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Davos Klosters Bergbahnen: Erfolgreiche Hotels kompensieren Rückgänge im Bahngeschäft

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Die neue Jakobshornbahn auf der Website von davosklosters,ch.
Die neue Jakobshornbahn auf der Website von davosklosters,ch.
Die neue Jakobshornbahn auf der Website von Davos. Quelle: http://www.davos.ch/berge/sommer/jakobshorn/

Die Davos Klosters Bergbahnen AG (DKB) setzen auf eine duale Strategie. Neben dem Bahngeschäft hat sich die Gesellschaft in den letzten Jahren mit verschiedenen Hotels ein zweites Standbein aufgebaut. Auch wenn die Gesellschaft noch weit von der Weissen Arena AG, die sich als reines Tourismusunternehmen bezeichnet, entfernt ist, erzielte sie im per 30. April 2015 beendeten Geschäftsjahr 2014/15 über einen Viertel der Gesamtumsätze aus dem Hotel- und Gastronomiegeschäft. Während in den letzten Jahren die Anzahl der Ersteintritte ins Skigebiet von Davos-Klosters stetig zurückging und damit auch die Umsätze des Bahngeschäfts bestenfalls stagnierten, zogen die Einkünfte aus dem Hotel- und Gastronomiebereich an.

Konzernumsatz erreicht 62.8 Mio. CHF (+ 0.2%)

So konnten die Konzerneinnahmen dank der um 3.6% höheren Hotelumsätze trotz niedrigerer Verkehrserträge (- 3.1%) um 0.2% auf 62.8 Mio. CHF gesteigert werden. Diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung der Hotellerie für die Bergbahn und untermauern auch die Aussagen des Geschäftsberichts, wonach die Kombination aus den beiden Geschäftsbereichen ein wichtiges und gut funktionierendes Zusammenspiel darstellt. Eine funktionierende Hotellerie sei demnach viel wichtiger als das Wetter, das am Schluss nur marginal das Ergebnis beeinflusse. Die Hotellerie sei die Basis für die Grundauslastung in den Bergen. Allerdings ist es unbedeutend, wer die Hotels betreibt. Wichtig ist indessen, dass ein adäquates Angebot, das die Gästewünsche befriedigt, vorhanden ist. Deutlich wird dies etwa beim Blick auf Zermatt, wo die Bergbahnen selbst nicht in der Gastronomiesparte tätig sind.

Bahnen verzeichnen um 2.1% weniger Ersteintritte im 2014/15

Ein weiterer wichtiger Faktor für einen erfolgreichen Bahnbetrieb sind leistungsfähige Beschneiungsanlagen. Dies hat der Winter 2014/15 deutlich gezeigt. Während viele Bergbahnen den Winterbetrieb wegen Schneemangels erst zu Weihnachten aufnehmen konnten, wurde im Gebiet Davos-Klosters der Skibetrieb bereits am 14. November eröffnet. Allerdings konnte das Plus der Ersteintritte, die im November im Vergleich zum Vorjahr verbucht wurden, nicht bis zum Saisonende gehalten werden. So seien allein im Dezember 41’000 Ersteintritte ins Gebiet verloren gegangen. Im Gesamtjahr fielen die Ersteintritte im Winter um 20’400 respektive um 2.1% auf 940’150. Weiterhin marginal blieb das Sommergeschäft, das allerdings wegen der Schliessung des Jakobshorns im Sommer 2014 wegen des Bahnneubaus einen deutlichen Rückgang der Ersteintritte um 29.8% auf 98’850 verzeichnete. Insgesamt gingen die Verkehrserträge im Geschäftsjahr 2014/15 um 3.1% auf 38.5 Mio. CHF zurück. Demgegenüber steht ein Plus der Umsätze von 3.6% auf 18 Mio. CHF aus dem Gastronomiegeschäft.

Ein deutliches Plus von 9.3% auf knapp 5.2 Mio. CHF erzielte die DKB aus den übrigen Erträgen. Massgeblich für den Anstieg waren die Mehreinkünfte aus den Bereichen Marketing / Sponsoring und den Liegenschaften. Letztere enthalten neu die Personalliegenschaften der Pensionskasse der Gesellschaft.

Weniger Personal-, mehr Unterhaltskosten

Auf der Kostenseite gelang es dank der kürzeren Saison und dem Abbau von Ferienguthaben sowie Überzeiten, die Personalkosten um 3.6% auf 20.4 Mio. CHF zu senken. Hingegen stiegen die übrigen betrieblichen Aufwendungen um 4.4% auf 18.8 Mio. CHF an. Hierfür verantwortlich sind die aufwendigeren Unterhaltsarbeiten an den Immobilien und Anpassungen in der EDV. Zudem wurden die Heizöl- und Dieselbestände infolge der tieferen Preise abgewertet. Schliesslich sind im übrigen Betriebsaufwand neu die Liegenschaftssteuern enthalten. Im Ergebnis führte dies zu einem Minus des Betriebsgewinns vor Abschreibungen (EBITDA) von 0.6% auf knapp 21 Mio. CHF. Die Sachabschreibungen stiegen investitionsbedingt von 17.5 Mio. CHF im Vorjahr auf 18.1 Mio. CHF an. Daraus resultierte ein Minus des EBIT von 18.8% auf 2.9 Mio. CHF. Die Finanzierungskosten sind investitionsbedingt um 200’000 CHF auf 1.2 Mio. CHF angestiegen. Vor ausserordentlichen Positionen resultierte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1.6 Mio. CHF nach 2.2 Mio. CHF im Vorjahr. Die ausserordentlichen Positionen steuerten im Berichtsjahr einen Aufwand von knapp 100’000 CHF nach knapp 300’000 CHF im Vorjahr zum Gesamtresultat bei. Trotz der um 100’000 CHF tieferen Steuern resultierte unter dem Strich ein Minus des Reingewinns von 31% respektive minus 500’000 CHF auf 1.2 Mio. CHF. Die Aktionäre erhalten eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 3,60 CHF pro Aktie.

Kosten auf dem Prüfstand

Für das laufende Jahr erwartet die Gesellschaft einen stärkeren Einfluss der Aufhebung der Kursuntergrenze des Euros gegenüber dem Franken auf das Gästeaufkommen. Das Hauptaugenmerk liegt in der Überprüfung der Kosten und deren Anpassung. Das Sparpotenzial sei allerdings beschränkt, teilte die Gesellschaft mit. Die Investitionen sind vor allem auf den weiteren Ausbau der Beschneiungsanlagen und die Optimierung bei den Hotels ausgerichtet.

Die Kennzahlen der DKB fallen zumindest auf den zweiten Blick positiv aus. Zur Bewertung mit herangezogen werden müssen die detaillierten Darstellungen zur Rechnung der Davos Klosters Bergbahnen ohne die Berücksichtigung der Partnerbetriebe. Dort schreibt die Gesellschaft offen, dass sie zwischen den ordentlichen Abschreibungen, die den betrieblich notwendigen entsprechen, und den steuerlich maximal zulässigen Abschreibungen unterscheidet. Die Differenz zwischen den steuerlich maximal zulässigen Abschreibungen und den betriebsnotwendigen Abschreibungen wird als ausserordentlicher Aufwand zulasten der Erfolgsrechnung verbucht. Im Berichtsjahr betrugen die ordentlichen Sachabschreibungen 17 Mio. CHF nach 15.9 Mio. CHF im Vorjahr. Die ausserordentlichen Abschreibungen betrugen wie im Vorjahr 4.6 Mio. CHF. Den ausserordentlichen Abschreibungen stehen indessen Gewinne aus dem Verkauf von Anlagevermögen in Höhe von 3.2 Mio. CHF im Berichtsjahr gegenüber. Diese resultieren aus dem Verkauf der Beteiligung an der Madrisa Bergbahn. Investitionsbedingt stiegen die Finanzkosten um 160’000 CHF auf 1.2 Mio. CHF an, während die Finanzerträge wegen der Dividendenausschüttung der Tochter Mountain Facilities um 300’000 CHF anstiegen. Unter dem Strich resultierte bei um 64’000 CHF gesunkenen Steueraufwendungen ein Gewinn von 1.6 Mio. CHF nach 2.3 Mio. CHF im Vorjahr.

Die Berücksichtigung dieser Aussagen lässt den Schluss zu, dass der Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an der Madrisa nicht zur Deckung sonstiger Kosten oder der betrieblich notwendigen Abschreibungen, wie dies bei vielen anderen Bergbahnunternehmen notwendig gewesen wäre, eingesetzt wurde. Stattdessen wurden die ausserordentlichen Sachabschreibungen auf dem sehr hohen Vorjahreswert belassen. Dies dürfte auch für den Konzernabschluss gelten, wo die ausserordentlichen Positionen ähnliche Werte erreichen wie beim Einzelabschluss. Keine Abstriche macht die Gesellschaft auch bei den betrieblichen Abschreibungen. Diese stiegen wegen des Neubaus der Jakobshornbahn deutlich an, was für den Gewinnrückgang verantwortlich ist. Dank des zweiten Standbeins Hotellerie kann die DKB den Ertragsrückgang des Bahngeschäfts kompensieren. Die vor wenigen Jahren als für den Standort Davos notwendig erachtete Diversifikation erwies sich in den letzten Jahren als Erfolgsbringer. Ob dies allerdings in der Zukunft so bleiben wird, ist angesichts der aktuellen Schwäche der Tourismusbranche, die stark unter der Freigabe des Wechselkurses des Euros gegenüber dem Franken leidet, offen. Auch wenn sich der Euro in den letzten Wochen wieder deutlich erholte, besteht die Gefahr, dass die DKB doppelt von den Rückgängen betroffen sein wird.

Wichtig für die Zukunft sind insbesondere die Bilanzkennzahlen und der Investitionsbedarf in die Sachanlagen. Während der Investitionsbedarf dank zahlreicher Erneuerungen von Bahnanlagen in den letzten Jahren eher tief einzustufen ist, präsentieren sich die Bilanzkennzahlen mit einer Eigenmittelquote von 26% unterdurchschnittlich. Unter Berücksichtigung der ausserordentlichen Abschreibungen, die zur Bildung von stillen Reserven im Anlagevermögen führen, dürfte die Bilanzstruktur weitaus gesünder ausfallen. Die effektive wirtschaftliche Eigenmittelquote dürfte die 40%-Schwelle überschreiten, was nicht nur im Branchenvergleich ein guter Wert ist. Auf der Basis des erwirtschafteten Cashflows von gut 19 Mio. CHF ist die DKB in der Lage, die Erneuerung sämtlicher Anlagen in einem Zeitraum von 24 Jahren aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Dies deckt die ordentliche Betriebsdauer, die bei Bergbahnen meist 30 Jahre beträgt.

Die Aktien der DKB werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis der letztbezahlten Kurse von 200 CHF sind die Titel mit einem deutlichen Agio gegenüber dem Buchwert von rund 74 CHF bewertet. Hierbei darf nicht übersehen werden, dass die Gesellschaft nicht unerhebliche stille Reserven besitzt. Daher kann das Kurs-Buchwert-Verhältnis allenfalls als grober Schätzwert zur Ermittlung des fairen Aktienpreises angesehen werden. Analog stellt sich die Situation beim KGV dar. Der wirtschaftliche Gewinn übersteigt den in der Erfolgsrechnung ausgewiesenen Gewinn deutlich. Als Kriterium herangezogen werden kann indessen die Dividendenrendite von 1.8%. Diese fällt angesichts des aktuellen Tiefzinsumfelds akzeptabel aus. Dank der hohen stillen Reserven und des dem Unternehmen zuzurechnenden Gewinns erscheinen die Papiere nicht überbewertet. Sie eignen sich vor allem für Anleger mit einem Faible für Bergbahntitel und einem Bezug zur Region als Anlage.

Hinweis in eigener Sache: Am 4. November findet von 9 bis 14 Uhr im Kursaal Bern der Branchentalk Tourismus/Bergbahnen statt. Thema: „Schweiz, Europa, Asien? – Wo und wie der Schweizer Bergtourismus wieder gewinnen kann„. Reservieren Sie sich den Termin schon jetzt in Ihrer Agenda!

Clientis-Gruppe: Volumen und Gewinn im 1. Semester gesteigert – Kosten bleiben stabil

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Für die 15 im Clientis-Verbund zusammengeschlossenen Regionalbanken lief es im ersten Semester 2015 rund. Gemäss einer Medienmitteilung konnte die Gruppe in diesem Zeitraum den Bruttogewinn um 9.1% auf 36.6 Mio. CHF und den Konzerngewinn um 12.9% auf 23.3 Mio. CHF steigern. Auch die Volumen nahmen entsprechend zu. So erhöhten sich die Kundenausleihungen um 2.1% auf 11’427 Mio. CHF, und die Kundengelder stiegen trotz der niedrigen Zinsen auf 9’386 Mio. CHF (+ 3.1%) an. Der Anstieg bei den Hypotheken war mit 2.1% moderat. Die Bilanzsumme des Vertragskonzerns erreichte 13’296 Mio. CHF (+ 5.9%).

Zinserfolg legt um 5.3% auf 77.5 Mio. CHF zu

«Unsere Banken haben im ersten Semester in einem anspruchsvollen Zinsumfeld nachhaltig und sehr erfolgreich gearbeitet», wird Andreas Buri, CEO der Clientis AG, in der Medienmitteilung zitiert. So hätten die Clientis-Banken den Erfolg aus dem ordentlichen Bankgeschäft im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um 3.1% auf 99.4 Mio. CHF erhöht. Dabei steigerten sie den Erfolg aus dem Zinsengeschäft, der 78% zum Gesamterfolg beiträgt, um 5.3% auf 77.5 Mio. CHF. Die Zunahme sei vor allem auf höhere Volumen im Kundengeschäft und günstigere Refinanzierungen zurückzuführen, so die Clientis-Gruppe.

CIR geht auf 63.2% zurück

Die Kosten blieben mit 62.8 Mio. CHF (- 0.1%) weitestgehend stabil. Obwohl der Personalaufwand um 3.6% stieg – dies ist nach Angaben von Clientis auf 13 zusätzliche Vollzeitstellen für die Kundenbetreuung zurückzuführen -, reduzierte sich der Sachaufwand um 4.5%. Die Cost/Income-Ratio, der Gradmesser für die Kosteneffizienz einer Bank, sank von 65.2% auf 63.2%. Die Kernkapitalquote konnte auf 17.1% (16.8%) erhöht werden.

Die Aktien bzw. Anteilsscheine von sieben der 15 Clientis-Banken werden ausserbörslich auf der Plattform OTC-X der BEKB gehandelt.

Zur vollständigen Medienmitteilung: https://www.clientis.ch/sites/default/files/uploads/_CLI/CLI_News_Medienmitteilungen/CLI_MM_PDF/CLI_MM_150817_HJA_de.pdf

Valiant Holding: Starkes Semester, der Fall der 100 CHF-Marke bietet weitere Kursfantasie

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Bank Valiant
Valiant-Chef Markus Gygax erfreut seine Aktionäre mit starken Halbjahreszahlen und guten Perspektiven. Bild: Valiant Holding

Die Aktie von Valiant Holding ist nicht zu bremsen. Sogar im aktuell schwachen Börsenumfeld kletterte der Kurs des Finanzinstituts vergangene Woche um rund 6.0%. Der Kursschub geht auf das Konto starker Halbjahreszahlen. Der positive Trend aus dem Vorjahr setzte sich dabei nahtlos fort.

So verbuchte Valiant bei den Kundengeldern mit +1.1% entsprechend 202 Mio. CHF auf 18.1 Mrd. CHF wie schon im 2014 einen stärkeren Anstieg als bei den Ausleihungen. Diese stiegen lediglich um 0.5%. Dadurch verbesserte sich der Deckungsgrad von 82.2% per Ende Dezember nun auf 82.7%. Ende 2013 waren es erst 79.9%.

Deckungsgrad weiter verbessert

Verbunden mit dem erhöhten Deckungsgrad war eine Steigerung der Zinsmarge. Diese kletterte im Halbjahr von 1.04 auf 1.07%. Dadurch verbesserte sich der Erfolg im Zinsengeschäft um 4.8% auf 137.4 Mio. CHF. Dieses Segment ist mit einem Anteil von 76.2% am Gesamtertrag der Bank mit Abstand die Hauptertragssäule für Valiant.

Während das Zinsengeschäft zulegen konnte, gab es im für Valiant zweitwichtigsten Segment, dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, wegen des vermehrten Einsatzes von retrozessionsfreien Produkten bei Beratungsmandaten einen leichten Rückgang um 2.9% auf 30.4 Mio. CHF. Im Handelsgeschäft schliesslich verzeichnete die Bank wegen negativer Auswirkungen durch das Aus beim Euro-Mindestkurs einen Rückgang im Erfolg von 6.0 auf 4.9 Mio. CHF.

Ertrag steigt, Aufwand fällt, Gewinn legt deutlich zu

Per Saldo kletterte der Betriebsertrag von Valiant im Semester aber um 0.8% auf 180.4 Mio. CHF. Gleichzeitig fielen der Geschäftsaufwand um 0.6% auf 109.4 Mio. CHF und die Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Abschreibungen um 20.9% auf 14.8 Mio. CHF. Insgesamt konnte das Geldhaus aus Luzern damit trotz der von 16.9 auf 22.1% gestiegenen Steuerquote seinen Periodengewinn um 14.9% auf 48.5 Mio. CHF ausbauen. Der Gewinn je Aktie kletterte dadurch von 2.67 auf 3.07 CHF.

Valiant-Chef Markus Gygax will bei Kundengeldern und Hypotheken auch im zweiten Halbjahr wachsen, bei zumindest gleicher Zinsmarge den Geschäftsaufwand weiter senken und damit den Gewinn im Vergleich zum Vorjahr ausbauen. 2014 lag das Ergebnis bei 5.98 CHF je Aktie. Mittelfristig bis 2017 peilt der Manager für Valiant einen Konzerngewinn von rund 150 Mio. CHF an. Da könnten 9.50 bis 10.0 CHF je Aktie drin sein. Wie von schweizeraktien.net bei Besprechung von Valiant bereits im März erwartet, hat die Aktie inzwischen die Marke von 100 CHF erreicht. Da es operativ rund läuft bei der Bank, ist nach Erreichen dieser wichtigen psychologischen Marke mit weiterem Schub zumindest in Richtung Buchwert zu rechnen. Immerhin liegt das Eigenkapital je Aktie bei 125.73 CHF.

Bank SLM und BBO Bank Brienz: Wachstum in Münsingen und Rückgang im Haslital

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Das Gebäude der BBO Bank Brienz Oberhasli fügt sich ins Ortsbild von Brienz gut ein. Quelle. BBO Bank Brienz Oberhasli

Die Bank SLM AG (vormals Spar- und Leihkasse Münsingen) setzte im ersten Semester 2015 den moderaten Wachstumskurs der Vorjahre fort – wiederum von einem Wachstum im Bilanzgeschäft und gesteigerten Einkünften begleitet. Zudem hat die Bank mit der Namensänderung auch den Aussenauftritt modernisiert. Etwas differenzierter präsentiert sich die Entwicklung bei der BBO Bank Brienz Oberhasli AG. Die BBO verzeichnete ein liquiditätsbedingtes leichtes Minus der Bilanzsumme bei einem anhaltend leichten Plus der Ausleihungen. Diesem steht jedoch ein Rückgang der Kundengelder und auch ein Minus der Einkünfte gegenüber. Mit dem Umbau des Wohn- und Geschäftshauses Steinbock in Meiringen und der Planung für den Umbau eines weiteren Gebäudes setzt die BBO auf zusätzliche Einnahmequellen. So trägt der Erfolg aus der Vermietung von Wohn- und Gewerberäumen zum Erfolg der Bank bei. Dies ist der Hauptgrund für den Anstieg des übrigen ordentlichen Erfolgs.

Bank SLM: Bruttogewinn steigt um 3.1% auf 5 Mio. CHF

Der Hauptsitz der Spar- und Leihkasse Münsingen. Bild: zvg
Der Hauptsitz der Spar- und Leihkasse Münsingen. Bild: zvg

Die Bank SLM AG setzte im ersten Semester 2015 den Wachstumskurs des Vorjahres fort. Eine anhaltend hohe Nachfrage nach Ausleihungen liess die Bilanzsumme seit Jahresende 2014 um 2.4% respektive plus 31.1 Mio. CHF auf 1’324.3 Mio. CHF ansteigen. Nicht ganz mit dem Wachstum der Ausleihungen von 2.3% mitzuhalten vermochte der Zuwachs an Kundengeldern, der 1.8% betrug. Der Deckungsgrad der Kundenausleihungen durch Kundengelder erreichte 81.7% nach 82.2% per Jahresende 2014. Zur Finanzierung der neuen Kredite hat die SLM zusätzliche Pfandbriefdarlehen im Umfang von 9.4 Mio. CHF aufgenommen.

Ebenfalls positive Vorzeichen weist die Entwicklung der Erfolgsrechnung auf. Zwar habe die Zinsmarge weiter nachgegeben, schreibt die SLM in ihrem Aktionärsbrief. Aber es gelang dennoch, den Erfolg aus dem Zinsengeschäft dank der Volumenausweitung im Vergleich zum ersten Semester des Vorjahres um 2.5% auf 8.4 Mio. CHF zu erhöhen. Bei den Erträgen aus dem zinsindifferenten Geschäft konnte auch ein leichtes Plus von 0.1 Mio. CHF auf 2.5 Mio. CHF verbucht werden. Während sich die Erfolge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie dem Handel rückläufig entwickelten, legte der übrige ordentliche Erfolg markant zu. Auf der Kostenseite stiegen die Geschäftsaufwendungen um 2.4% auf knapp 6 Mio. CHF an. Während die Sachausgaben leicht um 0.7% auf 2.7 Mio. CHF fielen, erhöhten sich die Personalkosten um 5.2% auf 3.2 Mio. CHF. Im Ergebnis resultiert so ein Plus des Bruttogewinns um 3.1% auf fast 5 Mio. CHF. Die bereits im Vorjahr im Vergleich zum Gros der Regionalbanken tiefe Cost/Income-Ratio konnte nochmals leicht von 54.7% auf 54.5% verbessert werden.

Bank BBO: Bruttogewinn geht um 8.4% auf 1.5 Mio. CHF zurück

Das Gebäude der BBO Bank Brienz Oberhasli fügt sich ins Ortsbild von Brienz gut ein. Quelle. BBO Bank Brienz Oberhasli
Das Gebäude der BBO Bank Brienz Oberhasli fügt sich ins Ortsbild von Brienz gut ein. Quelle: BBO Bank Brienz Oberhasli

Die Bank BBO Bank Brienz Oberhasli verzeichnete im ersten Semester 2015 einen leichten Rückgang der Bilanzsumme um 0.9% im Vergleich zum Jahresende 2014. Das Minus geht vor allem auf das Konto der tieferen Liquidität auf der Aktivseite der Bilanz und dem Rückgang der Kundengelder um 1.6% auf 393.4 Mio. CHF. Hingegen stiegen die Ausleihungen um 1.4% auf 460.9 Mio. CHF an. Hieraus resultiert ein Rückgang des Deckungsgrads der Ausleihungen von 87.9% auf nach wie vor komfortable 85.3%.

In der Erfolgsrechnung hinterliess der anhaltende Zinsmargendruck gepaart mit den tiefen Zinsen seine Spuren. So musste die BBO im ersten Semester 2015 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang des Erfolgs aus dem Zinsengeschäft in Höhe von 1.6% auf knapp 3.3 Mio. CHF verbuchen. Auch beim Erfolg aus dem zinsindifferenten Geschäft nahm die BBO einen Rückgang in Kauf. Dieser betrug 15.7% respektive minus 86’000 CHF auf 462’000 CHF. Verantwortlich für den Rückgang waren die Verluste im Handelsgeschäft in Höhe von 30’000 CHF nach einem Vorjahresgewinn von 131’000 CHF. Wie die Gesellschaft im Semesterbericht schreibt, seien Devisenverluste bei den Fremdwährungen für den Verlustausweis des Handelsgeschäfts verantwortlich. Als Grunde nannte die Bank die Auswirkungen der Aufhebung der Euro-Unterstützung durch die Schweizer Nationalbank per 15. Januar 2015. Auf der Ausgabenseite gelang es, den Geschäftsaufwand auf dem Vorjahresniveau von 2.2 Mio. CHF zu halten. Dennoch führte das Einnahmenminus zu einem Rückgang des Bruttogewinns um 8.4% auf 1.5 Mio. CHF. Gleichzeitig verschlechterte sich die Cost/Income-Ratio um mehr als 2% auf 59.1%. Mit diesem Wert befindet sich die BBO aber immer noch im besseren Bereich der Regionalbanken, die grossmehrheitlich Cost/Income-Ratios von über 60% ausweisen. Tiefere Sachabschreibungen bei gleichbleibenden Wertberichtigungen ermöglichten einen unterproportionalen Rückgang des Zwischenergebnisses um 5.3% auf 728’000 CHF. Unter dem Strich resultierte dank tieferer Steuern ein Gewinn in Vorjahreshöhe von gut 200’000 CHF.

Verhalten positive Aussichten

Nur knapp äussert sich die SLM zu den Aussichten für das Gesamtjahr 2015. So rechnet das Geldinstitut mit einem Ergebnis in Vorjahreshöhe. Ein weitaus ausführlicheres Bild liefert die BBO. Die Geschäftsleitung erwartet für das zweite Semester einen Bruttogewinn in der Grössenordnung zwischen 1.4 Mio. CHF und 1.5 Mio. CHF. Dabei soll auch weiterhin der Hauptteil aus dem Zinsdifferenzgeschäft erwirtschaftet werden. Als schwierig zu beurteilen seien die Aussichten des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts sowie des Handelsgeschäfts. Bei einem budgetierten Geschäftsaufwand von 4.4 Mio. CHF für das Gesamtjahr wird ein Bruttogewinn zwischen 2.95 Mio. CHF und 3.05 Mio. CHF bei einem Reingewinn von 400’000 CHF erwartet. Dies entspricht beim Bruttogewinn einem Minus von 3.2% bis 6.5%, während der wenig aussagekräftige Reingewinn das Vorjahresniveau erreichen soll.

Die Geschäftsergebnisse der beiden Banken fallen sehr unterschiedlich aus. Während die SLM auf der Einnahmenseite zulegte, musste die BBO einen Rückgang verbuchen. Dabei fällt auf, dass die – gemessen an der Bilanzsumme – wesentlich kleinere BBO deutlich stärker unter der Freigabe des Euro-Wechselkurses gelitten hat als die SLM. Zwar ist der Verlust im Handelsgeschäft verschmerzbar und stellt keinen Anlass zur Beunruhigung dar. Dennoch verbleibt ein kleiner fader Nachgeschmack. Ob die SLM ihrerseits ebenfalls negative Einflüsse auf die Währungsbestände verkraften musste, wird erst der detaillierte Jahresbericht für 2014 zeigen.

Auch im Zinsgeschäft erlitt die BBO einen deutlichen Rücksetzer, während die SLM den Erfolg aus dem Zinsdifferenzgeschäft in Einklang mit dem Plus der Ausleihungen erhöhen konnte. Die Kehrseite der Medaille sind allerdings die deutlich angestiegenen Personalkosten bei der SLM, denen ein Aufwand in Vorjahreshöhe bei der BBO gegenübersteht. Dennoch weist die SLM im direkten Vergleich eine deutlich bessere Cost/Income-Ratio von 54.5% gegenüber 59.1% bei der BBO aus. Die Vergleiche der wichtigen Kennzahlen fallen klar zugunsten der SLM aus. Dies könnte sich allerdings ändern, sofern es der BBO gelingt, namhafte kontinuierliche Erträge aus dem Liegenschaftsbereich zu generieren.

Die Aktien beider Banken werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Die Papiere der BBO weisen auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 125 CHF einen deutlichen Abschlag von 58% zum Buchwert per 31. Dezember 2014 auf. Die Dividendenrendite beträgt auf der Basis des für 2014 ausgeschütteten Betrags von 2.40 CHF pro Aktie 1.9%. Die Titel der Bank SLM werden auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 1’460 CHF auf Buchwertniveau gehandelt. Die Ausschüttungsrendite beträgt bei einer Ausschüttung von 28 CHF für 2014 wie bei den BBO-Papieren 1.9%. Die deutlichen Bewertungsunterschiede der Papiere beim Buchwert reflektieren die Differenzen beim Geschäftsgang der beiden Finanzhäuser, was auch mit den Geschäftsgebieten korreliert. Während die SLM im direkten Einzugsgebiet der Stadt Bern tätig ist und von der wirtschaftlichen Entwicklung dieser Region profitiert, ist die BBO in einer stark auf den Tourismus und die Landwirtschaft ausgerichteten Region tätig. Wegen der hohen Unsicherheit, die bei der BBO hieraus resultiert, erscheinen die Aktien trotz des hohen Discounts nicht wirklich günstig. Sie eignen sich dennoch für Investoren mit einem engen Bezug zur Region. Dies gilt ebenso für die Titel der SLM. Bei beiden Papieren erscheinen die Kursrisiken wegen der nicht überteuerten Bewertung eher gering.

WIR Bank: Bilanzsumme steigt auf 5 Mrd. CHF, Bruttogewinn sinkt um 28% – Starker Franken belastet

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Der Hauptsitz der WIR Bank in Basel. Bild: zvg
Der Hauptsitz der WIR Bank in Basel. Bild: zvg
Der Hauptsitz der WIR Bank in Basel. Bild: zvg

Die WIR Bank Genossenschaft konnte im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahrs wieder ein starkes Volumenwachstum verzeichnen. Das Gesamtkreditvolumen stieg um 6.1% auf 4.3 Mrd. CHF. Besonders stark wuchsen die Hypotheken, die um 7% auf 2.75 Mrd. CHF zulegten. Bei den Kundengeldern verzeichnete die Bank sogar einen Anstieg um satte 10.3% auf 2.86 Mrd. CHF. Durch dieses starke Volumenwachstum konnte die Bilanzsumme die Marke von 5 Mrd. CHF knacken. Besonders erfreulich für die Bank, die mit der Tauschwährung WIR sozusagen über eigenes Geld verfügt, war die Tatsache, dass auch die Ausleihungen in WIR nach Jahren der Stagnation um 1.3% auf 778.1 Mio. CHF wachsen konnten.

4.6 Mio. CHF Verlust im Handelsgeschäft

Die Erfolgsrechnung für die ersten sechs Monate zeichnet allerdings ein durchwachsenes Bild. Während der Erfolg aus dem Zinsengeschäft dank gesunkener Zinsaufwendungen bei leicht höheren Zinserträgen um 21.3% auf 27.5 Mio. CHF kräftig zulegen konnte, harzte es im indifferenten Geschäft. Besonders negativ schlug die Euroschwäche seit Mitte Januar zu Buche. Im Handelsgeschäft musste die Bank daher einen Verlust von 4.6 Mio. CHF (Vorjahr: 3.6 Mio. CHF Gewinn) ausweisen. Allerdings betont die Bank auf Nachfrage, dass der Effekt nur temporär sei, und sich der Verlust zwischenzeitlich schon wieder deutlich reduziert habe. Dennoch hinterliess der hohe Verlust im Handelsgeschäft auch auf Stufe Bruttoerfolg seine Spuren. Dieser lag mit 14.4 Mio. CHF um rund 28% unter dem Vorjahreswert.

Ausbau im WIR-Geschäft und mit Privatkunden

Nach Aussagen der Geschäftsleitung im Frühjahr (siehe Interview mit CEO Germann Wiggli vom 28. Mai 2015) will die WIR Bank ihren Wachstumskurs auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Chancen sieht die Bank dabei insbesondere beim WIR-Geld und dem Ausbau des WIR-Netzwerks. Dies soll nun noch attraktiver gemacht werden. Zudem sieht Germann Wiggli auch Chancen im Anlage- und Vorsorgegeschäft mit Privatkunden. „Wir sind fest entschlossen, unsere Spar- und Vorsorgeprodukte zu Konditionen anzubieten, die zu den besten im Markt gehören“, lässt sich Wiggli in einer Medienmitteilung zitieren.

Das Semesterergebnis der WIR Bank lässt aufhorchen. Denn das starke Wachstum ist für die Bank erfreulich, sofern hier nicht übermässige Risiken eingegangen wurden. Die Bankleitung betont jedoch, dass dies nicht der Fall wäre. Erfreulich ist zudem, dass sich das Wachstum auch positiv im Erfolg aus dem Zinsengeschäft zeigt. Unschön ist jedoch der hohe Verlust im Handelsgeschäft. Sofern sich dieser aufgrund der mittlerweile veränderten Wechselkurssituation zum Jahresende wieder nivelliert, könnte die Bank auf einen Bruttoerfolg in Vorjahreshöhe hinsteuern. Bei einem Kurs von 440 CHF, der zuletzt für einen WIR Stammanteil auf OTC-X gezahlt wurde, wären die Papiere dann mit einem KGV von 30 und einem geringen Aufschlag auf den ausgewiesenen Buchwert bewertet. Sofern die Ausschüttung gleich bleibt, liegt die Rendite bei 2.2%. Grösster Unsicherheitsfaktor ist derzeit die weitere Entwicklung der Erträge aus dem Handelsgeschäft.

Grand Resort Bad Ragaz: Umsatz legt im 1. Semester zu – 6% weniger Logiernächte

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Die Feierlichkeiten für das 175-Jahr-Jubiläum des Thermalwassers brachten zahlreiche Gäste nach Bad Ragaz. Quelle: Grand Resort Bad Ragaz AG
Die Feierlichkeiten für das 175-Jahr-Jubiläum des Thermalwassers brachten zahlreiche Gäste nach Bad Ragaz. Quelle: Grand Resort Bad Ragaz AG
Die Feierlichkeiten für das 175-Jahr-Jubiläum des Thermalwassers brachten zahlreiche Gäste nach Bad Ragaz. Quelle: Grand Resort Bad Ragaz AG

Die Grand Resort Bad Ragaz AG konnte im ersten Semester 2015 die Umsätze auf Konzernebene um 0.2 Mio. CHF auf 52.9 Mio. CHF erhöhen. Begünstigt wurde diese Entwicklung auch durch das Jubiläum „175 Jahre Thermalwasser“ in Bad Ragaz im laufenden Jahr. Wie die Gesellschaft im jüngsten Semesterbericht schreibt, wurde die neue Leitung von der Quelle zum Kurort mit einer Länge von 4,5 km pünktlich zum Jubiläum fertiggestellt. Dies sichert die Versorgung des Resorts mit dem Wasser, das als Lebensnerv angesehen wird. Ebenfalls positiv auf dem Markt aufgenommen wurde das neue Klinikangebot der „Clinic Bad Ragaz„. Seit dem Jahresanfang verfügt der Betrieb zudem über einen Leistungsauftrag des Kantons für den Fachbereich internistische-onkologische Rehabilitation. So können auch allgemein versicherte Patienten Zugang zur neuen Klinik erhalten. Die zahlreichen zusätzlichen sportlichen und kulturellen Aktivitäten haben ebenfalls zum positiven Gesamtbild beigetragen. So werde das Grand Resort mehr denn je für private Feiern und geschäftliche Anlässe genutzt, wie die Umsatzzahlen zeigen.

Weniger Gäste aus Deutschland und Russland

Dem gesamthaft positiven Geschäftsverlauf stand ein Rückgang der Logiernächte der Grand Hotels im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 6% auf 43’288 gegenüber. Negativ wirkte sich vor allem der Rückgang der Gäste aus Deutschland und Russland aus. Dieser ist die Folge der Freigabe des Euro-Wechselkurses gegenüber dem Schweizer Franken am 15. Januar 2015. Wie die Gesellschaft im jüngsten Semesterbericht schreibt, stellt die hieraus resultierende Stärkung des Frankens zusammen mit der Entwertung des russischen Rubels die Schweizer Tourismusbranche vor erhebliche Herausforderungen. Die Gesellschaft bekam dies vor allem im Bereich des Resorts zu spüren. Allerdings gelang es, den Rückgang der Gäste aus Russland und Deutschland durch Zuwächse bei den inländischen Gästen und Besuchern aus Asien abzumildern. Eine rasche Reaktion auf die neue Situation erlaubte es, das Minus der Einkünfte im Resort gegenüber dem Vorjahr auf 0.1 Mio. CHF zu begrenzen. Zum Geschäftsbereich Resort gehören die Grand Hotels, das Wellbeing & Thermal Spa, das medizinische Zentrum, die Clinic Bad Ragaz sowie die Sparte Golf & Sports. Infolge einer Umgliederung von 18 Zimmern in die Clinic Bad Ragaz fiel die Anzahl der für den Hotelbetrieb zur Verfügung stehenden Zimmer um 18, was zu einer Steigerung der Zimmerauslastung gegenüber 2014 von 58.5% auf 60.8% führte.

Besucherrückgang im Casino

In der Tamina Therme konnte die Gesellschaft ein Umsatzplus von 0.3 Mio. CHF auf 5.3 Mio. CHF verbuchen. Im Rahmen des Jubiläums wurde der Bereich Wellness mit Verwöhnmomenten noch stärker ins Rampenlicht gerückt. Dank attraktiven Angeboten, die auch im Sommer durchgeführt werden, gelang es, die Einkünfte zu steigern. Ein leichtes Minus verzeichnete das ebenfalls zur Gesellschaft gehörende Casino Bad Ragaz. Die weiterhin anhaltenden Besucherrückgänge führten zu einem Minus im Automatenspielgeschäft. Hingegen zogen die Einnahmen aus dem Spielgeschäft vor allem dank der Hotelgäste, die das Casino als Entertainment nutzten, an. So fielen die Erträge nur um 0.1 Mio. CHF auf 10.9 Mio. CHF.

Trotz starkem Franken keine Abstriche bei Service und Qualität

Die infolge der Frankenaufwertung eingeleiteten Massnahmen haben insgesamt ein positives Ergebnis für das erste Semester ermöglicht. Allerdings werden sich die Konsequenzen des Währungsschocks auf das zweite Halbjahr auswirken, teilt die Gesellschaft mit. Trotz des anhaltenden Kostendrucks wird an der nachhaltigen Beschaffung und der regionalen Treue im Einkauf festgehalten. Keine Abstriche erfolgen auch beim Service, um den Gästen weiterhin höchste Schweizer Qualität bieten zu können. Um das langfristige Bestehen zu sichern und die Positionierung als führendes Wellbeing & Medical Health Resort in Europa zu ermöglichen, werden die hierfür notwendigen Investitionen weiterhin durchgeführt.

Die Gesellschaft konnte sich im ersten Semester 2015 der negativen Entwicklung des Schweizer Tourismusgeschäfts zum grossen Teil entziehen. Allerdings zeigen sich deutliche Bremsspuren bei den Gästen aus Russland, die traditionell sehr ausgabefreudig sind, und bei den deutschen Gästen. Als Lichtblick präsentieren sich die asiatischen Gäste und die inländischen Besucher, die einen massgeblichen Anteil an der positiven Entwicklung des Eventbereichs haben dürften. Der gesamthaft negative Trend bei den Übernachtungszahlen dürfte sich im zweiten Semester noch akzentuieren. Somit erscheint es wenig wahrscheinlich, dass für das Gesamtjahr die Umsätze des Vorjahres erreicht werden. Ein Rückgang in der Grössenordnung von 5% auf Konzernebene erscheint realistisch. Wegen des hohen Anteils an den Fixkosten im Hotelgeschäft dürfte der Gewinn stärker als die Umsätze fallen. Nicht zu erwarten ist indessen ein Abrutschen in die roten Zahlen. Wir rechnen mit einem Gewinnrückgang von rund 20%. Dank der breiten Aufstellung der Gesellschaft und der zumindest im Branchenvergleich komfortablen Finanzierung mit einer Eigenmittelquote von über 40% wäre selbst ein Verlustausweis problemlos zu verkraften.

Die Aktien der Grand Resort Bad Ragaz AG werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 5’600 CHF weisen die Titel einen Aufschlag von gut 15% gegenüber dem ausgewiesenen Buchwert von 4’850 per Jahresende 2014 auf. Allerdings dürfte der innere Wert der Titel den ausgewiesenen Buchwert nicht unerheblich übersteigen. Es ist zu vermuten, dass die Gesellschaft über stille Reserven im Anlagevermögen verfügen dürfte. Ob die freien Aktionäre diesen hohen Wert, der deutlich über dem aktuellen Kurs liegen sollte, jemals realisieren können, ist indessen fraglich. Auch Barausschüttungen dürften weiterhin nicht zu erwarten sein. Die Aktionäre erhalten hingegen zahlreiche Vergünstigungen und Sonderangebote für den Resortbereich. Diese sowie der hohe Substanzwert machen die Papiere für diejenigen Personen, die eng mit dem Betrieb verbunden sind und die Angebote nutzen können, zu einer valablen Anlagealternative im aktuellen Tiefzinsumfeld.

Nexus: Umsatz legt im 1. Semester 2015 um 20% zu – Weiterhin in der Verlustzone

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Michele Blasucci, CEO und Mehrheitsaktionär der Nexus-Gruppe.
Michele Blasucci, CEO und Mehrheitsaktionär der Nexus-Gruppe.

Das starke Wachstum der Nexus-Gruppe in den letzen Jahren ging zu Lasten der Profitabilität (siehe auch Blog-Beitrag vom 7. Juli 2015). Im 1. Semester des laufenden Geschäftsjahres hat das Unternehmen, zu dem die Plattform startups.ch und das Online-Treuhandbüro Findea gehören, seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Der Umsatz legte um 20% auf 4.1 Mio. CHF zu. Knapp 3.5 Mio. CHF davon entfallen auf Lieferungen und Leistungen der Unternehmensgruppe an externe Kunden (+22%). Und fast 500’000 CHF sind weiterhin aktivierte Eigenleistungen für die selbst programmierte Software. Besonders eindrücklich wuchs das Treuhandgeschäft der Findea: Der Umsatz verdoppelte sich auf fast 1.7 Mio. CHF, während das Wachstum bei startups.ch mit einem Plus von 12% auf 2.3 Mio. CHF moderater ausfiel. Das operative Gruppenergebnis (EBITDA) war mit 127’000 CHF etwas besser als im Vorjahr. Aufgrund der Abschreibungen auf die Software sowie höherer Personalaufwendungen lag der Verlust in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit 159’000 CHF über dem Vorjahreswert. Die Eigenkapitalquote blieb mit 12.7% per 30. Juni äusserst dünn. Zudem erhöhte sich die Nettoverschuldung auf 3.3 Mio. CHF.

Investitionsphase ist abgeschlossen

Mehrheitsaktionär und CEO Michele Blasucci bleibt trotz der anspruchsvollen finanziellen Situation in seiner Unternehmensgruppe zuversichtlich. Er betont, dass die Investitionen in die Software von startups.ch und Findea nun abgeschlossen seien und in den kommenden Jahren „die Erntephase“ beginnen könne. Schon für das laufende Jahr stellt er weiterhin eine „schwarze Null“ in Aussicht. In den nächsten Jahren setzt Nexus vor allen Dingen auf hohe Wachstumsraten und eine bessere Auslastung bei Findea. Bis 2017 will die Gruppe nach Angaben von Blasucci mehr als 10 Mio. CHF umsetzen und ein Ergebnis von über 1 Mio. CHF erzielen.

Die Nexus-Gruppe wandelt weiterhin auf einem schmalen Grat. Sofern sich allerdings das Wachstum fortsetzt, die Kosten unterproportional steigen und auch die Investitionen zurückgehen, erscheint ein Erreichen der ambitionierten Ziele nicht unrealistisch. Bis sich allerdings diese geplanten Erfolge einstellen, dürften noch mindestens zwei Jahre vergehen. Daher bleiben die Nexus-Aktien bei Kursen von 11.25 CHF, die zuletzt auf der Plattform OTC-X der BEKB bezahlt wurden, ein Investment, das nur sehr risikofreudige Investoren mit Erfahrung im Venture-Capital-Bereich eingehen sollten. Zudem erscheint uns die derzeitige Marktkapitalisierung von knapp 18 Mio. CHF angesichts der aktuellen Lage des Unternehmens sehr ambitioniert.

Hochdorf: Research Partners erwartet Gewinnrückgang im 1. Semester – Kursziel weiterhin 210 CHF

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Die Hochdorf-Gruppe ist der drittgrösste Milchbeschaffer in der Schweiz. Bild: www.hochdorf.com
Die Hochdorf-Gruppe ist der drittgrösste Milchbeschaffer in der Schweiz. Bild: www.hochdorf.com

Das in der Milchverarbeitung tätige Unternehmen Hochdorf Holding AG wird am 19. August seinen Halbjahresabschluss publizieren. Aufgrund von Zukäufen in Deutschland im letzten Jahr erwarten die Analysten des unabhängigen Research-Hauses Research Partners AG im 1. Semester 2015 zwar eine deutliche Steigerung der Verkaufserträge auf über 290 Mio. CHF. Auf der Gewinnseite rechnet Research Partners jedoch mit einem Rückgang sowohl beim Betriebsgewinn (EBIT) als auch beim Reingewinn, was u.a. auch auf den schwächeren Euro zurückzuführen sein soll.

Allerdings werde der Gewinneinbruch nur ein vorübergehender Effekt sein. Auf 12-Monats-Sicht bleiben Research Partners gemäss einer sehr umfangreichen Unternehmensstudie bei einem Kursziel von 210 CHF. Sofern der Markt auf das schwache Semesterergebnis enttäuscht reagiere, biete sich für den langfristig orientierten Investor eine hervorragende Einstiegsmöglichkeit, teilte Research Partners mit.

Die Hochdorf-Gruppe mit Sitz in der luzernischen Gemeinde Hochdorf beschäftigte 2014 rund 570 Mitarbeiter und ist der drittgrösste Milchbeschaffer der Schweiz. Die Aktien werden an der Schweizer Börse SIX gehandelt. Der zuletzt bezahlte Kurs lag bei 154 CHF (10. August 2015). In den vergangenen zwölf Monaten ist die Aktie bereits um knapp 20% gestiegen.

Clientis-Banken: Gutes erstes Semester trotz Euro-Schock – Aussichten bleiben verhalten positiv

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Die Clientisbanken treten bei der Werbung für Hypotheken unter einem gemeinsamen Logo auf. Quelle: Clientis

Die bislang vorliegenden Geschäftsergebnisse der Banken der Clientisgruppe entwickelten sich im ersten Semester 2015 überwiegend positiv. Weitere Zahlen dürften in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Bis zum 17. August müssen sich die Investoren, die sich für die Zahlen des gesamten Clientiskonzerns interessieren, gedulden. Die veröffentlichten Kennzahlen fallen bezüglich der Ausführlichkeit der Darstellung und deren Form sehr unterschiedlich aus. Während sich die Jahresberichte der Clientisgruppe in einem einheitlichen Bild präsentieren, werden die Halbjahresberichte in verschiedenen Formen abgegeben. Diese reichen von lediglich einseitigen Communiqués bis hin zu einem detaillierten Zahlenteil mit einer kompletten Darstellung der Erfolgsrechnung bis hin zum Reingewinn. Sogar einen Halbjahresbericht im Design der Clientis-Gruppe publiziert die Clientis Spar- und Leihkasse Thayngen, an der sich allerdings Private nicht beteiligen können.

Clientis Bank im Thal mit gehaltenem Bruttogewinn

Die Clientis Bank im Thal (CBT) ist die einzige der Clientisbanken, die auch den Reingewinn des ersten Semesters publiziert. Die Bank mit einer Bilanzsumme von 314 Mio. CHF per 30. Juni 2015 ist ein vergleichsweise kleines Finanzhaus, das dennoch drei Filialen im solothurnischen Bezirk Thal betreibt. Dies geht auf die Wurzeln der CBT, die aus dem Sparverein Balsthal-Klus, den Sparkassen Laupersdorf und Matzendorf entstand, zurück. Allerdings müssen die im publizierten Zahlenteil ausgewiesenen Zuwachsraten bei den Bilanzzahlen mit Vorsicht betrachtet werden, da diese den Werten des 30. Juni 2014 gegenübergestellt werden, während das Gros der Banken die Vergleichswerte vom Jahresultimo 2014 heranzieht. Gegenüber dem Jahresende 2014 betrug das Bilanzwachstum der CBT 7.5%, während das Plus gegenüber dem 30. Juni 2014 bei 13% liegt. Für eine bessere Vergleichbarkeit verwenden wir analog dem Gros der Finanzhäuser die Bilanzkennzahlen per Jahresultimo 2014. Diese werden auch von der CBT im Mediencommuniqué zum Semesterergebnis verwendet. Im Berichtszeitraum legten die Kundenausleihungen um 3.2% zu, während die Kundengelder stark überproportional um 10.7% anwuchsen. So verbesserte sich der Deckungsgrad der Kundenausleihungen durch eigene Kundengelder markant von eher tiefen 69.5% auf 74.5% und übertraf damit die als wichtige Kenngrösse angesehene Schwelle von 70% deutlich. Das Plus der Ausleihungen liess auch den Erfolg aus dem Zinsdifferenzgeschäft um 6.5% ansteigen, während sich das zinsindifferente Geschäft insgesamt stabil entwickelte. Hier steht einem Anstieg der Einkünfte aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um fast 50’000 CHF beim Handelsgeschäft ein kleiner Verlust von 8’000 CHF nach einem Vorjahresgewinn von 33’000 CHF gegenüber. Insgesamt legten die Erträge um 4.6% respektive rund 100’000 CHF auf 2.2 Mio. CHF zu. Ebenfalls um 100’000 CHF legten die Geschäftsaufwendungen zu, woraus eine Verschlechterung der Cost-Income-Ratio von 65.5% im Vorjahr auf 66.9% resultierte. Dennoch stellt dieser Wert gegenüber dem Gesamtjahr 2014, wo die CIR bei 71.7% lag, eine deutliche Verbesserung dar. Der Bruttogewinn erreichte den Vorjahreswert von 730’000 CHF. Wegen tieferer Wertberichtigungen legte das Zwischenergebnis hingegen um 11.7% auf 220’000 CHF zu. Auf den Reingewinn, der um 19.1% auf 295’000 CHF zulegte, wirkten sich die ausserordentlichen Positionen positiv aus.

Starkes Plus des Bruttogewinns bei den Ostschweizer Banken

Nur ein einseitiges Communiqué zu den Zahlen publizierte die Clientis Bank Oberuzwil (CBU). Die mit einer Bilanzsumme von 436 Mio. CHF per 30. Juni 2015 mittelgrosse Bank besitzt neben dem Hauptsitz in Kooperation mit einer Treuhandfirma und einer Rechtsanwaltskanzlei ein Beratungszentrum. Das Geschäftsgebiet ist die im Kanton St. Gallen gelegene Gemeinde Uzwil und angrenzende Gebiete. Im ersten Semester 2015 verzeichnete die CBU einen Anstieg der Bilanzsumme um 3.9%. Dieses Plus wurde getragen von den um 2.6% auf 393 Mio. CHF angestiegenen Kundenausleihungen bei einem gleichzeitigen Anstieg der Kundengelder um 3.8% auf 306 Mio. CHF. Der Ausleihungsdeckungsgrad verbesserte sich gegenüber dem Jahresende 2014 leicht von 77.2% auf fast 78%. Im Hauptgeschäftsfeld, dem Zinsdifferenzgeschäft, verbuchte die CBU ein Plus des Zinserfolgs um 4.7% auf 2.5 Mio. CHF. Wie die CBU im Communiqué schreibt, drückte die Unsicherheit auf den Aktienmärkten auf das Kommissionsgeschäft. Hingegen legten die Erträge des Beratungszentrums weiter zu. Dies habe es erlaubt, den Bruttogewinn um 14.4% auf 1 Mio. CHF zu steigern, teilt die CBU mit.

Ein ähnlich kurzes Communiqué präsentiert die Clientis Bank Toggenburg (CBTO) ihren Anteilseignern. Die CBTO ist ein grösseres Finanzhaus mit einer Bilanzsumme von 759 Mio. CHF per 30. Juni 2015. Sie betreibt vier Geschäftsstellen im Bezirk Toggenburg des Kantons St. Gallen. Im ersten Semester 2015 stieg die Bilanzsumme um 3.7% an. Getragen wurde der Anstieg von den um 1.6% auf 668 Mio. CHF höheren Kundenausleihungen bei einem Plus der Kundengelder um fast 2% auf 544.3 Mio. CHF. Der Ausleihungsdeckungsgrad betrug hohe 81.5%, was gegenüber dem Jahresultimo 2014 ein marginales Plus von 0.3% darstellt. Im Zinsdifferenzgeschäft konnte die CBTO einen Anstieg um 2.7% auf 4.26 Mio. CHF erwirtschaften. Aus dem zinsindifferenten Geschäft resultierte ein Erfolg von 1.04 Mio. CHF, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang um gut 11% entspricht. Dank des um 0.14 Mio. CHF reduzierten Geschäftsaufwands stieg der Bruttogewinn um 9.4% auf 1.86 Mio. CHF an.

Clientis Bank Küttigen-Erlinsbach profitiert von neuer Filiale

Eine etwas ausführlichere Mitteilung im Umfang von zwei Seiten stellt die Clientis Bank Küttigen-Erlinsbach (CBE) allen Interessierten auf ihrer Homepage zur Verfügung. Die mit einer Bilanzsumme von knapp 563 Mio. CHF per 30. Juni 2015 mittelgrosse Regionalbank ist im Kanton Aargau tätig. Sie betreibt seit der Eröffnung einer neuen Filiale in Lostorf drei Geschäftsstellen. Die Eröffnung der Geschäftsstelle im November 2014 ist ein wichtiger Faktor des Ausbaus der Bilanzsumme um 6.9% im ersten Semester 2015. Markant zulegen konnte die CBE vor allem bei den Kundengeldern, die um 6.3% auf 428.7 Mio. CHF anwuchsen, während die Ausleihungen nur moderat um 0.5% auf 458.9 Mio. CHF stiegen. Dies führte zu einer nochmaligen deutlichen Steigerung des bereits per Jahresende 2014 mit 88.3% hohen Deckungsgrads der Ausleihungen auf 93.4%. Ein ansehnliches Plus um 5.8% auf 3.2 Mio. CHF erzielte die CBE im Zinsdifferenzgeschäft, der Haupteinnahmequelle. Noch deutlich stärker stiegen die Einnahmen aus dem zinsindifferenten Geschäft, die bei einem nominellen Plus von 225’000 CHF einen prozentualen Zuwachs von 39% verzeichneten. Auf der Aufwandsseite spürte das Aargauer Finanzhaus die Kosten der Filialeröffnung. So stiegen die Geschäftskosten um 240’000 CHF respektive um 10.5% auf 2.5 Mio. CHF an. Dank des starken Anstiegs der Einkünfte resultierte dennoch ein Plus des Bruttogewinns in Höhe von 2.85% auf 1.5 Mio. CHF.

Unterschiedliche Zukunftsaussichten

Für den weiteren Jahresverlauf 2015 zeigt sich die CBU optimistisch. Die Geschäftsleitung ist zuversichtlich, auch in den kommenden Monaten die Kunden mit kompetenten Beratungsleistungen gut zu bedienen und das Geschäftsergebnis weiterentwickeln zu können. Deutlich vorsichtiger zeigt sich die CBTO, die nur von einer schwierig einzuschätzenden Geschäftsentwicklung im zweiten Semester schreibt. Das herausfordernde Marktumfeld und die angespannte Situation in Griechenland erschweren die Einschätzung. Nicht betroffen sei das Bankhaus von den Negativzinsen. Keine Aussagen zum zweiten Semester gibt die CKE ab. Deutlich positiv tönt es bei der CBT. Die auf zwei Personen verkleinerte Geschäftsleitung erwartet eine weiterhin nachhaltige positive Entwicklung des Geschäfts.

 

Die von den Banken präsentierten Geschäftszahlen zum ersten Semester fallen erfreulich aus. Lediglich ein Institut, die CBT, konnte im ersten Semester den Bruttogewinn im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöhen. Im Gegenzug fällt die CBT mit einem sehr ausführlichen Zahlenteil im Semesterbericht auf. Dieser lässt bei der Transparenz im Gegensatz zu den übrigen Häusern keine Wünsche offen. So werden die Aktionäre nicht nur über den Bruttogewinn und die Bilanzkennzahlen unterrichtet, sondern auch über den Reingewinn. Ebenfalls mit dargestellt, wenn auch ohne eine weitergehende Beschreibung, werden die ausserordentlichen Positionen, welche das Ergebnis beeinflussen. Allerdings sind die Zahlen der CBT eher unterdurchschnittlich. Immerhin ist es dem Finanzhaus gelungen, den Deckungsgrad der Kundenausleihungen deutlich zu verbessern und so wieder den unkomfortablen Bereich von weniger als 70% deutlich verlassen.

Ein Sonderfall ist die CKE. Sie konnte die Erträge wegen einer neuen Filiale markant erhöhen, musste demgegenüber auch bei den Kosten einen stattlichen Anstieg verbuchen. Die kostenintensive Eröffnung einer Filiale konnte die CKE bisher sehr gut durch entsprechende Mehrerträge kompensieren. Besonders erfreulich ist, dass das Wachstum im Bilanzgeschäft nahezu ausschliesslich aus den anvertrauten Kundengeldern stammt und nicht durch eine Erhöhung der Ausleihungen im erweiterten Geschäftsgebiet erfolgte. Dank des sehr hohen Deckungsgrades ist die CKE in der Lage, eine steigende Nachfrage nach Krediten problemlos zu verkraften und kann so von den Möglichkeiten der neuen Filiale vollumfänglich Gebrauch machen, ohne die Substanz zu gefährden.

Sehr starke Zuwächse auf der Stufe Bruttogewinn verzeichneten die beiden Ostschweizer Bankhäuser CBU und CBTO. Bei der CBTO gelang es, die Geschäftsaufwendungen zu reduzieren und die Einnahmen zu erhöhen. Diese als Idealfall anzusehende Entwicklung hat zu einem Plus des Bruttogewinns von 9.4% geführt, ein Wert, der sich sehen lassen kann. Noch stärker legte die CBU mit einem Plus von 14.4% zu, was vor allem dem Geschäftsmodell Beratungszentrum zu verdanken ist. Während das traditionelle Geschäft eher stagnierte, wächst die CBU im Dienstleistungsgeschäft deutlich, ohne dabei hohe Kosten zu generieren.

Die Aktien aller hier vorgestellten Institute der Clientisgruppe werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Alle Titel werden deutlich unterhalb des ausgewiesenen Buchwerts, der seinerseits den Substanzwert nicht unerheblich unterschreiten dürfte, gehandelt. Besonders gross ist der Discount bei den Papieren der CBT, die auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 310 CHF mit einem Abschlag von über 50% bewertet sind. Derzeit bestehen für die Papiere indessen keine Verkaufsangebote. Mit einem Abschlag von 36% werden die Papiere der CKE, die letztmalig zu 1’565 CHF umgesetzt wurden, bewertet. Etwas tiefer fällt der Discount bei den Papieren der CBU mit 33% auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 740 CHF aus. Auch für diese Papiere besteht derzeit kein Verkaufsangebot. Einen Discount von 51% weisen die Papiere der CBTO auf der Basis des letzten Kurses von 350 CHF auf. Zudem weisen die Papiere auf der Basis der Ausschüttung für 2014 eine vergleichsweise hohe Dividendenrendite von 2.9% auf. Allerdings bestehen auch für diese Aktien derzeit keine Verkaufsangebote.

Sofern es Investoren gelingt, die Aktien der vorgestellten Häuser zu den letztbezahlten Kursen zu erwerben, bestehen geringe Verlustrisiken angesichts der hohen Substanz der Gesellschaften. Allerdings sind die Papiere teilweise sehr markteng und werden nur unregelmässig gehandelt, was einen späteren Ausstieg sehr stark erschweren kann. Daher eignen sich die Papiere trotz der hohen Substanz, die nur teilweise in den Kursen enthalten ist, nur bedingt zur Anlage. Dies insbesondere für Anleger, welche die Papiere langfristig halten möchten und an einer soliden werthaltigen Anlage, die zudem noch eine regelmässige Ausschüttung, die im aktuellen Tiefzinsumfeld auch bei den nur mit Renditen zwischen 1.35% und 1.75% ausgestatteten Aktien der CKE, CBU und CBT als attraktiv im Vergleich zu den Sparzinsen angesehen werden können, interessiert sind. Ein weiterer Aspekt ist die Teilnahme an der Generalversammlung, die mit einem guten Essen und einem geselligen Beisammensein gekrönt wird. Anleger, welche diese Vorteile nutzen können durch die entsprechende Nähe zu der jeweiligen Bank, können die Papiere als Depotbeimischung kaufen und langfristig halten.

OTC-Musterdepot: Zur Rose – steigende Liquidität, Parkresort Rheinfelden – weitere Kursgewinne

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Die Aktie von Bernexpo brachte in den letzten Wochen weitere Kurssteigerungen. Bild: Bernexpo

Die Ferien sind voll angekommen an der Börse. Seit dem letzten Update des OTC-Musterdepots von schweizeraktien.net gab es per Saldo kaum Bewegung im Portfolio. Und so stieg die Performance YTD – year to date, seit Jahresanfang – der 10 Titel in den letzten vier Wochen nur minimal von 13.9% auf 14.0%. Da der BEKB Liquidity Index allerdings in dem Zeitraum leicht im Minus lag – die Performance der 61 Indexmitglieder fiel seit Jahresanfang von -1.1% auf -2.0% -, konnte das Depot die Outperformance zu den liquidesten Titeln im OTC-Handel sogar noch ausbauen und dabei von 15.0 auf 16.0 Prozentpunkte steigern.

Angesichts des deutlichen Kursplus im SMI in den letzten vier Wochen fragen sich viele Anleger aber: Warum läuft es im OTC-Segment so ruhig? Der aktuell vergleichsweise geruhsame Lauf im ausserbörslichen Segment in den letzten Wochen im Vergleich zum breiten Aktienmarkt ist leicht erklärt. Der Kursverlauf der Blue Chip hängt nicht nur an der Meldungslage der Schweizer Unternehmen, sondern auch stark ab vom internationalen Umfeld. Die Unsicherheiten um den Verbleib von Griechenland in der Euro-Zone zogen den SMI so auch zwischen Mai und Anfang Juli um 6.8% nach unten, nach der Zusage neuer Hilfsgelder für Hellas kam nun die Gegenbewegung im SMI nach oben. Da im ausserbörslichen Segment institutionelle internationale Anleger nur selten anzutreffen sind, läuft der OTC-Markt entsprechend unabhängig von solchen globalen politischen Entscheidungen, Anlegern blieben die Kursunruhen so erspart.

Zur Rose – der Turnaround bringt Anlegerinteresse und höhere Liquidität

In der Ferienruhe gab es in den letzten vier Wochen nicht nur keine Meldungen aus den Unternehmen im Musterportfolio, sondern meist auch kaum Kursbewegungen. Unverändert waren seit dem letzten Update beispielsweise die Aktien von Kongress + Kursaal Bern, Lorze, Thurella und Weiss + Appetito, leichte Kursverluste gab es bei Générale Beaulieu, bei Soc. Suisse des Explosifs und Menzi Muck. Bernexpo und Zur Rose liegen leicht im Plus.

Dabei geht es bei der Aktie des Spezialisten für den Online-Handel von Medikamenten derzeit sogar unter vergleichsweise hohem Handel nach oben. Wurden von Zur Rose im vergangenen Jahr insgesamt rund 56’000 Stück im Volumen von 1.3 Mio. CHF auf der Handelsplattform OTC-X der BEKB gehandelt, so waren es jetzt nach nur sieben Monaten per Ende Juli bereits rund 50’000 Stück mit einem Volumen von rund 1.2 Mio. CHF. Die Anzahl der Trades lag dabei in den sieben Monaten mit 91 fast schon auf dem Niveau des gesamten Vorjahres von 98 ausgeführten Orders. Bei dem Titel macht sich offensichtlich der im vergangenen Jahr erfolgte operative Turnaround bemerkbar. Da könnte es noch weiter nach oben gehen.

Parkresort Rheinfelden – die Aktie ist nicht zu bremsen

Der Top-Performer der letzten Wochen war aber Parkresort Rheinfelden. Der Kurs des Hotel- und Wellnessspezialisten kletterte in den letzten Wochen um weitere rund 10% und bringt nun seit Jahresanfang ein Plus von 37.4%. Parkresort Rheinfelden ist damit der Spitzenreiter im Depot seit Jahresanfang. Wir hatten auf diese starke Wachstumsstory unter anderem bei den Updates zum Musterdepot auch schon mehrfach hingewiesen. Verwunderlich wäre der Kursanstieg der letzten Wochen trotz der Ferienzeit ohnehin nicht – oder vielmehr vielleicht sogar damit zu begründen. Denn möglicherweise spekulieren Anleger darauf, dass Parkresort Rheinfelden jetzt vor allem mit seiner Badelandschaft vom heissen und lang anhaltenden Sommerwetter profitieren und schon bald weitere Wachstumszahlen ausweisen kann. Bei der Aktie dürfte noch einiges drin sein.

schweizeraktien.net Musterdepot OTC
Valoren Unternehmen Kaufkurs aktueller Kurs Stück in CHF Performance
1110034 Bernexpo Holding 396 470 25 11750 18,7%
160200 Générale Beaulieu 10600 11400 1 11400 7,5%
161329 Kongress+Kursaal Bern 410 550 25 13750 34,1%
10517517 Lorze AG 20,85 22,5 480 10800 7,9%
1792366 Menzi Muck AG 6050 6100 2 12200 0,8%
199228 Parkresort Rheinfelden 655 900 15 13500 37,4%
251331 Soc. Suisse des Explosifs 3100 2575 3 7725 -16,9%
1474512 Thurella AG 90 97 110 10670 7,8%
21293696 Weiss+Appetito 300 320 33 10560 6,7%
4261528 Zur Rose AG 23 25,6 430 11008 11,3%
Cash 2526
Performance gesamt 115’889 14,0%
BEKB Liquidity Index 965,6 946,45 -2,0%
Start: 6.1.15, Start fiktiv mit 101’673 CHF; Stand: 3.8.15

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