Der Hauptsitz der Zürcher Landbank ist im zürcherischen Elg. Quelle. ZLB
Die Zürcher Landbank (ZLB) hat im ersten Semester 2019 den Betriebsertrag und den Geschäftserfolg gesteigert. Unter dem Strich kam der Halbjahresgewinn leicht über dem Vorjahrswert zu liegen. Das Resultat sei insbesondere dank dem ausgebauten Kundengeschäft erarbeitet worden, wie das Finanzinstitut am Freitag mitteilte.
Der Halbjahresgewinn stieg um 0,9% auf 1.29 Mio. CHF. Dabei verbesserte sich der Betriebsertrag um 1,5% auf 5.69 Mio. CHF, während sich der Geschäftsaufwand um 0,6% auf 3.42 Mio. erhöhte. Der Geschäftserfolg als Kennzahl für die operative Leistung legte derweil um 1,0% auf 1.93 Mio. zu.
Im Kerngeschäft, dem Zinsgeschäft, resultierte ein um 0,7% höherer Netto-Erfolg von 4.47 Mio. CHF. Das aussergewöhnliche Vorjahresergebnis im Kommissions- und Anlagegeschäft konnte dagegen nicht gehalten werden (-16%), und auch der Handelserfolg war rückläufig (-0,8%).
Die Ausleihungen an Kunden verbesserten sich um 2,3% auf 741.02 Mio. CHF, die Kundengelder um 2,6% auf 598.99 Mio. Der Mittelzufluss habe es der ZLB erlaubt, die neuen Kundenausleihungen vollständig mit Geldern aus der Region zu refinanzieren. Die Bilanzsumme verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 2,0% auf 841.50 Millionen.
Für das zweite Semester rechnet die ZLB trotz einem anspruchsvollen Umfeld für Retailbanken mit einer ähnlichen Geschäftsentwicklung. Damit dürfte für 2019 ein vergleichbar positives Jahresergebnis wie 2018 resultieren, wie es in der Mitteilung heisst.
Die Aktien der ZLB sind auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gelistet und notierten zuletzt bei 750 CHF.
Der Handyanbieter Mobilezone hat im ersten Semester 2019 sowohl den Umsatz als auch den Gewinn leicht gesteigert. Dafür war vor allem das Segment Handel verantwortlich. Aufgrund des bisher guten Geschäftsverlaufs wird die Gewinnprognose für das Gesamtjahr erhöht.
Der Umsatz zog leicht um 1,4 % auf 568.6 Mio. CHF an, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Betriebsgewinn (EBIT) legte um 2,8 % auf 23.6 Mio. zu und der Reingewinn um 1,5 % auf 17.1 Mio. CHF.
Mit dem Geschäftsverlauf des ersten Halbjahres sei man insbesondere im Segment Handel sehr zufrieden, teilte Mobilezone am Freitag mit. Die Hauptsparte Handel erzielte mit 531 Mio. CHF denn auch 3,5 % mehr Umsatz als in der Vorjahresperiode. Der Anteil des Grosshandels am Umsatz lag bei 237 Mio. und damit bei rund 45 %. Auch der operative Gewinn nahm auf 19,6 Mio. um rund 10 % zu.
Das Segment Handel beinhaltet die Aktivitäten im schweizweiten Filialnetz, das Online-Geschäft, das Firmenkundengeschäft und die Aktivitäten in Deutschland.
In Deutschland brummt das Geschäft
Gut lief es in dieser Sparte im Online-Geschäft in Deutschland. Netto seien über 126’000 Mobilfunkverträge online abgeschlossen werden, so Mobilezone. Das sind über 20 % mehr als im ersten Halbjahr 2018. Und mit der Integration ab dem 1. Juni 2019 der akquirierten SH Telekommunikation Deutschland (Sparhandy; SH) werde das Online-Geschäft der Gruppe mehr als verdoppelt.
Für 2019 werden insgesamt 380’000 Online-Vertragsabschlüsse über die Kanäle sparhandy.de und deinhandy.de und über den eigenen TV-Kanal mit handystar.de erwartet. Bei Einbezug von SH für ein ganzes Kalenderjahr seien über 500’000 Online-Vertragsabschlüsse zu erwarten.
In den Schweizer Filialen lief es laut Mobilezone aber ebenfalls „erfreulich“. So nahmen die verkauften Verträge (Postpaid, Internet und TV) um 6 % auf 146’000 zu, und auch das Servicegeschäft und der Umsatz mit Zubehör lagen über den Vorjahreswerten.
Im kleineren Segment Service Providing ging der Umsatz dagegen um gut 20 % auf 37.9 Mio. CHF zurück, und auch das EBIT lag unter dem Vorjahr. Das Segment beinhaltet die Mobilfunk- und Festnetzangebote von TalkTalk sowie das Handyreparaturgeschäft in der Schweiz und in Österreich. Der Umsatzverlust von Festnetzkunden bei TalkTalk habe nicht vollständig mit der Mobiltelefonie kompensiert werden, hiess es dazu. Der Umsatzanteil der Mobilkunden ist damit angestiegen.
EBIT von 56 bis 61 Mio. erwartet
Für das laufende Jahr erwartet Mobilezone einen höheren operativen Gewinn als bisher. Neu wird ein EBIT im Bereich von 56 bis 61 Mio. CHF erwartet, zuvor lag diese Spanne um 6 Mio. tiefer. Wichtige Erfolgsfaktoren seien neben der Profitabilität des Deutschen Online-Geschäftes auch die Weiterentwicklung der Dienstleistungen und wiederkehrenden Einkünfte in allen Geschäftsbereichen, so Mobilezone.
Die Aktien von Mobilezone sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 9.61 CHF für eine Aktie gezahlt.
Die Beteiligungsgesellschaft Nebag hat im ersten Halbjahr weniger als noch vor einem Jahr verdient. Bewertungskorrekturen haben auf das Ergebnis gedrückt.
Der Gewinn ging in der ersten Jahreshälfte um 2.48 Mio. CHF auf noch 4.32 Mio. CHF zurück. Das Ergebnis pro Aktie betrug 0.47 CHF nach zuvor 0.74 CHF, wie es in der Mitteilung vom Freitag hiess. Die Aktienperformance lag inklusive Ausschüttung bei 4,76%.
Belastet wurde das Geschäft den Angaben zufolge in erster Linie von einem tieferen Nettoergebnis aus realisierten Kursgewinnen und Kursverlusten. Zudem erhöhte sich der übrige Finanzaufwand leicht, während höhere Währungsverluste, Marchzinsen sowie ebenfalls ein höherer Verwaltungsaufwand anfielen.
Launische Finanzmärkte
Die Finanzmärkte hätten sich trotz der positiven Grundnote insgesamt eher „launisch“ und durch exogene Faktoren beeinflusst gezeigt, hiess es weiter. Auch im zweiten Halbjahr geht Nebag von einer volatilen Entwicklung aus, und die Zeichen einer milden Rezession dürften sich verdichten.
Aufgrund der bereits vollzogenen Bewertungskorrektur im Anlageuniversum erwartet Nebag aber eine stetige Entwicklung der Ergebnisse. Die Gesellschaft hat derweil im derzeit volatilen Umfeld gezielt in eher kurz- bis mittelfristige Anlagen investiert.
Einen wichtigen Schritt vollzog die Gruppe im Mai mit dem Abschluss des Verkaufs der Biella-Neher-Beteiligung. Die französische Exacompta SAS übernahm das Unternehmen, an dem Nebag einen Anteil von 13,4 % besass. Der Verkauf spült der Gesellschaft 5.1 Mio. CHF in die Kasse.
Im Gegenzug beteiligte sich die Nebag an der Polun Holding AG. Diese Gesellschaft hat die nicht operativen Tätigkeiten von Biella-Neher in Polen und Ungarn übernommen.
Kursverlauf der nebag-Aktie in den letzten zwei Jahren. Quelle: six-group.com
Die Aktien der Nebag sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 9.75 CHF für eine Aktie gezahlt.
In der eben veröffentlichten Studie von Facit Research ist Weleda Naturkosmetik, laut den befragten Frauen in Deutschland, die mit Abstand „nachhaltigste“ Marke. Das ist nicht nur die Folge der verbesserten Marketingstrategie, sondern auch Ergebnis einer fast hundertjährigen Konzentration auf Gesundheit, Pflanzenmedizin und Natur. Die Kosmetiksparte, auf die 75% des Umsatzes entfallen, legte 2018 ein Wachstumstempo von über 5% vor, der Reingewinn stieg um 10,4%.
Weleda im Ranking der Nachhaltigkeitsstudie 2019 auf Platz 1. Quelle: Facit Research
Die Facit-Studie beschränkt sich auf eine Umfrage unter Frauen und fokussiert ausschliesslich auf Beauty-Produkte. Untersucht wurden die ökologische Glaubwürdigkeit und die Authentizität der Marken. Faktoren waren u.a. Vermeidung von Verpackungen, Verwendung zertifizierter Inhaltsstoffe, regionale Produktion und schonender Umgang mit Ressourcen.
Klare Marktführerschaft
Es ist nicht unbedingt überraschend, aber nichtsdestotrotz bemerkenswert, dass Weleda auf volle 100 Indexpunkte kommt, die nächstplatzierten Lavera und Kneipp jedoch erst mit deutlichem Abstand und 82,2 respektive 79,1 Punkten folgen. Alle Positionen zwischen zwei und zehn sind zwischen 82,2 und 63,7 geclustert. Klarer kann sich die Führungsposition nicht manifestieren! Dass Weleda zum wiederholten Mal auch 2018 die „Sustainable Beauty Awards“ der nachhaltigen Kosmetikbranche gewann, ist eine Folge der langjährigen Bemühungen und Innovationen, die von den Endkonsumenten zunehmend geschätzt werden.
Zertifikate schaffen Vertrauen
Angesichts der Flut von Zertifikaten und Labels, die von immer mehr Unternehmen und Industrien ins Leben gerufen werden, ist es für Konsumenten immer schwieriger, den Überblick zu behalten und zu verstehen, was überhaupt von wem und warum zertifiziert wird. Weleda weist zahlreiche Zertifikate auf, manche davon seit vielen Jahren. Und es kommen auch neue hinzu, wie zuletzt der UEBT-Standard, der für „Union for Ethical Biotrade“ steht. Hierbei geht es für Weleda um die mehr als tausend Lieferketten der bezogenen Rohstoffe unter Berücksichtigung der ökologischen und sozialen Aspekte.
Kollegiale Führung seit 2017
Seit 2017 kam es zudem zu einem Übergang im Management-Stil. Statt für einen neuen CEO hat sich die Gesellschaft nun für eine „kollegiale“ Führungsmannschaft von vier Managern entschieden. Zahlreiche Initiativen gehen von den nun stärker eingebundenen Mitarbeitenden aus, was neue Kreativität und Energie freizusetzen scheint. Ein Beispiel sind die ersten Schritte zum Aufbau einer Dienstleistungssparte für Gesundheit durch Eröffnung der drei ersten Spa-Betriebe in den Niederlanden. Viele Innovationen, eine sichtbar werdende Spezialisierung, die sich auch in Sortimentsbereinigungen ausdrückt, eine durchdachte und länderspezifische Marketingstrategie sowie vor allem die erfolgreiche internationale Expansion schlagen sich inzwischen deutlich in den Zahlen nieder. Ohne Wechselkursverluste hätte der Umsatzzuwachs 2018 sogar 4,4% betragen.
Hohe Investitionen
Die Zuversicht drückt sich auch in den Investitionen über mehrere Jahre von insgesamt rund 100 Mio. Euro in neue Logistik- und Produktionsstätten in Deutschland und der Schweiz aus. Obwohl zwar Deutschland, Frankreich und die Schweiz immer noch mehr als die Hälfte des Gruppenumsatzes beisteuern, so ist in Westeuropa doch eine überwiegend stagnierende Tendenz auszumachen, was auch auf den immer schärferen Wettbewerb in der Naturkosmetik zurückzuführen ist.
Neue Märkte mit hohen Zuwachsraten
Dagegen brillieren Brasilien, Russland, die USA, Skandinavien und Osteuropa mit hohen Zuwachsraten, die natürlich auch auf den Basiseffekt zurückzuführen sind. Dennoch ist beeindruckend, wie schnell beispielsweise Brasilien nun auf über 10 Mio. Euro Jahresumsatz gewachsen ist. Prozentual zweistellige Raten erzielten auch Argentinien und die Ukraine. Mit der Gründung von Tochtergesellschaft Nr. 22 in Südkorea hat Weleda nun erstmals den asiatischen Markt betreten. Insgesamt ist Weleda in über 50 Ländern präsent.
Pharmasparte mit schrumpfenden Umsätzen
Im Gegensatz zu dem offensichtlichen Turnaround in der Naturkosmetik ist die Sparte anthroposophische Arzneimittel seit Jahren von einem kontinuierlichen Umsatzschwund betroffen. 2018 betrug er 3,6%. Zu den neuen Schwerpunkten zählt neben den Investitionen in neue Produktions- und Logistikkapazitäten am traditionellen Standort Schwäbisch Gmünd auch ein neu geschaffenes Kompetenzzentrum Pharma, das eine neue Strategie formulieren und letztlich einen Wachstumspfad finden soll. Einen Hinweis, dass und wie das gehen könnte, liefern die südamerikanischen Märkte, bei denen der grössere Teil des Wachstums auf anthroposophische Arzneimittel entfällt.
Trotz der hervorragenden Positionierung und dem zuletzt erfolgreichen Wachstumskurs muss doch auch auf die Tatsache hingewiesen werden, dass es sich bei dem auf OTC-X gehandelten Wertpapier von Weleda lediglich um einen Partizipationsschein handelt. Die Partizipanten sind Aktionären nicht gleichgestellt, sondern haben ausschliesslich einen Anspruch auf Gewinnpartizipation. Die Stimmrechte sind nicht mit dem PS verbunden. Die stimmberechtigten vinkulierten Aktien liegen mehrheitlich bei der Klinik Arlesheim und der Antroposophischen Gesellschaft, die auch beträchtliche Spenden von Weleda erhalten, 2018 immerhin 2.3 Mio. Euro. Zum Vergleich: An Kapitalgeber wurden 2018 nur 0.9 Mio. Euro ausgeschüttet. Die Governance ist nicht mehr zeitgemäss, doch ist eine Änderung nicht absehbar. Diese Barriere ist nur für Anleger überwindbar, die die ökologische Ausrichtung der Gesellschaft höher als Mitspracherechte gewichten und/oder die unter Sicherheitsaspekten ein rechnerisches KGV von weniger als sieben als Kompensation für die mangelnden Aktionärsrechte ansehen.
Die Spar- und Leihkasse Riggisberg AG (SLR) hat im ersten Halbjahr 2019 einen leicht höheren Geschäftserfolg und mehr Gewinn als im Vorjahr erzielt. Auch bei den Kundengeldern und den Ausleihungen an die Kunden ist das Finanzinstitut gewachsen.
Trotz hohem Druck auf die Zinsmarge konnte der Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft im Vorjahresvergleich mit knapp 2.96 Mio. CHF gehalten werden, wie aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervorgeht. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ging derweil um 7,7% auf 0.22 Mio. zurück.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich um 0,4% auf 2.07 Mio. CHF. Hauptgründe für die Zunahme seien höhere Personalkosten, welche aufgrund von temporären Doppelbesetzungen entstanden seien, heisst es.
Der Geschäftserfolg lag mit 0.83 Mio. CHF leicht über dem Vorjahr mit 0.77 Mio. Nach Vornahme der betrieblich notwendigen Abschreibungen und kalkulatorischen Steuern resultierte ein Halbjahresgewinn von 0.64 Mio. nach 0.58 Mio. im Vorjahr.
„Sehr erfreulich“ habe sich der Zuwachs an Kundengeldern präsentiert, so die Bank. Diese legten seit Ende 2018 um 2,6% auf 394.92 Mio. CHF zu. Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen nahmen seit Ende 2018 um 3,5% auf 0.33 Mio. zu.
Die Bilanz der SLR lag per Mitte 2019 bei 547 Mio. CHF. Die anrechenbaren Eigenmittel belaufen sich dabei auf 55.3 Mio., womit die Kernkapitalquote bei praktisch unveränderten 19,8% zu liegen kam.
Die Aktien der SLR werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Zuletzt wurden Kurse von 5’965 CHF bezahlt.
Das Kerngeschäft Einachsgeräte ist wegen der langen Trockenheit im letzten Sommer mit tieferem Auftragsbestand ins 2019 gestartet als im Vorjahr. Bild: rapid.ch
Die Industriegruppe Rapid Holding hat im ersten Halbjahr 2019 weniger umgesetzt. Unter dem Strich resultierte damit auch ein deutlich tieferer Gewinn.
Der Nettoumsatz sank in der Periode von Januar bis Juni um 8,4% auf 26.2 Mio. CHF, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Als Gründe für den Rückgang werden genannt: der tiefere Auftragsbestand im Kerngeschäft Einachsgeräte und die weggefallenen Aufträge aus der Elektroindustrie im Bereich Contract Manufacturing. Diese hätten bisher nicht vollständig ersetzt werden können, heisst es.
Der Geschäftsaufwand nahm dagegen nur leicht um 0,8% auf 24.2 Mio. ab. Entsprechend verminderten sich der operative Gewinn (EBIT) um 43% auf 2.4 Mio. und der Reingewinn um 39% auf 2.1 Millionen.
Einachsgeräte-Geschäft mit tieferem Auftragsbestand
Das Kerngeschäft Einachsgeräte sei mit einer angespannten Situation in der Landwirtschaft ins erste Semester gestartet, schreibt Rapid im Halbjahresbericht. Aufgrund der langen Trockenheit im letzten Sommer sei der Auftragsbestand zum Jahresbeginn tiefer gewesen als im Vorjahr.
Der überdurchschnittlich hohe Auftragseingang sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal 2019 habe aber dazu beigetragen, den Rückstand aufzuholen. So habe das Ergebnis im zweiten Quartal bereits an das gute Vergleichsquartal des Vorjahres anknüpfen können.
Der Bereich Fertigungsaufträge für Industriekunden verzeichnete dagegen im ersten Halbjahr einen „hohen, über Budget liegenden Auftragseingang“.
Guter Geschäftsgang im Contract Manufacturing erwartet
Im zweiten Halbjahr sei ein für die Landwirtschaft typischer, saisonal bedingter Rückgang des Auftragseingangs zu erwarten, so Rapid mit Bezug auf den weiteren Ausblick. Angesichts der im Vergleich zum Vorjahr besseren Witterung dürfte dieser jedoch schwächer ausfallen als letztes Jahr. Dafür liefere der „sehr gute“ Auftragseingang im Juli erste Anzeichen.
Im Contract Manufacturing rechnet Rapid angesichts des aktuellen Auftragsbestands mit einem sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber dem ersten Halbjahr verbesserten Geschäftsgang.
Die Aktien der Rapid Holding AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 635 CHF für eine Aktie gezahlt.
Das Siegfried-Werk in Nantong nahe Shanghai wurde letzte Woche von der FDA (US Food & Drug Administration) inspiziert und hat das Audit erfolgreich bestanden, womit einer Importerlaubnis in die USA in den nächsten Monaten nichts mehr im Wege steht. Bild: siegfried.ch
Der Pharmazulieferer Siegfried hat im ersten Halbjahr 2019 sowohl Umsatz als auch den Gewinn gesteigert. Die Verkäufe nahmen um 4,4% auf 393.9 Mio. CHF zu. In Lokalwährung resultierte ein Plus von 5,8%, wie das Unternehmen an einer Telefonkonferenz mitteilte. Damit bewegt sich das Wachstum im Rahmen des CDMO-Marktes (Contract Development and Manufacturing Organizations), der 2018 um ca. 6% zulegte, während die weltweiten Gesundheitsausgaben inklusive Pharma-Erzeugnissen in den letzten Jahren kontinuierlich um 4,5% wuchsen.
Wachstum bei Wirksubstanzen und Zwischenprodukten
Das Zofinger Unternehmen konnte vor allem bei der Herstellung von Wirksubstanzen und Zwischenprodukten zulegen. Dieses Geschäft trägt rund drei Viertel zum Umsatz bei und wuchs um 7,5% auf 299.1 Mio. CHF. Mit Fertigformulierungen wie Tabletten und sterilen Abfüllungen setzte Siegfried allerdings mit 94,8 Mio. CHF gut 4% weniger um. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet CFO Reto Suter aber auch hier mit einem Umsatzwachstum.
Für das erste Halbjahr 2019 weist Siegfried auf Stufe EBITDA einen operativen Gewinn von 65.2 Mio. CHF (+6,9%) aus, der Reingewinn liegt bei 31 Mio. CHF (+5,5%). Mit den vorgelegten Zahlen verfehlte Siegfried die Konsenserwartungen der Analysten gewinnseitig leicht.
FDA-Zulassung für Wirkstoffe aus dem Werk Nantong
In der vergangenen Woche ist das Siegfried-Werk in Nantong zum ersten Mal von der FDA (US Food & Drug Administration) inspiziert worden, womit einer Importerlaubnis in die USA in den nächsten Monaten nichts mehr im Wege steht, wie CEO Wolfgang Wienand ausführte. Auch die Werke in Minden, Irvine, Evionnaz und Zofingen hätten sämtliche internationalen Behörden- und Kundenaudits erfolgreich bestanden. Wienand rechnet nach dem gelungenen Audit in Nantong mit deutlichen Umsatzsteigerungen in 2020, da das Werk bisher lediglich zu 30 bis 40% ausgelastet sei.
Suche nach geeigneten Übernahmekandidaten
Neben dem organischen Wachstum sucht Siegfried weiterhin intensiv auf dem Markt nach Übernahmekandidaten. So soll das selbst definierte Ziel, der mittelfristige Aufstieg unter die Top-4-CDMO-Unternehmen wie Lonza, Patheon, Fareva und Catalent mit einem Umsatz von jeweils über einer Milliarde USD, erreicht werden. Zu der nicht ganz einfachen Suche nach möglichen Übernahmezielen sagte CEO Wienand gegenüber schweizeraktien.net: „Siegfried setzt bei der Auswahl von M&A-Targets auf verschiedene Aspekte. Ein vernünftiger Preis, aber auch die Qualität des Personals sowie technologische und geografische Gegebenheiten spielen eine grosse Rolle. Diese Targets gibt es, wir arbeiten intensiv daran.“
Forschungs- und Entwicklungsausgaben steigen deutlich an
Auf der Ausgabenseite stiegen besonders die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung (R&D) mit einem Anteil von 5,1% des Umsatzes (in den Vorjahren jeweils 3-4%) deutlich an. CFO Reto Suter begründet dies gegenüber schweizeraktien.net: „Siegfried hat in der Vergangenheit und wird auch in Zukunft in den wichtigen Bereich Forschung und Entwicklung investieren. Relativ zum Umsatz ist der Wert im ersten Halbjahr 2019 wohl etwas hoch, auch weil zum Teil Kostenverrechnungen an Kunden nicht in gleichem Umfang wie in der Vergangenheit erfolgt sind.“ Suter geht davon aus, dass übers Jahr gesehen der Anteil der R&D-Ausgaben wieder etwas zurückgeht.
Zweites Halbjahr soll stärker ausfallen
Siegfried hält an den Zielen für 2019 fest. „Wie schon in der Vergangenheit erwarten wir, dass das zweite Halbjahr stärker ausfallen wird als das erste“, lässt sich Konzernchef Wolfgang Wienand in einer Mitteilung zitieren. Siegfried sei auf Kurs für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019. Man rechne mit einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen mindestens im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie einer weiteren Verbesserung der operativen Gewinnmarge (Kern-EBITDA), die im ersten Halbjahr bei 16,8% lag.
Fazit
Wolfgang Wienand stellte zum ersten Mal den Halbjahresbericht vor. Und er hatte ausschliesslich gute Nachrichten: Die lang erwartete Zulassung für die Produktion des Werks in Nantong durch die FDA, das robuste Wachstum im Kerngeschäft und das klare Bekenntnis auch zu anorganischem Wachstum stimmen positiv. Allerdings tut sich Siegfried etwas schwer, das richtige Übernahmeziel zu finden. Aber es spricht auch für das Unternehmen, dass alle Optionen sorgfältig geprüft werden und nur in Frage kommt, was genau passt.
„The trend is your friend“: Der stabile Wachstumstrend im Gesundheitswesen ist eine weiterer guter Begleiter für die angestrebte Entwicklung hin zu einem der Big-Five-Keyplayer im CDMO-Markt.
Der Dentalbedarfs-Hersteller Coltene konnte das Ergebnis im ersten Halbjahr 2019 erneut steigern. Aufgrund der Zukäufe von SciCan und Micro-Mega erreichte er damit aber nicht mehr die gleichen Margen wie in der Vorjahresperiode.
Konkret legte das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um knapp 25% auf 12.8 Mio. CHF zu. Die entsprechende Marge sank – wie auch von Analysten erwartet – deutlich auf noch 9,4 nach 12,0% im Vorjahreszeitraum.
Die Marge sank primär aufgrund einmaliger Kosten für Akquisitionen, wie Coltene am Donnerstag mitteilte. Die Integration der 2018 akquirierten Dentalspezialisten SciCan und Micro-Mega verlaufe aber nach Plan.
Reingewinn steigt um 29%
Der Reingewinn schliesslich legte knapp 29% auf 7.9 Mio. CHF zu. Bereits bekannt waren derweil die Umsatzahlen. Der konsolidierte Nettoertrag stieg – ebenfalls bedingt durch die Zukäufe – um gut 58% auf 135.4 Mio. CHF.
Das organische Wachstum verlangsamte sich derweil auf 1,4% nach 4,2 % in der Vorjahresperiode. Es sei aber gelungen, die Position in wichtigen Schlüsselmärkten zu stärken. So habe Coltene die Marktanteile ausgebaut.
Nach Regionen erzielte Nordamerika das höchste Wachstum mit einem Umsatzplus von gut 133%. Das war aufgrund der Übernahme der in dieser Region starken SciCan keine Überraschung.
In Asien betrug das Plus gut 40%, in Europa und dem Mittleren Osten knapp 23%. Sorgenkind bleibt Lateinamerika mit 9,9%. Angesichts der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse sei dies aber ein ansprechender Wert.
EBIT-Marge von 15% angestrebt
Mit Blick nach vorne erwarten der Verwaltungsrat und das Management im zweiten Halbjahr 2019 Skaleneffekte sowie Synergien und Effizienzgewinne aus der Integration der neuen Gesellschaften. Auch dank neuem Personal wolle man erneut Marktanteile gewinnen.
Wegen einmaliger Integrationsaufwendungen würden das Betriebsergebnis und der Reingewinn im laufenden Jahr die Relationen zum Nettoumsatz des Vorjahres jedoch nicht ganz erreichen. Mittelfristig rechnet die Gruppenleitung weiterhin damit, wieder eine EBIT-Marge von 15% zu erzielen.
Wie das Unternehmen ausserdem bekannt gab, wird Forschungsleiter Werner Mannschedel per Ende September 2019 aus der Gruppe ausscheiden. Er werde dem Unternehmen für Spezialaufgaben aber weiterhin zur Verfügung stehen. Ein Nachfolger wurde in dem Communiqué keiner genannt.
Die Aktien von Coltene sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 76.20 CHF für eine Aktie gezahlt.
Das Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard hat im ersten Semester 2019 einen geringeren Gewinn erzielt, obwohl der Umsatz leicht gesteigert werden konnte. Die Umsatzerwartung für das Gesamtjahr wird gesenkt.
Die Anzeichen einer nachlassenden Konjunkturdynamik hätten sich vermehrt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Bei einem Umsatzplus von 1,0% auf 450.9 Mio. CHF ging das EBIT auf 53.0 Mio. von 61.6 Mio. im Vorjahreszeitraum zurück. Damit habe die Gruppe ihr zweitbestes Semesterergebnis realisiert, hiess es.
Die entsprechende Marge fiel auf 11,7 % von der im Vorjahr erreichten Bestmarke von 13,8 %. Umsatz und Konzerngewinn waren gemäss vorab gemeldeten Zahlen bereits bekannt. Letzterer ging auf 41.6 Mio. von 49.0 Mio. im Vorjahreszeitraum zurück.
Bossard hat im ersten Halbjahr investiert und Übernahmen getätigt. Entsprechend stieg der Geldfluss aus Investitionstätigkeit auf 41.7 von 15.4 Mio. CHF. Die Anzahl der Mitarbeitenden wuchs um 129 auf 2’517.
Nachlassende Nachfrage
Beim Ausblick verweist das Management erneut auf das Konjunkturumfeld. Die rückläufigen Einkaufsmanager-Indizes würden auch für die zweite Jahreshälfte auf eine eher verhaltene Nachfragedynamik hindeuten.
Die Gewinnerwartung für das Gesamtjahr hatte Bossard mit der Veröffentlichung der ersten Kennzahlen im Juli bereits etwas abgeschwächt. Die EBIT-Marge für das Gesamtjahr werde sich voraussichtlich im unteren Bereich der anvisierten Bandbreite von 10 bis 13% bewegen, hiess es nun erneut.
Der Umsatz wird derweil im Gesamtjahr nun in einer Spanne von 860 bis 880 Mio. CHF erwartet (2018 rund 870 Mio). Zuvor hatte Bossard einen Bereich von 900 bis 920 Mio. angepeilt.
Hinsichtlich der mittel- und langfristigen Konzernentwicklung ist das Management jedoch optimistisch. Man habe gezeigt, dass sich mit gezielten Investitionen zusätzliches Wachstum erschliessen lasse. Dazu würden Übernahmen wie die des Aerospace-Distributionsunternehmens Boysen zählen. Die Kundenbasis in wachstumsträchtigen Industriesegmenten sei breit diversifiziert, und die Wettbewerbsposition seien kontinuierlich ausgebaut worden, hiess es.
Gegenwind in Amerika – Wachstum in Asien
Bossard verzeichnete im ersten Halbjahr in Amerika Gegenwind. Der Umsatz ging hier um 5,1 % auf 113.4 Mio. CHF zurück. Einige Kundenprojekte seien abgeschlossen worden, und bei Grosskunden wurde eine schwächere Nachfrage verzeichnet. Wie bekannt gehören etwa der Landmaschinenhersteller John Deere oder Tesla zu den Bossard-Kunden.
In Asien (Umsatz +9,7% auf 72.7 Mio.) habe Bossard solides Wachstum verbucht. Hier hätten sich die Investitionen in das Distributionsnetz und in die Modernisierung der Infrastrukturen ausgezahlt. Trotz des Handelsstreits habe man in wichtigen Märkten wie China, Indien und Taiwan weiterhin hohe Zuwachsraten gesehen. In Europa (+1,7% auf 264.8 Mio.) wurde ein leichter Umsatzanstieg erreicht.
Die Aktien von Bossard sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 133 CHF für eine Aktie gezahlt.
Nach dem Desasterresultat im ersten Halbjahr rollen beim Milchverarbeiter Hochdorf Köpfe: Amir Mechria tritt als Vizepräsident des Verwaltungsrates und von allen weiteren Funktionen der 51%-Tochter Pharmalys per sofort zurück, wie der Milchverarbeitungskonzern am Mittwochabend in einem Communiqué bekannt gab.
„Die Hochdorf-Gruppe nimmt den Rücktritt von Amir Mechria zur Kenntnis“, hiess es weiter. Hochdorf hatte am Vortag für das erste Halbjahr unter dem Strich einen Riesenverlust ausgewiesen. Konkret erlitt das Innerschweizer Unternehmen beim EBIT ein Minus von 52.4 Mio. nach einem Vorjahresbetriebsgewinn von 2.9 Mio. CHF. Der Reinverlust schnellte auf 63.6 Mio. CHF in die Höhe nach -2.2 Mio. CHF vor einem Jahr. Die Investoren reagierten geschockt. Die Aktie stürzte daraufhin ab.
Hochdorf selber schrieb von einer „ernst zu nehmenden Krise“, in der sich das Unternehmen befinde. Der Grund dafür seien hauptsächlich die Probleme der 51%-Tochter Pharmalys, die sich deutlich schlechter als erwartet entwickelt habe. Für die Vermarktungsorganisation würden mit Hochdruck alle strategischen Optionen geprüft.
Mechria war der starke Mann von Pharmalys. Neben dem Posten als Vizeverwaltungsratspräsident war er auch Chef von Pharmalys. Zudem besitzt er die restlichen 49% an Pharmalys. Mechria hatte Pharmalys im Jahre 2009 in Siders im Kanton Wallis gegründet und vor ein paar Jahren einen Anteil von 51% an Hochdorf verkauft, wie er im Frühling in einem Interview mit der „Handelszeitung“ sagte.
Es habe keinen Druck vonseiten Hochdorfs für einen Rücktritt Mechrias gegeben, sagte Konzernsprecher Christoph Hug auf Anfrage. Was mit dem 49%-Anteil an Pharmalys passiere, müsse Mechria selber entscheiden.
Die an der SIX-kotierten Aktien von Hochdorf sind nach Bekanntgabe der Halbjahreszahlen stark unter Druck geraten. Zuletzt wurden 56.30 CHF für eine Aktie bezahlt.