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Nexus Group: Treuhand-Tochter Findea kann 2023/24 kräftig zulegen

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Michele Blasucci ist Gründer, CEO und Hauptaktionäre der Nexus Group. Bild: zvg
Michele Blasucci ist Gründer, CEO und Hauptaktionäre der Nexus Group. Bild: zvg

In den vergangenen drei Jahren hat die Nexus Group laufend in die Entwicklung der Online-Applikationen ihrer Tochter Findea AG investiert. Diese Investitionen zahlen sich nun aus. Umsatz und Betriebsgewinn legten bei Findea zweistellig zu, während die Erträge bei Startups.ch leicht zurückgingen. Insgesamt erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2023/24 per 30. Juni einen konsolidierten Umsatzanstieg um 2,5% auf 9.6 Mio. CHF. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 308’000 CHF. Die Aktionäre sollen an der GV vom 20. November wieder einer Dividende in Höhe von 20 Rappen je Aktie zustimmen.

Startups.ch mit UBS als neuem Sponsor

Bei der auf Unternehmensgründungen spezialisierten Plattform Startups.ch hinterliess die Fusion von UBS und Credit Suisse (CS) ihre Spuren. Bisher war die CS Partner von Startups.ch und zahlte Vermittlungsprovisionen. Bedingt durch die Übernahme habe die CS im abgelaufenen Geschäftsjahr weniger Provisionen gezahlt, erläutert Geschäftsführer Michele Blasucci. Dies führte zu einem Umsatzrückgang um 1,9% auf 4.8 Mio. CHF bei der Tochterfirma Startups.ch AG. Zudem habe man eine geringere Bestellanzahl zu verzeichnen gehabt. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA erreichte bei der Startups.ch AG 0.9 Mio. CHF (-10,9%) und der Reingewinn 225’000 CHF. Zwischenzeitlich konnte mit der UBS eine Partnerschaft vereinbart werden, was sich positiv auf die Erlöse im laufenden Geschäftsjahr auswirken soll.

Findea im Wachstumsmodus

Der auf Online-Treuhanddienstleistungen spezialisierten Tochter Findea ist es gelungen, in den Wachstumsmodus zu schalten. Der Umsatz stieg um 10,4% auf 3.8 Mio. CHF. «Bei Findea tragen die grossen Investitionen der vergangenen Jahre Früchte», so CEO Blasucci. Findea hatte nicht nur in die Entwicklung des Projekts «Findea-Online» investiert, sondern auch die Organisation angepasst, um die Effizienz zu verbessern. Dies ist im Geschäftsjahr 2023/24 auch gelungen. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg um 24,6% auf 614’000 CHF. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 14,3% auf 16,1%. Findea-Online erlaube es, mit dem bestehenden Personal mehr Kunden aufzunehmen und zu verwalten, heisst es. Seit dem 1. Oktober 2024 rundet zudem das Projekt «Findea-Payroll», eine Lohnabrechnungslösung, die bestehenden Services «Accounting» und «Taxes» ab.

Bei der Websoft AG, der inhouse-Softwareentwicklungsfirma der Nexus Group, gingen Umsatz und Betriebsergebnis weiter zurück. Das Unternehmen begründet dies mit einer reduzierten Teamgrösse des Entwicklerteams. Bei der chilenischen Tochtergesellschaft Lanzate Solo kam es ebenfalls zu einem Umsatzrückgang.

Höhere Darlehen

Insgesamt erzielte die Nexus Group für 2023/24 einen konsolidierten Umsatz von 9.6 Mio. CHF nach 9.4 Mio. CHF im Vorjahr. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA war mit 1.9 Mio. CHF nahezu unverändert, der Gewinn ging um ein Drittel auf 308’000 CHF zurück. Grund dafür waren, neben einem höheren Betriebsaufwand und höheren Abschreibungen, auch höhere Finanzierungskosten von 184’000 CHF. Die Darlehen haben sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt und liegen nun bei etwas mehr als 2.3 Mio. CHF. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich auf 24,4%. Angestiegen sind in der Bilanz auch die immateriellen Anlagen, die mit 6.9 Mio. CHF den grössten Anteil des Anlagevermögens ausmachen und auf die Entwicklung der eigenen Applikationen bei Startups.ch und Findea zurückzuführen sind.

Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Michele Blasucci sehr zuversichtlich. So konnte der Umsatz in den ersten sechs Monaten um mehr als 20% gesteigert werden. Auch die Margen haben sich nach Aussagen des CEO deutlich verbessert.

Fazit

Mit dem Geschäftsabschluss 2023/24 zeigt die Nexus Group, dass die Investitionen der letzten Jahre insbesondere bei Findea zu mehr Wachstum und auch zu einer verbesserten Marge führen. Die Angaben zum laufenden Geschäftsjahr scheinen zu bestätigen, dass sich der Wachstumskurs fortsetzt. Auch wenn das Unternehmen angekündigt hat, dass es nun in die Weiterentwicklung von Startups.ch investieren will, so dürften die Entwicklungskosten in den kommenden Jahren nun tiefer ausfallen.

Schade ist, dass trotz des sich abzeichnenden Wachstumsschubs die Verschuldung weiterhin hoch ist und auch die aktivierten Eigenleistungen in den kommenden Jahren für hohe Abschreibungen sorgen werden. Kann die Nexus Group allerdings das Wachstum beschleunigen, so dürfte dies mittelfristig zu einer Reduktion der Schulden führen.

Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs von Nexus um rund 10% zugelegt. Chart: otc-x.ch

Die Aktien der Nexus Group werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 8 CHF für eine Aktie bezahlt. Damit liegt das KGV bei 42, die Dividendenrendite beträgt 2,5%. Gelingt es dem Unternehmen, weiter zu wachsen, so dürfte sich dies auch im Aktienkurs positiv niederschlagen. Die Abschreibungen auf die immateriellen Anlagen dürften allerdings weiterhin hoch bleiben, sodass nicht mit einem grossen Gewinnanstieg zu rechnen ist.

Schweizer Messebetreiber: Folgt bald die letzte Messe?

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Die Wertschöpfung der MCH Group für die Region Basel hat sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv reduziert. Bild: zvg
Die Wertschöpfung der MCH Group für die Region Basel hat sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv reduziert. Bild: MCH Group

Olma und BEA haben sich nach dem Corona-Knick wieder erholt. Die Besucher sind zurück. Doch reicht es, wenn die namensgebenden Messen Publikumsmagnete sind? Die Messebetreiber haben viel in neue Infrastruktur investiert und brauchen rentable Ganzjahreskonzepte. Angesichts der kontinuierlichen Verlagerung des Konsums ins Internet und einem geänderten Kundenverhalten – auch wenn man an Messen geht, wird dort weniger direkt gekauft – sind neue Messekonzepte gefragt. Denn mittlerweile setzen viele Unternehmen auf Onlinemarketing und E-Commerce statt auf Präsenz vor Ort. Die Kosten für Messen sind hoch, besonders wenn die Besucher nur «gaffen» und nichts kaufen.

Die Messen in der Schweiz sind aber nicht tot – sie haben sich jedoch verändert und die Betreiber sind angezählt. Das Marktumfeld ist labil: Für kleinere Ausstellungen wird es je länger, desto schwieriger, den Kopf über Wasser zu halten. In den vergangenen Jahren sind neben kleineren Messen auch bekannte Namen verschwunden: Im Jahr 2019 fanden die Publikumsmessen Züspa, Mustermesse, Comptoir-Suisse sowie die Uhrenmesse Baselworld zum letzten Mal statt. Alle diese Veranstaltungen wurden vom Basler Unternehmen MCH Group ausgerichtet.

Vom Pandemietief erholt

Bestehende Messen haben sich im laufenden Jahr dagegen eindrücklich vom Pandemietief zurückgemeldet. Die BEA meldete einen Rekord von 330'000 Besuchern und 800 Ausstellenden. In St. Gallen verzeichnete die Herbstmesse Olma im laufenden Jahr mit über 340'000 Besuchern rund 10'000 Personen mehr als im Vorjahr - und mit 620 Ausstellenden 50 mehr als im Vorjahr. In den Jahren vor Corona zog die Olma jeweils zwischen 350'000 und 360'000 Besucher an.

Doch die Lage bleibt angespannt. Insbesondere um den Olma-Betreiber, die Olma Messen St. Gallen AG, gibt es viele Fragezeichen. Boulevard-Medien haben teilweise mit grossen Lettern die existenzielle Krise des Messe- und Eventbetreibers beschworen. Tatsächlich gibt es einige Hinweise, dass eine Kapitalbeschaffung und die Wandlung in eine Aktiengesellschaft nicht wie geplant gelingen.

Die Betreibergesellschaft der Olma braucht Geld. Das Unternehmen stand im Jahr 2020 kurz vor dem Konkurs. Aufgrund der zweijährigen Ausfälle während der Corona-Pandemie und der Bauteuerung von insgesamt 26 Mio. CHF für die neue Halle 1 für 190 Mio. CHF beanspruchten die Olma Messen die Unterstützung der öffentlichen Hand in ihrer Rolle als Ankeräktionär. Stadt und Kanton schnürten mit verschiedenen Banken ein Rettungspaket und beteiligten sich mit 17 Mio. CHF.

Eine längere Frist soll es richten

Im Gegenzug sollten die Olma Messen 20 Mio. CHF Eigenkapital bei Wirtschaft und Bevölkerung beschaffen; dies, nachdem 2022 bestehende Genossenschafter bereits 5 Mio. CHF eingeschossen hatten. Zu diesem Zweck ist die Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden, die neuen Aktien sollen nach Abschluss der Kapitalerhöhung ausserbörslich an der OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt werden. Aktuell sind nach mehreren Monaten erst rund 14 Mio. CHF neues Kapital zusammengekommen. Der ursprüngliche Wunsch der Gesellschaft war, bis Ende 2024 einen Betrag von 20 Mio. CHF durch den Verkauf von Olma-Aktien zu erzielen. Die Verantwortlichen gehen nun davon aus, dass dafür mehr Zeit benötigt wird. Die Konsequenz: eine Verlangsamung der Wachstumsstrategie.

Der Neubau der in diesem Frühling eröffneten Olma-Halle 1 kostete annähernd 200 Mio. CHF. Bild: olma-halle1.ch

Auf Nachfrage von schweizeraktien.net meinte die Pressesprecherin, die Verantwortlichen seien zufrieden mit den Aktienzeichnungen. Bis Ende November würden diverse Nachbearbeitungs-Aktivitäten laufen, dann werde die Olma-Kampagne ausgewertet. Etwas Aufklärung bringt eine Anfrage bei der St. Galler Kantonalbank, ist doch das Institut Namensgeber der neuen Olma-Halle. «Die St. Galler Kantonalbank ist seit über 150 Jahren untrennbar mit der St. Galler Bevölkerung und Wirtschaft verbunden. Nähe, Verbundenheit und Tradition – das sind zentrale Werte unserer Bank. Gleichzeitig wollen wir innovativ bleiben und über unsere Region hinaus für Ideen offen sein. Dasselbe gilt für die Olma Messen St. Gallen», sagt Sprecherin Jolanda Meyer. Mit der Namensgebung habe man beide St. Galler Institutionen verbunden.

Sponsor sorgt für Auslastung

Doch es geht über Namenssponsoring und ein Zeichen der Verbundenheit mit der Region hinaus. «Als bisherige Genossenschafterin bzw. Aktionärin haben wir uns selbstverständlich an der laufenden Kapitalerhöhung beteiligt», sagt die Sprecherin. Inwiefern und in welcher Art in Zukunft der ausserbörsliche Handel der Olma-Aktien umgesetzt werden soll, ist der St. Galler Kantonalbank nicht bekannt. Das Staatsinstitut plant die neue Halle auch selbst zu nutzen – und damit für Auslastung zu sorgen. «Uns geht es immer auch um Begegnungen, um Gelegenheiten, unsere Kunden zu begeistern. Unsere Generalversammlung, eine der grössten der Schweiz, findet seit vergangenem Jahr in der SGKB-Halle statt – ebenso der Investors Day oder das Immobilienforum», so Meyer.

Es wird klar, dass die Regionen – Regierung und wichtige wirtschaftliche Vertreter – es sich nicht leisten können, dass Eventveranstalter wie die Olma Messen verschwinden würden. Laut einer Studie der Hochschule St. Gallen (HSG) werden mit den 30 Mio. CHF, welche jedes Jahr auf dem Gelände der Olma Messen umgesetzt werden, jährlich 180 Mio. CHF Umsätze in der Ostschweiz generiert. Daran hängen 1'350 Arbeitsplätze.

Gemäss der Basler MCH löst ein Franken, der beim Messebetreiber in Form von Standmieten und anderen Gebühren als Umsatz anfällt, sogar das Achtfache an Ausgaben bei lokalen Gewerbetreibenden wie Hotels, Transportunternehmen und Handwerkern in der Region aus. Deshalb ist die «Öffentlichkeit» auch in Bern für den Messebetreiber aktiv. Dort hilft die halbstaatliche BKW der Bernexpo, liquide zu bleiben.

BKW beteiligt sich an Messe-Immobilien

Der Energiekonzern übernimmt 10% der Messeplatz-Immobilien. Damit gehören neu 10% der Messepark Bern AG – und damit ein Zehntel der bisherigen Bernexpo-Hallen sowie der neuen Festhalle, die sich im Bau befindet – der BKW. Diese hat das Aktienpaket von der Messeveranstalterin Bernexpo erworben. Wie viel die BKW für das Aktienpaket bezahlt hat, geben die Beteiligten nicht bekannt. Branchenkenner gehen von 6 Mio. CHF aus. Nach dem Verkauf von 10% hält die Messeveranstalterin noch eine Minderheit von knapp 27% an der Messepark Bern AG.

Wie in St. Gallen stellt sich auch für Bern die Frage, ob es eine langfristige Strategie ist, wenn sich ein halbstaatlicher, branchenfremder Konzern im Messegeschäft engagiert – und das vor allem aus Gründen der Standortpolitik. Die BKW beteiligt sich nach einer ausgedehnten und viel kritisierten Einkaufstour in der Gebäudetechnik- und Ingenieurbranche nun auch noch an einer Immobilienfirma. Die BKW versteht den Kauf auch nicht als Rendite-Investment. Mit der Beteiligung beabsichtige die BKW vor allem, einen positiven Beitrag zum Wirtschaftsstandort Bern zu leisten, heisst es vom Unternehmen.

Knapp bei Kasse

Im Geschäftsbericht 2023 der Bernexpo zeigt sich, dass das Messeunternehmen derzeit etwas knapp bei Kasse ist. Zwar verfügt es über genügend Eigenkapital, aber die flüssigen Mittel sind von 5.8 auf 1.7 Mio. CHF geschrumpft. Dies vor allem wegen der neuen Festhalle: Als Aktionärin der Messepark Bern AG beteiligte sich die Bernexpo wie vorgesehen an den Baukosten, was mit gut 10 Mio. CHF zu Buche schlug. «Die Entscheidung, einen Anteil zu verkaufen, steht weniger im Zusammenhang mit Liquiditätsproblemen, sondern mehr mit einer langfristigen Neuausrichtung. Die Bernexpo verfolgt zunehmend ein Geschäftsmodell, das den Fokus auf das Kerngeschäft im Veranstaltungsbereich legt und sich von immobilienlastigen Engagements löst», sagt Bernexpo-CEO Tom Winter. Durch diesen Schritt könne sich die Bernexpo als Dienstleistungsanbieterin im Messe- und Eventbereich weiter profilieren und agil auf Marktveränderungen reagieren, ohne umfangreiches Anlagevermögen zu halten.

Die Bernexpo präsentierte 2020 vier Unternehmen, die den Bau der neuen, 108 Mio. CHF teuren, Festhalle ermöglichen sollen: Mobiliar, Securitas, Visana und die Immobilienfirma HRS. Diese Unternehmen beteiligen sich gemeinsam mit 30 Mio. CHF am Neubau – gleich viel wie Stadt und Kanton Bern, die jeweils 15 Mio. CHF beisteuern. Die Unternehmen Mobiliar, Securitas, Visana und HRS haben gemäss Tom Winter durch ihr finanzielles Engagement einen wichtigen Anteil an der Entwicklung und dem Bau der neuen Festhalle in Bern gehabt. Solche Investitionen geben den Partnern spezifische Rechte und Pflichten, die häufig im Rahmen langfristiger Partnerschaften geregelt sind.

ESC wäre hervorragendes Beispiel für Vision gewesen

«Die Halle ist darauf ausgelegt, neben Messen auch Grossveranstaltungen wie Konzerte, Kongresse, Sportveranstaltungen und internationale Shows zu beherbergen, was den Fokus stärker auf Event- und Freizeitnutzung legt. Die Multifunktionalität der Halle unterstützt dabei den Trend hin zu einem dynamischeren Veranstaltungsportfolio und ja, ein Jahrhundert-Ereignis für die Schweiz wie der Eurovision Song Contest (ESC) wäre tatsächlich ein hervorragendes Beispiel für die Zukunftsvision der Festhalle gewesen», antwortet Tom Winter auf die Frage, wie man die Hallen zukünftig ohne «klassische Messen» füllen könne und ob der ESC-Anlass in Bern ein Beispiel für die zukünftige Nutzung gewesen wäre.

Die Bewerbung zur Durchführung des ESC zusammen mit der Stadt Bern, dem Kanton und Biel war gemäss Bernexpo-CEO ein wunderbares Erlebnis, aber sie seien faire Verlierer und wünschten der Stadt Basel alles Gute. «Und die Medienpräsenz, die wir durch die Bewerbung erhalten haben, ist für die Vermarktung der neuen Festhalle unbezahlbar», fügt Winter an.

Die Eröffnung der neuen Festhalle soll das Profil der Bernexpo nachhaltig beeinflussen und stärken. Mit einer modernen, multifunktionalen Halle könne das Unternehmen in verschiedenen Bereichen des Event- und Kongressgeschäfts das Portfolio erweitern und attraktiver für grosse, internationale Veranstaltungen werden. Tom Winter nennt vier Punkte, die sich durch die neue Halle ändern: Stärkung der Marktposition und Attraktivität für Grossveranstaltungen, Verstärkung des Nachhaltigkeitsprofils – die neue Festhalle ist im Minergie-P-Standard gebaut und sei ein Vorzeigeobjekt innerhalb der Messelandschaft –, Erweiterung des kulturellen und wirtschaftlichen Einflusses sowie Erhöhung der Flexibilität und Nutzungsmöglichkeiten.

Tom Winter, CEO Bernexpo
Tom Winter ist CEO der Bernexpo AG. Bild: schweizeraktien.net

Wie hoch muss die Ausnützung über das ganze Jahr für eine solche multifunktionelle Halle sein? «Der Business Case sieht ein gestaffeltes Wachstum vor. Bereits im Jahr 2026 blicken wir jährlich einer Auslastung von über 80% entgegen», erklärt Tom Winter. Aktuell sei die Nachfrage nach Veranstaltungen so hoch, dass in den klassischen Veranstaltungsmonaten fast durchgehend Buchungen oder konkrete Anfragen vorlägen. Die Möglichkeit, gleichzeitig Veranstaltungen in den verschiedenen Gebäudeteilen durchführen zu können, werde bereits rege genutzt.

Art Basel oder Art Paris?

Die MCH Group hat sich am radikalsten neu positioniert, wie die zu Beginn erwähnte Aufgabe von zahlreichen «Städtemessen» zeigt. Der finanzielle Erfolg lässt auf sich warten. Seit sieben Jahren werden Verluste angehäuft. Neue Messen mit der Strahlkraft einer «Baselworld» konnten nicht etabliert werden, respektive drohen abzuwandern. Die Art Basel ist etabliert und feiert Erfolge. Dies aber auch in Miami, Hongkong und Paris. Die diesjährige Art Paris ging vor wenigen Wochen zu Ende und verlief erfolgreich. Das fördert aber einen internen Konflikt. Die Messeorte streiten sich gemäss Zeitungsartikeln darüber, wem der Lead für die Kunstmesse gehört, und es gibt Gerüchte, dass die Art Basel aus der Stadt am Rheinknie abwandert.

«Es gibt keine Pläne, die Anzahl der europäischen Messen auf nur eine zu reduzieren. Europa hat eine unglaublich reiche Sammlergeschichte und eine breite und wachsende Sammlerbasis, und wir sind überzeugt, dass genug Raum für die Messe in Basel und Paris vorhanden ist, damit sie erfolgreich sein können», sagt dazu Roman Imgrüth, CEO Exhibitions & Events bei der MCH Group. Jede Art Basel Messe sei einzigartig und werde durch ihre Gastgeberstadt und -region definiert. MCH ist überzeugt, dass Paris den Standort Basel eher bereichern als schwächen wird und dass Innovationen aus Paris nach Basel übertragen werden und umgekehrt. «Basel bietet durch seine kulturellen Institutionen und seine reiche Kunstsammlungs-Tradition – von der Fondation Beyeler bis zur Kunsthalle Basel – einen einzigartigen Rahmen, den wir weiterhin als Heimat für diese Messe sehen», sagt Imgrüth.

Uhrenmesse kommt nicht zurück

In Basel sind zuletzt neue Messen lanciert worden, etwa die «Spring Basel». Diese Messe ist aber gemäss MCH bewusst als neues Format konzipiert und nicht als Neuauflage der Muba. Es sei das Ziel, eine Veranstaltung zu schaffen, die an die hundertjährige Tradition publikumsrelevanter Messen anknüpft und sowohl jüngere als auch ältere Zielgruppen anspricht. Die Grösse ist dabei nicht der entscheidende Faktor, sondern die Relevanz und das Erlebnis für die Besucher. «Entscheidend ist, dass wir uns mit den Trends im Konsumverhalten und den veränderten Marktverhältnissen weiterentwickeln», erklärt Imgrüth

Ein Relaunch der Baselworld ist dagegen nicht geplant. Der Wegfall der Uhrenmesse war für den Basler Messebetreiber und die Region ein einschneidender Verlust, doch MCH will die Herausforderung nutzen, um das Portfolio neu auszurichten. Imgrüth führt aus: «Wir erkennen, dass das Messegeschäft sich verändert und sich von traditionellen Verkaufsplattformen hin zu Networking- und Austauschformaten entwickelt. Ein Beispiel dafür ist die Swissbau, bei der Besucherinnen und Aussteller in ihrer Branche miteinander in Kontakt kommen und sich vernetzen.»

Was will Murdoch?

Vor vier Jahren stieg James Murdoch, Sohn von Medienmogul Rupert Murdoch, bei MCH als Ankeraktionär ein. Doch Murdoch gibt sich zurückhaltend, und man wundert sich, was er mit der Beteiligung von annähernd 40% vorhat. Die Basler Steuerzahler, welche die Verluste der Messe Basel mittragen, wollen aber endlich Klarheit über die zukünftige Strategie.

Auf die Frage, ob der ESC ein Vorläufer des zukünftigen Geschäfts von MCH ist, antwortet der Manager: «Unsere Messen und Kongresse bilden nach wie vor das Herzstück unserer Aktivitäten und erfordern eine hohe Auslastung unserer Infrastruktur. Mit über 100 Veranstaltungen jährlich erreichen wir bereits eine intensive Nutzung unserer Hallen.» Der ESC und ähnliche Veranstaltungen seien hervorragende Beispiele dafür, wie vielseitig die MCH-Räumlichkeiten genutzt werden könnten. Die flexible Infrastruktur ermöglicht die Integration internationaler Kongresse, Messen, Konzerte, Shows und kultureller Events und spricht damit neue Besuchergruppen an. Die Hallen und Plätze sollen das ganze Jahr über für ein breites Spektrum an Veranstaltungsformaten zugänglich sein – von kulturellen und Bildungsevents bis hin zu kulinarischen Erlebnissen und Freizeitangeboten.

Konzepte scheinen nicht zu überzeugen

Die MCH Group ist neben Basel weiterhin an weiteren Standorten in Zürich und Lausanne aktiv und bietet dort Messen und Events an. Mit der Ineltec in Zürich und der Habitat Jardin in Lausanne sind in den vergangenen Jahren neue Messen lanciert worden. Mit etablierten Messen wie der Giardina und der IFAS in Zürich oder der Ilmac in Lausanne werden gezielt sowohl das Fachpublikum als auch die breite Öffentlichkeit angesprochen.

Gemäss MCH ist das Bedürfnis nach Messen und direkten Austauschplattformen nach wie vor gross. Aussteller und Besucher erwarten jedoch zunehmend Inspiration und Raum für Networking. MCH reagiert darauf, indem sie die Formate weiterentwickelt und alle Akteure der jeweiligen Branchen in die Gestaltung der Messen einbindet. Laut dem Messebetreiber belegen die steigenden Besucherzahlen, dass MCH mit seinen Messen und Veranstaltungen den Marktbedürfnissen gerecht wird. Allein in Basel konnte der Messebetreiber im Jahr 2023 nahezu 700’000 Besucher verzeichnen.

Für Messebetreiber ist es entscheidend, die Nutzung der Hallen das ganze Jahr über zu maximieren, um die Betriebskosten zu decken und Wert für die Stakeholder zu schaffen. Ein Blick auf die Aktienkursentwicklung – oder die mangelnde Bereitschaft der breiten Öffentlichkeit, in St. Gallen neue Aktien zu zeichnen – zeigen, dass dies den Anbietern trotz vieler neuer Konzepte noch nicht gelungen ist.

Aktien sind Zeugen der Krise

Die MCH Group schreibt seit dem Jahr 2017 Verluste. In dieser Periode hat der Aktienkurs der an der SIX kotierten Titel auch kontinuierlich an Terrain verloren und sank von 65 CHF auf rund 4 CHF. Für das kommende Jahr soll auch dank Sparprogrammen ein schwarzes Resultat geschrieben werden. Im ersten Semester des laufenden Jahres fiel auch ein Gewinn von 3.6 Mio. CHF an. Dieser ist zwar tiefer als im Vorjahr mit 4.7 Mio. CHF, damals hatte MCH aber noch von Sondereffekten profitiert.

Kursverlauf der MCH-Group-Aktie in CHF. Quelle: Schweizer Börse SIX

Auch die Titel der Bernexpo, die ausserbörslich auf der Plattform der OTC-X der Berner Kantonalbank gehandelte werden, zeigen langfristig eine Abwärtstendenz, wobei sie sich im laufenden Jahr etwas erholt haben. Erstmals seit drei Jahren konnte 2023 wieder vom Jahresbeginn weg regulär veranstaltet werden. Trotz des Wegfalls von Flächen wegen der Baustelle legte der konsolidierte Umsatz um 27,7% auf 53.5 Mio. CHF zu. Die Neuausrichtung zeigte sich in Partnerschaften im Kulturbereich, mit unterschiedlichen Veranstaltern wurden Konzerte der Rockgruppen Muse und Guns N’Roses sowie das Hip-Hop-Festival Spex durchgeführt. Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel mit 0.1 Mio. CHF wieder positiv aus, nachdem im Vorjahr noch ein operativer Verlust von 0.9 Mio. CHF resultiert hatte. Auf eine Gewinnausschüttung wird verzichtet – das dürfte bis ins Jahr 2026 auch so bleiben.

Kursverlauf der Bernexpo-Aktie in CHF. Quelle: otc-x, Berner Kantonalbank

Wie sich das Messegeschäft in der Schweiz «verzwergt» hat, zeigt eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts BAK Economics. So habe die Wertschöpfung von MCH Group für den Kanton Basel-Stadt für das vergangene Jahr 201 Mio. CHF betragen. Im Jahr 2006 wurde dafür noch ein Wert von 727 Mio. CHF angegeben. Der gesamte Beschäftigungseffekt wurde damals auf knapp 7900 Stellen beziffert, in der aktuellen Studie sind es noch 1670.

Schweizer Messebetreiber im Vergleich

(in Mio. CHF)
Umsatz EBITDA Gewinn EK-Quote Kurs 12.11.24
2023 2022 2023 2022 2023 2022 2023 2022 (in CHF)*
Bernexpo Groupe 53.5 41.9 1.1 -0.2 0.6 0.9 63.8% 70.2% 350.00
MCH Group 393.7 394 12.3 14 -14 -9.3 29.4% 25.5% 4.30
Olma Messen St. Gallen 26.7 21.5 2.4 0.8 -1.4 10.9 30.0% 20.8% 1100.00
* Olma: Ausgabepreis, sonst Kurs SIX / OTC-X

Kursaal-Casino AG Luzern: Photovoltaikanlage in Betrieb gesetzt

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Roman Baselgia (CFO), Marcel Menet (Leiter Technischer Dienst), György Bodnar (Nachhaltigkeitsbeauftragter) und Wolfgang Bliem (CEO) bei der Solaranlage auf dem Dach des Grand Casinos Luzern. Foto: grandcasinoluzern.ch

Das Grand Casino Luzern nimmt eine neue Photovoltaikanlage an der Seepromenade in Betrieb. Es setze damit ein deutliches Zeichen für eine nachhaltige Energieversorgung, teilt das Unternehmen mit. 

Die PV-Anlage wurde in enger Abstimmung mit den kantonalen Denkmalbehörden und dem Stadtarchitekten geplant. Auf dem Hauptdach des Casino-Gebäudes an der Haldenstrasse in Luzern wurden auf einer Fläche von rund 208 Quadratmetern 104 Solarpaneele installiert. Diese Paneele werden jährlich etwa 44’000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Damit könne das Grand Casino Luzern zu Spitzenzeiten bis zu 20% seines Strombedarfs decken.

Die jährlich eingesparte CO2-Menge von etwa 23 Tonnen entspreche der Umweltwirkung von über 600 Bäumen, schreibt das Grand Casino Luzern. «Die Photovoltaikanlage ist ein Meilenstein in unserer Nachhaltigkeitsstrategie», lässt sich Wolfgang Bliem, CEO des Grand Casino Luzern, zitieren. «Wir wollen unser historisches Gebäude energieeffizienter machen, ohne seinen architektonischen Charme zu beeinträchtigen. Diese Investition zeigt unser langfristiges Engagement für eine grünere Zukunft Luzerns.»

Mit der Inbetriebnahme der neuen Photovoltaikanlage setze das Grand Casino Luzern ein starkes Zeichen für die Integration nachhaltiger Energiekonzepte in historisch schützenswerte Gebäude. «Für die Umwelt wollen wir unsere Nachhaltigkeit-Massnahmen weiter ausbauen und unser Swisstainable-Label verlängern», sagt György Bodnar, der Nachhaltigkeitsbeauftragte des Grand Casino Luzern.

Die Aktie der Kursaal-Casino AG wird auf OTC-X gehandelt und kostete zuletzt 370 CHF.

Nicole Loeb, VR-Delegierte Loeb Holding: «Die Loeb Gruppe besitzt ein solides Immobilienportfolio»

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Nicole Loeb leitet als VR-Delegierte die Geschicke des Berner Familienunternehmens in der 5. generation. Bild: zvg
Loeb ist an sehr attraktiver Lage in Bern domiziliert. Bild: loeb.ch
Das Haupthaus des Berner Warenhaus- und Immobilienunternehmens ist liegt an bester Lage in der Stadt Bern. Quelle: Loeb Hodling AG

Seit neun Jahren werden die Namenaktien und PS der Loeb Holding ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Das Unternehmen betreibt nicht nur drei Warenhäuser in Bern, Biel und Thun, sondern besitzt auch ein ansehnliches Immobilienportfolio. Über den Wert des Portfolios war bisher wenig bekannt. Nun hat der Verwaltungsrat des Unternehmens zwei Verkehrswertschätzung anfertigen lassen, um mehr Transparenz zu schaffen.

Im Gespräch mit schweizeraktien.net sprechen VR-Delegierte Nicole Loeb und CFO Franz Wittwer über das Immobilienportfolio und den Geschäftsverlauf in diesem Jahr.

Frau Loeb, in diesem Jahr ist die Inflation rückläufig, die Zinsen sind gesunken. Wie hat sich das Warenhausgeschäft bei Loeb entwickelt?

Nicole Loeb: Das erste Halbjahr war witterungsbedingt schwierig. Die Nettoerlöse sind zwar weniger stark zurückgegangen. Allerdings waren viele Aktionen notwendig, um unsere Waren, vor allem im Modebereich, zu verkaufen. Dies drückt auf die Marge. In der 2. Jahreshälfte hat sich das Umfeld verbessert. Bei den Nettoerlösen liegen wir nun etwas über Vorjahresniveau. Allerdings müssen wir bei der Marge noch etwas aufholen.

Die grossen Investitionen wurden 2023 abgeschlossen. Wo setzen Sie in Zukunft neue Akzente im nach wie vor schwierigen Warenhausgeschäft?

Wir bleiben unserer Strategie treu, das persönlichste Warenhaus der Schweiz zu sein. Hier investieren wir auch weiter in persönliche Beratung, Events und Erlebnisse. Ausserdem werden wir im Haupthaus in Bern den 1., dann den 2. und 3. Stock umbauen und die Sortimente anpassen, um die vorhandenen Flächen effizienter zu nutzen.

«Wir bleiben unserer Strategie treu, das persönlichste Warenhaus der Schweiz zu sein»

Nicole Loeb leitet als VR-Delegierte die Geschicke des Berner Familienunternehmens in der 5. generation. Bild: zvg

Im Onlinegeschäft sind Sie eine Kooperation mit Zalando eingegangen. Wie entwickeln sich hier die Verkäufe?

Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Wir versenden bis zu 100 Pakete am Tag, ein spannender, neuer Absatzkanal für uns.

Im letzten Jahr wurde das Rooftop-Restaurant Nido in Bern eröffnet. Wie läuft es im Nido?

Das Nido wird nicht von uns betrieben, sondern ist verpachtet. Die Resonanz ist sehr positiv, auch wenn im ersten vollen Betriebsjahr immer wieder Optimierungen vorgenommen wurden, um noch stärker auf die Bedürfnisse der Gäste einzugehen. Mit dem Bau des Rooftop-Restaurants konnten wir unsere Immobilie allerdings erheblich aufwerten.

Auch wenn die Loeb Gruppe vor allem für ihre Warenhäuser bekannt ist, so besitzen Sie über die Warlo Immobilien AG auch die betrieblich genutzten Liegenschaften und halten in einer weiteren Immobiliengesellschaft ein Portfolio an Renditeliegenschaften. Anfang Jahr haben Sie eine Liegenschaft in Bern verkauft. Wie sieht Ihre Immobilienstrategie aus?

Franz Wittwer: Die Immobilien sind unser zweites Standbein. Bisher haben wir den Wert der Liegenschaften stets mit den Anschaffungswerten ausgewiesen. Um den Wert des Portfolios besser einschätzen zu können, hat der Verwaltungsrat zwei Bewertungsfirmen – Wüest Partner und Fahrländer – mit einer Verkehrswertschätzung beauftragt. Das Ergebnis hat gezeigt, dass unsere Liegenschaften gemäss den in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerten stark unterbewertet sind.

«Unsere Liegenschaften sind gemäss den in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerten stark unterbewertet»

Franz Wittwer ist seit 2005 für die Loeb Gruppe tätig und hat 2017 das Amt des CFO übernommen. Bild: zvg

Was heisst das konkret?

Laut den zwei Schätzungen, die eine Abweichung von nur 1,6% aufweisen, liegt der Verkehrswert des Immobilienportfolios bei 349 Mio. Fr. Verglichen mit den 187 Mio. Fr. in der Bilanz per Ende 2023 bestätigen diese Schätzungen, dass die Liegenschaften in der Bilanz mit sehr konservativen Werten ausgewiesen sind. Wichtig war uns auch, dass bei der Berechnung mit Marktmieten gearbeitet und diese mit den von der Loeb AG konzernintern gezahlten Mietzinsen verglichen wurden. Es hat sich gezeigt, dass die Loeb AG Marktmieten zahlt.

Das heisst, dass das Warenhausgeschäft nicht quersubventioniert wird?

Richtig. Es war uns sehr wichtig, hier Transparenz zu erhalten. Denn der Vorwurf der Quersubventionierung wurde immer wieder geäussert.

Werden Sie Ihre Immobilien nun aufwerten oder planen Sie ein Spin-off der Immobiliensparte?

Nicole Loeb: Vorläufig werden wir hier keine Veränderungen vornehmen. Was in der kommenden Strategieperiode passiert, wird der Verwaltungsrat zu gegebener Zeit entscheiden.

Sie haben in unseren Gesprächen öfter signalisiert, dass Sie sich auch vorstellen können, das Immobilienportfolio durch Zukäufe zu erweitern. Haben sich in den vergangenen Jahren keine Opportunitäten ergeben?

Franz Wittwer: Wir erhalten immer wieder Angebote. Allerdings müssen diese genau passen. Bisher waren keine passenden Objekte für uns dabei.

Das dritte Standbein von Loeb ist ein Wertschriftenportfolio im Wert von rund 30 Mio. Fr. Angesichts der guten Performance an den Börsen in diesem Jahr dürfte Ihnen auch dieser Bereich Freude bereiten …

Ja, das ist sicher richtig. Allerdings mussten wir feststellen, dass ein aktiv gemanagtes Portfolio performancemässig hinter den Vergleichsindizes zurückbleibt. Daher werden wir unser Portfolio künftig passiv verwalten.

Der Trend ist allgemein feststellbar. Das hilft dem Segment der kleinkapitalisierten Werte wenig, denn diese fallen aus dem Radar der Anleger.

Das können wir nachvollziehen. Allerdings wollen unsere Aktionäre eine Rendite sehen. Diese muss mindestens das Marktniveau erreichen. Wenn sie unter dem Marktniveau liegt und die Kosten für die Verwaltung noch höher ausfallen, dann liegt die Entscheidung relativ klar auf der Hand.

Mit welcher Entwicklung im Warenhausgeschäft rechnen Sie in den kommenden Jahren?

Nicole Loeb: Wir planen für das kommende Jahr eher vorsichtig, da das Umfeld anspruchsvoll bleibt. Erste Betriebe in der Industrie führen Kurzarbeit ein, es gibt auch Entlassungen. Dies könnte sich negativ auf den Konsum auswirken. Dafür pendelt sich die Teurung ein, was sich wiederum positiv auswirken könnte.

«Wir planen für das kommende Jahr eher vorsichtig, da das Umfeld anspruchsvoll bleibt»

Bern gilt auch als Tourismusstadt. Die Übernachtungszahlen sind auf Rekordwerten. Inwiefern spürt das Loeb?

Nach unseren internen Auswertungen liegt der Anteil von Touristen am Nettoerlös bei rund 1 Mio. Fr. Wir sehen hier noch Steigerungspotenzial, wobei unser Fokus immer auf den Schweizer Kundinnen und Kunden liegen wird.

Die PS der Loeb Holding bewegen sich seit einem Jahr zwischen 220 und 245 CHF. Chart: otc-x.ch

Die Namenaktien B der Loeb Holding AG werden ebenso wie die Partizipationsscheine (PS) ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden für die Aktie 240 CHF und für den PS 230 CHF gezahlt. Die PS sind im Handel wesentlich liquider. 2023 wurde für den PS eine Dividende von 6,40 CHF gezahlt, was einer Rendite von 2,8% entspricht.

 

Kursaal Interlaken: Urs Kessler soll neuer VR-Präsident werden

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Urs Kessler, derzeit noch CEO der Jungfraubahn, soll ab 1. Juli 2025 VRP der Kursaal Interlaken Holding werden. Bild: Boris Baldinger/schweizeraktien.net
Urs Kessler, derzeit noch CEO der Jungfraubahn, soll ab 1. Juli 2025 VRP der Kursaal Interlaken Holding werden. Bild: Boris Baldinger/schweizeraktien.net

Bei der Kursaal Interlaken Holding AG kommt es im nächsten Jahr zu personellen Veränderungen. Per 1. Juli 2025 soll der derzeitige CEO der Jungfraubahn Holding, Urs Kessler, das Verwaltungsratspräsidium übernehmen. Kessler ist bereits seit vielen Jahren Mitglied des Verwaltungsrates beim Kursaal Interlaken. Im kommenden Jahr wird er als CEO der Jungfraubahn Gruppe zurücktreten. Bei der Kursaal Interlaken Holding übernimmt er das Amt von Stefan Schmutz, der den Verwaltungsrat verlassen wird.

Effizienterer Verwaltungsrat

Wie die Kursaal Interlaken Holding in einer Medienmitteilung weiter erklärt, seien bereits im vergangenen Jahr die Verwaltungsräte der Holding und der Tochtergesellschaft CKI AG in Personalunion zusammengeführt worden. In einem zweiten Schritt werde an der nächsten Generalversammlung auch der Verwaltungsrat der Casino Interlaken AG integriert. «Indem die grundlegenden Entscheide zukünftig in einem Verwaltungsrat und somit an einem Tisch fallen, werden weitere Schnittstellen eliminiert, was zu einer Steigerung der Effizienz führt», schreibt das Unternehmen. Konkret werden dann die Tochtergesellschaften mit je mehreren Mitgliedern des Gesamtverwaltungsrates gebildet. Wie es in der Mitteilung ausserdem heisst, habe Urs Kessler die neuen strategischen Leitlinien als VR-Mitglied massgeblich mitgeprägt.

Casino wird in den «Spycher» verlegt

Das Casino Interlaken im Westflügel des Kursaal-Gebäudes soll verlegt werden. Bild: zvg

Nicht nur in der strategischen Führung der Kursaal Interlaken-Gruppe werden die Geschäftsbereiche «Kongresse und Events» und «Casinos» näher zusammengeführt. Auch auf der operativen Ebene sollen die Bereiche unter dem Motto «One Company» näher zusammengeführt werden. Als erste Anpassungsschritte kündigt die Kursaal Interlaken Holding an, den Standort des Casinos in den bisherigen «Spycher» zu verlegen, der bisher vor allem für gastronomische Angebote genutzt wurde. Nach dem Umzug soll im Westflügel des Kursaalgebäudes, in dem sich derzeit noch das Casino befindet, ein neues gastronomisches Angebot entstehen. Mit den eingeleiteten strategischen Massnahmen strebe der Verwaltungsrat ein qualitatives Wachstum in allen Bereichen an, womit der Kursaal und alle seine Gesellschaften nachhaltig profitabel geführt werden könnten, heisst es in der Medienmitteilung.

Im Geschäftsjahr 2023 erzielte die Kursaal Interlaken Gruppe einen konsolidierten Umsatz von 24.4 Mio. CHF und wies einen Reingewinn von 1.2 Mio. CHF aus. Beeinflusst wurde dieser allerdings durch Nachzahlungen von Kurzarbeitsentschädigungen.Aktienkurs Kursaal Interaken

Der Aktienkurs der Kursaal Interlaken-Aktie hat sich binnen Jahresfrist fast verdoppelt. Chart: otc-x.chDie Aktien der Kursaal Interlaken Holding werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 466 CHF für eine Aktie bezahlt.

 

Precious Woods: Kapitalerhöhung zur Bilanzsanierung

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Precious Woods ist in der nachhaltigen Forstwirtschaft in Tropenwäldern von Brasilien und Gabun tätig. Bild: preciouswoods.com
Precious Woods ist in der nachhaltigen Forstwirtschaft in Tropenwäldern von Brasilien und Gabun tätig. Bild: preciouswoods.com

Die Precious Woods Holding kündigt eine Kapitalerhöhung an, um ihre Bilanz zu sanieren und die Basis für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 2. Dezember 2024 sollen die Aktionäre über die Wandlung von Darlehen in Eigenkapital abstimmen.

Die Restrukturierungsmassnahmen, die im vergangenen Jahr eingeleitet wurden, konnten trotz des schwierigen Marktumfelds im Bausektor weitgehend umgesetzt werden, heisst es in einer Medienmitteilung. Im ersten Halbjahr 2024 erzielte das in der nachhaltigen Forstwirtschaft in Tropenwäldern tätige Unternehmen einen Nettoumsatz von 26.3 Mio. EUR (-20%) und musste ein negatives EBIT von 3.6 Mio. CHF ausweisen.

Um die finanzielle Stabilität zu stärken, plant Precious Woods, Darlehen im Umfang von 43.5 Mio. CHF in Vorzugsaktien umzuwandeln. Der Nominalwert der neuen Aktien soll 10.00 CHF betragen und die Aktien zu einem Wandelpreis von 50.00 CHF ausgegeben werden. Damit bleiben die Stimmrechte der bisherigen Stammaktien, die einen Nominalwert von 1.00 CHF aufweisen, zehnmal grösser. Vorzugsaktien werden jedoch bevorzugt bei Dividendenzahlungen und im Fall einer Liquidation behandelt.

Aktienkurs Precoius Woods
Die Aktien von Precious Woods haben seit Anfang Jahr rund 20% verloren. Chart: otc-x.ch

Die Aktien der Precious Wood Holding werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 5.50 CHF für eine Aktie bezahlt.

Bobst Group: Schwacher Auftragseingang – langfristige Ziele bestätigt

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Bobst hat im Oktober ein neues Competence Center in Italien eröffnet. Bild: bobst.com
Bobst hat im Oktober ein neues Competence Center in Italien eröffnet. Bild: bobst.com

Die Waadtländer Bobst Group spürt die schwache Konjunktur. An einem Analystengespräch berichtete CEO Jean-Pascal Bobst per Ende September 2024 von einem Minus von 20% beim Auftragseingang im Anlagengeschäft. Hingegen rechne das Unternehmen mit einem Plus von 5% im Servicegeschäft. Auch bis zum Jahresende sehe man derzeit noch keine Erholung bei den Auftragseingängen. Jean-Pascal Bobst machte im Analystengespräch auch deutlich, dass innovative Produkte des Unternehmens bei den Kunden zwar auf grosses Interesse stossen würden, der Weg bis zum definitiven Auftrag allerdings länger dauere als erwartet.

Bereits Anfang Jahr hatte Bobst angekündigt, dass 2024 die Umsatzzahlen und auch der operative Gewinn auf Stufe EBIT unter den 2022 erreichten Zahlen liegen werde. Bobst entwickelt und produziert Anlagen für verschiedene Verpackungsarten sowie Etiketten. Ausserdem erbringt das Unternehmen Serviceleistungen für die eigenen Anlagen. Im Geschäftsjahr 2023 steuerte das Servicegeschäft rund ein Drittel zum Gesamtumsatz der Bobst Gruppe von 1.963 Mia. CHF bei. 2022 lag der Umsatz bei 1.84 Mia. CHF und der EBIT bei 141.3 Mio. CHF.

Gleichbleibende reguläre Dividende erwartet

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen zudem einen negativen Einfluss der Wechselkurse auf das Gesamtergebnis. Allerdings bestätigte Jean-Pascal Bobst auch die bereits früher kommunizierten langfristigen Zielsetzungen. Demnach liegt das Umsatzziel weiterhin bei 1.8 bis 1.9 Mia. CHF, die EBIT-Marge soll mindestens 8% betragen. Bei der Eigenkapitalquote visiert das Unternehmen einen Wert von 30 bis 35% an und die Ausschüttungsquote soll mindestens 50% betragen. CFO Attilio Tissi bekräftigte auf Nachfrage auch nochmals, dass es für 2024 keinen Grund gebe, nicht eine gleiche Dividende wie 2023 zu zahlen. Für 2023 hatte Bobst eine reguläre Dividende von 5 CHF und zusätzlich eine einmalige Sonderdividende gezahlt. Ziel der Eigentümerfamilie sei es weiterhin, die Verschuldung in der JBF Finance SA zu reduzieren, so Tissi. Über die JBF Finance SA hatte die Familie Bobst Ende 2022 ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreitet und die Aktien dekotieren lassen. Seit Anfang 2023 werden die Bobst-Aktien ausserbörslich auf OTC-X gehandelt.

Aktienkurs Bobst
Der Aktienkurs der Bobst Group bewegt sich seit Anfang Jahr seitwärts. Chart: otc-x.ch

Der letztbezahlte Aktienkurs lag bei 69.50 CHF. Bei einer gleichbleibenden Ausschüttung liegt die Dividendenrendite bei 7,2%.

Johan Utterman, Lombard Odier: «Unsere langfristige Erfolgsbilanz ist stark»

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Der Lombard Odier Investment Managers Anlageansatz des LO Funds Swiss Small & Mid Caps folgt dem Bottom-up-Prinzip und basiert auf Fundamentalanalysen, mit denen führende Unternehmen mit eindeutigen Wettbewerbsvorteilen, nachweislich erfolgreicher Geschäftsleitung, Kernkompetenzen und überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial, identifiziert werden sollen. Das Portfolio setzt sich aus rund 35 Positionen zusammen, die eine Mischung aus zyklischen Titeln sowie Wachstums- und Substanzwerten bieten.

Der von Johan Utterman, Head of Swiss Equities bei Lombard Odier Investment Managers, geführte Fonds verwaltet AuMs von derzeit 265 Mio. CHF. Johan Uttermann ist gebürtiger Schwede und stiess 2008 zu Lombard Odier. Foto: schweizeraktien.net

Herr Utterman, mit Ihrem Fonds outperformen Sie die Benchmark SPI Extra in diesem Jahr um fast 3%-Punkte. In 2022 und 2023 mussten Sie noch eine Underperformance hinnehmen. Wo sehen Sie die Hauptgründe für die gute Performance in 2024?

2022 erwies sich als schwierig, da die Aktienkurse von makroökonomischen Überlegungen und Rotationen der Stilfaktoren bestimmt wurden. 2024 sind die Unternehmensgewinne wieder in den Fokus gerückt, was der Aktienauswahl weitaus förderlicher ist. Auf diese Weise erzielen wir in der Regel eine Outperformance.

Als wir das letzte Mal miteinander vor drei Jahren gesprochen hatten, wiesen Sie AuM von über 600 Mio. CHF aus. Jetzt sind es noch knapp 300 Mio. CHF. Was führte zu der sehr deutlichen Abnahme des Fondsvermögens?

Ende 2023 schloss unsere Privatbank weltweit Small- und Mid-Caps aus ihrer strategischen Vermögensallokation aus. Dies führte zu Abflüssen, was sich in Zukunft natürlich wieder umkehren könnte. Darüber hinaus wurde ein weiterer wichtiger Investor von einem Konkurrenten übernommen, was zu weiteren Abflüssen aus dem Fonds führte. Allerdings haben wir in diesem Jahr Subskriptionen von Pensionsfonds für unsere Mandate verzeichnet, was bedeutet, dass der Grossteil der verwalteten Vermögenswerte in Mandaten und nicht in den Fonds liegt. Unsere langfristige Erfolgsbilanz ist stark. Seit wir im November 2015 die Verwaltung übernommen haben, rangiert der Fonds im ersten Quartil und hat eine äusserst wettbewerbsfähige Informationsquote. Wir haben erfolgreich eine Outperformance mit einem relativ geringen Tracking Error erzielt, was für viele institutionelle Anleger attraktiv ist. Heute gehen einigen unserer grösseren Konkurrenten die Kapazitäten aus, was uns in eine gute Position bringt.

Ihre grösste Position ist, wie vor drei Jahren, immer noch Lindt & Sprüngli. Damals bewegte sich der Kurs um 100’000 CHF, so wie heute. Auf was führen Sie die langanhaltende Seitwärtsbewegung zurück?

Die lang anhaltende Seitwärtsbewegung lässt sich auf zwei Faktoren zurückführen, nämlich höhere Zinssätze und höhere Kakaobohnenpreise. Höhere Zinssätze haben zu einer Kompression der Bewertungsmultiplikatoren geführt, die sich nun, da die Zinssätze fallen, umkehren könnte. Höhere Kakaobohnenpreise haben zu Bedenken hinsichtlich einer negativen Preiselastizität beim Volumenwachstum geführt. Das Unternehmen hat weiterhin gute Ergebnisse erzielt, und wir halten ein organisches Umsatzwachstum von 6-8% mit einer EBIT-Margenexpansion von 20-40 Basispunkten für attraktiv. Die absolute Position spiegelt auch den Anteil von Lindt & Sprüngli von 6,9% in der SPIEX-Benchmark zum 31.10.2024 wider. Die relative Wette war bescheidener.

Die Position Barry Callebaut haben Sie in diesem Jahr neu aufgebaut, obwohl der Kurs sich seit längerem in einem Abwärtstrend befindet. Sie haben diese Position  in Ihrem Portfolio auch stärker gewichtet als in der Benchmark. Welche Chancen sehen Sie bei diesem Unternehmen?

Wir haben Barry Callebaut in diesem Jahr gut gehandelt und mit dem Titel Geld verdient.  Zu Beginn des Jahres waren wir nicht investiert und konnten so den Kursrückgang vermeiden. Wir haben dann eine Position eröffnet, um von einer im historischen Vergleich günstigen Bewertung zu profitieren. Seit Jahresbeginn haben wir den Titel untergewichtet.  Heute sind wir gleichgewichtet, da wir glauben, dass der EBIT für das Geschäftsjahr 2024, der später in diesem Monat gemeldet wird, die Konsenserwartungen möglicherweise übertreffen könnte. Mit Blick auf die Zukunft sind wir besorgt, dass sich ein höherer Kakaobohnenpreis negativ auf das Volumenwachstum auswirken könnte. Lindt & Sprüngli könnte dank seiner Positionierung im Bereich Premium-Schokolade weniger betroffen sein.

Immobilientitel sind in Ihrem Portfolio gegenüber der Benchmark deutlich übergewichtet. Welches sind neben den sinkenden Zinsen die Hauptgründe für diese Übergewichtung? Werden Sie Immobilientitel weiter ausbauen?

Im Oktober haben wir bei unseren Immobilienwetten einige Gewinne mitgenommen, sodass der Sektor nicht mehr wesentlich übergewichtet ist. Der Hauptgrund für die Übergewichtung waren die sinkenden Zinssätze. Wir besitzen ausgewählte Namen mit erstklassigen Standorten, hoher Auslastung und stetigem Wachstum der Mieteinnahmen, um das Dividendenwachstum zu unterstützen.

Bei unserem letzten Gespräch 2021 haben Sie Pierer Mobility positiv herausgestrichen. Dieser Titel war lange eine feste Grösse in vielen Schweizer Small & Mid Cap Fonds. Was hat Ihrer Meinung nach zum Kursverfall von Pierer Mobility geführt?

Pierer Mobility hat unter drei Faktoren gelitten: Vorverlagerung der Nachfrage während der Corona-Pandemie, höhere Zinssätze und hohe Verschuldung.

Wann sind Sie aus dem Titel rausgegangen? Könnten Sie sich vorstellen, wieder bei Pierer Mobility einzusteigen?

Wir haben die Aktie vor über einem Jahr verkauft, aber die Grösse der Position bereits 2022 deutlich reduziert. Im Moment sehen die Aussichten des Unternehmens schwierig aus, sodass wir in nächster Zeit wahrscheinlich nicht wieder einsteigen werden.

Bachem und PolyPeptide sucht man vergeblich in der Liste Ihrer Engagements. Der Kursverlauf zumindest bei Bachem gibt Ihnen und dem Ausstieg aus dieser Position recht. Wann könnten Sie sich einen Wiedereinstieg in die Peptide-Hersteller vorstellen?

Wir schätzen den GLP-1-Bereich und betrachten Diabetes und Fettleibigkeit als zwei chronische Krankheiten, die in den nächsten zehn Jahren für ein beträchtliches Wachstum sorgen werden. Sowohl Bachem als auch PolyPeptide hatten jedoch Schwierigkeiten, ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen. Wir warten auf den Beweis, dass die Unternehmen dies erfolgreich tun können.

Sandoz gehört zu Ihren drei grössten Positionen im Portfolio, die Sie allerdings in diesem Jahr reduziert haben. Was sind die Gründe für die Reduktion?

Wir schätzen Sandoz aufgrund seines Wachstums bei Biosimilars, das eine positive Verschiebung der Mischung und eine Ausweitung der EBITDA-Marge vorantreibt. Die Aktie hat seit Jahresbeginn um bis zu 50% zugelegt, weshalb wir einige Gewinne mitgenommen haben.

Welche anderen Aktien in Ihrem Portfolio möchten Sie hervorheben?

Ein weitere Aktie, die uns gefällt, ist Belimo. Das Unternehmen setzt auf Energieeffizienz. Belimo stellt Antriebe, Regelventile und Sensoren für Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HVAC) her, die von zwei strukturellen Wachstumstrends profitieren. Zum einen sind dies Rechenzentren, die gekühlt werden müssen und 10% des Konzernumsatzes ausmachen, der um 30% wächst. Der zweite Trend ist die Nachrüstung von Gebäuden. Gebäude sind für 40% der Treibhausgasemissionen verantwortlich, und in vielen Fällen müssen die HVAC-Systeme nachgerüstet werden, um die Energiekosten zu senken und die CO2-Ziele zu erreichen.

Normalerweise reagieren Börsen ja nicht besonders stark auf politische Begleiterscheinungen wie Krisen, Neuwahlen usw. Von welcher Entwicklung der Märkte in der näheren Zukunft gehen Sie aus?

Diese Woche fanden die US-Wahlen statt. Wir haben versucht, das Portfolio so zu positionieren, dass es unabhängig vom Ergebnis gut abschneidet. Durch den Sieg von Trump nehmen die Befürchtungen über Handelszölle zu, was Aktien mit China-Exposure weiter belasten könnte.

 

Sunrise Spin-off: Wie vielversprechend ist die Aktie des zweitgrössten Schweizer Telekom-Unternehmens?

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Sunrise Shop, hier in der Mall of Switzerland. Bild: mallofswitzerland.ch
Sunrise Shop, hier in der Mall of Switzerland. Bild: mallofswitzerland.ch

Es ist eine Rückkehr an die Börse, denn Sunrise war bereits börsenkotiert – bis 2020. Damals hatte der US-Telekomgigant Liberty Global das Unternehmen übernommen und daraufhin die Dekotierung betrieben. Schon seit Februar 2023 wird der erneute Börsengang durch zahlreiche Ankündigungen und Pressemitteilungen avisiert. Was steckt hinter der Transaktion, wie ist sie strukturiert und was können die neuen Aktionäre erwarten?

Ein kurzer Blick auf den Platzhirsch am Schweizer Telekom-Markt, Swisscom, offenbart, dass sich interessierte Anleger nicht allzu viel versprechen sollten. Seit 2012 zahlt Swisscom eine unveränderte Dividende von 22 CHF je Aktie. Nach dem Kursrutsch der letzten Woche beträgt die Dividendenrendite 4,1%. In den vergangenen fünf Jahren lag der Jahresumsatz relativ stabil bei knapp über 11 Mrd. CHF, der Nettogewinn pendelte geringfügig um die 1.7 Mrd. CHF, wovon 1.1 Mrd. CHF als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Auch der Aktienkurs zeichnet sich durch eine Seitwärtsbewegung aus, die sich in den letzten 10 Jahren zwischen 450 CHF und 600 CHF abspielt. Bei dieser Aktie passt die in der Schweiz gern und häufig verwendete Titulierung „Obligationenersatz“.

Swisscom Aktienkurs
Swisscom ist seit Jahren zwar ein zuverlässiger Dividendenzahler. Der Aktienkurs hat seine Höchststände von über 600 CHF allerdings nicht mehr erreicht. Chart: six-group.com

Telekom-Marktanteile in der Schweiz

Der Telekom-Markt war einst ein Wachstumsmarkt, ist jedoch zwischenzeitlich in den reifen Volkswirtschaften saturiert. In weiten Teilen handelt es sich um ein Commodity-Business, obwohl es weiterhin in Teilbereichen Innovationen gibt. Die Marktanteile in der Schweiz ändern sich kaum. Swisscom dominiert mit einem Marktanteil von rund zwei Dritteln das Festnetzsegment, die zweitplatzierte Sunrise kommt auf 14%. Im Segment Mobilfunk liegen die Marktanteile bei 57% respektive 24%. Im Segment Breitband sind es 50% respektive 29%. Den Rest des Marktes teilen sich abgeschlagen Salt, Quickline und weitere Anbieter.

Kein schärferer Wettbewerb zu erwarten

Wie Sunrise explizit ausführt, sind Marktanteilsgewinne durch Wettbewerbsintensivierung in der Schweiz nicht das Ziel. Vielmehr sollen differenzierte kundenspezifische Lösungen beispielsweise für KMU, grössere Unternehmen und Privatkunden dazu beitragen, die Margen selektiv zu erhöhen. Das scheint aussichtsreich, denn Sunrise hat weiterhin Zugriff u.a. auf Entertainment- und Sportübertragungsrechte des Liberty Global Content-Portfolios. Dazu kommen zahlreiche Streaming-Apps wie Netflix, Apple TV und Disney. Einen Wettbewerbsvorsprung bietet die neue TV-Box, die nicht nur aus rezykliertem Plastik besteht, sondern auch 20% weniger Strom verbraucht, also einen grossen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit macht.  Der Verzicht auf Preisschlachten trifft sich insofern gut, als Swisscom wohl auf Jahre hin den Fokus hauptsächlich auf die Integration der Akquisition der Vodafone-Aktivitäten in Italien richten wird. An hartem Preiswettbewerb sind beide Markführer nicht interessiert, was typisch für eine Oligopolstruktur in einem begrenzten und regulierten Markt ist. Bemerkenswert ist in diesem Kontext, dass die Schweizer Eidgenossenschaft unverändert die Mehrheit am Aktienkapital von Swisscom hält.

Priorität: Schuldenabbau

Bei Sunrise sollen die hohen freien Cash-Flows vorrangig zur Reduzierung der Verschuldung verwendet werden. Die Verbindlichkeiten bewegen sich etwa beim Viereinhalbfachen des EBITDA, bei Swisscom dagegen trotz der Übernahme des italienischen Vodafone-Geschäfts lediglich beim Zweieinhalbfachen des EBITDA. Ziel von Sunrise ist es, den Aktionären eine Dividendenrendite von wenigstens 4% zu bieten. Zu den Pluspunkten zählt, dass die Ausschüttung in den ersten Jahren steuerfrei erfolgen wird.

Wer ist Liberty Global?

Wie kommt es, dass Sunrise so hoch verschuldet ist? Dazu ist ein Blick auf die Vorgeschichte und das Geschäftsmodell von Liberty Global sowie die wertoptimierenden Taktiken des Grossaktionärs John Malone hilfreich, wenn nicht sogar unerlässlich. Liberty Global sitzt in den USA und ist durch zwei sogenannte Tracking Stocks an der Nasdaq kotiert. Die eine Gesellschaft hält Beteiligungen an europäischen Telekom-, Vertriebs- und Content-Gesellschaften, die andere an entsprechenden Gesellschaften in Lateinamerika und in der Karibik. In den USA ist Liberty Global nicht aktiv.

Die Aktien von Liberty Global werden in den USA gehandelt. Chart: google.com

Die Vorgehensweise zur Renditesteigerung

Zum Geschäftsmodell gehören Akquisitionen, Konsolidierungen, Abspaltungen. Nicht anders als Private Equity-Investoren werden die Zielgesellschaften in der Regel mit wenig Eigenkapital und viel Fremdkapital übernommen. Dafür genehmigt sich der Alleingesellschafter in der Halteperiode hohe Dividenden. Das funktioniert im Telekomgeschäft gut, weil die Cash-Flows hochgradig prognostizierbar sind. So wird eine hohe Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital erzielt. Wird die Gesellschaft dann nach einigen Jahren, so wie jetzt Sunrise, wieder an die Börse gebracht, bleibt der Verschuldungsgrad hoch und muss erst einmal reduziert werden, um ein besseres Kreditrating erzielen zu können. Ein gutes Beispiel ist die 2009 getätigte Übernahme des deutschen Kabelnetzbetreibers Unitymedia, kurz UPC, für 3.5 Mrd. Euro. Bereits 2014 zeigte sich Vodafone interessiert, die Gespräche scheiterten. 2018 kam dann jedoch die Transaktion zustande, allerdings ergänzt um die Liberty Global Aktivitäten in Rumänien, Tschechien und Ungarn. Der Preis: 18.4 Mrd. Euro. Der Vorstoss von 2014 hat wohl nicht gefruchtet, weil die deutsche Wettbewerbsbehörde keine Fusionen unter Kabelnetzbetreibern genehmigen wollte. Daraufhin wurde das grössere Paket geschnürt, und da es somit eine EU-Angelegenheit geworden war, waren nun die EU-Wettbewerbsbehörden und die EU-Kommission zuständig. Die sahen keine Monopolbildung und genehmigten die Transaktion 2019.

Kapitalgewinne und Steueroptimierung

Für Liberty Global war es ein lukratives Geschäft. Es wurden in der Halteperiode 3.8 Mrd. Euro abgeschöpft und beim Verkauf weitere 7.2 Mrd. Euro Kapitalgewinn verbucht. Die Unternehmenssteuern während der Halteperiode beliefen sich auf nur 50 Mio. Euro, der Veräusserungsgewinn konnte ebenfalls nahezu steuerfrei gestaltet werden. Es passt ins Bild, dass Liberty Global bei der komplexen Struktur des Spin-offs von Sunrise durch Aktien mit 10fachem Stimmrecht am Ende 30% der Stimmrechte kontrolliert.

Geschäftszahlen 2023

Im Geschäftsjahr 2023 lag der Umsatz von Sunrise bei 3 Mrd. CHF. Davon entfielen jeweils 35% auf Festnetz und Mobiltelefonie sowie 26% auf das B2B-Geschäft. Die adjustierte EBITDA-Marge beträgt 34%, die Free Cash-Flow-Marge 12%. Es ist ein “Pure Play” auf den Schweizer Telekom-Markt. Zu den Vorteilen für die bestehenden amerikanischen Aktionäre zählen die deutlich tieferen Kosten des Fremdkapitals in Schweizerfranken sowie auch die tiefere Inflation und Steuerquote in der Schweiz. Zunächst wird Sunrise nach dem Spin-off überwiegend amerikanische Anteilseigner haben. Da das Interesse der Liberty Global Aktionäre an einem Pure Play auf den im globalen Massstab kleinen Schweizer Telekom-Markt begrenzt sein dürfte, ist zu erwarten, dass die meisten Aktien in die Schweiz wandern werden.

Zeitplan

Deshalb werden zunächst Bezugsrechte an die Aktionäre verteilt, deren Handel am 4. November an der Nasdaq aufgenommen wurde. Ab 12. November werden dann die Aktien ausgegeben. Die Aktionäre können bei dieser Strukturierung der Transaktion entscheiden, ob sie die Aktien beziehen wollen. Für erste Indikationen zum Aktienkurs wird es ab 12. November kommen, nachdem der Aktienhandel an der Nasdaq aufgenommen wurde. An der SIX wird der Aktienhandel voraussichtlich am 15. November starten. Das Kürzel ist SUNN. Die Sunrise Aktie wird spätestens nach fünf Handelstagen, also bis 22. November in den SPI Index der SIX aufgenommen werden. Damit kommen institutionelle Investoren, die passiv gemanagte Index-Fonds oder -ETFs in ihrer Produktpalette haben nicht um die Aktie herum. Ob sich viele Privatanleger für Sunrise begeistern können, wird erst die Zeit zeigen. Es ist davon auszugehen, dass der Grossteil des Sunrise-Aktienhandels an die Schweizer Börse migrieren wird.

Zwei Klassen von Aktien

Die Aktionäre von Liberty Global erhalten ein Sunrise A-Bezugsrecht für je fünf Liberty Global A- oder C-Aktien sowie zwei B-Bezugsrechte für eine Liberty Global B-Aktie. Der Unterschied ist, dass die B-Aktie nur mit einem Zehntel an den ökonomischen Ansprüchen teilhat, aber mit vollem Stimmrecht ausgestattet ist. Die B-Aktien werden an keiner Börse gehandelt. Diese Struktur ist in Übereinstimmung mit dem Schweizer Recht, was in den Informationsdokumenten zum Spin-off hervorgehoben wird.

Zahlen des dritten Quartals

Im dritten Quartal 2024 ging der Umsatz um 1,3% auf 749 Mio. CHF zurück. Die Entwicklung verlief unterschiedlich. Während das dominierende Privatkundengeschäft einen Rückgang um 4,4% auf 538.6 Mio. CHF verzeichnete, stieg der Umsatz im Segment Geschäftskunden und Grosshandel um 6,8% kräftig auf 207.3 Mio. CHF. Bis Jahresende sollen die Verbindlichkeiten um 1.5 Mrd. CHF zurückgeführt werden. Für das Geschäftsjahr 2024 wird eine Dividendenzahlung in Höhe von mindestens 240 Mio. CHF versprochen. Die Dividendenzahlungen der nächsten fünf Jahre und mehr unterliegen nicht der Schweizer Verrechnungssteuer, so die offiziellen Aussagen von Sunrise anlässlich des Spin-offs.

Fazit

Die Bereicherung des Kurszettels durch Sunrise ist erfreulich, nach den zahlreichen Abgängen durch Fusionen und Taking Privates vom Kurszettel der SIX in der jüngeren Vergangenheit. Durch die schiere Umsatzgrösse wird Sunrise schnell ein Mitglied im SPI-Index und gewinnt dadurch auch am Kapitalmarkt Visibilität. Dies wird auch dadurch unterstützt, dass Sunrise für Schweizer Investoren kein komplett neuer Name auf dem Kurszettel ist, immerhin war das Unternehmen bis 2020 schon einmal an der SIX kotiert. Ob die Aktie in das Portfolio passt, kommt auf die Anlagestrategie des Investors an. Der Telekom-Sektor zeichnet sich durch seine relative Reife aus, aber eben auch durch gut prognostizierbaren Cash-Flow. Wer starke Wachstumsraten sucht, wird in anderen Wirtschafts-Sektoren eher fündig. Für Sunrise spricht zweifellos die zu erwartende Dividendenkontinuität, doch grosse Steigerungen sind eher unwahrscheinlich. Gegen ein Engagement spricht die Tatsache, dass die B-Aktien nur 3% des Aktienkapitals repräsentieren, jedoch einen Stimmanteil von 30%. Dies mag zwar gesetzeskonform sein, steht jedoch im Widerspruch zur Best Practice-Regel “one share, one vote”.

Brunni-Bahnen Engelberg: Herausfordernde Sommersaison und Kauf der Brunnihütte

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Die Brunnihütte am Härzlisee oberhalb von Engelberg gehört neu den Brunni-Bahnen. Bild: zvg
Die Brunnihütte am Härzlisee oberhalb von Engelberg gehört neu den Brunni-Bahnen. Bild: zvg

Nach einem starken Geschäftsjahr 2023/24 starteten die Brunni-Bahnen in Engelberg witterungsbedingt verhalten ins laufende Geschäftsjahr. Wie die Bahn anlässlich der Generalversammlung (GV) bekannt gab, lag der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres um 13,0% unter dem Vorjahreswert. An der GV wurden die Aktionäre zudem über den Kauf der Brunnihütte informiert, die per Ende Oktober 2024 vom SAC Engelberg übernommen wurde.

25 CHF Dividende je Aktie ausgeschüttet

Die über 300 Aktionäre wählten an der Generalversammlung den gesamten Verwaltungsrat der Bahn mit ihrem Vorsitzenden Fredy Miller wieder und stimmten der Ausschüttung einer Dividende von 25 CHF je Aktie zu. «Diese Entscheidung reflektiert die solide finanzielle Lage der Brunni-Bahnen und unterstreicht unser Bestreben, einen nachhaltigen Wert für unsere Aktionäre und Aktionärinnen zu schaffen», wird Verwaltungsratspräsident Fredy Miller in einer Medienmitteilung des Unternehmens zitiert. Im per Ende März beendeten Geschäftsjahr 2023/24 konnte die Bahngesellschaft zwar ein Umsatzplus von 8,7% auf 7,6 Mio. CHF verzeichnen, lag aber aufgrund höherer Betriebskosten beim Betriebsergebnis (EBITDA) mit 1,53 Mio. CHF leicht unter dem Vorjahreswert.

Witterungsbedingt weniger Gäste im Jahr 2024

Den Start ins laufende Geschäftsjahr bezeichnen die Brunni-Bahnen in der Medienmitteilung als «herausfordernd». Einzig in den Monaten Juli und August verzeichnete die Bergbahn grosse Besucherströme und liegt daher in den ersten sechs Monaten umsatzmässig rund 13,0% unter den Vorjahreszahlen. Bei den Ersteintritten wurden im Vergleich zum 5-Jahresschnitt 20% weniger Gäste gezählt, so die Bahn. Als Grund werden im Herbst witterungsbedingte Stornierungen angeführt. Hingegen legte die Gastronomie im gleichen Zeitraum um 8,5% zu. «Insgesamt zeigt diese Entwicklung, dass neben dem vielseitigen Freizeitangebot auch die Gastronomie ein tragendes Element der Brunni-Bahnen ist», so Geschäftsführer Roman Barmettler.

Der zunehmenden Bedeutung der Gastronomie trägt die Brunni-Bahnen Engelberg AG nun auch Rechnung, indem sie per Ende Oktober 2024 die Brunnihütte, eine Berghütte mit Restaurant und 40 Betten, vom SAC Engelberg gekauft hat. Bereits seit einem Jahr wurde die Hütte im Pachtverhältnis von den Brunni-Bahnen erfolgreich bewirtschaftet, heisst es in der Mitteilung.

Aktienkurs Brunni-Bahnen
Der Kurs der Brunni-Bahnen-Aktie bewegt sich stets zwischen 1800 und 2000 CHF. Chart: otc-x.ch

Die Aktie der Brunni-Bahnen Engelberg AG wird ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 2’000 CHF für eine Aktie bezahlt.

GV-Termine und Veranstaltungen