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Sunstar Holding: Hotelgruppe steigert Profitabilität im Sommer 2015 – Harzige Wintersaison 2015/16 wegen Schneemangel

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Das Sunstar-Hotel in Grindelwald. Bild: www.sunstar.ch
Das Sunstar-Hotel in Grindelwald. Bild: www.sunstar.ch

Die Sunstar Holding AG konnte trotz rückläufiger Übernachtungszahlen das Ergebnis im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 verbessern, wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung schreibt. Im Zeitraum zwischen Mai und Oktober 2015 verzeichnete die Hotelgruppe ein leichtes Minus der Übernachtungszahlen von 0.9% respektive minus 1’300 Logiernächten auf 149’600. Die Entwicklung der einzelnen Häuser verlief sehr unterschiedlich: Während in den beiden Betrieben im Berner Oberland Rekordwerte mit einem Plus von 14% und sogar 39% in Wengen realisiert wurden, mussten die übrigen Schweizer Betriebe einen Rückgang verzeichnen. Verantwortlich für die unterschiedlichen Entwicklungen seien die erhöhte Nachfrage von Gästen aus dem nahen und fernen Osten im Berner Oberland und die rückläufigen Besucherzahlen aus dem Euroraum. Die Betriebe im Wallis, Tessin und Graubünden werden traditionell stark von Gästen aus dem europäischen Ausland frequentiert. Besonders markant sei das Minus der Gäste aus Deutschland mit minus 41% gewesen, schreibt Sunstar weiter. Etwas kompensiert werden konnte der Rückgang durch das Plus von 0.9% bei den inländischen Gästen, die von den guten Wetterbedingungen profitierten.

Kostenreduktionen erlauben Ergebnissteigerung

Auf der Einnahmenseite verbuchte die Sunstar-Gruppe einen Rückgang um 0.5% auf 21.2 Mio. CHF. Während das Beherbergungsgeschäft sogar ein Plus von 3% auf 10 Mio. CHF erzielte, fielen die Restaurationserträge um 3.6% auf 8.6 Mio. CHF. Die übrigen Erträge und Nebenleistungen sanken um 3.3% auf 2.6 Mio. CHF. Auf der Ausgabenseite gingen die direkten Personalkosten, die gleichzeitig den grössten Kostenblock darstellen, mit minus 4.3% auf knapp 8.6 Mio. CHF zurück. Noch stärker fielen mit 6.4% auf 2.7 Mio. CHF die Warenkosten, während die direkten betrieblichen Aufwendungen um 5.9% auf 1.8 Mio. CHF anstiegen. Hieraus resultierte ein um 4.6% auf 8.15 Mio. CHF gesteigerter Bruttobetriebserfolg. Auch die übrigen Aufwendungen konnten um 4.1% auf 5.2 Mio. CHF gesenkt werden. Die grössten Einsparungen wurden im Bereich Marketing mit minus 8.6% erreicht. Auch im Bereich der übrigen betrieblichen Aufwendungen und Unterhaltskosten wurden markante Reduktionen von 6.3% respektive 9.2% erzielt. So stieg der Bruttobetriebsgewinn um 25% auf 2.9 Mio. CHF an. Trotz eines investitionsbedingten Anstiegs der Sachabschreibungen um 8% auf 3.2 Mio. CHF wurde das Betriebsergebnis (EBIT) von minus 1 Mio. CHF im Vorjahr auf minus 0.7 Mio. CHF verbessert. Trotz deutlich höherer Steuern resultierte so ein Reinverlust von 1.3 Mio CHF nach einem Verlust von 1.6 Mio. CHF im Vorjahr. Bei Sunstar fällt im Sommer analog zahlreicher Bergbahnen traditionsgemäss ein Verlust an, da die Betriebe in den Sommermonaten deutlich weniger stark frequentiert werden als im Winter.

Schwacher Wintersaisonstart 2015/16

Die für Sunstar wichtige Wintersaison hat schwach begonnen. Als Hauptgrund führt das Unternehmen im Semesterbericht die verschlechterte Währungssituation als Folge der Aufhebung der Euro-Unterstützung durch die Schweizerische Nationalbank an. So habe die Saison, wie zu befürchten war, schwach begonnen, schreibt Sunstar. Per Ende Dezember 2015 resultierte bei den Übernachtungen und bei den Umsätzen ein Minus von jeweils 14%. Vor allem die Gäste aus dem Euroraum fehlen der Hotelgruppe. Den grössten Rückgang verzeichnete Sunstar mit minus 48% bei den Besuchern aus Deutschland. Als weiterer belastender Faktor erwiesen sich die geringen Schneemengen. Diese führten zu einer zusätzlichen Reduktion der kurzfristigen Buchungen während der Feiertage, weswegen auch die Frequenzen aus dem Inland um 2.6% zurückgingen. Bei idealen Wetter- und Schneebedingungen wird eine gegenüber dem schwachen Vorjahr bessere zweite Wintersaisonhälfte möglich. Allerdings muss dennoch für die gesamte Wintersaison und dementsprechend für das Geschäftsjahr 2015/16 mit einem deutlichen Rückgang der operativen Ergebnisse gerechnet werden.

Die Zahlen für das erste Semester des Geschäftsjahrs 2015/16 fallen erfreulich aus. Doch diese positive Entwicklung des für Sunstar nur zweitrangigen Sommergeschäfts wird von der sich abzeichnenden deutlichen Abschwächung des Winterhalbjahres überschattet. Eine Rückkehr zu schwarzen Zahlen dürfte selbst bei einem sehr positiven Saisonschluss nicht möglich sein. Dank der bereits im Sommer eingeleiteten weiteren Kostensparmassnahmen dürfte es Sunstar allerdings gelingen, zumindest auf der Stufe EBIT eine schwarze Null auszuweisen. Mit der Zielsetzung, die Investitionen auf die Höhe des erzielten Cashflows zu begrenzen, ist zudem zumindest kurzfristig kein Mittelabfluss zu befürchten, zumal Sunstar auch bei den Krediten über sehr gute Konditionen verfügt, welche die Finanzaufwendungen tief halten. All dies trägt dazu bei, dass die Substanz als wichtigstes Asset der Gruppe gehalten werden kann. Somit ist die Gruppe nicht nur dank der soliden Bilanz in der Lage, problemlos eine längere Durststrecke zu überstehen, ohne in ernsthafte Schwierigkeiten zu geraten. Doch selbst für den wenig wahrscheinlichen Fall von erheblichen finanziellen Problemen verfügt Sunstar mit dem Grossaktionär Dr. Peter Grogg über einen „Rettungsanker“. Bislang hat sich dieser stets zur Hotelgruppe bekannt und wird notfalls auch den Betrieb unterstützen.

Die Aktien von Sunstar sind auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gelistet. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 900 CHF werden die Papiere mit einem Abschlag von knapp 20% zum Buchwert per 31. Oktober 2015 gehandelt. Eine Bewertung der Papiere auf der Basis des KGV scheidet wegen des zu erwartenden Verlustes aus. Auch dürfte die Rückkehr zu Dividendenzahlungen in weite Ferne gerückt sein. Indessen verfügt die Aktie für Anleger mit einem Faible für Substanzwerte durchaus über gute Anlagequalitäten. Wie allerdings bei den meisten ausserbörslich gehandelten Aktiengesellschaften üblich, dürfte es für den freien Aktionär nicht möglich sein, die Substanz zu realisieren. Dies wäre allenfalls bei einer Aufgabe des Hotelbetriebs und dem Umbau der Betriebe zu Wohneinheiten, die derzeit keinesfalls zu erwarten ist, denkbar. Die Aktionäre erhalten allerdings anstelle einer Dividende Aktionärsbons von 40 CHF pro Aktie. Diese Bons können zur Bezahlung von Übernachtungen bis zu 50% der Rechnungssumme – mit Treuekarte sogar bis zu 60% – ausserhalb der Hauptsaison im Winter verwendet werden. Für diejenigen Anleger, welche die Vergünstigungen nutzen können, bieten die Titel eine attraktive Rendite, die alleine auf der Basis der Bons bei 4.4% liegt. Oftmals bietet Sunstar den Aktionären sogar noch weitere Sonderkonditionen während buchungsschwachen Tagen an. Für Investoren, welche diese Angebote nutzen können, eignen sich die Titel zur Depotbeimischung, während die Aktie derzeit ansonsten wenig Potenzial bietet.

Clientis Bank im Thal: In schwierigen Zeiten auf Wachstumskurs – Konstante Dividende

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Die CBT besitzt auch in Matzendorf eine eigene Geschäftsstelle. Quelle. Clientis Bank im Thal
Die Geschäftsleitung der Clientis Bank im Thal: Hans Peter Schrenk und Fabio Zaccardo (v.L.). Bild: zvg
Die Geschäftsleitung der Clientis Bank im Thal: Hans Peter Schrenk und
Fabio Zaccardo (v.L.). Bild: zvg

Die Clientis Bank im Thal AG (CBT) setzte im vergangenen Jahr den Wachstumskurs der Vorjahre fort. Wie einer Medienmitteilung zum Jahresabschluss entnommen werden kann, stiegen die Kundengelder mit plus 14% auf 208.6 Mio. CHF deutlich stärker an als die Ausleihungen. Dennoch legten auch die Kredite um überdurchschnittliche 5.3% auf 277.3 Mio. CHF zu. So konnte der Deckungsrad der Ausleihungen durch eigene Kundengelder von eher unterdurchschnittlichen 69.5% auf gute 75.2% gesteigert werden. Bemerkenswert hierbei ist, dass es der CBT gelang, die Kassenobligationen auf 24 Mio. CHF mehr als zu verdoppeln. Damit konnte sich das Bankhaus dem allgemeinen Trend einer rückläufigen Nachfrage nach Kassenobligationen entziehen. Ob dies ein Einzelfall in der Schweizerischen Regionalbankenlandschaft bleibt oder ein erstes Anzeichen einer möglichen Trendwende darstellt, werden die weiteren Bankabschlüsse in den nächsten Wochen zeigen. Allerdings hat, wie das Bankhaus schreibt, die Aufgabe der Unterstützung des Euro-Kurses durch die Schweizerische Nationalbank das wirtschaftliche Umfeld spürbar geprägt. Dennoch sei es gelungen, den Geschäftserfolg zu steigern und die Eigenmittel weiter zu stärken.

Festhalten an konservativer Kreditpolitik zahlt sich aus

Die CBT musste im 2015 dem anhaltenden Zinsmargendruck Tribut zollen. Die anhaltend tiefen Zinsen haben die Nachfrage nach Grundpfandkrediten auch im 2015 beflügelt. Trotz der sehr regen Nachfrage und dem grossen Konkurrenzdruck ist die Regionalbank weiterhin ihrer Politik der vorsichtigen Kreditvergabe treu geblieben. Dennoch ist es gelungen, die Erträge um 5.7% auf gut 4.4 Mio. CHF zu erhöhen. Die Haupteinnahmequelle der CBT war wie im Vorjahr mit einem Ertragsanteil von knapp 87% das Zinsdifferenzgeschäft. Per Saldo legte der Erfolg des Zinsgeschäfts analog des Anstiegs der Ausleihungen um 5.7% zu. Ein detaillierterer Blick auf die Kennzahlen der Erfolgsrechnung zeigt auf, dass die Zinseinnahmen nur marginal um 0.3% au 5.5 Mio. CHF anstiegen, während die Zinskosten deutlich um 9.3% auf 1.7 Mio. CHF fielen. Deutliche Zuwächse verzeichnete auch das Geschäftsfeld Kommissions- und Dienstleistungserträge mit einem Zuwachs um nahezu 100’000 CHF respektive plus 30.9% auf 0.4 Mio. CHF. Auf der Kostenseite legte der Sachaufwand mit plus 5.5% deutlich stärker zu als der Personalaufwand mit plus 2.8%. Insgesamt erhöhten sich die Geschäftsaufwendungen um 4.2% auf 2.9 Mio. CHF. Dank der Mehreinnahmen stieg der Bruttogewinn dennoch überproprotional um 8.6% auf 1.5 Mio. CHF. Zeitgleich gelang es, die Cost-Income-Ratio gegenüber dem Vorjahr um fast 1% auf 65.4% zu verbessern. Die Sachabschreibungen und Wertberichtigungen zulasten der Erfolgsrechnung gingen von gut 0.6 Mio. CHF im Vorjahr auf 0.3 Mio. CHF zurück. Bei gleichbleibenden Veränderungen von Rückstellungen von knapp 0.2 Mio. CHF resultierte so ein Plus des Geschäftserfolgs von 68.2% auf 1 Mio. CHF.

Ausserordentlicher Ertrag aus Liegenschaftenverkauf

Positiv auf das Ergebnis wirkte sich ein ausserordentlicher Ertrag in Höhe von knapp 0.8 Mio. CHF (Vorjahr: 0.4 Mio. CHF) aus. Hierin enthalten sind für das Jahr 2015 Verkaufsgewinne aus Liegenschaftsveräusserungen im Umfang von 0.5 Mio. CHF. Diese zusätzlichen Erträge nutzte die CBT dazu, die Reserven für allgemeine Bankrisiken um 0.9 Mio. CHF nach 0.3 Mio. CHF im Vorjahr zu äufnen. Deutlich höher fielen auch die Steuern mit 0.4 Mio. CHF nach 0.2 Mio. CHF im Vorjahr aus. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 0.5 Mio. CHF, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus um 4.8% entspricht. Die Aktionäre sollen eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 6 CHF pro Aktie erhalten.

Die Geschäftszahlen der CBT fallen nicht nur angesichts des harzigen Umfelds für Regionalbanken gut aus. Als sehr positiv zu bewerten ist die Verbesserung der Cost-Income-Ratio trotz der erhöhten regulatorischen Anforderungen für Regionalbanken. Ebenfalls sehr zu begrüssen aus Investorensicht ist die markante Steigerung des Deckungsgrads der Kundenausleihungen durch eigene Kundengelder. Dies spiegelt das hohe Vertrauen der Kunden in das Bankhaus wider. Auch wenn das Bankhaus noch von einer weiterhin unter Druck stehenden Zinsmarge schreibt, zeigen die Zahlen zumindest einen Stopp des Rückgangs auf. Es gelang, den Zinserfolg analog des Ausleihungswachstums zu steigern, was nahelegt, dass die Zinsmarge zumindest gehalten werden konnte.

Die Aktien der CBT werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 320 CHF weisen die Aktien einen hohen Discount von 55% gegenüber dem Buchwert per Jahresende 2015 aus. Als nicht überteuert erscheinen die Titel auch auf der Basis des Kurs/Gewinn-Verhältnisses. Hierbei kann, wie bei Regionalbanken wegen der Reservenbildung üblich, nicht der Reingewinn, sondern der Geschäftserfolg herangezogen werden. Ebenfalls nur ein unvollständiges Bild liefert ein KGV, welches die ausserordentlichen Erträge beinhaltet. Mit einem Geschäftserfolg von gut 39 CHF pro Aktie für 2015 lässt sich ein tiefes KGV von gut 8 errechnen. Selbst unter Berücksichtigung der Steuern lässt sich noch ein KGV von 13 ermitteln. Dieses ist keinesfalls hoch, insbesondere wegen des hohen Steueraufwands, der aus den Verkaufsgewinnen resultiert. Der Steueraufwand für das Bankgeschäft dürfte sich in der Grössenordnung des Vorjahres von rund 0.2 Mio. CHF bewegen, woraus sich ein KGV von rund 10 errechnen lässt. Als im Bankenvergleich durchschnittlich angesehen werden kann die Ausschüttungsrendite von knapp 1.9%. Die Aktien verfügen analog dem Gros der Regionalbankenpapiere zwar über einen hohen Substanzwert, der nur teilweise im Kurs enthalten ist. Dessen Realisierung dürfte jedoch für den freien Aktionär kaum je möglich sein. Somit sind die Aktien zwar anhand der Kennzahlen als günstig einzustufen, ohne dass sich dies in absehbarer Zeit ändern dürfte. Allenfalls bei einer möglichen Übernahme der CBT durch ein anderes Haus, die sich derzeit nicht abzeichnet, könnte ein deutlich höherer Preis möglich sein.

OTC-Musterdepot: Outperformance hält an, Zur Rose deutlich im Plus – NZZ neu im Depot

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Der Sechseläutenplatz mit NZZ-Gebäude und Opernhaus.
Der Sechseläutenplatz mit NZZ-Gebäude und Opernhaus. Bild: NZZ

Die Performance steigt weiter. Wie schon in vielen Vormonaten lief das OTC-Musterdepot von schweizeraktien.net auch im Januar besser als der Vergleichsindex. Denn während die zehn Portfoliowerte in diesem Jahr bereits um weitere 0.3 Prozentpunkte steigen konnten, verzeichnet der BEKB OTC-X-Liquidity Index ein Minus seit Jahresanfang von 0.9 Prozentpunkten. Die Outperformance des Musterdepots seit Start vor einem Jahr kletterte dadurch von 15.5 auf 16.7 Prozentpunkte.

Geringe Kursverluste zeigt allerdings Bernexpo in den letzten vier Wochen. Zwar kamen keine News aus der Firmenzentrale in Bern, und die Jahreszahlen der Messegesellschaft sind erst etwa in der letzten Märzwoche zu erwarten, doch der Handel in der Aktie auf der ausserbörslichen Plattform der Berner Kantonalbank (BEKB) ist in diesem Jahr dennoch vergleichsweise sehr rege. Rund 360 Stück wechselten in den ersten fünf Wochen des Jahres schon den Besitzer – das war rund zehnmal so viel wie im gleichen Vorjahreszeitraum.

Biella – Umstrukturierung wird konkret

Ganz dünn dagegen sind derzeit die Handelsumsätze in Aktien von Weiss+ Appetito. Obwohl die Geld- und Briefspanne auf OTC-X aktuell mit rund 5% nicht einmal sonderlich hoch ist, wurde in diesem Jahr noch kein einziges Stück umgesetzt. Im Vorjahreszeitraum waren es dagegen zum selben Zeitpunkt bereits rund 400 Aktien im Handelsvolumen von annähernd 150000 Franken. Möglicherweise bringt hier auch erst die Präsentation der Jahreszahlen etwa gegen Ende April wieder Leben in den Handel mit den Papieren des Baudienstleisters aus Bern.

Während bei den meisten Depotmitgliedern noch keine Nachrichten zum operativen Geschäft im Gesamtjahr 2015 vorliegen, konkretisierte Biella die bereits mit dem Halbjahresbericht 2015 angekündigten Umstrukturierungen. Wie der Anbieter von Büroartikeln jetzt Ende Januar mitteilte, soll die Produktion im englischen Hyde sowie die Vertriebsorganisation in Österreich geschlossen werden. Durch die Übertragung der Fertigung auf den grössten Biella-Standort Peitz in Deutschland im ersten Quartal und die Bündelung des österreichischen Vertriebs über den EU-Vertrieb erwartet das Unternehmen bedeutende Kostensynergien. Insgesamt sollen von der Restrukturierung rund 40 Stellen betroffen sein. Im Interview mit schweizeraktien.net kündigte CEO Marco Arrigoni zudem an, dass die Investitionen in das neue Geschäftsfeld Biella SimplyFind keine negativen Folgen auf die Dividende haben würden. Mit SimplyFind steigt Biella in das Archivierungs- und Digitalisierungsgeschäft ein.

Zur Rose will weiter expandieren

Während die meisten Titel im Depot nicht oder nur geringfügig vom Fleck kamen, machte die Aktie von Zur Rose doch einen deutlichen Sprung um 8.7 Prozentpunkte und beschert nun nach längerer Zeit mit negativen Performancevorzeichen wieder ein Plus von 6.5% seit dem Start des Depots vor einem Jahr. Auslöser des Kursschubs war eine Meldung der Online-Apotheke Mitte Januar über geplante weitere Expansionsschritte nach der erfolgreichen Integration der vor drei Jahren akquirierten DocMorris und des Mitte 2015 in Betrieb genommenen neuen Logistikzentrums im niederländischen Heerlen.

Zur Finanzierung der Wachstumsinitiativen will die Gesellschaft die Eigenkapitalbasis um rund 30 Mio. CHF stärken und dafür in den nächsten Monaten gezielt Investoren ansprechen. Neben der ohnehin für Sommer geplanten Eröffnung eines ersten Flagshipstores verspricht dieses Jahr somit weitere Spannung beim Arzneimittelhändler.

Neue Zürcher Zeitung – Gewinn fällt im Halbjahr…

Als Neueinsteiger ist nun die Aktie der Neue Zürcher Zeitung im Depot. Die Mediengruppe ist im Umbau, und der Fokus geht nun auch verstärkt in Richtung online. So gab es im vergangenen Jahr beispielsweise einen Relaunch von NZZ.ch, und es wurden auch mehrere neue NZZ-Produkte lanciert. Zudem wurde Ende Juni das Druckzentrum Schlieren geschlossen. Bei Digitalabos macht sich der Wandel schon jetzt bezahlt. Nach der zuletzt im Herbst aktualisierten Auflagenbeglaubigung der Wemf AG für Werbemedienforschung konnte das Medienhaus die Anzahl der Digitalabos im Vergleich zum Vorjahr um 26% auf 21’000 ausbauen und damit die Rückgänge im Printbereich weitgehend ausgleichen. Dennoch leidet die NZZ unter dem schwachen Werbemarkt, aber auch unter der Frankenstärke und berichtete im Halbjahr noch über einen Rückgang im Gesamtertrag um 2.7% auf 227.5 Mio. CHF.

Mit einem Minus von 10% im Printgeschäft im ersten Semester schnitt NZZ dabei allerdings noch leicht besser ab als die Schweizer Presse insgesamt. Diese verzeichnete in den sechs Monaten nämlich einen Rückgang im Print-Werbebereich um 12%. Die tieferen Werbeumsätze und strategische Investitionen in das Kerngeschäft drückten dann auch den operativen Gewinn der NZZ-Gruppe im Halbjahr von 8.5 auf 5.0 Mio. CHF. Zwar brachte der Verkauf von Liegenschaften und der Appenzeller Druckerei beim ausserordentlichen Ergebnis ein Plus von 1.8 Mio. CHF, doch wegen des um 1.6 Mio. auf -3.1 Mio. CHF verschlechterten Finanzergebnisses halbierte sich der Gewinn vor Steuern in der Gruppe auf 4.3 Mio. CHF. Das Ergebnis je Aktie fiel in den sechs Monaten schliesslich von 159 auf 80 CHF.

… aber der Verkauf des Druckzentrums verspricht einen ausserordentlichen Ertrag im zweiten Semester

Der Rückgang dürfte aber eher temporär und schon das zweite Semester besser gewesen sein. So fallen die Sonderkosten für die Schliessung der Druckerei in Schlieren weg, und es sollten sich erste Kosteneinsparungen durch die Auslagerung der Druckaufträge zeigen. Zudem hat NZZ Ende 2015 das Druckzentrum in Schlieren an das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site verkauft. Das Objekt wurde 1989 gebaut und dürfte einen hohen ausserordentlichen Ertrag in die Kasse gespült haben.

Der Verkauf der Immobilie spiegelt sich im Kursverlauf der Aktie bisher allerdings nicht wider, und viele Anleger dürften das auch noch nicht auf der Liste haben. Dabei dürfte der Buchwert je NZZ-Aktie in den letzten Monaten von 6.975 CHF per Ende Juni nun irgendwo in den Bereich von 7.500 CHF gestiegen sein. Angesichts eines Discounts zum Eigenkapital von geschätzt rund 30% gibt es auch noch die Chance auf eine überraschende Dividendenerhöhung. Dazu kommt die erwartete operative Kostenverbesserung. Insgesamt halten wir die Aktie für günstig und sehen deutliches Kurspotenzial. Schon die Bekanntgabe der 2015er-Jahreszahlen, die für etwa Mitte März zu erwarten sind, könnten Steigerungen bringen. Berücksichtigen müssen Anleger bei einem Engagement allerdings die restriktive Eintragungspolitik des Hauses. Es dürfen nur natürliche Personen eingetragen werden, und der Aktienbesitz ist auf 1%  beschränkt. Zudem dürfen die Aktionäre kein Mitglied einer politischen Partei sein – mit Ausnahme der FDP. Vor einem Aktienkauf lohnt sich daher ein genaues Studium der Vinkulierungsbestimmungen.

schweizeraktien.net Musterdepot OTC
Valoren Unternehmen Kaufkurs aktueller Kurs Stück in CHF Performance
1110034 Bernexpo Holding 396 440 25 11000 11,1%
151948 Biella 3900 3760 2 7520 -3,6%
161329 Kongress+Kursaal Bern 410 490 25 12250 19,5%
1792366 Menzi Muck AG 6050 6500 2 13000 7,4%
199228 Parkresort Rheinfelden 655 900 15 13500 37,4%
251331 Soc. Suisse des Explosifs 3100 2750 3 8250 -11,3%
1474512 Thurella AG 90 98,5 110 10835 9,4%
21293696 Weiss+Appetito 300 313 33 10329 4,3%
4261528 Zur Rose AG 23 24,5 430 10535 6,5%
12651797 Neue Zürcher Zeitung 5350 5350 2 10700 0,0%
Cash 10126
Performance gesamt 118045 16,1%
BEKB Liquidity Index 965,6 960,19 -0,6%
Start: 6.1.15, Start fiktiv mit 101’673 CHF; Stand: 5.2.16

Clientis EB Entlebucher Bank: Ansprechendes Wachstum in 2015, Geschäftserfolg legt um 16.1% zu – 6 CHF Ausschüttung

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Der Hauptsitz der Clientis EB Entlebucher Bank in Schüpfheim. Bild: zvg
Der Hauptsitz der Clientis EB Entlebucher Bank in Schüpfheim. Bild: zvg
Der Hauptsitz der Clientis EB Entlebucher Bank in Schüpfheim. Bild: zvg

Im Gegensatz zu anderen Regionalbanken ist die zur Clientis-Gruppe gehörende EB Entlebucher Bank im Geschäftsjahr 2015 überdurchschnittlich gewachsen. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde sowohl bei den Kundengeldern als auch bei den Ausleihungen mit 6.7% bzw. 6.9% ein starkes Wachstum verzeichnet (siehe unten stehende Tabelle). Ein Grossteil des Wachstums bei den Ausleihungen entfalle auf das Kerngeschäft Hypothekarfinanzierungen, so das Geldinstitut in einer Medienmitteilung. Dabei seien die Kredite unverändert nach dem Grundsatz „Qualität vor Quantität“ und damit entsprechend umsichtig vergeben worden. Insgesamt erhöhte sich die Bilanzsumme um 7.8% auf 850 Mio. CHF.

Jahresgewinn legt um 9.6% zu

Durch das starke Wachstum bei den Ausleihungen konnte auch der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft um gut 5% auf 11.6 Mio. CHF gesteigert werden. Dank der sehr guten Bonität des Kreditportfolios seien nicht betriebsnotwendige Wertberichtigungen aufgelöst worden, teilte die Clientis EB Entlebucher Bank mit. Obwohl auch der Geschäftsaufwand mit 8.1 Mio. CHF um 5.9% über dem Vorjahresniveau lag, gelang es der Bank, den erstmals nach den neuen RVB ausgewiesenen Geschäftserfolg um 16.1% auf 4.3 Mio. CHF zu steigern. Auch der Jahresgewinn legte um 9.6% auf 2.3 Mio. CHF zu. Alfons Schmid, der Vorsitzende der Geschäftsleitung, ist angesichts des schwierigen Umfelds sehr zufrieden mit dem Ergebnis. „Die tiefen Zinsen einerseits und der Kostendruck andererseits entpuppten sich als echte Herausforderungen, die wir erfolgreich gemeistert haben“, lässt sich Schmid zitieren. Die Aktionäre werden an dem Geschäftsergebnis teilhaben. Der Generalversammlung am 12. März wird eine Ausschüttung aus der „Reserve aus steuerbefreiten Kapitaleinlagen“ in Höhe von 6 CHF je Namenaktie beantragt.

Auch für das laufende Geschäftsjahr visiert die Bank Wachstum an. Das Zinsniveau in der Schweiz werde weiterhin tief bleiben und die Bautätigkeit im Marktgebiet ansprechend sein. Daher zeigt sich Alfons Schmid zuversichtlich, dank des grossen Kundenvertrauens und der Anstrengungen im Vertrieb auch 2016 zusätzliche Geschäftsvolumen generieren zu können.

Die derzeit vorliegenden Zahlen der Clientis EB Entlebucher Bank zeichnen ein positives Bild vom Jahresabschluss 2015. Der detaillierte Geschäftsbericht wird erst Mitte Februar vorliegen. Bei letztbezahlten Kursen von 220 CHF auf der Handelsplattform OTC-X der BEKB errechnet sich bei einem (ausgewiesenen) Gewinn von 10.30 CHF pro Aktie ein eher hohes Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21.4. Vor Zuweisungen an die Reserven für allgemeine Bankrisiken dürfte dieses jedoch deutlich niedriger sein. Damit liegt die Bewertung im Rahmen anderer Regionalbanken. Der Deckungsgrad der Kundenausleihungen durch Kundengelder erreicht 81% und ist somit ebenfalls auf einem durchschnittlichen Niveau. Attraktiv erscheint im Vergleich zu anderen Instituten die Ausschüttungsrendite. Mit 2.7% ist diese deutlich höher als bei den meisten Regionalbanken. Allerdings werden die Titel auf OTC-X eher selten gehandelt. In 2015 wechselten gerade einmal 380 Aktien über OTC-X den Besitzer.

Quelle: Medienmitteilung der Clientis EB Entlebucher Bank.

Bondpartners: Kleiner Verlust, tiefer Eurokurs belastet 2015er Ergebnis – Unsicherheit hält an

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Der Firmensitz von Bondpartners befindet sich an attraktiver Lage in Lausanne. Quelle: Bondpartners SA
Der Firmensitz von Bondpartners befindet sich an attraktiver Lage in Lausanne. Quelle: Bondpartners SA
Der Firmensitz von Bondpartners befindet sich an attraktiver Lage in Lausanne. Quelle: Bondpartners SA

Der in Lausanne ansässige Finanzdienstleister Bondpartners SA musste nach vorläufigen, nicht geprüften Geschäftszahlen für das Jahr 2015 einen Verlust von 0.03 Mio. CHF nach einem Vorjahresgewinn von 2.84 Mio. CHF ausweisen. Wie das Unternehmen in einem Mediencommuniqué mitteilt, seien die Zahlen des Geschäftsjahres deutlich schwächer ausgefallen als die Vorjahreswerte. Belastend wirkte sich vor allem die ungünstige Entwicklung des Devisengeschäfts aus, welches wiederum von der Aufgabe der Euro-Kurs-Unterstützung der Schweizerischen Nationalbank per 15. Januar 2015 geprägt war. Trotz eines Verlustausweises von 1.8 Mio. CHF im ersten Semester konnte ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis für das Gesamtjahr erwirtschaftet werden. Obwohl die Handelsvolumen zurückgegangen seien, sei es gelungen, die Margen deutlich zu verbessern, so das Unternehmen. Verbessert werden konnten die Ergebnisse aus dem Handels- und Kommissionsgeschäft.

Umsätze fallen um 30%

Die Gesamtumsätze haben die Vorjahreswerte um 30% verfehlt. Die Einkünfte aus dem ordentlichen Geschäft legten mit Ausnahme des Zinserfolgs, der um 9% auf 1.9 Mio. CHF fiel, zu. Bei den Komissionserträgen verzeichnete Bondpartners ein Plus von 11% auf 1.4 Mio. CHF bei einem Anstieg des Handelserfolgs um 13.5% auf 6.4 Mio. CHF. Im Devisengeschäft musste ein Verlust von 2.8 Mio. CHF nach einem Gewinn von 0.6 Mio. CHF verbucht werden. Bei den Kosten gelang eine Einsparung von 1% auf 6.5 Mio. CHF. Deutlich rückläufig war auch die Bilanzsumme, die um 20% auf 122.8 Mio. CHF fiel. Hiervon entfallen auf der Aktivseite 92% auf das Umlaufvermögen, während das Anlagevermögen nur 8% betrug. Auf der Passivseite wurden die Verpflichtungen aus den Handelsaktivitäten mit einem Rückgang von 46% deutlich reduziert und betrugen per Bilanzstichtag noch 8.2 Mio. CHF. Unverändert präsentieren sich die Reserven für allgemeine Bankrisiken, während die offen ausgewiesenen Eigenmittel um 2% auf 81 Mio. CHF sanken.

Unsicherheit hält an

Für das laufende Jahr 2016 seien die Aussichten weiterhin unsicher, teilt Bondpartners mit. Während die aktuelle Entwicklung der Finanzmärkte einen negativen Einfluss auf die Handelsbestände der Gesellschaft habe, führe die Unsicherheit zu einer erhöhten Handelsaktivität, so die Gesellschaft. Allerdings seien die Margen in einem sehr schwierigen Marktumfeld unter Druck. Die Turbulenzen in China und die anhaltend tiefen Erdölpreise hätten die Volatilität an den Märkten weiter ansteigen lassen. Gleichzeitig sei das Vertrauen der Anleger weiter gesunken.

Nach einem schwachen ersten Semester konnte Bondpartners das Ruder im zweiten Halbjahr herumreissen. Unter dem Strich gelang es daher, ein nahezu ausgeglichenes Resultat zu erzielen. Bondpartners litt vor allem unter den Auswirkungen der Aufgabe der Euro-Unterstützung. Diese machten dem stark auf den Handel ausgerichteten Lausanner Finanzinstitut schwer zu schaffen. Dank einer soliden Bilanz mit einer sehr hohen Eigenmittelausstattung von fast 53% der Bilanzsumme kann das Bankhaus die schwachen Zahlen problemlos wegstecken. Die Ausrichtung auf den Handel erfordert regelmässig hohe Bestände, die bei derartig unvorhersehbaren Ereignissen wie dem „Währungsschock“ rasch empfindlich an Wert verlieren können. Um auch für solche Situationen gewappnet zu sein, setzt Bondpartners auf eine hohe Eigenmittelausstattung. Diese macht das Unternehmen, wie die Zahlen zeigen, zwar nicht resistent gegen Ausseneinflüsse, erlaubt es aber, diese unbeschadet zu überstehen.

Die Aktien von Bondpartners werden seit dem 8. Juli 2015 auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt (siehe auch Beitrag vom 8. Juli 2016). Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 700 CHF weisen die Titel einen erheblichen Discount von 48% gegenüber dem Buchwert von gut 1’300 CHF per Jahresende 2014 auf. Derzeit offen ist die Höhe der Ausschüttung für 2015. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Dividende gesenkt wird. Für das Vorjahr hatte sie noch 35 CHF betragen. Zu beachten bei den Papieren ist hingegen die geringe Handelsliquidität, welche die Aktien schon vor der per 8.7.2105 aufgegebenen Kotierung an der SIX Swiss Exchange kennzeichnete. Für Anleger, die sich des Risikos der geringen Liquidität bewusst sind, eignen sich die Aktien als langfristige werthaltige Anlage. Die Papiere weisen einen hohen Substanzwert, der den ausgewiesenen Buchwert nochmals übersteigen sollte, auf. Eine detaillierte Einschätzung der Papiere ist erst nach der Vorlage der detaillierten Ergebnisse möglich, weswegen wir aktuell auf die Ausstellung einer Empfehlung verzichten.

Energiedienst: Gewinnrückgang und weniger Dividende für 2015 – Research Partners behält „Halten“-Rating bei

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Das Bürohaus der Energiedienst-Gruppe in Rheinfelden. Bild: www.energiedienst.ch
Das Bürohaus der Energiedienst-Gruppe in Rheinfelden. Bild: www.energiedienst.ch

Das deutsch-schweizerische Energieversorgungsunternehmen Energiedienst Holding AG gab am 26. Januar die Geschäftszahlen für das Jahr 2015 bekannt. Demnach ging der Betriebsertrag im Vergleich zum Vorjahr um 82 Mio. EUR auf 1.003 Mio. EUR zurück. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 50.4 Mio. EUR ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 69.5 Mio. EUR. Auch der Reingewinn sank kräftig von 56.2 Mio. EUR auf 39.3 Mio. EUR. Insgesamt sei der Stromabsatz um 13% auf 9.4 Mrd. kWh (Vorjahr: 10.8 Mrd. kWh) gesunken, so das Unternehmen in einer Medienmitteilung. Zum ersten Mal habe das Projekt- und Grosshandelsgeschäft im Photovoltaikbereich einen Beitrag in Höhe von 17.6 Mio. EUR zum Betriebsertrag beigesteuert. Aufgrund des niedrigeren Gewinns und des schwierigen Marktumfelds kündigte die Energiedienst Holding eine Kürzung der Dividende von bisher 1.50 CHF auf 1.00 CHF an.

Das schwierige Umfeld versetze der Dividenden-Story von Energiedienst einen Dämpfer, so beurteilen die Analysten der unabhängigen Analyseboutique Research Partners AG den Jahresabschluss. Für 2016 erwartet Research Partners laut der am 2. Februar publizierten Kurzstudie eine Normalisierung bei der Stromproduktion. Dennoch reduzierte Research Partners das 12-Monats-Kursziel von 28 auf 27 CHF und bleibt bei ihrem Halten“-Rating. Die Aktien der Energiedienst Holding AG werden an der SIX Swiss Exchange gehandelt. Der letztbezahlte Kurs lag am 4. Februar bei 24.55 CHF.

Schweizer Zucker: 6.7 Mio. CHF Betriebsverlust in 2014/15, Marktumfeld bleibt schwierig – Weitere Kostensenkungen notwendig

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Der Absatz von Schweizer Zucker harzt deutlich. Quelle: Schweizer Zucker AG
Der Absatz von Schweizer Zucker harzt deutlich. Quelle: Schweizer Zucker AG
Der Absatz von Schweizer Zucker harzt deutlich. Quelle: Schweizer Zucker AG

Die Schweizer Zucker AG hat ein schwieriges Geschäftsjahr 2014/15 (Ende: 30. September 2015) hinter sich. In einem Aktionärsbrief informierte das Unternehmen die Anteilseigner über den Verlauf des Geschäftsjahres. So habe in der Kampagne 2014 dank der idealen Wetterbedingungen eine Rekordmenge von 1’951’000 Tonnen Rüben, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus um 40.2% entspricht, verarbeitet werden können. Aus den angelieferten Rüben wurden 317’000 Tonnen Zucker produziert. Hieraus lässt sich ein tiefer Zuckergehalt der Rüben von nur 16.2% errechnen, was nach 17.6% einem deutlichen Rückgang entspricht. Von der produzierten Zuckermenge hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge 265’000 Tonnen abgesetzt. Der Rest diente zur Wiederauffüllung der tiefen Lagerbestände. Im Vorjahr wurde mit 259’800 Tonnen eine um 2% geringere Zuckermenge verkauft. Trotz der grösseren Verkaufsmenge gingen die Umsätze aus Zucker, Futtermitteln, Sorten und Handel von 241.2 Mio. CHF im Vorjahr auf 239.7 Mio. CHF im Berichtsjahr zurück.

Geschäftsjahr mit Betriebsverlust

Wie dem Aktionärsbrief weiter entnommen werden kann, musste die Schweizer Zucker einen Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern in Höhe von 6.7 Mio. CHF nach einem Gewinn von 9.2 Mio. CHF im Vorjahr verbuchen. Es sei zwar gelungen, die seit 2012 begonnene Kostensenkung fortzusetzen und bei den Betriebskosten 9.6 Mio. CHF einzusparen. Doch angesichts der tiefen Zuckerpreise und der Wertverluste beim Euro würden nun weitere Kostensenkungen in Höhe von 10% für die nächsten beiden Geschäftsjahre angestrebt. Um das Rübengeld gemäss der Vereinbarung mit den Pflanzern auszahlen zu können, wurden Rückstellungen von 6.2 Mio. CHF, welche die Gesellschaft für die Zuckermarktordnung gebildet hatte, aufgelöst. Unter dem Strich muss die Gesellschaft einen Verlust in Höhe von 0.05 Mio. CHF nach einem Vorjahresgewinn von 2.7 Mio. CHF ausweisen. Zudem fielen die flüssigen Mittel infolge des Lageraufbaus von 100.3 Mio. CHF im Vorjahr auf 83 Mio. CHF. Deutlich tiefer waren mit 7.5 Mio. CHF nach 14.6 Mio. CHF im Vorjahr die Investitionen in Sachanlagen.

Tiefere Produktion im neuen Geschäftsjahr

Im aktuellen Geschäftsjahr 2015/16 konnten mit 230’000 Tonnen um über 27% weniger als im Vorjahr produziert werden. Neben der Reduktion der Zuckerquote infolge freiwilliger Betriebsstillegungen war die starke Trockenheit im Sommer verantwortlich für die massiv tiefere Zuckerproduktion. Auch mussten die Rübenpreise wegen der aktuellen Marktsituation angepasst werden. Weltweit dürfte im laufenden Jahr die Zuckerproduktion tiefer ausfallen als die Nachfrage. Die geringe Zuckermenge bei der Schweizer Zucker AG und die anhaltend tiefen Preise belasten den Geschäftsgang weiterhin. Die im 2017 auslaufende Zuckermarktordnung wird zu einem Zuckerüberschuss in der EU führen. Angesichts dieser Situation seien Massnahmen der Politik notwendig, so die Gesellschaft in ihrem Aktionärsbrief. Diese beinhalten einen temporären Grenzschutz und eine Erhöhung der Einzelkulturbeiträge. Unabdingbar seien aber auch weitere Kostensenkungen. Nur so werde es möglich bleiben, den Pflanzern auch in Zukunft Rübenpreise bezahlen zu können, welche die Bereitschaft Zucker anzubauen, gewährleisten würden.

Die Geschäftszahlen der Schweizer Zucker AG fallen erwartungsgemäss schwach aus. Ein Betriebsverlust zeichnete sich bereits im Sommer ab (siehe Blog-Beitrag vom 14. Juli 2015). Auch die seinerzeitige Befürchtung, es würden Rückstellungen aufgelöst, um den Rübenpflanzern unter die Arme zu greifen, hat sich bestätigt. Ein Ende der schwierigen Ertragssituation zeichnet sich vorderhand nicht ab. Stattdessen befindet sich das Unternehmen im laufenden Jahr in einer nochmals schwierigeren Situation. Eher positiv auf den Geschäftsgang auswirken dürfte sich die witterungsbedingt tiefere Zuckerproduktion. Je nach Absatzmenge kann die Gesellschaft möglicherweise Zucker zu deutlich günstigeren Preisen, als sie für den Rübenankauf an die Pflanzer zahlen müsste, auf dem Markt einkaufen. Allerdings verfügt die Schweizer Zucker AG über einen hohen Lagerbestand, der im Vorjahr aufgebaut wurde. Dieser muss vor einem Zukauf von günstigem Zucker abgebaut werden.

Angesichts der aktuell vorliegenden Informationen dürfte die Gesellschaft für das Jahr 2014/15 auf die Ausschüttung einer Dividende verzichten. Die Aktien werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Innerhalb der letzten zwölf Monate haben die Aktien 41.5% ihres Werts verloren und wurden letztmalig zu Kursen von 17 CHF gehandelt. Wegen des Verlustausweises können die Papiere nicht mehr auf der Basis des Kurs/Gewinn-Verhältnisses bewertet werden. Auch ist eine Bewertung anhand der Dividendenrendite hinfällig geworden.

Somit können die Papiere lediglich noch auf der Basis des Buchwerts bewertet werden. Dieser betrug per Bilanzstichtag 30. September 2014 rund 59 CHF pro Aktie. Ob der Wert für das Berichtsjahr gehalten werden konnte, kann erst mit der Publikation des detaillierten Geschäftsberichts beurteilt werden. Klar ist lediglich, dass die Gesellschaft nach wie vor über eine solide Bilanz verfügt und hohe Rückstellungen besitzt. Da allerdings die genauen Zahlen noch nicht bekannt sind, verzichten wir vorderhand auf eine Einschätzung der Titel. Wir werden diese mit der Vorlage des Geschäftsberichts und anlässlich der GV im März nachholen. Bis zu diesem Zeitpunkt raten wir den Anlegern, Ruhe zu bewahren. Sie sollten sich weder zu Panikverkäufen noch zu vermeintlichen Schnäppchenkäufen verleiten lassen.

 

Hochdorf Holding: 2015er Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet – Research Partners hält an Kaufempfehlung fest

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Die Produktion von Milchpulver -im Bild zu sehen ist die Prüfung der Walzenvollmilchpulverproduktion- ist ein wichtiges Geschäftsfeld der Hochdorf-Gruppe. Bild: www.hochdorf.com

Der im luzernischen Hochdorf ansässige Milchverarbeiter Hochdorf Holding AG gab am 27. Januar erste Zahlen zur Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2015 bekannt. Demnach erzielte die Hochdorf-Gruppe einen Brutto-Verkaufsertrag von 551.1 Mio. CHF, was einer Steigerung um 28.5% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Begründet wird der höhere Umsatz mit der Akquisition der Uckermärker Milch GmbH in Prenzlau sowie der Marbacher Ölmühle GmbH in Marbach. Allerdings blieb das Unternehmen damit hinter den eigenen

Die Produktion von Milchpulver -im Bild zu sehen ist die Prüfung der Walzenvollmilchpulverproduktion-  ist ein wichtiges Geschäftsfeld der Hochdorf-Gruppe. Bild: www.hochdorf.com
Die Produktion von Milchpulver – im Bild zu sehen ist die Prüfung der Walzenvollmilchpulverproduktion – ist ein wichtiges Geschäftsfeld der Hochdorf-Gruppe. Bild: www.hochdorf.com

Zielsetzungen zurück. „Den anvisierten Brutto-Verkaufsertrag von 580 bis 620 Mio. CHF konnten wir nicht erreichen. Hauptverantwortlich dafür sind die tiefen Milchpreise, die sich im Geschäftsbereich Dairy Ingredients auch auf tiefere Verkaufspreise auswirkten“, lässt sich CEO Dr. Thomas Eisenring in einer Medienmitteilung zitieren. Zudem hätten sich auch die Währungsschwankungen sowie eine tiefere Absatzmenge im Milchwerk in Prenzlau negativ auf den Umsatz ausgewirkt. Für das operative Ergebnis kündigte die Hochdorf-Gruppe an, trotz der Frankenstärke sowie der schwierigen Lage für Commodity-Produkte in den internationalen Milchmärkten das Vorjahresniveau erreichen zu wollen.

Obwohl die rapportierten Umsatzzahlen der Hochdorf-Gruppe die Erwartungen nicht erreicht hätten, bleiben die Analysten der unabhängigen Analyseboutique Research Partners AG bei ihrer positiven Einschätzung. Die Ankündigung von Ertragszahlen auf Vorjahresniveau sei positiv zu werten, so Research Partners in einer Kurzstudie. Zurückzuführen sei dies auf starke Margen. Das im Halbjahresbericht angekündigte Zielband für die EBIT-Marge von 3.2 bis 3.8% sei bestätigt worden. Aus diesem Grund halten die Analysten an ihrer „Kaufen“-Empfehlung mit einem 12-Monats-Kursziel von 210 CHF fest.

Die Aktien der Hochdorf Holding AG wurden an der SIX Swiss Exchange zuletzt zu Kursen von 172 CHF gehandelt.

Télé-Villars-Gryon: Anlagen der Télé Diablerets werden übernommen – Spenden von 4 Mio. CHF für neue Gondelbahn gesucht

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Der VRP zeigte den Aktionären auf der GV die 20-jährige Unternehmensgeschichte auf. Quelle: Holger Geissler, Schweizeraktien.net
Der VRP zeigte den Aktionären auf der GV die 20-jährige Unternehmensgeschichte auf. Quelle: Holger Geissler, schweizeraktien.net
VRP Jérome de Meyer zeigte den Aktionären an der GV die 20-jährige Unternehmensgeschichte auf. Quelle: Holger Geissler, schweizeraktien.net

Die Télé-Villars-Gryon SA hat im Geschäftsjahr 2014/15, welches per 30. September 2015 endete, die Sachanlagen der Télé Diablerets SA übernommen. Anstelle einer Fusion der beiden Gesellschaften wurden lediglich die Aktiven der Télé Diablerets SA übernommen, wie Jérome de Meyer, VR-Präsident der Télé-Villars-Gryon SA, den Aktionären an der Generalversammlung (GV) in Villars am 29. Januar 2016 mitteilte. Dennoch handle es sich Meyer zufolge um eine echte Partnerschaft zwischen den zwei Gesellschaften. Mit der Übernahme der Anlagen entsteht ein Skigebiet, welches 39 Bahnanlagen und über einhundert Kilometer Pisten umfasst. Gleichzeitig steigt die Gesellschaft in die Liga der Top 10 der schweizerischen Skigebiete auf und nimmt einen Platz zwischen Arosa und Engelberg ein. Auch werden rund 65% der Gesamtumsätze der Bahnen im Kanton Waadt von der Télé-Villars-Gryon generiert. Die Gesellschaft wird den Ausbau auch mit einem neuen Firmennamen dokumentieren und firmiert zukünftig als Télé-Villars-Gryon-Diablerets SA (TVGD). Neben dieser Namensänderung stimmten die Aktionäre an der GV auch der Schaffung von neuem Kapital zu. Wie wir bereits in einem Beitrag, der hier nachgelesen werden kann, berichteten, wird das Aktienkapital der TVGD um nominal 666’650 CHF durch die Ausgabe von 13’333 Namenaktien, entsprechend einer Aufstockung des Kapitals um 16.6%, erhöht.

Kapitalerhöhung dank Spenden für die Stiftung Isenau

Die neuen Aktien sollen zu einem Preis von 300 CHF gezeichnet werden. Sämtliche Aktien werden von der Stiftung Isenau (Fondation Isenau) übernommen. Wie Meyer an der GV durchblicken liess, sucht die Stiftung Geld zur Finanzierung des Aktienkaufs im Gesamtwert von 4 Mio. CHF. Die Stiftung wurde im Juli 2015 gegründet. Als Gründer firmiert der Gründungsurkunde zufolge (siehe Homepage der Stiftung) die Gemeinde Ormont-Dessus, auf deren Gebiet die Gondelbahn Isenau-Les Diablerets liegt. Die Gemeinde hat auch das Startkapital von 50’000 CHF einbezahlt. Der Zweck der Stiftung besteht darin, die touristische Entwicklung des Gebiets Isenau zu fördern und dabei insbesondere die Erneuerung der Gondelbahn Isenau-Diablerets zu finanzieren. Die Stiftung darf weder die Erzielung von Gewinnen noch eine eigene Geschäftsaktivität anstreben. Es handelt sich hierbei um eine rein öffentlich-rechtliche Stiftung. Seit Anfang Dezember ist die Stiftung auf der Suche nach der Summe von 4 Mio. CHF. Wie verschiedenen Beiträgen der Presse (unter anderem ein Bericht im französischprachigen Schweizer Fernsehen RTS, der unter diesem Link angesehen werden kann) entnommen werden kann, bestehen bereits feste Zusagen für den Betrag von 3.2 Mio. CHF. Somit müssen bis zum Ende der laufenden Werbekampagne noch weitere Spendengelder in Höhe von 800’000 CHF zusammenkommen. Die Gesellschaft zeigt sich optimistisch, diese Summe bis zum Ende der Kampagne im August 2016 vereinnahmen zu können. Mit diesen Spendengeldern, die auf einem eigenen Sperrkonto der Stiftung zwischengelagert werden, soll die Kapitalerhöhung vollumfänglich gezeichnet werden. Wie Meyer den Aktionären erklärte, sei es für den Fall, dass die Stiftung nicht genügend Mittel für den Erwerb aller Aktien erhalte, auch den bestehenden Aktionären der TVGD möglich, sich an der Kapitalerhöhung zu beteiligen. Bei einer Überzeichnung wäre sogar eine zusätzliche Kapitalerhöhung denkbar. Die Gelder der Stiftung werden für den Bau der Bahn freigegeben, sofern bis Ende Februar 2017 die Bedingungen erfüllt sind: Diese beinhalten die Genehmigung für den Bau der neuen Bahn und die Vereinnahmung der Gesamtsumme von 4 Mio. CHF. Die Bahn, für die Kosten von 13.5 Mio. CHF budgetiert werden, wird zudem vom Kanton Waadt mit 9.5 Mio. CHF subventioniert. Hierbei handelt es sich um nicht rückzahlbare à-fonds-perdu-Beiträge.

Ungünstige Witterungsbedingungen belasten Geschäftsgang

Die Zahlen des Geschäftsjahres 2014/15 fielen, wie Direktor Pierre Besson den Aktionären an der GV erläuterte, ähnlich schwach wie im Vorjahr aus. Mit Gesamteinnahmen von 10 Mio. CHF wurden die Vorjahreswerte nur um 60’000 CHF verfehlt. Wie Besson weiter erklärte, war der einzige echte Unterschied zwischen den beiden schwierigen Jahren der höhere Reingewinn des Berichtsjahres. Dieser geht auf die tieferen Sachabschreibungen zurück, erklärte der CEO. Als absolut unabdingbar für die Aufnahme des Wintersportbetriebs haben sich die Investitionen der Vorjahre in die maschinelle Beschneiung erwiesen. Die Erträge setzen sich aus Nettoverkehrserträgen, d.h. nach Abzug der Rückerstattungen an Partnerfirmen – zu nennen ist hierbei insbesondere die Télé-Diablerets – von 8.6 Mio. CHF, sowie Nebenerträgen in Vorjahreshöhe von rund 1.4. Mio. CHF zusammen. Letztere beinhalten Mieteinnahmen aus der Restaurantvermietung, Leistungen für Dritte und Immobilieneinnahmen. Auf der Kostenseite stellten die Personalkosten in Vorjahreshöhe von 3.1 Mio. CHF die grösste Position dar. An zweiter Stelle stehen die Unterhaltsausgaben in ebenfalls unveränderte Höhe von 1.3 Mio. CHF. Insgesamt betrugen die Kosten wie im Vorjahr 6.7 Mio. CHF. Im Ergebnis führte dies zu einem leichten Minus des Betriebsgewinns vor Abschreibungen (EBITDA) von gut 50’000 CHF auf knapp 3.3 Mio. CHF. Dank der um 0.3 Mio. CHF auf 2.9 Mio. CHF gesunkenen Sachabschreibungen resultierte ein Betriebsgewinn (EBIT) von annähernd 0.4 Mio. CHF nach 0.1 Mio. CHF im Vorjahr. Trotz eines um fast 50’000 CHF auf 100’000 CHF angestiegenen Zinsaufwands resultierte unter dem Strich ein kleiner Reingewinn von 3’900 CHF nach einem Vorjahresverlust von 162’000 CHF.

Zahlreiche Ausbaupläne trotz schwachem Jahresstart

Der Saisonstart der laufenden Wintersaison verlief infolge des sehr warmen Wetters nochmals deutlich schwächer als das Vorjahr, erklärte Meyer. Gegenüber dem Vorjahr habe die Gesellschaft um rund 50’000 Skierdays verloren. Die Gesellschaft generiert pro Saison rund 360’000 Skierdays, woraus sich unter der Annahme, dass das Minus im Lauf des Winters nicht mehr kompensiert werden kann, ein Rückgang von knapp 14% ermitteln lässt. Keinesfalls gefährdet seien die Investitionspläne der TVGD ergänzte der VR-Präsident. Der CEO stellte den Aktionären die einzelnen Projekte der nächsten Jahre vor. So seien im 2016 die Erneuerung der Sessellifte Conche-Laouissalet und Laouissalet-Meilleret geplant. Für 2017 stehe die Erneuerung der Bahn Les Diablerets-Isenau an. Im Jahr 2018 seien die Erneuerung der Piste de la Jorasse und der Neubau des Lifts Vioz-Mazots geplant. Im Jahr 2019 finden dann die Vorspiele der im Folgejahr stattfindenden Olympischen Spiele der Junioren statt. Anlässlich der Olympischen Spiele erfolgte auch die Subventionszusage, ergänzte Meyer.

Die Geschäftszahlen der Télé-Villars-Gryon fallen wenig spektakulär aus, sofern man diese mit den Werten des Vorjahres vergleicht. Allerdings fallen die Kennzahlen der Erfolgsrechnung im Vergleich zu anderen Bergbahnen sehr gut aus. So fällt die Cashflowmarge von fast 30% der Einnahmen sehr gut aus. Etwas schwächer präsentiert sich die Lage beim Vergleich des Cashflows von 2.9 Mio. CHF mit den Gesamtinvestitionen in die Sachanlagen von 88.5 Mio. CHF. Allerdings verfehlt die TVGD die wichtige Kennzahl der Refinanzierung der Anlagen mit einem Wert von 30.5 Jahren nur sehr knapp. Die durchschnittliche maximale Betriebsdauer der Anlagen beträgt rund 30 Jahre. Mit der Eingliederung der Anlagen von Télé-Diablerets dürfte sich dieser Wert ändern. Eine abschliessende Schätzung ist mangels Geschäftszahlen des Partnerunternehmens nicht möglich.

Die von uns ausgesprochene Vermutung, ein Mäzen oder sonstiger lokaler Investor übernehme die neuen Aktien zu einem sehr hohen Preis, der den aktuellen Kurs markant übersteigt, haben sich nicht bestätigt. Stattdessen soll der Aktienkauf durch Spendengelder finanziert werden, was als sehr sinnvoll angesehen werden kann. Indessen dürfte dies mit dazu beitragen, dass die Anteilseigner wie schon bisher auch weiterhin nicht mit Dividendenzahlungen rechnen können. Die Aktien der TVGD werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis der letztbezahlten Kurse von 31 CHF werden die Titel mit einem deutlichen Abschlag zum Buchwert von 165 CHF zum Bilanzstichtag gehandelt. Auch das Verhältnis des Kurses im Verhältnis zum EBITDA ist mit unter 1 sehr tief. Der Reingewinn kann nur beschränkt zur Bewertung herangezogen werden, da dieser aus nicht zuletzt steuerlichen Gründen sehr tief ausfällt. Für die aussenstehenden Aktionäre dürfte es nicht möglich sein, an den in der Gesellschaft schlummernden Reserven in den Sachanlagen zu partizipieren. Die Aktien befinden sich ausserhalb des Radars der meisten Investoren und finden wenig Beachtung, was den tiefen Kurs erklären dürfte. Der Grossteil der Papiere ist bei lokalen Anlegern breit gestreut. Diese können, sofern sie an der GV teilnehmen, eine ansprechende Naturaldividende in der Form einer Tageskarte für das Skifahren im Wert von über 50 CHF und einen ansehnlichen Apéro vereinnahmen.

Regiobank Solothurn: Stabiles Jahresergebnis für 2015, 66 CHF Dividende – Investor für Seilbahn-Weissenstein-Aktien gesucht

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Felix Leuenberger, VRP, und Markus Boss. Bild: schweizeraktien.net
Felix Leuenberger, VRP, und Markus Boss. Bild: schweizeraktien.net
Felix Leuenberger, VRP, und Markus Boss. Bild: schweizeraktien.net

Die Regiobank Solothurn hat im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder zurück auf den Wachstumspfad gefunden. Nach drei Jahren des überproportionalen Wachstums in den Jahren 2011 bis 2013 habe die Bank in 2014 das Wachstum bewusst gedrosselt, erklärte Markus Boss, der Vorsitzende der Geschäftsleitung, an der Medienorientierung zum Abschluss des Geschäftsjahres 2015. Der Entscheid, wieder etwas stärker zu wachsen, sei auf die gute Verbesserung der Eigenmittelsituation der Bank zurückzuführen, so Boss. Insgesamt wuchsen die Forderungen gegenüber den Kunden im Vergleich zum Vorjahr um 2.9% auf 2’126 Mio. CHF. Die Kundengelder legten sogar noch deutlich stärker um 4.8% auf 1’893 Mio. CHF zu, so dass die neuen Ausleihungen vollständig durch Kundengelder gedeckt werden konnten. Der Deckungsgrad der Ausleihungen durch Kundengelder erhöhte sich so auf 89.1%. Durch das starke Wachstum überstieg die Bilanzsumme erstmals in der Geschichte des Instituts die 2.5 Mrd.-CHF-Grenze. Allerdings musste das Institut bei den Depotwerten einen Rückgang um 3.3% auf 1’373 Mrd. CHF hinnehmen, da zwei institutionelle Kunden einen Teil ihres Vermögens abgezogen hätten.

Zinserfolg über Vorjahr – indifferentes Geschäft leicht schwächer

Nicht nur mit der Bilanz, auch mit der Erfolgsrechnung ist die Regiobank Solothurn zufrieden. Zwar lag der Ertrag aus dem Zinsengeschäft mit 28.6 Mio. CHF nur um 0.5% über den Vorjahreswerten. „Sehr positiv ist, dass wir den Erfolg aus dem Zinsengeschäft trotz der anspruchsvollen Situation an der Zinsenfront leicht erhöhen konnten“, erklärte Markus Boss. Er wies darauf hin, dass aufgrund der seit Anfang 2016 geltenden neuen Rechnungslegungsvorschriften für Banken (RVB) im Zinsengeschäft neu die Zuweisung der Wertberichtigungen direkt verrechnet worden sei. „Wir mussten 2015 keine neuen Wertberichtigungen bilden“, so Boss. Im zinsindifferenten Geschäft mit Wertschriften gingen die Kommissionserträge leicht um 1.6% auf 5.3 Mio. CHF zurück. Auch das Handelsgeschäft brachte mit knapp 1.4 Mio. CHF (- 24.6%) weniger Erträge als im Vorjahr. Positiv entwickelte sich hingegen der übrige ordentliche Erfolg, zu dem auch die Dividenden der 50%-Tochter IG Leasing sowie Dienstleistungserträge aus dem Esprit-Netzwerk gehören. Dieser stieg um 5.8% auf fast 5 Mio. CHF an. Insgesamt erzielte die Regiobank Solothurn 28.8% und damit fast einen Drittel des Betriebsertrages von 40.2 Mio. CHF ausserhalb des Zinsengeschäfts.

Höhere Geschäftsaufwendungen wegen Jubiläumsfeier

Während der Personalaufwand mit 15.4 Mio. CHF gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich blieb, stiegen die Sachaufwendungen um 10.8% auf 6.7 Mio. CHF an. Boss begründete die höheren Kosten mit einigen Sonderposten, welche rund um die Jubiläumsaktivitäten „150 Jahre Regiobank“ und durch den neuen Marketingauftritt der Bank entstanden seien. Dabei handle es sich allerdings um Einmalaufwendungen, welche im laufenden Jahr nicht mehr in dieser Höhe anfallen würden. Durch diese höheren Kosten stieg die Cost-/Income-Ratio von 53.2% im Vorjahr auf 55.0%. Aufgrund deutlich tieferer Wertberichtigungen und Abschreibungen (- 36.2% auf 2.7 Mio. CHF) sowie Rückstellungen lag der Geschäftserfolg, welcher nach den neuen RVB den Bruttogewinn ersetzt, mit 15.3 Mio. CHF um 6.2% über dem Vorjahresniveau. Den Aktionären wird an der Generalversammlung am 19. Mai die Zahlung einer (für private Anleger) steuerfreien Dividende aus den Reserven für Kapitaleinlagen in Höhe von 66 CHF beantragt werden. Wie Verwaltungsratspräsident Felix Leuenberger an der Medienorientierung berichtete, sei die Anzahl Aktionäre in 2015 auf 5’822 (Vorjahr: 5’718) gestiegen.

Positive Entwicklung für das Geschäftsjahr 2016 erwartet

Leuenberger erklärte auch, dass die Bank für 2016 trotz der schwierigen Rahmenbedingungen insbesondere mit den Negativzinsen und dem starken Franken eine erneute gute Entwicklung erwarte. 2015 habe die Regiobank auf ihre Bestände bei der Nationalbank keine Negativzinsen bezahlen müssen. Auch die Kunden mussten 2015 keine Negativzinsen zahlen. Neben dem Bau eines hochmodernen Filialgebäudes in Zuchwil kündigte Leuenberger den Verkauf aller Aktien der Seilbahn Weissenstein AG (SWAG), welche von Solothurn auf den gleichnamigen Hausberg führt, an. Nach dem erfolgreichen Verkauf des Kurhauses Weissenstein im letzten Jahr wolle die Bank mit dem Verkauf der Aktien nun das Engagement auf dem Berg abschliessen. Insgesamt hält die Regiobank Solothurn rund 14% an der SWAG. „Bisher haben zwei potenzielle Interessenten Kontakt mit uns aufgenommen“, so Leuenberger.

Der Jahresabschluss der Regiobank Solothurn AG präsentiert sich, wie in den Vorjahren, solide. Dies insbesondere aufgrund der schwierigen Situation im Zinsengeschäft und dem anhaltenden Druck auf der Zinsmarge. Mit einer Kapitalquote gemäss FINMA-Anforderungen von 14.66% – die von der FINMA geforderte Quote liegt bei 11.2% – erscheint auch die Eigenkapitalausstattung der Bank ausreichend. In den letzten zwei Jahren ist der Aktienkurs der auf OTC-X gehandelten Regiobank-Aktien kräftig auf zuletzt 3’850 CHF gestiegen. In 2015 bewegte er sich in einem engen Band zwischen 3’675 und 3’850 CHF. Damit notiert die Aktie auf dem Niveau des ausgewiesenen Buchwertes pro Aktie von 3’835 CHF. Gemessen am Gewinn pro Aktie von 145.08 CHF ist der Titel mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 26 bewertet. Addiert man zu dem Gewinn allerdings noch die Zuweisung zu den Reserven für allgemeine Bankrisiken hinzu, würde das KGV auf 15.6 sinken. Mit einer Dividendenrendite von 1.7% rentiert der Titel nur noch durchschnittlich. Angesichts der nach wie vor schwierigen Lage für Banken dürfte die Regiobank-Solothurn-Aktie derzeit über kein grosses Potenzial mehr nach oben verfügen. Auf diesem Niveau ist der Titel vor allem für Investoren interessant, die einen Bezug zur Region und zur Bank haben.

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