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Valora: Gewinn im ersten Halbjahr gesteigert und reduzierte Prognosen bestätigt

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Valora betreibt rund 240 Kioske auf SBB-Flächen. Bild: valora.com

Der Detailhändler Valora hat im ersten Semester 2019 bei einem gehaltenen Umsatz den Gewinn deutlich gesteigert. Für 2019 sieht sich der Kioskbetreiber auf Kurs.

Nachdem Valora bereits Ende Juni anlässlich eines Investorentags Eckwerte zu den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres bekannt gegeben hatte, brachten die ausgewiesenen Resultate zum ersten Halbjahr allerdings kaum Überraschendes. Erstmals rapportierte Valora dabei nach dem Rechnungslegungs-Standard IFRS-16, und die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr wurden entsprechend angepasst.

Konkret lag der Nettoumsatz um 0,3% tiefer bei 1,005 Mrd. CHF. Dabei habe sich das Food-Geschäfts weiterhin stark entwickelt und von einem verbesserten Produkte-Mix profitiert, hiess es im Communiqué weiter.

Gewinn deutlich höher

Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg deutlich um 8,6% auf 42,8 Mio. CHF, und die entsprechende Marge verbesserte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 4,3%. Unter dem Strich resultierte mit 27,4 Mio. ein um fast 46% höherer Reingewinn als im Vorjahr.

Der Anstieg sei der positiven EBIT-Entwicklung sowie tieferen Finanzierungskosten zuzuschreiben, hiess es. Zudem hatte Valora im Jahr zuvor auf nicht fortgeführte Geschäfte eine Wertberichtigung getätigt.

Valora-Chef Michael Mueller zeigte sich im Communiqué insgesamt zufrieden mit dem Geschäftsverlauf: „Valora ist gut ins 2019 gestartet, und wir sind überzeugt, dass wir unsere Jahresziele erreichen werden. Über die nächsten Monate werden wir insbesondere die Modernisierung der gewonnenen Kiosk-Standorte an den SBB-Bahnhöfen vorantreiben und gleichzeitig den Food-Anteil im Produktmix der Gruppe weiter ausbauen.“

Gesenkte Prognose für 2019 bestätigt

So sieht sich Valora weiter auf Kurs, um die anlässlich des Investorentags gesenkte Prognose für das laufende Jahr zu erreichen. Demnach wird ein Betriebsgewinn von rund 90 Mio. CHF erwartet.

Die Aktien von Valora sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 255 CHF für eine Aktie bezahlt.

jl/ra

Clientis Bank im Thal: Moderates Wachstum im 1. Semester 2019

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Die Clientis Bank im Thal AG behauptete sich trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auch im 1. Halbjahr. Wie die Regionalbank mitteilte, konnte das Wachstum fortgesetzt werden. So stiegen die Kundenausleihungen um 1.1%. Die Kundengelder legten sogar um 2.7% zu und „verdeutlichen die erfolgreiche Geschäftstätigkeit“. Die Bilanzsumme wuchs um 1.4% auf 333 Mio. CHF. Auch das Eigenkapital sei weiter gestärkt worden, so die Bank. Trotz anhaltendem Druck auf die Zinsmargen konnte der Betriebserfolg gegenüber dem Vorjahr um 0.8% gesteigert werden. Der Geschäftsaufwand nahm um 2.4% zu, lag aber unter Budget.

Unter dem Strich erzielte die zur Clientis-Gruppe gehörende Regionalbank einen Geschäftserfolg von 958’000 CHF und einen Halbjahresgewinn von 329’903 CHF. Der Gewinn liegt leicht unter dem Vorjahreswert. Ausserdem teilte die Bank im Thal mit, dass sie die Anlageberatung stärkt, seit Mitte Juni mit dem Kundenportal „meine Clientis“ online und mit den neuen Erscheinungsbild der Clientis-Gruppe zufrieden ist.

Die Aktien der Clientis Bank im Thal werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden Preise von 545 CHF für eine Aktie gezahlt.

 

CPH Gruppe: Profitabilität steigt bei leicht höherem Umsatz deutlich an

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Das Verwaltungsgebäude der CPH in Perlen. Bild: cph.ch

Die CPH Chemie + Papier Holding (CPH) hat im Vergleich zum Vorjahr im ersten Semester 2019 beim Umsatz leicht zugelegt. Im Vergleich dazu erhöhten sich die Gewinnzahlen klar überproportional. Für das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen eine Spur vorsichtiger als bisher.

Der Umsatz legte im ersten Halbjahr um 1,3% auf 267,5 Mio. CHF zu, wie die Luzerner Industriegruppe am Freitag mitteilte. Die negativen Währungseinflüsse ausgeklammert, ergab sich eine Zunahme der Verkäufe um 2,1%.

Das wirtschaftliche Umfeld sei anspruchsvoll gewesen, heisst es mit Blick auf das verlangsamte Wachstumstempo. Im Gesamtjahr 2018 wurde noch ein Umsatzwachstum von über 13% erreicht. CPH spricht von einer weltweiten Abkühlung der Konjunktur aufgrund des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie dem ungelösten Brexit. Positiv zu vermerken seien aber der hohe Auftragsbestand sowie die anhaltend gute Auslastung der Anlagen.

Das operative Ergebnis (EBIT) ist gleichzeitig um 15% auf 32,0 Mio. CHF und damit klar überproportional gewachsen. Begründet wird dies mit den im Vergleich zu den Verkaufspreisen weniger stark gestiegenen Materialkosten. Mit 12% resultierte bei der EBIT-Marge ein Rekordwert seit dem Börsengang im Jahr 2001. Der Reingewinn kletterte dabei gar um gut 20% auf 27,2 Mio.

Höhere Preise für Papier

Im grössten Geschäftsbereich, der Papiersparte, seien Angebot und Nachfrage für Zeitungsdruck- und Magazinpapiere zu Jahresbeginn nahe beieinander gelegen, was weitere Preiserhöhungen ermöglicht habe. Bei gehaltenem Umsatz resultierte ein höheres EBIT. Wegen der strukturell bedingten anhaltend rückläufigen Nachfrage nach Pressepapieren seien aber im bisherigen Jahresverlauf weltweit erneut Überkapazitäten entstanden. CPH rechnet deshalb für das zweite Semester mit einem Rückgang der Preise in Europa.

Der besonders margenträchtige Bereich Verpackungen realisierte indes einen neuen Umsatzrekord. Bei bescheidenem Wachstum in Europa wurde die Marktstellung in Brasilien mit einem neuen Schneid- und Logistikcenter verbessert, und auch in China gab es Erfolge. Da der Anteil der hochwertigen Produkte am Umsatz weiter gestiegen ist, nahm die EBIT-Marge erneut zu.

Der Bereich Chemie profitierte von einer hohen Nachfrage nach Molekularsieben zur Reinigung von Erdgas und Ethanol sowie zur Aufkonzentration von Sauerstoff. Nach dem Abschluss der strategischen Neuausrichtung lag der Schwerpunkt auf dem Ausbau der Marktbearbeitung, womit höhere Umsätze erreicht wurden.

Beim Ausblick zeigt sich CPH etwas vorsichtiger als noch zu Jahresbeginn. Für das gesamte Jahr sei mit einer stark verlangsamten Konjunktur zu rechnen, heisst es dazu. Umsatz, operativer Gewinn und Reinergebnis dürften im Rahmen des Vorjahres ausfallen, dies bei stabilen Währungsverhältnissen. Bisher ging CPH für 2019 von einer leichten Steigerung beim Umsatz und einem in etwa stabilen Gewinn aus.

Die Aktien der CPH sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 83 CHF für eine Aktie gezahlt.

cf/ys

SFS: Ergebnis im Halbjahr von anspruchsvollem Umfeld geprägt

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Produkt der SFS Gruppe. Bild: SFS

Die in der Komponentenfertigung und im Baubedarfshandel tätige SFS-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2019 unter einem „anspruchsvollen Wirtschaftsumfeld“ gelitten. Der Ausblick wurde entsprechend etwas vorsichtiger.

Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum dank Akquisitionen zwar brutto um 1,4% auf 867,8 Mio. CHF. Organisch waren es jedoch -2,4%. Neben einer generellen Verlangsamung des gesamtwirtschaftlichen Wachstums hätten die sich verschärfenden Handelskonflikte die Märkte geprägt, schreibt SFS in einer Mitteilung vom Freitag.

Beim Betriebsergebnis (EBIT) musste SFS ein Minus von gut 9% auf 105,5 Mio. CHF hinnehmen, was einer Marge von 12,1 nach 13,6% entspricht. Die Mixeffekte auf der Umsatzseite mit unterschiedlichen Wachstums- und EBIT-Beiträgen hatten Auswirkungen auf die Ertragskraft, heisst es. Zusätzlich hätten Produktivitätseinbussen aufgrund von nachfragebedingten Auslastungsschwankungen das Ergebnis belastet. Zur Sicherung und Stärkung der Profitabilität seien umfassende Massnahmen ergriffen worden, so SFS weiter.

Diverse Einmaleffekte

Das ausgewiesene Halbjahresergebnis wurde zusätzlich durch Einmaleffekte beeinflusst. Auf der positiven Seite stand ein Buchgewinn aus dem Verkauf einer Liegenschaft in der Schweiz. Negativ wirkten sich Kosten im Zusammenhang mit dem Umzug an den neuen Standort in Nantong in China aus. Die beiden Effekte führten im ersten Halbjahr netto zu einer Belastung von rund 3,7 Millionen.

Unter dem Strich resultierte allerdings nur ein ganz leicht geringerer Reingewinn von 88,6 Mio. CHF. Das Ergebnis sei von der Steuerreform in der Schweiz positiv beeinflusst worden, geht aus der Mitteilung hervor.

Mit dem Semesterausweis wurden die Markterwartungen nicht ganz erreicht. Gemessen am AWP-Konsens wurde ein Nettoumsatz von 879 Mio., ein EBIT von 111 Mio. (Marge 12,6%) und ein Gewinn von 91 Mio. CHF erwartet.

Vorsichtiger Ausblick

Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich das Unternehmen vorsichtig. Das volatile politische und wirtschaftliche Umfeld und insbesondere die Handelskonflikte dürften anhalten, heisst es. Für das zweite Halbjahr erwarte man entgegen den ursprünglichen Annahmen nur eine „leichte Belebung“ der Geschäftsentwicklung. Diese werde durch den Hochlauf von Neuprojekten unterstützt.

SFS schätzt das Umsatzwachstum im Gesamtjahr unter Einbezug der Akquisitionseffekte auf 3 bis 6% (alt: 3-5%, ohne TFC). Ausserdem erwartet der Konzern eine (normalisierte) EBIT-Marge von rund 13% (H1: 12,6%). Die Einmaleffekte dürften in der zweiten Jahreshälfte nochmals einen höheren einstelligen Millionenbetrag erreichen, schreibt SFS.

Die Aktien der SFS Group sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden Kurse von 74.45 CHF für eine Aktie gezahlt.

uh/ys

Perrot Duval: Im Geschäftsjahr 2018/19 mit tieferem Umsatz und höherem Gewinn

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Die auf Industrieautomatisierung spezialisierte Beteiligungsgesellschaft Perrot Duval hat im Ende April beendeten Geschäftsjahr 2018/19 einen Umsatz von 48,3 Mio. CHF erzielt. Mit den am Donnerstag publizierten provisorischen Zahlen vermeldete das Unternehmen auch einen Gewinn nach Steuern von 1,0 Mio. CHF.

Damit musste Perrot Duval auf Umsatzebene gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang um 2,5% hinnehmen. Der Gewinn dagegen konnte deutlich gesteigert werden: Im Vorjahr schrieb das Unternehmen lediglich einen Überschuss von rund 300’000 CHF.

Den Umsatzrückgang begründet Perrot Duval mit dem „dämpfenden Einfluss“ der Infranor Division und der Cybelec Division, die auf bestimmte Marktnischen ausgerichtet ist und insbesondere Komplettlösungen für Hersteller von Blechbiegemaschinen anbietet. Die Füll-Division dagegen, welche Dosier- und Lageranlagen für Flüssigkeiten herstellt, konnte gemäss Perrot Duval ihre Wirtschaftlichkeit verbessern und ein positives Ergebnis abliefern.

Der definitive Rechnungsabschluss wird am 29. August vorgelegt.

Die Aktien von Perrot Duval sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden Preise von 145 CHF für eine Aktie gezahlt.

jr/uh

Cassiopea: Geringerer Verlust und Pipeline-Programme im Plan

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Cassiopea hat den Verlust im ersten Halbjahr 2019 leicht verringert. Da das kleine Pharmaunternehmen noch kein Mittel auf dem Markt hat, wurden auch keine Einkünfte erzielt.

Das Unternehmen weist für die ersten sechs Monate einen Verlust in Höhe von 6,46 Mio. Euro aus, wie Cassiopea am Donnerstag mitteilte. Im Jahr zuvor war das Minus mit 6,73 Mio. etwas höher ausgefallen.

Die operativen Kosten beliefen sich auf insgesamt 6,29 Mio. Euro, was weniger ist als die 7,09 Mio. des Vorjahres. Während die Ausgaben für Forschung und Entwicklung mit 4,69 Mio. Euro um nahezu 2 Mio. unter dem Vorjahreswert lagen, sorgte eine Aufstockung der Mitarbeiterzahl um ein Drittel für einen deutlichen Anstieg der Personalkosten auf 1,6 Mio. (VJ 0,66 Mio.).

Der Löwenanteil der Forschungskosten floss laut Mitteilung in das Phase-III-Programm für das Akne-Mittel Winlevi und in die PhaseII-Dosierungs-Versuchsreihe für Breezula zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall.

Die liquiden Mittel schmolzen derweil auf 834’000 Euro zusammen, nachdem sie per Ende 2018 noch 4,6 Mio. betragen hatten. Da Cassiopea keine Umsätze erzielt, ist die Frage, wie lange dies liquiden Mittel noch reichen, umso wichtiger. Hierzu heisst es, man verfüge dank der im März von den Aktionären bewilligten Möglichkeit, das Kapital um bis zu 3 Mio. Aktien zu erhöhen, über eine grosse Flexibilität. Zudem sei die Kreditlinie vom Grossaktionär Cosmo Pharmaceuticals noch weitgehend unausgeschöpft.

Vorbereitungen für mögliche US-Zulassung

Mit Blick auf die Forschungs-Projekte kündigt Cassiopea an, den Zulassungsantrag für das Akne-Mittel noch im laufenden Quartal bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einreichen zu wollen. Analysten haben in ersten Schätzungen für das Mittel ein Marktpotenzial von bis zu 600 Mio. US-Dollar errechnet.

Um das Mittel im Falle einer Zulassung auch selber vermarkten zu können, habe man zudem die ersten Weichen für eine eigene kommerzielle Infrastruktur gelegt, heisst es weiter. So habe man hierfür eine US-Tochter gegründet und schon erste Mitarbeiter eingestellt, die eine mögliche Lancierung vorbereiten sollen.

Darüber hinaus streicht Cassiopea hervor, dass das Unternehmen auch seine Projekte mit Breezula weiter vorantreibe. So soll in der zweiten Jahreshälfte die Patientenrekrutierung für eine Phase-II-Studie mit Frauen gestartet werden, die an erblich bedingtem Haarausfall leiden. Für das erste Quartal des kommenden Jahres hofft Cassiopea, dann Männer für eine Phase-III-Studie mit dem Mittel aufzunehmen.

Die Aktien von Cassiopea sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 44 CHF für eine Aktie gezahlt.

hr/sig

Bobst: Prognose wegen Preisdruck und Auslastung reduziert

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Der Verpackungshersteller Bobst in Grenchen gab heute eine Gewinnwarnung heraus. Bild: bobst,com

Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst hat im ersten Semester den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nur knapp gehalten. Der operative Gewinn ging dabei wegen des konjunkturellen Gegenwinds und weiterer Faktoren markant zurück. Das Unternehmen reduziert entsprechend die Gewinnprognose für das Gesamtjahr.

Der Umsatz im ersten Semester reduzierte sich um gut 3% auf 737 Mio. CHF. Der Betriebsgewinn (EBIT) brach dabei gleichzeitig um mehr als die Hälfte auf 15 Mio. ein, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Bobst begründete diesen markanten Rückgang einerseits mit dem tieferen Umsatz und andererseits mit einem „ziemlich unvorteilhaften Produktemix“. Weiter spürt das Unternehmen „zunehmenden Preisdruck, um die Marktanteile zu halten“, eine ungenügende Auslastung der Produktionskapazitäten wegen der geringeren Bestellungen sowie die höheren Kosten wegen der digitalen Aktivitäten. Zumindest der letzte Punkt war auch so geplant.

Aufgrund des tieferen Betriebsergebnisses wird gemäss den ungeprüften Zahlen auch der Reingewinn im Halbjahr mit 7 Millionen deutlich unter dem Vorjahreswert von 25 Mio. bleiben. Ausserdem wird der Reingewinn von Steuereffekten belastet.

Geopolitische Spannungen

Das Marktumfeld hat sich für Bobst offenbar spürbar verschlechtert, und auch die Klimadiskussion macht sich bemerkbar. „Die Unsicherheit in den für uns relevanten Märkten hat durch die geopolitischen Spannungen sowie durch den Handelskrieg zwischen den USA und China zugenommen“, heisst es dazu in der Mitteilung. Zusätzlich zu diesen negativen Faktoren werde die Industrie auch vom wachsenden Bewusstsein der Konsumenten und Produzenten von Gütern beeinflusst, dass nachhaltigere Verpackungslösungen gefunden werden müssen.

Dies werde zwar mittel- bis langfristig neue Opportunitäten eröffnen, verlangsame derzeit aber die laufenden Investitionsentscheide der Kundschaft. Eine beschleunigte Konsolidierung in der Verpackungsindustrie und neue Akteure führten zudem zu einem verschärften Wettbewerb und zu Preisdruck, welcher beide Maschinen-Divisionen betreffe.

Die bisherige Prognose für den Umsatz im Gesamtjahr wird dennoch bestätigt. Bobst peilt demnach einen auf Vorjahreshöhe stagnierenden Umsatz im Bereich von 1,64 Mrd. Franken an. Die Gewinnprognose wird dagegen reduziert. Die Betriebsgewinnmarge dürfte demnach im Gesamtjahr unter 5% bleiben. Bisher galt als Guidance ein Wert von 6 bis 7%.

Die detaillierten Halbjahreszahlen werden am 24. Juli 2019 publiziert.

Die Aktien von Bobst sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 68 CHF für eine Aktie gezahlt.

cf/ys

Zur Rose Group: Apothekenschutz in Deutschland könnte DocMorris zu schaffen machen

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Aus den Niederlanden beliefetrer Zur-Rose-Tochter DocMorris den deutschen Markt. Bild: zvg
Aus den Niederlanden beliefert Zur-Rose-Tochter DocMorris den deutschen Markt. Bild: zvg

Der Zur Rose Gruppe weht in Deutschland eine steife regulatorische Brise entgegen. So will die Bundesregierung Apotheken vor Ort stärken und besser vor der Konkurrenz im Internet schützen. Unter anderem dürfen Online-Apotheken aus dem Ausland bei verschreibungspflichtigen Medikamenten für gesetzlich Versicherte keine Rabatte mehr anbieten.

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch ein entsprechendes Gesetz und eine Verordnung auf den Weg gebracht. Zur Rose ist davon stark betroffen. Deutschland ist für die Versandapotheke der wichtigste Absatzmarkt, und gemäss früheren Angaben liegt der Marktanteil der Tochtergesellschaft „Doc Morris“ bei verschreibungspflichtigen Medikamenten bei rund 40%.

Apotheke als „Stück Heimat“

„Die Apotheke vor Ort ist für viele Menschen ein Stück Heimat – und eine wichtige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch. Die Neuregelungen sehen vor, dass Apotheken künftig auch Grippeschutzimpfungen anbieten dürfen. Das soll aber zuerst in regionalen Modellprojekten ausprobiert werden. Ausserdem sollen sich chronisch Kranke in Zukunft mit einem Rezept bis zu drei Mal ihr Arzneimittel in der Apotheke abholen können.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) begrüsste die Reform. Darin würden Vorschläge der Apothekerschaft aufgegriffen, die man schon vor vielen Jahren gemacht habe, die zu einer wesentlichen Verbesserung der Situation der Patientinnen und Patienten führen könnten, sagte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt in einem Videostatement bei Youtube.

Im Einklang mit EU-Recht?

Am 17. Juli reagierte der Aktienkurs von Zur Rose mit einem Abschlag von über 2% auf das neue Apothekenstärkungsgesetz. Chart: moneynet.ch

Bei Zur Rose zeigt man sich derweil abwartend und setzt auf eine erneute Rückendeckung durch den Europäischen Gerichtshof. Dieser hatte im Herbst 2016 entschieden, dass EU-ausländische Apotheken in Deutschland Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente gewähren dürfen.

Die Bundesregierung habe der Europäischen Kommission im April dieses Jahres schriftlich zugesagt, für ein Gespräch zur Erläuterung des Gesetzentwurfs zur Verfügung zu stehen, so ein DocMorris-Sprecher auf Anfrage von AWP. Zuerst müssten diese Gespräche zum Gesetzesvorhaben abgewartet werden. „Wir sind der Auffassung, dass es eine Kompromiss-Lösung gibt, die alle Aspekte und Beteiligte berücksichtigt“, so der Sprecher in seinem Statement.

Die Aktien der Zur Rose Group AG verloren am 17. Juli über 2% und verharren bei Kursen um die 95.60 CHF.

an/ys

Temenos: Erneut kräftiges Wachstum im zweiten Quartal

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Der Bankensoftwareanbieter Temenos hat im zweiten Quartal 2019 deutlich mehr umgesetzt und auch klar mehr verdient. Das Geschäft habe von verschiedenen Wachstumstreibern profitiert, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit.

So stieg der Umsatz (alle Zahlen: non-IFRS) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15% auf 237,1 Mio. US-Dollar (+17% zu konstanten Wechselkursen). Der Lizenzumsatz als wichtigster Einnahmeposten erhöhte sich dabei um 18% auf 107,2 Mio. Auch die Bereiche Unterhalt und Service legten jeweils im zweistelligen Prozentbereich zu.

Der operative Gewinn auf Stufe EBIT wuchs um 21% auf 73,1 Mio. Dollar, wobei sich die EBIT-Marge auf 30,9 von 29,4% verbesserte. Der Gewinn je Aktie (EPS) legte um 12 Cents auf 0,80 Dollar zu.

Erwartungen in etwa erreicht

Damit hat Temenos die Erwartungen der Analysten beim Umsatz nicht ganz erreicht, beim EBIT dafür übertroffen. Diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 241,2 Mio. Dollar (Lizenzeinnahmen 109,2 Mio.), einem EBIT von 69,9 Mio. und einem EPS von 0,80 Dollar gerechnet.

Er sei sehr zufrieden mit der Entwicklung im zweiten Quartal, die auf dem guten Start ins Jahr im ersten Quartal aufbaue, wurde CEO Max Chuard in der Meldung zitiert. Das Wachstum sei nach wie vor breit abgestützt sowohl auf Regionen- als auch auf Kundenebene, wobei Asien und Amerika im zweiten Quartal besonders starke Umsätze erzielt hätten.

Die ursprünglich im Februar gemachten Prognosen für das Gesamtjahr 2019 bestätigte Temenos am Mittwochabend erneut. Im laufenden Jahr rechnet die Gruppe zu konstanten Wechselkursen mit einem Umsatzwachstum (Non-IFRS) im Bereich von 16 bis 19%. Der EBIT (ebenfalls Non-IFRS) soll zwischen 310 und 315 Mio. Dollar zu liegen kommen.

Temenos gewann im zweiten Quartal ausserdem 20 neue Kunden. Das Unternehmen erwartet nun, dass das im Dezember letzten Jahres erworbene amerikanische Unternehmen Avoka im Jahr 2019 rund 50 Mio. USD zum Umsatz der Genfer Gruppe beitragen wird.

Künftig möchte das Unternehmen nun zukaufen, wie der neue Finanzchef des Unternehmens, Panagiotis Spiliopoulos, im Gespräch mit AWP sagte. „Wir haben die finanziellen Mittel für eine bedeutende Akquisition, aber der Zeitpunkt ist noch unklar. Ich bin aber zuversichtlich, dass ein Zukauf in den nächsten sechs bis zwölf Monaten geschehen wird“, sagte der Finanzchef.

Übernahme in Grossbritannien

Schliesslich hat Temenos am Mittwochabend auch bekannt gegeben, dass das Geschäft der Logical Glue Ltd. in Grossbritannien übernommen wird. Das Unternehmen betreibt eine patentierte Plattform für künstliche Intelligenz (Explainable AI, XAI) für Finanzkunden in Grossbritannien und Europa.

Damit werde die Kompetenz von Temenos im Bereich künstliche Intelligenz gesteigert, hiess es in einer separaten Mitteilung. Die XAI-Plattform soll unmittelbar in die Cloud-basierte Banken-Plattform von Temenos integriert werden. Das Unternehmen sieht die Akquisition strategisch als wichtig an. Der Kaufpreis für die Übernahme lag bei 12 Mio. britische Pfund. Sie soll ab 2020 den Gewinn von Temenos mehren.

Finanzchef Spiliopoulos sagte, dass die von dem britischen Unternehmen entwickelte Plattform Temenos helfen werde, Anforderungen der Regulierungsbehörden zu erfüllen. Die künstliche Intelligenz – wie sie von Logical Blue verwendet wird – war in der sehr konservativen Bankenwelt bisher „noch relativ wenig entwickelt“, sagte Spiliopoulos.

Die Aktien von Temenos sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 179.05 CHF für eine Aktie gezahlt.

kw/cf

Zur Rose Group: Droht neues Ungemach vom neuen Apothekengesetz in Deutschland?

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Der Versandapotheke Zur Rose bläst derzeit in Deutschland ein starker regulatorischer Wind entgegen. So will das Bundeskabinett am (heutigen) Mittwoch ein Gesetz auf den Weg bringen, das die stationären Apotheken stärken soll. Unter anderem soll den Online-Apotheken untersagt werden, Rabatte für verschreibungspflichtige Medikament zu gewähren.

Falls das Gesetz in dieser Form durchgeht, wäre dies ein harter Schlag für Zur Rose. Für die Versandapotheke ist Deutschland der wichtigste Absatzmarkt. Gemäss früheren Angaben liegt der Marktanteil der Tochtergesellschaft „Doc Morris“ bei verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland bei rund 40%.

An verschiedenen Fronten aktiv

Es ist zu erwarten, dass Zur Rose das neue Gesetz, falls es denn verabschiedet wird, auf juristischem Weg bekämpfen wird. So läuft derzeit etwa ein Schadenersatzverfahren von DocMorris gegen die Apothekerkammer Nordrhein über 15 Mio. EUR. Dieses Verfahren wird ebenfalls am Mittwoch vor dem Düsseldorfer Landgericht fortgesetzt.

Mit einstweiligen Verfügungen hatte die Apothekenkammer Nordrhein ab 2012 das Rabattverbot für verschreibungspflichtige Medikamente durchgesetzt. Im Jahr 2016 entschied aber der Europäische Gerichtshof zugunsten des Versandhändlers, der seine Praxis in der Folge wieder aufnahm. Im Rückblick hält das Unternehmen die Interventionen der Apothekerkammer für unangemessen und fordert Schadenersatz.

Vor gut einem Monat musste Zur Rose allerdings in Deutschland vor Gericht eine Niederlage hinnehmen. So bleibt gemäss dem Entschied des Oberlandesgerichts (OLG) Karlsruhe DocMorris der Betrieb eines Apothekenautomaten weiterhin untersagt.

Die Aktien der Zur Rose Group AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 97.60 CHF für eine Aktie gezahlt.

an/ys

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