Die Spar + Leihkasse Gürbetal (SLG) schliesst das Geschäftsjahr 2020 mit einem Jahresgewinn von 0.9 Mio. CHF und somit leicht unter dem Niveau von 2019 ab (-0.8%). Gleichwohl spricht die SLG in einer zum Jahresresultat versandten Medienmitteilung von einem guten Geschäftsjahr.
Zinsengeschäft wegen sinkenden Margen unter Druck
Im unverändert anspruchsvollen Markt- und Zinsumfeld gelang es der zwischen Bern und Thun beheimateten Regionalbank, die Ausleihungen und Kundengelder auf 398 Mio. CHF respektive 302 Mio. zu erhöhen. Dementsprechend stieg auch die Bilanzsumme per Ende 2020 auf 446 Mio. CHF (+4.3%). Durch diese Volumenausweitung konnte die SLG im Zinsengeschäft marktbedingte Margeneinbussen kompensieren und verzeichnete in ihrem Hauptgeschäftsbereich einen Netto-Erfolg von 4.8 Mio. CHF (+0.3%). Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft steuerte 0.4 Mio. CHF (-2.2%) zum Resultat bei, das Handelsgeschäft 0.1 Mio. CHF (+11.9%).
Eine erfreuliche Verbesserung verzeichnete die SLG beim Geschäftsaufwand, welcher um 4.4% auf 2.9 Mio. CHF zurückging. Diesen Rückgang führt die Bank unter anderem auf temporäre Pensumsreduktionen von Mitarbeitenden aufgrund von genutzten Weiterbildungsangeboten zurück. Damit einhergehend setzte die Cost/Income Ratio ihren sinkenden Trend der vergangenen Jahre fort und verbesserte sich auf 51.3%. Trotz dieser positiven Entwicklungen sorgten Abschreibungen in der maximal möglichen Höhe von 0.3 Mio. CHF (+18%) für den im Vorjahresvergleich leicht tieferen Gewinn von 0.9 Mio.
Wegweisender Bankensoftware-Entscheid
Im vergangenen Geschäftsjahr wurde die SLG nach der Pilotphase definitiv ins Kleinbankenregime der FINMA aufgenommen. Dadurch erhofft sich das Unternehmen signifikante administrative Erleichterungen in Zukunft. Ebenfalls 2020 hat die SLG den Entscheid gefällt, die Bankensoftware durch die von der Hypothekarbank Lenzburg entwickelte Finstar Plattform zu ersetzen. Ab 2022 sollen SLG-Kunden so von einem modernen und deutlich erweiterten digitalen Angebot profitieren können.
Die Generalversammlung der SLG vom 06. März 2021 wird aufgrund der Covid-19 Pandemie erstmalig in der Geschichte der Regionalbank ohne physische Präsenz der Aktionäre stattfinden müssen. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 105 CHF je Namenaktie vor. Beim zuletzt auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) bezahlten Kurs von 4’750 CHF entspricht dies einer Dividendenrendite von 2.2%.