Während der OTC-X Liquidity Index seit dem letzten Monatsbericht um 0,6% leicht zugelegt hat, verzeichnet das Musterdepot einen leichten Rückgang. Doch solche Minimalschwankungen sind für die längerfristige Performance weniger wichtig als positive geschäftliche Entwicklungen bei den Portfolio-Unternehmen.
Der August verlief im ausserbörslichen Aktienhandel mit Aktienumsätzen von 12.2 Mio. CHF schwächer als im Vorjahresmonat mit 14.4 Mio. CHF und lag auch unter den im Juli erreichten 16.6 Mio. CHF. Saisonal bedingt ist daher vom Sommerloch die Rede.
Die Performance seit Start fiel auf 108,6% zurück, was im Wesentlichen darauf zurückzuführen ist, dass bei Stadtcasino Baden der letzte Trade auf der Geldseite zu 630 CHF stattfand; im Vormonat stand die Aktie zum Stichtag bei 725 CHF. Die aktuelle Briefseite liegt bei 700 CHF. Solche Schwankungen dürfen Anleger im ausserbörslichen Aktienmarkt nicht stören.
Geldspielgesetz seit 1. Juli in Kraft
Seit 1. Juli gilt das Geldspielgesetz, das heisst, dass in der Schweiz nur noch konzessionierte Online-Spielangebote legal sind und illegale Anbieter mit Sitz jenseits der Grenzen blockiert werden. Stadtcasino Baden war von Anfang an am Start und dürfte somit auch einer der Hauptgewinner der neuen Situation sein. Bei einem Gewinn je Aktie von 74.50 CHF in 2018 errechnet sich auf Basis 700 CHF ein günstiges KGV von 9,4. Da für 2019 und 2020 weitere Steigerungen wahrscheinlich sind, sinkt die Bewertung weiter. Aufgrund der in diesem Jahr um 5 CHF auf 25 CHF erhöhten Dividende errechnet sich auf aktuellem Kursniveau eine im gegenwärtigen Umfeld attraktive Dividendenrendite von 3,6%.
Cendres + Métaux mit Trendwende
Gute Nachrichten teilt C+M in einem Brief an die Aktionäre zum Verlauf des ersten Geschäftshalbjahres mit. Demnach steig der konsolidierte Nettoumsatz der Gruppe um 9,6%. Das vorige Geschäftsjahr reichte von Oktober 2017 bis Dezember 2018, um ab 2019 den Kapitalmarkt-Usancen Rechnung zu tragen. Besonders gut lief es im Medtech-Bereich. Mehr zum Stand der Dinge bei der Suche nach einem neuen VRP, zum weiteren Vorgehen bei der Tochter Diavantis, dem Geschäftsgang in den Sparten und der Umsetzung der Reorganisation nach dem Ausscheiden der vorigen Verwaltungsräte publiziert schweizeraktien.net in den kommenden Tagen in einem separaten Bericht. Nach einem steilen Absturz der Aktie hat diese zuletzt wenigstens wieder einige Käufer gefunden und die Richtung geändert; zuletzt wurden 5’550 CHF bezahlt.
Bernexpo als Konsolidator im Messewesen
Anfang September kündigte Bernexpo an, eine neue Leitmesse für die Werkzeugmaschinenindustrie sowie Händler von Maschinen und Werkzeugen gemeinsam mit den relevanten Verbänden aus der Taufe zu heben. Die Messe soll alle zwei Jahre stattfinden, erstmals 2021, und die bisherigen Fachmessen Prodex, Swisstech und Industrialis ablösen. Das könnte sich für Bernexpo als Coup erweisen, der ähnliche Konsolidierungsschritte in der Messelandschaft von anderen Branchen nach sich ziehen könnte.
WWZ erhöht Strompreise 2020
Ende August kündigte WWZ an, die Strompreise 2020 für Privat- und Geschäftskunden deutlich anzuheben. Durchschnittlich um 7,8% sollen die Strompreise in der Grundversorgung steigen. Als Grund nennt WWZ die gestiegenen Marktpreise. 80% des von WWZ gelieferten Stroms wird eingekauft. Aufgrund der diversifizierten Quellen liege die Anhebung unter der Marktpreisentwicklung. Seit der Medienmitteilung hat die Aktie die Richtung gewechselt und zumindest die 14’000 CHF-Marke in Angriff genommen.
Rapid mit schwächerem ersten Halbjahr
Ebenfalls Ende August meldete die Rapid Holding die Zahlen des ersten Halbjahres. Der Nettoumsatz erreichte mit 26.2 Mio. CHF nicht die herausragenden 28.6 Mio. CHF des ersten Halbjahres 2018. Als Ursache nennt das Unternehmen den geringeren Auftragsbestand im Kerngeschäft Einachsgeräte sowie die schwache Auftragslage aus der Elektronikindustrie im Bereich Contract Manufacturing. Vor diesem Hintergrund fiel das EBIT von 4.2 Mio. CHF auf 2.4 Mio. CHF und der Halbjahresgewinn von 3.4 Mio. CHF auf 2.1 Mio. CHF. Gleichwohl gibt sich das Management zuversichtlich, denn zahlreiche neue Kunden im Contract Manufacturing sorgen für „sehr gute Zukunftsaussichten“. Auch lasse der sehr gute unternehmensweite Auftragseingang im Juli ein überdurchschnittliches zweites Halbjahr erwarten. Wegen der Integrationskosten für die beiden Akquisitionen des ersten Halbjahres dürfte das Jahresergebnis allerdings unter dem Vorjahr liegen. Weiterhin kündigte Rapid an, die Dividendenpolitik anzupassen und zukünftig am erzielten Unternehmensgewinn auszurichten. Im Klartext: Die üppige Dividende von 50 CHF je Aktie wird gekürzt. Orientiert man sich am Jahresgewinn der letzten beiden Jahre im Bereich 24 bis 27 CHF je Aktie und unterstellt eine Pay-out-Ratio von 65%, so dürfte die zukünftige Ausschüttung nur noch ca. 17.50 CHF je Aktie betragen. Das tut den Perspektiven der Aktie jedoch keinen Abbruch. Tatsächlich haben sich die Aussichten auf Gewinnsteigerungen, zumindest auf mittlere Sicht, durch die Akquisitionen verbessert.
Unternehmen | Kaufkurs | aktueller Kurs | Stück | in CHF | Performance |
Casino de Montreux (100) | 2975 | 2800 | 4 | 11200 | -5.90% |
WWZ | 13800 | 14000 | 1 | 14000 | 1.50% |
SSE Holding | 3100 | 3025 | 3 | 9075 | -2.40% |
Weleda | 2950 | 4150 | 4 | 16600 | 40.70% |
Holdigaz | 204.63 | 207 | 150 | 31050 | 1.20% |
Espace Real Estate | 148.9 | 160 | 110 | 17600 | 7.50% |
Rapid Holding | 437 | 640 | 35 | 22400 | 46.50% |
Cendres+Méteaux | 7166.7 | 5550 | 2 | 11100 | -22.60% |
Stadtcasino Baden | 503.5 | 630 | 30 | 18900 | 25.10% |
Bernexpo Holding | 455 | 470 | 40 | 18800 | 3.30% |
170725 | |||||
Cash | 41621.5 | ||||
Performance gesamt | 212346.5 | 108.90% | |||
BEKB Liquidity Index | 965.6 | 1214.06 | 25.70% | ||
Start: 6.1.15, Start fiktiv mit 101’673 CHF; Stand: 06.09.19 |