Die NZZ-Mediengruppe und die AZ Medien gründen ein gemeinsames Unternehmen: In diesem bündeln sie ihre Regionalzeitungen sowie Radio- und TV-Stationen. Dazu zählen etwa „Aargauer Zeitung“, „Luzerner Zeitung“ und „St. Galler Tagblatt“.
Mit dem neuen Unternehmen könnten die NZZ-Mediengruppe und die AZ Medien ihre Kräfte bündeln, teilen die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Medienmitteilung vom Donnerstag mit.
Mit dem Zusammenschluss wollen die beiden Verlagshäuser die Unabhängigkeit und die Zukunft ihrer regionalen Medienmarken sichern: Es werde die Reichweite erhöht, wodurch auch Grössenvorteile erzielt werden könnten.
Das neue gemeinsame Unternehmen wird gemäss Mitteilung mit seinen Regionalzeitungen und -Onlineportalen sowie Radio- und TV-Stationen rund zwei Millionen Menschen in der Deutschschweiz erreichen.
„Durch den Zusammenschluss entsteht ein Medienunternehmen, dessen Nachhaltigkeit durch die NZZ-Aktionäre und die Familie Wanner gewährleistet ist“, wird Etienne Jornod, Verwaltungsratspräsident der NZZ-Mediengruppe, in der Mitteilung zitiert.
AZ-Medien-Verleger Peter Wanner sagte demnach, dass das neue Gemeinschaftsunternehmen „ein breit aufgestelltes, wettbewerbsfähiges Medienunternehmen ist, das die nötige Finanzkraft hat, um in die Zukunft zu investieren“.
Unternehmen mit 2’000 Mitarbeitern
Die AZ Medien bringen – mit Ausnahme des Onlineportals Watson – alle ihre Einheiten in das Joint Venture ein. Dazu zählt unter anderem der Zeitungsverbund in der Nordwestschweiz, zu dem unter anderem die „Aargauer Zeitung“, die „Limmattaler Zeitung“ und die „bz Basel“ gehören.
Die NZZ-Mediengruppe integriert ihr gesamtes Regionalmediengeschäft – etwa die „Luzerner Zeitung“ und das „St. Galler Tagblatt“ – in das neue Unternehmen. Nicht Bestandteil werden die Geschäftsbereiche NZZ Medien sowie die konzessionierten Radio- und TV-Sender beider Unternehmen.
Sämtliche Mitarbeitenden und Führungskräfte beider Unternehmen werden Teil des neuen Unternehmens, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit 2’000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von knapp 500 Mio CHF werde dieses „zu den führenden Medienunternehmen der Schweiz zählen“.
Stillschweigen über finanzielle Einzelheiten
Über die finanziellen Einzelheiten haben die Partner Stillschweigen vereinbart. Klar ist jedoch, dass die NZZ-Mediengruppe und die AZ Medien an der neuen Aktiengesellschaft zu gleichen Teilen beteiligt sein werden.
Die Chefposten werden aufgeteilt: Der Verwaltungsrat soll von Peter Wanner präsidiert werden. Jörg Schnyder, Finanzchef der NZZ-Mediengruppe, wird Vizepräsident. Als CEO ist Axel Wüstmann, aktuell CEO bei den AZ-Medien, vorgesehen, als stellvertretender CEO Jürg Weber, Leiter der NZZ-Regionalmedien.
Pascal Hollenstein, der Leiter Publizistik der NZZ-Regionalmedien, wird als publizistischer Leiter alle Zeitungstitel des Gemeinschaftsunternehmens verantworten.
Das NZZ-AZ-Unternehmen werde partnerschaftlich mit der NZZ-Mediengruppe zusammenarbeiten: Das Joint Venture werde unter anderem deren Technologie-Dienstleistungen beziehen.
Die Aktien der AG für die Neue Zürcher Zeitung und der AZ Medien AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 5’550 CHF für eine NZZ-Aktie und 1’270 CHF für eine AZ Medien-Aktie bezahlt.
mk