Die Titel des Chipherstellers AMS stehen zu Beginn des Donnerstagshandels zwar erneut unter starkem Abgabedruck, vermögen sich aber bereits in der ersten halben Handelsstunde zu erholen. Die durch AMS-Konkurrenten im Vorfeld bekannt gewordenen Warnungen bezüglich einer stockenden iPhone-Nachfrage, hätten erneute Abgaben im Zuge der eigenen Gewinnwarnung bereits eingepreist, so der Tenor der Marktbeobachter.
Kurz nach der Eröffnung waren die Titel bis auf unter 26 CHF zurückgefallen. Alleine in dieser Woche ergeben sich Einbussen von rund 33%, auf Jahressicht ergibt sich ein Minus von rund 70%.
Das Klumpenrisiko Apple und weitere Risiken im Zusammenhang mit dem veränderten Konsumentenverhalten seien erhebliche Rückschläge für AMS, meinte etwa Vontobel in einem Kommentar. Die Bank führt die von AMS selbst eingeräumte geringere Nachfrage auf einen allgemein schwächeren Appetit der Kunden auf die kürzlich neu eingeführten iPhones zurück. Hinzu käme bei AMS der Abbau von Lagerbeständen mit Komponenten. Generell geht Vontobel zudem von einer Verlängerung der Austauschzyklen von Smartphones aus, was die Nachfrage zukünftig verlangsamen dürfte. Die Bank korrigiert die Schätzungen nach unten und setzt neu ein Kursziel von 52 statt 91 CHF an.
Auch die ZKB spricht von einem „stärker“ als erwartet ausgefallenen Nachfragerückgang, der „vermutlich“ durch tiefere iPhone-Volumen getrieben sei. Ein Grossteil der damit verbundenen Umsatzeinbussen dürfte jedoch bereits eingepreist sein, so die ZKB. Zwar überarbeite man die Schätzungen, erachte die Titel „vor allem aus Bewertungsüberlegungen“ aber immer noch als attraktiv. Die Einstufung bleibt bei „Übergewichten“.
Die AMS-Aktie, die an der SIX Swiss Exchange kotiert ist, ging bei wiederum hohen Handelsumsätzen (über 3 Mio. Stück) mit einem leichten Minus von 0,91% bei 27.61 CHF aus dem Markt.
sta/kw