Die CKW Geschäftsstelle in Rathausen. Bild: www.ckw.ch
Das Zentralschweizer Energieunternehmen CKW hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/19 (per Ende März) weniger umgesetzt als im Vorjahr. Auch das Unternehmensergebnis fiel tiefer aus.
In der Berichtsperiode gingen die Gesamtleistungen der CKW-Gruppe um 12% auf 402 Mio. CHF zurück, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Das Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich gar um 14% auf 51.5 Mio., und unter dem Strich resultierte ein um 15% tieferer Unternehmensgewinn von 42 Millionen.
Mit dem erzielten Ergebnis sieht sich die Gruppe gemäss Mitteilung auf Kurs. Der Gewinnrückgang wird damit begründet, dass in der Berichtsperiode weniger Rückstellungen aufgelöst wurden als noch im Vorjahr. Ausserdem hätten die tieferen Niederschlagsmengen die Kosten für die Energiebeschaffung um 1.3 Mio. CHF erhöht.
Insgesamt könne die Gruppe aber zunehmend von den höheren Marktpreisen profitieren, hiess es weiter. Auch werde der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben. So habe die Leistung der Solaranlagen im ersten Halbjahr um 2,6 MWp zugenommen. Im Bereich Wärmetechnik seien 31 Ölheizungen durch Wärmepumpen ersetzt worden, womit pro Jahr 70’000 Liter Heizöl eingespart werden könnten.
Die CKW-Aktien werden ausserbörslich auf OTC-X zu 300 CHF gehandelt. 81% der Aktien hält den Angaben zufolge der Stromkonzern Axpo.
Arne-Christian Faisst und Marco Zingg letzte Woche am Swiss Economic Forum. Bild: NZZ Networking Galleries
Es gab reichlich News bei den OTC-Aktien in den vergangenen Wochen. Am letzten Freitag erteilte der Bundesrat vier Spielbanken die Konzessionen für die beantragten Online-Casinos, darunter auch der Stadtcasino Baden AG, deren Aktie sich im OTC-Musterdepot befindet. Wenn auch der Schlusskurs am Tag der Bekanntgabe, der auch Stichtag für den monatlichen Bericht war, wieder unter 600 CHF schloss, der Trend der Aktie bleibt weiterhin steil nach oben gerichtet.
Kursentwicklung der Aktie der Stadtcasino Baden AG. Quelle: trading.money-net.ch
Der letzte Trade in Stadtcasino Baden vom 5. Juni fand zu 575 CHF statt, doch am Stichtag 7. Juni liegt der Geldkurs bei 600 CHF, die Briefseite bei 639 CHF. Etliche Trades in den letzten Wochen fanden über 600 CHF statt, das Hoch lag bei 639 CHF. Der Aktienhandel hat sich 2019 sichtlich belebt, nach fünf Monaten liegen die Aktienumsätze bereits bei über 500 Stück, mehr als in den meisten Vorjahren ausser 2018.
Stadtcasino Baden erhöht Dividende
Der operative Turnaround gelang im Geschäftsjahr 2018, erstmals seit drei Jahren stiegen die Bruttospielerträge wieder. Da die Kosten im Griff geblieben sind, schoss der Gewinn um 60,8% auf 7.5 Mio. CHF in die Höhe, wenn auch 1.4 Mio. CHF davon auf Sondererträge entfielen. Die Dividende wird um 25% auf 25 CHF je Aktie angehoben. Dies kontrastiert stark mit den Konkurrenten in Interlaken und Luzern, die keine Dividende ausschütten mit der Begründung, dass das Online-Geschäft Investitionen erfordert. Aus guten Gründen war ja im Musterdepot die Entscheidung klar für Stadtcasino Baden gefallen.
SSE schafft Trendwende
Gut und besser als aus den Vorjahren gewohnt lief das letzte Geschäftsjahr auch bei SSE, die einen Umsatzanstieg von 13% auf 132 Mio. CHF meldete. Das EBIT drehte von negativen 1.3 Mio. CHF in 2017 auf nun wieder positive 2.3 Mio. CHF. Im 125. Jahr des Bestehens schüttet die Gesellschaft zusätzlich zu den 70 CHF Dividende einen Jubiläumsbonus von 12.50 CHF je Aktie aus. Die GV findet am 28. Juni statt.
Weleda bleibt auf Wachstumskurs
Weleda veröffentlichte den Geschäftsbericht 2018 mit den relevanten Zahlen. Demnach stieg das EBIT um 11,6% auf 21.1 Mio. Euro. Das auf die Aktionäre und Partizipanten entfallende konsolidierte Jahresergebnis kletterte umgerechnet um 10,5% auf 16.1 Mio. CHF. Damit liegt das KGV der PS nun bei 6,5, womit Weleda weiterhin einer der attraktiv bewerteten Titel auf OTC-X ist.
Espace Real Estate trotzt schwierigen Marktbedingungen
An der GV von Espace Real Estate nahmen 100 Aktionäre teil. CEO Lars Egger blickte auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem es gelungen ist, die Leerstandsquote von 9,9% auf 7,3% zu senken. Zahlreiche Sanierungen, Anbauten und Aufstockungen sollen die Schwerpunkte der weiteren Bauaktivitäten bilden. Der Markt für Neubauten wird zurückhaltender eingeschätzt. Die Dividende bleibt mit 4.75 CHF je Aktie unverändert, repräsentiert jedoch 70% des erzielten Gewinns.
C+M-Aktie stürzt auf historisches Tief
Die beiden zurückgetretenen C+M-Verwaltungsräte Arne-Christian Faisst und Marco Zingg am Swiss Economic Forum 2019. Bild: NZZ Networking Galleries
Geradezu deprimierend ist dagegen die Entwicklung bei C+M. Nicht genug, dass auch das Langgeschäftsjahr 2017/2018 keine Trendwende zum Besseren gebracht hat, Ende Mai kam zudem völlig überraschend die Mitteilung an die Aktionäre, dass die beiden Verwaltungsräte Marco Zingg und Arne-Christian Faisst mit sofortiger Wirkung ihre Ämter niederlegen. Während Zingg gesundheitliche Gründe anführt, möchte sich sein Kollege Faisst auf eigene Aktivitäten konzentrieren! Nach langer Talfahrt fiel die Aktie weiter und erreicht zum Stichtag mit 5’800 CHF den tiefsten Stand der letzten 10 Jahre. Auf der Homepage von C+M ist auch fast zwei Wochen später keinerlei Information zu finden. Die Homepage wurde zwar in letzter Zeit neu gestaltet, doch transparenter und informativer ist die Selbstdarstellung für Investoren dadurch nicht geworden. Mit 19% minus ist C+M der mit Abstand schlechteste Performer im Musterdepot.
Kursverlauf der Cendres+Métaux-Aktie in den letzten zehn Jahren. Quelle: trading.money-net.ch
Eine Herkulesaufgabe wartet
Das einzig Gute am Schlechten ist die Tatsache, dass sich die Gesellschaft nach wie vor durch eine starke Bilanz und solide Vermögenswerte sowie eine teilweise immer noch gute Marktstellung auszeichnet und somit die berechtigte Hoffnung besteht, dass die Hauptaktionäre nun den erforderlichen Herkules-Manager zu finden vermögen, der den Augiasstall ausmistet, so dass die Gesellschaft endlich in die Lage kommt, ihr realistisches Potenzial ausschöpfen zu können. Dann könnte auch die Aktie besseren Zeiten entgegensehen, und die Gefahr eines Aufstands der freien Aktionäre wäre gebannt!
Liquidität und Performance
Die Liquidität ist durch die Dividendenzuflüsse von Weleda und Espace Real Estate, insgesamt 827.50 CHF auf knapp über 40’000 CHF angestiegen, die Liquiditätsquote beträgt 19,3%. Die Performance ist mit 104,9%, oder durchschnittlich 23,3% p.a., durchaus akzeptabel. Der OTC-X Liquidity Index hat im selben Zeitraum um 25,1% zugelegt.
Unternehmen
Kaufkurs
aktueller Kurs
Stück
in CHF
Performance
Casino de Montreux (100)
2975
3000
4
12000
1.70%
WWZ
13800
13610
1
13610
-1.40%
SSE Holding
3100
3065
3
9195
-1.10%
Weleda
2950
3775
4
15100
28.00%
Holdigaz
204.63
208
150
31200
1.70%
Espace Real Estate
148.9
149
110
16390
0.00%
Rapid Holding
437
655
35
22925
49.90%
Cendres+Métaux
7166.7
5800
2
11600
-19.10%
Stadtcasino Baden
503.5
575
30
17250
14.20%
Bernexpo Holding
455
475
40
19000
4.40%
168270
Cash
40024
Performance gesamt
208294
104.90%
BEKB Liquidity Index
965.6
1207.2
25.00%
Start: 6.1.15, Start fiktiv mit 101’673 CHF; Stand: 07.06.19
Wird es diese Kombination auch künftig geben? Bild: waedenswiler.ch
Dunkle Wolken sind über der in Wädenswil im Kanton Zürich beheimateten Wädi-Brau-Huus AG aufgezogen. Einmal mehr – letztmals im Jahr 2005 – steht die in ihrem Kern bis ins Jahr 1826 zurückreichende Traditionsbrauerei mit dem Rücken zur Wand und muss finanziell saniert werden, so sie erneut überleben will. Die von vielen Höhen und Tiefen geprägte Unternehmensgeschichte steuert damit auf ein neues Kapitel zu – zu diesem Zeitpunkt noch mit offenem Ausgang.
Aus der in diesen Tagen verschickten Einladung zur Generalversammlung am 27. Juni 2019 geht hervor, dass die Gesellschaft überschuldet ist und aus eigener Kraft nicht mehr über ausreichende flüssige Mittel verfügt, um den Betrieb weiter finanzieren zu können. In der heutigen Form ist das wirtschaftliche Überleben der lokal verwurzelten Brauerei aufgrund hoher Fehlbeträge der Vergangenheit – leider – praktisch aussichtslos. Ohne ein zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbares „Wunder von Wädenswil“ droht den Anteilseignern der Gesellschaft der Totalverlust ihres eingesetzten Aktienkapitals.
Einschneidende Sparmassnahmen blieben ohne Erfolg
Bereits anlässlich der letzten Generalversammlung im Jahr 2018 zeigte die Verwaltung den Aktionären die schwierige Situation auf, in der sich die Gesellschaft befindet. „Einschneidende Sparmassnahmen, neue Aktivitäten und personelle Veränderungen“ sollten die Wende bringen – doch blieben letztlich ohne Erfolg. Die erhoffte Rückkehr in die schwarzen Zahlen blieb trotz eines guten „Bier-Sommers“ aus, nicht zuletzt deshalb, weil die angebotenen Brau-Seminare weit hinter den Erwartungen blieben und umsatzmässig enttäuschten.
Zum heutigen Zeitpunkt liegen uns keine Details zum Geschäftsjahr 2018 vor, da die Gesellschaft keinen Geschäftsbericht verschickt und auch keine aktuellen Berichte (mehr) auf der Homepage zum Download anbietet. Der letzte Online-Jahresbericht datiert aus dem Jahr 2015. Aus den wenigen bisher bekannten Eckdaten zum Geschäftsjahr 2018 geht hervor, dass der (hohe) Jahresverlust 2018 bei etwa -482’000 CHF gelegen hat. Nach einem Verlustvortrag von -439’189 CHF aus dem Vorjahr 2017 ergibt sich somit ein Bilanzverlust vor Ergebnisverwendung von -921’277 CHF – zu viel für die bereits strapazierte Bilanz.
Um die Bilanz zu sanieren und die Gesellschaft abermals neu aufzustellen, schlägt der künftig teilweise neu zusammengesetzte Verwaltungsrat der kommenden Generalversammlung in einem zweistufigen, untrennbar verbundenen Verfahren folgende Schritte vor: erstens eine Kapitalherabsetzung des bisherigen Aktienkapitals von 604’100 CHF auf null(!). Und zweitens die Rekapitalisierung über eine noch durchzuführende Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 1.037 Mio. CHF nominal durch Ausgabe von bis zu 1’700 neuen Aktien à 610 CHF nominal zu einem Ausgabepreis von 915 CHF.
Bestehendes Aktienkapital soll vernichtet werden…
Konkret sieht der Beschlussvorschlag zur Kapitalherabsetzung vor, dass sämtliche heute bestehenden 4’100 Namenaktien mit einem Nennwert von 1 CHF – entsprechend der auf OTC-X-gelisteten Papiere – und die 6’000 im Jahr 2005 neu emittierten Namenaktien mit einem Nennwert von je 100 CHF vernichtet werden und das Aktienkapital auf diese Weise auf null herabgesetzt wird. Rein technisch wird der gesamte Herabsetzungsbetrag von 604’100 CHF zur teilweisen Beseitigung einer durch Verluste entstandenen Unterbilanz verwendet. Die Kapitalherabsetzung wird nur wirksam, wenn die Generalversammlung auch der Kapitalerhöhung zustimmt.
… mit anschliessender Aktienkapitalerhöhung von maximal 1.555 Mio. CHF
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung flankierend zum Kapitalschnitt eine Erhöhung des Aktienkapitals im Umfang von mindestens 610’000 CHF und höchstens 1’037’000 CHF. Dabei sollen mindestens 1’000 und höchstens 1’700 neue Namenaktien mit einem Nennwert von je 610 CHF (einheitlicher Nennwert) ausgegeben werden. Die neuen Aktien sollen zu einem Preis von 915 CHF je Aktie emittiert werden, entsprechend eines Gesamtausgabebetrags zwischen 915’000 CHF (1’000 Aktien) und 1’555’000 CHF (1’700 Aktien). Die Einlagen sind entweder in Geld und / oder durch Verrechnung von Forderungen durch bisherige Kreditgeber der Gesellschaft zu gleichen Konditionen zu leisten.
Harmonika-Sanierung
Dieses zweistufige Sanierungsverfahren über den Kapitalschnitt, das sehr weitreichende Konsequenzen für die betroffenen Aktionäre bis hin zu einem möglichen indirekten „Zwangsausschluss“ aus der Gesellschaft hat, ist in der aktienrechtlichen Literatur auch als „Harmonika-Sanierung“ bekannt. Aktionäre, die sich nicht an der Rekapitalisierung im Rahmen der Kapitalerhöhung beteiligen, verlieren – auch gegen ihren Willen – ihre Stellung als Aktionäre der Gesellschaft. Aus Sicht der Gesellschaft hat dieses Verfahren den Vorteil, auch die Kapital- und Eigentümerstruktur mit Blick auf einen Neuanfang vollständig bereinigen zu können, „Karteileichen“ im Aktionariat inklusive. So schafft die Gesellschaft mit einem erneuerten Aktionariat und einer vereinfachten Kapitalstruktur die Basis für den Neustart.
„Phantomaktionäre“erschweren Sanierung
Nach uns vorliegenden Informationen aus dem Markt sollen die tatsächlichen Verhältnisse im Aktionariat – trotz Namenaktien – zudem teilweise unklar sein, da von den insgesamt 10‘100 bisherigen Aktien beider Gattungen (1 CHF und 100 CHF) einige Aktien als „verschollen“ gelten und die Gesellschaft längst nicht alle Aktionäre identifizieren konnte. Eine Konstellation mit einer unbekannten Anzahl von „Phantomaktionären“ im Aktionariat erschwert grundsätzlich eine Sanierung im Kreise der bestehenden Aktionäre und mit der aktuellen Aktionärsstruktur.
Aufgrund der sehr weitreichenden Eingriffe in die Vermögensrechte der betroffenen Aktionäre verlangt das Gesetz zum Schutz dieser Aktionäre einen Sanierungszweck und – zwingend – ein Bezugsrecht der auf null „herabgesetzten“ Aktionäre, das entgegen den allgemeinen Regeln auch nicht aus wichtigen Gründen entzogen werden kann. Den dann zukünftig ehemaligen Aktionären der Wädi-Brau-Huus AG steht nach der „Auslöschung“ ihres Aktionärsdaseins in der Altgesellschaft innerhalb des gesetzlichen Rahmens und der Fristen zwingend ein Bezugsrecht auf neu auszugebende Aktien der neuen Gesellschaft zu – nicht mehr, aber auch nicht weniger. So können interessierte Aktionäre grundsätzlich beteiligt bleiben, sofern sie bereit sind, frisches Kapital einzuzahlen.
Ein Bezugsrechtshandel ist nach dem Wortlaut der GV-Einladung nicht geplant. Angesichts des hohen Bezugspreises von 915 CHF je Aktie hat das nicht gehandelte Bezugsrecht realistischerweise allerdings auch keinen positiven Wert.
Aktionäre, die nicht mit der Kapitalerhöhung mitziehen, scheiden aus der Gesellschaft aus
Die vorgeschlagenen Massnahmen bedeuten: Heutige Aktionäre der Wädi-Brau-Huus AG, die sich nicht durch Ausübung ihres gesetzlichen, unentziehbaren Bezugsrechts an der zu 915 CHF je Aktie geplanten, kommenden Kapitalerhöhung beteiligen, scheiden aus der Gesellschaft aus. Es bleiben nur jene Aktionäre an der neuen Wädi-Brau-Huus AG (oder ihrer anders lautenden Nachfolgergesellschaft) beteiligt, die ihre Bezugsrechte auf neue Aktien rechtskonform ausüben.
Im Anschreiben zur Generalversammlung bittet der Verwaltungsrat die bisherigen Aktionäre um ihre Unterstützung, um das Überleben der Gesellschaft zu sichern. Ferner schreibt der Verwaltungsrat, dass er „die Zukunft“ der in eine schwere Schieflage geratenen Wädi-Brau-Huus AG „noch einmal neu und gemeinsam“ beginnen möchte. Dies klingt für uns vordergründig nicht danach, als ob bereits neue Investoren bei der Gesellschaft hinsichtlich einer Beteiligungsmöglichkeit Schlange stehen.
Aktie für „philanthropisch“ motivierte Unterstützer der Braukultur
Die in höchstem Masse illiquide Aktie hatte schon zuvor zu keinem Zeitpunkt Anlagequalität und eignete sich seit einigen Jahren nur für – etwas überspitzt ausgedrückt – eher „philanthropisch“ motivierte Unterstützer der lokalen Brauvielfalt und der Braukultur. An dieser Ausgangslage dürfte sich vorläufig kaum etwas ändern. Die Sanierungskapitalerhöhung um bis zu 1.037 Mio. CHF zielt auf einen Emissionsertrag von bis zu 1.555 Mio. CHF durch Ausgabe von bis zu 1’700 neuen Namenaktien à 915 CHF. Zuletzt wurde die künftige „Altaktie“ der Wädi-Brau-Huus AG mit kleinsten Stückzahlen zu 100 CHF Ende 2018 auf OTC-X gehandelt. Aktuell gibt es weder einen Geld- noch einen Brief-Kurs.
Mit dem geplanten Kapitalschnitt auf null verkörpern diese OTC-gelisteten Aktien allerdings auch keinen wirtschaftlichen Wert mehr, sondern nur noch ein Bezugsrecht auf neue Aktien.
Kein aktionärsfreundliches Vorgehen
Aus Sicht überwiegend lokaler Aktionäre ist das gewählte Vorgehen – ungeachtet der wirtschaftlichen Notsituation der Gesellschaft und einer in der vorliegenden Konstellation sicherlich auch sinnvollen Bereinigung der historisch gewachsenen, komplexen Kapital- und Eigentümerstruktur bei gleichzeitig wohl nicht ganz klaren Verhältnissen im Aktionariat – insgesamt alles andere als aktionärsfreundlich strukturiert. Es ist nicht sehr attraktiv, zunächst vollständig enteignet zu werden, um dann in einem weiteren Schritt für eine Aktie einer zuletzt chronisch defizitären Gesellschaft mit einem künftig stark erhöhten Nominalwert von 610 CHF ein Agio von immerhin 50%, entsprechend einem Ausgabepreis von 915 CHF, bezahlen zu sollen bzw. müssen, so man denn an der Nachfolgegesellschaft beteiligt bleiben möchte.
Der künftige Nominalwert entspricht etwa dem 6-fachen (!) des Nominalwertes anlässlich der letzten Kapitalerhöhung 2005 (100 CHF) und Faktor 9 (!) beim Ausgabepreis im Verhältnis zu den zuletzt Ende 2018 auf OTC-X bezahlten Marktpreisen, entsprechend dem Nominalwert der 2005er-Emission. Und das, obwohl es der Gesellschaft zuletzt nicht gelungen ist, auch wirtschaftlich zu überzeugen. Ob dies künftig in einer neuen Kapital- und Eigentümerstruktur anders sein wird, muss die Zeit zeigen.
Diejenigen Aktionäre, die keine neuen Aktien zeichnen, verlieren unwiderruflich ihre Stellung als Aktionäre der Wädi-Brau-Huus AG.
Auch angesichts der bisherigen, jüngeren wirtschaftlichen Historie der Gesellschaft und der Verhältnisse im Aktionariat dürfte sich das Interesse von Zeichnern aus dem Kreise der bisherigen Altaktionäre bei einem Bezugspreis von 915 CHF je Aktie eher in Grenzen halten, so unsere spekulative Prognose (die wir im Interesse der Schweizer Brauvielfalt allerdings sehr gerne widerlegt sehen würden).
Risiko durch gewählte Vorgehensweise
Sofern der Verwaltungsrat nicht bereits Investoren an der Hand hat (was nicht auszuschliessen ist), die sich zu den traktandierten Konditionen an der Gesellschaft beteiligen möchten und die Kapitalerhöhung faktisch garantieren, geht der Verwaltungsrat mit der jetzt gewählten Vorgehensweise aus unserer Perspektive ein gewisses Risiko ein, dass bei einem Ausgabebetrag von 915 CHF für eine Aktie im Nominalwert von 610 CHF möglicherweise zum Ende der Zeichnungsfrist nicht genügend Zeichnungen auf neue Aktien eingehen, um dieses vorgesehene Verfahren auch tatsächlich durchführen zu können und Mittel in der vorgesehenen Höhe einzunehmen.
Nominal- und Ausgabetrag sollte nach unten angepasst werden
Deshalb sollte der Verwaltungsrat – allerdings tritt der bisherige Verwaltungsrat zur kommenden GV zumindest teilweise vom Amt zurück und muss sich in der neuen Konstellation erst finden – im Interesse der bisherigen Aktionäre bis zur GV auch darüber nachdenken, ob es nicht sinnvoll sein könnte, einerseits den Nominalwert der Aktien nach unten anzupassen und mit dem Nominalwert auch den vorgesehenen Ausgabebetrag der Aktien. Entsprechend müsste die Anzahl auszugebender Aktien erhöht werden, um auf den gleichen Zielemissionsertrag zu kommen. Ein möglicher „Zielausgabebetrag“ könnte beispielsweise bei 500 CHF pro Aktie liegen, ein Betrag, der sich auch bei anderen Kleinbrauereien auf Kapitalsuche – von denen es in der Schweiz einige gab und gibt – etabliert hat. Aus unserer Sicht besteht zudem keine Notwendigkeit, ein derartig hohes Agio von 50% zum Nominalwert einzuplanen.
Im Interesse einer lokalen Brauvielfalt und der Braukultur wäre es wünschenswert, dass der Wädi-Brau-Huus AG auch diese Kapitalsanierung gelingt und die Gesellschaft anschliessend auf eine wirtschaftlich tragfähige Grundlage gestellt werden kann. Aus Sicht bestehender Aktionäre wäre es wünschenswert, Nominalwert und Ausgabebetrag näher zusammenzuführen und auch den vorgesehenen Ausgabepreis der Kapitalerhöhung (deutlich) – auch mit Blick auf eine breitere Abstützung im Aktionariat, falls eine solche künftig überhaupt noch gewünscht wird – nach unten anzupassen.
Transparenzhinweis: Der Verfasser ist („philanthropischer“) Aktionär der Gesellschaft.
Der neue Valiant-CEO Ewald Burgener präsentiert zum ersten Quartal steigende Gewinne. Damit könnte die Dividende für 2019 nochmals zulegen. Bild: Valiant
Die Dividendensaison geht ihrem Ende zu, und im SPI-Musterdepot von schweizeraktien.net fanden mit Ausnahme von Ypsomed – GV am 26. Juni – bereits bei allen Portfoliowerten die Generalversammlung statt. Überdurchschnittlich hohe Zahlungen konnten Anleger bei Valiant und Schweiter abholen mit Dividendenrenditen von 4,1% und 4,4%, ein Fünfprozenter (5,3%) ist Bellevue Group, und 5,9% waren sogar bei mobilezone drin.
Dividenden von Firmen wie den genannten vier Titeln, die nachhaltig über viele Jahre und dabei oft mit steigender Tendenz fliessen, sind nicht nur ein gut planbares Einkommen für die Anleger, sondern senken auch das Risiko. Bei mobilezone beispielsweise bekamen Anleger in den letzten fünf Jahren bereits 3 CHF via Dividende ausgezahlt. Bezogen auf den Aktienkurs des Telefonspezialisten von 9.50 CHF vor fünf Jahren ist das eine Auszahlung, oder man kann es auch als Rückzahlung von mehr als 30% des Kapitaleinsatzes sehen.
Dividende – Risiko sinkt, und die Bewertungsrelationen verbessern sich
Noch besser schnitten die Aktionäre bei Bellevue Group ab. In den letzten fünf Jahren bekamen sie 5.20 CHF an Dividenden, und bezogen auf den Kapitaleinsatz vor fünf Jahren von 11.50 CHF liegt die Ausschüttung schon bei 45%. Damit liegt alleine die Dividendenrendite bezogen auf den Startkurs und alle Zahlungen im Durchschnitt pro Jahr bei 7,%! 100% Kursgewinn kommen noch dazu.
Damit aber nicht genug. Dividenden solcher Top-Titel bieten nicht nur ein schönes Einkommen und senken das Risiko, sondern sind auch ein wichtiges Instrument der Kurspflege. Denn ex-Dividende, also nach der Zahlung, sollte sich der Kurs der Aktie rein rechnerisch um den Dividendenbetrag vermindern.
Die Zahlung sollte aus dem Gewinn verdient sein
Bei einer Dividendenrendite von rund 6% wie etwa bei mobilezone verbessern sich dann aber auch wichtige Bewertungszahlen wie das KGV. Lag dieses beispielsweise vor der Dividendenzahlung noch bei 10,0 und damit im zweistelligen Bereich, so rutscht es ex-Dividende auf 9,4 ab. Die Folge: Anleger, die auf günstige Aktien achten, werden auf ein einstelliges KGV aufmerksam und legen sich den Titel ins Depot. Der Kurs der Aktie beginnt so zu steigen.
Wichtig für Dividendenanleger: Die Zahlung sollte im operativen Geschäft verdient und für die Zukunft, zumindest aber für das laufende Jahr sicher sein. Valiant bereitet da keine Sorgen. Trotz tieferer Hypothekarzinsen konnte die Bank ihre Zinsmarge im ersten Quartal mit 1,1% stabil halten und das Zinsergebnis bei einem Anstieg der Ausleihungen um 1,0% sogar um 2,5% ausbauen.
Valiant – Gewinn steigt, da sind noch höhere Dividenden drin
Obwohl der Personalaufwand im Quartal wegen der Expansionsstrategie mit Schaffung neuer Stellen um 3,7% nach oben ging, verbesserte Valiant seine Cost-Income-Ratio per Ende März von 60,3% auf 59,7%. Unter dem Strich kletterte der Periodengewinn so um 8,7% auf 28.2 Mio. CHF.
Für das Gesamtjahr zeigt sich Firmenchef Ewald Burgener zuversichtlich. Der Jahresgewinn soll leicht zulegen, und deshalb ist für 2019 sogar eine erneute Anhebung der Dividende drin. Immerhin hatte der Finanzkonzern die Ausschüttung für die Jahre 2015 bis 2018 Jahr für Jahr erhöht, und für vergangenes Jahr gab es einen Anstieg von 4 auf 4.40 CHF. Die Aktie notiert um rund 25% unter dem Buchwert. Kaufen, liegen lassen und Dividenden kassieren!
mobilezone – starke Expansion…
mobilezone dagegen zahlt zwar seit Jahren „nur“ eine konstante Dividende. Aber die ist mit 0.60 CHF je Aktie hoch und entspricht einer weit überdurchschnittlichen nachhaltigen Rendite von knapp 6% pro Jahr. Die Zahlungen in den nächsten Jahren scheinen dort ebenfalls ziemlich sicher.
Zwar expandiert mobilezone stark – verbunden mit hohen Kosten und teils auch mit einem Verwässerungseffekt beim Gewinn durch steigende Aktienzahlen infolge Kapitalerhöhungen – doch auch das Ergebnis zeigt nach oben.
… und noch eine Übernahme
Alleine im Mai machte der Telefonspezialist aus Rotkreuz mehrere Wachstumsschritte. So wurden die mobilzone-Geschäfte in Winterthur und Thun wiedereröffnet und die deutsche SH Telekommunikation übernommen. Die neue Tochter ist auf die Vermittlung von Mobil- und Festnetzverträgen in Deutschland spezialisiert und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 517 Mio. EUR. Das operative Ergebnis lag bei 10.1 Mio. EUR.
Mit der Übernahme wird mobilezone mit seiner dort bereits bestehenden eigenen Marke zum grössten Online-Reseller von vertragsgebundenen Mobilfunkangeboten in Deutschland und will mehr als 1 Mio. Mobilfunkverträge pro Jahr im Nachbarland abschliessen. Hohe Dividende, überzeugende Expansionsschritte – klarer Kauf.
Bellevue Group – nach dem Rückgang bei den AuM in 2018…
Zuletzt noch Top-Dividendenwert Bellevue Group. Trotz eines Rückgangs der Assets under Management AuM, also der betreuten Kundenvermögen, im vergangenen Jahr um rund 10% auf 10.8 Mrd. CHF infolge der allgemein negativen Kursentwicklung an den Börsen konnte der Finanzdienstleister aus Küsnacht seine wiederkehrenden Erträge um 18% auf 94.8 Mio. CHF ausbauen. Deren Anteil am Gesamtertrag des Unternehmens liegt damit inzwischen bei 97%.
… könnte es in diesem Jahr einen noch unerwarteten Anstieg geben
Immerhin blieb der Jahresüberschuss mit 20 Mio. CHF nur knapp unter dem 2017er-Wert von 21.5 Mio. CHF. In diesem Jahr könnte es eine – von Börsianern angesichts der Kursentwicklung der Aktie noch nicht antizpierte – unerwartete Steigerung geben. Denn nachdem 2018 wegen schwacher Börsen die AuM gesunken waren, versprechen die Kurssteigerungen an den wichtigen Aktienmärkten seit Jahresanfang von etwa 10% bis 15% wieder höhere AuM und damit auch steigende Erträge bei Bellevue Group. Die aktuelle Dividende dürfte damit auch für 2019 ziemlich wahrscheinlich sein. Kurzfristig bietet der Chart Fantasie.
Die Aktie notiert an der starken Unterstützung um 20 CHF, und möglicherweise dreht die Notierung wie schon mehrmals in den letzten zwei Jahren von dort schnell nach oben. Unerwartet gute Halbjahreszahlen am 26. Juli könnten einen Schub auslösen.
Musterdepot SPI “schweizeraktien.net”
Valoren
Unternehmen
Kaufkurs
Kurs aktuell
Ziel
Stück
in CHF
Performance
1478650
Valiant Holding
82,55
106,20
135,00
135
14.337,00
28,6%
1811647
u-blox
82,55
72,85
149,50
134
9.761,90
-11,8%
3038073
Bell
289,50
301,50
389,50
37
11.155,50
4,1%
2553602
Feintool
106,10
65,70
140,00
125
8.212,50
-38,1%
367144
Rieter
161,50
144,90
250,00
62
8.983,80
-10,3%
2620586
Ypsomed
128,10
122,40
175,00
100
12.240,00
-4,4%
1226836
Mobilezone
12,50
10,16
16,50
1250
12.700,00
-18,7%
1075492
Schweiter
826,50
910,00
1350,00
10
9.100,00
10,1%
3038073
Huber + Suhner
67,65
78,90
85,00
200
15.780,00
16,6%
2842210
Bellevue Group
24,00
20,90
29,50
650
13.585,00
-12,9%
31186490
VAT Group
130,20
112,75
168,50
120
13.530,00
-13,4%
Cash
3.732,84
Performance gesamt
133.118,54
33,1%
SPI Total Return
8975,70
11751,79
–
30,9%
Start: 9.1.15, Start fiktiv mit 100’000 CHF; Stand: 7.6.19
Der Autor berät Anlageprodukte. Titel im Depot zählen zum Anlageuniversum
Die Spielbanken Baden, Davos, Luzern und Pfäffikon wollen Online-Spiele anbieten. Der Bundesrat hat ihnen am Freitag die dazu notwendige Erweiterung ihrer Konzession erteilt.
Nun muss die Eidgenössische Spielbankenkommission noch das Spielangebot prüfen und die einzelnen Spiele bewilligen. Dann können die Spielbanken ihr Angebot online schalten, wie der Bundesrat mitteilte.
Die Möglichkeit für Casinos, Online-Spiele anzubieten, ist im neuen Geldspielgesetz vorgesehen. Am 1. Juli treten jene Bestimmungen in Kraft, welche vorsehen, dass der Zugang zu nicht bewilligten Online-Geldspielen gesperrt wird.
Wer auf einer illegalen Seite landet, wird auf eine staatliche Informationsseite weitergeleitet mit dem Hinweis, dass das Spiel in der Schweiz nicht bewilligt ist. Das Stimmvolk hatte das Geldspielgesetz letzten Sommer mit rund 73% Ja-Stimmen angenommen. Im Abstimmungskampf waren vor allem die Zugangssperren umstritten gewesen.
Die Metall Zug-Gruppe gibt wegen Sonderkosten für IT und Bodensanierungen am Standort Zug eine Gewinnwarnung heraus. Diese würden das Betriebsergebnis (EBIT) im Jahr 2019 mit rund 14 Millionen Franken belasten, teilte die Gruppe am Freitag in einem Communiqué mit. Metall Zug erwartet für das erste Halbjahr ein Betriebsergebnis in der Grössenordnung von 0 Millionen Franken gegenüber 36,4 Millionen im Vorjahressemester.
Schadstoffbelastungen auf dem Stammareal
Im Rahmen der Vorbereitung der Bauvorhaben auf dem Stammareal der V-ZUG in Zug habe man Untersuchungen zur Schadstoffbelastung durchgeführt und dabei verschiedene sanierungsbedürftige Standorte identifiziert. Gemäss dem Umweltamt des Kantons Zug AfU könne die Sanierung dieser Standorte voraussichtlich zusammen mit den geplanten Bauvorhaben vorgenommen werden, teilte die Gruppe mit.
Deshalb müsse man Rückstellungen im Umfang von rund 14 Millionen Franken vornehmen. „Ob und allenfalls wann weitere Sanierungskosten anfallen, hängt von der Realisierung weiterer Bauten auf dem Areal in Zug ab“, schrieb Metall Zug. Zusätzlich würden anhaltende Kosten und Ertragsausfälle im Zusammenhang mit der Einführung von SAP bei V-ZUG das Ergebnis belasten.
Schwieriges Umfeld
Bereits im März bei der Publikation des Jahresergebnisses 2018 war die Metall Zug Gruppe von einem schwierigen und unsicheren Umfeld ausgegangen. Deshalb habe man auf eine Aussage zum Betriebsergebnis 2019 verzichtet, hiess es weiter.
„Obwohl die Metall Zug Gruppe im zweiten Halbjahr im Vergleich zum ersten Halbjahr traditionell ein höheres Betriebsergebnis erarbeitet, muss davon ausgegangen werden, dass der Rückstand zum Vorjahresergebnis nicht mehr aufgeholt werden kann“, schrieb das Unternehmen. 2018 hatte Metall Zug ein EBIT von 89,3 Millionen Franken erzielt.
Die Namenaktien der Kategorie „B“ der Metall Zug AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 2’390 CHF je Aktie gezahlt. Die Namenaktien der Kategorie „A“ werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Der letztbezahlte Preis lag bei 240 CHF.
Gewerbeliegenschaft mit gesamthaft 4’512m2 Büro- und Gewerbefläche. 39 Mietparteien machen aus der Liegenschaft einen interessanten Gewerbepark.
Das Ri.Nova Impulszentrum ist eine Gewerbeliegenschaft mit gesamthaft 4’512m2 Büro- und Gewerbefläche. Derzeit zählt die Liegenschaft 39 Mietparteien. Bild: casainvest.ch
Die CasaInvest Rheintal AG setzte im Geschäftsjahr 2018 den erfolgreichen Wachstumskurs der Vorjahre fort. Trotz der sich zunehmend verschärfenden Marktverhältnisse auf dem Schweizer Immobilienmarkt und im Rheintal konnte die Gesellschaft die neu erstellten Objekte gut vermieten. Wie CEO Matthias Hutter an der GV ausführte, ist der Immobilienmarkt nach wie vor im Fokus der Investoren. So werden Renditeliegenschaften weiterhin stark nachgefragt, was zu sehr hohen Preisen auf der einen und zu einer anhaltenden Bautätigkeit auf der anderen Seite führt. Gleichzeitig ist das Bevölkerungswachstum in der Schweiz deutlich zurückgegangen, wodurch sich in vielen Regionen ein tendenzielles Überangebot an Mietwohnungen ergeben hat.
Erfreuliche Beteiligung an der Valrheno Immobilien AG
Einen Teil zur positiven Geschäftsentwicklung beigetragen hat die im Vorjahr erworbene Beteiligung an der Valrheno Immobilien AG, deren Immobilienportfolio einen aktuellen Wert von rund 60 Mio. CHF hat. Wie bei der CasaInvest Rheintal AG sind bei den von der Gesellschaft gehaltenen Liegenschaften keine Gewinnrealisierungen beabsichtigt. Stattdessen steht die langfristige und nachhaltig optimierte Nutzung im Vordergrund. Aktuell an erster Stelle stehen die beiden Areale Bad Balgach in Balgach und die ehemalige Betriebsstätte der EgoKiefer AG in Altstätten. Die Erfolge der Valrheno Immobilien AG fliessen anteilsmässig in die konsolidierte Rechnung der CasaInvest Rheintal AG unter der im 2018 erstmalig in der Rechnung enthaltenen Position „Ergebnis assoziierter Unternehmen“ ein. Im 2018 betrug der entsprechende Ertrag 0.7 Mio. CHF.
Mieterträge legen deutlich zu
Die Mieterträge stiegen im Berichtsjahr um 0.6 Mio. CHF respektive um 6,6% auf 10.1 Mio. CHF an. Gleichzeitig fielen die Liegenschaftsaufwendungen um 0.1 Mio. CHF auf 1.5 Mio. CHF. Allerdings stiegen die übrigen betrieblichen Aufwendungen um knapp 5% auf 0.85 Mio. CHF an. Im Ergebnis führte dies zu einem Betriebsgewinn von 7.7 Mio. CHF nach 7 Mio. CHF im 2017.
Die positiven Neubewertungseffekte betrugen im 2018 noch 0.7 Mio. CHF nach 1.5 Mio. CHF im Vorjahr. Auf konsolidierter Basis wurde dieser Rückgang durch den positiven Effekt der Valrheno Immobilen AG nahezu vollumfänglich kompensiert. Der Anstieg des Immobilienbestands führte zu einem leichten Anstieg der Finanzaufwendungen um 0.1 Mio. CHF auf 2 Mio. CHF. Um knapp 0.1 Mio. CHF auf 1.2 Mio. CHF stiegen die Steueraufwendungen an. Insgesamt konnte ein Anstieg des Reingewinns um 6,7% auf 5.9 Mio. CHF verbucht werden. Die Aktionäre partizipieren am Gewinnplus mit einer um 0.35 CHF auf 7.35 CHF erhöhten Ausschüttung. Diese wird wie bereits in den Vorjahren aus den Kapitaleinlagereserven bezahlt und ist damit für schweizerische Privatanleger steuerfrei.
Guter Start ins 2019
Der Start ins laufende Jahr verlief wiederum erfolgreich, informierte der CEO anlässlich der GV. So konnte eine grössere Baulandparzelle in Heerbrugg erworben werden. Ein Teil des Kaufpreises wurde vom Verkäufer in Aktien der CasaInvest Rheintal AG investiert. An der GV wurde Albert Koller neu in den Verwaltungsrat gewählt. Er ersetzt Hans-Ulrich Müller, der sein Amt aus Altersgründen an der GV abgab. Koller soll im nächsten Jahr das Amt des VR-Präsidenten übernehmen und kann sich so während eines Jahres einarbeiten.
Fazit
Der Geschäftsabschluss der CasaInvest Rheintal AG fällt wenig spektakulär aus und knüpft nahtlos an die guten Resultate der Vorjahre an. Besonders erfreulich ist die Verbesserung des operativen Ergebnisses exklusive der Neubewertungseffekte um 10%, was Abbild der gesteigerten Ertragssituation ist. Im Branchenvergleich gut präsentieren sich auch die Bilanzkennzahlen mit einer ausgewiesenen Eigenmittelquote von 36% der Bilanzsumme. Auf der Basis der Marktwerte liegt der Verschuldungsgrad mit 60% noch etwas tiefer.
Nur sehr beschränkt aussagekräftig sind die Erfolge aus Neubewertungen der Immobilien, die gemäss den Rechnungslegungsvorschriften Swiss GAAP FER, welche von der Gesellschaft angewendet werden, jeweils jährlich in der Erfolgsrechnung ausgewiesen werden müssen. Gleichzeitig besteht aber auch die Verpflichtung, auf Basis dieser Marktwerte steuerliche Rückstellungen für den Fall einer Veräusserung zu bilden (latente Steuern). Mit der Umsetzung der Steuerreform im Jahr 2020 dürften die kantonalen Steuersätze gesenkt werden, was zu einem einmaligen positiven Effekt auf die Erfolgsrechnung in Form der Auflösung von Rückstellungen führen wird.
Die Aktien der Gesellschaft werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des Jahresendkurses von 367 CHF wiesen die Aktien ein Agio von 7% gegenüber dem ausgewiesenen Buchwert von 342 CHF auf. Als auch in der aktuellen Tiefzinsphase zurückhaltend angesehen werden muss die aktuelle Dividendenrendite von knapp 2%.
Die Pharmafirma Polyphor hat neue Wirksamkeits- und Verträglichkeitsdaten für das Antibiotikum Murepavadin vorgelegt. Experimente in einer In-Vivo-Studie deuteten darauf hin, dass Murepavadin gut vertragen werde, wenn es auf dem Inhalationsweg verabreicht werde, teilte das Unternehmen am Freitag in einem Communiqué mit.
Das Antibiotikum habe bei intratrachealer Verabreichung eine starke Aktivität gegen Infektionen durch Pseudomonas aeruginosa (PA) gezeigt. Zudem sei die Pharmakokinetik bei intratrachealer Verabreichung linear und dosisproportional gewesen. „Die Aussetzung der epithelialen Flüssigkeitsfilm gegenüber Murepavadin war im Vergleich zu der im Plasma günstig“, schrieb Polyphor. Die Daten seien am Vortag auf der European Cystic Fibrosis Conference in Liverpool vorgestellt worden.
Vor einem Monat hatte Polyphor bei Murepavadin einen schweren Rückschlag erlitten. Wegen starker Nebenwirkungen bei zahlreichen Patienten hatte das Unternehmen die Patientenrekrutierung für zwei wichtige Studien mit dem Antibiotikum vorerst einstellen müssen. Dies hatte zu einem Absturz der Aktie geführt.
Die Société Suisse des Explosifs (SSE) ist im letzten Geschäftsjahr deutlich gewachsen und in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im Jahr des 125-jährigen Bestehens erhalten die Aktionäre des Walliser Unternehmens eine Jubiläumsdividende.
Der Umsatz stieg 2018 laut Mitteilung vom Dienstag um 13% auf 132 Mio. CHF. Auf Stufe EBIT weist die im Bereich zivile Sprengstoffe, Feinchemie und Pyrotechnik tätige Firma ein Plus von 2.7 Mio. aus nach einem Verlust von 1.3 Mio. im Vorjahr.
Nach mehreren Jahren, welche durch die Integration von Übernahmen geprägt gewesen seien, habe man nun Synergien nutzen können und in allen Geschäftseinheiten zugelegt. In den Jahren 2013 bis 2017 tätigte die Gruppe in Europa mehrere Übernahmen. Heute beschäftigt SSE in neun Ländern über 650 Mitarbeitende.
Derweil sei der Standort Gamsen im Wallis neu positioniert worden. Ziel sei es, der Feinchemie neue Dynamik zu verleihen sowie die Feuerwerk-Aktivitäten an die Firma Sugyp abzutreten, so die Mitteilung weiter.
Insgesamt hat die Gruppe im vergangenen Jahr 5.6 Mio. CHF in Anlagen und industrielle Projekte investiert. In diesem Jahr dürften es wieder 7 bis 9 Mio. werden, sagte Verwaltungsratspräsident Raymond Loretan im Communiqué.
Die Aktionäre erhalten eine zum Vorjahr stabile ordentliche Dividende in Höhe von 70 CHF je Aktie. Dazu gibt es zum 125-jährigen Jubiläum je Titel noch 12.50 CHF. Das Unternehmen wurde anlässlich des Baus des Simplon-Eisenbahntunnels im Jahr 1894 gegründet. Die offizielle Feier dazu findet am 27. Juni in Gamsen statt.
Die Aktien der SSE Group werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 3’050 CHF weisen die Aktien bei einer Ausschüttung von 82.50 CHF (inkl. Jubiläumsdividende) eine zumindest im aktuellen Tiefzinsumfeld attraktive Nettorendite von 2,7% auf.
Die Schweizer Industriegruppe Montana Tech Components hat den Umsatz und den operativen Gewinn (EBITDA) im ersten Quartal 2019 deutlich gesteigert. Aufgrund höherer Abschreibungen und Amortisationen resultierte aber ein geringerer Reingewinn.
Demgegenüber sank der operative Gewinn auf Stufe EBIT um 8,7% auf 19.3 Mio. CHF. Dies sei vor allem auf die hohe Investitionstätigkeit der vergangenen Jahre und der daraus resultierenden erhöhten Abschreibungen zurückzuführen, hiess es. Unter dem Strich sank denn auch der Quartalsgewinn um 16% auf 7.46 Mio. CHF.
Bei den Divisionen verbesserte die Varta AG (Division Energie Storage) den Umsatz im ersten Quartal um 7,5% auf 73.4 Mio. CHF. An der in Frankfurt kotierten Batterie-Tochter hält die Montana-Gruppe 65%.
Für die übrigen Divisionen wurden keine detaillierten Zahlen genannt. Auch die Universal Alloy Corporation (UAC) habe den Wachstumskurs fortgesetzt. Die Division Metal Tech habe die Entwicklung im ersten Quartal festigen können und das Ergebnis nochmals verbessert.
Aluflexpack, deren Börsengang an der SIX am Vortag angekündigt wurde, habe mit der Expansion des Standortes in Umag (Kroatien) ihre Strategie des soliden Wachstums konsequent fortgesetzt. Hier wurde für das erste Quartal ein Umsatz von gut 50 Mio. EUR genannt, ein Plus von knapp einem Viertel.
Die Asta Gruppe, die isolierte Flachdrähte herstellt, sei durch die zurückhaltenden Investitionstätigkeiten im klassischen Kraftwerksbau mit einem schwierigen Umfeld konfrontiert. Mit einer kurzfristigen Änderung wird hier nicht gerechnet.
Insgesamt geht die Gruppe im Geschäftsjahr 2019 von einer positiven Entwicklung aus.