Die Spar- und Leihkasse Gürbetal (SLG) blickt auf ein solides Geschäftsergebnis 2019 zurück. Im äusserst anspruchsvollen Markt- und Zinsumfeld konnte die SLG auf eine treue und wachsende regionale Kundschaft zählen, vermeldet die Bank im Geschäftsbericht 2019.
Konkurrenz durch Nichtbanken
Die Bilanzsumme der SLG erhöhte sich im Geschäftsjahr 2019 um 16.2 Mio. CHF (+3,95%) auf neu 427.4 Mio. CHF. Ähnlich präsentiert sich der Anstieg der Kundeneinlagen, welche neu mit 294.3 Mio. CHF (+3,71%) beziffert werden. Etwas weniger stark wuchsen die Kundenausleihungen, welche um 3,01 % oder 11.3 Mio. CHF zulegten. Gut die Hälfte dieses Anstiegs entstand im Bereich der Hypothekarforderungen, welche um 6.3 Mio. CHF (+1,7%) auf neu 369.3 Mio. CHF stiegen. Rund 82% dieser Forderungen sind in Form von Festhypotheken ausgeliehen. Fällig werdende Festhypotheken konnten zwar meist verlängert werden, jedoch spürt die SLG in diesem Bereich den Markteintritt von Nichtbanken deutlich. Zukünftig rechnet die SLG aufgrund der momentanen Markt-und Wirtschaftslage mit einer rückläufigen Nachfrage nach neuen Hypotheken und Krediten, was den Wettbewerb zwischen allen Marktteilnehmern (Banken und Nichtbanken) weiter verschärfen dürfte.
Zinserfolg als Zugpferd
Obwohl die Zinsmarge leicht abgenommen hat, stieg der Netto-Erfolg aus dem Zinsgeschäft um 2,4% auf 4.7 Mio. CHF. Die SLG führt dies auf aktives Zinsmanagement und die absolute Zunahmen der Ausleihungen zurück. Eher geschwächelt hat dafür das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. In diesem Bereich verringerte sich der Erfolg trotz eines starken Börsenjahres um 2,6%. In dieselbe Richtung zeigt auch der Erfolg aus dem Handelsgeschäft mit einem Minus von 17,3%. Da die beiden schwächelnden Bereiche im Vergleich zum Zinsgeschäft jedoch volumenbedingt nur geringe Bedeutung haben, kann die SLG trotzdem einen Geschäftserfolg von 1.3 Mio. CHF (+62,6%) ausweisen. Begünstigt wird die starke Zunahme des Geschäftserfolges durch das Wegfallen der einmaligen Umbaukosten der Geschäftsstelle Seftigen vom Vorjahr, wodurch sich der Sachaufwand um 22,1% verringerte. Da auch der Personalaufwand leicht zurückging, konnte der Geschäftsaufwand insgesamt um 14,6% auf knapp 3 Mio. CHF gesenkt werden. Daraus resultiert eine leicht verbesserte Cost/Income Ratio von 54,3%.
Abzüglich Steuern und einer Speisung der Reserven für allgemeine Bankrisiken weist die SLG einen Gewinn von 0.9 Mio. CHF aus. Dies ermöglicht es dem Verwaltungsrat, der Generalversammlung vom 07. März 2020 eine Zuweisung an die freiwilligen Gewinnreserven in der Höhe von 455’000 CHF sowie eine Dividendenausschüttung von 105 CHF pro Aktie zu beantragen.
Die Aktien der SLG werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Mit dem zuletzt bezahlten Kurs von 4’800 CHF je Aktie ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,2%.