Der Umsatz mit den klassischen Produkten wie Ordnern hat in den letzten drei Jahren deutlich abgenommen. Bild: www.biella,ch
Die im März angekündigte Übernahme des Büroartikel-Herstellers Biella-Neher durch die französische Exacompta SAS verzögert sich, scheint aber dennoch auf gutem Weg.
Mittlerweile seien mit Ausnahme von zwei Angebotsbedingungen sämtliche für den Vollzug des Angebots erforderlichen Genehmigungen und Bewilligungen erteilt worden, teilte Biella-Neher am Donnerstag mit. Der Vollzug des öffentlichen Kaufangebots werde deshalb unter Vorbehalt der Erfüllung sämtlicher weiterer Bedingungen bis am 24. Mai 2019 aufgeschoben.
Exacompta sei aber zuversichtlich, dass die beiden ausstehenden Bedingungen bis Ende Mai erfüllt seien.
Andienungsquote beinahe bei 100 Prozent
Die Andienungsquote ist dabei kein Stolperstein, denn mittlerweile wurden über 99% der Biella-Neher-Aktien angedient. Bei der letzten Meldung Mitte April lag die Quote noch bei gut 92%. Exacompta hatte bei der Ankündigung der Akquisition als eine Bedingung eine Andienungsquote von 75% verlangt.
Die Transaktion wurde Mitte März angekündigt. Exacompta offerierte damals 4’607 CHF pro Biella-Aktie. Nicht Bestandteil der Transaktion sind die Liegenschaften in Polen und Ungarn. Die 1928 in Paris gegründete Exacompta-Gruppe ist wie Biella im Papeterie-Geschäft tätig.
Die Ankeraktionäre von Biella, die zusammen einen Anteil von 52,7% halten, haben einen bedingten Vertrag zum Verkauf ihres Anteils unterzeichnet. Es sind dies die Ernst Göhner Stiftung (EGS Beteiligungen AG), die Nebag AG und die Neher Holding.
Ebenfalls Mitte März hatte Biella die Jahreszahlen 2018 vorgelegt. Bei einem Umsatzrückgang um 6% auf 121.1 Mio. CHF rutschte das Konzernergebnis mit minus 14.9 Mio. tief in die roten Zahlen.
Das Hypothekargeschäft bleibt weiterhin fest in der Hand der Banken. Doch Versicherungen und Pensionskassen holen auf. Ein starkes Wachstum bei der Vermittlung von Immobilienkrediten verzeichnen zudem die Finanzintermediäre. Dabei hat sich MoneyPark gemäss einer eigenen Studie vom Donnerstag zufolge als Marktführer etabliert.
Der Schweizer Hypothekarmarkt wächst seit Jahren zwischen 3 und 5% und zählt mit einem Volumen von 1’064 Mrd. CHF im vergangenen Jahr zu den grössten der Welt. Noch immer beherrschten die Banken mit 94% den Löwenanteil des Hypothekarmarkts.
Dabei entfallen 372 Mrd. CHF auf die Kantonalbanken, 265 Mrd. auf die Grossbanken und 180 Mrd. auf die Raiffeisen Gruppe. Diese Gruppen verwalteten zusammen über 76% des Hypothekarvolumens, teilt MoneyPark mit. Die beiden Nicht-Banken-Anbietergruppen, Versicherungen und Pensionskassen, konnten ihr Hypothekar-Portfolio auf geschätzte 41 Mrd. respektive 18 Mrd. CHF ausbauen.
Kantonalbanken bleiben Spitze
Der gesamte Hypothekarmarkt wuchs 2018 um 34.6 Mrd. CHF oder 3,4%. Die Kantonalbanken hätten nominal mit über 15 Mrd. das grösste Netto-Wachstum erzielt und seien mit 4,4% auch stärker als der Markt gewachsen. Auch die Raiffeisenbanken wuchsen mit 4,4%. Die Versicherungen hätten mit geschätzten plus 3,7% den Markt ebenfalls übertroffen.
Das grösste prozentuale Wachstum hingegen erzielten allerdings die Pensionskassen mit über 7%, so MoneyPark. Dies sei umso bemerkenswerter, als die Pensionskassen typischerweise über keine oder nur sehr limitierte eigene Vertriebskanäle verfügten und daher in hohem Masse insbesondere vom professionellen Vermittlersegment profitierten.
Vermittler immer wichtiger
Die Bedeutung der Hypothekarintermediäre nehme seit Jahren konstant zu. Sie seien als eigenständiges, professionell-institutionalisiertes Segment zwar erst seit Ende 2012 in der Schweiz existent, steuerten aber mit geschätzten rund 4 Mrd. CHF einen wesentlichen Teil zum Wachstum des Hypothekarmarktes bei. 2018 habe ihr Anteil am Wachstum des Hypothekarmarktes rund 12% betragen.
Dabei sei MoneyPark mit einem Marktanteil von rund 57% klarer Marktführer unter den Hypothekarintermediären. Mit 2.3 Mrd. CHF platziere sich MoneyPark hinter den beiden Grossbanken und Raiffeisen auf dem vierten Rang im Schweizer Hypothekarmarkt und verzeichne deutlich mehr Hypotheken-Beratungen und -Vermittlungen als alle anderen Vermittler zusammen. Durch Vermittler könnten Herr und Frau Schweizer viel Geld sparen. Mittlerweile vertrauten rund 26% der Hypothekarnehmer auf einen unabhängigen Hypothekarintermediär und verglichen mehrere Finanzierungsangebote.
Raiffeisen Gruppe erobert Marktanteile in den vergangenen Jahren
Über die vergangenen sechs Jahre betrachtet habe der Schweizer Hypothekarmarkt um knapp 186 Mrd. CHF oder mehr als 21% zugelegt. Das entspreche einer jährlichen Wachstumsrate von 3,5%. Versicherungen und Pensionskassen wüchsen zwar knapp über dem Markt, wegen ihres geringen Volumens belaufe sich ihr Marktanteil aber noch immer auf tiefe 6&.
Während die Kantonalbanken ihren Marktanteil leicht ausbauen konnten, büssten die Regionalbanken und Sparkassen sowie die Grossbanken Marktteile ein. Die Grossbanken deckten Ende 2018 noch 24,9% des Marktes ab nach 28,7% im Jahr 2012. Das stärkste Wachstum verbuchte die Raiffeisen Gruppe. Ihr Anteil wuchs auf 17 von 15,4%.
pre/tt
Hinweis in eigener Sache: Am 4. Juni findet der Branchentalk Banken statt. Im Fokus stehen das Vorsorge- und Vermögensverwaltungsgeschäft. Weitere Informationen, das Programm und die Online-Anmeldung finden Sie hier.
Nach dem herausfordernden Start in die Wintersportsaison konnten über die Festtage sowie während der Hauptferienzeit mehr Skier Visits verbucht werden, schrieb das Unternehmen weiter. Zum positiven Resultat hätten nicht zuletzt das lang anhaltend schöne Wetter und die hervorragenden Schneebedingungen im Februar beigetragen.
Innerhalb der Jungfrau Ski Region hätten die Gebiete von Grindelwald und Wengen den grössten Besucherzuwachs verzeichnet. Im Gebiet First konnten gegenüber der Vorjahressaison 6,2% mehr Wintersportler registriert werden, das Gebiet Kleine Scheidegg-Männlichen verzeichnete eine Zunahme um 7,6% (607’333 Gäste). In Mürren wurden für das Schilthorngebiet 226’807 Skier Visits (+1,9%) verzeichnet.
Den zusammen mit Adelboden-Lenk, Gstaad und Meiringen-Hasliberg angebotenen „Top4-Skipass“ wird es auch im kommenden Winter geben. Der Gültigkeitsbereich wurde jedoch angepasst. Ab der Wintersportsaison 2019/2020 wird das Gebiet Mürren-Schilthorn nicht mehr enthalten sein. Als Grund wird genannt, dass rund 70% der Top-4-Skipass-Besitzer ausschliesslich in den Teilgebieten von Grindelwald und Wengen Wintersport betreiben würden.
Hinweis in eigener Sache: Am 17. September 2019 findet in Andermatt der nächste Branchentalk Tourismus statt. Im Fokus stehen Erfolgsfaktoren für touristische Grossprojekte in der Schweiz. Zu den Referenten gehört auch Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen. Mit dabei sind ebenfalls Samih Sawiris und Norbert Patt.
Oliver Senn hat Sport- und Medienwissenschaften studiert und ist diplomierter Sport-Manager. Bild: zVg.
Der Messeveranstalter Bernexpo Groupe hat Oliver Senn zum Chief Operating Officer ernannt. Der 44-Jährige werde seine neue Funktion als operativer Leiter per 1. September antreten, teilte Bernexpo mit.
Den Angaben zufolge war Senn zuletzt während 10 Jahren als Geschäftsführer der Congrès, Tourisme et Sport SA in Biel tätig, welche unter anderem die Tissot Arena, das Volks- und Kongresshaus, das Strandbad und weitere Teile der städtischen Infrastruktur vermarktet und betreibt.
Blick in die Trafostation Ochsen. Bildquelle: Elektrizitätswerk Uznach AG
Die Elektrizitätswerk Uznach AG (EWU) erbringt seit mehr als 110 Jahren Energie-Dienstleistungen im Raum Uznach (Kanton Sankt Gallen). Von einem reinen Verteilnetzbetreiber hat sich „das EWU“ zu einem „Generalunternehmer in Energiefragen“ entwickelt. Die Leistungen erstrecken sich heute von der Energieverteilung über die Planung bis hin zur Installation von elektrischen Hausinstallationen mit elektrischen Geräten und Zubehör. Insofern ist das EWU gleichermassen Energieversorger wie Netzbetreiber. Künftig will das EWU den Betrieb von Solaranlagen in Uznach verstärkt ausbauen und die Anzahl der installierten Photovoltaikanlagen deutlich erhöhen.
Betriebsertrag aufgrund tieferer Dienstleistungserträge und Netznutzungsentgelte rückläufig
Der überwiegende Teil des Ertrags resultierte wie schon in den Vorjahren aus Entgelten für die Netznutzung. Diese Position in der Erfolgsrechnung war um 4% auf gut 3.6 Mio. CHF rückläufig und machte knapp 44% (Vj. 45%) des gesamten Betriebsertrags aus.
Der Ertrag aus dem Energieverkauf blieb mit rund 1.8 Mio. CHF weitgehend konstant zum Vorjahr. Allerdings war der Energieverbrauch nach Angaben des EWU um rund 1.5 GWh oder 5% rückläufig. Als wesentliche Gründe für diesen tieferen Energieverbrauch werden im Geschäftsbericht 2018 die Einstellung der Mettler-Toledo-Produktion in Uznach, gesetzlich verankerte Energiesparmassnahmen für Industrie und Gewerbe sowie eine lang anhaltende Schönwetterperiode im Sommer und Herbst genannt.
Da die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) sowohl den Betriebsertrag (+0.8 Mio. CHF) als auch – gegenläufig – den Betriebsaufwand (-0.8 Mio. CHF) in etwa gleicher Höhe beeinflusste, hat der ausgewiesene Anstieg der Position „Energie-, Materialaufwand, Drittleistungen“ um 4.2% oder 0.17 Mio. CHF auf 4.1 Mio. CHF eher einen „technischen“ als einen wirtschaftlichen Hintergrund. Verschiedene Kostenpositionen konnten 2018 sogar leicht gesenkt werden: Sowohl der Energieaufwand als grösster Kostenblock (1.4 Mio. CHF, -1,7%) als auch der Materialaufwand (0.5 Mio. CHF, -11%) lagen in isolierter Betrachtung moderat unter den Ausgaben im Vorjahr. Effektiv erhöht haben sich hingegen – von tiefer Basis aus – die Kosten für Drittleistungen: Diese stiegen um gut 37% auf rund 0.25 Mio. CHF.
Der Personalaufwand blieb stabil bei knapp 1.5 Mio. CHF. Der sonstige Betriebsaufwand mit dem Verwaltungs- und Informatikaufwand als bedeutendstem Kostenblock erhöhte sich dagegen um fast 25% auf 0.76 Mio. CHF.
EBITDA fällt um knapp 20 % – Dividende konstant bei 165 CHF
Aufgrund des diesmal tieferen Betriebsertrags sowie höherer sonstiger Betriebskosten ist das EBITDA (betriebliches Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen) im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 deutlich um 0.5 Mio. CHF oder 20% auf knapp unter 2 Mio. CHF rückläufig. Im „Ausnahmejahr“ 2017 hatte das EBITDA noch fast 2.5 Mio CHF betragen, ein Anstieg von 34% gegenüber 2016. Obwohl das Ergebnis des Jahres 2017 diesmal nicht erreicht werde konnte, liegt das EBITDA gleichwohl immer noch moderat über dem Jahr 2016.
Nach den (sehr) hohen Abschreibungen des Vorjahres von knapp 1 Mio. CHF fallen die Abschreibungen für das Geschäftsjahr 2018 mit 0.7 Mio. CHF tiefer aus.
Die Vergleichbarkeit des Vorsteuer- bzw. des Nachsteuergewinns der beiden zurückliegenden Geschäftsjahre ist aufgrund verschiedener Einmaleffekte allerdings erschwert. Im Vorjahr fiel noch ein ausserordentlicher Aufwand von etwas mehr als 0.1 Mio. CHF an, der sich 2018 nicht wiederholte. Ein leicht höherer Erfolg aus den betrieblichen Liegenschaften, das Fehlen einer ausserordentlichen Aufwandposition und auch eine aufgelöste Steuerrückstellung über 70’000 CHF hatten im direkten Vergleich der Geschäftsjahre einen positiven, glättenden Effekt mit Blick auf den Jahresgewinn. Nach Steuern weist das EWU für 2018 einen den Aktionären zurechenbaren Jahresgewinn von rund 1.1 Mio. CHF aus. Trotz des um 0.5 Mio. CHF (-20%) tieferen EBITDA liegt der Rückgang beim Jahresgewinn damit nur bei etwa 0.1 Mio. CHF oder -10% im direkten Vorjahresvergleich.
Aus dem verfügbaren Bilanzgewinn von knapp 1.4 Mio. CHF soll eine gleichbleibende Dividende von 165 CHF an die Aktionäre ausgeschüttet werden. 730’000 CHF aus dem Bilanzgewinn werden den zum 31. Dezember 2018 bereits mit 6.4 Mio. CHF sehr üppig dotierten „freien Gewinnreserven“ zur weiteren Stärkung der Substanz zugewiesen, lediglich knapp 260’000 CHF auf neue Rechnung vorgetragen.
Aufstockung der eigenen Aktien
Aus dem Geschäftsbericht 2018 ergibt sich, dass das EWU den Bestand an eigenen Aktien durch Rückkäufe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 von 66 auf 96 Aktien aufgestockt hat. Bei nur 2’400 ausgegebenen Aktien entspricht dies einem Eigenbestand von 4% des Aktienkapitals.
Auf der anderen Seite haben Mitglieder der Verwaltung (Verwaltungsrat / Geschäftsleitung) ihren EWU-Aktienbestand in Summe von 143 per Ende 2017 auf 83 zum Jahresende 2018 reduziert (-60). Es erscheint nicht unplausibel, dass das EWU zumindest einen Teil der von Mitgliedern von VR und/oder Geschäftsleitung verkauften Aktien in den nunmehr erhöhten Eigenbestand übernommen hat.
Ein Ziel des Verwaltungsrats war und ist es, die nur sehr selten angebotenen Aktien in der lokalen Bevölkerung möglichst „breit“ unter Einheimischen zu streuen. Entsprechende Aussagen auch im aktuellen Geschäftsbericht 2018 untermauern diese Aussage.
Mit einer ausgewiesenen Eigenkapitalquote von über 85% präsentiert sich die EWU-Bilanz bei einem bilanziellen Eigenkapital von knapp 7.8 Mio. CHF weiterhin in einem äusserst soliden Zustand. Aufgrund der Abschreibungspraxis der Vergangenheit ist zudem davon auszugehen, dass die EWU-Bilanz beträchtliche stille Reserven in unbekannter Höhe enthält.
Veränderungen im Verwaltungsrat
Anlässlich der kommenden Generalversammlung vom 17. Mai 2019 haben mit VRP Paul Hager und VR Max M. Vögele gleich zwei langjährige Verwaltungsräte ihren Rücktritt erklärt.
Paul Hager wirkte 18 Jahre als Verwaltungsrat, davon 15 Jahre als Präsident. Paul Hager, von Haus aus Unternehmer im Bereich Ingenieur- und Baudienstleistungen (Kuster+Hager-Unternehmensgruppe), hat das EWU in seiner Amtszeit sehr geprägt. Er führte das EWU als VRP erfolgreich durch ein – insbesondere in den zurückliegenden Jahren – herausforderndes, zunehmend stark reguliertes und auch von den Launen der Politik abhängiges Marktumfeld. Hager übergibt seinem Nachfolger ein gut bestelltes Haus, das nicht zuletzt auch auf einem finanziell sehr solide abgestützten Fundament ruht.
Max M. Vögele tritt nach 12 Jahren im Verwaltungsrat zurück.
Als neue Verwaltungsräte werden der kommenden Generalversammlung Rolf Domenig und Pascal Kesseli vorgeschlagen.
Das Aktienkapital der nur sehr selten auf OTC-X gehandelten Elektrizitätswerk Uznach AG beträgt 240’000 CHF und ist eingeteilt in lediglich 2’400 Namenaktien à 100 CHF nominal. 96 Aktien wurden zum Jahresende 2018 im Eigenbestand gehalten, so dass lediglich 2’306 Aktien ausstehend sind. Im gesamten Jahr 2018 wurden EWU-Aktien im Gegenwert von lediglich etwas mehr als 100’000 CHF auf OTC-X gehandelt, 2019 14 Aktien im Gegenwert von 84’000 CHF.
Auf Basis des ausgewiesenen Jahresgewinns von rund 1.1 Mio. CHF ergibt sich – unter Abzug der eigenen Aktien – ein anteiliger Gewinn von etwa 480 CHF/Aktie, entsprechend einem sehr günstigen KGV von etwas mehr als 12x bei einem zuletzt bezahlten Kurs von 6’000 CHF. Bezogen auf das gesamte Aktienkapital (2’400 Aktien) liegt der anteilige Gewinn bei rund 460 CHF (KGV 13x). Die Dividendenrendite auf Basis der letzten OTC-X-Preise beträgt damit solide 2.7%. Die EWU-Aktie wird aktuell zu 4’900 CHF gesucht ohne ein entsprechendes Angebot. Die Aktien sind im überwiegend lokalen Publikum sehr breit gestreut und meist über Generationen in festen Händen.
Nach Kenntnis des Verfassers ist die Eintragungspraxis für Neueintragungen ins Aktienregister der Gesellschaft unverändert sehr restriktiv (siehe schweizeraktien.net vom 17. Mai 2018). Ob diese Praxis bei einer veränderten Zusammensetzung des Verwaltungsrats in der Zukunft möglicherweise gelockert wird, lässt sich aus heutiger Sicht nicht prognostizieren.
Der amtierende Verwaltungsrat zielt darauf, die Aktien in der Region breit zu streuen und „einheimischen Interessenten“ den Aktienkauf zu ermöglichen. Entsprechende Hinweise finden sich seit einigen Jahren regelmässig im Geschäftsbericht.
Wir wiederholen deshalb an dieser Stelle unsere Worte aus dem Vorjahr: Allfällige Interessenten in der EWU-Aktie sind aufgrund der restriktiven Eintragungsbestimmungen gut beraten, sich bereits vor etwaigen Dispositionen über die aktuellen Eintragungsvoraussetzungen, Beschränkungen beim Aktienerwerb und die Dividendenregelung bei der Gesellschaft zu informieren.
Die Generalversammlung findet am 17. Mai 2019 in Uznach statt.
Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär der Gesellschaft.
Die Beteiligungsgesellschaft nebag AG ist an der Schweizer Börse kotiert und investiert im Wesentlichen in substanzstarke Schweizer Aktiengesellschaften, deren Stimmrechte vor allem ausserhalb der SIX Swiss Exchange gehandelt werden. Im Weiteren kann die Gesellschaft auch strategische Beteiligungen und/oder Finanzanlagen an Small Caps halten, deren Titel an der SIX Swiss Exchange kotiert sind.
Die Generalversammlung der nebag AG beschloss am 10. Mai, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende im Rahmen einer Kapitalherabsetzung von CHF 0.50 pro Aktie auszuzahlen. Insgesamt werden CHF 4.56 Mio. ausgeschüttet.
Im laufenden Geschäftsjahr stieg der innere Wert der Gesellschaft um 0.39 CHF auf 10.35 CHF je Aktie. Dies entspricht einem Gewinn von rund 3.56 Mio. CHF.
Markus Eberle, Verwaltungsrats-Vizepräsident der nebag AG, äussert sich im Video-Interview zu den Vorteilen des OTC-Marktes, zu den Beteiligungen an Unternehmen wie Reishauer, Thurella und Biella und erklärt, was er mit den Immobiliengesellschaften vorhat.
Herr Wipfli, Herr Eberle, welche Anlagephilosophie verfolgen Sie mit Ihrer Beteiligungsgesellschaft?
Martin Wipfli: Die nebag investiert vorwiegend in ausserbörslich gehandelte Aktien, aber auch in Small und Mid Caps, die an der Börse kotiert sind. Dazu bewirtschaften wir unsere Liquidität, seit ein paar Jahren auch mit Obligationen, um den Negativzinsen zu entgehen.
Was sind die Vorteile einer Beteiligungsgesellschaft gegenüber einem klassischen Fonds?
Martin Wipfli (oben) ist Verwaltungsratspräsident der nebag AG und Eigentümer der Baryon AG sowie Verwaltungsrat in verschiedenen kotierten und nicht kotierten Unternehmen. Markus Eberle ist nebag-Verwaltungsrats-Vizepräsident und Eigentümer und VRP der ZO-Invest AG, Zug. Bilder: nebag.ch
Martin Wipfli: Unser Universum ist geprägt durch die teilweise geringe Liquidität am ausserbörslichen Markt. Wir halten relativ grosse Beteiligungen. Wenn in einer schwierigen Situation Aktionäre ihre Anteile liquidieren wollen, können sie Aktien verkaufen. Das heisst, unser Portfolio ist dann nicht direkt betroffen. Im Fonds muss in einer vergleichbaren Situation Liquidität zurückgeführt werden, und wenn diese dann nicht vorhanden ist, müssen Beteiligungen abgestossen werden.
Markus Eberle: Wir sind ja nicht nur Halter von Beteiligungen, sondern bewirtschaften unsere strategischen Investments sehr aktiv und üben Einfluss auf die betreffenden Gesellschaften aus. Dafür brauchen wir Zeit, wie zum Beispiel bei unserem Vorgehen bei Thurella oder Biella. Da wäre es ganz schlecht, wenn zum falschen Zeitpunkt Rücknahmen kämen und wir unsere strategischen Beteiligungen reduzieren müssten.
Verfolgen Sie eine Benchmark?
Markus Eberle: Man kann verschiedenene Benchmarks benutzen, z.B. den SPIEX oder den OTC Liquidity Index. Keiner überzeugt mich. Vielmehr versuchen wir das Ertrags-Risiko-Verhältnis zu optimieren: eine sehr tiefe Volatilität von 3% unseres täglich frisch berechneten NAV gepaart mit einer (steuerfreien) Performance von 6-8 % im Jahr. Dies haben wir seit der Kotierung der nebag an der SIX im Jahr 2005 erreicht.
Sie unterscheiden in strategische Anlagen und Finanzanlagen. Wie unterscheiden sich diese beiden Anlageklassen?
Martin Wipfli: Bei den strategischen Anlagen sind wir ein aktiver Investor, bei den Finanzanlagen ein passiver.
Am meisten Kapital haben Sie unter den strategischen Beteiligungen in die Plaston Holding AG investiert. Welches Ziel verfolgen Sie mit diesem Unternehmen?
Die strategischen Beteiligungen der nebag AG. Net Asset Value per 31.12.2018. Quelle: nebag.ch
Martin Wipfli: Das längerfristige Ziel bei dem Investment in Plaston ist es, eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen. Dafür haben wir, auch in Abstimmung mit der Eigentümerfamilie, einen Verwaltungsrat aus unseren Reihen bei Plaston platziert. Seit wir im Verwaltungsrat Einsitz genommen haben, haben sich die Ergebnisse verbessert, das Profil hat sich geschärft. Und zusätzliches Know how ist damit in die Gesellschaft eingeflossen. Im ganzen Prozess stellen wir mit einer guten Kommunikation immer sicher, dass die Interessen aller Stakeholder gewahrt bleiben und unsere Beiträge somit auf ein konstruktives Umfeld stossen.
Die nebag stellt vor allem Unternehmen, die ausserbörslich gehandelt werden, Verwaltungsräte zur Verfügung, die überdurchschnittlich qualifiziert sind.
Welche Rolle haben Sie beim Verkauf der Biella-Neher an die französische Exacompta gespielt?
Martin Wipfli: Der Verwaltungsrat von jeder unserer strategischen Beteiligungen kennt unsere Ziele. Biella ist in einem schrumpfenden und sehr schwierigen Markt tätig. Wir haben im Verwaltungsrat von Biella seit langem kommuniziert, dass wir einer Expansion sehr zurückhaltend gegenüberstehen und wir es bevorzugen würden, wenn strategische Optionen geprüft würden. Unsere Sichtweise, die wir über Jahre stetig vertreten haben, wurde von den Organen in dieser Zeit intensiver diskutiert bzw. analysiert, und vor sechs Monaten war es dann soweit. Alles Weitere hat dann der Verwaltungsrat von Biella selber in die Wege geleitet und dabei einen sehr professionellen Job gemacht.
Sie haben in Ihren strategischen Beteiligungen bei Thurella und Biella das operative Geschäft verkauft und verwerten nun Teile der Immobilien. Wo stehen Sie mit Thurella Immobilien, und was haben Sie mit der neu gegründeten Polun vor?
Martin Wipfli: Wir haben in beiden Fällen gelernt, dass ein strategischer Investor primär am operativen Geschäft interessiert ist und keine nicht betriebsnotwendigen Immobilien übernehmen möchte. Im Rahmen der Biella-Verhandlungen hat sich dann gezeigt, dass, wenn Exacompta die Immobilien übernehmen müsste, dies mit einem massiven Abschlag auf die Immobilien einherginge. Wir haben uns dann entschieden zu versuchen, die Immobilien-Assets für die Aktionäre zu einem optimalen Preis dem Verkauf zuzuführen.
Sowohl bei Thurella mit Thurella Immobilien als auch bei Biella mit Polun haben wir die Immobilien in eine eigene Gesellschaft ausgelagert und den Aktionären ein Engagement angeboten. Damit werden alle Anteilseigner gleich behandelt, was wir als guten strategischen Weg in einer solchen Situation betrachten.
Könnte die Immobilienübernahme durch die nebag auch bei anderen strategischen Beteiligungen ein Ziel sein?
Martin Wipfli: Eines meiner Credos ist, dass sehr viele ausserbörslich gehandelte Unternehmen über viel zu viel nicht betriebsnotwendige Substanz verfügen, die sich nicht rentabilisieren lässt. Das zeigen wir den Unternehmen sehr schnell auf, aber viele sind nicht bereit, diese nicht betriebsnotwendige Substanz zu verkaufen, aus welchen Gründen auch immer.
Kommen wir zu Ihren Finanzanlagen. Sie haben stark in den Automobilzulieferer Reishauer investiert. Macht Ihnen das Freude?
Die Finanzbeteiligungen der nebag AG. Net Asset Value per 31.12.2018. Queller: nebag.ch
Markus Eberle: Durchaus. Seit unserem Einstieg, als das Paket Gasser umverteilt wurde, haben wir mit dem Engagement verdient: 2017 waren es über 3 Mio. CHF Gewinn, letztes Jahr dann ein Verlust von 2 Mio. CHF, dieses Jahr sind wir wieder mit 600’000 CHF im Plus.
Reishauer ist eine Gesellschaft, die sehr viel Luft nach oben hat. Rechnungslegung, Transparenz, Corporate Governance, Ausschüttung – das Unternehmen hat zwar eine konsolidierte Rechnung, die aufzeigt, dass es Marktführer ist und mit sehr guten Margen arbeitet, aber Effizienzgewinne sind noch möglich. Es ist der typische Fall eines ausserbörslich gehandelten Unternehmens, das noch nicht nach modernsten Massstäben berichtet.
Gleichzeitig ist die Gesellschaft fähig, die Verwerfungen, die es in der Automobilindustrie gibt, zu kompensieren.
Sie haben 10-15% von Ihrem gesamten Vermögen in Reishauer investiert. Warum so viel?
Markus Eberle: Reishauer ist ein grosses Kaliber für den ausserbörslichen Markt mit einer Marktkapitalisierung von zurzeit 660 Millionen CHF. Da muss man etwas in die Hand nehmen. Wir könnten uns vorstellen, auch eine aktivere Rolle bei Reishauer zu spielen.
Also ein strategisches Investment?
Markus Eberle: Eine Kernbeteiligung, so würde ich das ausdrücken.
Sie sind ja traditionell stark im OTC-Markt investiert. Holdigaz, Weleda: Was macht diese Unternehmen für Sie interessant?
Markus Eberle: Ähnlich wie Reishauer ist Weleda eine Gesellschaft, die günstig bewertet ist. Wir sehen da sehr viel Potenzial. Holdigaz ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte, damit hat die nebag über 5 Mio. CHF verdient. Wahrscheinlich der bestlaufende Energietitel der Schweiz in den letzten Jahren.
Dem OTC-Markt wird immer wieder unterstellt, er sei zu wenig liquide. Was halten Sie, als dauernd mit Aktien in diesem Markt handelnd, von dem Argument?
Markus Eberle: Das geht völlig an den Tatsachen vorbei. Die Liquidität von OTC gehandelten Gesellschaften ist sogar besser, als wenn sie an der SIX gehandelt würden. Gerade bei kleineren börsenkotierten Firmen haben die Banken das Research heruntergefahren, weil sie in diesem Segment zuwenig Erträge erzielen. Im OTC-Bereich gibt es drei bis vier Banken, die sich jeweils mit mehreren Mitarbeitern um den OTC-Handel, aber auch das entsprechende Research kümmern. Weleda hat z.B. eine bessere Liquidität als viele Small Caps, die an der SIX kotiert sind. Das kann man messen: Die Liquidität, ausgedrückt in Geld/Brief-Spreads und die Volumen konsolidiert über alle aktiven OTC Market Maker ist beachtlich.
Welche Unternehmen, die Sie noch nicht in Ihrem Portfolio haben, beobachten Sie genauer?
Martin Wipfli: Wir verfolgen einen opportunistischen Ansatz in unserem Universum. Es ist häufig so, dass wir erst einmal 10 bis 15 Aktien kaufen und dann weiterschauen. Eine strategische Beteiligung können wir nur aufbauen, wenn es jemanden gibt, der bereit ist abzugeben. Alle unsere strategischen Beteiligungen kamen aus einem Block heraus, wurden dann vergrössert und schliesslich ihrem Ziel zugeführt.
In den ersten vier Monaten haben Sie eine Performance beim NAV von über 4% erreicht. Von welcher Performance gehen Sie in 2019 aus?
Martin Wipfli: Das ist schwierig zu sagen, weil wir in zwei Firmen, Metall Zug und Reishauer, stark exponiert sind. Je nachdem, wie diese beiden performen, ist unser Ergebnis über- oder unterdurchschnittlich. Ich gehe insgesamt von einer Performance von 6 bis 8% in diesem Jahr für die nebag aus, könnte mir aber vorstellen, dass Indizes wie der SMI noch etwas darüber liegen werden.
Herr Wipfli, Herr Eberle, herzlichen Dank für dieses Gespräch.
Mathias Thurneysen (links) wird neuer Finanzchef der WIR Bank, Matthias Pfeifer übernimmt den Bereich Firmen- und Privatkunden. Bild: zVg.
Für die Nachfolge von Stiegeler als Leiter des Bereichs Firmen- und Privatkunden tritt Matthias Pfeifer an. Der 38-Jährige wechselt von der UBS zur WIR Bank.
Mathias Thurneysen wird als Finanzchef den in Pension gehenden Stephan Rosch ablösen, der 26 Jahre lang die Finanzen der Genossenschaftsbank verantwortete. Dieser Wechsel sei von langer Hand geplant gewesen; besonders stolz sei er darauf, dass eine interne Lösung gefunden werden konnte, wird Stiegeler in einer Mitteilung zitiert.
Darüber hinaus wird die Geschäftsleitung erweitert. Neu verantwortet Claudio Gisler den Bereich Marketing und Produkte, Peter Ingold Personal und Unternehmensentwicklung sowie Elie Shavit Risikomanagement und Compliance, teilt die WIR Bank mit.
Der Sitz der Zürcher Oberland Medien in Wetzikon. Nach Abschluss eines Architekturwettbewerbs soll noch in diesem Jahr die Baugenehmigung für ein Neubauprojekt eingereicht werden. Bild: zueriost.ch
Die Zürcher Oberland Medien AG (ZOM) konnte sich im Geschäftsjahr 2018 dem negativen Trend der Medienbranche nicht entziehen. Mit einem Ertragsminus von 1,8% auf 25.9 Mio. CHF hielt sich das Minus in Grenzen. Wie VR-Präsidentin Karin Lenzlinger den Aktionären an der GV vom 10. Mai in Volketswil erklärte, wird die Jahresrechnung nur noch nach den Vorschriften des Obligationsrechts erstellt. Die bisherige Praxis, den Aktionären einen konsolidierten Abschluss gemäss Swiss GAAP FER zur Verfügung zu stellen, wurde in Absprache mit den bedeutenden Aktionären aufgegeben und entspricht Lenzlinger zufolge dem Credo der Sparmassnahmen der Gesellschaft. Diese spiegeln sich in tieferen Kosten nieder. Einen weiteren positiven Effekt wird der Verkauf des im Berichtsjahr weiterhin defizitären Winterthurer Stadtanzeigers auf die Unternehmenszahlen ab 2019 haben. Mit dem Ausstieg wurde ein von Aktionären kritisiertes verlustreiches Engagement beendet. Wir informierten unsere Leser vor drei Jahren in einem Beitrag über die harsche Kritik der Aktionäre.
Sonderfaktoren belasten
Auf der Einnahmenseite verzeichnete die ZOM im Inseratsgeschäft einen Rückgang um 4,6% auf 14.6 Mio. CHF, während die Einkünfte aus dem Abonnementsbereich auf dem Vorjahreswert von 10 Mio. CHF gehalten werden konnten. Bei den übrigen Erträgen konnte sogar ein Plus von über 10% auf 1.4 Mio. CHF erwirtschaftet werden. Auf der Kostenseite zeigten die Sparmassnahmen mit einem Rückgang der betrieblichen Aufwendungen um 2,8% auf 24 Mio. CHF ihre Wirkung. Dies führte zu einem Plus des Betriebsgewinns vor Abschreibungen EBITDA von 11,5% auf 1.9 Mio. CHF. Nach Sachabschreibungen in Vorjahreshöhe von 0.7 Mio. CHF resultierte ein EBIT von 1.2 Mio. CHF nach 1 Mio. CHF im Vorjahr. Wie Firmenchef Dani Sigel informierte, wurde das Jahresergebnis 2018 allerdings durch einen Fusionsverlust aus dem Kauf des Tössthalers im Umfang von 0.3 Mio. CHF und Wertschriftenverluste von 0.5 Mio. CHF belastet. Aus Sachanlagenverkäufen wurde ein Gewinn von annähernd 0.4 Mio. CHF erzielt. In der Summe resultierte dennoch ein Rückgang des Reingewinns um 0.7 Mio. CHF respektive minus 53% auf 0.6 Mio. CHF. Die Aktionäre erhalten eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende.
Finanzanlagen verkauft
Im laufenden Jahr stieg der Wert der Finanzanlagen wieder deutlich an, so dass der Jahresverlust, der im 2018 verbucht wurde, kompensiert werden konnte. Angesichts der geplanten Investitionen in den Neubau des Firmensitzes wurden die Anlagen liquidiert. Dabei konnte ein Verkaufsertrag von 11 Mio. CHF realisiert werden, was in der Summe einen Gewinn von 2,5% ergibt. Für den geplanten Neubau läuft derzeit der Architekturwettbewerb. Nach dessen Abschluss soll die Baugenehmigung für das Projekt eingereicht werden. Dies soll voraussichtlich noch im laufenden Jahr erfolgen.
2019 mit gutem Auftakt
Dani Sigel, CEO, informiert die Aktionäre über die Zahlen des ersten Quartals 2019. Quelle: Holger Geissler, schweizeraktien.net
Im ersten Quartal 2019 entwickelte sich das EBIT über Budget, informierte der Firmenchef. Wegen des Verkaufs des Winterthurer Stadtanzeigers und des Konkurses der Publicitas ist ein Vergleich mit den Vorjahreswerten nicht möglich. Die Gesamteinnahmen lagen bei 5.8 Mio. CHF, während die Betriebsausgaben 5.6 Mio. CHF betrugen. Dank des positiven Finanzergebnisses resultierte unter dem Strich ein Quartalsgewinn von 0.6 Mio. CHF. Für das Gesamtjahr 2019 wird ein EBIT von 1.5 Mio. CHF bei einer EBIT-Marge von 6% erwartet. Sigel zeigte sich optimistisch, diese Ziele erreichen zu können. Gleichzeitig warnte er aber vor übertriebenem Optimismus. Es wäre «blauäugig», nicht von einem weiteren Minus der Inserate auszugehen.
Fazit
Die Geschäftszahlen der ZOM für 2019 fallen unter Ausklammerung der belastenden Faktoren gut aus. Mit dem Ausstieg aus dem verlustreichen Engagement in Winterthur konnte ein – wie sich nun zeigt – Fehlengagement beendet werden. Der Ausstieg ist aus Aktionärssicht sehr zu begrüssen. Analog ist auch das vom Autor mehrfach kritisierte Finanzengagement beendet worden. Dank der positiven Entwicklung an den Finanzmärkten im ersten Quartal 2019 konnte hierbei per saldo sogar ein Gewinn erzielt werden. Die Anzeichen einer weiteren Verbesserung der operativen Ertragsmargen im laufenden Jahr in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld sind gegeben. Zu den Auswirkungen des geplanten Neubaus können aktuell noch keine verlässlichen Schätzungen abgegeben werden. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass der Bau zu nicht unerheblichen Kosten führen wird, die zu späteren Gewinnen führen sollten. Anfänglich dürfte sich dies negativ auf die Bilanzkennzahlen, die aktuell mit einem Eigenfinanzierungsgrad von 59% als grundsolide angesehen werden können, auswirken.
Die Aktien der ZOM werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 780 CHF weisen die Titel auf der Basis der Ausschüttung für 2018 eine nicht nur im aktuellen Tiefzinsumfeld sehr attraktive Rendite von 5.1% auf. Als keinesfalls günstig angesehen werden kann hingegen das KGV von 20 für 2018 auf der Basis des ausgewiesenen Reingewinns. Hierbei nicht übersehen werden dürfen hingegen die Belastungen des Ergebnisses durch ausserordentliche Faktoren. Bereinigt um diese dürfte das wirtschaftliche KGV bei rund 10 liegen und ist damit nicht überteuert. Moderat fällt auch das 10%-Agio gegenüber dem ausgewiesenen Buchwert von rund 700 CHF pro Aktie per Jahresende 2018 aus. Die ZOM dürfte über nicht unerhebliche stille Reserven im Immobilienbereich verfügen. So ist der Wert der Liegenschaften und Sachanlagen mit lediglich 1.1 Mio. CHF bilanziert. Der Aktienkurs ist in den letzten zwölf Monaten um 14% auf neue Tiefstkurse gesunken. Auf dem aktuellen Niveau erscheinen die Chancen auf Kursgewinne höher als die Risiken weiterer Rückgänge.
Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär der Gesellschaft.
Die Ventile – hier die Ventilmontage im Werk von VAT Group – sind gefragt. Die jüngste Schwächephase könnte vorbei sein. Bild: VAT Group
Die schönen Kursgewinne sind wieder weg! Nachdem der Swiss Performance Index SPI im April fast wie auf Bestellung und wie erwartet in der aktuellen Dividendenzeit um rund 2% klettern konnte, ging es in den letzten Tagen wieder deutlich nach unten mit heimischen Valoren. Der breite Markt an der Börse Zürich und im Gleichschritt auch das SPI-Musterdepot von schweizeraktien.net stehen heute wieder da, von wo aus es vor vier Wochen zum Aufschwung kam.
Aber nicht nur Schweizer Titel – die Börsen international sind unter Druck. Donald Trump fährt im Handelsstreit mit China noch schwerere Geschütze auf, und kein Mensch weiss, was sich der US-Präsident noch alles einfallen lässt. Auch die Entwicklung im Iran mit den erneuten Sanktionen der USA gegen das Land bringt Anlegern keine Freude. Trump schickt Flugzeugträger und Schiffe in Richtung Persischer Golf. Ein Wunder nur, dass Öl noch nicht abgeschossen ist. Aber der Preistrend bei schwarzem Gold geht klar nach oben.
Die Stabilisatoren im SMI
Im Unsicherheitsgemenge der letzten Monate und Quartale zeigen sich am Schweizer Aktienmarkt drei ganz grosse Titel nicht nur stabil, sondern sogar mit einer deutlichen Outperformance und positiven Entwicklung zum breiten Markt: Nestlé, Novartis, Roche. Das ist aber gut begründet. Denn Nahrungsmittel und Pharmazeutika sind wenig zyklisch und als Stabilisatoren im Depot begehrt. Während die drei Werte auf Sicht von zwölf Monaten Kursgewinne zwischen 22% und 31% ausweisen, bringt es der SMI nur auf ein kleines Plus von 5%. Ohne die hohen Steigerungen der drei Indexschwergewichte wäre der SMI per Saldo sogar mit etwa -10% im Minus.
Wegen des exzellenten Laufs der drei Börsengiganten konnte auch der SPI in 2018 die zuvor noch sehr hohe Outperformance unseres SPI-Depots halbieren. Denn im Depot sind viele zyklische Werte, und die leiden in unsicheren Zeiten in der Regel ganz besonders stark. Dennoch liegt die durchschnittliche Performance pro Jahr seit Start des Depots im Januar 2015 mit 6,8% noch deutlich über der des SPI Total Return von 5,6% p.a. Und wenn die Unsicherheit zurückgeht, dann werden die Zykliker im Depot nach oben schiessen und ihre Outperformance wieder deutlich ausbauen.
u-blox – hohe Volatilität und grosse Zukunfts-Chancen
Nachdem unsere Depotneuaufnahme u-blox anfänglich einen exzellenten Einstand hatte und innert weniger Wochen um bis zu rund 10% steigen konnte, ging es mit der Notierung nun kräftig – um fast 20% – nach unten. Gewichtige Meldungen liegen dabei nicht vor, und die Berg- und Talfahrt ist der allgemeinen Marktunsicherheit geschuldet.
Aber bei u-blox kauft man eine Story mit einem Anlagehorizont von zwei oder drei Jahren. Kurzfristige nicht operativ und fundamental begründete Schwankungen bringen keine Sorgenfalten.
VAT Group – der Abschwung verliert an Geschwindigkeit…
Erstaunlich stabil zeigte sich dagegen in den letzten Wochen VAT Group. Die Aktie des Ventilherstellers konnte im Laufe des April um fast 20% zulegen, und unsere wiederholt ausgesprochene Kaufempfehlung zum Jahreswechsel brachte dadurch bereits Kursgewinne von rund 50%.
Auslöser für diese Rallye waren die Quartalszahlen. Zwar brachen Auftragseingang und Umsatz in den ersten drei Monaten um 40,6% und 35,4%, ein und der Auftragsbestand lag um 38,1% unter dem Wert des Vorjahres, doch das war so erwartet worden, und vor allem: Im Vergleich zum Schlussquartal 2018 entwickelten sich die Geschäfte fast schon wieder stabil, und der Auftragsbestand lag nur noch um 0,1% unter dem Wert von Ende Dezember.
… das Tief könnte erreicht sein
VAT sprach deshalb bereits von einem Signal, dass der Tiefpunkt der aktuellen Schwächephase nun erreicht sein könnte. Anleger spielen die Zukunft an der Börse, und sollte es bei VAT nun zum Aufschwung kommen, könnte der Wert schon in diesem oder nächsten Jahr wieder auf das Allzeithoch aus 2018 von rund 170 CHF klettern.
Wie die kräftige Erholung der Aktie seit dem Jahreswechsel zeigt: Angst ist auch an der Börse meist kein guter Ratgeber, und wer im Dezember zu 80 CHF ausgestiegen ist, blickt den Kursgewinnen in diesem Jahr von der Seitenlinie aus nur wehmütig hinterher.
Huber+Suhner – Anleger setzen auf 5G
Dass Angst nicht die besten Ratschläge gibt, zeigt auch der Chart von Huber+Suhner. 2017 ging der Kurs des Spezialisten für Verbindungstechnik um 30% nach unten. Seit Anfang 2018 allerdings ist der Titel im steilen Aufwärtstrend und konnte seither um mehr als 50% zulegen.
Unternehmenszahlen sind zwar erst wieder im August für das erste Semester zu erwarten. Aber 2019 dürfte ziemlich stabil laufen, und im nächsten Jahr erwartet das Tech-Unternehmen dann positive Impulse aus dem Roll-out des neuen Mobilfunkstandards 5G. Die Aktie läuft seit Mitte Januar in einem Kurskorridor zwischen 75 und 80 CHF. Wir setzen darauf, dass der Wert jetzt wieder von der Unterstützung nach oben dreht.
Musterdepot SPI “schweizeraktien.net”
Valoren
Unternehmen
Kaufkurs
Kurs aktuell
Ziel
Stück
in CHF
Performance
1478650
Valiant Holding
82,55
110,00
135,00
135
14.850,00
33,3%
1811647
u-blox
82,55
75,90
149,50
134
10.170,60
-8,1%
3038073
Bell
289,50
290,00
389,50
37
10.730,00
0,2%
2553602
Feintool
106,10
68,70
140,00
125
8.587,50
-35,2%
367144
Rieter
161,50
140,10
250,00
62
8.686,20
-13,3%
2620586
Ypsomed
128,10
134,50
175,00
100
13.450,00
5,0%
1226836
Mobilezone
12,50
9,26
16,50
1250
11.575,00
-25,9%
1075492
Schweiter
826,50
955,00
1350,00
10
9.550,00
15,5%
3038073
Huber + Suhner
67,65
78,20
85,00
200
15.640,00
15,6%
2842210
Bellevue Group
24,00
20,40
29,50
650
13.260,00
-15,0%
31186490
VAT Group
130,20
116,50
168,50
120
13.980,00
-10,5%
Cash
2.658,84
Performance gesamt
133.138,14
33,1%
SPI
8975,70
11373,48
–
26,7%
Start: 9.1.15, Start fiktiv mit 100’000 CHF; Stand: 13.5.19
Der Autor berät Anlageprodukte, Einzelwerte aus dem Depot zählen zum Anlageuniversum
Die Aktien von Polyphor büssen zu Beginn der neuen Woche weiter an Terrain ein. Bereits am Freitag hatte der Titel des kleinen Biotech-Unternehmens nach schwachen Studiendaten fast um die Hälfte an Wert eingebüsst. Weitere Analysten kappen entsprechend ihr Kursziel.
Seit dem Börsengang vor einem Jahr hat die Polyphor-Aktie drei viertel ihres Wertes eingebüsst. Quelle: six-group.com
Polyphor musste für die Studien mit dem wichtigsten Produkt-Kandidaten Murepavadin die Patientenrekrutierung wegen einer Häufung von Nierenversagen einstellen, wie am Donnerstagabend bekannt wurde. Die ZKB als Beispiel stufte den Titel in der Folge auf „Untergewichten“ ab und gab dem Mittel noch eine Chance für ein Zulassung von 5%.
Die Deutsche Bank senkte zu Beginn der Woche nun ebenfalls ihr Rating auf „Hold“ von „Buy“ und reduzierte das Kursziel um drastische 75% auf 17 von 68 CHF. Der Rückschlag bei den Studien und die damit einhergehende Einstellung der Patientenrekrutierung habe die Unsicherheit deutlich erhöht, meinte der zuständige Experte.
Das Management von Polyphor selbst hatte sich am Freitag enttäuscht gezeigt. Man müsse nun aber erst einmal die genaue Analyse der Daten abwarten, hiess es, was Grössenordnung Juli abgeschlossen sein sollte. Dann werde man neu informieren.