Das Messen und Dokumentieren, nicht nur auf Baustellen wie hier am Flughafen Zürich, gehört zu den Geschäftsfeldern der Geoterra Gruppe. Bild: geoterra-gruppe.ch
Das Messen und Dokumentieren, nicht nur auf Baustellen wie hier am Flughafen Zürich, gehört zu den Geschäftsfeldern der Geoterra Gruppe. Bild: geoterra-gruppe.ch
Seit dem 2. Juni 2025 werden die Aktien der Geoterra Holding AG neu ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Die 1963 gegründete Gruppe umfasst 18 Ingenieurbüros mit Schwerpunkt auf Geotechnik und Geologie, die an 49 Standorten tätig sind. 2024 erzielte die Geoterra Gruppe einen Nettoumsatz von 92.1 Mio. CHF und wies einen Jahresgewinn von 7.9 Mio. CHF aus. Am ersten Handelstag wechselten 283 Aktien den Besitzer. Der Kurs stieg um 2,8% auf 2’055 CHF.
Vom Vermessungsbüro zur Gruppe mit 700 Mitarbeitenden
In den letzten 60 Jahren ist aus einem kleinen Vermessungsbüro durch den Zusammenschluss mit weiteren KMU im Bereich Bauingenieur- und Vermessungswesen eine in Pfäffikon SZ ansässige Unternehmensgruppe mit über 700 Mitarbeitenden entstanden. Die Tochtergesellschaften der Geoterra Gruppe sind zwar unter dem Dach der Holding vereint, treten jedoch weiterhin eigenständig am Markt auf und verfügen je über eine eigene Geschäftsleitung.
Zu den Schwerpunkten der Gruppe gehören Dienstleistungen auf den Gebieten des Bauingenieurwesen, der Geomatik und Infrastruktur sowie das Messen und Dokumentieren. Die Referenzprojekte erstrecken sich über die ganze Schweiz und das Ausland, darunter Infrastrukturbauten am Flughafen Zürich, Überwachungsarbeiten am Hauptbahnhof in der deutschen Hauptstadt Berlin sowie Geomonitoring in Brienz. Auch bei der Überwachung des Kleinen Nesthorns im Kanton Wallis ist die Tochter Terradata im Einsatz. Weitere Tätigkeitsfelder sind Digitales Bauen, wo die Gruppe schon länger auf sogenanntes Building Information Modelling (BIM) setzt, und Verkehrsplanung.
Nettoumsatz steigt 2024 auf 92.1 Mio. CHF
In den letzten zehn Jahren ist der Umsatz von knapp 20 Mio. CHF auf zuletzt 92.1 Mio. CHF im Geschäftsjahr 2024 gewachsen. Der Bereich «Messen&Dokumentieren» erreicht mit 37% am Gesamtumsatz den grössten Anteil, gefolgt von «Geomatik&Infrastruktur» (35%) sowie Boden&Tragwerk (28%). Der Betriebsaufwand erhöhte sich überproportional aufgrund deutlich höherer Personalkosten, sodass beim Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA nur ein leichtes Plus von 5,3% auf 13.9 Mio. CHF resultierte. Die EBITDA-Marge erreichte 15,1% (16,0%). Das Konzernergebnis lag bei 7.9 Mio. CHF, nach 7.4 Mio. CHF im Geschäftsjahr 2023. Mit 20.1 Mio. CHF Eigenkapital und einer Eigenkapitalquote von 41,4% (Vorjahr: 38,1%) zeigte sich die Bilanz im Geschäftsjahr 2024 solide.
Die Honorarerträge der Geoterra Gruppe sind in den letzten Jahre im Schnitt um 14% pro Jahr gewachsen. Abb. Firmenbroschüre Geoterra Holding AG
Nach Unternehmensangaben lag die Ausschüttungsquote für 2024 bei 65,2%, was einem Betrag von 109 CHF je Aktie entspricht. Die Ausschüttung sei aus Kapitaleinlagereserven erfolgt, heisst es weiter.
OTC-X-Listing als Nachfolgeregelung
Das Listing im ausserbörslichen Handel begründet die Unternehmensgruppe mit der vorausschauenden Nachfolgeregelung. «Mit der Öffnung des Aktionariats schlägt die Geoterra Gruppe das nächste Kapitel in ihrer Unternehmensgeschichte auf und wird zur Publikumsgesellschaft», so Christoph Caflisch, VR-Präsident der Gruppe. Durch das Listing wolle man die Voraussetzung schaffen, dass Mitarbeitende und weitere Stakeholder an Erfolg und Wertsteigerung der Geoterra Gruppe partizipieren können.
Auch nach dem Listing wollen die Gründeraktionäre zusammen mit dem Management langfristig eine stabile Mehrheit am Unternehmen halten, schreibt die Geoterra Gruppe in einer Medienmitteilung. Mittelfristig soll der Streubesitz der 47’143 Namenaktien (zu nominal 10 CHF) rund 25 bis 30% erreichen.
Fazit
Die Aktien der Geoterra Holding AG sind mit einem Kurs von 2’000 CHF je Aktie in den ausserbörslichen Handel gestartet. Bis zum Handelsschluss am 2. Juni 2025 wurden auf OTC-X 2’055 CHF je Aktie bezahlt, sodass sich eine Marktkapitalisierung auf 96.9 Mio. CHF ergibt. Gemessen am Gewinn je Aktie von 167.10 CHF beträgt das Kurs-/Gewinn-Verhältnis moderate 12. Die Dividendenrendite ist mit 5,3% attraktiv.
Mit ihren Geschäftsbereichen bewegt sich die Unternehmensgruppe angesichts der ungebrochenen Bautätigkeit in der Schweiz, der Digitalisierung in der Bauindustrie, den steigenden Anforderungen an die Überwachung von Natur und Infrastruktur sowie die Verkehrsplanung, dies wegen der Zunahme von Individual- und öffentlichem Verkehr, in wachsenden Märkten. In der Vergangenheit lag die Wachstumsrate bei 14% pro Jahr. Es ist zwar ambitiös, aber nicht unrealistisch, diese zu halten. Die Aktien scheinen daher auf dem aktuellen Kursniveau aufgrund der moderaten Bewertung und der attraktiven Ausschüttungen nicht zu teuer.
Wenn Glück aufblüht: Wie der Marienkäfer auf der Margerite stehen auch die meisten Favoriten von schweizeraktien.net in voller Blüte. Bild: stock.adobe.com
Der Mai ist bekannt dafür, alles neu zu machen – oder zumindest den frostigen Winterblick durch neue Lebensfreude abzulösen. Am Schweizer Aktienmarkt gab es zwar viel Bewegung, doch aus der Performance der Einzeltitel lässt sich gut ablesen, dass Qualitätstitel besser als andere Aktien laufen. Galderma nahm die 100-CHF-Marke mit Bravour, Ypsomed kletterte auf über 400 CHF und nimmt damit die historische Rekordmarke von nahe 440 CHF ins Visier.
Auch am ausserbörslichen Aktienmarkt läuft es dieses Jahr gut. Der OTC-X Liquidity Index zog um 3,3% an. Seit Mitte 2021 befand sich der Index im Abwärtstrend, scheint aber inzwischen auf eine Erholungsbewegung eingeschwenkt zu sein. Alle vier Favoriten der Ausserbörse stiegen stärker als der Index. Herausragend sind der Weleda N-PS mit 18,8% und Cendres+Métaux mit 14,1% nach den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres. Die Jahresabschlüsse für 2024 zeigen, dass sowohl Cendres+Métaux wie auch Weleda trotz schwieriger Marktbedingungen gut navigieren und ihre Strategie erfolgreich umsetzen.
Die Aktie von Weiss+Appetito stieg nach der Präsentation des Jahresabschlusses. Chart: otc-x.ch
Rentabilität bei Weiss+Appetito steigt
Zu einem Turnaround kam es auch bei Weiss+Appetito. Die Aktie löste sich vom gedrückten Kursniveau und kletterte auf 351 CHF. Setzt sich der vertikale Anstieg fort, ist auch das historische Hoch von 2018 bei 400 CHF erreichbar. Auslöser war die Vorlage eines starken Jahreabschlusses für 2024. Der Umsatz nahm um 3,3% auf 168.1 Mio. CHF zu, das EBITDA stieg überproportional von 10.9 Mio. CHF auf 13.2 Mio. CHF. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 6,7%. Der Jahresgewinn belief sich auf 5.7 Mio. CHF. Dies entspricht einer Nettoumsatzrendite von 3,4%. Der Buchwert der Aktie hat sich deutlich auf 756 CHF je Aktie erhöht, wodurch das KBV selbst auf dem erhöhten Kursniveau auf 0.46 zurückfällt. Die Dividende soll unverändert bei 8 CHF je Aktie liegen, so dass sich eine Dividendenrendite von 2,3% ergibt.
Volatilität und Qualität
An der SIX zeigte sich der Markt äusserst volatil, was angesichts der inkonsistenten Nachrichtenlage sowohl aus einzelnen Unternehmen als auch aus der Wirtschaft nicht verwundern sollte. Zum Monatsende liegt der Small- und Mid-Cap-Index SPIEXX wieder auf dem höchsten Niveau des Jahres von Ende Februar bei fast 330 Punkten. Galderma kaufte Ende Mai für 232 Mio. CHF 2.38 Mio. Aktien zum Preis von 97.75 CHF je Aktie von den Grossaktionären aus Abu Dhabi. Dadurch steigt der Streubesitz um 8 Prozentpunkte auf 49,8% – ein positives Signal aus Börsensicht. Die Aktien sollen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme oder strategische Beteiligungen verwendet werden. Die Galderma-Aktie hatte ihr Hoch Anfang Februar bei nahe 120 CHF erreicht. Neue Rekordkurse sind also in nächster Reichweite.
Geberit mit starken Quartalszahlen
Geberit gab die Zahlen zum ersten Quartal des Jahres bekannt. Der Umsatz stieg um 4,9% auf 878 Mio. CHF, währungsbereinigt sogar um 5,3%. Die Nachfrage beschleunigt sich, insbesondere für neu am Markt eingeführte Produkte. Aufgrund der Schliessung eines Keramikwerkes in Deutschland waren Einmalkosten von 14 Mio. CHF zu verkraften. Dadurch sank die EBITDA-Marge zwar leicht auf 31,5%, bleibt aber dennoch deutlich über den angestrebten 28-30%. Die Aktie zählt im Mai erneut zu den besten Performern.
Die guten Zahlen zeigen sich auch im Kursverlauf bei Ypsomed. Chart: six-group.com
Ypsomed auf Klettertour
Das gilt auch für Ypsomed. Der Auslöser für den Kursanstieg war neben den guten Zahlen für das erste Quartal mit einem um 38% höheren Umsatz, bereinigt um Devestitionen und Sondereffekte, die vollständige Fokussierung auf Auto-Injektoren. Andere Aktivitäten wurden bereits verkauft oder sollen veräussert werden. Die aktuelle Market Cap liegt bei 5.5 Mrd. CHF. CEO Simon Michel will Ypsomed bis 2030 zu einer 10 Mrd. CHF Company machen.
Perspektiven
Während der SPIEXX seit Anfang Jahr 7,3% zulegen konnte, liegt die durchschnittliche Performance der kotierten Favoriten in diesem Zeitraum bei Netto-Null. Allerdings haben sich im Mai nicht nur die bereits genannten High-Flyer deutlich verbessert, sondern alle Titel, nur eben mehr oder weniger stark. Abgesehen von Barry Callebaut bleibt die negative Performance der Favoriten bei VAT, SKAN Group und SIG Group im einstelligen Bereich. Die Entwicklung der Unternehmen ist solide. Die Perspektiven für Kursgewinne sind aus heutiger Sicht intakt. Im Mai erwarb die SKAN Group die Mehrheit an dem slowenischen Spezialisten für Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen im Biotech- und Pharma-Sektor, Metronik. Die Akquisition stärkt das Servicegeschäft und wird schon 2025 positiv zur Gewinnentwicklung beitragen.
Die Aktionärinnen und Aktionäre konnten bei einem Rundgang vor der GV die neue Outdoor Base in Wilderswil kennenlernen. Alle Bilder: outdoor.ch/Adam Pernikář
Mit seinen Gästen ist Outdoor Switzerland stets draussen unterwegs: in den Bergen, auf Flüssen und Seen, in der Luft oder zwischen Baumwipfeln. Auch die Aktionäre des Berner Oberländer Unternehmens sollen das «Outdoor-Feeling» spüren und die Angebote kennenlernen. Daher fanden die Generalversammlungen (GV) in den letzten Jahren im Seilpark Interlaken, am Brienzersee und auf dem Flugplatz Reichenbach statt. 2024 durften Aktionäre und Verwaltungsräte sogar einen Tandemsprung mit der Tochter Skydive Switzerland absolvieren.
In diesem Jahr wurde die GV jedoch nicht «outdoor» durchgeführt, sondern unter einem Dach. Konkret unter dem Dach der neuen Outdoor Base in Wilderswil, die im Juni 2025 als zentrales Headquarter die zu klein gewordenen Räumlichkeiten in Matten und Grindelwald ersetzt.
Drei neue Angebote im Portfolio
Doch das Projekt Outdoor Base war nicht der einzige Höhepunkt, über den Verwaltungsratspräsident Christoph Egger an der GV berichtete. Nach dem Kauf des auf Tandemsprünge fokussierten Unternehmens Skydive übernahm Outdoor Switzerland im vergangenen Jahr die Seilpark Rigi GmbH und beteiligte sich mit 18,5% an der Orbit Mountain AG sowie mit 22,2% an Pända Freestyle. Orbit Mountain betreibt eine Boulder- und Kletterhalle unter dem gleichen Dach wie die Outdoor Base. Pända Freestyle bietet ebenfalls in dem Gebäude einen Trampolin- und Skaterpark. Outdoor, Orbit und Pända nutzen gemeinsam den Check-in-Desk in der Empfangshalle der neuen Base.
Mit den Partnern könne man nicht nur einheimischen Gästen ein attraktives Freizeitangebot bieten, sondern auch Touristen bei schlechtem Wetter eine Alternative zu den Outdooraktivitäten, so Christoph Egger. Mit der Eröffnung der Outdoor Base und der Übernahme des Seilparks Rigi ist die Expansion von Outdoor Switzerland jedoch noch lange nicht abgeschlossen. Egger sieht zwei Stossrichtungen: Geografisch ist das Unternehmen nun auch in der Zentralschweiz aktiv. Zudem ist der Seilpark Rigi nach Interlaken und Grindelwald der dritte Seilpark, der von Outdoor Switzerland betrieben wird. «Wir können uns vorstellen, weitere Seilparks in der Schweiz zu betreiben», so Egger.
Diversifikation als Erfolgsgarant
CEO Johann Kaufmann machte deutlich, dass die weitere Diversifikation ein Erfolgsgarant ist. «Wir bieten Natur pur und sind daher sehr wetterabhängig», so Kaufmann. Mit einer Angebotsvielfalt reduziere man nicht nur die Wetterabhängigkeit, sondern spreche auch neue Zielgruppen an.
Deutlich machte er dies im Zusammenhang mit dem Jetboat-Angebot auf dem Brienzersee, das auch bei weniger gutem Wetter hervorragend ausgelastet werden konnte. Mittlerweile verfügt Outdoor über ein drittes Boot und bietet sogar im Winter Fahrten an. Nicht ganz so gut lief es hingen im letzten Jahr wetter- und windbedingt bei Skydive, ebenso bei den Rafting- und Canyoningtouren. Der Canyon Swing in der Gletscherschlucht in Grindelwald habe jedoch wieder einen Umsatzrekord verzeichnet.
Umsatz erreicht 16.4 Mio. CHF im Jahr 2024
Insgesamt nutzten im vergangenen Jahr 190’358 Gäste die Angebote von Outdoor Switzerland. Ein Plus von 13,1% gegenüber dem Vorjahr und ein neuer Rekord. Der konsolidierte Umsatz blieb mit 16.8 Mio. CHF nur leicht hinter dem sehr guten Vorjahreswert zurück. Trotz etwas höherer Personalaufwendungen erreichte das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) mit 1.9 Mio. CHF einen sehr guten Wert. Die EBITDA-Marge lag bei 11,5%, und der konsolidierte Jahresgewinn erreichte 324’538 CHF.
Die Anzahl Gäste ist in den vergangenen fünf Jahren stets gewachsen.
Im vergangenen Geschäftsjahr konnten Kredite zurückgezahlt werden, sodass die Eigenkapitalquote wieder bei über 30% liegt. Auch die Zinslast ging zurück. Die Aktionäre stimmten der Ausschüttung einer Dividende von 70 CHF je Aktie zu. Wie Christoph Egger erläutertet, sollen gemäss Beschluss des Verwaltungsrates 25-45% des Cashflows als Dividende ausgeschüttet werden. «Bei der Ausschüttung haben wir noch Luft nach oben», so der Verwaltungsratspräsident gegenüber den Aktionären.
Zeichen für die Sommersaison stehen auf Grün
Luft nach oben sieht auch Johann Kaufmann für das laufende Geschäftsjahr. Zwar sei die Unsicherheit wegen der geopolitischen Lage gross. Jedoch bleibe die Stimmung an den Quellmärkten für ausländische Touristen nach wie vor gut. «Die Vorbuchungen für die Sommersaison liegen auf einem erfreulichen Niveau», berichtet der CEO. Die Zeichen stünden auf «Grün». Auch die Wintersaison sei gut verlaufen, was auch an den guten Schneeverhältnissen während der Feiertage gelegen habe.
So blicken Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Outdoor Switzerland AG zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr 2025. Mit dem Umzug in die neue Outdoor Base in Wilderswil sollen auch die Prozesse effizienter und die Administration entlastet werden. Damit wird Spielraum für die weitere Expansion von Outdoor Switzerland geschaffen.
Immobilienanlagen sind weiterhin von anhaltendem Investoreninteresse und hohem Kapitalbedarf geprägt. Bildquelle: KI-generiert mit OpenAI DALL·E
Die Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China hat die Stimmung an den Finanzmärkten deutlich aufgehellt. Auch die unerwartet rückläufigen Inflationszahlen in den USA stimmten die Investoren optimistischer. Zwischenzeitlich keimten sogar Hoffnungen auf eine frühere Zinssenkung auf. Die US-Notenbank sieht jedoch derzeit keinen Anlass, ihren geldpolitischen Kurs zu ändern. Der nächste Zinsschritt wird nun frühestens im Herbst 2025 erwartet.
Trotz der Zurückhaltung der FED haben die internationalen Aktienmärkte im Mai teils deutliche Kursgewinne erzielt. Der US-Aktienindex S&P 500 legte im Monatsverlauf um rund 5% zu, der deutsche Leitindex DAX stieg sogar um 6,7% und markierte am 21. Mai 2025 mit 24.112 Punkten ein neues Allzeithoch (+21,16% YTD). Der Schweizer Leitindex SMI verzeichnete hingegen lediglich ein Plus von 1,26%. Den Index belastete insbesondere die hohe Gewichtung der aktuell aufgrund möglicher Preisregulierungen in den USA unter Druck stehenden Pharmawerte. Derweil hat der Index der kotierten Schweizer Immobilienaktiengesellschaften nach einer kurzen Konsolidierungsphase seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt.
REAL Index
Mit einer Jahresperformance von +17,14% notiert der REAL Index nur knapp unter dem bisherigen Höchstwert (+17,85%) von Anfang Monat. In den vergangenen Wochen standen vorwiegend die grosskapitalisierten Titel unter erhöhtem Verkaufsdruck, während kleinere Werte teilweise deutliche Kursgewinne erzielten. Top-Performer im Index bleiben die Aktien von Swiss Prime Site mit einem Plus von 22,28%. Der EPRA Index legte seit dem Tiefststand vom 9. April 2025 über 15,5% zu und weist nun eine positive Jahresbilanz von +3,16% (nicht währungsbereinigt) auf. Allerdings führten im laufenden Monat vermehrt Gewinnmitnahmen dazu, dass die Aufwärtsdynamik bei den europäischen Immobilienaktien deutlich an Schwung verloren hat.
SWIIT Index
Deutliche Kursgewinne verzeichneten im Mai auch die Schweizer Immobilienfonds: Der SWIIT Index stieg um 5%, die Jahresperformance verbesserte sich auf +4,47%. Am 16. Mai 2025 schloss der Index mit 571,27 Punkten und einer Jahresperformance von +5,1% auf einem neuen Allzeithoch. Die Kursentwicklung ist angesichts der zahlreichen Kapitalerhöhungen im Mai bemerkenswert: Die Emissionen spielten dem Fonds über 750 Mio. CHF ein – und in aller Regel belastet eine derart hohe Kapitalnachfrage die Kursentwicklung der kotierten Fonds, weil sich Investoren die erforderlichen Mittel oft durch Verkäufe an der Börse beschaffen. Doch aktuell scheint die Nachfrage nach Schweizer Immobilienfonds so hoch zu sein, dass Anleger zusätzlich zu den Emissionen auch an der Börse aktiv Käufe tätigen.
Der Bedarf nach frischem Kapital ist offenbar noch nicht gedeckt. Für den kommenden Monat Juni sind weitere Emissionen von rund 400 Mio. CHF geplant. Zudem hat die BLKB Fund Management AG für das dritte Quartal 2025 die Lancierung eines neuen Immobilienfonds angekündigt – des direkt in energieeffiziente Immobilien investierenden BLKB (CH) Sustainable Property Fund. Der Fokus liegt auf einem Portfolio mit hohem Wohnanteil. Die Erstemission richtet sich ausschliesslich an qualifizierte Anleger und umfasst ein Volumen von bis zu 160 Mio. CHF. Die Liberierung ist für den 30. Juli 2025 geplant.
Unsicherheit, Unsicherheit und Unsicherheit – das sind laut Marc Desrayaud, CEO von Mikron (rechts), zurzeit die drei grössten Herausforderungen für Unternehmen. Alle Fotos: Luca Uloth, schweizeraktien.net
«Schweizer Unternehmen im Spannungsfeld geopolitischer Herausforderungen», unter diesem Titel stellten sechs Unternehmen ihre Strategie mit den sich ändernden externen Einflüssen vor.
Den Unternehmen ist gemeinsam, dass sie alle zwischen 10% und 20% ihres Geschäfts in den USA machen und dort eigene Produktionskapazitäten besitzen. Gemeinsam ist ihnen auch, dass es sich um Small Caps handelt, sie also von der Marktkapitalisierung her weit unter einer Milliarde Schweizerfranken liegen.
Preiserhöhungen durch Zölle sollen weitergegeben werden
Alle waren sich einig, dass die Zollmassnahmen der USA, sollten sie Bestand haben oder gar neue Zollhämmer auf die Industrie niederprasseln, sowie die damit verbundenen Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben werden.
So geht Dr. Peter Schiefer, der Alleineigentümer der Wolffkran AG (das einzige Unternehmen in dieser Runde, das nicht an der SIX kotiert ist), davon aus, dass er eher Kräne in Saudi-Arabien bauen wird als in den USA, ganz einfach deshalb, weil er keine Möglichkeit der Produktion in den USA sieht. Dies, weil die Kosten z.B. von Stahl zu hoch sind und die Facharbeiter fehlen.
In den USA für die USA produzieren
Die Zehnder Gruppe, die Lüftungen und Radiatoren herstellt, hat ein wachsendes US-Geschäft, das mittlerweile 16% vom Gesamtumsatz ausmacht. René Grieder, der CFO, will denn auch in den USA für die USA produzieren. Weil die Unsicherheit so gross sei, setzt Grieder auf Regionalisierung. Es lohne sich für das Unternehmen sogar, in Kanada zu produzieren und in die USA zu exportieren, weil die hohen Lohnstückkosten in den USA damit nicht anfielen und die Zölle zwischen den beiden nordamerikanischen Staaten somit verschmerzbar seien. Aber auch Grieder geht von Preiserhöhungen aus.
«Wir brauchen Investitionssicherheit», sagte Philipp Kannengiesser, der CEO der Klingelnberg AG. Diese sei aber im Moment in den USA nicht vorhanden. Global vertreten sein, lokal handeln, das sei die Devise. Womit er in das gleiche Horn stösst wie Grieder von der Zehnder AG.
Kalina Scott, CFO der Ascom Holding AG, und Marc Desrayaud, CEO der Mikron Holding AG, sehen Stand heute beide nur wenige Produkte, die von den Zöllen betroffen sein könnten. Sollte sich aber die Makroökonomie wegen des Zollgehabes eintrüben, habe das natürlich Auswirkungen auf Ascom, befürchtet Scott. Noch aber sehe sie das nicht.
Bei der abschliessenden Paneldiskussion war schnell klar, wie einig sich die operativ und finanziell Verantwortlichen bei der Einschätzung der Lage sind. Die grössten drei Herausforderungen sieht Marc Desrayaud in der Unsicherheit, der Unsicherheit und der Unsicherheit. Auch Domenico Iacovelli von der Bystronic AG macht die Ungewissheit zu schaffen. «Wir sind dann in der Lage zu reagieren, wenn wir wissen, was passiert».
Verschiebung der tektonischen Platten
Iacovelli sprach die geopolitischen Verschiebungen an und mahnte, dass der China-Markt für die hiesigen Produzenten wohl nicht wieder komme. Es gebe viele Überkapazitäten in China, die nicht mehr kompensiert werden könnten. «Die tektonischen Platten haben sich unwiederbringlich verschoben», so Iacovelli.
Dem konnte Philipp Kannengiesser von Klingelnberg nur zustimmen. Und er warf den Fokus auf den für die Schweizer Unternehmen so wichtigen deutschen Markt. Er sei höchst skeptisch gegenüber dem Weg, welchen Deutschland in den vergangenen drei Jahren genommen habe. Jetzt gebe es aber mit dem neuen Kanzler Friedrich Merz einen Mentalitätswechsel, freute sich Kannengiesser.
Wie Kannengiesser fordert auch Iacovelli, dass Deutschland sich neu erfinden müsse. «‹Deutsche müssen wieder mehr arbeiten›, dieser Satz von Friedrich Merz hat mir sehr gefallen», so Iacovelli.
Nach Regierungswechsel ist Deutschland als starker Standort zurück
Es sei eine Illusion zu glauben, dass man nicht arbeiten muss. In Indien betrage die Wochenarbeitszeit 46 Stunden, deshalb habe das Land starke Wachstumsraten. In Deutschland sei durch Bürgergeld und Schwarzarbeit die Bereitschaft, einer geregelten Arbeit nachzugehen, zu wenig vorhanden, sagte der deutsche CEO von Klingelnberg. Aber er habe auch Hoffnung und Zuversicht; die DNA Deutschlands als starker Standort sei mit dem Regierungswechsel wieder vorhanden.
Starker Schweizer Franken als Fitnessprogramm
Remo Rosenau, Head Research bei der Helvetischen Bank, bezeichnet den starken Schweizerfranken als Fitnessprogramm für die Schweizer Firmen.
Das Schlusswort gehörte dem Co-Gastgeber Remo Rosenau von der Helvetischen Bank. Er rückte den Schweizer Franken in das Zentrum seiner Betrachtungen. «Der starke Schweizer Franken ist mühsam. Er zwingt die Unternehmen, effizienter zu werden». Eine starke Währung sei ein Fitnessprogramm für alle Unternehmen; für diese Aussage erhielt der Banker aus dem Publikum spontanen Applaus. Längerfristig sei Unabhängigkeit ein extrem hohes Gut, dem schloss sich auch Kannengiesser an.
Fazit
Es wurde sehr deutlich, dass die mittelständischen Schweizer Unternehmen in erster Linie unter der Unsicherheit leiden, die das Hin und Her von jenseits des Atlantiks verursacht. Und dass sie für alle Fälle gerüstet sind. Preiserhöhungen bei entsprechenden Zöllen gehören ebenso zur einhelligen Folgerung wie auch das Hinterfragen von Produktionsstandorten. Deutlich wurde aber auch, dass Firmen mit einer starken Marktstellung und einer soliden Bilanz aus der aktuellen Krisenlage gestärkt hervorgehen werden. Für Anleger bieten sich daher im aktuellen Umfeld durchaus interessante Chancen, auch und gerade unter Schweizer Industrietiteln.
Der Albin Kistler Aktien Small & Mid Cap Schweiz verfolgt das Ziel, den SPI Extra Index (SPIEX) über einen ganzen Börsenzyklus hinweg zu übertreffen. Der Fonds wurde 2016 aufgelegt, investiert aktiv und mit langem Anlagehorizont. Im Unterschied zu vielen Anlagefonds werden die Investitionsentscheide im Team gefällt. Das 4-köpfige SMC-Anlagegremium wird dabei von insgesamt 20 Analysten unterstützt. Das Fondsvolumen liegt derzeit bei etwa 45 Mio. CHF.
Im Gespräch mit schweizeraktien.net äussern sich die beiden Portfoliomanager Andreas Buner und Raffael Frauenfelder zu den Fragen, welche Unternehmen die angedrohten US-Zölle am besten abfedern können, welche Investments in ihrem Fonds besonders gut performen und welche sie eher enttäuscht haben.
Andreas Buner und Raffael Frauenfelder verantworten als Co-Portfoliomanager gemeinsam den Albin Kistler Aktien Small & Mid Cap Schweiz. Bild: schweizeraktien.net
Herr Buner, Herr Frauenfelder, die Ungewissheit, welche Zölle wir aus den USA zu erwarten haben, ist weiterhin der «Weisse Elefant» bei vielen Anlegerentscheidungen. Wie gehen Sie damit um? Inwieweit beeinflusst dies Ihre Investitionsentscheidungen?
Raffael Frauenfelder (RF): Die USA haben in ihrer Wirtschafts- und Aussenpolitik einen Kurswechsel vollzogen, der einem Paradigmenwechsel gleichkommt. Nach anfänglicher Nervosität kehrte an den Märkten aber rasch wieder etwas Ruhe ein.
Bei Albin Kistler gilt seit jeher das Motto «politische Börsen haben kurze Beine». Ein zu starker Fokus auf die kurze Frist und medialen Eskapaden haben nur wenig mit seriöser Investitionstätigkeit gemein. Kurzfristig wird das Wirtschaftswachstum wohl etwas gehemmt. Wir erwarten aber mittel- bis langfristig eine Beruhigung des Handelsstreits. Die grossen Wirtschaftsräume werden sich einigen, denn die Vorteile des grenzüberschreitenden Handels sind signifikant. Wir bleiben auch in diesem Umfeld unserer Philosophie treu: Solide finanzierte Unternehmen mit tiefem Burggraben und hoher Preissetzungsmacht werden potenzielle Zolleffekte am besten abfedern können und rascher wieder zu Wachstum finden.
Sie hinken der Performance der Benchmark SPIEX über die letzten fünf Jahre gesehen zurück. Was sind die Gründe für den Rückstand?
Andreas Buner (AB): Wir hatten bis und mit 2021 ein hervorragendes Umfeld für klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen. Dieses Umfeld, getrieben durch tiefe Zinsen und einen Anlagenotstand, führte bei Qualitätswerten, wie wir sie bevorzugen, zu einer massiven Bewertungsexpansion. Für Unternehmen wie Straumann, Belimo, EMS Chemie oder Bachem wurden Bewertungen von teilweise weit über 60 Mal den Gewinn bezahlt. Das war klar zu viel. Während Qualitätswerte ihre Stabilität normalerweise in Phasen von Marktstress wie durch den Ukrainekonflikt, den Nahostkonflikt etc. unter Beweis stellen, erfuhren diese eine starke Bewertungskontraktion und konnten nicht mit dem breiten Markt mithalten. Unser philosophiebedingtes Übergewicht in diesen Werten hat daher zum Rückstand geführt.
Performance des Albin Kistler Aktien Small & Mid Cap Schweiz im Vergleich zur Benchmark SPIEX. Grafik: zVg.
Eine Ihrer grössten Positionen ist weiterhin Straumann, daran hat sich nichts geändert, seit wir das letzte Mal vor anderthalb Jahren miteinander gesprochen hatten. Allerdings ist die Performance der Aktie seither nicht wirklich überzeugend. Bauen Sie die Position bei Preisen von um die 110 CHF weiter aus? Sie haben diese Aktie ja bereits übergewichtet im Vergleich zur Benchmark SPIEX.
AB: Straumann bleibt eines der wachstumsstärksten Unternehmen im Bereich Zahnimplantate. Die fundamentale Geschäftsentwicklung ist weiterhin sehr solide. Allerdings haben die jüngsten Zölle die ohnehin vorhandenen makroökonomischen Bedenken und insbesondere die gedämpften Aussichten für das Konsumentenvertrauen im bedeutenden US-Markt zusätzlich verstärkt. Die Aktienkursentwicklung von Straumann zeigt historisch eine gewisse Korrelation mit dem Konsumvertrauen.
«Straumann ist weiterhin gut für nachhaltiges Wachstum»
Ungeachtet dessen setzt das Unternehmen konsequent auf seine Innovationskraft und seine Fähigkeit, Marktanteile sowohl in etablierten als auch in aufstrebenden Märkten auszubauen. Diese langfristige Perspektive, in Verbindung mit der soliden fundamentalen Performance, positioniert Straumann unserer Einschätzung nach weiterhin gut für nachhaltiges Wachstum. Aus diesen Gründen halten wir an dieser Position fest.
Sie halten nicht nur die Lindt & Sprüngli Aktie, sondern auch den PS des Schokoladeherstellers. Insgesamt liegt Ihr Engagement in diesen Titel bei fast 9% des Portfolios. Sie scheinen Schoggi-Liebhaber zu sein?
RF: Wir mögen Schokolade, aber noch vielmehr die Qualität von Lindt & Sprüngli.
Das Schokolade-Segment ist momentan extrem herausfordernd. Grund dafür ist der Kakao-Preis, der sich in den letzten Quartalen aufgrund schlechter Ernten vervielfacht hat. Die Qualität der Firma kommt in dieser Situation stärker zum Vorschein als je zuvor. Viele Konkurrenten haben grosse Probleme damit, steigende Rohstoffpreise an ihre Kunden weiterzugeben. Lindt & Sprüngli hat damit aufgrund von Markenstärke und gutem Management deutlich weniger Mühe. Wachstum und Margenentwicklung können auch in diesem Umfeld aufrechterhalten werden.
Das grösste Übergewicht zum SPIEX halten Sie in Belimo. Die Aktie notiert mit einem Preis von knapp 800 CHF auf Allzeithoch. Halten oder verkaufen?
RF: Belimo ist für uns eine Kernanlage im Bereich Small & Mid Caps, weshalb ein Totalverkauf des Engagements trotz der stattlichen Bewertung zum heutigen Zeitpunkt keine Option darstellt. Allerdings bieten kurzfristige Übertreibungen der Börse in beide Richtungen Gelegenheiten für Zukäufe (Liberation Day) oder auch Gewinnmitnahmen auf den aktuellen Niveaus.
Bei unserem letzten Gespräch waren Sie noch des Lobes voll für Bachem. Wie sind Sie seither mit dieser Position umgegangen, die vielen Anlegern Kopfschmerzen bereiten dürfte?
AB: Die grossen Verzögerungen des so wichtigen Neubaus K, welcher die Kapazitäten von Bachem verdoppeln wird, haben zu einem Vertrauensverlust geführt. Trotz weiteren möglichen Herausforderungen wie etwa der US-Zollthematik glauben wir an die strukturellen Wachstumsmöglichkeiten im CDMO-Markt für Peptide sowie an die übergeordnete Marktstellung von Bachem. Die Bewertungsmultiples befinden sich auf einem klaren Mehrjahrestief und werden der Qualität sowie den Wachstumsmöglichkeiten von Bachem nicht gerecht. Wir haben die Aktie nach wie vor übergewichtet.
Welche Titel aus Ihrem Portfolio möchten Sie positiv herausstreichen?
AB: Zum einen Sensirion. Nach dem schwierigen, von Lagerabbau geprägten Jahr 2023 hat das Unternehmen im vergangenen Jahr wieder auf den Wachstumspfad zurückgefunden. Auch der Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 hat positiv überrascht, weshalb die Aktie im laufenden Jahr zu den Gewinnern zählt. Sensirion investiert etwa 20% des Umsatzes in Forschung und Entwicklung und schafft es so, doppelstellige Wachstumsraten zu erzielen. Mit den innovativen Produkten ist Sensirion meist Markt- und Technologieführer in den jeweiligen Nischen. Beispielsweise müssen Klimaanlagen in Amerika zukünftig mit einem für die Umwelt weniger schädlichen Gas betrieben werden, welches aber leichter entflammbar ist. Aus diesem Grund hat Sensirion einen spezifischen Leckage-Sensor entwickelt, der nun zur Anwendung kommt. Das Unternehmen dürfte auch in Zukunft mit innovativen Produktenentwicklungen überraschen.
«das Geschäftsmodell von Swissquote ist hoch profitabel und gut skalierbar»
Ein weiteres Unternehmen ist Swissquote. Die Bank hat in den letzten Jahren eine beeindruckende operative Entwicklung gezeigt. Dank dem umfassenden und fair bepreisten Leistungsangebot ist das Unternehmen in der Lage, eine Vielzahl an Neukunden und Kundenvermögen anzuziehen – zunehmend auch ausserhalb des Heimmarkts. Darüber hinaus wurde die Diversifizierung der Ertragsströme vorangetrieben, was die Zyklizität des naturgemäss schwankungsanfälligen Geschäfts verbessert hat. Dazu ist das Geschäftsmodell hoch profitabel und gut skalierbar, was zu überproportional steigenden Gewinnen führt.
Welche Titel haben Sie aufgrund der Performance eher enttäuscht?
RF: Von der Aktienkursentwicklung von Georg Fischer sind wir etwas enttäuscht. Vom Unternehmen aber nach wie vor sehr überzeugt. GF befindet sich in einer Transformation vom Konglomerat zum Marktführer im Bereich Water and Flow Solutions. Nach der Ankündigung dieses Plans erreichte die Aktie im März beinahe ein neues Allzeithoch, doch nach dem Absturz infolge des Liberation Day fehlt die Dynamik. Die Ankündigung der Übernahme der VAG-Group, einem Spezialisten für Metallarmaturen, ist strategisch passend. Doch strapaziert diese die Bilanz weiter. Der Abschluss des Verkaufs von Machining Solutions wird sehnlichst erwartet. Und auch Neuigkeiten zur Überprüfung der strategischen Optionen von GF Casting Solutions könnten helfen, die Anleger wieder zu mehr Engagement zu motivieren.
«Bei tecan überwiegen kurzfristig die belastungsfaktoren»
Bei Tecan blicken wir auf ein herausforderndes Geschäftsjahr 2024 zurück, geprägt von rückläufigem Umsatz und sinkenden Margen. Die Investitionsbereitschaft im Biopharmabereich ist insgesamt gedämpft, insbesondere aus China kommen weniger Aufträge. Hinzu kommt die Unsicherheit durch die von Donald Trump angekündigten Budgetkürzungen für staatliche Forschungseinrichtungen wie Universitäten und Spitäler. Auch Lagerabbau bei Kunden und verlängerte Investitionszyklen bremsen das Neugeschäft. Zwar arbeitet Tecan intern an Effizienzsteigerungen, doch kurzfristig überwiegen die externen Belastungsfaktoren. Ein qualitativ hochwertiges und innovatives Unternehmen mit einer soliden Bilanz, bei der es Geduld braucht, bis die Erholung kommt.
Sie halten mit PSP Swiss Property und Allreal auch Immobilientitel in Ihrem Fonds. Von welchem Zinsszenario gehen Sie in 2025 aus?
AB: Wir halten mit PSP einen der beiden grossen Immobilientitel im SPI Extra. Ergänzt wird das Portfolio mit Allreal. Insgesamt sind wir bezüglich Immobilientitel aber untergewichtet gegenüber unserem Vergleichsindex. In der aktuellen Phase von wieder sinkenden Zinsen weisen Immobilientitel ein gewisses Potenzial auf. Es fliesst viel Kapital in den Schweizer Immobilienmarkt. Wenn das Zinsniveau wie jetzt bereits wieder Richtung null tendiert resp. nahe null ist, fliesst dies in die Bewertung der Immobilienaktien ein und deren Attraktivität nimmt gegenüber anderen Unternehmen wieder ab.
Bezüglich unserem Zinsszenario: Viel Handlungsspielraum hat die SNB nicht mehr. Die Inflation ist weit unter 1%, der Schritt zu Null-Zinsen eine Frage der Zeit.
Auf was sollten Anleger in diesem Jahr achten?
RF: Der Liberation-Day hat erneut gezeigt, dass gewisse Entwicklungen nur schwer antizipiert werden können. Anleger sind gut beraten, in solch volatilen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und Vertrauen in die gewählte Anlagestrategie sowie die Marktkräfte zu haben.
Das laufende Jahr hat weiterhin das Potenzial, die Anleger auf die Probe zu stellen. Geopolitische Herausforderungen und rezessive Tendenzen stehen einer grundsätzlich gesunden Unternehmenswelt gegenüber.
Wir machen akribisch unsere Hausaufgaben, behalten den Fokus auf Qualität und bleiben unserer Strategie treu – das gleiche, wie alle Anleger in solch einem Umfeld tun sollten.
Herr Buner, Herr Frauenfelder, herzlichen Dank für dieses Gespräch.
Die gut besuchte GV der Rigi-Bahnen fand im Eventzelt auf Rigi Staffel statt. Alle Bilder: Romel Janeski, schweizeraktien.net
«Dankbarkeit. Freude. Respekt.» Mit drei Wörtern setzte Karl Bucher, Verwaltungsratspräsident der Rigi-Bahnen, den Ton für die Generalversammlung. Er wolle die Freude über das Erreichte teilen, denn geteilte Freude sei doppelte Freude. Der Rückblick auf das Geschäftsjahr 2024 passt bestens unter die drei Schlagwörter. Mit dem dritten erfolgreichsten Geschäftsjahr in Folge, einem Jahr voller positiver Entwicklungen, lässt es sich hervorragend in die Feierlichkeiten zum 150-Jahre-Jubiläum der Arth-Rigi-Bahn starten.
Karl Bucher, Verwaltungsratspräsident der Rigi Bahnen, sprach in seiner Eröffnungsrede von Dankbarkeit, Freude und Respekt.
Umfangreiche Feierlichkeiten zum 150-Jahre-Jubiläum
Dazu findet am Pfingstwochenende das Bahnhofsfest in Goldau statt, mit zahlreichen Highlights wie z.B. Pendelfahrten mit der historischen Lok 7 ab Goldau. An einer Fahrzeugparade am Pfingstsonntag präsentieren die Mitarbeitenden die weltweit einzigartigen historischen Fahrzeuge der Rigi Bahnen. Als zusätzliches Highlight wird SBB Historic den Bahnhof Goldau mit dem Trans Europe Express (TEE) anfahren. Im August folgt das Festspiel «Arth-Rigi-Bahn» in der Schwingarena auf Rigi Staffel. «Danke sagen» wolle man, so CEO Frédéric Füssenich, der die Begeisterung ob dieser Events spürbar in das gut gefüllte Eventzelt zu versprühen wusste.
CEO Frédéric Füssenich versprühte viel Vorfreude auf das 150-Jahre-Jubiläum, das bereits an Pfingsten in Arth-Goldau beginnt.
Marcel Waldis, CFO der Rigi-Bahnen, stand seinem CEO mit der Verbreitung guter Nachrichten in nichts nach. Die Rigi habe 2024 das zweitstärkste Besucheraufkommen in ihrer Geschichte erlebt, 940’000 Gäste konnten begrüsst werden, freute sich Waldis.
70% der Gäste kommen aus der Schweiz
Der Nettoerlös im Unternehmen ist mit 7,5% dabei stärker gewachsen als die Anzahl der Gäste, das heisst, dass die Gewinnschöpfung pro Besucher deutlich gesteigert werden konnte. Waldis betonte dabei die Bedeutung der Schweizer Gäste, die 70% des Besucheraufkommens ausmachen. Diese hohe Zahl an inländischen Besuchern führt Waldis darauf zurück, dass das Generalabonnement der SBB auch auf der Rigi gültig ist.
70% der Gäste reisen mit dem öffentlichen Verkehr an, sekundierte Füssenich. Er freue sich selten darüber, wenn in einem Bereich der Umsatz zurückgehe. Aber im Falle des Umsatz-Rückgangs bei den Parkhäusern sei das anders, gab der CEO mit einem Lächeln preis.
USA wichtigster Auslandsmarkt
Die ausländischen Touristen, die auf die Rigi reisen, sind eine wichtige zusätzliche Einnahme-Quelle. Denn sie kommen, im Gegensatz zu den Schweizern, auch bei durchwachsenem Wetter. Für viele Reisende aus den USA, Deutschland und Südkorea sei die Rigi ein festes Ziel bei Schweiz-Reisen, sagte Waldis.
Die USA sei der wichtigste Auslandsmarkt geworden, und er sei stolz, dass die Rigi-Bahnen nach nur vier Jahren Marktbearbeitung bereits so gut positioniert seien, fügte Füssenich an. Bei den europäischen Nahmärkten geht der CEO von grossem Wachstumspotenzial aus. Der klassische Gruppengast bei den Rigi Bahnen mache rund zehn sehr wichtige Prozent der Frequenzen aus.
Rekordgewinn und Verbesserung der Eigenkapitalquote
Unter dem Strich verzeichneten die Rigi-Bahnen 2024 einen Gewinn von 6.9 Mio. CHF, ein Plus von 36% gegenüber dem Vorjahr. Dies bei einem Umsatz von 37.5 Mio. CHF. Dass das Unternehmen die Kosten im Griff hat, zeigt sich daran, dass der Betriebsaufwand lediglich um 3,4% zunahm. Das EBITDA schnellte um 17% gegenüber dem Vorjahr in die Höhe.
Und auch auf bilanzieller Seite gibt es gute Nachrichten. Insbesondere deshalb, weil die kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten um 5 Mio. auf 2 Mio. CHF zurückgingen, stieg die Eigenkapitalquote auf sehr solide 61% an.
«Auf dem Gipfel aufgeräumt»
Man habe auf der Rigi-Kulm aufgeräumt, so Füssenich beim Blick auf die Highlights 2024. Der Aussenbereich auf dem Gipfel wurde neugestaltet, die Remise soll umgebaut werden und dereinst die historische Lok 7 beherbergen. Mit den «Rigi Sprints» habe man ein Format geschaffen, um innerhalb von sechs Wochen zu definieren, wie man eine konkrete Verbesserung einbringen kann. So fanden z.B. Freundlichkeitsworkshops statt, die vom Reinigungspersonal bis zum Verwaltungsrat alle Mitarbeitenden umfassten. «Parat, engagiert, gästeorientiert» wolle man vorgehen, und dies stets mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
«Tourismus ist eine absolute Wachstumsbranche», freute sich Füssenich. Und der Start ins Geschäftsjahr sei wegen einem wunderbaren Winter und tollen April perfekt gewesen.
Nachhaltigkeit in neuer Unternehmensstrategie noch fester verankern
Wie sollen sich die Rigi-Bahnen weiterentwickeln? Die neue Strategieperiode ab 2026 wird derzeit intensiv vorbereitet. Ziel ist es, die gute nachhaltige Entwicklung der Rigi Bahnen AG noch fester in der Strategie zu verankern. Aus umfassenden Stakeholdergesprächen mit Bewohnern am Berg, vielen Partnern und den Mitarbeitenden konnten Erkenntnisse abgeleitet werden, welche in den Entwicklungsprozess der neuen Strategie einfliessen.
Sämtliche Anträge des Verwaltungsrats wurden von den 459 anwesenden Aktionärinnen und Aktionären mit der grösstmöglichem Mehrheit an Stimmen gutgeheissen.
Dividende von 25 Rappen
Die guten Geschäftszahlen erlauben es dem Unternehmen, eine Dividende von 0.25 CHF pro Aktie auszuschütten. Aktionäre mit 150 oder mehr Aktien können zwischen einer Barausschüttung oder Aktionärstageskarten wählen. Das waren erfreuliche Nachrichten für jene 459 an der GV anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre, die trotz schlechten Wetters den Weg hinauf auf Rigi Staffel auf sich genommen hatten. Sie nahmen alle Anträge des Verwaltungsrats praktisch einstimmig an.
Tom Winter, CEO der Bernexpo AG, berichtet über das Portfolio der Gruppe. Bild: schweizeraktie.net
Tom Winter, CEO der Bernexpo AG, berichtet über das Portfolio der Gruppe. Bild: schweizeraktie.net
Das vergangene Geschäftsjahr der Bernexpo AG war geprägt vom Bau der Neuen Festhalle, die am 25. April 2025 eröffnet wurde. Und es war geprägt von einem Geschäftsjahr mit weniger Messen, da einige Veranstaltungen nur alle zwei Jahre durchgeführt werden. Der Umsatz fiel daher mit 47.6 Mio. CHF um 10,6% tiefer als im Vorjahr aus. Dass das Berner Messeunternehmen trotz dieser Belastungen ein positives Ergebnis von 0.7 Mio. CHF ausweisen kann, führt das Unternehmen auf Effizienzsteigerungsmassnahmen und ein straffes Kostenmanagement zurück. Für 2025 stehen die Zeichen gut: Die Festhalle ist fristgerecht fertig geworden und gut gebucht. Aufgrund der Zyklizität stehen wieder mehr Messen auf dem Programm.
Bau der Neuen Festhalle prägt Geschäftsjahr 2024
Dass die Bernexpo Groupe es mit der Effizienz ernst meint, zeigt sich nicht nur an den Zahlen. Auch an der Generalversammlung (GV) des – neudeutsch – Live-Marketing-Unternehmens lebten Verwaltungsrat und Geschäftsleitung die Effizienz vor. In nur 48 Minuten wickelten sie das Aktionärstreffen mit rund 250 Aktionärinnen und Aktionären ab.
Nicht ohne Stolz verwies VR-Präsident Peter Stähli dabei darauf, dass Messeplätze wie Basel und St. Gallen in den vergangenen Jahren mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, in Bern und auch Luzern das Geschäft hingegen gut läuft. Die Bernexpo AG sei wachsam, agil und bleibe hochprofessionell, so Stähli. In den neuen Confex-Formaten – einer Kombination aus Konferenzen und Ausstellungen – liege die Zukunft und damit auch das Wachstumspotenzial für die Bernexpo-Gruppe. Die Neue Festhalle in Kombination mit digitalen Tools biete hier die passenden Lösungen, so der VR-Präsident.
Für das Geschäftsjahr 2024, in dem nach der Pandemie wieder 330’000 Besucherinnen und Besucher an der Traditionsmesse BEA begrüsst werden konnten, zieht er insgesamt eine positive Bilanz: «Trotz der Grossbaustelle konnten wir wie geplant viele zufriedene Ausstellende und Besuchende auf unserem Areal begrüssen und ungeachtet des Mehraufwands die wirtschaftlichen Erwartungen im Geschäftsjahr 2024 erfüllen.»
Mehr Effizienz verhilft zum Gewinn
Mit dem Hinweis auf die «wirtschaftlichen Erwartungen» spricht Stähli vor allem die Rentabilität an. Denn dass der Umsatz baustellenbedingt und wegen des «geraden» Jahres, in dem weniger Messen und Veranstaltungen stattfinden, zurückgehen würde, damit hatten die Verantwortlichen gerechnet. CEO Tom Winter räumte denn auch ein, dass insgesamt weniger Fläche verkauft werden konnte. Dennoch habe die Bernexpo Groupe 2024 fast eine Million Besucherinnen und Besucher begrüssen können. Man habe aber an der Rentabilität gearbeitet.
Ein Blick in die Erfolgsrechnung zeigt, dass der Umsatz um 10,6%, der Betriebsaufwand mit 12,4% auf 45.9 Mio. CHF jedoch deutlich stärker als der Umsatz zurückgegangen ist. Gespart wurde vor allem bei den Fremdleistungen (-21,4%), dem Personal (-5,1%) und beim Werbeaufwand (-21,4%). Dies, obwohl durch die Bautätigkeit für die Neue Festhalle auf dem Areal Mehraufwand entstanden ist. Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA erreicht daher 1.7 Mio. CHF, nach 1 Mio. CHF im Vorjahr. Mit einer EBITD-Marge von 3,6% ist die Bernexpo AG allerdings noch weit von ihrem Ziel entfernt. In einem Interview mit schweizeraktien.net nannte Tom Winter eine Grösse von 8 bis 10% für das Jahr 2025. Unter dem Strich verblieb der Jahresgewinn von 0.7 Mio. CHF.
Gute Buchungslage für 2025 und 2026
Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Winter positiv. «Die aktuelle Buchungslage ist sehr erfreulich und stimmt uns zuversichtlich, dass die Festhalle für zahlreiche und unterschiedliche Events gebucht und unser Business Case erreicht wird», so der CEO. Er wies auch auf die erfolgreiche Durchführung der Publikumsmesse BEA mit 334’000 Besucherinnen und Besuchern in 2025 hin. Für 2025 und 2026 seien bereits etliche Kulturveranstaltungen, Kongresse und andere Events in dem Neubau fix geplant. Tom Winter strich an der Generalversammlung auch die Flexibilität des Gebäudes hervor, das für grosse Konzerte bis 9’000 Personen, aber auch für mehrere kleine Events genutzt werden könne. «Fällt einmal ein Grossevent aus, können wir diesen flexibel durch mehrere kleine ersetzen», so der CEO. Damit habe man einen Vorteil gegenüber anderen Veranstaltungsorten, die hier weniger flexibel seien.
Stabile Bilanz
Auch wenn der Bau der Neuen Festhalle nicht von der Bernexpo AG, sondern von der Messepark Bern AG, an der die Bernexpo mit 26,8% beteiligt ist, finanziert wurde, so investierte das Unternehmen 2024 sehr stark in den Ausbau der Gebäude sowie in digitale Lösungen. Dies führte dazu, dass die Verschuldung der Bernexpo durch die Aufnahme von Bankkrediten gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat. Die Eigenkapitalquote ging daher von 63,8% auf 53,1% zurück.
Fazit
Die Bernexpo AG fokussierte sich im vergangenen Jahr auf die Fertigstellung der Neuen Festhallte und deren Vermarktung. Dass es trotz der baubedingten Einschränkungen gelang, die Messen und Events planmässig durchzuführen und dabei gleichzeitig die Effizienz zu steigern, ist positiv zu werten.
Im laufenden Geschäftsjahr sollte es der Bernexpo AG nun möglich sein, dass sie dank steigender Umsätze bei einem guten Kostenmanagement den Gewinn überproportional steigern kann. Gelingt dies, wäre auch die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung möglich. Denn für das Geschäftsjahr 2024 galt aufgrund der bezogenen Covid-Härtefallgelder für das Unternehmen noch eine Ausschüttungssperre.
Auf die Bekanntgabe der Geschäftszahlen hat der Kurs der Bernexpo-Aktie bereits reagiert. Chart: otc-x.ch
Die Aktien der Bernexpo AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 394 CHF für eine Aktie bezahlt. Damit notiert die Aktie rund 25% über dem per Ende 2024 ausgewiesenen Buchwert von 314 CHF je Aktie. Erreicht oder übertrifft die Bernexpo im laufenden Jahr ihre Ziele und kehrt zu einer aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik zurück, sind auch weitere Kurssteigerungen denkbar.
Von Mitte Oktober bis kurz vor Ostern war der Gipfel auf dem Schilthorn nicht erreichbar. Bild: schilthorn.ch
Von Mitte Oktober 2024 bis kurz vor Ostern 2025 war der Gipfel auf dem Schilthorn nicht erreichbar. Bild: schilthorn.ch
Seit mehr als zwei Jahren baut die Schilthornbahn AG an ihrem Generationenprojekt Schilthornbahn 20XX. Anfang Dezember 2024 konnte mit der Eröffnung der steilsten Seilbahn der Welt ein Teilprojekt erfolgreich abgeschlossen werden. Seit April ist das Schilthorn-Piz Gloria wieder für Gäste erreichbar. Dass trotz der temporären Schliessung des Gipfels der Betriebsertrag nur um 1,8% auf 32.2 Mio. CHF zurückging, ist erfreulich. Allerdings belasteten höhere Personalkosten und die Finanzierung der neuen Bahnen die Jahresrechnung, sodass das operative Ergebnis deutlich und auch der Gewinn auf 1 Mio. CHF tiefer als 2023 ausfiel. Auf die Ausschüttung einer Dividende wird angesichts der hohen Investitionen verzichtet.
Weniger Frequenzen wegen Schliessung des Schilthorn-Gipfels
Insgesamt gestaltete sich die Ausgangslage für das Jahr 2024 bei der Schilthornbahn gut. So konnten in den ersten neun Monaten die Besucherzahlen auf dem Gipfel trotz der Beeinträchtigungen durch die Grossbaustellen gehalten werden. Mit der Schliessung von Schilthorn-Piz Gloria gingen die Besucherzahlen jedoch zurück. Dies, obwohl die Bahn die Mittelstation Birg zwischen Mürren und dem Gipfel als Alternative beworben hatte.
Entwicklung der Frequenzen der Schilthornbahn AG. Abb. schilthorn.ch
Bis Ende 2024 fielen die Frequenzen daher um 9,3%. Nach Angaben im Geschäftsbericht hatte die Bahn einen Rückgang in dieser Höhe allerdings erwartet. Neben den Gästen aus der Schweiz und den europäischen Nachbarländern verzeichneten die Besucherzahlen aus den USA und Südostasien wiederum Höchstwerte. Hingegen sei die Nachfrage des chinesischen Marktes hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schreibt die Schilthornbahn. Dies führt dazu, dass sich die Frequenzen gesamthaft um 5,3% auf 3’017’731 verringerten.
Auch der Ertrag im Segment Luftseilbahn & Ausflugsverkehr ging daher von 18.3 Mio. CHF auf 17.9 Mio. CHF zurück.
Hotels in Mürren laufen gut
Weniger stark betroffen von den Bautätigkeiten war das Segment Hotels & Gastronomie. Mit 7.6 Mio. CHF bewegte sich der Umsatz leicht unter dem Niveau des Vorjahres, in dem noch 7.7 Mio. CHF erzielt wurden. Während der Ertrag in der Gastronomie aufgrund der Schliessung des Drehrestaurants Piz Gloria um 5,2% zurückging, konnten die Erträge in den zwei Hotels Alpenblick und Blumenthal in Mürren um 25,1% auf 1.7 Mio. CHF gesteigert werden. Positiv entwickelten sich auch die Erträge im Restaurant auf dem Allmendhubel, das wieder in Eigenregie betrieben wird. Leicht rückläufig waren hingegen die Erträge in den Shops auf 1.5 Mio. CHF (-9,6%).
Betriebsaufwand steigt kräftig an
Die Aufwandseite wird vor allem durch einen höheren Personalaufwand belastet, der mit 13.2 Mio. CHF um 11,9% höher als im Vorjahr ausfiel. Auch die anderen betrieblichen Aufwendungen nahmen um 7,8% auf 10.4 Mio. CHF zu, wobei hier auch die höheren Energiekosten dazu beigetragen haben dürften.
Wegen des gestiegenen Aufwands ging der operative Gewinn auf Stufe EBITDA um fast 2.5 Mio. CHF auf 6.1 Mio. CHF zurück. Die EBITDA-Marge sank auf 18,9% (Vorjahr: 26,1%). Aufgrund geringerer Abschreibungen in Höhe von 3.7 Mio. CHF – im Vorjahr hatten die Abschreibungen noch 6.6 Mio. CHF betragen – lag das EBIT mit 2.3 Mio. CHF über dem Vorjahreswert. Mit 1.3 Mio. CHF fiel der Finanzaufwand jedoch fast doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Dies ist auf den Anstieg der langfristigen Schulden auf 46 Mio. CHF (Vorjahr: 28.1 Mio. CHF) zurückzuführen, was im Zusammenhang mit der Finanzierung des 100-Mio.-CHF-Projekts Schilthornbahn 20XX steht. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich nochmals auf knapp 20%.
Unter dem Strich resultierte ein Jahresgewinn von 1.1 Mio. CHF, nach 1.3 Mio. CHF im Vorjahr.
Eröffnung der 2. Spur Birg-Schilthorn bereits im April 2026
Auch in diesem Jahr stehen die intensiven Bauarbeiten weiter im Fokus der Bahn. Bereits am 15. März 2025 konnte die 1. Spur der neuen Funiforbahn von der Mittelstation Birg auf das Schilthorn eröffnet werden. Seither ist auch das Drehrestaurant Piz Gloria wieder geöffnet. Die 2. Spur soll dann im April 2026 fertig sein, vier Monate früher als geplant.
Neben dem Generationenprojekt Schilthornbahn 20XX baut das Unternehmen auch an einem Personalhaus, das im Dezember 2025 fertiggestellt sein soll. Zudem stehen Digitalisierungsprojekte an, darunter ein neues KI-gestütztes Steuerungssystem für die Sesselbahn Winteregg.
Fazit
Dass die Schilthornbahn während der intensiven Bauphase für die neuen Bahnen von Stechelberg über Mürren und Birg auf den Schilthorn-Gipfel Einbussen bei den Umsätzen hinnehmen muss, war zu erwarten. Erfreulich ist, dass die Bauarbeiten nur zu einem sehr geringen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr geführt haben. Weniger erfreulich sind hingegen die deutlich gestiegenen Kosten, hier insbesondere im Personalbereich, welche den Gewinn belasten. In Kombination mit den höheren Finanzierungskosten hat dies zu einem Einbruch beim Gewinn geführt, der nur aufgrund der geringeren Abschreibungen weniger offensichtlich ist. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Schilthornbahn in früheren Jahren stets eine sehr offensive Abschreibungspolitik verfolgt hat.
Mit dem Baufortschritt haben auch die Schulden der Bahn wie geplant zugenommen. Die Eigenkapitalquote von knapp 20,0% ist jedoch vergleichsweise tief. Es ist daher wichtig für das Unternehmen, nun die Bauarbeiten so rasch wie möglich planmässig abzuschliessen, um mit den neu geschaffenen Kapazitäten die Erträge weiter steigern und so die Verschuldung reduzieren zu können.
Der Aktienkurs der Schilthornbahn hat sich in den letzten Monaten wenig bewegt. Chart: otc-x.ch
Der Aktienkurs hat sich, auch wegen der intensiven Bautätigkeit im vergangenen Jahr, wenig bewegt. Zuletzt wurden auf OTC-X 1’320 CHF für eine Aktie bezahlt. Gemessen an Kennzahlen wie Kurs-/Gewinn-Verhältnis von über 50 und einem Kurs-/Buchwert-Verhältnis von 2.4 sind die Aktien derzeit hoch bewertet. Mit einer Dividende ist vorerst nicht zu rechnen. Die Aktien eignen sich daher vor allem für Anleger mit einem Bezug zur Region, die von den Aktionärsvergünstigungen profitieren können. Mit der Einladung zur GV erhalten sie je ein Aktionärsfreibillet für eine Retourfahrt von Stechelberg aufs Schilthorn und von Mürren auf den Allmendhubel. Die Billette sind vom 16. Juni bis 19. Oktober 2025 gültig.
Regen und tiefe Temperaturen konnten 459 Aktionärinnen und Aktionäre der Rigi-Bahnen AG nicht davon abbringen, auch in diesem Jahr an der Generalversammlung „ihrer“ Bahn im Eventzelt auf Rigi Staffel teilzunehmen. Verwaltungsratspräsident Karl Bucher und CEO Frédéric Füssenich berichteten über eine weiteres Rekordjahr. Die Anteilseigner durften an dem guten Geschäftsergebnis in Form einer höheren Dividende – wahlweise in Form einer Bardividende in Höhe von 25 Rappen je Aktie oder in Form von Aktionärsgutscheinen – partizipieren.
Einen ausführlichen Bericht über die Generalversammlung lesen Sie hier.