Die Flughafen Bern AG erwirtschaftete trotz weniger Flugbewegungen einen kleinen Gewinn in 2024. Bild: bernairport.ch
Die Flughafen Bern AG hat das Jahr 2024 mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen und einen Gewinn von 57’000 CHF erzielt. Das Resultat wird positiv gewertet, da die Einmaleffekte gegenüber dem Vorjahr kleiner gewesen seien, teilt das Unternehmen mit. Grundsätzlich sei die Flughafen Bern AG in der Lage, die Betriebskosten zu decken und einen Abfluss von liquiden Mitteln zu verhindern.
Trotz des etwas kleineren Flugangebotes gegenüber dem Vorjahr bewegten sich die Passagierzahlen im Jahr 2024 mit 56’745 Passagieren auf vergleichbarem Niveau. Im Segment Business Aviation, welches rund 10% der Flugbewegungen umfasst, sei eine Konsolidierung der Flugbewegungen leicht unter Vorjahresniveau erfolgt. Auch im Segment Kleinaviatik sei ein Verkehrsrückgang zu verzeichnen gewesen, welcher primär auf das schlechte Wetter und eine geringere Nachfrage nach Pilotenausbildungen zurückzuführen war, so die Berner Flughafen AG. Trotz der Rückgänge blieb der Umsatz praktisch unverändert bei 7 Mio. CHF.
Als Infrastrukturbetreiberin habe sich die Flughafen Bern AG zum Ziel gesetzt, bis 2035 die CO2-Emissionen auf Netto Null zu reduzieren. Nach der Inbetriebnahme der ersten grossen Photovoltaikanlagen auf dem Terminal- und Cateringgebäude im Jahr 2023 hätte im Berichtsjahr der Ersatz von Betriebsfahrzeugen mit Dieselmotoren durch elektrische Fahrzeuge fortgesetzt werden können, schreibt der Berner Flughafenbetreiber.
Der Start in das laufende Geschäftsjahr sei von einem deutlichen Verkehrsrückgang in nahezu allen Segmenten geprägt gewesen. Die überwiegend ungünstigen Wetterbedingungen sowie die derzeit unsichere weltpolitische Lage dürften die Gründe hierzu sein. Seit Anfang April haben sich die Verkehrszahlen nach Aussagen der Verantwortlichen wieder stabilisiert und liegen teilweise über den Vorjahreszahlen.
Da das Unternehmen einen Bilanzverlust von 2.8 Mio. CHF aus dem Vorjahr in den Büchern stehen hat, wird auch für das Geschäftsjahr 2024 auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtet.
Ein Linienbus der STI Bus AG im Berner Oberland. Bild: STI Bus AG, Thun/berneroberlandpass.ch
Ein Linienbus der STI Bus AG im Berner Oberland. Bild: STI Bus AG, Thun/berneroberlandpass.ch
Auf der OTC-X Handelsplattform der BEKB gibt es weiteren Zuwachs: Seit dem 1. Juli 2025 werden die Aktien des in Thun ansässigen Verkehrsunternehmens STI Holding AG wieder gehandelt. Bis 2019 waren die Titel des Unternehmens unter dem Namen Verkehrsbetriebe STI bereits auf der Plattform gelistet. Im Geschäftsjahr 2024 setzte die Unternehmensgruppe 62.1 Mio. CHF um und erzielte ein Jahresergebnis von 2.3 Mio. CHF.
Neue Organisationsstruktur seit 2023
Zur STI-Gruppe gehören die drei Tochtergesellschaften STI Bus AG, STI Services AG und STI Liegenschaften AG. Entstanden ist die neue Konzernstruktur per Anfang 2023 nach einer Reorganisation, in der gleichartige Geschäftstätigkeiten in den neuen Tochtergesellschaften zusammengeführt wurden. So gehören heute die Thuner Buslinien und Grindelwald Bus zur STI Bus AG, neun eigene Betriebsliegenschaften und Entwicklungsareale sind in der STI Liegenschaften gebündelt. Über die STI Service AG werden touristische Fahrten, aber auch Gruppenreisen sowie der Unterhalt der Fahrzeuge auch für Drittkunden abgewickelt. Ende 2024 beschäftigte die STI-Gruppe 469 Mitarbeitende.
Über 18 Mio. Fahrgäste
Im Geschäftsjahr 2024 beförderte das Unternehmen 18.25 Mio. Personen auf dem 511 Kilometer zählenden Liniennetz. Der Betriebsertrag in Höhe von 62.1 Mio. CHF (+6,2%) teilte sich auf in 21.7 Mio. CHF Verkehrsertrag, 28.9 Mio. CHF Abgeltungen der öffentlichen Hand für den Linienverkehr sowie 11.6 Mio. CHF Nebenerträge, darunter Bahnersatzfahrten.
Beim Betriebsaufwand von 54.7 Mio. CHF (+6,6%) fallen vor allem die höheren Personalkosten von 41.0 Mio. CHF (+7,6%) ins Gewicht. Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA lag daher mit 7.4 CHF nur leicht über dem Vorjahreswert. Unter dem Strich verblieb ein konsolidierter Jahresgewinn von 2.3 Mio. CHF. Eine Dividende wurde nicht ausgeschüttet. Das Aktionariat setzt sich aus rund 730 Aktionären zusammen. Hauptaktionäre sind der Kanton Bern, die AEK Bank sowie die Stadt Thun, die gemeinsam mehr als 50% der Aktien besitzen.
Wie der Schwalbenschwanz-Schmetterling entscheiden auch Anleger bewusst für ihre Top-Picks im Portfolio. Bild: stock.adobe.com
Auch wenn passiv investierende Fonds und ETFs das Investorenleben für viele einfacher machen, jede Outperformance eines Portfolios hängt von den Top-Picks ab. Die Sektoren Gesundheit und Kosmetik waren zwar in letzter Zeit schlechte Indexperformer, doch Ausnahmen wie Ypsomed, Galderma und Weleda können dennoch überraschen.
Der Juni war an den Weltbörsen von anhaltender Volatilität und zahlreichen Unsicherheiten geprägt. Dennoch hielten sich die Leitindizes in Europa auf hohem Niveau. Die US-Indizes konnten sogar nochmals zulegen. Seit den April-Tiefs stieg der marktbreite S&P 500 um 28%. In der Betrachtung der Halbjahresperformance bleiben die US Indizes dennoch weit hinter den besten europäischen Indizes in Frankfurt, Madrid und Mailand zurück, die zwischen 16% und 21% zulegen konnten. Die Schweizer Leitindizes stiegen dagegen nur um 2% bis 6%. Der Franken bleibt stark, der USD schwach. Beide Währungen bewegen sich aktuell auf mehrjährigem Extremniveau.
Kapitalströme fliessen nach Europa
Eine Statistik von Morningstar zeigt, dass den europäischen Aktienfonds in den ersten fünf Monaten des Jahres 48 Mrd. Euro zugeflossen sind. In den Jahren 2022 bis 2024 gab es dagegen ununterbrochen 12 Quartale lang Nettoabflüsse. Nach Ansicht mancher Markt-Auguren ist das erst der Anfang einer grossen Re-Allokation, von der neben Europa auch andere Regionen wie Japan und Indien profitieren. Ein Grund für die Abflüsse aus dem Dollarraum ist die mit 36 Billionen USD hohe und weiter steigende Staatsverschuldung. Allein seit 2015 haben sich die US-Staatsschulden verdoppelt. Auf die problematische Entwicklung der Verschuldung weist auch die Bank für internationalen Zahlungsausgleich, BIZ, aktuell hin. Die Risiken und Unsicherheiten für die Weltwirtschaft nehmen weiter zu.
Gewinner und Verlierer
Dennoch zeigten sich im Juni keine wirklichen Branchentrends, ausser, dass die Sektoren Verteidigung und Sicherheit an der Börse gefragt bleiben und die KI-Profiteure ein Revival erlebten. Nvidia ist mit 3.9 Billionen USD wieder das wertvollste Unternehmen der Welt, Apple dagegen verlor deutlich auf 3 Billionen USD. Im SMI lagen im Juni mehr Aktien im Minus als im Plus. Nestlé und Sonova verlieren um die 10%, Holcim legt um 8% zu.
Der Kurs von Galderma hat sich seit dem IPO nahezu verdoppelt. Chart: six-group.com
Gipfelstürmer
Galderma setzte den Erholungskurs fort und ist mit 115 CHF bereits nahe dem Rekordstand. Neue Studien belegen die Wirksamkeit von Nemolizunab gegen atopische Dermatitis. In Grossbritannien werden die Behandlungskosten vom National Health Service übernommen. Ebenfalls nach oben ging es bei Ypsomed. Zum Überspringen des bisherigen Rekordkurses bei 439 CHF im September 2024 fehlt nicht viel. Die Aktie der SKAN Group hat sich zwar vom vor kurzem verzeichneten Tief bei 60 CHF erholt, doch bis zum Erreichen der Höchstkurse bleibt noch Spielraum. Im aktuellen Interview mit schweizeraktien.net berichtet CEO Thomas Huber über die hervorragende Geschäftsentwicklung und die Erfolge der Expansions- und Diversifikationsstrategie.
Während die Aktie der SIG Group im Juni fiel, baute Geberit die Kursgewinne weiter aus. VAT erholte sich kräftig, und sogar Barry Callebaut konnte die Tiefs hinter sich lassen. Die Halbjahresbilanz der kotierten Favoriten hat sich nach zeitweiligen Verwerfungen inzwischen sichtlich verbessert. Galderma, Geberit und Ypsomed verzeichnen jeweils Kursavancen im deutlich zweistelligen Prozentbereich.
Weleda PS auf Klettertour
Vielleicht überraschend, ist der Weleda Partizipatiosschein (PS) der wahre Performance-Leader im Juni – und auch im Semester. Hier liegt der Kurs über 40% höher als Anfang Jahr. Bereits im Frühjahr war der Jahresabschluss 2024 vorgelegt worden. Der Umsatz hatte sich um 8,3% erhöht, auf Gewinnebene war die Entwicklung noch eindrucksvoller. Im Juni berichtete CEO Tina Müller anlässlich der GV über 6% Wachstum in den ersten vier Monaten des Jahres. Dies sei, so Müller, ein stärkeres Wachstum als bei den Konkurrenten Beiersdorf, Unilever und L’Oréal. Ein Grund sind die Produktinnovationen der Pflegelinie «Edelweiss und blauer Enzian», die «reissenden Absatz» finden.
Der Kurs beim Weleda N-PS liegt über 40% höher als anfangs Jahr. Chart: otc-x.ch
Positive Signale von Weiss+Appetito
Nach einem schon starken Vormonat legt die Aktie von Weiss+Appetito auch im Juni weiter zu. Zuletzt wurden auf OTC-X 390 CHF für die Aktie bezahlt. Die Aktienumsätze haben sich merklich erhöht. Nach dem ersten Halbjahr wurden schon höhere Aktienumsätze verzeichnet als jeweils in den letzten vier Jahren. Die 400-CHF-Hürde, auch der historische Höchstkurs, ist in unmittelbarer Reichweite. Die Bewertung bleibt nichtsdestotrotz tief. Das KGV 2024 beträgt 4.8, das KBV 0.5. Der Ausblick ist positiv, da mehrere zum Teil über Jahre laufende Grossprojekte in den diversen Geschäftsbereichen gewonnen wurden.
Performance im Vergleich
Bezogen auf alle 11 Titel beträgt die Halbjahresperformance der Favoriten durchschnittlich 8,2%. Während die vier auf OTC-X gehandelten Valoren auf durchschnittlich 20% Kursanstieg kommen, sind es bei den kotierten Aktien durchschnittlich 1,4%. Zum Total Return kommen noch die entsprechenden Dividenden hinzu. Der OTC-X Liquidity Index stieg im gleichen Zeitraum um 4,8%, der Small- und Mid-Cap Index SPIEXX der SIX legte um 7,7% zu.
Die neue Pendelbahn Titlis Connect (links) wurde im April eröffnet. Bild: titlis,ch
Die neue Pendelbahn Titlis Connect (links) wurde im April eröffnet. Bild: titlis,ch
Bei den Titlis Bergbahnen in Engelberg lief es im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 sehr gut. Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung bekannt gab, wurde bis zum 30. April 2025 mit 651’599 Gästen ein neuer Besucherrekord erreicht. Dieser spiegelt sich auch im Verkehrsertrag wider, der mit 27.6 Mio. CHF um 10,8% über dem Vorjahreswert lag.
Dass dennoch der Betriebsertrag um 9,3% zurückging, ist darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr noch ein Grundstückverkauf einen ausserordentlichen Ertrag von 8 Mio. CHF beisteuerte. Belastet wird die Erfolgsrechnung allerdings durch höhere Personal- und Energiekosten. Dennoch verblieb unter dem Strich ein Halbjahresgewinn von 3.8 Mio. CHF.
Zum dritten Mal Rekord bei Individualreisenden
Wie das Tourismusunternehmen weiterschreibt, legten die Gästezahlen im Bereich Schneesport um 5%, die Anzahl Gruppenreisende sogar um 12% zu. Bei den Individualreisenden sei mit 141’102 Besucherinnen und Besuchern zum dritten Mal in Folge ein neuer Höchstwert erzielt worden. Die seit zwei Jahren laufenden Bauarbeiten für das Projekt Titlis waren jedenfalls kein Grund für die Gäste, den Besuch in Engelberg und auf den Titlis zu meiden. Nicht nur der Verkehrsertrag, auch der Ertrag in der Gastronomie mit 9.4 Mio. CHF (+5,7%) sowie im Hotel Terrace mit 2,7 Mio. CHF (+6,6%) und im Titlis Resort mit 629’000 CHF (+30,2%) konnten deutlich gesteigert werden.
12,4% höhere Personalkosten
Beim Betriebsaufwand, der mit 31.4 Mio. CHF um 8,4% höher als in der Vorjahresperiode ausfiel, machen sich vor allem die höheren Personalkosten bemerkbar. Diese lagen mit 17.2 Mio. CHF um 12,4% über dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis (EBITDA) erreichte 11.3 Mio. CHF, was einer Marge von 26,5% entspricht. Obwohl die Finanzverbindlichkeiten von 28 auf 40 Mio. CHF angestiegen sind, fiel der Finanzaufwand mit 468’000 CHF (Vorjahr: 895’000 CHF) wesentlich niedriger aus.
Projekt Titlis schreitet voran
Weiterhin sehr solid zeigt sich die Bilanz. Dies trotz der voranschreitenden Bauarbeiten am Titlis für die von den Stararchitekten Herzog & De Meuron entworfene Bergstation und den Titlis Tower. Die Eigenkapitalquote lag per Ende April 2025 bei 71,0%. Wie die Titlisbahnen weiterschreiben, sei die einspurige Pendelbahn Titlis Connect zwischen der Station Stand und dem Titlis nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb genommen worden. Sie werde derzeit für den Materialtransport im Rahmen des Projekts Titlis eingesetzt. Ende Mai 2026 soll dann der neue Titlis Tower eröffnet werden.
Für die 2. Jahreshälfte gibt sich CEO Norbert Patt zuversichtlich. Wie er in einem Beitrag von SRF Börse sagte, gehe er davon aus, dass man das Ergebnis des ersten Halbjahres mitnehmen könne. Das aktuell heisse Sommerwetter helfe zwar im Schweizer Markt, aber der internationale Markt sei wetterunabhängig, so Patt.
Fazit
Der Tourismus boomt. Davon profitieren die Bahnen vor allem in den touristischen Hotspots im Wallis, dem Berner Oberland und auch der Innerschweiz. Selbst die Bautätigkeiten am Berg scheinen die Gäste aus nah und fern nicht abzuschrecken.
Für die Titlisbahnen kommt der Boom zur richtigen Zeit, denn sie müssen ein 150-Mio.-CHF-Investitionsprojekt stemmen. Dazu sind sie auf ausreichende Cashflows angewiesen. Die höheren Kapazitäten sowie das Leuchtturmprojekt Titlis Tower sollten in den kommenden Jahren dazu beitragen, dass die Erträge weiter steigen.
Bisher hat der Aktienkurs allerdings noch nicht positiv auf die Zukunftsaussichten reagiert. Er bewegt sich bei 42 CHF. Offenbar sind Anleger angesichts der hohen Investitionen sowie der Unsicherheiten bei den Baukosten zurückhaltend. Auch die Dividende von 80 Rappen, die für 2023/24 gezahlt wurde, konnte dem Aktienkurs bisher nicht auf die Sprünge helfen.
Der Aktienkurs verharrt seit einem Jahr um die 40 CHF. Chart: six-group.com
Die Aktien bleiben, gemessen am Kurs-/Buchwert-Verhältnis, mit 0.8, tief bewertet. Mit erfolgreichem Baufortschritt bei weiterhin hohen Frequenzen und Erträgen dürften die Titel mittelfristig wieder vermehrt auf dem Radar von Anlegern auftauchen. Bis dahin braucht es noch etwas Geduld.
Im aktuellen Tiefzinsumfeld gewinnen indirekte Immobilieninvestitionen an Attraktivität. Bildquelle: KI-generiert mit OpenAI DALL·E
Zum vierten Mal in Folge hat die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins unverändert belassen. Die Entscheidungsträger agieren weiterhin vorsichtig, um flexibel auf die wirtschaftlichen Auswirkungen von Trumps Massnahmen reagieren zu können. Zwar haben sich die Aussichten zuletzt leicht verbessert, doch warnt die Fed vor der weiterhin anhaltenden Unsicherheit und hält für das laufende Jahr vorerst am bestehenden Kurs fest – ggf. mit zwei Zinssenkungen.
Die Schweizer Nationalbank hat den Leitzins erwartungsgemäss um 0,25 Prozentpunkte auf 0 Prozent gesenkt. Für weitere Zinssenkungen lässt sich die SNB alle Optionen offen. Sie kündigt an, die wirtschaftliche Entwicklung genau zu beobachten und bei Bedarf geldpolitische Anpassungen vorzunehmen. «Die Wirtschaftsaussichten für die Schweiz bleiben unsicher. Entwicklungen im Ausland stellen weiterhin das Hauptrisiko dar», betont die SNB.
REAL Index
Im anhaltenden Tiefzinsumfeld bleibt der Fokus der Investoren auf Schweizer Immobilienaktien und -fonds gerichtet. Der REAL Index hat im Juni nach einer längeren Seitwärtsbewegung wieder zugelegt und dabei ein neues Allzeithoch erreicht. Am 18. Juni 2025 schloss der Index für kotierte Schweizer Immobilienaktien bei 4’366.75 Punkten und verzeichnet eine Jahresperformance von +19,12%. Spitzenreiter im Index bleibt weiterhin die Aktie von Hiag mit einem Jahresplus von aktuell 35,35%. Dahinter folgen Züblin und Swiss Prime Site mit Kursgewinnen von jeweils rund 25%.
Sämtliche im REAL Index enthaltenen Titel weisen für das laufende Jahr eine positive Performance aus. Auch die europäischen Immobilienaktien haben in den letzten Tagen an Wert zugelegt: Der EPRA notiert aktuell bei 1’702.44 Punkten (+6,48%, nicht währungsbereinigt), nur 5 Punkte unter dem bisherigen Jahreshöchstwert.
SWIIT-Index
Nach leichten Kursrückgängen Ende Mai haben die kotierten Immobilienfonds im Juni an Wert gewonnen – trotz der weiterhin hohen Kapitalnachfrage am Primärmarkt. Der SWIIT Index weist aktuell eine Jahresperformance von +4,88% aus und liegt damit nur knapp unter dem bisherigen Höchststand vom 23. Mai 2025 (+5,49%). Noch im Juni starteten zwei weitere Emissionen kotierter Immobilienfonds, wobei man für den Patrimonium Swiss Real Estate Fund 104 Mio. CHF und den Realstone RSF 200 Mio. CHF aufnehmen will.
Nach Abschluss dieser Transaktionen gibt es eine kurze Verschnaufpause, bevor Mitte Juli die nächste grössere Emission folgt – die Kapitalerhöhung des Edmond de Rothschild Real Estate SICAV mit einem Volumen von 395 Mio. CHF. Im dritten Quartal 2025 wird zudem die Lancierung neuer Fonds vorangetrieben. Ende Juli soll der BLKB (CH) Sustainable Property Fund an den Markt gebracht werden. In der Erstemission ist die Ausgabe von Anteilen im Wert von bis zu 160 Mio. CHF geplant. Der Erlös dient für den Kauf eines Startportfolios mit einem geschätzten Marktwert von rund 177 Mio. CHF. Dieses Portfolio besteht aus Liegenschaften der BLKB, weist einen hohen Wohnanteil auf und zeichnet sich durch eine hohe Energieeffizienz aus.
Die Cronos Finance SA plant, im September ihren zweiten Immobilienfonds zu lancieren. Der Fokus beim Cronos Immo Fund 2 liegt auf Wohnimmobilien in der Romandie. Das Immobilienportfolio soll zum Start einen Wert zwischen 50 und 75 Mio. CHF aufweisen.
Thomas Huber ist seit dem 1. Juli 2017 CEO der SKAN Group AG. Seine Laufbahn bei dem Healthcare-Unternehmen startete Huber 1996 als Sales Engineer. Später stieg er zum Director of Sales auf, bevor er 2009 schliesslich stv. CEO der SKAN Group wurde. Thomas Huber verfügt über einen Master of Science in Electrical Engineering der ETH Zürich. Bild: zvg
Thomas Huber ist seit dem 1. Juli 2017 CEO der SKAN Group AG. Seine Laufbahn bei dem Healthcare-Unternehmen startete Huber 1996 als Sales Engineer. Später stieg er zum Director of Sales auf, bevor er 2009 schliesslich stv. CEO der SKAN Group wurde. Thomas Huber verfügt über einen Master of Science in Electrical Engineering der ETH Zürich. Bild: zvg
Seit 2021, dem Jahr des Börsengangs, erhöhte die SKAN Group den Umsatz um 50% auf 361.3 Mio. CHF und den Jahresgewinn um mehr als das Doppelte auf 46.8 Mio. CHF. Im Interview mit schweizeraktien.net erklärt CEO Thomas Huber die Ursachen für die anhaltende Dynamik im Geschäftsfeld aseptische Abfüllung und Verpackung. Zudem erläutert er die Gründe für eine gerade angekündigte Akquisition und die industrielle Logik innovativer Dienstleistungen für die anspruchsvolle Pharma- und Biotech-Industrie. Huber will ein weiterhin hohes Wachstumstempo erzielen und die bereits auskömmlichen Margen weiter steigern. Trotz mancher Risiken sieht sich der Weltmarktführer in der Isolatorentechnologie in einer starken Wettbewerbsposition.
Das Geschäftsjahr 2024 lief ja prima, Herr Huber. Wie kam es in dem nicht gerade idealen wirtschaftlichen Umfeld zu der imposanten Gewinnsteigerung um 46% auf 40.8 Mio. CHF, zumal Umsatz und EBITDA nicht ganz so stark angestiegen sind?
Wenn wir auf das Geschäftsjahr 2024 zurückblicken, fällt vor allem das starke zweite Halbjahr ins Gewicht. Die SKAN Gruppe erzielte erhebliche Fortschritte auf den Kundenprojekten, was sich in Umsatz- und Ertragswachstum niederschlug. Darüber hinaus lief das höhermargige Service-Geschäft sehr gut.
Spielt dabei eine Rolle, dass das margenstärkere Service-Geschäft inzwischen einen höheren Anteil zum Gruppenumsatz beisteuert?
Im vergangenen Jahr hat sicherlich beides – die Projektfortschritte und der Zuwachs des Service-Geschäfts – eine Rolle gespielt.
Erst im Mai hat die SKAN Group die mehrheitliche Übernahme der slowenischen Metronik angekündigt. Der Automatisierungs- und Digitalisierungsexperte stärkt Ihr Service-Geschäft. Was können Sie unseren Lesern dazu sagen?
Wir haben immer gesagt: Wenn wir eine Übernahme tätigen, muss diese erstens strategiekonform unser Segment Services & Consumables stärken, zweitens unsere Kompetenz in den Bereichen Software oder Robotik erweitern und, drittens, das Margenprofil des Unternehmens verbessern. Metronik erfüllt alle diese Anforderungen.
Als führende Anbieterin von Softwarelösungen für das Produktionsmanagement und die Prozesssteuerung mit einem starken Fokus auf den regulierten Life-Sciences-Sektor bietet Metronik eine attraktive Angebotserweiterung für unsere Kunden. Die nahtlose Einbindung der Metronik-Software in die Produktionsprozesse unserer Kunden ermöglicht es, deren Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern. Zudem wird uns Metronik helfen, unsere eigenen Digitalisierungsinitiativen wie die papierlose Pharmaproduktion schneller voranzubringen.
«Metronik wird uns helfen, unsere eigenen Digitalisierungsinitiativen wie die papierlose Pharmaproduktion schneller voranzubringen»
In Ihrer Medienmitteilung zum ersten Kapitalmarkttag im Mai sprechen Sie vom Austausch mit und der Schulung von Regulatoren. Würden Sie das zum besseren Verständnis bitte für unsere Leser präzisieren?
Jede unserer Anlagen für das aseptische – d.h. keimfreie – Abfüllen biopharmazeutischer Wirkstoffe muss von den zuständigen Regulatoren wie der FDA oder Swissmedic abgenommen werden, bevor sie kommerziell eingesetzt werden darf. Deshalb ist ein gutes Verhältnis zu den Regulatoren wichtig, damit wir als Hersteller ganz genau verstehen, welche Anforderungen gelten und in welche Richtung sie sich weiterentwickeln.
Der wichtigste Wachstumstreiber für die aseptische Isolatorentechnik ist ja die wachsende Anzahl an neuen Therapeutika, die injiziert werden müssen. Bei unserem letzten Interview im September 2023, also vor 21 Monaten, lag die Anzahl der installierten Isolatoren bei rund 1000. Wo steht der Marktführer SKAN Group heute?
Wir liefern pro Jahr rund 100 Isolatoren an unsere Kunden; entsprechend müssten wir aktuell bei etwa 1150 liegen. Da Isolatoren im Preis sehr stark variieren können, ist für uns die Umsatzzahl wichtiger als die Stückzahl. Viele kleine Isolatoren sind für uns genauso wertvoll wie ein paar wenige grosse, insbesondere, da die installierte Basis das Service-Geschäft antreibt.
Das forsche Wachstumstempo der SKAN Group zeigt sich bisher noch nicht in der Kursentwicklung. Chart: six-group.com
Ein weiterer Entwicklungsmesser ist die Anzahl der zugelassenen Arzneimittel, die mittels Ihrer aseptischen Closed-Vials Technologie verpackt werden. Vor 21 Monate waren es fünf Bio-Pharmazeutika. 400 weitere Kandidaten befanden sich damals in den klinischen Versuchsreihen. Wie lauten die Vergleichswerte heute?
Heute liegen wir bei acht Medikamenten, die von den Gesundheitsbehörden in 17 Regionen die Zulassungen erhalten haben. Die Pipeline ist schwierig zu erfassen. Wir gehen davon aus, dass sie in der Grössenordnung von über 400 liegt. Entsprechend dürfte sich das Verkaufsvolumen an Closed Vials sowie damit verbundener Verbrauchsmaterialien, wie Abfüllsets, künftig weiter erhöhen.
Inwieweit ist die SKAN Group von der veränderten Politik der Trump Administration betroffen, beispielsweise mit Blick auf Zölle und die Bereitstellung und Bezahlung von Impfprogrammen in den USA, aber auch weltweit durch die Einstellung von USAid?
Wir verfolgen die Entwicklung aufmerksam und bewerten laufend die möglichen Auswirkungen auf SKAN, unsere Kunden und unsere Partner. Nervös sind wir aber nicht, denn wir haben keine Mitbewerber mit Produktion in den USA. Alle unsere Mitbewerber sind in Deutschland ansässig. Wir glauben, dass wir mit unserer Tochtergesellschaft in Deutschland und dem derzeit in Deutschland entstehenden Zentrallager strategisch gut aufgestellt sind. Auf dieser Grundlage gehen wir davon aus, dass wir mindestens die gleichen Bedingungen wie unsere europäischen Wettbewerber erhalten könnten. Hinzu kommt unsere Servicegesellschaft in den USA, die neben dem Service auch «on site»-Aktivitäten für Projekte vor Ort übernimmt. Und nicht zuletzt haben wir schon früher angekündigt, dass wir eine lokale Fertigung in den USA aufbauen wollen.
«Wir haben schon früher angekündigt, dass wir eine lokale Fertigung in den USA aufbauen wollen»
Wie werten Sie die Aussagen und Handlungen des US-Gesundheitsministers Robert Kennedy Jr. mit Blick auf den Umgang mit Infektionskrankheiten respektive deren Vermeidung und die Vorbehalte gegenüber der mRNA-Technologie? Und wie gehen Ihre Kunden aus der Life Sciences Industrie mit den Unsicherheiten um?
Dies dürfte sicherlich diese Industrie etwas zurückwerfen. Wahrscheinlich ist, dass in Zukunft neue Modalitäten eher zuerst in Europa und Asien eingeführt werden und nicht wie früher in USA.
Wie viele andere US-Behörden musste auch die FDA einen breiten Personalabbau und Kündigungen leitender Mitarbeiter verkraften. Wie schätzen Sie als zentraler Zulieferer für die forschungsintensive Life Sciences Industrie die Funktionsfähigkeit und das Tempo der FDA bei weiteren Zulassungsprozedere innovativer Arzneimittel ein?
Aus dem Medical-Device-Bereich hört man, dass es dort wegen Personalmangel zu deutlichen Verzögerungen bei neuen Zulassungen kommt.
Welche Rolle spielen Roboter und Automatisierung bei der Expansion?
Zwar gilt die Pharma-Branche als eher konservativ aufgrund der langen Entwicklungszyklen und der Tendenz, an bewährten Prozessen festzuhalten. Aber wir sind überzeugt, dass auch in der aseptischen Abfüllung technologische Fortschritte adaptiert werden. Entsprechend werden Automatisierung und Digitalisierung künftig immer wichtiger, und die SKAN treibt die Entwicklung dieser Kompetenzen voran.
Inzwischen bieten Sie ihren Kunden nicht nur After-Sales Dienstleistungen, sondern auch Ersatzteile, Verbrauchsmaterialien und in Zukunft sogenannte Pre-approved Services an. Würden Sie bitte für unsere Leser kurz die industrielle Logik und die Auswirkungen auf das Zahlenwerk zusammenfassen?
Bevor ein Medikament zugelassen wird, muss der Hersteller Stabilitätsdaten vorlegen. Diese Datengenerierung benötigt sehr viel Zeit und blockiert kommerzielle Produktionskapazitäten beim Kunden. Durch unsere Pre-Approved-Dienstleistung, die wir 2026 lancieren werden, wird der Kunde diese Datengenerierung an uns auslagern können, während wir parallel seine Anlage bauen. Das wird es dem Kunden ermöglichen, sein Produkt bis zu zwölf Monate früher auf den Markt zu bringen. Bei einem Blockbuster-Produkt stellt diese Zeitersparnis einen enormen Wert dar.
Ihre strategischen Ziele sind ambitioniert. Die EBITDA-Marge soll bis in den hohen 10%-Bereich angehoben werden, und mehr als 50% des EBITDA-Ergebnisses soll aus wiederkehrenden Einnahmeströmen bestehen. Was begründet den grossen Optimismus?
Dies hat wenig mit Optimismus zu tun. Wir stärken das Service-Geschäft durch selbst entwickelte neue Dienstleistungen, wie eben die Pre-approved-Services, oder zum Beispiel durch den Zukauf von Metronik. Mittelfristig werden wir damit einen 50%-Anteil der Dienstleistungen und Verbrauchsmaterialien an unserem Portfolio erreichen und damit auch das Margenprofil erhöhen.
Wird es nach der Metronik-Übernahme weitere M&A Transaktionen geben, um auch anorganisches Wachstum zu generieren und die Marktdurchdringung so zu beschleunigen?
Wir verfolgen weiterhin eine opportunistische M&A Strategie und werden auch in Zukunft strategisch und finanziell gut passende Gelegenheiten ergreifen.
«Wir verfolgen weiterhin eine opportunistische M&A Strategie»
Das Aktionariat der SKAN Group ist, soweit bekannt, breit gestreut. Es sticht jedoch ins Auge, dass zwar mehrere Schweizer institutionelle Investoren nennenswerten Anteilsbesitz aufgebaut haben, aber internationale Adressen nicht in Erscheinung treten. Was können Sie mit Blick auf die Veränderungen des Anteilsbesitzes im Lauf der Zeit und auch perspektivisch sagen?
Die SKAN-Aktien sind mehrheitlich im Besitz von langfristig denkenden Investoren. Daher ist das Handelsvolumen eher gering und erfüllt nicht immer die Liquiditätsanforderungen grosser internationaler Investoren. Das ist auch gut so, denn unser langfristiges Projektgeschäft, das immer wieder Schwankungen unterliegt, eignet sich nicht für kurzfristig denkende Investoren. Entsprechend sind wir glücklich, dass wir zufriedene Aktionäre haben, die uns langfristig treu bleiben.
Vielen Dank, Herr Huber, für die erhellenden Antworten.
Das Sitex Powerhouse in Muttenz wurde im letzten Jahr verkauft. Bild: sitex-powerhouse.ch
Das Sitex Powerhouse in Muttenz bei Basel wurde im letzten Jahr verkauft. Bild: sitex-powerhouse.ch
Die in der Schweiz und den USA tätige Immobiliengesellschaft Sitex Properties musste im Geschäftsjahr 2024 einen konsolidierten Verlust von 3.0 Mio. CHF ausweisen. Als Grund führt das Unternehmen in seinem Jahresabschluss den Verkauf einer Liegenschaft in Muttenz, das Sitex Powerhouse, an. Die im Rahmen des Verkaufs vorgenommene einmalige Anpassung der Neubewertung der Immobilienanlagen habe die Rechnung mit 7.9 Mio. CHF belastet, heisst es im Geschäftsbericht.
Wie das Unternehmen weiter schreibt, seien die Erträge der übrigen Geschäftsbereiche, hier handelt es sich insbesondere um Erträge aus Landverkäufen und Mieteinnahmen, stabil geblieben und hätten zu einem positiven operativen Ergebnis beigetragen. Auch für die übrigen Liegenschaften und Grundstücke in der Schweiz und den USA sollen keine wesentlichen Auf- oder Abwertungen erfolgt sein. Insgesamt erzielte Sitex 2024 Erträge in Höhe von 17.7 Mio. CHF. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA erreichte 189’000 CHF (Vorjahr: 16.9 Mio. CHF).
Verkaufspreis für Powerhouse unter dem Buchwert
Das Gebäude in Muttenz hatte Sitex in den Jahren 2012 und 2015 in zwei Schritten übernommen und umfangreich saniert. In dieser Zeit wurde der Leerstand von anfänglich 50% auf rund 2,5% gesenkt. Dennoch lag der nun erzielte Verkaufspreis mit 127 Mio. CHF unter dem fairen Wert von 134.9 Mio. CHF, der zuletzt in der Bilanz ausgewiesen wurde. Die Eigentumsübertragung sei gemäss Geschäftsbericht erst im Mai 2025 erfolgt. Die durch den Verkauf zugeflossenen Mittel wurden im Juni 2025 zur Rückzahlung eines an der SIX gelisteten Bonds in Höhe von 50 Mio. CHF verwendet. Nach der Rückzahlung soll die Eigenkapitalquote wieder auf über 50% steigen.
Liquidität soll durch weitere Verkäufe gestärkt werden
Der Bond wurde vor fünf Jahren zur Finanzierung der Sanierung des Sitex Powerhouse sowie für den Erwerb des Projektes Avalon Park Daytona, USA, aufgenommen. Das Projekt in den USA befindet sich nach Angaben der Gesellschaft weiterhin «in einer frühen Aufbauphase». Im laufenden Geschäftsjahr will die Gesellschaft weitere Darlehen tilgen und zur Stärkung der Liquidität Liegenschaften in der Schweiz in den Verkaufsprozess überführen. Das Jahr 2025 werde daher ein Übergangsjahr, heisst es im Geschäftsbericht. Ziel sei es, eine Basis für substanzielle Monetarisierungsschritte zu schaffen, um mittel- und langfristig den inneren Wert der Sitex-Aktie an die Aktionäre zurückzuführen. Als Optionen nennt die Gesellschaft hier Nennwertreduktionen oder Aktienrückkäufe.
Binnen Jahresfrist ist der Aktienkurs der Sitex Properties Holding stark zurückgekommen. Chart: otc-x.ch
Die Aktien der Sitex Properties Holding AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 84 CHF für eine Aktie bezahlt. Eine Dividende wurde für 2024 nicht ausgeschüttet.
Das Geschäft mit Hypothekarkrediten ist das Kerngeschäft der Schweizer Kantonalbanken. Bild: stock.adobe,com
Das Geschäft mit Hypothekarkrediten ist das Kerngeschäft der Schweizer Kantonalbanken. Bild: stock.adobe.com
Seit der Schweizer Immobilienkrise Anfang der 1990er Jahre gibt es 24 Kantonalbanken – trotz 26 Kantonen. Die Kantonalbanken von Solothurn und Appenzell Ausserrhoden mussten damals aufgelöst bzw. verkauft werden. Die Berner, Waadtländer, Genfer sowie die Glaner KB wurden gerettet, verloren aber mehrheitlich ihre Staatsgarantien. Von diesen 24 Schweizer Kantonalbanken sind aktuell 13 an der Schweizer Börse kotiert. Einige davon als Folge der Schweizer Immobilienkrise bzw. deren Rettungsaktionen zur breiteren Risiko- und Gewinnteilung sowie Reduktion der Haftungsrisiken der Kantone; ein Thema, das aktuell im Kontext von kantonalen Klumpenrisiken in Bezug auf die Bilanzsummen vs. kantonalen Bruttoinlandprodukten (BIP) immer wieder für Diskussionen sorgt.
Schweizer Kantonalbanken als Investment Case?
Als Investorin und Investor von Kantonalbanken investiert man indirekt faktisch in ein «Kreditportfolio» beziehungsweise genauer noch in ein «Hypothekarportfolio». Im Median betrugen 2024 Hypothekarforderungen 66% des Bilanzvolumens von Kantonalbanken, wobei das Zinsengeschäft einen Ertragsanteil von 68% zum Gesamterfolg beisteuerte.
Quellen: Jahresberichte, Investor Relations Präsentationen, Offenlegungsberichte, S&P Capital IQ, MarketScreener [Juni 2025]Mit Blick auf die Risiko- und Ertragscharakteristiken von Kantonalbaken sind die Haupttreiber dieser «Hypothekarportfolios» die zugrunde liegende Kreditqualität, Zinsmarge sowie die Zinssensitivität. Durch die regulatorischen sowie volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen bzw. der Immobilienpreisentwicklung weisen die Kantonalbanken aktuell Hypothekarausfallraten aus, die gegen null tendieren. Während in der Vergangenheit Kantonalbanken eine Nettozinsmarge, also die Differenz zwischen Kundenzinssatz vs. Refinanzierungs- und Kreditkosten, von bis zu 1,5% aufweisen konnten, ist diese durch das volatile bzw. reduzierte CHF-Zinsumfeld sowie zunehmende Konkurrenz per Ende 2024 auf durchschnittlich rund 1,20% gesunken. In Kombination mit der Fälligkeitsstruktur der Hypothekarportfolios, welche bei Kantonalbanken mit knapp 50% des Volumens bei über 5 Jahren Kreditlaufzeiten liegen, sind sie zudem einer erhöhten Anfälligkeit der Zinsmarge bei Veränderungen des Zinsniveaus und somit Zinssensitivität ausgesetzt, was sich aktuell ebenfalls zeigt.
Fokus auf dem Hypothekargeschäft
Aufgrund dieser oftmals regional beschränkten und stark auf das Hypothekargeschäft ausgerichteten Haupttätigkeit sowie starren Kosten vs. beschränkten Skalenvorteilen, gerade bei kleineren Kantonalbanken, scheint es kaum möglich, eine adäquate Rendite für den Eigentümer über den Eigenkapitalkosten zu erzielen. Auch bei tiefen Cost of Equity (CoE) Annahmen von 6 bis 8% p.a. erwirtschaften nur eine Handvoll Kantonalbanken einen Return on Equity (RoE), welcher nachhaltig darüber liegt. Ausnahmen sind oft Kantonalbanken, welche ein breiter abgestütztes Geschäftsmodell bzw. Kreditportfolio und/oder ausgeprägteres direktes oder durch Beteiligungen gehaltenes indirektes Kommissionsgeschäft aufweisen, wie z.B. BCV, Genfer, Graubündner oder Zuger KB.
Quellen: Jahresberichte, Investor Relations Präsentationen, Offenlegungsberichte, S&P Capital IQ, MarketScreener [Juni 2025]Durch zentrale, zukünftige Herausforderungen von Kantonalbanken dürften sich die Rentabilitätserwartungen aus Investorensicht kaum verbessern. Trotz Wachstums des Hypothekarvolumens von 3,1% p.a. über die letzten 20 Jahre ist die Privatpersonen-Wohneigentumsquote, welche für Kantonalbanken als Hypothekar-Hauptzielkunden zentral ist, von knapp 40% auf 35% gesunken. Parallel ist der Anteil an institutionellen Eigentümern auf über 50% gestiegen. Gerade bei der Finanzierung von institutionellen Immobilienportfolios spielen Versicherungen, Pensionskassen oder Grossbanken eine zentralere Rolle bzw. sind der Margendruck und die Wachstumsmöglichkeiten für kleinere und regional orientierte Kantonalbanken zunehmend schwierig.
Durch die hohe Möglichkeit der Standardisierung sowie Automatisierung des Prozesses bzw. Fungibilität der Hypothekarkreditvergabe an Privatpersonen dürften zudem automatische Angebote von Hypothekenvermittlungen und -plattformen eine viel stärkere Rolle einnehmen. Dies würde zusätzlichen Druck auf das «Kerngeschäft» vieler Kantonalbanken ausüben.
Konzentration auf den jeweiligen Kanton
Obwohl Kantonalbanken grundsätzlich über die Kantonsgrenzen hinaus Geschäfte machen können, konzentrieren sich die Portfolios durch die Konkurrenzsituation oft zu 80% auf den jeweiligen Kanton. Dies ist nicht nur eine Risikokonzentration, sondern beschränkt ebenfalls die Skalenvorteile durch potenzielles Wachstum bei einer eher starren Kostenbasis enorm.
Weiter dürfte der eingangs kurz erwähnte politische Druck auf eines der durch die Kantonalbanken oft und gerne vorgebrachtes Verkaufs- und Brandinginstrumente, die «Staatsgarantie», kaum abflachen. Bei vielen Kantonalbanken übersteigt die Kredit- bzw. Bilanzsumme das kantonale BIP mittlerweile stark. Dadurch ergeben sich durch die Staatsgarantien der Kantone zusätzliche Haftungsrisiken. Dies führt zunehmend zu politischen Diskussionen und Vorstössen, diese Garantien einzuschränken oder gar abzuschaffen.
Fazit
Die sehr konzentrierte Kerntätigkeit der meisten Kantonalbanken auf das regionale Hypothekargeschäft in Kombination mit den erwähnten Risiken sowie zukünftigen Herausforderungen schränken das Wachstums- und Renditepotenzial von Kantonalbanken aus einer Investment-Perspektive substanziell ein. Für Anlegerinnen und Anleger mit einem längeren Anlagehorizont und somit meist auch höherer Risikotoleranz sind dies kaum vielversprechende Aussichten.
Dennoch ist im Portfoliokontext von möglicherweise defensiveren Anlegerprofilen die tiefe Marktsensitivität infolge der kantonalen Eigentumsverhältnisses in Kombination mit dem Fokus auf stabilen, zunehmenden Dividendenausschüttungen von einzelnen Kantonalbanken mit einer Dividendenrendite von >4% bzw. Dividenden-Wachstum von >3% p.a. ebenfalls zu erwähnen. Trotzdem sollten auch da die strukturellen Herausforderungen von Kantonalbanken mittel- und langfristig nicht unterschätzt werden.
Zum Autor: Fabian Studach betreibt mit NonBindingOffer über Social Media mit Fokus auf Instagram einen Schweizer Finanzblog mit Informationen & Wissen zum Thema Anlegen, Investieren, Vermögensaufbau sowie Wirtschaft. «Seek to understand the fundamental concepts – This often means follow the cash».
Ehrenpräsident Max Kopp dankte Johannes Stöckli und Christoph Egger für ihre Arbeit im Zusammenhang mit dem Projekt 20XX und überreichte ihnen ein Modell des Drehrestaurants. Bilder: schweizeraktien.net
Die intensive Bauphase der Schilthornbahn fordert das Unternehmen in vielerlei Hinsicht. Verwaltungsratspräsident Johannes Stöckli machte dies an der 63. ordentlichen Generalversammlung deutlich. Deutlich wurde aber auch, dass das gesamte Aktionariat geschlossen hinter dem Generationenprojekt Schilthornbahn 20XX steht. Es gab weder kritische Voten noch eine nennenswerte Anzahl Gegenstimmen zu den Traktanden. Im Gegenteil: Ehrenpräsident Max Kopp nutzte die Gelegenheit, um CEO Christoph Egger und Johannes Stöckli vor 618 Aktionärinnen und Aktionären für ihren Mut und ihr Engagement bei der Realisierung des Grossprojektes zu danken.
Rascher Baufortschritt beansprucht Liquidität
Johannes Stöckli bezeichnete 2024 als «Prüfstein» für die Schilthornbahn AG. Und er führte aus, dass der rasche Baufortschritt beim Projekt zeitweise die Liquidität des Unternehmens stark beanspruche. Er erwähnte in diesem Zusammenhang den Entscheid des Verwaltungsrats, der die Wahl zwischen Neubau oder Sanierung hatte. Denn die bestehenden Bahnen hätten wegen der Konzessionserneuerung ohnehin erneuert werden müssen. Statt für die Sanierung habe sich der Verwaltungsrat für den Neubau entschieden. «Wir sind All-in gegangen», so Stöckli vor den Aktionären. Dabei verwies er auf die Langfristigkeit und die Wirkung des Projektes für die gesamte Region.
Die Bauarbeiten beeinflussten die Jahresrechnung 2024 und führten zu einem Rückgang der Gesamterträge um 1,7% auf 32.2 Mio. CHF. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA fiel mit 6.1 Mio. CHF tiefer als erwartet aus, was CEO Christoph Egger mit dem schnellen Baufortschritt, deutlich höheren Personalkosten aufgrund der Aktivierung von Eigenleistungen und massiv höheren Energiepreisen begründete. Der Gewinn lag bei 1.1 Mio. CHF.
Schilthorn-Gipfel wieder erreichbar
Seit dem 15. März 2025 ist der Schilthorn-Gipfel wieder erreichbar, was sich im laufenden Geschäftsjahr bereits positiv in den Frequenzen zeigt. So konnte die Bahn seit der Wiedereröffnung des Gipfels bei den Ausflugsgästen einen Zuwachs von rund 25,7% verzeichnen. Auch in der Wintersaison erzielte die Bahn bei den Ersteintritten ein Plus von 4,4% gegenüber dem Vorjahr. Der Ertrag legte sogar um 5,0% auf knapp 7 Mio. CHF zu. Zum Start der Wintersaison 2025 soll die Bahn die vollen Frequenzen zur Verfügung stellen. Entspannt hat sich nach den Worten von Egger auch die Situation bei der Energiebeschaffung, wo für dieses Jahr mit einer Entlastung gerechnet wird.
Dank an Egger und Stöckli
In seiner Dankesrede an die zwei treibenden Kräfte hinter dem Generationenprojekt ging Max Kopp, der von 1993 bis 2021 den Verwaltungsrat der Bahn präsidierte, auf die über 50-jährige Geschichte der Bahn ein. In dieser Zeit sei die Bahn von Personen geprägt worden, die an den unternehmerischen Erfolg geglaubt und Risiken in Kauf genommen hätten. Ohne diese Personen würde es die Bahn heute nicht geben. Mit Christoph Egger und Johannes Stöckli seien wieder zwei Personen an der Spitze, welche mit ihrem Engagement diese erfolgreiche Geschichte fortschreiben würden.
Er überreichte den beiden ein Modell des Drehrestaurants auf Piz Gloria als Dank.
Der Aktienkurs der Schilthornbahn bewegt sich seit einem Jahr zwischen 1’200 und 1’300 CHF. Chart: otc-x.ch
Die Aktien der Schilthornbahn AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 1’280 CHF für eine Aktie bezahlt.
Der SaraSelect der VV Vermögensverwaltung AG ist ein reiner Aktienfonds und gehört zur Flagship-Palette der Bank J. Safra Sarasin AG. Der Anlagefonds wurde im Jahr 1996 aufgelegt und investiert in Schweizer Nebenwerte, mit Fokus auf Qualität und Stabilität, und hat deshalb einen hohen Bezug zum Small-Cap-Segment. Mit rund 1.3 Mrd. CHF per Ende Mai 2025 gehört der Fonds zu den Schwergewichten in diesem Bereich. Im Gegensatz zu vielen anderen Small-&-Mid-Cap-Fonds wird ein von der Benchmark unabhängiger Ansatz verfolgt.
Im Interview mit schweizeraktien.net äussert sich Portfoliomanager Marc Possa zur Übergewichtung des Fonds in Industrietitel, warum er nicht in Finanzwerte investiert und warum die Musik auf den Märkten weiterspielen wird.
Herr Possa, «Sattle kein Pferd, das Du nicht reiten kannst», dieses Zitat von John Wayne stellen Sie über Ihren Monatsbericht Mai 2025. Nun scheint es, dass zur Zeit viele Pferde gesattelt werden, die noch nicht eingeritten wurden, wie die Zoll-Pferde in den USA. Kann man mit Blick auf die politischen Börsen sagen, dass eher die Pferde die Reiter reiten als umgekehrt?
Es sind herausfordernde Zeiten, in welchen sich vieles neu ordnet; damit ergeben sich aber enorme Chancen für die, die Lösungen für die jeweiligen Kunden bieten. All die Megatrends laufen ja weiter und bedürfen technologischer Lösungen.
«in der Regel ist jedes Risiko auch immer eine Opportunität»
Mit Ihrer starken Übergewichtung in Industrietitel sind Sie mit Ihrem Sara Select Fund exponiert, wenn es um mögliche Zollmassnahmen der US-Regierung geht. Wo sehen Sie bei den von Ihnen gehaltenen Industrietiteln die grössten Risiken?
Die Welt ist voller Risiken, in der Regel ist aber jedes Risiko auch immer eine Opportunität. Die agilen, kleinen Schweizer Gesellschaften sind häufig Weltmeister in der raschen Anpassung auf neue Gegebenheiten. Am Ende geht es praktisch nur darum, wer dem Kunden einen Nutzen stiftet, der ja dann auch bezahlt wird.
Unter Ihren vier grössten Positionen sind Dottikon und Bachem insgesamt mit fast 10% in Ihrem Portfolio gewichtet. Dottikon hat seit Anfang April um mehr als 50% zugelegt. Etwas anders läuft es bei Bachem, deren Kurs nur moderat zugelegt hat. Worin sehen Sie die deutliche Diskrepanz der Performance dieser Unternehmen, die ja beide in der Produktion von Peptiden tätig sind?
Beide sind CDMOs, also mit der Entwicklung und der Produktion von Wirkstoffen beauftragte Hersteller. Bachem macht Peptide, Dottikon «Small Molecules». Beide haben aber die gemeinsame Eigenheit, dass man zuerst in Kapazitäten investieren muss, um dann die gewünschten Umsätze mit seinen Kunden erzielen zu können. Wenn aber ein Franken Capex in den Folgejahren zu einem Franken Umsatz führt, ist ein Investment ein «No-brainer», da der Payback bei EBIT Margen von 30% sehr kurz ist.
Wie schon vor einem Jahr, als wir das letzte Mal miteinander gesprochen hatten, ist Also die grösste Position in Ihrem Portfolio. A la longue sehen Sie weiteres Wachstumspotenzial und steigende Kurse. Welche Kurse dürfen wir bei Also erwarten?
Der Markt scheint Also zu wenig zu verstehen. Man schaut auf das reine Box-Moving-Geschäft und ist dann der Meinung, dass dieses margenschwache Geschäft auch nicht gross wächst, da die Leute mit dem Kauf von IT-Gütern noch zuwarten. Dabei ist aber das Service- und Solutionsgeschäft für die Also das viel Wichtigere. Hier werden die Margen gemacht, und die Mixverschiebung hin zu diesen beiden Segmenten führt zu einem Anstieg der Also Marge. Es braucht aber für dieses Ökosystem auch das langweilige Box-Moving-Geschäft.
Was überzeugt Sie an Sika, ebenfalls eine der grössten Positionen in Ihrem Portfolio?
Sika hat eine der besten Kulturen, sie machen ziemlich alles richtig und werden auch wieder zu einem schönen organischen Wachstum finden. 2021 und 2022 wuchsen sie ja über 15% und 13%, um dann 2023 und 2024 praktisch nicht mehr organisch zu wachsen. Also auch hier eine Übertreibung während der Covid-Jahre, die dann zu einer Verlangsamung (Destocking Thematik) in den Jahren danach führte.
Sie reiten im Gegensatz zu vielen anderen Investoren immer noch die «Pferde» Meyer Burger und auch Pierer Mobility, beides Aktien, die den Anlegern in letzter Zeit kaum Freude bereitet haben. Meyer Burger ist zu einem Penny Stock verkommen, auch Pierer Mobility musste grosse Verluste verzeichnen und wurde verkauft. Warum halten Sie an diesen Aktien nach wie vor fest? Sind Sie noch immer von einem Turnaround überzeugt?
«Mehrheitseigentümer Stefan Pierer hat die Situation in den USA falsch eingeschätzt»
Meyer Burger ist bis im Juli vom Handel ausgesetzt, also wird diese Pferd weiter geritten. Bei Pierer Mobility ist die Situation eine ganz andere. Der Mehrheitseigentümer Stefan Pierer hat die Situation in den USA falsch eingeschätzt und demzufolge zu lange weiter produziert und viel zu spät gebremst. Dies ist das Resultat der massivsten Verwerfungen der letzten 5 Jahre, wo Covid zuerst die globalen Lieferketten stresste, das Verhalten der Leute änderte (Stichwort Outdoor Sports aber auch Homeofficing u.a.). Als dann in den USA die Zinsen stiegen, hörten viele US Konsumenten auf, Motorräder zu kaufen. In der Regel hat man in den USA 1’000 USD, nimmt 9’000 USD bei einer Bank auf und kauft damit eine KTM Maschine für 10’000 USD. Wenn dann die Zinsen um fast 5% steigen, nimmt die Bereitschaft zur Verschuldung rapide ab. Dies hat die KTM Händler und dann die Pierer Mobility Group stark getroffen.
Am deutlichsten sind Sie mit Ihrem Fonds gegenüber der Benchmark SPI Small & Mid Cap Index in der Branche Finanzdienstleistungen unterinvestiert. Damit verpassen Sie die deutlichen Kursavancen z.B. von Swissquote, aber auch in etwas geringerem Masse der Cembra Money Bank. Ist es Ihrer Meinung nach zu spät für einen Einstieg z.B. bei Swissquote?
Ich bin bei den Finanzwerten nie investiert, weil man da sehr viel mehr Mühe hat, sich Alleinstellungsmerkmale zu erarbeiten. Wir könnten heute eine Bank gründen und mit den bestehenden in Konkurrenz treten. Partnersgroup, Swissquote und VZ sind aber Ansätze, welche grundsätzlich gut aufgestellt und damit investierbar sind.
Bei welchen Investments wären Sie zurzeit vorsichtig?
Grundsätzlich bei allen Investments, wo es ein mediokres Geschäftsmodell, eine schlechte Strategie oder zu wenig Alleinstellungsmerkmale gibt.
«Holcim oder Geberit gehören in jedes Portfolio»
Welche Titel ausser den bereits besprochenen gehören Ihrer Meinung nach unbedingt in ein Portfolio eines Privatanlegers?
Bluechip Firmen wie Holcim oder Geberit gehören meiner Meinung nach in jedes Portfolio, weil sie über hervorragende Führungen und Kulturen verfügen und überdurchschnittlich vieles richtig machen.
Wie sind Ihre Aussichten für das Jahr 2025?
Die Musik muss weiterspielen, die verpolitisierten Zentralbanken werden alles tun, um die Stimmung und Prosperität nicht total abklingen zu lassen. Vieles ist an sich stabiler als kurzfristig wahrgenommen. Das aktuell grösste Risiko, neben dem Ausarten der diversen Konflikte, ist eine synchrone Herausschiebung anstehender Investitions-Entscheidungen und damit eine starke Verlangsamung der Weltwirtschaft, welche sich dann auf die Börsen übersetzen würde.