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Branchentalk Banken: Bankenwelt wird und muss sich ändern

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Wie überleben die Banken, wenn sich im klassischen Zinsengeschäft die Margen immer weiter verengen und bald überhaupt nichts mehr zu verdienen ist? Hilfe erhoffen sich die Branchenvertreter von der Technologie und einem Kulturwandel, so die Quintessenz des von schweizeraktien.net durchgeführten sechsten Branchentalks «Banken» in Zürich.

Eigentlich läuft der Karren immer noch gut, zeigt die Umfrage von Zern & Partner GmbH bei den Banken. Allerdings ist die Zuversicht der befragten Institute im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Und gleich über 90% der Institute erwarten eine nochmalige Verengung der Zinsmarge. Das Geschäft mit den Zinsen könnte also bald keines mehr sein. Das ist aber noch nicht das gesamte Ungemach. Zum Zinsproblem kommt noch die immer rascher wachsende Herausforderung durch die Digitalisierung, die teilweise völlig neue Geschäftsmodelle erforderlich macht. Vieles aus der alten Bankenwelt hat ausgedient. Was also tun, wo sind die neuen ertragsbringenden Geschäftsfelder?

Papier endgültig passé

Mit einem konsequenten Einsatz der Technologie versucht es die Berliner Smartphone Bank N26. Kein Papier, keine Filialen, eine Kontoeröffnung in acht Minuten, ohne eine Bank(-filiale) betreten zu müssen. Bankgeschäfte müssen zudem jederzeit und überall möglich sein. Mit diesen Grundsätzen hat N26 im Retailbanking bereits höchst beachtliche Erfolge erzielt, wie Georg Hauer, General Manager des Fintech-Unternehmens, in Zürich stolz präsentierte. Innert nur fünf Jahren ist die Kundenzahl auf 2,5 Millionen angestiegen, beschäftigt werden rund 1‘000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 60 verschiedenen Nationalitäten. Tätig ist die Smartphone Bank bereits in 24 Ländern. Nach den Worten von Hauer will N26 nun auch in den USA und dann in der Schweiz Fuss fassen. «Wir wollen schlicht eine globale Bank werden», hat sich der N26-Chef zum Ziel gesetzt.

Ironie der Geschichte: Die Berliner Bank ist nur deshalb eine eigenständige Bank geworden, weil sie von allen Geldhäusern, die Hauer zuvor um eine Kooperation angefragt hatte, lauter Absagen erhielt. Gerade dies habe N26 aber den Weg zum Erfolg geebnet: «Aus einem Misserfolg einen Erfolg zu machen, eine Kultur des Scheiterns auzufbauen», das ist ein wichtiger Erfolgspfeiler für N26. Und wer auf das Smartphone setze, müsse sich sowieso immer an den Besten orientieren

Volle Orientierung auf den Kunden. Das sind im Fall der N26 hauptsächlich die sogenannten Millennials, die Generation, die im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahre geboren wurde. Das Durchschnittsalter der Kunden des Instituts beträgt denn auch nur gerade 32 Jahre. «Wir wollen eine Bank werden, die von den Kunden geliebt wird und über Empfehlungen wachsen können», lautet ein Credo von N26. Und Hauer lässt gleich ein weiteres folgen: «Unternehmertum ist kein Projekt, sondern eine Haltung. Zudem haben wir versucht, die so verschiedenen Kulturen der Bankenwelt und der Start-up-Szene zu verschmelzen».

Geld verdient das Jungunternehmen aktuell vor allem mit Interchange-Gebühren von Kreditkartenunternehmen und mit Premium-Produkten. Später sollen dann auch Konsumkredite einen wesentlichen Beitrag leisten.

Fintechs als Kooperationspartner

Zwei kleinere helvetische Institute sehen in der engen Kooperation mit agilen Fintechs den idealen Weg, um die Zukunft zu bewältigen Die WIR-Bank glaubt, die passende Partnerin im Fintechunternehmen VIAC gefunden zu haben, das sich auf 3.-Säule-Lösungen spezialisiert hat. «Lösungen, die dank tiefen Gebühren vor allem Mehrwert für den Kunden schaffen und nicht nur für die Bank», wie Daniel Peter, Initiant des Fintech-Unternehmens, betont. Eine Kontoeröffnung soll in 10 Minuten möglich sein, und dies bereits ab 1 Franken. Betreut werden mittlerweile schon Konten von 11‘600 3a-Sparern mit einem Gesamtvolumen von 165 Millionen. «Der Markt in der Schweiz beträgt in diesem Bereich rund 120 Milliarden. Wir haben also noch ein beachtliches Potenzial», freuen sich Peter und der ehemalige WIR-Bank-Chef Germann Wiggli, der vor ein paar Tagen in den Verwaltungsrat gewechselt hat.

Einen ähnlichen Weg ist die kleine Regionalbank BSU Uster gegangen. Sie hat das Asset Management an die digitale Plattform Descartes Finance ausgelagert, die dieses Geschäft mittels Robo-Advisor betreibt, die Geldanlage also in einer automatisierten Form vornimmt. «Asset Management in a Box», umschreibt Adriano Lucatelli, Geschäftsführer von Descartes Finance, die Aktivitäten in einer Kurzformel. Produkt dieser Zusammenarbeit ist investclick.ch, ein hocheffizientes Portfolio-Management bereits ab 20’000 Franken. Im Hypothekargeschäft ist bereits zuvor die Plattform hypoclick.ch lanciert worden. «Beide Lösungen erlauben es der BSU, über die Region hinaus tätig zu sein und schweizweit zu agieren», sagt Peter Germann, Leiter der Bank BSU.

Eher konventionell ist das Vorgehen der Zürcher Privatbank Lienhardt & Partner. Sie setzt auf die im Bankenbereich eher seltene Kombination Private Banking, Vorsorge und Immobilien und schöpft die zahlreichen Synergien, die sich aus diesen drei Bereichen ergeben, mit eiserner Konsequenz aus. «Im Vorsorgebereich wollen wir zum Beispiel eine einzige Plattform für 3a-, 3b-, Freizügigkeits- und in naher Zukunft auch für 1e-Produkte bauen», erläutert Geschäftsleitungsmitglied Markus Graf. Dabei werden alle Geschäftsprozesse digitalisiert, und Kontoeröffnungen sollen online möglich werden.

Millennials brauchen andere Ansprache

Unabhängig vom Einsatz ausgeklügelter Technologien ist nach Branchenvertretern auch ein grundlegender kultureller Wandel nötig, um dem Bankengeschäft eine erspriessliche Zukunft zu ermöglichen. «Millennials haben Vorstellungen, die sich von ihren Eltern grundlegend unterscheiden», unterstreicht Miriam Staub-Bisang, Leiterin des Vermögensverwalters BlackRock Schweiz. Diese Bevölkerungsgruppe stellt mittlerweile 35% aller Erwerbstätigen und wird in den nächsten Jahre die fast unvorstellbare Summe von 24 Billionen Dollar von ihren Eltern erben. Als Arbeitnehmer wollen sich die Millennials nach den Worten von Staub-Bisang mit ihrem Unternehmen identifizieren können; Wertschätzung ist ihnen wichtig, sie wollen häufig gelobt werden und sprechen sich für flache Hierarchien aus. Als Konsument sind ihnen Naturnähe und Bio wichtig. Zu beachten sei zudem, dass die Millennials grundsätzlich knapp bei Kasse seien. «Es ist die erste Generation überhaupt, die weniger verdient als ihre Eltern», sagt die Black-Rock-Chefin. Die Preise spielten deshalb eine wichtige Rolle.

Als Investoren möchten die Millennials einen positiven Beitrag zur Lösung der Umweltprobleme leisten, sie möchten alle Produkte via Smartphone erwerben können. Wichtig seien ihnen sodann Preisvergleiche und tiefe Gebühren.

Rote Karte für Bremser

Die Regionalbanken sehen die Zukunftsproblematik ähnlich. Der kulturelle Wandel in den Instituten könne nur gelingen, wenn die Mitarbeitende tatsächlich als wichtigstes Kapital angesehen werden, so das Resultat einer Umfrage. Nur 9% aller Institute sind der Ansicht, es reiche durchaus, so weiterzumachen wie bisher.

Bei der Schwyzer Kantonalbank hat man mit einer alten Bankentradition bereits tabula rasa gemacht. «Krawatten sind abgeschafft worden, und in der ganzen Bank ist man nun per du», freut sich Bankenchef Peter Hilfiker. In einer Umfrage habe die Bank zudem festgestellt, dass nicht die oberste Führungsebene oder die normalen Mitarbeiter die Wandlungsfähigkeit des Unternehmens behindern, sondern das mittlere Kader. «Und da darf man gegenüber Bremsern keine Gnade walten lassen und muss spätestens nach dem zweiten Fall die rote Karte zücken.»

 

Bildergalerie des Branchentalks Banken im Metropol Zürich

Branchentalk Banken: Mitarbeiter stehen bei den regional tätigen Banken im Fokus

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Die Umfrage unter regional tätigen Banken wird von der Zern & Partner GmbH bereits seit 2014 jährlich durchgeführt, in den Vorjahren als Regionalbanken-Umfrage. Im sechsten Jahrgang wurden die bisherigen Adressaten, die Regionalbanken, um weitere regional aktive Banken erweitert. Viele Fragen blieben, wie gewohnt, unverändert, zeigen sie doch über die Jahre, wie sich bei den befragten Bankdirektoren die Befindlichkeiten und Prioritäten ändern oder plötzlich Themen aus dem Hintergrund in den Vordergrund treten, oder auch umgekehrt. So ist die Setzung des Schwerpunkts im diesjährigen Fragenkatalog – der Kulturwandel in den regional tätigen Banken – aus den vielfältigen Kommentaren zu den letztjährigen Fragestellungen entstanden, denn überraschend viele Teilnehmer beschäftigten sich 2018 genau mit diesem Themenkomplex.

Mitarbeitende sind wichtigstes Kapital

Für einen Extremwerte bei der Umfrage sorgten die Antworten auf die Frage, was vor allem wichtig ist für die Transformation zur nachhaltig erfolgreichen Bank des 21. Jahrhunderts. 95% der Umfrageteilnehmer stimmten überein, dass „Mitarbeitende als wichtigstes Kapital anzusehen“ sind. Immerhin die Hälfte der Teilnehmer will „gezielt von den Erfahrungen anderer Industrien im Wandel lernen und Querdenker fördern“, und nur 9% wollen „so weitermachen wie bisher“.

Zinsmarge bleibt grösste Sorge

Mit einem Wert von 8,59 auf der von 1 bis 10 reichenden Skala bleibt die Zinsmarge die mit Abstand grösste Herausforderung für die regional tätigen Banken – weit vor IT-Kosten, Regulierungsdichte und Wettbewerb durch Banken und Nicht-Banken. Das hängt definitiv mit der aktuellen Einschätzung zur weiteren Zinsentwicklung in der Schweiz zusammen. Denn – ein weiterer Extremwert – volle 91% der Befragten rechnen mit einer weiteren Verengung, 9% erwarten keine Änderung, und keiner der Teilnehmer sieht eine Ausweitung voraus. Noch im Vorjahr hatten immerhin 10% mit einer Ausweitung gerechnet und 25% keine Änderung erwartet.

Eingetrübte Einschätzung der Lage

Die Lage der regional tätigen Banken wird 2019 deutlich schlechter als im Vorjahr eingeschätzt, der Durchschnittswert sank von 7,4 Punkten 2018 auf jetzt 6,4 Punkte. Auch die Lage des eigenen Instituts wird schlechter als im Vorjahr eingeschätzt; allerdings hat sich die positive Differenz zur Einschätzung der Lage der Branche von 0,4 Punkten auf 0,8 Punkte verdoppelt. Dem entspricht auch die durchaus optimistische mittelfristige Einschätzung der Umfrageteilnehmer, denn eine Mehrheit von 55% plant für die kommenden drei Jahre mit Wachstum.

Schwerpunkt Kulturwandel im Unternehmen

Kulturwandel – aber wie? Bekanntlich können viele Wege zum Ziel führen, und die Umfrageteilnehmer ignorieren keinen. 25% bezeichnen sich als „experimentierfreudig“, 31% als „Follower“. Fast alle Teilnehmer setzen auf „Kommunikation und Diskussion“, viele gehen „mit gutem Beispiel voran“, und eine Mehrheit will den „Team-Spirit stärken“. Die gesamte Auswertung und Interpretation der spannenden und teilweise überraschenden Umfrageergebnisse finden Sie hier.

Casino Luzern: Keine Dividende – Investitionen in Online-Casino

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Traumhafte Lage direkt am Vierwaldstättersee: das Grand Casino Luzern. Bild: www.grandcasinoluzern.ch
Traumhafte Lage direkt am Vierwaldstättersee: das Grand Casino Luzern. Bild: www.grandcasinoluzern.ch

Nach sinkenden Bruttospielerträgen während 10 Jahren konnten die Schweizer Casinos 2018 etwas aufatmen. Im Vergleich zu 2017 stiegen die Erträge leicht auf 703.2 Mio. CHF an. Die AHV freut es; der Löwenanteil der Spielbankenabgabe von insgesamt 332.4 Mio. CHF geht in die Alters- und Hinterbliebenen-Vorsorge, ein kleinerer Teil fliesst an die Kantone.

Das Grand Casino Luzern, das zu 100% der Kursaal-Casino AG Luzern gehört, konnte im Geschäftsjahr 2018 den Bruttospielertrag zum dritten Mal in Folge – wenn auch nur gering – um 0,3% auf 37 Mio. CHF (VJ: 36.9 Mio. CHF) erhöhen. Allerdings ging die Besucherzahl gegenüber dem Vorjahr um deutliche 7,5% auf 199’000 Gäste (VJ: 215’000) zurück.

Konzessionserweiterung für Online-Casino

In der zweiten Jahreshälfte 2019 soll mycasino.ch online gehen, wenn das Casino Luzern die Konzession vom Bundesrat erhält. Quelle: grandcasinoluzern.ch

Mit der Zustimmung zum neuen Geldspielgesetz, das seit 1. Januar 2019 in Kraft ist,  hätten sich die Rahmenbedingungen für Schweizer Casinos verbessert, schreibt die Kursaal-Casino AG in ihrem Lagebericht. Deshalb wolle man die Chancen, die sich aus der Marktöffnung ergeben, von Beginn an nutzen. Bereits im Januar sei ein umfangreiches Gesuch für eine Konzessionserweiterung nach Bern gesandt worden. Nach einem positiven Entscheid des Bundesrates, den das Casino Luzern Mitte 2019 erwartet, kann das Online-Casino aus der Zentralschweiz, das seinen Webauftritt unter mycasino.ch haben wird, kurzfristig aufgeschaltet werden.

«Die bedeutenden Investitionen für das Online-Casino-Projekt sind für die Grand Casino Luzern Gruppe eine einmalige Chance zur Absicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs», werden Guido Egli, Präsident des Verwaltungsrates, und Wolfgang Bliem, CEO, zitiert.

Dividendenverzicht zugunsten von Investitionen

Das bedeutet allerdings auch, dass die Aktionäre wie schon im letzten Jahr auch 2018 auf eine Dividende verzichten müssen. Die Investitionen insbesondere in den Technologie- und Markenaufbau des eigenen Online-Casinos wirkten sich negativ auf das Ergebnis aus, so der Geschäftsbericht. Der Konzerngewinn sinkt auf 299’000 CHF (Vorjahr: 1.44 Mio. CHF). Der erzielte Bilanzgewinn von 13.4 Mio. CHF wird auf die neue Rechnung vorgetragen.

Poker und aktualisiertes Automatenangebot

Um ein weiteres Abwandern der Gäste zu verhindern, werde das Automatenangebot laufend aktualisiert, und neue Spielvarianten würden eingeführt. Nach eigenen Angaben hat sich das Casino Luzern überdies als erfolgreichster Pokeranbieter in der Schweiz etabliert. So biete das Unternehmen den «Poker Circle Swiss Open» an, die teilnehmerstärkste und mit den höchsten Preisgeldern dotierte Schweizer Poker-Turnierserie.  Sogar eine Mischung aus dem Schweizer Nationalspiel Jassen und Poker habe man mit «Jassino» im Angebot, bei der die Spieler gegen einen Croupier antreten.

Ausblick

Die ersten Monate des laufenden Geschäftsjahrs im Offline-Casino liefen in etwa wie im vergangenen Jahr, schreibt das Grand Casino Luzern. Wesentlich für die langfristige Sicherung des Unternehmens sei aber der Erhalt der Online-Casino-Konzession durch den Bundesrat, die noch im Juni erwartet wird. Anstatt auf Rot oder Schwarz setzt man in Luzern voll auf Online.

Die Aktien der Kursaal-Casino AG Luzern werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 315 CHF für eine Aktie gezahlt.

 

 

 

Raststätte Thurau: Leicht höherer Jahresgewinn auf Konzernebene

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Die Raststätte Thurau hat im Geschäftsjahr 2018 weniger Umsatz und Gewinnn erzielt. Derweil nahm der Jahresgewinn auf Konzernebene leicht zu, wie dem aktuellen Geschäftsbericht zu entnehmen ist.

Der Umsatz der Raststätte sank auf 3.42 Mio. nach 3.87 Mio. CHF im Vorjahr. Der Umsatz des Restaurants lag um 19,8% unter dem Vorjahr. Die Umsätze im Shop haben um 1,3% abgenommen und bei den Treibstoffen um 6,9%. Die Rückgänge seien insbesondere der Umsatzzahlen-Entwicklung auf der Nordseite zuzuschreiben, wie es im Bericht heisst. Auch die Wiedereröffnung der Raststätte Ruderbach (St.Margrethen) sei mit ein Grund für den Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr.

Der Jahresgewinn sank auf 0.51 nach 0.75 Mio. CHF. Auf Konzernebene erzielte die Gesellschaft jedoch einen leicht höheren Reingewinn von 1.11 (1.09) Mio. CHF. Der Verwaltungsrat schlägt die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 150 CHF je Aktie vor.

Die Raststätte Thurau AG ist mehrheitlich an den Gesellschaften Rheintal und Walsensee beteiligt, Ausserdem besitzt sie 51% an der Raststation Bodensee GmbH in Hörbranz. Bild: gruppe-Thurau.ch

Neben dem Stammhaus Thurau ist das Unternehmen an den Raststätten Walensee zu 54% und Rheintal zu 50% beteiligt. Weiter gehören eine 20%-Beteiligung an der Viamala Raststätte sowie ein 51%-Anteil an der österreichischen Raststation Bodensee-Hörbranz zur Gruppe.

Die Aktie der Raststätte Thurau wird auf OTC-X der BEKB gehandelt, zuletzt zu einem Kurs von 6’150 CHF. 

ab/cf

Aluflexpack: Börsengang im Juni

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Mit Aluflexpack kommt ein neues Unternehmen an die Schweizer Börse. Mit dem Ertrag aus dem Börsengang soll das weitere Wachstum der Firma finanziert werden. Der bisherige Besitzer Montana Tech Components will Mehrheitsaktionär bleiben.

Die Aktien von Aluflexpack sollen noch im laufenden Juni an der Schweizer Börse kotiert werden, wie die Tochtergesellschaft von Montana Tech am Montag mitteilte. Zum Kerngeschäft der Gruppe mit Hauptsitz in Reinach/AG zählen flexible Verpackungslösungen überwiegend für die Endmärkte Kaffee und Tee, Pharmaprodukte, Tierfutter und für Lebensmittel. So stellt das Unternehmen etwa die Hüllen für Kaffeekapseln her und steht damit in Konkurrenz etwa zur im Kanton Uri beheimateten Industriegruppe Dätwyler.

Der bisherige Alleinbesitzer von Aluflexpack, die Montana-Tech-Gruppe des österreichischen Investors Michael Tojner, will auch nach dem Börsengang Mehrheitsaktionär bleiben. Wie beim Schwesterunternehmen Varta, dem 2017 an die Börse gebrachten Batteriehersteller, will Montana Tech den Mehrheitsanteil langfristig halten. Für sich selber plant Montana Tech den Ausbau der Division Aerospace.

Im Zuge der Kotierung werden den Angaben zufolge neue Aktien aus einer geplanten Kapitalerhöhung mit einem angestrebten Bruttogesamtertrag von rund 140 Mio. EUR angeboten. Darüber hinaus sollen für eine allfällige Mehrzuteilungsoption zusätzliche Aktien in der Höhe von bis zu 15% des Angebotsvolumens bereitgestellt werden.

Börsengang soll Wachstum finanzieren

Aluflexpack will die Mittel nutzen, um weiter zu wachsen. Der angestrebte Bruttoertrag soll vorwiegend in den Ausbau der Produktionskapazitäten in Europa, in die Automatisierung der Produktion und in Übernahmen investiert werden, wie es heisst. Zudem sollen zur Vorfinanzierung dieser Wachstumsinitiativen bereits gewährte Gesellschafterdarlehen zurückgezahlt werden.

Konkret will das Unternehmen etwa 30 Mio. EUR in die Erweiterung bestehender Produktionskapazitäten für Standbodenbeutel (Stand-Up-Pouches) am Produktionsstandort Umag im Norden von Kroatien investieren. Weitere 30 Mio. EUR sollen in zusätzliche Kapazitäten an den übrigen Produktionsstandorten und punktuell in Effizienzverbesserungen fliessen. Rund 80 Mio. EUR wären dann für Akquisitionen übrig, wobei bereits ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag für die Akquisition des türkischen Unternehmens Arimpeks im September 2018 ausgegeben wurde.

Für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2019 weist das Unternehmen einen Umsatz von gut 50 Mio. EUR aus, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um beinahe einen Viertel entspricht – was wiederum von der Akquisition in der Türkei begünstigt wurde. Die operative Gewinnmarge (EBITDA) erreichte dabei einen Wert von knapp 14%, wobei der ausserordentliche Aufwand im Zusammenhang mit dem öffentlichen Aktienangebot in der Höhe von etwa 1.1 Mio. EUR ausgeklammert wurde.

Kaffeekapseln, Blister-Folien und Standbodenbeutel als Treiber

Als künftige Wachstumstreiber sieht Aluflexpack etwa den Bereich Kaffee/Tee mit unter anderem den wiederverwertbaren Premium-Aluminiumkaffeekapseln oder im Pharmabereich den Markt für Durchdrückerpackungen (Blister-Folien). Ein Hoffnungsträger sind auch die Standbodenbeutel, welche im Bereich Tiernahrung und Lebensmittel immer häufiger Verwendung finden würden.

Der geplante Börsengang wird von Berenberg als Sole Global Coordinator und Joint Bookrunner begleitet. Die Zürcher Kantonalbank wurde als Joint Bookrunner und die Raiffeisen Centrobank als Co-Lead Manager mandatiert. Nach derzeitiger Planung soll das Angebot aus einem öffentlichen Angebot in der Schweiz sowie Privatplatzierungen ausserhalb der Schweiz bestehen.

Für das Unternehmen und das Management ist eine Mindesthaltefrist (Lock-up) von zwölf Monaten und für den bestehenden Hauptaktionär eine solche von 24 Monaten angedacht.

Kursverlauf der auf OTC-X gehandelten Aktien von Montana Tech. Quelle: otc-x.ch

Die Aktien der Montana Tech Components Holding werden ausserbörslich auf OTC-Xgehandelt. Zuletzt wurden sie zu Kursen von 12.80 CHF gehandelt.

cf/rw

BLS: SBB wollte Berner Staatsbahn laut Medienberichten kaufen

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Das wichtigste Geschäftsfeld der BLS stellt das S-Bahnnetz Bern dar. Im Bild ist der Doppelstocktriebzug Mutz, der auf der Linie Fribourg-Thun eingesetzt wird, zu sehen. Quelle: BLS AG

SBB-Chef Andreas Meyer wollte laut einer Meldung der „SonntagsZeitung“ die Berner Staatsbahn BLS kaufen (Beitrag bezahlpflichtig). Die Zeitung beruft sich dabei auf Informationen zu einem Treffen am Montag mit dem Berner Regierungsrat und Verkehrsdirektor Christoph Neuhaus. Meyer habe an der Zusammenkunft sogar einen Kaufpreis genannt und für die Berner Anteile an BLS rund 50 bis 60 Mio. CHF geboten. Dies entspreche dem aktuellen Wert der 55% der Aktien, die der Kanton Bern halte – plus einem kleinen Bonus. Das Angebot sei informeller Natur gewesen. Die SBB wollten das Treffen auf Anfrage der Zeitung nicht kommentieren. Neuhaus bestätigte dagegen die Zusammenkunft mit Meyer und machte klar, dass er nicht auf Meyers Angebot eingegangen sei.

Die Aktien der BLS werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden Kurse von 0.50 CHF bezahlt.

(AWP)

Montana Tech Components: Steht Tochterunternehmen Aluflexpack vor Börsengang?

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Der Verpackungshersteller Aluflexpack könnte bald an die Schweizer Börse kommen. Das kroatisch-schweizerische Unternehmen, das dem österreichischen Investor Michael Tojner gehört, werde in der nächsten Woche seinen Börsengang an der SIX ankündigen, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwochabend mit Bezug auf mehrere mit dem Vorhaben vertraute Personen.

Tojners Holding Montana Tech wolle dabei Aktien im Wert von rund 100 Mio. CHF platzieren. Aluflexpack käme damit auf einen Börsenwert von rund 300 Mio. CHF. Begleitet werden soll die Emission von Berenberg und der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Die Banken, Aluflexpack und Montana Tech wollten sich gegenüber der Agentur nicht zu den Informationen äussern.

Die aus dem kroatischen Umag stammende Aluflexpack – ursprünglich Foljaplast – stellt laut dem Bericht Plastikfolien, Alufolien und Papiere für Zigaretten, Arzneimittel und Lebensmittel her und zählt Unternehmen wie Nestlé, Ferrero, Coca-Cola, Sanofi, Lactalis und Dr. Oetker zu seinen Kunden. Montana Tech war mit Co-Investoren 2012 eingestiegen und hatte das Unternehmen mit Zukäufen ausgebaut. Geführt wird Aluflexpack inzwischen aus Reinach bei Basel.

Die Aktien der Montana Tech Components Holding werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden sie zu Kursen von 11.50 CHF gehandelt.

(AWP/uh) bz

Warteck Invest: Bezugspreis für Kapitalerhöhung auf 1550 CHF je Aktie festgelegt

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Ein Neubauprojekt der Warteck Invest in Wil/SG. Bild: warteck-invest.ch
Ein Neubauprojekt der Warteck Invest in Wil/SG. Bild: warteck-invest.ch

Die Immobiliengesellschaft Warteck Invest hat den Preis für die Bezugsrechtskapitalerhöhung aus dem bestehenden genehmigten Kapital auf 1550 CHF je neue Aktie festgelegt. Das entspricht einem Abschlag von 18,8% zum Schlusskurs vom 28. Mai 2019 und steht einem Inneren Wert (NAV) von 1524 CHF (per 31. Dezember 2018) gegenüber, wie Warteck am Mittwoch mitteilte.

Den Aktionären wird für jede am 3. Juni 2019 gehaltene Namenaktie ein Bezugsrecht zugeteilt. Die Ausübung von vier Bezugsrechten berechtigt zum Bezug einer neuen Namenaktie.

Bruttoertrag von 76,7 Mio. CHF erwartet

Die Gesellschaft rechnet mit einem Bruttoertrag von 76,7 Mio. CHF aus der Emission. Dabei sollen aus dem bestehenden genehmigten Kapital neue Namenaktien im Umfang bis zu 49’500 Stück mit einem Nennwert von je 10 CHF emittiert werden. Nach Abschluss der Kapitalerhöhung werden bis zu 247’500 voll liberierte Namenaktien ausgegeben sein.

Die Bank Vontobel wird als alleinige federführende Bank den bestehenden Aktionären die neuen Namenaktien im Rahmen des Bezugsangebots im Zeitraum vom 3. Juni 2019 bis 12. Juni 2019 zur Zeichnung anbieten. Die Bezugsrechte werden vom 3. Juni 2019 bis 7. Juni 2019 an der SIX Swiss Exchange gehandelt.

Die Aktionärsgruppe Familie Christoph M. Müller hat sich verpflichtet, die ihr im Bezugsangebot zugeteilten Bezugsrechte auszuüben. Zudem prüfe sie, ihren Aktienanteil, der gegenwärtig bei 31,79% liegt, durch Zukäufe von zusätzlichen Bezugsrechten und/oder Namenaktien weiter zu erhöhen, wobei in jedem Fall die Beteiligungsschwelle von 33 1/3% nicht überschritten werden soll.

sig/pre

Luzerner Raststätten AG: Erfolgreiches 2018 trotz umfassender Erneuerung

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Das 2019 fertiggestellte Marché-Restaurant ist das erste in der Schweiz, das in neuem Konzept und Design umgesetzt wurde. Bild: luzerner-raststaette.ch

Die Luzerner Raststätten AG (Lurag) hat 2018 trotz Komplettschliessung des Shops und der Tankstelle Ost per Ende Oktober mehr umgesetzt. Zudem verbesserte sich der Jahresgewinn, wie das Unternehmen mitteilt.

Der Nettoertrag belief sich zum Jahresende auf 19.97 Mio. nach 19.8 Mio. CHF im Vorjahr. Das EBITDA stieg um 4,6% auf 1.9 Millionen. Der Reingewinn erhöhte sich um knapp 100’000 CHF auf 648’000 CHF. Der Verwaltungsrat beantragt den Aktionären an der Generalversammlung vom 19. Juni 2019 die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 40 Franken je Aktie.

Noch im Februar 2019 waren die Bauarbeiten im Eingangsbereich des Hauptgebäudes Ost in vollem Gange. Bild: Geschäftsbericht Lurag

«Vier Jahre Um- und Neubau haben wir hinter uns», wird ein erleichterter Franz Wüest, VR-Präsident der Lurag, in der Pressemitteilung zitiert. Mit der Sanierung des Hauptgebäudes Ost, die im 1. Quartal 2019 abgeschlossen wurde, ging eine fünfjährige Bauphase zu Ende, während der die gesamte Infrastruktur (Hotel, Tankstellen und Shops) auf den neusten Stand gebracht wurde.

Die auf OTC-X der BEKB gelistete Aktie der Lurag wird zur Zeit bei 1’000 CHF gehandelt.

 

 

Niederhornbahn: Spitzenergebnis 2018

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Die Niederhornbahn, eine sogenannte Gruppenumlaufbahn, verbindet das über dem Thunersee gelegene Beatenberg mit dem Niederhorn. Bild: niederhorn.ch

Die Niederhornbahn AG hat im Geschäftsjahr 2018 den Verkehrsertrag gesteigert. Zudem verbesserte sich der Jahresgewinn deutlich. Dank der starken zweiten Jahreshälfte resultierte ein „Spitzenergebnis“, wie aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervorgeht.

Bis Mitte 2018 hätten die Zeichen für ein weiteres erfolgreiches Jahr noch nicht sehr gut gestanden, heisst es darin. Das prächtige Wetter und die vielen Ausflügler in der zweiten Jahreshälfte hätten die anfänglichen Einbussen aber mehr als kompensiert.

Der Verkehrsertrag stieg um knapp 8% auf 3.67 Mio. CHF. Zudem verbesserte sich der Nebenertrag um 13% auf 0.71 Millionen. Insgesamt lag der Betriebsertrag mit 5.14 Mio. über dem Vorjahreswert von 4.72 Millionen.

Das Unternehmen erzielte bei leicht höheren Abschreibungen ein EBIT von 0.12 (0.08) Mio. CHF. Unter dem Strich resultierte ein Jahresergebnis von rund 58’433 CHF nach 27’697 CHF im Jahr 2017.

Die Aktien der Niederhornbahn sind auf OTC-X der BEKB gelistet und wurden zuletzt bei 8.10 CHF gehandelt.

ab/kw

Hinweis in eigener Sache: Am 17. September 2019 findet in Andermatt der nächste Branchentalk Tourismus statt. Im Fokus stehen Erfolgsfaktoren für touristische Grossprojekte in der Schweiz. Mit dabei sind neben Samih Sawiris, VR-Präsident der Orascom, unter anderen Urs Kessler von den Jungfraubahnen und Norbert Patt von Titlis Rotair.

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