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Khaled Bichara, CEO Orascom DH: «Wir bauen Städte und entwickeln ein Ökosystem für jede Destination»

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Khaled Bichara ist Chief Executive Officer der Orascom Development Holding, Mitbegründer von Accelero Capital. Davor war er Präsident und Chief Operating Officer der Gruppe VimpelCom Ltd. Er war zudem CEO der Orascom Telecom Holding S.A.E. und COO von Wind Telecomunicazioni S.p.A.

In der Schweiz sorgten der Investor Samih Sawiris und die ägyptische Orascom Development Holding (ODH) mit ihren Plänen für Furore, aus dem Dorf Andermatt eine pulsierende Tourismusdestination zu entwickeln. Seit 2008 hat die ODH Gruppe auch ihren Sitz in der Schweiz. Das Projekt in Andermatt hat in den letzten zehn Jahren wichtige Entwicklungsschritte gemacht. Jüngst konnten das Radisson Blu Hotel und die Konzerthalle eröffnet werden. Doch ODH ist mehr als nur Andermatt.

CEO Khaled Bichara schildert im Gespräch mit schweizeraktien.net, wie das Unternehmen als Stadtentwickler in sieben Ländern touristische Destinationen entwickelt und warum es in Kairo auch ein neues Stadtviertel im Erstwohnungsmarkt baut. Schon im kommenden Jahr soll die Tochtergesellschaft Andermatt profitabel werden.

Khaled Bichara und Samih Sawiris sind Referenten am Branchentalk Tourismus von schweizeraktien.net.

Herr Bichara, haben Sie mittlerweile Ihre Deutschkenntnisse verbessert?

Nein, bisher noch nicht. Meine zwei Kinder und meine Frau sprechen deutsch. Sie gehen in die Deutsch Evangelische Oberschule in Kairo. Das ist eine der besten Schulen in Kairo. Meine Frau möchte noch besser deutsch lernen und geht ans Goethe Institut, auch um die Kinder besser unterstützen zu können.

Das sind aber gute Nachrichten für die Aktionäre der ODH. An der Generalversammlung haben Sie gesagt, dass Sie Ihre Zeit lieber dafür einsetzen möchten, die Ergebnisse der Gesellschaft zu verbessern als in Deutschkurse zu investieren.

Heute bin ich CEO der Orascom Development Holding, von Orascom Development Egypt, von O West und Interims-CEO von Andermatt Swiss Alps. Da habe ich genug zu tun. Wenn ich aber Zeit habe, werde ich deutsch lernen.

Für die Aktionäre ist das aber ein gutes Zeichen, dass die Zahlen Ende Jahr noch besser werden.

Ja. Die jüngst publizierten Halbjahreszahlen bestätigen den Aufwärtstrend.

Kommen wir zu Andermatt. ODH und Samih Sawiris sind in der Schweiz ein Synonym für Andermatt, obwohl die ODH Gruppe über Projekte in sieben Ländern verfügt. Welchen Anteil steuert Andermatt zu den Gesamterträgen bei?

Der Anteil am Ergebnis ist null, denn derzeit wird unsere Gesellschaft Andermatt Swiss Alps nicht konsolidiert. Sie ist eine 49%ige Beteiligung unserer Gruppe. Wenn wir sie voll konsolidieren würden, wären es ungefähr 30% an den Gesamterträgen.

Sie wollen Andermatt doch in den nächsten Jahren wieder voll konsolidieren, wenn Sie die Mehrheit von Samih Sawiris übernommen haben.  

Wir haben die Option, von Samih Sawiris 1% und eine Aktie zu übernehmen. Es war die Idee, Andermatt nicht in ODH zu konsolidieren, bis Andermatt unter dem Strich ein positives Resultat erzielt. Es war nie das Ziel der Gruppe, kurzfristige Erfolge zu erzielen, denn ein solches Projekt braucht Zeit. Insgesamt verfügen wir über grosse Landreserven, entwickeln mehrere Städte und deren Infrastruktur, peilen in jeder Destination die kritische Grösse an, um schliesslich wieder profitabel zu sein.

Im Juni wurde die neue Konzerthalle in Andermatt mit einem Konzert der Berliner Philharmoniker eröffnet. Bild: www.andermatt-swissalps.ch

Wie wichtig ist die Destination Andermatt für die ODH Gruppe?    

Wir sehen grosses Potenzial für Andermatt. Nach dem Ausscheiden von Franz Xaver Simmen als CEO habe ich die Leitung von Andermatt interimistisch übernommen, bis Anfang Januar 2020 der neue CEO Raphael Krucker zu uns stösst. So hatte ich die Möglichkeit, noch mehr Daten und Informationen zu erhalten. Die Erfahrungen, die wir in Andermatt gemacht haben, helfen uns nun in anderen Destinationen der Gruppe. Aber es gibt auch Möglichkeiten, wie die Gruppe Andermatt helfen kann, um noch schneller profitabel zu werden. Ohne die Verluste aus Andermatt wäre die ODH Gruppe heute bereits profitabel. Erfreulich ist, dass die Immobilienverkäufe in den letzten zwei Jahren in Andermatt stark gestiegen sind, von 30 Mio. CHF auf über 110 Mio. CHF in 2018..

Welches sind die nächsten Schritte, und wann wird Andermatt fertiggestellt sein?

Wir beabsichtigen, noch vier Hotels zu bauen. Dafür haben wir den entsprechenden Masterplan. Die Geschwindigkeit, mit der wir vorgehen, ist zum Teil abhängig von interner Planung und zum Teil von der Reaktion des Marktes. Manchmal müssen wir schneller vorwärts gehen, weil wir sehen, dass die entsprechende Nachfrage vorhanden ist, manchmal müssen wir die Geschwindigkeit reduzieren, um Wert schaffen zu können. Die notwendige Infrastruktur, wie etwa die Skilifte, haben wir erstellt. Ohne ausreichend Betten nutzt aber auch die beste Infrastruktur nichts.

Das ist die berühmte Huhn-Ei-Frage …

Wenn wir die Destinationen entwickeln, betrachten wir diese als Plattform. Wir versuchen, ein Ökosystem zu bauen. Das tun wir immer mit Partnern zusammen. Das sind andere Hotels, Restaurants, Geschäfte: Auch die Ferienwohnungen und deren Eigentümer gehören dazu. Wir möchten nicht die einzigen sein, die hier Geschäfte machen. Jedes Mal, wenn ich nach Andermatt gehe, besuche ich andere Boutique-Hotels und Restaurants. Denn die Gäste sollen nicht nur im Chedi essen. Entscheidend für den Erfolg ist das Gesamtangebot in einer Destination. ODH treibt zwar das Wachstum in Andermatt, weil wir der grösste Anbieter sind. Aber nur wenn ganz Andermatt wächst, werden wir gemeinsam Erfolg haben.

Vier weitere Hotels? Was für Hotels planen Sie noch?

Eines unseres vier neuen Hotels wird ein Familienhotel werden, das sich besonders an Familien mit Kindern im Vorschulalter richtet. Dies macht sie unabhängiger von den Schulferien. Vorgesehen ist zudem ein Golfhotel, mehr kann ich jetzt noch nicht dazu sagen.

Wer ist die Zielgruppe Ihrer Hotels in Andermatt, und wie entwickeln sich die Belegungszahlen?

Die Hälfte werden Schweizer sein. Die anderen 50% etwa zur Hälfte Europäer und Gäste aus anderen Ländern. Der Mix macht es aus.

Im Chedi haben wir im letzten Jahr eine Belegungsrate von 54% erreicht. Im Vorjahr waren es noch 35%. Man muss allerdings berücksichtigen, dass wir das ganze Jahr über geöffnet haben – und nicht nur saisonal wie in vielen anderen Ferienorten. Damit wollen wir verhindern, dass Andermatt in der Nebensaison ein Geisterdorf wird.

Davon profitiert dann auch das ganze Dorf …

Jedes Mal, wenn wir nach Andermatt kommen und die Geschäftsleute hier hören, dass wir von ODH sind, sagen sie, dass es besser geworden ist, seitdem wir hierher gekommen sind. Dies zeigt sich auch an der Bevölkerungszahl. Erstmals seit Jahren ist die Bevölkerung in Andermatt wieder gewachsen.

Es war aber nicht nur die Vision von Samih Sawiris, es waren auch seine Ausdauer und die Geduld, die zum Erfolg geführt haben. Und dies, obwohl immer wieder daran gezweifelt wurde.

Kommen wir zu den anderen Märkten von ODH. Ägypten ist mit rund 60% der Umsätze der wichtigste Markt. Wie steht es um die Risiken in diesem Land?

El Gouna am Roten Meer ist heute nur noch eines von fünf Projekten der ODH Gruppe in Ägypten. Bild: www.orascomdh.com

Als ich 2016 zur ODH Gruppe kam, bestand das Geschäft zu 80 bis 90% aus El Gouna. Wenn man heute auf Ägypten schaut, dann gehören neben El Gouna auch Makadi Heights, Taba Heights und O West dazu. Es sind unterschiedliche Regionen und unterschiedliche Zielgruppen, mit denen wir zu tun haben. Unsere Lehre aus den Rückschlägen in 2016 war, dass wir in Ägypten so viel wie möglich diversifizieren müssen. Die Ertragsquellen sind heute viel besser verteilt und bestehen aus Immobilienerträgen, Hotellerie und Town Management. Und die vier Destinationen geben eine bessere Balance. Wenn in Taba Heights einmal die Übernachtungen zurückgehen, wie beispielsweise nach der Reisewarnung des Deutschen Aussenministeriums 2015, laufen die anderen Destinationen. Dass Ägypten ein resilienter Markt ist, zeigte sich 2017. Ohne die Abwertung der Währung wäre unsere Gruppe auch im herausfordernden Jahr 2017 gewachsen.

Warum haben Sie mit O West erstmals in ein nicht touristisches Projekt investiert?

Wir haben im Rahmen der Strategieüberprüfung bei meinem Amtsantritt drei Prioritäten definiert. Erstens, dass ODH künftig destinationen-basiert geführt wird. Daher haben wir uns entschieden, die ganze Gruppe als Stadtentwickler zu positionieren. So sind wir der einzige private Stadtentwickler weltweit, der über zehn Städte in sieben Ländern auf drei Kontinenten verfügt. Wenn man auf die Stadtentwicklung fokussiert, erwächst das übrige Geschäft aus der Stadt heraus.

Nach der Neuausrichtung der Managementstruktur war es meine zweite Aufgabe, die Bilanz in Ordnung zu bringen. Die Schulden waren im Verhältnis zum Betriebsgewinn mit 14,8 viel zu hoch. Heute liegen wir wieder bei 3,3. Jetzt ist die Firma gesund.

Der dritte Punkt war, die Marke noch mehr zu nutzen. Wir verfügen mit Sawiris, Orascom und El Gouna über starke Marken. Mit diesem Marken wollen wir in neuen, grösseren Märkten tätig werden. Bisher waren wir in Ägypten im Zweitwohnungsmarkt tätig. Viele Ägypter besitzen ein Haus am Roten Meer und am Mittelmeer und wohnen in Kairo oder der Nordküste. Es war daher naheliegend, mit unserem etablierten Brand auch den Markt für Erstwohnungen zu erschliessen. Dass wollten wir aber nur tun, wenn wir ein Grundstück an der richtigen Lage zum richtigen Preis erhalten. O West erfüllt alles und wird zu einem der grössten Projekte in unserem Portfolio.

Wie läuft es in den anderen Destinationen?

Jebel Sifah in Oman ist eine Zehn-Monats-Destination. Dort läuft es sehr gut, die Immobilienverkäufe ziehen an. Allein im 1. Halbjahr 2019 wurden 40 Häuser von Touristen gekauft. Die Hotels sind erst drei Jahre alt. Damit wir in der Anfangsphase Gäste gewinnen konnten, mussten wir auch andere Unternehmer überzeugen, hier ein Geschäft oder Restaurant zu betreiben. Das ist uns gelungen.

Und Lustica Bay in Montenegro?

Auch dort geht die Einwicklung in die richtige Richtung. Ein Jahr nach Eröffnung des Hotel The Chedi hat sich die Belegung positiv entwickelt und liegt nun bereits bei knapp 50%. Noch vor einem Jahr war in dem Hafen gerade mal eine einzige Yacht. Jetzt ist der Yachthafen mit 68 Booten belegt, es gibt drei Restaurants, und wir sind dabei, auch hier unser bewährtes Ökoystem schrittweise auszubauen. So funktioniert das an allen Destinationen, in denen wir tätig sind.

Gibt es auch Standorte, in denen Sie Schwierigkeiten haben?

Makadi war eine seit Jahren bestehende Destination, und wir mussten uns entscheiden, ob wir sie gross machen oder es bleiben lassen. Lassen wollten wir es nicht, denn wir hatten ja schon Kunden. Also entschieden wir uns für Wachstum. 2017 lagen die Immobilienverkäufe bei nur 100’000 CHF, in 2018 waren es schon 13.7 Mio. CHF. Jetzt im 1. Halbjahr 2019 konnten wir in den ersten sechs Monaten Immobilien für 13 Mio. CHF verkaufen. Wichtig ist es, die kritische Masse zu erreichen. Allerdings ist die kritische Masse in jeder Destination anders. Jede Destination hat daher bei uns eigene KPIs, an denen wir uns orientieren.

Sie haben im Oktober letzten Jahres die Bewertung von CBRE für El Gouna vornehmen lassen. Alleine Land und Hotels in El Gouna sind 2.1 Mrd. US-Dollar wert, was viermal der aktuellen Marktkapitalisierung entspricht. Warum reflektiert der Aktienkurs diesen Wert noch nicht?

Unser Ziel war es immer, operative Gewinne und nicht Buchgewinne auszuweisen. Wir könnten bei einer Marktwertbetrachtung der Immobilien und des Landes höhere Gewinne ausweisen, halten dies aber nicht für sinnvoll. Denn Gewinn ist eine Meinung, Cash ist ein Fakt, wie ein Sprichwort sagt. Daher fokussieren wir mehr auf den Cashflow. Und dieser wächst jedes Jahr zweistellig. Die Bewertung haben wir vornehmen lassen, um Investoren zeigen zu können, welche Werte in der Gesellschaft stecken. Wenn wir nun auch zeigen können, dass sich diese Substanz in Cash umwandeln lässt, wird der Aktienkurs entsprechend reagieren.

Der Klimawandel beschäftigt unsere und vor allem die nächste Generation sehr stark. Welchen Einfluss hat das auf Ihr Geschäft, und welche Massnahmen haben Sie ergriffen?

Die Auswirkungen des Klimawandels auf unser Geschäft sind sehr gross. Gibt es keinen Schnee mehr in Andermatt, kann man auch nicht Ski fahren. Regnet es viel am Meer, kann man nicht mehr schwimmen gehen. Am Ende ist es die schöne Natur, die wir verkaufen. Daher haben wir sehr viel in unseren Destinationen unternommen, um etwas für den Umweltschutz zu tun. El Gouna hat von der UNO einen Green City Award erhalten. Wir reduzieren Plastik, verzichten auf Strohhalme und arbeiten nur mit Lieferanten, die auch umweltbewusst handeln. Uns betrifft der Klimawandel mehr als viele anderen Unternehmen. Daher agieren wir sehr verantwortungsbewusst.

Herr Bichara, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Die Aktien der Orascom Development Holding sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 14.78 für eine Aktie bezahlt.

Transparenzhinweis: Dem Autor nahestehende Personen halten Aktien der Orascom Development Holding AG.

Hinweis in eigener Sache: Am 17. September 2019 findet in Andermatt der Branchentalk Tourismus statt. Im Fokus stehen Erfolgsfaktoren für touristische Grossprojekte in der Schweiz. Mit dabei sind neben Samih Sawiris, VR-Präsident der Orascom Development Holding, auch Urs Kessler von den Jungfraubahnen und Norbert Patt von Titlis Rotair.

Polyphor: Verlust im ersten Halbjahr – Strategie neu ausgerichtet

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Ausgabepreis der Polyphor-Aktien mit 38 CHF am oberen Ende der Preisspanne. Bild: polyphor.com

Polyphor hat im ersten Semester 2019 einen Verlust geschrieben. Da die Pharmagesellschaft noch keine eigenen Medikamente auf dem Markt hat, ist das nicht überraschend. Wichtiger ist, wie lang die liquiden Mittel noch reichen.

Und diese bezifferte Polyphor am Mittwoch auf 97.2 Mio. CHF per Ende Juni 2019. Der monatliche „Cash-Burn“ wird mit 5.9 Mio. CHF angegeben. Das ist der durchschnittliche monatliche Mittelabfluss für die operative Geschäftstätigkeit und die Investitionstätigkeit.

Die Betriebskosten kletterten gleichzeitig im Halbjahr um 7 Mio. auf 28 Mio. CHF in der Berichtsperiode. Alleine auf die Forschung & Entwicklung entfielen 25.3 Mio.

Kaum aussagekräftig sind die sonstigen Zahlen aus der Erfolgsrechnung, da die Gruppe mitten in der Entwicklungsphase steckt und keinen Umsatz erzielt. Unter dem Strich erhöhte sich der Verlust auf 27.9 Mio. nach einem Minus von zuvor 20.8 Mio. CHF.

Strategie neu ausgerichtet

Polyphor hat turbulente Monate hinter sich. Im Mai musste das Unternehmen bei klinischen Studien mit dem Wirkstoff Murepavadin wegen Sicherheitsbedenken die Reissleine ziehen. Das Mittel sollte – in einer intravenösen Formulierung – zur Behandlung von im Krankenhaus erworbenen Lungenentzündungen zum Einsatz kommen.

Das Unternehmen konzentriert sich nun auf seinen Krebskandidaten Balixafortide und Aktivitäten im Bereich Antibiotika. Die klinische Phase-III-Studie mit Balixafortide bei einer bestimmten Form von Brustkrebs (MBC) schreite gut voran, heisst es dazu. Die ersten Ergebnisse dazu werden im ersten Quartal 2021 erwartet.

Polyphor hofft auf eine beschleunigte Zulassung in den USA. Alleine in der Kombination mit Eribulin habe das Mittel ein geschätztes Marktpotenzial von 1.3 Mrd. US-Dollar. Dieses könnte gar auf 6 bis 7 Mrd. steigen, wenn den Wirkstoff in anderen Kombinationstherapien eingesetzt werden könne, zum Beispiel mit Taxanen.

Daneben werde die Anwendung von Murepavadin bei Zystischer Fibrose weiterentwickelt. Die Aktivitäten mit intravenösen Murepavadin sollen hingegen auf kostengünstige präklinische Experimente reduziert werden. Polyphor werde später die Möglichkeit bewerten, das Produkt wieder weiterzuentwickeln.

Tiefere Kosten erwartet

Ferner gibt es einige Wechsel im Management. So löst Hernan Levett per 1. Oktober Kalina Scott auf der CFO-Position ab. Levett ist heute Finanzchef bei Auris Medical. Auf den gleichen Termin hin wurde François Ringeisen zum Head of Medical & Clinical Sciences Oncology ernannt. Schliesslich ist Frank Weber am 1. September aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden, um die Position des Chief Medical and Development Officer zu übernehmen.

Das Unternehmen geht in diesem Jahr von tieferen F&E-Kosten aus. Die Prognose für die Betriebskosten wurden auf 60 bis 65 Mio. CHF gesenkt. Im Frühjahr noch hatte Polyphor mit Kosten bis zu 80 Mio. gerechnet. Die Cash-Position per Ende wird auf 68 bis 72 Mio. geschätzt.

Die Aktien von Polyphor sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 6.95 CHF für eine Aktie gezahlt.

ra/uh

Aevis Victoria: Klinikgruppe steigert Gewinn im Halbjahr markant

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Der Umbau zur Beteiligungsgesellschaft zahlt sich für die Aevis Victoria Holding aus. Im ersten Halbjahr 2019 stiegen Umsatz und Gewinn deutlich. Dabei schenkte vor allem der Verkauf der auf medizinische Infrastruktur spezialisierten Tochter Infracore ein. Detaillierte Zahlen sollen am 13. September vorgelegt werden.

Der Reingewinn stieg im Berichtszeitraum laut Mitteilung vom Mittwoch auf 202.1 Mio. CHF, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 1.6 Mio. CHF angefallen war. Gleichzeitig reduzierten sich die Nettofinanzschulden auf 363.2 Mio. von 1.05 Mia. CHF, und das Eigenkapital stieg auf 596.4 Mio. von 445.0 Mio. CHF.

Die Eigenkapitalquote verdoppelt sich auf 48.3%, vor allem dank des Verkaufs eines 61%-Anteils an der Tochtergesellschaft Infracore. Gemäss Angaben vom März wurde Infracore mit rund 1 Mia. CHF bewertet.

Der Umsatz aus dem operativen Geschäft erhöhte sich den Angaben zufolge um 10,3% auf 345.1 Mio. CHF, was der positiven Entwicklung im Spitalsegment geschuldet sei.

Die Aktien der AEVIS Victoria Holding sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 12.65 CHF für eine Aktie gezahlt.

pre/uh

Villars Holding: Deutlich höherer Gewinn im Halbjahr

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Das Westschweizer Immobilienverwaltungs- und Detailhandelsunternehmen Villars hat im ersten Halbjahr zwar etwas weniger Umsatz erzielt, unter dem Strich aber mehr verdient.

Der Umsatz ging um 1,8% auf 44.2 Mio. CHF zurück, wie dem am Dienstagabend publizierten Halbjahresbericht der Gesellschaft zu entnehmen ist. Der Betriebsgewinn (EBIT) konnte mit 0.67 Mio. jedoch mehr als verdoppelt werden. Und der Reingewinn kam mit 0.42 Mio. CHF deutlich über dem Vorjahr zu liegen, als bloss knapp 85’000 CHF übrig blieben.

Gastronomie und Detailhandel schwächer

Der Umsatz mit den Kaffee-Bars (Pause-Café, Xpresso-Café) nahm laut den Angaben um 4,2% ab, wozu auch Schliessungen von Standorten geführt haben. Auch im Detailhandel (Restoshop, Suard) war der Umsatz wegen der Schliessung einer Filiale rückläufig (-1,3%).

Den Anstieg des Betriebsergebnisses erklärt das Unternehmen mit der Entwicklung der Rohstoffpreise und tieferen Personalkosten. Allerdings schreibe der Bereich Pause-Café nach wir vor rote Zahlen, wurde eingeräumt.

Für das Gesamtjahr wird ein Umsatz leicht unter dem Vorjahr und eine Rentabilität auf dem Niveau des ersten Semesters in Aussicht gestellt, wie es weiter hiess.

Die Aktien der Villars Holding sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 760 CHF für eine Aktie bezahlt.

rw/yr

Sustainability Leaders an der SIX: Belimo wächst seit über 20 Jahren durch nachhaltige Innovationen

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Belimo Logistik-Zentrum in Hinwil. Bild: belimo.com

Belimo ist eine durchgängige Wachstums-Story seit Jahrzehnten, und obwohl die Aktie zu den besten Langfrist-Performern an der SIX zählt, ist doch kaum bekannt, dass ein klares Committment zur Nachhaltigkeit der Schlüssel zum ausserordentlichen Erfolg ist. Belimo ist tatsächlich ein „Hidden Sustainability Champion“ von Weltformat!

Die Produkte von Belimo tragen zu 80% dazu bei, dass der Energiebedarf in Gebäuden intelligent abgesenkt wird. Belimo konzentriert sich auf kommerziell genutzte Gebäude, da hier fortwährend Effizienzsteigerungen gesucht werden. Das Potenzial ist enorm, entfällt doch ein Anteil von fast 40% des Energieverbrauchs in unseren Breitengraden auf Heizen, Kühlen und Belüften von Immobilien.

Kunden sparen bis zu 80% Energie ein

Aus Kundensicht spricht für die Lösungen von Belimo, dass sich die Investition in eine optimierte Duchflussregelung in der Regel innerhalb kürzester Zeit amortisiert, manchmal in einem Jahr. Die Energieeinsparungen durch Einsatz der Antriebs-, Ventil- und Sensorlösungen von Belimo belaufen sich nicht selten auf 50%, in Einzelfällen erreichen sie 80%.

Das Unternehmen investiert regelmässig über 7% des Jahresumsatzes in Forschung & Entwicklung. Daraus resultiert ein stetiger Fluss von Innovationen, die den Anwendern helfen, ihren Energieverbrauch intelligent zu senken und damit auch ihre CO2-Ziele zu erreichen. Der Netto-Effekt ist, dass durch digitale Messung und Steuerung von Heizung, Lüftung und Klima in Gebäuden oder, weiter gedacht, in „Smart Cities“ der Energiebedarf mehr als halbiert werden kann.

Gründung eines Inkubators

Der Markt der „Green Buildings“ und der energetischen Gebäudesanierung ist jedoch zunehmend wettbewerbsintensiv geworden, da Bau-, Engineering-, Energieversorgungsunternehmen und weitere dort verstärkt Wachstumschancen erkennen und entsprechend expandieren. 2019 hat Belimo den Business Inkubator Belimo InnoVision AG gegründet, um Beteiligungen an innovativen Start-ups der HLK-Industrie einzugehen und strategische Partnerschaften zu schliessen. Ziel ist eine Stärkung der Innovationskraft und die Schaffung neuer Vertriebskanäle. Im Juni meldete Belimo eine erste Mehrheitsbeteiligung an der norditalienischen Bereva GmbH mit Sitz nahe Padua. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Ventilen zur Regelung und Optimierung von Kältekreisläufen. Die Region Padua ist das Zentrum der Kältetechnik-Industrie in Italien.

Hohe Wachstumsraten und Gewinnmargen

Dieser Einstieg in die Förderung und Finanzierung von Start-ups sowie die kommerzielle Kooperation mit ihnen zeigt den langfristigen Planungshorizont. Es ist zugleich eine Massnahme zur beschleunigten Marktpenetration und damit zum weiteren Ausbau der Marktanteile. Als Markt- und Innovationsführer kann Belimo weiterhin operative Margen von 17%-18% sowie eine hohe Eigenkapitalrendite erzielen, zuletzt waren es 20%. Im ersten Halbjahr 2019 ist der Reingewinn um 12,2% auf 53.4 Mio. CHF geklettert – das entspricht einer Nettoumsatzrendite von 15%, eine Ausweitung um 0,4 Prozentpunkte. Umgerechnet je Aktie liegt der Halbjahresgewinn somit bei 86.85 CHF.

Quelle: belimo.com

Auch im mehrjährigen Überblick sind die Gewinnsteigerungsraten und Gewinnmargen nahezu konstant hoch. Das heisst, Belimo kann die Preise für die innovativen Produkte auch am Markt durchsetzen, da die Käufer ihre Investition schnell amortisieren. 2018 wurden 6,7 Mio. produzierte Antriebe bei den Kunden installiert. Die so erzielten Einsparungen übertreffen die bei Belimo für die Produktion verbrauchte Energie um ein Vielfaches – ein wirklicher und nachhaltiger Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase und damit der Befeuerung des Klimawandels.

Nachhaltig in allen Bereichen

Der nachhaltige Ansatz bei Belimo ist umfassend.  Der Nachhaltigkeitsbericht wird schon seit 2011 als Teil des jährlichen Geschäftsberichtes veröffentlicht. Der Ansatz bezieht sich auch auf die Auswahl der verwendeten Materialien, die recyclingfähig und nicht umweltschädlich sein müssen. 65% des Abfalls wird wiederverwertet. Auf gefährliche Hilfsstoffe wie Lösungsmittel, Blei, Chrom, Lacke und Farben wird weitgehend verzichtet. Auch Lieferanten und Dienstleister müssen dieselben ökologischen und sozialen Standards wie die eigenen Beschäftigten einhalten.

Die Abwassermengen sind trotz gestiegenem Produktionsvolumen in den letzten fünf Jahren weiter abgesenkt worden. Sowohl in der Schweiz als auch in den USA sind über 100 Arbeitsplätze für Mobilitätsbehinderte geschaffen worden. Die 1’570 Mitarbeitenden aus über 100 Ländern sind lebendiger und integraler Teil des Unternehmens, in dem Männer und Frauen dezidiert gleich bezahlt werden. Letzteres steht in krassem Kontrast zu der im internationalen Vergleich ungewöhnlich grossen Kluft von 20%, die in der Schweiz vorherrschend ist und nun auf gesetzgeberischem Weg behandelt werden soll.

Fazit

Die Belimo-Aktie ist ein solider langfristiger Performer und wegen der Qualitätsmerkmale nie wirklich günstig bewertet. Aktuell liegt das KGV 2018 bei 35. Rechnet man das erste Halbjahr hoch, bewegt es sich für 2019 bei unter 32. Unterstellt man weiterhin, dass die Gewinnsteigerungsraten bei 11% oder mehr bleiben, fällt das KGV 2020, die eigentliche Messgrösse bei analytischen Betrachtungen, auf unter 30. So gesehen ist der jüngste Kursrückschlag von über 6’000 CHF auf 5’000 CHF für langfristig und nachhaltig orientierte Investoren eine gute Gelegenheit zum Aufbau einer Position.

Kursentwicklung der Belimo-Aktie in den letzten fünf Jahren. Quelle: six-group.com

Dieser Beitrag ist Teil unserer Serie Swiss Sustainabilty Leaders

 

 

 

 

Medacta: Medtech-Unternehmen steigert im ersten Halbjahr den Umsatz – IPO-Kosten belasten

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Der Börsenneuling Medacta hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres den Umsatz gesteigert. Das Ergebnis fiel aufgrund von Kosten in Zusammenhang mit dem Börsengang jedoch tiefer aus. Mit Blick aufs Gesamtjahr bestätigt das Unternehmen seine Prognose.

Konkret wuchs der Umsatz um 13,7% auf 151.6 Mio. EUR. Er stieg in allen Regionen und über alle Geschäftsfelder hinweg, wie das Tessiner Unternehmen am Dienstag mitteilte. Erneut sei das Wachstum auch signifikant über dem Marktschnitt ausgefallen.

Der um Sonderkosten bereinigte Gewinn auf operativer Ebene (EBITDA) legte um 8,8% auf 47.0 Mio. zu. Herausgerechnet aus diesem Wert wurden beispielsweise Aufwendungen, die aufgrund des Börsengangs am 4. April entstanden waren. Die bereinigte EBITDA-Marge kam somit bei 31,0% zu liegen nach 32,4% in der Vorjahresperiode.

Unter dem Strich verbuchten die Tessiner einen aufgrund der Sonderkosten um gut 50% tieferen Reingewinn von 11.3 Mio. EUR. Dabei drückten nebst dem IPO auch Wechselkursverluste auf das Resultat. Die Steuerquote für das erste Halbjahr fiel dafür niedriger aus als im ersten Semester 2018. Sie verschob sich von 20% auf rund 16%.

„Wirbelsäule erfüllt Erwartungen nicht vollständig“

„Die neuen Schulter-Produkte wurden weltweit erfolgreich lanciert. Derweil hat das Wachstum im Bereich Wirbelsäule – insbesondere in den USA – unsere Erwartungen leider nicht vollständig erfüllt“, lautete der Kommentar zu den Resultaten von Firmenchef Francesco Siccardi. Erst im Juni hatte Medacta in Japan die Zulassung für seine Schulterprothese MyShoulder Placement Guide erhalten.

Mit Blick nach vorne bestätigt das Management seine bisherigen Ziele für das Gesamtjahr. Demnach soll der Umsatz im mittleren Zehnerbereich in Prozent zunehmen (13-17%). Die adjustierte operative Marge (EBITDA) soll bei circa 32% zu liegen kommen – und somit auf den Wert von 2018.

Der Börsengang der Tessiner im April war das erste IPO hierzulande im Jahr 2019, wobei nur bestehende Aktien an die Börse gebracht wurden. Die Familie um den Unternehmensgründer Alberto Siccardi ist nach wie vor Mehrheitsaktionärin.

Die Aktien wurden an der SIX Swiss Exchange zuletzt für 77.30 CHF gehandelt.

kw/uh

BKW: Energiekonzern steigert Halbjahresgewinn markant auf 201 Mio. CHF

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Am 20. Dezember 2019 um 12.30 Uhr stellt die BKW den Leistungsbetrieb des Kernkraftwerks Mühleberg nach 47 Jahren endgültig ein. Bild: BKW AG

Der Energiekonzern BKW hat im ersten Halbjahr 2019 deutlich mehr verdient. Zu verdanken ist dies unter anderem dem profitablen Dienstleistungsgeschäft sowie der Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds. Die Prognose für das Gesamtjahr wird deshalb erhöht.

Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 7% auf 1.37 Mia. CHF. Gewachsen sind dabei die Dienstleistungen, welche die BKW in den Bereichen Gebäudetechnik, Infrastruktur und Energieeffizienz anbietet. Auch dank eines sehr guten internationalen Handelsgeschäfts sei der Umsatz gestiegen, teilte die Berner Gesellschaft am Dienstag mit.

Das Betriebsergebnis EBIT sank um 7% auf 207 Mio. CHF. Allerdings hatte im Vorjahr der Primatwechsel der Pensionskasse das Ergebnis positiv beeinflusst. Bereinigt um den einmaligen Sondereffekt stieg das operative Ergebnis um 21%.

Unter dem Strich wies die BKW einen zum Vorjahr um 59% höheren Reingewinn von 201 Mio. CHF aus. Dies sei auf das starke Betriebsergebnis sowie auf die gute Entwicklung der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds zurückzuführen.

Ergebnis über Markterwartungen

Mit den Zahlen hat der Energiekonzern die Erwartungen von Analysten übertroffen. Diese hatten gemäss AWP-Konsens eine Gesamtleistung von 1.29 Mia. CHF, ein EBIT von 170 Mio. und einen Reingewinn von 106 Mio. prognostiziert.

Im klassischen Energiegeschäft musste die BKW wegen der vor drei Jahren abgesicherten Stromverkäufe im ersten Halbjahr 2019 negative Strompreiseffekte im Umfang von rund 60 Mio. CHF verkraften. Diese konnten jedoch mit einem erfolgreichen Handelsgeschäft, mit einem Marktanteilsgewinn bei den Geschäftskunden und mit Kostenreduktionen überkompensiert werden.

Die Schweizer Stromversorger sichern ihre Produktion grösstenteils drei Jahre im Voraus ab. Anfang 2016 hatte der europäische Strommarkt ein historisches Tief markiert.

Bei der BKW ist die geplante Stilllegung des Atomkraftwerks Mühleberg derweil auf Kurs. Am 20. Dezember 2019 soll der Reaktor vom Netz gehen.

Dienstleistungen plus 20%

Das Dienstleistungsgeschäft setzt derweil das profitable Wachstum fort, wie es weiter hiess. Mehr als zwei Drittel der rund 8’000 Mitarbeiter seien in diesem Bereich tätig, und das internationale „Netzwerk“ bestehe mittlerweile aus über 100 Firmen. Im ersten Semester stieg der Umsatz um 20% auf 475 Mio. CHF und trug damit rund ein Drittel zum Gesamtumsatz bei.

Die BKW will die Strategie eines zügigen Ausbaus des Dienstleistungs- und des Windgeschäfts auch im zweiten Halbjahr fortsetzen. Auf Basis des sehr guten Halbjahresergebnisses geht das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr nun von einem besseren Ergebnis aus als bisher und sieht das EBIT bei 350 bis 370 Mio. CHF nach bisher 320 bis 340 Mio. CHF.

Die Aktien der BKW sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 64.30 CHF für eine Aktie gezahlt.

ys/jb

Stadler Rail: Bahnhersteller legt im ersten Halbjahr deutlich zu

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Eine SBB Zugskomposition aus der Produktion von Stadler Rail. Bild: Stadler Rail AG

Der Zugbauer Stadler Rail hat im ersten Halbjahr auf allen Stufen deutlich Gas gegeben: Der Umsatz kletterte um 40% auf 1.12 Mia. CHF.

Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um ein Drittel auf 46.9 Mio. CHF zu, wie das Unternehmen von Ex-SVP-Nationalrat Peter Spuhler am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab. Unter dem Strich fuhr Stadler einen Reingewinn von 27.5 Mio. CHF ein, nachdem der Konzern ein Jahr zuvor lediglich 7.6 Mio. CHF verdient hatte.

Auch die Auftragsbücher sind so dick wie noch nie. Im ersten Halbjahr holte Stadler Aufträge von rund 2.3 Mia. CHF herein. Das sind 1.5 Mia. CHF mehr als im Vorjahressemester. Der Auftragsbestand per Ende Juni sei damit auf den neuen Höchststand von 14.4 Mia. CHF gestiegen.

Zahlen der Analysten verfehlt

Mit den Zahlen hat Stadler die Erwartungen der Finanzgemeinde etwas verfehlt. Analysten hatten im Schnitt gemäss der Nachrichtenagentur AWP mit einem Umsatz von 1.14 Mia. CHF und einem EBIT von 53.2 Mio. CHF gerechnet. Allerdings hatten die Schätzungen der Analysten weit auseinandergelegen, da Stadler bisher keine Halbjahreszahlen veröffentlicht hatte, was die Schätzungen schwierig machte.

Für das zweite Halbjahr sieht Stadler Gegenwind: Die Wirtschaftslage sei weiterhin schwierig, und die Währungsverwerfungen, die zu einer Aufwertung des Franken führen würden, blieben eine Herausforderung. Ins Gewicht fallen dabei laut Stadler insbesondere das britische Pfund, die schwedische und norwegische Krone sowie der Euro.

Beim Ausblick hält der Konzern an den bisherigen Umsatzzielen fest. Für das laufende Jahr erwartet Stadler Rail bei gleichbleibenden Wechselkursen einen Nettoumsatz von 3.5 Mia. CHF und eine EBIT-Marge in der Höhe von 7 %.

Die Aktien der Stadler Rail AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 44.24 CHF für eine Aktie gezahlt.

jb/uh

MCH Group: Messebetreiber mit kleinem Verlust im Halbjahr – Umbau belastet

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Die Baumesse Swissbau fand 2019 nicht statt, was sich im Ertrag der MCH Group bemerkbar machte. Bild: MCH Group

Die Messebetreiberin MCH Group schreibt nach zwei äusserst schwierigen Jahren auch in der ersten Jahreshälfte 2019 rote Zahlen. Die vor einem Jahr eingeleitete Restrukturierung belastet. Immerhin fallen keine weiteren Wertberichtigungen auf den Messegebäuden an.

MCH weist für die Monate Januar bis Juni unter dem Strich ein Minus von 1.0 Mio. CHF aus nach einem Gewinn im Vorjahr von 21.5 Mio., wie es am Dienstag in einer Mitteilung hiess. Der operative Gewinn nahm auf 3.1 von zuvor 25.7 Mio. ab.

Einen einschneidenden Rückgang verzeichnete die Messebetreiberin auch beim Umsatz: Der Ertrag fiel um 24% auf 272.1 Mio. CHF. Dem stand ein ebenfalls zum Vorjahr tieferer Betriebsaufwand von 252.7 Mio. nach 303.2 Mio. gegenüber.

Der Ertragsrückgang sei vor allem auf den schwächeren Messezyklus zurückzuführen. In diesem Jahr fand beispielsweise die Baumesse Swissbau nicht statt. Gleichzeitig drückten auch strukturelle Veränderungen wie der Verkauf der Tochter Winkler Livecom auf den Umsatz.

Mit Umbau auf Kurs

Auf den Ergebnissen lastet derweil der im vergangenen Sommer eingeleitete Umbau. Dieser sei in der ersten Hälfte 2019 stark vorangetrieben worden und sollte Ende des Jahres zu einem Abschluss kommen, schreibt MCH. Erste positive Effekte aus der Restrukturierung seien aber bereits heute zu sehen. Details dazu will MCH am 19. September präsentieren.

MCH sah sich vor einem Jahr gezwungen, einen tief greifenden Umbau einzuleiten. Mit einem hohen Abschreiber auf den 2013 neu gebauten Messegebäuden resultierte 2018 ein hoher Verlust von 190 Mio. CHF. Der Auslöser waren die Probleme mit der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld, nachdem der wichtigste Aussteller, die Swatch Group, und weitere Marken ihren Rückzug angekündigt hatten.

Zuletzt hatte etwa auch Breitling der Messe im kommenden Jahr eine Absage erteilt, während LVMH mit Marken wie Hublot oder Tag Heuer sowie Rolex der Baselworld treu bleiben. Die Messe wird aber ein neues Gesicht erhalten, mit weniger Ausstellern, dafür aber mehr Platz für die Besucher. Zudem findet die Baselworld 2020 vom 30. April bis am 5. Mai unmittelbar nach der Uhrenmesse in Genf statt.

Erneut Verluste erwartet

Im Gesamtjahr 2019 rechnet die von Restrukturierungskosten belastete MCH Gruppe sowohl im operativen Ergebnis als auch unter dem Strich mit roten Zahlen. Immerhin würden die Erträge des zweiten Halbjahres dank der Durchführung der Zweijahresmesse Igeho und den Dreijahresmessen Ilmac und Holz über Vorjahr liegen und die Sparmassnahmen sich kostendämpfend auswirken, hiess es.

Ohne Sonderaufwendungen sei dennoch mit einem operativen Verlust in der Grössenordnung des vergangenen Jahres zu rechnen. Die Kosten für den Umbau liessen sich derzeit noch nicht genau beziffern. Von weiteren Wertberichtigungen auf den Messegebäuden sei dagegen nicht auszugehen. Daher werde das Konzernergebnis deutlich besser ausfallen als in den beiden letzten Jahren.

In Indien verkauft die Gruppe derweil ihre Anteile an der Art Fair. Die 65%ige Beteiligung an der Seventh Plane Networks Private Limited in Neu Delhi übernimmt Angus Montgomery mit Sitz in Hong Kong.

Die Aktien der MCH Group sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 22.70 CHF für eine Aktie bezahlt.

mk/jb

Regionalbanken: Positive Bilanz im ersten Semester 2019 durch Zinsmargendruck getrübt

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Die Schweizer Regionalbanken bewegen sich aktuell in einem sehr schwierigen Marktumfeld. Negativzinsen für die von den Banken zur Erfüllung der regulatorischen Anforderungen zu haltenden liquiden Mittel belasten ebenso wie der anhaltende Druck auf die Zinsmargen. Ein Ende dieser Situation zeichnet sich auch weiterhin nicht ab. Weitere dunkle Wolken ziehen in Form der Konjunkturabschwächung auf. Auch wenn noch keine Auswirkungen auf das für die Regionalbanken wichtige Hypothekargeschäft zu beobachten sind, besteht hier ein latentes zusätzliches Risiko. Traditionsgemäss sind die Institute vor allem im Zinsdifferenzgeschäft tätig, während die übrigen Geschäftsfelder nur eine unwesentliche Rolle spielen.

Alpha Rheintal Bank als Sonderfall

Wir haben die Abschlüsse ausgewählter Regionalbanken für das erste Semester 2019 unter die Lupe genommen. Hierbei zu beachten ist, dass der Vergleich der Kennzahlen der Alpha Rheintal Bank (ARB) mit den jeweiligen Vorjahreswerten eine nur sehr beschränkte Aussagekraft aufweist. Die ARB hat im Verlauf des Jahres 2018 die Volksbank übernommen, was zu zahlreichen Sondereinflüssen führte. Mit einer Bilanzsumme von 2.4 Mrd. CHF gehört die ARB indessen zu den grossen Regionalbanken, weswegen wir dieses Haus mit in den Vergleich aufnehmen. Auch könnte die von der ARB durchgeführte Übernahme der Volksbank, über die wir unsere Leser in der Vergangenheit zeitnah unterrichteten, Signalwirkung für die gesamte Branche haben. So ist es möglich, dass die in den letzten Jahren nach dem Ende der Akquisitionsstrategie der Valiant Bank als beendet angesehene Konsolidierungstendenz bei den Regionalbanken wieder aufkeimt.

Per saldo verbuchte die ARB im ersten Semester 2019 ein Minus der Bilanzsumme von 1,2% bei einem Anstieg der Hypotheken um 2,9%. Stark überproportional legte der Zinserfolg auf der Stufe des Bruttowerts, d.h. des Erfolgs des Zinsdifferenzgeschäfts exklusive Wertkorrekturen, mit einem Plus von 8,8% zu.

Nachfrage nach Hypotheken hält an

Trotz oder gerade wegen der anhaltend tiefen Zinsen bleibt die Nachfrage nach Hypotheken auch weiterhin hoch. Dies zeigen die Zahlen der Entwicklung des Hypothekarvolumens der Regionalbanken auf. So lag das durchschnittliche Plus im ersten Halbjahr 2019 bei 2%. Das tiefste Wachstum verzeichnete die Hypothekarbank Lenzburg (Hypi) mit lediglich 0,6%. Dennoch fiel der Anstieg der Hypotheken mit 23.9 Mio. CHF in Franken beachtlich aus. Demgegenüber steht die Ersparniskasse Affoltern i.E. (EKA) mit einem Volumenzuwachs von lediglich 2.2 Mio. CHF. Auch bei der EKA fiel das prozentuale Plus mit 1,1% eher tief aus. Die Hypi mit einer Bilanzsumme von über 5.2 Mrd. CHF ist die grösste Regionalbank unseres Vergleichs, die EKA die kleinste.

Kennzahlen ausgewählter Regionalbanken

Zusammenstellung: schweizeraktien.net

Wie ein Blick auf die ebenfalls eher kleinere Regionalbank Spar- und Leihkasse Riggisberg mit einer Bilanzsumme von 546.7 Mio. CHF und einem Plus der Hypotheken von 1,8% zeigt, ist die Grösse nicht das entscheidende Kriterium für die Höhe des Anstiegs. Tendenziell kann zwar festgehalten werden, dass die grösseren Häuser, zu denen auch die Regiobank Solothurn (RBSO) mit einer Bilanzsumme von über 2.8 Mrd. CHF zählt, ein eher tieferes Wachstum aufweisen. Massgeblich für den Anstieg der Volumina sind die Entwicklungen in den Geschäftsgebieten der jeweiligen Häuser gepaart mit dem Wettbewerb zwischen den verschiedenen Kreditgebern. So bleibt im Geschäftsgebiet der Hypi die Nachfrage nach Hypotheken infolge der regen Bautätigkeit hoch. Gleichzeitig ist aber der Wettbewerb zwischen den verschiedenen in der Region tätigen Banken sehr gross und wird oftmals zulasten der Konditionen oder des Risikos möglicher Zahlungsausfälle geführt. Die Hypi verzichtet daher bewusst auf stärkeres Wachstum und hält an den strengen Vergabekriterien fest.

Zinserfolg per saldo positiv

Auf den ersten Blick entwickelt sich der infolge der nicht berücksichtigten Wertkorrekturen deutlich aussagekräftigere Bruttozinserfolg mit einem durchschnittlichen Anstieg von 2,1% sogar marginal besser als das Volumen der Hypotheken. Ein näherer Blick auf die einzelnen Institute offenbart indessen deutliche Unterschiede der Entwicklung. An erster Stelle steht hier die Clientis Bank Oberaargau mit einem Plus von 4,7%, das einem deutlich tieferen Anstieg des Volumens der Hypotheken von 1,7% gegenübersteht. Erneut auf der Gewinnerseite findet sich die SB Saanen Bank, die weiterhin vom Ablaufen ungünstiger Althypothekarverträge profitiert, mit einem Plus von 3,5%. Auch die sehr kleine EKA kann sich hier mit +4% unter die erfolgreichen Häuser einreihen. Das Plus der RBSO von beachtlichen 3,1% bei einem Wachstum der Hypotheken von 2,1% zeigt auf, dass die Grösse einer Bank auch beim Zinserfolg nicht der entscheidende Faktor für dessen Entwicklung ist. Beim Zinsengeschäft finden sich allerdings auch Regionalbanken, die deutlich stärker unter der aktuellen Zinssituation leiden. Hierzu gehört die Bank SLM mit einem deutlichen Rückgang um 2,5% trotz eines Anstiegs der Hypotheken um 0,7%. Ebenfalls unter den Verlieren zu finden ist die Clientis EB Entlebucher Bank (EB) mit einer Abnahme des Zinserfolgs um 2,2%. Dies steht im klaren Gegensatz zum überproportionalen Plus der Hypotheken von 3,6%. Aber auch die Hypi musste sich dem Zinsmargendruck beugen und so einen um 1,2% tieferen Zinserfolg ausweisen.

Gesamteinkünfte legen zu

Die Regionalbanken konnten im ersten Semester mit Ausnahme der EB, die ein Minus von 3,6% verbuchte, allesamt einen Anstieg der Einkünfte verbuchen. An die Spitze setzen konnte sich hier die Saanen Bank mit +9,7%. Dieser hohe Anstieg ist allerdings durch Einmal- respektive Sondereffekte im Umfang von 0.4 Mio. CHF in der Form von Wertschriftenverkäufen und einer Sonderdividende der Entris Holding sowie positiven Veränderungen von Wertberichtigungen von 0.2 Mio. CHF beeinflusst worden. Bereinigt um diese Einflüsse beträgt das Plus allerdings nach wie vor ansehnliche 3,5%, was dem Anstieg des Zinserfolgs entspricht. Auch die Spar- und Leihkasse Riggisberg verbuchte einen starken Anstieg der Einnahmen um 9,6%, der allerdings auch durch Beteiligungserträge und tiefere negative Veränderungen von Wertberichtigungen geprägt war. Ähnlich präsentiert sich die Situation bei der Bernerlandbank (BLB) mit +5,4%.

Ein genauerer Blick in die Entwicklung der Einnahmen offenbart, dass die Regionalbanken im ersten Semester kaum von der starken positiven Entwicklung der Finanzmärkte, mit der Ausnahme einzelner Verkäufe von Wertschriften, profitieren konnten. Besonders auffällig ist dies bei der Acrevis Bank, die traditionsgemäss einen hohen Ertragsanteil aus dem Kommissionsgeschäft erzielt. Die Acrevis musste einen deutlichen Rückgang des Erfolgs aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie aus dem Handelsgeschäft von je über 5% verbuchen, was zu einem bescheidenen Einnahmenplus von 1% führte. Ein Sonderfall stellt die RBSO dar, die infolge des Verkaufs der Beteiligung an der Sepiida Solutions AG deutlich tiefere Beteiligungserträge ausweist.

Geschäftserfolg steigt weiter an

Die wichtigste Kennzahl für die Ermittlung des Gewinns von Regionalbanken ist der Geschäftserfolg. Im Durchschnitt legten die von uns untersuchten Banken hier ein beachtliches Wachstum von 6,6% vor. Doch dieser positive Blick wird durch die erheblichen Rückgänge von 32,7% bei der Clientis Bank Oberuzwil (CBO) und bei der CEB mit einem Minus von 14,6% getrübt. Bei der EB geht ein Teil des Gewinnrückgangs auf das Konto von Aufwendungen anlässlich des 25-jährigen Jubiläums und des neuen Markenauftritts der Clientisbanken, die massgeblich für den Anstieg der Geschäftsaufwendungen um 5% sind. Eine wichtige Rolle spielt aber auch der grosse Zinsmargendruck, der die EB stark belastet. Auch bei der CBO schlugen sich die um 9% höheren Geschäftsaufwendungen negativ auf das Ergebnis nieder. Der Hauptgrund für das Gewinnminus sind allerdings die massiv erhöhten Wertberichtigungen, die zulasten der Erfolgsrechnung verbucht wurden.

Eine genau konträre Entwicklung mit erheblich tieferen Wertberichtigungen und tieferen Geschäftsaufwendungen liessen den Geschäftserfolg der BLB um über 80% anschwellen. Ein ebenfalls sehr ansehnliches Plus des Geschäftserfolgs von 15,6% konnte die SLM verbuchen. Möglich wurde dies trotz des tieferen Zinserfolgs dank höheren Einnahmen aus dem Kommissionsgeschäft und Beteiligungserträgen auf der einen und tieferen Geschäftsaufwendungen auf der anderen Seite. Ein sehr erfreuliches Ergebnis erzielte auch die EKA, die ausschliesslich aus dem ordentlichen Bankgeschäft ohne Sondereinflüsse eine Steigerung des Geschäftserfolgs um über 8% verzeichnete.

Fazit

Die Regionalbanken befinden sich aktuell in einem schwierigen Fahrwasser. Ein detaillierter Blick in die Kennzahlen offenbart eine heterogene Entwicklung der einzelnen Häuser. Als Achillessehne der gesamten Finanzbranche präsentiert sich wenig überraschend die anhaltende Tiefzinsphase, die zu einer deutlichen Erosion der Zinsmarge führt. Von den goldenen Zeiten mit einer Zinsmarge von 1,5% können sowohl die Finanzhäuser als auch deren Aktionäre nur noch träumen. Allerdings ist es einigen Banken dennoch gelungen, den Erfolg aus dem Zinsgeschäft überproportional gegenüber dem Plus der Hypotheken zu steigern, was auf einen Anstieg der Zinsmarge hindeutet. Indessen ist diese Aussage mit Vorsicht zu geniessen, da neben dem Hypothekargeschäft auch weitere Faktoren wie etwa unbesicherte Kredite, die insbesondere an Firmen vergeben werden, den Zinserfolg beeinflussen.

Auf der Einnahmenseite versuchen die Banken, durch den Ausbau des zinsindifferenten Geschäfts oder auch des digitalen Angebots mit Serviceleistungen für Kunden, wie dies die Hypi seit mehreren Jahren erfolgreich durchführt, Mehrerträge zu generieren. Auf der Kostenseite schlagen sich die höheren regulatorischen Anforderungen, Negativzinsen für zu haltende liquide Mittel und auch Aufwendungen in neue Angebote negativ nieder.

Zumindest mittel- bis langfristig könnten allfällige Wertberichtigungen auf Kredite zu einer Belastung für die Regionalbanken werden. Dies gilt insbesondere für den Fall einer Akzentuierung der sich aktuell abzeichnenden Abschwächung der Konjunktur. Es ist zwar davon auszugehen, dass das Gros der privaten Schuldner der Banken ihren Verpflichtungen nicht zuletzt dank der tiefen Zinsen auch im Falle einer Arbeitslosigkeit weiterhin nachkommen wird. Differenzierter stellt sich die Lage bei den Geschäftskrediten dar, die möglicherweise nicht mehr vollständig bedient werden können. Dank der gut dotierten Rückstellungen dürften die Banken zwar allfällige Wertberichtigungen oder gar Abschreibungen von Forderungen ohne substanzielle Probleme überstehen. Dennoch geht dies auf jeden Fall zulasten der Substanz.

Die Entwicklung der Zahlen zeigt auf, dass sich die Banken per saldo weiterhin gut entwickeln, während einzelne Häuser mit einer deutlichen Abschwächung der Zahlen kämpfen. Für die Anleger bedeutet dies, ein sehr wachsames Auge auf die Aktien «ihrer» Bank zu haben. Institute mit im Verhältnis zu den Ausleihungen tiefen Reserven sollten ebenso wie solche mit einer anhaltenden Erosion des Zinserfolgs von vorsichtig agierenden Anlegern gemieden werden. Risikobereite Investoren können diese Papiere hingegen mit einem deutlichen Abschlag zum Buchwert in ihr Portfolio aufnehmen. Grössere Engagements in Regionalbanken-Aktien sind im aktuellen Umfeld nicht zu empfehlen. Als Depotbeimischung eignen sich jedoch die Titel der erfolgreich agierenden Häuser insbesondere wegen der zahlreichen Vergünstigungen für ihre Aktionäre in der Form von speziellen Konti, höheren Zinsen oder Veranstaltungsbesuchen.

 

 

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