindet sich bei der in Solothurn domizilierten Regionalbank, wie in der gesamten Branche, das Zinsengeschäft. So sank die Zinsmarge der Regiobank leicht auf aktuell 1,07% (Vorjahr 1,08%). In Anbetracht dieses Tiefzins-Umfeldes erachtet das Unternehmen die Steigerung des Nettoerfolgs aus dem Zinsengeschäft auf 33.2 Mio. CHF (+3,3%) als sehr gutes Resultat. Trotz Börsenturbulenzen verblieb der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit 5.4 Mio. (-0,6%) annähernd auf Vorjahresniveau, während der Erfolg aus dem Handelsgeschäft um beinahe die Hälfte auf 0.9 Mio. sank. Immerhin konnte in diesem Bereich der den Börsenturbulenzen geschuldete Verlust aus dem ersten Semester kompensiert werden. Der übrige ordentliche Erfolg ging um 8,3% auf 1.3 Mio. CHF zurück.

Gutes Ergebnis erlaubt Erhöhung der Dividende

Aufwandseitig hoben sich Einsparungen aufgrund ausgefallener Anlässe wie der Generalversammlung und Mehrkosten für die Sicherheit auf, was in einem Geschäftsaufwand von 21.2 Mio. CHF (+0,1%) resultierte. Die Cost-Income-Ratio verblieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 51,8%. Die Abschreibungen stiegen währenddessen um 0.4 Mio. auf 3.1 Mio. Darin enthalten ist jedoch eine einmalige Abschreibung der Kosten von 0.8 Mio. CHF für das Provisorium, welches die Bank aufgrund der Sanierung des Hauptsitzes bezogen hat. Unter dem Strich verbleibt ein Rückgang des Geschäftserfolges auf 16.5 Mio. (-2,5%). Bereinigt um die einmalige Abschreibung hätte jedoch ein leichtes Wachstum resultiert. Da die Steuern aufgrund der Steuerrechtsrevision um 1.1 Mio. sanken, verzeichnet die Regiobank trotzdem einen Anstieg des Jahresgewinnes auf 7.9 Mio. (+2,3%).

Das erfreuliche Jahresergebnis erlaubt es dem Verwaltungsrat, der Generalversammlung am 6. Mai eine Erhöhung der Dividende von 80 auf 82.50 CHF je Aktie zu beantragen. Bei Annahme des Antrages wäre dies das zweite Jahr in Folge mit einer Erhöhung der Ausschüttung. Weiter beantragt der Verwaltungsrat, welcher seit letztem Jahr von Philipp Simmen präsidiert wird, die Aktien im Verhältnis 1 zu 5 zu splitten. Der Aktienkurs würde sich dadurch auf rund 800 CHF reduzieren. Die Regiobank erhofft sich durch den Split, ihr Aktionariat zu verbreitern und die Aktie attraktiver zu machen, gerade auch für jüngere Generationen. Auch 2021 wird die GV mit schriftlicher Abstimmung stattfinden.

Anspruchsvolles 2021 erwartet

Gemäss der Regiobank hat die Covid-19-Pandemie bisher geringe Auswirkungen auf die Bonität der Firmenkunden gezeigt. So seien bisher auch keine direkten Verluste entstanden. Bei vielen der Firmenkunden sei die Liquidität aber angespannt, und die Zukunftsaussichten werden deutlich schlechter eingeschätzt als noch vor einem Jahr. So rechnet die Regiobank damit, dass für viele Firmen 2021 ein noch anspruchsvolleres Jahr werden wird. Auch für die Regiobank bleibt das Umfeld anspruchsvoll, da zusätzlich zu den Unsicherheiten der Pandemie keine Erholung der Zinssätze in Sicht ist.

Fazit

Das Jahresergebnis der Regiobank Solothurn darf in Anbetracht des schwierigen Umfeldes als durchaus positiv beurteilt werden. Erfreulich ist vor allem auch das kräftige Wachstum im Zinsengeschäft trotz weiter sinkender Zinsmarge. Der Margendruck wird auch 2021 eine zentrale Herausforderung bleiben und das Ergebnis belasten. Mit einem ausgewiesenen Eigenkapital von 246.5 Mio. CHF scheint die Bank aber gut aufgestellt zu sein für die Zukunft.

Nach einer sinkenden Tendenz über die letzten Jahre hat sich der Aktienkurs der Regiobank Solothurn im letzten Halbjahr erstmals seit langem gefangen. Chart: otc-x.ch

Der Kursverlauf der auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der BEKB gehandelten Aktie der Regiobank Solothurn AG hat in den letzten Jahren konstant nach unten gezeigt. Erst im letzten Halbjahr war erstmals wieder eine leichte Erholung zu beobachten. Mit dem letztbezahlten Kurs von 3’955 CHF ergibt sich mit der geplanten Dividende von 82.50 CHF (16.50 CHF je Aktie nach dem Split) eine Ausschüttungsrendite von 2,1%, was zumindest im aktuellen Tiefzinsumfeld respektabel ist. Mit einem Preis- Buchwert-Verhältnis von 0.8 werden die Aktien, die zu den liquideren Titeln auf OTC-X gehören, zur Zeit mit einem Abschlag gehandelt.

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