Wer als Investor an der Innovationskraft der Schweizer Unternehmen partizipieren will, der kann sich über die Börse mit den von ihm bevorzugten Titeln eindecken. Allerdings sind nur 0,01 Prozent der Schweizer Firmen an der Schweizer Börse kotiert. Der Zugang zum überwältigenden Rest der kleinen und mittleren Unternehmen gilt aufgrund des Mangels an geeigneten Anlagevehikeln als schwierig.
In diese Lücke stösst Bellevue Group mit dem BB Entrepreneur Private, einem Private Equity Fonds, der exklusiv mit Unternehmerfamilien co-investiert.
Investitionsschwerpunkt in „Hidden Champions“
Der Investitionsschwerpunkt des BB Entrepreneur Private liegt auf gestandenen, profitablen KMUs, die gezielt spezifische Wachstumsstrategien beschleunigen wollen. Der eigenkapitalbasierte Ansatz mit Fokus auf Minderheitsbeteiligungen grenzt sich damit klar von den klassischen Buyout-Strategien ab. Zielunternehmen erreichen in der Regel zum Zeitpunkt der Investition Umsatzzahlen von deutlich über zehn Millionen Franken im Jahr. Die investierten Mittel in das Eigenkapital des Unternehmens finanzieren direkt die strategischen Wachstumspläne, statt die Bilanz mit Fremdkapital zu hebeln. Mögliche Zielunternehmen werden überdies mit einem ausgeprägten Bottom-up-Ansatz direkt proaktiv angegangen, selektiert und analysiert. Das Anlageuniversum besteht somit aus Schweizer “Hidden Champions“, die profitabel und vorwiegend schuldenfrei sind sowie einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil ausweisen.
Bellevue bietet bereits seit 16 Jahren mit dem BB Entrepreneur Switzerland und dem BB Entrepreneur Swiss Small & Mid Cap zwei klassische Publikums-Fonds an, die in eigentümergeführte Unternehmen mit Wachstumspotenzial investieren. Starke Führungspersönlichkeiten, eine klare Vision, die Nachhaltigkeit des Wachstums und die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens sind dabei die wesentlichen Anlage-Kriterien.
Der BB Entrepreneur Private profitiert von bestehender Investorengruppe
Den gleichen Investitions-Ansatz verfolgt die hundertprozentige Bellevue-Tochter adbodmer AG im ausserbörslichen Bereich. Sie koordiniert seit über einem Jahrzehnt eine Gruppe von Schweizer Unternehmern und Unternehmerfamilien, für die sie Minderheitsbeteiligungen im DACH-Raum identifiziert, strukturiert, in diese investiert und aktiv bis zum Exit betreut. Aktuell gehören zehn Unternehmen zum Portfolio, bei denen adbodmer für die Mitglieder der Investorengruppe das Beteiligungsmanagement ausführt.
Mit der langjährigen Erfahrung und dem entsprechenden Track Record ist es deshalb ein logischer Schritt, die Palette der Produkte der Bellevue Group um einen Growth Equity Fonds zu ergänzen. Das Novum dabei ist, dass der Fonds als Mitglied der bestehenden Investorengruppe agiert. Somit investieren die Fonds-Anleger exklusiv gemeinsam mit den Mitgliedern der Investorengruppe und profitieren damit indirekt erheblich vom Know-how und dem Netzwerk der Investorenpersönlichkeiten.
Ein über die Jahre gewachsenes Netzwerk ist zentral für den Erfolg
„Es ist das Netzwerk, das zählt. Wir haben uns über die Jahre eine gute Positionierung erarbeitet. In der Unternehmerwelt kennt man uns“, fasst Jan Kollros, Managing Partner bei der adbodmer AG und Mitglied der Gruppenleitung der Bellevue Group, die entscheidenden Vorteile zusammen.
Denn Unternehmer wollen überzeugt werden, dass man gemeinsam einen Wachstumskurs mit gleichen Zielen verfolgt. Und natürlich ist es auch eine kulturelle Frage: „Wir kommen nicht einfach als klassische Finanzinvestoren daher, sondern halten den unternehmerischen Gedanken hoch und versuchen als Partner etwas zu bewegen“, so Jan Kollros.
Als konkreten Investment-Case führt er einen technologieführenden Entwickler und Hersteller von Optikkomponenten im Raum Zürich an. Man habe über Jahre intensiven Kontakt zu dem Unternehmen gehalten und nach vielen Gesprächen dann gemeinsam die Zusammenarbeit beschlossen, so Kollros. Mit der aktiven Beteiligung, die sich in einem VR-Sitz manifestiert, und einem Investitionsvolumen von 20 Mio. CHF im Jahr 2020, wird Wachstumskapital für den Ausbau von zusätzlichen Produktionskapazitäten, sowie das Research & Development künftiger Produktgenerationen bereitgestellt. Nach erfolgreicher Umsetzung der Wachstumsstrategie in mehreren Phasen soll in den nächsten 3 bis 6 Jahren in Absprache mit den Mehrheitsaktionäre der Exit über den Verkauf der gesamten Beteiligung oder über Teilverkäufe von Geschäftseinheiten realisiert werden.
In den nächsten 5 Jahren werden 12 bis 18 Beteiligungen angestrebt
Benjamin Böhner, verantwortlich für das Business Development der Bellevue Private Markets, erläutert die Funktionsweise des Private Equity Fonds: „Der Fonds wird eine Laufzeit von 10 Jahren plus zwei Verlängerungsoptionen um je ein Jahr haben, davon sind die ersten fünf Jahre die sogenannte Investitions-Periode, in der wir in die unterliegenden Unternehmen investieren. Wir stellen uns 12 bis 18 Beteiligungen mit Einzelengagements von 4 bis 10 Mio. CHF vor, was natürlich sehr stark von den einzelnen Opportunitäten getrieben ist.“ Die Beteiligungen werden über die Laufzeit des Fonds wieder veräussert und die Erträge an die Investoren ausgeschüttet, sobald die jeweiligen Wachstumsinitiativen auch überzeugend im erzielbaren Unternehmenswert ihren Niederschlag finden. So ist die durchschnittliche Kapitalbindung deutlich kürzer, als die Laufzeit des Fonds suggeriert. Die Bellevue stellt ihren Investoren eine für Private Equity Anlagen angemessene Rendite in Aussicht und ermöglicht die Erweiterung des Anlageuniversums auf Schweizer KMU.
Ein erstes Closing ist bei CHF 40 Mio. erfolgt, wobei vermögende Privatkunden, aber auch institutionelle Kunden – davon 2 Pensionskassen – zum Investorenkreis zählen. Investitionen in vier Unternehmen wurden bereits getätigt; weitere Opportunitäten werden laufend identifiziert und geprüft. Der Fonds ist nun wieder für Zeichnungen in zweiter Runde geöffnet.
Auf der Suche nach Rendite gehen Anleger verstärkt in nicht liquide Bereiche wie Private Equity. Jan Kollros und Benjamin Böhner beantworten im Video-Interview mit der Wirtschaftsjournalistin Tanya König unter anderem die Frage, ob es deshalb zur Überhitzung kommen kann, und was die Bellevue Group und adbodmer von den Branchengrössen unterscheidet.