Sunstar-Holding AG: Verregneter Sommer führt zu Umsatzrückgang

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Im Sunstar Hotel Wengen wird derzeit der Speisesaal renoviert. Quelle: Sunstar Holding AG
Im Sunstar Hotel Wengen wird derzeit der Speisesaal renoviert. Quelle: Sunstar Holding AG

Die Sunstar-Hoplding AG litt in der von Mai bis Oktober dauernden Sommersaison 2014 unter den verregneten Hochsaisonmonaten Juli und August. Gemäss den von der Gesellschaft publizierten provisorischen Zahlen ging der Umsatz im Vorjahresvergleich um 1.5% auf 20.3 Mio. CHF zurück. Nachdem die Buchungsstände sich bis Ende Juni positiv entwickelten, änderte sich die Situation mit den ungünstigen Witterungsbedingungen in der Hauptsaison. Deutlich stärker als die Erträge gingen mit minus 3% die Übernachtungszahlen zurück, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Ein Teil des Rückgangs kann mit den kürzeren Saisonöffnungszeiten einzelner Häuser erklärt werden. Positiv auf die Ertragssituation wirkte sich das neue flexible Preissystem mit täglich angepassten Preisen, die zudem leicht höher waren, aus.

Einen deutlichen Anstieg der Gästezahlen konnte Sunstar in den Häusern im Piemont und in Zermatt mit plus 24% respektive plus 20% verbuchen. Ebenfalls zuzulegen vermochten die Betriebe in Arosa, Lenzerheide, Saas Fee und Brissago. Hingegen mussten in den Häusern in Davos, Klosters und in den beiden im Berner Oberland gelegenen Betrieben in Grindelwald und Wengen Einbussen verzeichnet werden. Den grössten Rückgang verzeichnete Sunstar in allen Häusern bei den Gästen aus Japan, deren Übernachtungszahlen um 16% auf 12’703 einbrachen. Nur ein leichtes Minus um 0.2% auf 71’230 Übernachtungen verzeichnete die Hotelgruppe bei den inländischen Gästen, die die grösste Gruppe darstellen. Weiter rückläufig war auch die Anzahl deutscher Gäste mit minus 3% auf einen Rekordtiefstand von 27’345 Übernachtungen. Gesamthaft sank die Anzahl der Logiernächte um 3% auf 150’907.

Deutlich besser präsentiert sich die Lage für die Wintersaison. Hier verzeichnet die Gruppe bislang einen um 6.5% über den Vorjahreswerten liegenden Buchungsstand. Hinter den Vorjahreswerten zurück liegen lediglich die Betriebe in Davos, Flims und Wengen. Auf Eis liegt nach wie vor die Entwicklung des Betriebs in Pontresina. Selbst für den Fall, dass es doch möglich ist, vier Zweitwohnungen auf dem Gelände zu bauen, kann frühestens im 2015 mit dem Bau begonnen werden. Eine Inbetriebnahme wird keinesfalls vor 2017 erfolgen.

Sunstar leidet unter der nach wie vor schwachen Tourismusbranche. Einen negativen Einfluss auf den Geschäftsgang hatte für das Unternehmen, das ausschliesslich in Tourismusregionen tätig ist, auch das schlechte Wetter in den Sommermonaten. Angesichts dieser vom Unternehmen nicht beeinflussbarer externer Faktoren kann das Ergebnis für den Sommer 2014 als gut klassifiziert werden. Es darf allerdings nicht übersehen werden, dass die Sunstargruppe den Grossteil des Umsatzes in den Wintermonaten macht und im Sommergeschäft in den vergangenen Jahren bestenfalls eine schwarze Null erzielt wurde. So dürfte es auch im 2014 nicht gelungen sein, die Verlustzone zu verlassen. Wie hoch dieser ausfällt, wird erst im Februar anlässlich der Publikation der kompletten Zahlen des ersten Semesters des aktuellen Geschäftsjahres feststehen.

Im Gegensatz zu den meisten Hotelbetrieben verfügt die Gesellschaft jedoch über eine solide Bilanz. Diese erlaubt es, auch eine längere Durststrecke ohne grössere Blessuren zu überstehen. Für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass die Eigenmittel durch Verluste aufgezehrt werden, verfügt Sunstar mit Peter Grogg, Gründer und Mehrheitsaktionär des an der Schweizer Börse SIX kotierten Chemieuntenehmens Bachem noch über einen potenten Investor, der Geld einschiessen kann und dies im Notfall auch tun dürfte.

Die Aktien der Hotelgruppe werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 910 CHF weisen die Titel einen Discount von rund 25% zum Buchwert per Ende des Geschäftsjahres 2013/14 am 30. April 2014 auf. Aus der Sicht des Substanzwerts, der sich indessen kaum je realisieren lassen dürfte, erscheinen die Papiere günstig. Unter Berücksichtigung des negativen Jahresergebnisses und dem Verzicht auf eine Dividendenausschüttung bieten die Titel wenig Anreize für den Anleger. Allerdings erhalten die Aktionäre eine Naturaldividende in der Form von Aktionärsbons in der Höhe von 40 CHF pro Aktie. Diese können zur Bezahlung von Übernachtungen bis zu 50% respektive für Aktionäre, die eine Treuekarte besitzen, bis zu 60% auf den Listenpreis von Übernachtungen mit Frühstück ausserhalb der Hauptsaison im Winter und des Jahreswechsels verwendet werden. Für diejenigen Anleger, welche die Vergünstigungen nutzen können, bieten die Titel eine attraktive Rendite, die alleine auf der Basis der Bons bei stattlichen 4.4% liegt. Oftmals bietet Sunstar den Aktionären noch weitere Sonderkonditionen in buchungsschwachen Tagen an. Für Investoren, welche diese Angebote nutzen können, eignen sich die Titel zur Depotbeimischung, während sie für das Gros der Investoren wenig Potenzial bieten.

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