
Seit dem 2. Juni 2025 werden die Aktien der Geoterra Holding AG neu ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Die 1963 gegründete Gruppe umfasst 18 Ingenieurbüros mit Schwerpunkt auf Geotechnik und Geologie, die an 49 Standorten tätig sind. 2024 erzielte die Geoterra Gruppe einen Nettoumsatz von 92.1 Mio. CHF und wies einen Jahresgewinn von 7.9 Mio. CHF aus. Am ersten Handelstag wechselten 283 Aktien den Besitzer. Der Kurs stieg um 2,8% auf 2’055 CHF.
Vom Vermessungsbüro zur Gruppe mit 700 Mitarbeitenden
In den letzten 60 Jahren ist aus einem kleinen Vermessungsbüro durch den Zusammenschluss mit weiteren KMU im Bereich Bauingenieur- und Vermessungswesen eine in Pfäffikon SZ ansässige Unternehmensgruppe mit über 700 Mitarbeitenden entstanden. Die Tochtergesellschaften der Geoterra Gruppe sind zwar unter dem Dach der Holding vereint, treten jedoch weiterhin eigenständig am Markt auf und verfügen je über eine eigene Geschäftsleitung.
Zu den Schwerpunkten der Gruppe gehören Dienstleistungen auf den Gebieten des Bauingenieurwesen, der Geomatik und Infrastruktur sowie das Messen und Dokumentieren. Die Referenzprojekte erstrecken sich über die ganze Schweiz und das Ausland, darunter Infrastrukturbauten am Flughafen Zürich, Überwachungsarbeiten am Hauptbahnhof in der deutschen Hauptstadt Berlin sowie Geomonitoring in Brienz. Auch bei der Überwachung des Kleinen Nesthorns im Kanton Wallis ist die Tochter Terradata im Einsatz. Weitere Tätigkeitsfelder sind Digitales Bauen, wo die Gruppe schon länger auf sogenanntes Building Information Modelling (BIM) setzt, und Verkehrsplanung.
Nettoumsatz steigt 2024 auf 92.1 Mio. CHF
In den letzten zehn Jahren ist der Umsatz von knapp 20 Mio. CHF auf zuletzt 92.1 Mio. CHF im Geschäftsjahr 2024 gewachsen. Der Bereich «Messen&Dokumentieren» erreicht mit 37% am Gesamtumsatz den grössten Anteil, gefolgt von «Geomatik&Infrastruktur» (35%) sowie Boden&Tragwerk (28%). Der Betriebsaufwand erhöhte sich überproportional aufgrund deutlich höherer Personalkosten, sodass beim Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA nur ein leichtes Plus von 5,3% auf 13.9 Mio. CHF resultierte. Die EBITDA-Marge erreichte 15,1% (16,0%). Das Konzernergebnis lag bei 7.9 Mio. CHF, nach 7.4 Mio. CHF im Geschäftsjahr 2023. Mit 20.1 Mio. CHF Eigenkapital und einer Eigenkapitalquote von 41,4% (Vorjahr: 38,1%) zeigte sich die Bilanz im Geschäftsjahr 2024 solide.

Nach Unternehmensangaben lag die Ausschüttungsquote für 2024 bei 65,2%, was einem Betrag von 109 CHF je Aktie entspricht. Die Ausschüttung sei aus Kapitaleinlagereserven erfolgt, heisst es weiter.
OTC-X-Listing als Nachfolgeregelung
Das Listing im ausserbörslichen Handel begründet die Unternehmensgruppe mit der vorausschauenden Nachfolgeregelung. «Mit der Öffnung des Aktionariats schlägt die Geoterra Gruppe das nächste Kapitel in ihrer Unternehmensgeschichte auf und wird zur Publikumsgesellschaft», so Christoph Caflisch, VR-Präsident der Gruppe. Durch das Listing wolle man die Voraussetzung schaffen, dass Mitarbeitende und weitere Stakeholder an Erfolg und Wertsteigerung der Geoterra Gruppe partizipieren können.
Auch nach dem Listing wollen die Gründeraktionäre zusammen mit dem Management langfristig eine stabile Mehrheit am Unternehmen halten, schreibt die Geoterra Gruppe in einer Medienmitteilung. Mittelfristig soll der Streubesitz der 47’143 Namenaktien (zu nominal 10 CHF) rund 25 bis 30% erreichen.
Fazit
Die Aktien der Geoterra Holding AG sind mit einem Kurs von 2’000 CHF je Aktie in den ausserbörslichen Handel gestartet. Bis zum Handelsschluss am 2. Juni 2025 wurden auf OTC-X 2’055 CHF je Aktie bezahlt, sodass sich eine Marktkapitalisierung auf 96.9 Mio. CHF ergibt. Gemessen am Gewinn je Aktie von 167.10 CHF beträgt das Kurs-/Gewinn-Verhältnis moderate 12. Die Dividendenrendite ist mit 5,3% attraktiv.
Mit ihren Geschäftsbereichen bewegt sich die Unternehmensgruppe angesichts der ungebrochenen Bautätigkeit in der Schweiz, der Digitalisierung in der Bauindustrie, den steigenden Anforderungen an die Überwachung von Natur und Infrastruktur sowie die Verkehrsplanung, dies wegen der Zunahme von Individual- und öffentlichem Verkehr, in wachsenden Märkten. In der Vergangenheit lag die Wachstumsrate bei 14% pro Jahr. Es ist zwar ambitiös, aber nicht unrealistisch, diese zu halten. Die Aktien scheinen daher auf dem aktuellen Kursniveau aufgrund der moderaten Bewertung und der attraktiven Ausschüttungen nicht zu teuer.