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Auto AG Group: Neues Geschäftsfeld mit Importen von Ford und BYD

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Im Video beleuchtet Marc Ziegler, CEO der Auto AG, das Geschäftsjahr 2024 und gibt einen Ausblick auf das laufende Jahr. Dabei betont er neben dem Ausbau aller Geschäftsfelder insbesondere die Bedeutung der Schülertransporte für die Auto AG, deren Wachstumspotenzial als sehr gross einschätzt wird. Und Ziegler erklärt, was es mit der Gründung der Tochterfirma BF Import auf sich hat.  

CKW: Axpo baut Anteil am Zentralschweizer Energieunternehmen weiter aus

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Das Wasserkraftwerk Rathausen der CKW. Bild: www.ckw.ch
Das Wasserkraftwerk Rathausen der CKW. Bild: www.ckw.ch

Im 1. Semester des Geschäftsjahres 2024/25 steigerte der Zentralschweizer Versorger CKW die Gesamtleistung der Gruppe um 3% auf 607 Mio. CHF. Dank der Absicherung der eigenen Energieproduktion erzielte das Unternehmen trotz gesunkener Marktpreise hohe Erlöse für die selbst produzierte Energie. Das bereinigte operative Ergebnis auf Stufe EBIT stieg von 79 auf 87 Mio. CHF an. Gleichzeitig gab die CKW AG in der Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss bekannt, dass die Muttergesellschaft Axpo ihren Anteil auf 85,6% erhöht hat.

Martin Ebner verkaufte Aktienpaket im März 2025

Die Transaktion erfolgte bereits im März 2025. Das Aktienpaket im Umfang von 4,6% oder 272’403 Aktie stammt von der Anna Holding AG, einer Beteiligungsgesellschaft des Investors Martin Ebner. Neben der Axpo AG mit mittlerweile 85,9% sind noch der Kanton Luzern sowie Gemeinden mit 11,3% an der CKW beteiligt. Die übrigen 2,8% befinden sich im Publikumsbesitz. Auf Nachfrage von schweizeraktien.net teilt die Medienstelle der Axpo mit, dass der Kaufpreis pro CKW-Aktie 380 CHF betragen habe. Dieser sei basierend auf dem Kurs an der BEKB OTC-X Handelsplattform festgelegt worden.

Gemäss CKW-Organigramm besitzt die Axpo bereits 85,9% der CKW-Aktien. Abb. ckw.ch

Weiterer Ausbau geplant?

In der Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss schreibt die CKW AG auch, dass sich mit dem Ausbau der Beteiligung um 4,5% auf 85,6% die Hauptaktionärin Axpo zu ihrer Absicht bekenne, ihren Anteil an CKW weiter zu steigern. Von Seiten der Axpo Medienstelle heisst es dazu: «Axpo beobachtet die Situation rund um ihr Tochterunternehmen CKW laufend und prüft gegebenenfalls sich bietende Möglichkeiten. Eine aktive Ansprache von Aktionären ist derzeit nicht vorgesehen.» Der Kantonsanteil an der CKW AG ist immer wieder Thema der politischen Diskussion im Kantonsrat. Erst Anfang Jahr wurde wieder eine Aufspaltung der CKW oder der Verkauf der Aktie gefordert.

42 GWh mehr Energie produziert

Operativ läuft es bei der CKW-Gruppe jedenfalls gut. Wie das Unternehmen in seiner Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss schreibt, konnte die Energiemenge aufgrund der sehr guten Verfügbarkeit der Anlagen im Vorjahresvergleich um weitere 42 GWh gesteigert werden. Trotz stark gesunkener Marktpreise habe CKW dank der Absicherungsstrategie von hohen Erlösen für die produzierte Energie profitieren können, was zu der um 3% höheren Gesamtleistung von 607 Mio. CHF geführt habe. Gleichzeitig senkte das Unternehmen die Stromtarife in der Grundversorgung um rund 30%, was im Kanton Luzern zu den schweizweit günstigsten Strompreisen für 2025 führte.

Positive Entwicklung auch bei Dienstleistungen und Gebäudetechnik

Positiv entwickelt haben sich gemäss der Medienmitteilung auch die Resultate im Bereich der Marktkunden und im Dienstleistungsbereich im Segment Energie. «Der gute Geschäftsgang im Dienstleistungsgeschäft des Segments Netze, dazu gehört insbesondere der Netzanlagenbau für Industrie und andere Netzbetreiber, hat die Ertragslage verbessert.»

Auch das Segment Gebäudetechnik, in den vergangenen Jahren das Sorgenkind der Gruppe, habe in einem anspruchsvollen Marktumfeld die Profitabilität verbessern und den positiven Trend des Vorjahres bestätigen können. Detaillierte Angaben zu den einzelnen Segmenten gibt die CKW AG im Rahmen der Halbjahresberichterstattung nicht bekannt.

Sondereffekte belasteten Semestergebnis

Allerdings belasteten zwei Sondereffekte im ersten Halbjahr 2025/26 das Ergebnis. So fiel die Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds (Stenfo) aufgrund der schwächeren Entwicklung an den Finanzmärkten um 42 Mio. CHF tiefer aus. Ausserdem führten temporäre Bewertungseffekte auf den abgesicherten Energiemengen zu einem Rückgang des EBIT um weitere 19 Mio. CHF, was gesamthaft zu einem um 37% tieferen EBIT von 89 Mio. CHF führte. Ohne diese Sonderfaktoren wäre das EBIT gegenüber Vorjahr um 10% auf 87 Mio. CHF gestiegen.

Die Sonderfaktoren belasteten auch das Unternehmensergebnis, das mit 82 Mio. CHF um 37% niedriger als in der Vorjahresperiode ausgefallen ist. Der Free Cashflow lag mit 101 Mio. CHF (-2%) nahezu auf Vorjahresniveau. Das Eigenkapital (inkl. Minderheiten) erhöhte sich auf 2.09 Mrd. CHF (+4%). Die Eigenkapitalquote lag bei hohen 85%.

Fazit   

Dank der guten Absicherungsstrategie fällt das Semesterergebnis der CKW AG erwartungsgemäss erfreulich aus. Dies dürfte sich auch im zweiten Semester fortsetzen. Positiv zu werten ist auch der Turnaround bei der Gebäudetechnik, auch wenn hier konkrete Zahlen fehlen. Im Geschäftsjahr 2023/24 lag die EBIT-Marge in diesem Segment nur bei dünnen 0,5%, dies bei einem Umsatz von 257 Mio. CHF.

Auf Basis der auf OTC-X letztbezahlten Kurse von 375 CHF lag die Bewertung mit einem KGV von 13 und einer Dividendenrendite von 2,7% (Zahlen per Ende GJ 23/24) auf einem fairen Niveau. Der Buchwert der Aktien erreicht per Ende 31. März 2025 (inkl. Minderheiten) 352 CHF. Angesichts dieser Bewertungszahlen erscheint auch der Preis von 380 CHF, den Axpo für die CKW-Aktien von Martin Ebner gezahlt hat, moderat. Wie sich die künftigen Gewinne entwickeln, wird sehr stark von den Strommarktpreisen und der Absicherungsstrategie der CKW abhängen. Chancen auf eine Margenverbesserung ergeben sich auch im Segment Gebäudetechnik.

Der Aktienkurs von CKW hält sich seit mehr als einem Jahr stabil im Bereich von 375-380 CHF. Chart: otc-x.ch

Interessant dürfte die künftige Rolle der Axpo und die Haltung der öffentlichen Hand sein, die noch 11,3% an der CKW AG hält. Sollte sich die Politik für einen Verkauf des Aktienpakets entscheiden, wäre es auch nicht überraschend, wenn die Axpo den restlichen Aktionären ein Angebot unterbreitet. Fraglich ist allerdings, ob dies deutlich über den zuletzt bezahlten Kursen liegen würde.

WIR Bank: Germann Wiggli zum neuen VRP gewählt

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Germann Wiggli ist neuer VRP der Bank WIR. Bild: zvg

An der diesjährigen Generalversammlung der WIR Bank Genossenschaft wurde der frühere CEO, Germann Wiggli, als Nachfolger von Marc Reimann zum Verwaltungsratspräsidenten (VRP) gewählt. Neu werden dem Gremium auch Daniel Hug und Yvonne Seiler Zimmermann angehören. Zudem stimmten die Genossenschafter der Erhöhung der Dividende auf 11 CHF je Beteiligungsschein zu.

Der bisherige Verwaltungsratspräsident Marc Reimann ist aufgrund der Amtszeitbeschränkung aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden. Sein Nachfolger Germann Wiggli ist kein Unbekannter: Er gehört seit 2019 dem Verwaltungsrat an und war zuvor viele Jahre in leitender Funktion für die Bank WIR tätig, unter anderem von 2006 bis 2019 als CEO. «Die Bank WIR ist ausgezeichnet positioniert, um auch in einem herausfordernden Umfeld langfristig Mehrwert für ihre Kundinnen und Kunden zu schaffen», wird der neue VRP in einer Medienmitteilung zitiert.

Neu zum Aufsichtsgremium hinzugestossen sind Daniel Hug und Yvonne Seiler Zimmermann. Daniel Hug (58) ist Eigentümer und Geschäftsführer einer unabhängigen Vermögensberatungsfirma mit angegliederter Treuhandgesellschaft in Zürich und Revisor. Yvonne Seiler Zimmermann (49) ist Professorin für Finance am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern.

Die Beteiligungsscheine der WIR Bank Genossenschaft werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 477 CHF für einen Anteilsschein gezahlt. Die Ausschüttungsrendite liegt bei 2,3%.

«Europäische Small & Mid Caps verspeisen Granolas zum Frühstück»

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Birgitte Olsen, Head Entrepreneur Investments und Portfoliomanagerin bei Bellevue Asset Management. Bild: bellevue.ch
Birgitte Olsen, Head Entrepreneur Investments und Portfoliomanagerin bei Bellevue Asset Management. Bild: bellevue.ch

Europäische Aktien rücken wieder stärker in den Fokus, auch bei internationalen Anlegern. In einem globalen Umfeld voller Unsicherheiten bietet der Kontinent Diversifikation und attraktive Bewertungen. Birgitte Olsen, Head Entrepreneur Investments und Portfoliomanagerin bei Bellevue Asset Management, erklärt, warum besonders europäische Nebenwerte überzeugen – und warum das Stockpicking von Bellevue so erfolgreich ist.

Europas Renaissance – positive Kapitalflüsse und Rückenwind

In einem von geopolitischen Spannungen und Handelskonflikten geprägten Umfeld erleben europäische Aktien ein bemerkenswertes Comeback. Nach den stark negativen Kapitalabflüssen der letzten drei Jahre kehren Investoren nun zurück: Bis Ende April 2025 flossen über EUR 20 Mrd. in europäische Aktien.

Das Bewertungsniveau ist attraktiv: Der MSCI Europe notiert mit einem Forward-KGV von ca. 13x, verglichen mit etwa 21x beim S&P 500 – was einem Bewertungsabschlag von knapp 40% entspricht. Auch bei der Dividendenrendite liegt Europa mit über 3.5% vorne.

Fiskalpolitisch schlägt Europa – und allen voran Deutschland – ein neues Kapitel auf. Nach 30 Jahren struktureller Unterinvestition werden die Verteidigungsausgaben angehoben. Aufgrund der Dringlichkeit ist das NATO-Ziel von 2% des BIP schon fast Makulatur. Künftig könnten 3.5% bis 4% anvisiert werden. Flankierend werden Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung in Angriff genommen. Das schafft eine solide Basis für Wachstum.

Auch verbessern sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen für Unternehmen und Anleger: Die EZB stellt weitere Leitzinssenkungen in Aussicht, während die Inflation dank sinkender Energiepreise und moderater Löhne weiter zurückgeht.

Europäische Indizes weisen aufgrund ihrer Sektorzusammensetzung – weniger Tech, mehr Industrie und Finanz – eine starke Binnenmarktorientierung auf, was sie robuster gegenüber tarifären Unsicherheiten macht.

Small & Mid Caps – unterrepräsentiert, unterbewertet und am Outperformen

Noch spannender als der Gesamtmarkt präsentieren sich derzeit europäische Small & Mid Caps. Während sich Anleger in den letzten Jahren auf die grossen Namen oder die sogenannten GRANOLAS fokussierten, wurden kleinere Werte vernachlässigt, mit dem Ergebnis, dass sich deren Bewertungsniveau auf dem niedrigsten Stand seit der Finanzkrise 2008 befindet.

Dabei spricht vieles für ein Umdenken. Was für Europas Aktienindizes insgesamt gilt, trifft auf Nebenwerte noch deutlicher zu. Wir haben es oft mit Hidden Champions zu tun, lokal verwurzelt und weniger abhängig von komplexen, globalen Lieferketten. Ihre Geschäftsmodelle sind meist klar fokussiert, geprägt von hoher Innovationskraft und ausgezeichneter Qualität – Eigenschaften, die in einem zunehmend volatilen und sich deglobalisierenden Umfeld besonders gefragt sind.

Von Jahresbeginn bis Ende Mai haben kontinentaleuropäische Small & Mid Caps gemessen am MSCI Europe Small ex UK eine Rendite von 12.7% erwirtschaftet, verglichen mit 10.1% für den Stoxx 600, 7.8% für den Stoxx 50 und -7.9% für den S&P 500 (wobei etwas weniger als die Hälfte der Unterperformance auf die USD-Schwäche zurückzuführen ist).

Bellevue Entrepreneur Europe Small – unternehmerisch denken, agil investieren

Der Bellevue Entrepreneur Europe Small Fonds investiert gezielt in eigentümergeführte Werte, die unternehmerisch und langfristig denken, solide bilanzieren und innovationsstark sind.

Stilagnostisch und fundamental orientiert verfolgt das Team einen differenzierten Investmentansatz. Sowohl Wachstums- wie auch Value-Titel finden Eingang ins Portfolio, was für Diversifikation sorgt und eine beständigere Performance in einem breiten Spektrum von Markt- und Zinskonstellationen ermöglicht. So wird jedes Unternehmen hinsichtlich Strategie, Cashflow und Bewertung individuell und im Austausch mit dem Management analysiert – mit dem Ziel, ein robustes und diversifiziertes High-Conviction-Portfolio aufzubauen.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Seit Jahresbeginn (per 30. Mai 2025) liegt der Fonds 13.8% im Plus – deutlich über dem breiten Markt. Auch über 3, 5 und 10 Jahre zählt der Fonds zu den besten seiner Kategorie. Ein erfahrenes Managementteam mit tiefem Verständnis der Nebenwertemärkte sorgt dafür, dass Chancen in diesem unterschätzten Marktsegment frühzeitig erkannt und konsequent genutzt werden.

Fazit

Europas Small & Mid Caps holen auf. Attraktive Bewertungen, strukturelle Wettbewerbsvorteile und eine gestärkte wirtschaftliche Basis machen die Anlageklasse zu einer vielversprechenden Ergänzung im Portfolio professioneller Investoren. Der Bellevue Entrepreneur Europe Small überzeugt dabei nicht nur mit Substanz – sondern auch mit Renditestärke.

Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Website.

SSE Holding: Prozentual zweistelliger Gewinnanstieg im Jahr 2024

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Beim Bau des Ligerztunnel setzt die SSE Group den Sprengstoff Hypex Bio ein. Bild: implenia.ch
Beim Bau des Ligerztunnel setzt die SSE Group den Sprengstoff Hypex Bio ein. Bild: implenia.ch

Es war das siebte Jahr in Folge mit positiven Wachstumsraten für die SSE Holding. Der Umsatz erhöhte sich um 5,5%, doch das EBITDA stieg weit kräftiger um 31% auf den Höchstwert von 25.9 Mio. CHF. Die Aktienkursentwicklung im letzten Jahr hat die jetzt gemeldeten starken Finanzzahlen korrekt antizipiert. Die Aktie der SSE Holding legte in den letzten 12 Monaten von 4260 CHF weiter auf jetzt 5810 CHF zu. Und wie sind die weiteren Perspektiven?

Die lange Erfolgsserie mit steigenden Gewinnausweisen differenziert die SSE Holding am Markt, wo derzeit nicht wenige Unternehmen abermals ein «Übergangsjahr» deklamieren, um so nicht Nachfrageschwächen oder Wertberichtigungen in den Vordergrund stellen zu müssen. Bei der SSE Holding ist das Momentum dagegen nicht zu übersehen. Die langfristig verfolgte Expansionsstrategie fruchtet offensichtlich, obwohl auch die SSE Holding den widrigen Einflüssen von Pandemie, Inflation und Krieg ausgesetzt ist.

Reduzierung der Methangas-Emissionen im Visier

Das zeigt sich besonders deutlich bei der Feinchemie-Tochter Valsynthèse, die den Umsatz 2024 um 26% steigern konnte. Der Wachstumstreiber ist die Auftragsproduktion des Futtermittelzusatzes 3-NOP für DSM-Firmenich als Contract Development and Manufacturing Organisation, kurz CDMO. Bovaer, so der Handelsname, verringert die Methan-Emissionen von Rindern um 30% und trägt damit nicht unwesentlich zur Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasen bei.

Politischer Wille und Wachstumsperspektiven

Da sich viele Länder zu einer starken Reduzierung der nationalen Emissionen verpflichtet haben, bleiben die Anreize für den Einsatz von Bovaer hoch. Landwirtschaft und Viehzucht sind neben Gebäuden und Transport weltweit die grössten Verursacher von Treibhausgasen. Angesichts der weltweiten Rinderpopulation von rund 1.4 Mrd. Tieren bleibt der Grossteil des Marktpotenzials bislang noch unausgeschöpft. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung erwarten ein fortgesetztes Wachstum.

Grüne «explosive» Innovation

Auch im Geschäftsbereich der zivilen Sprengstoffe spielen innovative Lösungen eine wichtige Rolle für die Geschäftsentwicklung. Am europäischen Markt ist die Tochter EurEx Holding nach mehreren Konsolidierungswellen zwar Marktführerin, doch die Nachfrage bleibt relativ stabil. Das heisst, dass der Umsatzkuchen nicht grösser wird. Für wichtige Impulse sorgt die Kooperation mit dem schwedischen Partner Hypex Bio Explosives Technology. Der neuartige Sprengstoff ist emissionsfrei und stellt einen wesentlichen Schritt in der Transformation des zivilen Sprengstoffwesens dar.

Erster Einsatz

Bereits im September 2024 war der innovative grüne Sprengstoff am Standort Gamsen erstmals eingesetzt worden. Am 15. Januar 2025 wurde dann nach umfangreichen Prüfungen und Vorarbeiten die erste Tunnel-Sprengung in Mitteleuropa mit Hypex Bio für den Ligerztunnel vorgenommen. Der Tunnel soll den letzten Einspurabschnitt zwischen Lausanne und Biel durch den Doppelspurausbau ablösen. Das Projekt wird von der SBB geführt und einem Konsortium unter Führung von Implenia umgesetzt.

Beginn der grünen Ära?

Der Tunnel hat eine Länge von 2.1 km. Die Bauarbeiten umfassen aber auch ein Viadukt, vier Fluchtstollen sowie die Neugestaltung des Kantonstrassenabschnitts. Der Ausbruch wird einer nachhaltigen Verwendung zugeführt. Das Novum ist aber die Tatsache, dass mit Hypex Bio bei zukünftigen Tunnelarbeiten, aber auch bei Sprengungen zum Gesteinsabbau und in Minenbetrieben keine Umweltbelastung mehr entstehen muss. Somit läuteten die SSE Holding und der schwedische Partner 2025 eine neue klimaneutrale Ära im zivilen Sprengstoffwesen ein.

Marktanteilsgewinne

Der Geschäftsbereich zivile Sprengstoffe konnte den Umsatz 2024 leicht steigern und in allen Märkten ausser Skandinavien die Marktanteile steigern. Dies ist umso bemerkenswerter, als die Produktion der Tochter Eurodyn schrittweise abgebaut werden musste. Anfang 2024 hatte der Besitzer des Grundstücks mitgeteilt, dass der Mietvertrag für den Produktionsstandort Würgendorf nicht verlängert wird. Der Rückbau löste ausserordentliche Aufwendungen in Höhe von 8 Mio. CHF aus.

Finanzergebnisse 2024

Das Zahlenwerk fällt dennoch überzeugend aus. Bei einem um 5,5% erhöhten Umsatz von 179 Mio. CHF stieg das EBITDA überproportional um 31% auf 25.9 Mio. CHF. Das EBIT erhöhte sich um 49% auf 17.9 Mio. CHF und der Jahresgewinn um 22% auf 7.7 Mio. CHF, trotz der Eurodyn Sondereffekte. Die Investitionen lagen 2024 um 2 Mio. CHF über dem Vorjahresniveau bei 19 Mio. CHF. Die Aktionäre sollen durch eine um 10 CHF auf 110 CHF je Aktie erhöhte Dividende am guten Ergebnis teilhaben.

Ausblick

Was ist weiterhin von der SSE Holding zu erwarten? Laut Verwaltungsrat und Geschäftsleitung wird die Feinchemie-Tochter Valsynthèse weiterhin zweistellig wachsen. CEO Gilles de Preux sieht die SSE Holding als «ideal positioniert». Im Geschäftsfeld zivile Sprengstoffe geht es jetzt darum, die grüne Innovation Hypex Bio durch das Zulassungsprozedere in den verschiedenen europäischen Märkten zu bringen. Die endgültige Schliessung des Eurodyn-Standortes wird den Jahresabschluss 2025 allenfalls «marginal belasten», so der CEO in der Medienmitteilung. Zu den längerfristigen Perspektiven äussert sich Verwaltungsratspräsident Raymond Lauretan so: «Die ausgezeichneten Ergebnisse sind die Folge einer Strategie, die darauf abzielt, die einzelnen Geschäftsbereiche zu verselbstständigen, um ihre Agilität zu stärken und künftige strategische Allianzen vorzubereiten.»

Fazit

Die SSE Holding dürfte weiterhin für positive Überraschungen gut sein, bis hin zu wertstiftenden M&A-Transaktionen oder dem IPO einer Tochtergesellschaft. Bei einer aktuellen Kapitalisierung von 168 Mio. CHF errechnet sich ein KGV von 22. Damit ist die Aktie nicht unbedingt günstig bewertet, kann aber angesichts der Gewinndynamik und möglichen Unternehmenstransaktionen oder sogenannten Liquidity Events durchaus noch weiter zulegen.

In den letzten drei Jahren ist der Aktienkurs der SSE Holding kontinuierlich gestiegen und hat sich fast verdoppelt. Chart: otc-x.ch

Die Aktie der SSE Holding wird auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 5810 CHF bezahlt.

Swiss Economic Forum: Ein Plädoyer für Europa und die Schweiz

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Am Swiss Economic Forum in Interlaken traf sich zum 27. Mal die Schweizer Wirtschaftselite, Politiker und einflussreiche Lobbyisten. Keine Frage: Bei dem Wirtschaftreffen ging es nicht nur um Inhalte, sondern auch – oder vor allem – darum, Kontakte zu pflegen, neue Kontakte zu knüpfen und das eine oder andere Geschäft einzufädeln. Dies vor allem während der Pausen und am Networkingabend, der in diesem Jahr dank günstiger Witterung unter freiem Himmel im Garten des Kursaal Interlaken stattfand.

Netzwerken in entspannter Atmosphäre: am Swiss Economic Forum 2025 im Park des Kursaal Interlaken. Bild: © NZZ Connect

Doch das Rahmenprogramm mit bekannten nationalen Wirtschaftsgrössen wie Sulzer-CEO Suzanne Thoma oder renommierten Wirtschaftswissenschaftlern wie Joseph Stiglitz lieferte nicht nur Brainfood und Inspiration, sondern den rund 1700 Teilnehmenden auch Gesprächsstoff für die Pausen. Allgegenwärtig war die grosse Unsicherheit in der Welt und die Frage nach den Auswirkungen der sich bildenden neuen Weltordnung für Europa und die Schweiz. Die gute Nachricht: Europa und auch die Schweiz haben die Chance, gestärkt aus der aktuellen Krise hervorzugehen. Wenn sie den Mut haben, zusammenzuhalten und unabhängiger von den USA zu werden.

Grosse Zustimmung für den Rahmenvertrag

Dass die Schweiz den Rahmenvertrag mit der EU annehmen soll, darüber herrschte unter den anwesenden Wirtschaftsführern überraschenderweise eine klare Meinung: 69% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des SEF sprachen sich in einer während der Veranstaltung durchgeführten Online-Umfrage für die Annahme der Verträge aus. Für José Manuel Barroso, den ehemaligen EU-Kommissionspräsident, war das Umfrageergebnis natürlich eine Steilvorlage. Denn er rief eindringlich gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten zur Geschlossenheit in Europa auf. Er machte zwar deutlich, dass er aufgrund der kulturellen und historischen Faktoren die Zurückhaltung der Schweiz gegenüber Verträgen mit der EU respektiere, die Schweiz aber schon heute in Bezug auf Handel und Investitionen stark in Europa integriert sei.

Der frühere EU-Komissionspräsident Barroso betonte im Gespräch mit Urs Gredig, dass die EU an Krisen immer wieder gewachsen sei. Bild: © NZZ Connect

Die grössten Bedrohungen für die Europa seien nicht nur der Krieg in der Ukraine und die konjunkturellen Schwierigkeiten, sondern auch der technologische Rückstand insbesondere bei der Künstlichen Intelligenz. Europa müsse daher gemeinsam handeln, um diese Herausforderungen zu meistern, so Barroso. Damit meinte er nicht nur die EU-Mitgliedsländer, sondern auch andere europäische Staaten wie die Schweiz. Eine Krise in der EU will er nicht sehen. Im Gegenteil: Die Europäische Gemeinschaft sei durch Krisen entstanden und werde auch aus der aktuellen Krisensituation gestärkt hervorgehen, war Barroso überzeugt.

Europäisches Verteidigungssystem?

Auch der US-amerikanische Ökonom und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz betont die Wichtigkeit der Unabhängigkeit von Europa, da die USA als zuverlässiger Partner für Europa nicht mehr zur Verfügung stünde. Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten bezeichnete er als einen Alptraum für sein Land. Jedoch verlange die aktuelle Situation die Notwendigkeit, strategische Verteidigungsausgaben und wirtschaftliche Vorteile in Einklang zu bringen. Kurz- und langfristig sei die Schaffung eines autonomen europäischen Verteidigungssystems von Vorteil, so Stiglitz.

Kritik an der US-Zollpolitik

In Bezug auf die Zollpolitik der Trump-Administration äusserte sich der renommierte Ökonom sehr skeptisch. An eine Rückkehr der industriellen Arbeitsplätze, die durch die Globalisierung verloren gegangen sind, glaubt er nicht. Er wies darauf hin, dass die USA derzeit sehr stark von Importen aus China abhängig sind. Diese zu ersetzen, würde wohl mehrere Jahre dauern, was Chinas Position im Handelsstreit noch stärke.

Wer ist stärker? Die USA oder China? Joseph Stiglitz fand am SEF klare Worte. Bild: © NZZ Connect

Auch Stiglitz sieht in der aktuellen Krise eine Chance für Europa. «Länder, die Demokratie, Wissenschaft, Innovation und Freiheit unterstützen, werden sich in Zukunft wirtschaftlich gut entwickeln. Europa sehe sich diesen Werten derzeit wohl am stärksten verpflichtet», so der Ökonom.

Starker Franken fordert Unternehmen

Trotz der aktuellen Entwicklungen rechnet Suzanne Thoma, CEO der Industriegruppe Sulzer, nicht mit einer Abkehr von der Globalisierung, erwartet allerdings eine Zunahme der Nationalstaatlichkeit. Dem müssten die Unternehmen Rechnung tragen. Thoma griff auch die Währungsthematik auf: Der starke Schweizerfranken zwinge die Schweizer Wirtschaft zu einem Dauergalopp. Es könnte nur passieren, dass den Firmen dabei langsam der Schnauf ausgehe. Allerdings sei es kein Fehler, stets an der Produktivität zu arbeiten.

KI als Chance

Weitere Themen neben EU, USA und den Folgen der Zollpolitik, die am diesjährigen SEF diskutiert wurden, waren auch Unternehmensführung und -nachfolge sowie Künstliche Intelligenz (KI). Gerade KI bietet auch die Chance für Schweizer Unternehmen, durch Effizienzgewinne noch produktiver zu werden. Rory Stewart, Strategieprofessor der Yale-Universität, riet den anwesenden Unternehmensführern, sich mindestens zwei Stunden täglich mit KI zu beschäftigen, um den Anschluss nicht zu verpassen. Und auch Bea Knecht, Gründerin des Streamingdienstes Zattoo, machte auf das Potenzial von KI für Unternehmen und für den Standort Schweiz aufmerksam.

Erfolg muss verdient werden

Eines wurde den Teilnehmenden bei allen Vorträgen, Gesprächen und in den Break-out Sessions vor Augen geführt: Erfolg kommt nicht von allein – egal ob im Unternehmen, Beruf, Sport oder bei ehrenamtlichen Engagements. Er muss verdient werden. «Earn it» lautete daher auch das diesjährige Motto des Schweizer Wirtschaftstreffens.

Autobahn-Raststätten: Das Geld liegt neben der Strasse

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Nur in der Nebensaison in den Abendstunden ist die Raststätte menschenleer. Quelle: Gotthard Raststätte A2 Uri AG
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Raststätte am Gotthard steigende Besucherzahlen – das dürfte sich 2025 fortsetzen. Bild: zVg

Im laufenden Jahr begeht die Gotthard Raststätte A2 Uri AG ihren 50. Geburtstag. Im Geschäftsbericht 2024 wird die Entstehungsgeschichte des Unternehmens dargelegt. Mit dem Bau der Nationalstrasse N2 in den 1960er Jahren sei es offensichtlich gewesen, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Kanton Uri grundlegend verändern würden. Das vom Durchgangsverkehr abhängige einheimische Gewerbe erkannte die Notwendigkeit, sich rechtzeitig an die neuen Gegebenheiten anzupassen und die möglichen Chancen zu nutzen – das Geschäftspotenzial sollte nicht wie andernorts internationalen Konzernen oder Mineralölgesellschaften überlassen werden. Die Urner entschieden sich für eine unabhängige Lösung. Mit den Gründungen der Urner Autogewerbe-Tankstellen AG durch die Urner Garagisten im Jahr 1968 sowie der Raststättengesellschaft Uri AG im Jahr 1975 wurde die Basis für eine «heimische» Gesellschaft gelegt.

Das vergangene Geschäftsjahr hat gezeigt, dass dieses Konzept funktioniert – die Raststättengesellschaft prosperiert. Der Gesamtumsatz legte um 7,9% auf 28,8 Mio. CHF zu. Der Anstieg der Besucherzahlen fiel mit 8,5% (auf 1,8 Mio. Gäste) noch stärker aus. Wie die regelmässigen Staumeldungen an den Festtagen zeigen, sparen die Schweizerinnen und Schweizer – wenn überhaupt – nicht bei den Autoreisen. Während in der Raststätte die Einnahmen sowohl im Restaurant als auch im Shop gesteigert wurden, nahm der Verkauf von Treibstoff an der Tankstelle (gemessen in Litern) ab. Das kann aber auch auf effizientere Motoren und das Aufkommen von E-Autos zurückgeführt werden.

Neben der Autobahnraststätte betreibt das Unternehmen die Kantine Breiti in Göschenen. Dieser Restaurantbetrieb steht nicht nur den Bauarbeitern des zweiten Gotthardtunnels offen, sondern auch anderen Gästen. Die Kantine Breite nahm 2024 den Betrieb auf und steuerte einen Umsatz von 1,426 Mio. CHF zum Gesamtergebnis bei. Auch im ebenfalls der Gruppe angeschlossenen Seerestaurant Breite (1,478 Mio. CHF) und im Catering (0,989 Mio. CHF) konnten die Erträge gesteigert werden. Der Betriebsgwinn der Raststätten-Gruppe erhöhte sich um 21,5% auf 3,64 Mio. CHF.

Mehr Pilger und Ausweichverkehr vom Brenner

Der Personalbestand erhöhte sich im Geschäftsjahr von 101 auf 115 Vollzeitstellen, der Personalaufwand legte 2024 mit 17% noch etwas stärker zu. Auch das Investitionsvolumen fiel mit 967’000 CHF um 150% deutlich höher aus. Trotzdem gelang es, den Betriebsaufwand von 2.59 Mio. auf 2.44 Mio. CHF zu senken, das übersetzte sich in ein Plus im Betriebsgewinn und einer Zunahme des Jahresergebnisses um 28% auf 1.7 Mio. CHF. Auf Basis Aktie beläuft sich der Reinertrag auf 13.80 CHF. Die Dividende wurde angesichts dieses Resultats von 6.50 auf 8.50 CHF je Aktie erhöht.

Für das Jahr 2025 erwartet die Gotthardraststätte eine Geschäftsentwicklung, die an das erfolgreiche Vorjahr anknüpfen soll. Dazu werden zwei Hauptargumente angeführt: Wegen des heiligen Jahres werden 32 Millionen Pilger in Rom erwartet, davon rund 900’000 aus Deutschland, von denen ein Grossteil über den Gotthard reisen dürfte. Dies auch, weil der zweite grosse Nord-Süd-Alpenübergang, die Brennerautobahn, saniert wird und deshalb eine Kapazitätsreduzierung zu erwarten ist. Diese Beeinträchtigung am Brenner dürfte bis Ende 2030 andauern.

LURAG auf hohem Niveau stabil

Im Gegensatz zum florierenden Geschäft der Gotthardraststätte konnte die LURAG, Luzerner Raststätten AG, welche die Raststätte in Neuenkirch betreibt, die Betriebseinnahmen und den Betriebsgewinn im vergangenen Geschäftsjahr lediglich knapp stabil halten. Gemäss Geschäftsbericht geschah dies auf «hohem Niveau». Das Holiday Inn Express-Hotel steigerte den Umsatz aus dem Vorjahr. Die Tankstellenshops hielten das rekordhohe Umsatzniveau vom Vorjahr stabil, während der Absatz fossiler Treibstoffe – wie auch an der Gotthardstrecke – leicht rückläufig war. Die Nachfrage nach elektrischer Antriebsenergie nahm dagegen zu.

Der Gesamtumsatz auf der Raststätte, inklusive Partnerbetriebe Coop Pronto und Marché, war im Geschäftsjahr 2024 leicht rückläufig (von 32.804 Mio. auf 32.088 Mio. CHF). Die Einnahmen der Raststättengesellschaft gingen leicht auf 19.9 Mio. CHF zurück (-3,5%). Der Betriebsgewinn reduzierte sich deutlich um über 10% auf 1.14 Mio. CHF, was auf eine Zunahme bei Unterhalt und Reparaturen sowie höhere Kosten in der Informatik zurückzuführen ist. Vom Reingewinn von 897’000 CHF (Vorjahr 1 Mio. CHF) werden 560’000 CHF als Dividende ausgeschüttet. Damit wird eine unveränderte Dividende von 40 CHF ausgeschüttet (auf Namenaktien mit einem Nominalwert von 500 CHF).

Die Raststätte macht vorwärts bei der «Elektrisierung» des Betriebs. Auf den Dachflächen werden bis im Herbst 2025 gesamthaft 1349 Photovoltaik-Module in Betrieb genommen, die rund 515’500 kWh Strom pro Jahr produzieren sollen. Die Anzahl der an den Ladesäulen geladenen Fahrzeuge legte um über 20% zu. Während die durchschnittliche Ladung stabil bei rund 30 kWh pro Fahrzeug liegt, stieg der Gesamtverkauf auf 682’016 kWh – das entspricht einer Fahrleistung von knapp 3.4 Millionen Kilometern mit einem gängigen Elektroauto. «Der weitere Ausbau von Ladeinfrastruktur ist in Planung. Wie bei allen Investitionen müssen wir dabei auch den per 2033 auslaufenden Baurechtsvertrag berücksichtigen», schreibt die Gesellschaft.

Weiterer Umbau in der Ostschweiz

Auch bei der Raststätte Thurau kam das Resultat im vergangenen Jahr unter Druck. Die Einnahmen fielen über 4% tiefer aus (vgl. Tabelle). Die Gruppe betreibt eine Anzahl von Raststätten in der Ostschweiz und im grenznahen Ausland. Zum Unternehmen gehören die Raststätte Thurau (zwischen Wil und Oberbüren), Mehrheiten an den Raststätten Rheintal und Walensee sowie Hörbranz im Vorarlberg und eine Minderheit an der Viamala-Raststätte Thusis. Das Betriebsergebnis der Gruppe verschlechterte sich um 11,4% auf 3 Mio. CHF, während der Unternehmensgewinn um 4,8% auf 1.059 Mio. CHF fiel.

Die Raststättengruppe wird im laufenden Jahr an der Raststätte Rheintal ein deutliches Umsatzminus verzeichnen. Anfangs März erhielt die Raststätte an der A13 in Fahrtrichtung Süden zwischen Buchs und Sevelen die Baubewilligung. Mitte März waren Restaurant, Shops und Tankstelle letztmals geöffnet. Die neue Raststätte Rheintal West soll Anfang 2026 eröffnet werden, teilt das Unternehmen mit. Während der Bauarbeiten können sich Reisende in Richtung Süden in der Raststätte Rheintal Ost verpflegen, die mit der Westseite über eine Brücke verbunden ist. Das Provisorium der Tankstelle auf der Westseite bleibt noch bis November offen, dann erhält sie ein neues Dach, und auch die Parkplätze werden überdacht. Auf den Dächern wird eine Solaranlage montiert, die pro Jahr 300’000 kWh Strom produzieren soll. Die Investitionssumme für die neue Raststätte wird auf 9 bis 10 Mio. CHF veranschlagt. In den vergangenen Jahren hat die Gruppe zahlreiche ihrer Standorte modernisiert. An die Aktionäre wird momentan keine Dividende ausgeschüttet.

Fazit

Zwar läuft der Verkehr auf den Autobahnen, für die Raststättenbetreiber besteht indes nur beschränkt Wachstumsfantasie – das zeigt sich auch an der Kursentwicklung der Raststättentitel, die in den vergangenen Jahren grösstenteils seitwärts verlief. Zudem besteht bei den Unternehmen Investitionsbedarf, um die Tankstellen für die E-Mobilität aufzurüsten. Die besten Aussichten hat im Segment die Autobahnraststätte Gotthard, die in den kommenden Jahren noch ein wachsendes Passagieraufkommen verzeichnen dürfte. Die Titel der Gotthardraststätten und der LURAG können wegen der Stabilität und der hohen Rendite als Anleihenersatz betrachtet werden.

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Wolffkran: Ein möglicher IPO-Kandidat, wie ihn sich der Markt wünscht

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Der erste WOLFF-Laufkatzkran in der 900 mt-Klasse wurde an der bauma 2025 erstmals präsentiert. Bild: wolffkran.com

Es gibt noch keine offizielle Ankündigung, doch die vom Unternehmen ausgesandten Signale legen eine bevorstehende Wachstumsfinanzierung nahe. Das muss kein Börsengang mit Kapitalerhöhung sein, kann aber. Alternativen zum IPO gibt es zwar, doch ob die mit den Interessen und Zielsetzungen des Alleineigentümers konform gehen können, bleibt eine offene Frage.

Krane sind in der Moderne essenziell für Städtebau und Infrastrukturprojekte. Mit dem Bau des ersten Drehkrans vor über 150 Jahren begründete Julius Wolff die Innovationskultur, welche die 1854 gegründete Firma Wolffkran bis in die Gegenwart prägt. Die Drehkrane werden bis heute am Gründungsort Heilbronn in Süddeutschland gebaut. Hinzu gekommen ist 2008 der zweite Standort in Luckau, Brandenburg. Aktiv ist Wolffkran weltweit mit Tochtergesellschaften in Österreich, der Schweiz, Belgien, Grossbritannien, Norwegen, Tschechien, den USA, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Hauptsitz ist in Zug in der Schweiz.

Die Wolffkran Gruppe ist weltweit tätig. Abb. Geschäftsbericht 2024

Vor kurzem wurde zum zweiten Mal ein Geschäftsbericht veröffentlicht, der gute Einblicke in Tätigkeitsgebiete, Strategie, Geschäftsmodell und die finanzielle Entwicklung gibt. 2024 belief sich der Umsatz auf 227.1 Mio. Euro, nach 199.4 Mio. Euro im Vorjahr. Das EBITDA erhöhte sich um 6.5 Mio. Euro auf 37 Mio. Euro. Der Jahresgewinn stieg um 54,7% auf 3.8 Mio. Euro.

Eckdaten

Besonders interessant ist der Blick auf die geografische Verteilung. Auf Europa entfallen 161 Mio. Euro, eine Steigerung um 4,7%. Auf Nordamerika entfallen 54.2 Mio. Euro und damit 32,6% mehr als 2023. Der Rest der Welt steuerte 11.9 Mio. Euro bei und verzeichnete mit 146,7% die höchste Wachstumsrate. Um die Potenziale im Nahen Osten besser erschliessen zu können, wurde 2024 ein Tochterunternehmen in Saudi-Arabien gegründet. Zur langfristigen Finanzierung der Expansion war eine Anleihe im Volumen von 38 Mio. CHF emittiert worden. Weiterhin wurde mit Banken ein Konsortialkredit in Höhe von 45 Mio. Euro vereinbart.

Zwei Geschäftseinheiten

Die Aktivitäten sind in zwei Geschäftseinheiten gegliedert: den Verkauf neuer Krane sowie den Flottenservice mit 800 Turmdrehkranen, der diese vermietet. Kranverkäufe steuerten 102.9 Mio. Euro zum Umsatz bei, das Wachstum lag bei 18%. Das Servicegeschäft erzielte einen um 10,6% gesteigerten Umsatz von 124.2 Mio. Euro. Der Spartenumsatz ist allerdings durch den erhöhten Verkauf von gebrauchten Kranen stark beeinflusst. Auf das eigentliche Vermietgeschäft entfielen 41.5 Mio. Euro.

Starke Position, starke Partner

Der Fokus liegt auf dem Ausbau des Nordamerikageschäfts sowie dem Aufbau des saudischen Joint Ventures mit der Zamil-Baugruppe, um die gesamte Region Nah-Ost zu bedienen. Geplant ist eine eigene Produktion sowie der Aufbau einer Flotte zum Vermieten. In der Digitalisierung ist Wolffkran Innovationsführer und strebt auf längere Sicht den autonomen Kranbetrieb an. Das Unternehmen kooperiert mit namhaften Konzernen der Bauindustrie in den bearbeiteten Märkten, beispielsweise Züblin, Lupp, Porr und Strabag.

Auf Expansionskurs

Wolffkran blickt zwar auf eine lange Geschichte zurück, doch der profitable Wachstumskurs seit 2005 ist auf die Übernahme von mittlerweile 100% der Anteile durch Peter Schiefer zurückzuführen. Verkäufer war die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, kurz MAN, die seit 1953 beteiligt war. Schiefer übernahm die Rolle des CEO und prägte die Geschäftspolitik der vergangenen 20 Jahre. Das Unternehmen ist in einer starken Wettbewerbsposition, ist solide finanziert und generiert hohe Cashflows. Das ist eine gute Ausgangsposition, um die Chancen des Marktes zu nutzen und die internationale Expansion zu beschleunigen. Die Wahl fiel nicht zufällig auf Saudi-Arabien und den Markt im Nahen Osten. Dort gibt es zahlreiche Mega-Projekte bei gleichzeitig geringen Budgetzwängen der staatlichen Auftraggeber. Aber auch in Deutschland und der gesamten EU wurden mit Mega-Infrastrukturprojekten starke Impulse für die Bauwirtschaft gesetzt.

Erste Schritte in die Financial Community

Die Emission einer Anleihe war einer erster Schritte des privat gehaltenen Unternehmens an den Kapitalmarkt, der auch die Veröffentlichung der Jahres- und Halbjahresabschlüsse notwendig machte und dazu führte, dass das Unternehmen in der Financial Community auftrat, u.a. auch als Teilnehmer der Sparks IPO Academy. Dies sind weder einzeln betrachtet noch zusammengenommen eindeutige Hinweise auf einen bevorstehenden Börsengang. Doch sie können als solche interpretiert werden. Auch die Zeitschiene, auf der, beginnend im Juli 2024 mit der Emission einer börsenkotierten Anleihe, die Schritte in die Öffentlichkeit bisher erfolgt sind, entsprechen dem typischen IPO-Muster der letzten Jahre, zumindest bei Unternehmen mit ähnlichen Charakteristika.

Wahrscheinlichkeit und Vorteile des Börsengangs

Die Öffentlichkeitsarbeit kann aber genauso gut Teil einer Strategie sein, an deren Ende die Übernahme durch einen Industriekonzern stehen soll. Bei einer Dual-Exit Strategie kann ein beabsichtigter Börsengang hilfreich für die Steigerung des Preises durch den Wunsch-Käufer sein. Bekanntermassen sind industrielle Käufer weniger als Finanzinvestoren bereit, hohe Preise zu bezahlen. Doch eher wahrscheinlich ist im Fall Wolffkran ein klassisches IPO mit Kapitalerhöhung und damit der Wandel zur Publikumsgesellschaft. Der Gesellschaft würde frisches Wachstumskapital zufliessen, der bisherige Alleinaktionär könnte dennoch über eine komfortable Aktienmehrheit verfügen, und durch das IPO würde Wolffkran den Bekanntheitsgrad signifikant steigern sowie den Zugang zum Kapitalmarkt verbreitern. Zu erwarten wäre angesichts der Innovationsführerschaft und der starken Marktposition wohl eine attraktive Börsenbewertung. Allerdings müsste der erste offizielle Schritt zum IPO die Publikation der «Intention to float» sein. Angesichts des gegenwärtig volatilen Umfelds könnte diese Ankündigung auch eher kurzfristig erfolgen.

Reto Preisig, CEO Brauerei Schützengarten: «Aktuell haben wir keinerlei Kredite in unseren Büchern»

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Die Brauerei Schützengarten, die älteste Brauerei der Schweiz, konnte im Geschäftsjahr 2023/2024 (auf Ende September 2024) einen leichten Umsatzanstieg verzeichnen. Der Betriebsertrag stieg um 1 Mio. CHF auf 92.3 Mio. CHF an. Auch der Gewinn wuchs leicht auf 2.2 Mio. CHF. Das Unternehmen zahlte wie schon in der Vorjahresperiode eine Dividende von 500 CHF pro Namenaktie.

Im Interview mit schweizeraktien.net spricht Reto Preisig, Vorsitzender der Geschäftsleitung, über die Zunahme des Absatzes von alkoholfreien Bieren, er führt aus, warum der steigende Absatz von Dosenbier Investitionen des St. Galler Traditionsunternehmens nach sich zieht und was es mit dem Slow-Brewing-Verfahren auf sich hat.

Der gebürtige Flawiler Reto Preisig leitet die St. Galler Brauerei seit Oktober 2012. Das Sortiment der ältesten Schweizer Brauerei hat er zuletzt mit seinem Team weiterentwickelt, was kürzlich mit der internationalen Qualitätsauszeichnung «Craft Brauerei des Jahres» ausgezeichnet wurde. Bild: zVg.

Herr Preisig, Sie verantworten die Geschäfte in der ältesten Brauerei der Schweiz, der 1779 gegründeten Brauerei Schützengarten. Was bedeutet es, in einem solchen Unternehmen tätig zu sein? Mehr Lust oder mehr Last?

Vor allem bedeutet mir die Arbeit im Unternehmen viel Freude. Denn die Aufgaben sind sehr vielfältig. Da ist der Kontakt zu den Mitarbeitenden, zur Kundschaft und zu den vielen Partnern. Mir ist aber selbstverständlich schon bewusst, dass ich eine grosse und verantwortungsvolle Aufgabe habe. Insbesondere während COVID war es ziemlich turbulent, denn da stand unser wichtigster Absatzkanal – die Gastronomie – komplett still. Schützengarten ist eine Erfolgsgeschichte, die Generationen der Familie gemeinsam geschrieben haben. Umso mehr freut es mich, zusammen mit der gesamten Schützengarten Crew die aktuellen und nächsten Kapitel der einzigartigen Geschichte mitzugestalten. Die Aufgaben sind sehr vielseitig. Es geht nicht nur um die Produktion von Bieren, sondern als Vollsortimenter bieten wir insbesondere unserer Kundschaft in der Gastronomie, aber auch der Privatkundschaft und an Veranstaltungen ein umfassendes Sortiment an Handelsprodukten an. Weiter pflegt Schützengarten auch noch ein grösseres Portfolio an Brauerei-eigenen Liegenschaften.

Der Bierkonsum geht hierzulande immer weiter zurück. Was unternehmen Sie gegen diesen Trend?

Der Schweizer Biermarkt verlor im vergangenen Jahr rund 1,6% an Volumen. Schützengarten konnte im vergangenen Jahr die Bierproduktion um rund 1,1% steigern. Das Wachstum kam bei uns insbesondere aus dem Segment der alkoholfreien Biere. Hier haben wir das Angebot in den letzten Jahren stark erweitert und bieten mittlerweile schon 6 verschiedene Biere und Biermischgetränke an. Auf der anderen Seite sind wir ja auch im Getränkehandel tätig und verkaufen an unsere Kundschaft auch Mineralwasser, Erfrischungsgetränke, Säfte und Energy Drinks.

Während der Umsatz mit alkoholischem Bier zurückgeht, nimmt auf der anderen Seite die Lust auf alkoholfreie Biere stark zu. Was bedeutet dies für die Brauerei Schützengarten?

Wir konnten im letzten Jahr die Produktion von alkoholfreien Bieren um 14% steigern und spüren, dass die Konsumenten vermehrt einheimische Qualität nachfragen. So sind im vergangenen Jahr in der Schweiz auch die Importe von ausländischen Bieren wieder zurückgegangen. Geholfen hat uns bestimmt auch der kürzliche Testsieg von Schützengarten Alkoholfrei in der TV-Konsumentensendung Kassensturz.

«Die Konsumenten fragen vermehrt einheimische Qualität nach»

In einem Vergleich von elf führenden alkoholfreien Lagerbieren erhielt unser Bier die Bestnote von 5,2 und überzeugte die Jury aus diplomierten Biersommeliers und Fachleuten durch seine ausgewogene und harmonische Geschmackskomposition. Dies ist ein direktes Resultat unserer konsequenten Qualitätsstrategie und der Leidenschaft unseres gesamten Teams, das tagtäglich mit Hingabe an der Herstellung unserer Biere arbeitet.

Sie propagieren das Slow-Brewing-Verfahren. Können Sie uns erklären, was es damit auf sich hat?

Slow Brewing ist das härteste und konsequenteste Gütesiegel am internationalen Biermarkt. Schützengarten ist eine von über 30 zertifizierten Brauereien aus Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und den Niederlanden. Der Zugang ist wissenschaftlich und ganzheitlich. Das Slow Brewing Institut bewertet nicht nur monatlich die Bierqualität, sondern auch die Brauerei, welche das Bier herstellt. Slow Brewing zertifiziert ausschliesslich Unternehmen, die in allen Bereichen ihrer Wertschöpfungskette fair und bewusst agieren. Neben der Verwendung reinster, natürlicher Rohstoffe ist es die langsame, schonende Brauweise, die sich ganz wesentlich auf den besonders runden und ausgereiften Geschmack von Slow Brewing Bieren auswirkt. Slow Brewer wie wir geben ihren Bieren die ideale Zeit zum Reifen. Zudem verzichten wir auch ganz bewusst auf eine nachträgliche Verdünnung des fertigen Biers und wenden das weit verbreitete High Gravity Verfahren nicht an.

Warum steigt die Nachfrage nach Dosenbieren, während die nach Flaschenbieren rückläufig ist?

Dies hat einerseits mit der gestärkten Stellung des Detailhandels zu tun, welcher in den letzten Jahren auf Kosten der Gastronomie an Terrain gewonnen hat. Der Detailhandel forciert Gebinde, bei denen kein Rückschub zurück zur Brauerei notwendig ist. Dann ist die Dose insbesondere bei der jüngeren Generation sehr beliebt und wird vor allem auch an Veranstaltungen und im on-the-go-Konsum gekauft. Sie ist leicht, bietet dem Bier Lichtschutz und ist rezyklierbar. In der Schweiz beträgt die Recycling-Quote beim Aluminium hohe 94%.

Sie planen mit einer Dosenabfüllanlage die grösste Investition in den letzten zehn Jahren. Von welcher Investitionssumme gehen Sie aus?

Sie können von einer Investition in mittlerer einstelliger Millionenhöhe ausgehen. Aufwendig sind die entsprechenden Bauarbeiten zur Bereitstellung bestehender Flächen und Infrastrukturen auf unserem historisch gewachsenen Areal. So mussten wir Garagen für unsere LKW’s freimachen und eine Passerelle in unser Abfüllgebäude bauen. Die Arbeiten kommen gut nach Plan voran, und so soll die Anlage im August in Betrieb genommen werden.

Wie werden Sie die Investitionen finanzieren. Aus Eigenmitteln oder mit einer Fremdfinanzierung?

«es kann sein, dass wir einen teil unserer Investitionen fremdfinanzieren werden»

In der Regel können wir unsere Investitionen aus eigenen Mitteln finanzieren, und so haben wir aktuell auch keinerlei Kredite in unseren Büchern. Da wir im laufenden Jahr aber zusätzlich auch noch grössere Investitionen im Sudhaus sowie im Fuhrpark tätigen werden, kann es sein, dass wir zur Überbrückung einen Teil davon fremdfinanzieren werden.

Seit letztem Jahr haben Sie mit Philipp Lämmlin einen neuen Verwaltungsratspräsidenten. Inwiefern unterscheidet sich die Strategie unter dem neuen VRP gegenüber seinem Vorgänger?

Philipp Lämmlin ist seit 2020 in unserem Verwaltungsrat und arbeitete bereits zuvor projektspezifisch an strategischen Themen mit. Er hat die aktuelle Ausrichtung also bereits vor der Übernahme des Präsidiums mitgestaltet und prägt nun in Zusammenarbeit mit dem gesamten Verwaltungsrat und in Abstimmung mit den Haupteignern die Geschicke des Unternehmens.

Sie konnten die Eigenkapitalquote im vergangenen Jahr gegenüber 2023 von 57,7% auf 62,3% ausbauen. Ihr Unternehmen ist also kerngesund. Damit stehen Ihnen Mittel zur Verfügung, um weiter zu wachsen. Käme für Sie ein anorganisches Wachstum in Frage? Also die Übernahme des einen oder anderen Mitbewerbers oder einer Klein- oder Microbrauerei?

«Wir schauen uns jeweilige opportunitäten schon an»

Mit der Inbetriebnahme unserer Gasthausbrauerei und Experimentierwerkstätte «Brauwerk» am St. Galler Hauptbahnhof sowie der Tessiner Mikrobrauerei «Birrificio Ticinese San Martino SA» konnten wir Lücken hinsichtlich Kleinchargen, Produktentwicklung sowie Markterschliessungsthemen bereits sehr gut abdecken. Aber trotzdem schauen wir uns jeweilige Opportunitäten schon auch an. Es muss aber sehr vieles zusammenpassen, damit sich ein solches Engagement dann auch lohnt. Im heutigen sehr hart umkämpften Biermarkt muss man bei Übernahmen mit grossen Abschmelzverlusten rechnen.

Wie präsentiert sich das laufende Geschäftsjahr für Sie? Sind Sie mit der Umsatzentwicklung zufrieden? Der trockene und warme Frühling könnte Ihnen in die Karten spielen.

Im letzten Jahr war der Vorsommer in der Tat nicht sehr bierfreundlich, und so hoffen wir nun auf einen sehr guten Sommer mit viel Wetterglück. Bei sonnigem Wetter sind sowohl die Gartenrestaurants in den Städten als auch Ausflugsrestaurants gut besucht und die vielen Gäste in Konsumlaune. Auch in diesem Jahr zeichnet sich wieder ein Wachstum bei den alkoholfreien Bieren ab, währenddem die Performance bei den alkoholhaltigen Bieren schon noch Aufholpotenzial hat.

Herr Preisig, herzlichen Dank für dieses Gespräch.

Die Namenaktien und Partizipationsscheine (PS) der Brauerei Schützengarten AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 39’500 CHF für eine Namenaktie und 3’000 CHF für den PS gezahlt.

Kursverlauf der auf OTC-X gehandelten Namenaktie zu nominal 1’000 CHF der Brauerei Schützengarten über die letzten drei Jahre. Quelle: otc-x.ch

Awea Fonds: Kooperation mit Loys Innovation GmbH

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Der Alpora Innovation Europa Fonds investiert in westeuropäische kotierte Gesellschaften, die über eine überdurchschnittlich hohe Innovationseffizienz verfügen. Im Bild (v.l.): Dr. Niklas Bayrle, Patrick Hofer (beide AWEA) und Dr. Julian Vincent Kauffeldt , LOYS AG. Quelle: AWEA/Linkedin

Die AWEA Fonds AG, zuvor Serafin Asset Management, startet eine Kooperation mit LOYS Innovation GmbH, ein Joint Venture der LOYS AG (beide Frankfurt/Deutschland). Die Zusammenarbeit betrifft den Alpora Innovation Europa Fonds. Das teilt das Unternehmen aus Zug mit.

Der Fonds wurde 2014 erfolgreich lanciert und erhielt renommierte Preise wie den Lipper Fund Award und den Scope Award. Die nun vereinbarte Kooperation knüpfe an die früher bestehende bewährte partnerschaftliche Struktur an mit vertrauten Gesichtern, teilt das Unternehmen mit.

Julian Kauffeldt, Geschäftsführer der LOYS Innovation GmbH, war Mitgründer der ALPORA AG und hat den Fonds lange Zeit massgeblich mitgestaltet. Zusammen mit weiteren Spezialisten der LOYS AG werde Julian Kauffeldt seine langjährige Innovations-Expertise einbringen. Das Portfoliomanagement bleibe unverändert bei der AWEA Fonds AG und werde weiterhin von Niklas Bayrle und Patrick Hofer verantwortet, schreibt Awea.

Die Zusammenarbeit betrifft auch den Fondsvertrieb. Dabei fokussiert sich AWEA Fonds AG unverändert auf den Markt Schweiz, während LOYS AG im Fondsvertrieb ausserhalb der Schweiz, namentlich in Deutschland und Österreich, tätig ist.

Die AWEA Fonds AG mit Sitz in Zug ist eine etablierte Fonds-Boutique mit Fokus auf Aktienstrategien. Das Fondsangebot konzentriert sich auf Anlagen in substanzstarke Sachwerte und ausgewählte Spezialthemen.

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