Schaffner Holding: Umsatzwachstum über Zielwert

Ausschüttung von 9 CHF je Aktie beantragt

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Schaffner ist eine Anbieterin von elektromagnetischen Lösungen, die den effizienten und zuverlässigen Betrieb elektronischer Systeme wie z.B. Roboter gewährleisten. Bild: schaffner.com

Die Schaffner Gruppe aus dem solothurnischen Luterbach steigerte im Geschäftsjahr 2021/22 (Ende: 30.9.22) den Nettoumsatz im fortgeführten Geschäft, d.h. unter Ausklammerung der im Vorjahr verkauften Power Magnetic Division, um 7,4% auf 158.2 Mio. CHF. Das Geschäftsjahr sei herausfordernd, intensiv und erfolgreich gewesen, lässt sich Marc Aeschlimann, CEO der Schaffner Gruppe, in einer Pressemitteilung zitieren.

Besonders stark hat sich im Berichtszeitraum die Region Amerika mit einem Umsatzzuwachs von 58,4% entwickelt. Mit ein Grund dafür sei gewesen, dass Schaffner im Industriegeschäft in den USA aufgrund einer im Vergleich zu den Mitbewerbern besseren Warenverfügbarkeit und kürzerer Lieferfristen mehrere Neukunden gewinnen konnte, so der Geschäftsbericht. Die Region Asien entwickelte sich mit 13,1% Mehrumsatz etwa im Gleichschritt der Schaffner Gruppe, Europa verzeichnete aufgrund der starken Ausrichtung auf den Automobilsektor einen Umsatzrückgang von 4,2%.

Wachstumsschub bei der Industrial Division

Einen regelrechten Wachstumsschub habe die Industrial Division hingelegt, was Schaffner freut. Der Umsatz legte um 18,3% auf 128.5 Mio. CHF zu (2020/21: 108.6 Mio. CHF), währungsbereinigt habe der Zuwachs sogar 21,4% betragen. Um die hohe Kundennachfrage zu bewältigen, habe Schaffner die Kapazitäten in seinen Werken in China und Thailand substanziell und zeitweise über 50% erweitert. Den starken Anstieg der Rohmaterialpreise und die hohen Logistikkosten habe man dabei weitestgehend an die Kunden weitergeben können.

Automotive Division leidet unter Engpässen von Zulieferern

Nicht so gut lief es beim zweiten Standbein des Unternehmens, der Automotive Division. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahr um 23,1% auf 29.7 Mio. CHF zurück. Aufgrund von Engpässen bei Halbleiter-Chips und anderen Schlüsselkomponenten wie Kabelbäumen konnten die Hersteller nicht die bestellten Stückzahlen produzieren. Als Konsequenz hätten sie auch deutlich weniger Schaffner-Komponenten als ursprünglich geplant benötigt.

Solides finanzielles Resultat

Das Unternehmen spricht von einem soliden finanziellen Resultat mit einem EBIT von 15.4 Mio. CHF, was einer Marge von 9,7% entspricht. Im Vergleich zum operativen Vorjahres-EBIT vor Goodwill Recycling von 18.2 Mio. CHF resultierte ein Rückgang um 15,5%.  Das sei auf die massiv höheren, teils verdoppelten Logistikkosten zum Jahresbeginn 2022 sowie auf die höheren Rohmaterialpreise zurückzuführen, so Schaffner.

Erstmals publiziert die Schaffner Gruppe einen Nachhaltigkeitsbericht. Schaffner trage mit den innovativen Kundenlösungen zu einem effizienten, zuverlässigen und nachhaltigen Einsatz von elektrischer Energie bei, schreibt das Unternehmen.

Ausblick

Vor dem Hintergrund der verschiedenen Unsicherheitsfaktoren auf den Weltmärkten wie den hohen Energiepreisen und entsprechend hoher Inflation, erneut möglichen Lockdowns und dem Kriegsverlauf in der Ukraine verzichtet das Unternehmen darauf, eine Guidance für das Geschäftsjahr 2022/23 abzugeben. Man halte jedoch an der mittelfristigen Zielsetzung eines organischen Wachstums von über 5% pro Jahr sowie einer EBIT-Marge im Zielband von 10 bis 12% fest.

Fazit

Mit dem Verkauf der Magnetics Division an die Schwedische AQ Group für 22.4 Mio. CHF in 2021 hat sich das Unternehmen von einer Division getrennt, die kaum Synergien mit dem Kerngeschäft der Schaffner Gruppe aufweist. Jetzt kann man sich in Luterbach voll auf das Kerngeschäft konzentrieren. Da liegen die Hoffnungen auch im chinesischen Geschäft, was 2022 aufgrund der Lockdowns deutlich beeinträchtigt war. Von der Abriegelung ganzer Wirtschaftsregionen waren sowohl die Industrial Division als auch die Automotive Division betroffen. Aber Schaffner konnte den Rückstand im laufenden Geschäftsjahr 2022/23 vollständig aufholen.

Markus Heusser wird der GV im Januar 2023 zur Wahl als VR-Vorsitzender vorgeschlagen. Er löst Urs Kaufmann ab, der sich nach sechs Jahren nicht mehr der Wiederwahl stellt. Bild: heusseradvisory.com

Einiges erhofft man sich auch von dem neuen VR-Präsidenten Markus Heusser, der der kommenden GV im Januar 2023 zur Wahl vorgeschlagen wird. Heusser weist langjährige Führungserfahrung bei international tätigen Schweizer Industrieunternehmen wie Sulzer, Dätwyler und Oerlikon auf. Auch hält er mehrere VR-Mandate wie z.B. bei der Landqart AG, der Sefar Holding u.a.

Für das Geschäftsjahr 2021/22 soll eine Dividende von 9 CHF je Aktie ausgeschüttet werden. Die geplante Ausschüttung soll sich aus der ordentliche Dividende aus dem Bilanzgewinn von 4.50 CHF sowie einer verrechnungssteuerfreien Ausschüttung aus den Kapitalreserven von wiederum 4.50 CHF zusammensetzen. Dies entspricht einer Dividendenrendite auf dem aktuellen Kursniveau von 3,1%.

Die auf SIX kotierte Schaffner-Aktie konnte sich von den Tiefstständen von 260 CHF in diesem Jahr etwas erholen, zur Zeit kostet eine Aktie 288 CHF.

Kursverlauf der Schaffner-Aktie in den letzten drei Jahren. Quelle: six-group.com

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